Faszination Lateinamerika https://faszination-lateinamerika.de Die schönsten Ziele in Mittel- und Südamerika Fri, 29 Nov 2024 00:22:11 +0000 de hourly 1 https://faszination-lateinamerika.de/wp-content/uploads/2022/03/cropped-FSOA_Favicon_Tag-32x32.png Faszination Lateinamerika https://faszination-lateinamerika.de 32 32 Viñales-Tal: Die schönsten Touren und Ausflüge https://faszination-lateinamerika.de/vinales-touren-ausfluege/ https://faszination-lateinamerika.de/vinales-touren-ausfluege/#respond Sat, 16 Nov 2024 15:10:35 +0000 https://faszination-lateinamerika.de/?p=14551 Was für eine Landschaft! Traumartig, irgendwie nicht von diesem Stern. Jedes Mal aufs Neue gerate ich ins Schwärmen, wenn der Blick von einem der zahlreichen Aussichtspunkte über die bizarren Felskegel dieser uralten Karstlandschaft schweift. Aus der grün und rostrot leuchtenden Talebene wachsen die Urzeitbuckel, von den Einheimischen auch liebevoll „Elefantenrücken“ genannt, kegelig-rund empor, mit sattgrüner tropischer Vegetation besprenkelt.

In diese zauberhafte Landschaft kannst du per pedes, hoch zu Ross oder mit dem Drahtesel eintauchen, sowohl mit Führer als auch auf eigene Faust. Das Tal ist Kubas wichtigste Destination des Ökotourismus und lockt mit den beeindruckendsten Naturimpressionen auf der ganzen Insel. Das Städtchen Viñales ist dabei die ideale Basis, von der alle Besucher zu ihren Erkundungen im Tal ausschwärmen.

Im Stefan Loose Travel Handbuch und in diesem Artikel findest du alle wichtigen Infos zu den Highlights und schönsten Touren und Ausflügen im Viñales-Tal, die du von Viñales aus unternehmen kannst. Weitere detaillierte Informationen zu den Sehenswürdigkeiten, Unterkünften, Restaurants, Nachtleben und Transportmöglichkeiten in dieser kleinen Stadt stehen im Artikel Viñales: Tipps für deine Reise.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt im Viñales-Tal:
Das größte Plus des Hotel La Ermita ist seine Top-Lage auf einem Hügel mit super Aussicht. Außerdem genießt man hier mehr Ruhe als in den anderen von zahlreichen Tourbussen angesteuerten Hotels und ist zu Fuß recht schnell im Ort. Auch wenn manche Zimmer etwas in die Jahre gekommen sind, fühlt man sich in dem Haus mit seinem neokolonialen Look schnell wohl – vor allem im tollen Pool lässt es sich aushalten. Hier findest du das Hotel bei Tui / Check24. Weitere Unterkunftstipps für verschiedene Preisklassen stehen weiter unten im Artikel.

Die morgendlichen Nebelschleier verleihen dem Tal ein stimmungsvolles Ambiente

Wissenswertes vorab

Das Viñales-Tal ist eine ausgedehnte tropische Karstlandschaft in der Sierra de los Órganos. Eigentlich besteht es aus mehreren Tälern, oder auf Spanisch Valles: dem Haupttal Valle de Viñales und den Nebentälern Valle del Palmarito, Valle de Dos Hermanas, Valle del Silencio, Valle San Vicente und Valle Ancón. Die meisten Menschen leben in der kleinen Stadt Viñales, die mitten im Zentrum dieser Region liegt und sich mit ihren bunten Häusern gut ins pittoreske Szenario einfügt.

Kegelkarstfelsen und Höhlen

Das seit 1976 geschützte Gebiet erstreckt sich über 150 Quadratkilometer, zählt zu Kubas bedeutendsten Nationalparks und ist das meistbesuchte ökotouristische Ziel des Landes. Wer die zauberhaften, bizarr geformten Kegelkarstfelsen sieht, die überall steil aus der Ebene emporragen und eine wunderbare Kulisse für Filme à la „Jurassic Park“ abgeben könnten, versteht warum. Die auch mogotes genannten Formationen wurden in Jahrmillionen durch Wind und Wasser modelliert und locken mit atemberaubenden Aussichtspunkten, die ihre größte Magie bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang verströmen. Doch auch ein Blick ins Innenleben der Felskegel lohnt: Sie sind nämlich ausgehöhlt wie ein Schweizer Käse und beeindrucken mit zahlreichen Höhlen. Viele sind noch gar nicht erforscht und kartografiert, andere wurden bereits touristisch erschlossen.

Landwirtschaftliche Nutzung

Es ist nicht nur ihre landschaftliche und ökologische Vielfalt, die den Reiz der Region ausmacht, sondern vor allem der Mix aus Kultur und Natur. Nirgendwo sonst in Kuba sind diese so stark miteinander verwoben. Schließlich gedeiht im Tal der beste Tabak der Welt und man kann hier auf einer der vielen rustikalen Tabakfincas gut bestaunen, wie komplex und zeitaufwendig die Entwicklung vom kleinen Setzling bis hin zur fertigen Luxuszigarre ist. Doch nicht nur das „edle Kraut“ wächst auf den fruchtbaren Feldern, sondern auch diverse andere Kulturpflanzen wie Kaffee, Zuckerrohr, Mais, Knollenfrüchte und viele Obstsorten. Auf einer Wanderung wird schnell klar, welch große Bedeutung die Landwirtschaft im Tal noch hat und wie wenig sich hier in den letzten Jahrzehnten veränderte. Bis heute müssen von Ochsen gezogene Pflüge den Mangel an Maschinen, Ersatzteilen und Treibstoff ausgleichen. Doch die Not ließ auch viele Ökofarmen entstehen, die mit einer nachhaltig-ökologischen Produktion beeindrucken, die in vielen Ländern längst von zerstörerischen Monokulturen verdrängt wurde.

Ein kleiner Wermutstropfen: Im Gegensatz zu anderen ökotouristischen Regionen gibt es im Viñales-Tal leider keine erfrischenden Wasserfälle und auch die wenigen kleinen Seen sind nicht besonders einladend. Doch immerhin laden die Hotelpools, die auch Nichtgäste gegen Gebühr nutzen können, zum Bad ein.

Ochsengespanne sind ein weitverbreitetes Bild im stark agrarisch geprägten Viñales-Tal

Flora und Fauna

Das Viñales-Tal ist eines der wichtigsten Zentren des Endemismus des Landes: Von den 660 Pflanzenarten sind fast ein Viertel endemisch, kommen also nur in Kuba oder sogar nur im Tal vor. Viele davon wachsen auf den Felskegeln und haben sich an deren spezielle Standortbedingungen angepasst, denn in den zahlreichen Karstspalten versickert das Wasser sehr schnell. Zum grünen Kleid der mogotes zählen beispielsweise die Palme Gaussia princeps oder die Agava tubulata. Der Star der reichhaltigen Pflanzenwelt ist ohne Frage die Korkpalme (Microcycas callocoma), die als lebendes Fossil gilt und vom Aussterben bedroht ist. Die majestätische Königspalme (Roystonea regia) hingegen sprießt überall im Tal und in ganz Kuba, dessen Wappen sie auch ziert.

Die reiche Fauna des Tales umfasst 65 Vogelarten, darunter besonders schöne Vertreter wie den Nationalvogel Tocororo (Priotelus temnurus), den Vielfarbentodi (Todus multicolor) und Kolibris. Mit einem Führer hast du gute Chancen, einige dieser gefiederten Gesellen zu sehen. Auch Fledermäuse und Schmetterlinge schwirren in den Höhlen oder im Tal umher. Die seltenen Baumratten, auf Spanisch Jutías, dagegen bekommst du in freier Wildbahn nicht zu Gesicht, einige Bewohner des Tales halten sie aber als Haustiere. Noch versteckter lebt Kubas größte Schlangenart, die Schlankboa (Epicrates angulifer), die wie alle Schlangen auf der Insel ungiftig ist.

Tabakkultur

Das Viñales-Tal ist nicht nur ein Naturparadies, sondern auch kulturell sehr bedeutend. Denn in dieser stark agrarisch geprägten Region gedeiht der beste Tabak der Welt und überall reift das Kraut in Trockenschuppen heran, bis es später als exquisite Zigarre in alle Welt exportiert wird. Bereits im 18. Jahrhundert begannen Auswanderer von den Kanarischen Inseln mit der Kultur dieser Pflanze, die neben dem Tourismus der Region einen für kubanische Verhältnisse relativ hohen Lebensstandard bescherte.

Der Anbau der sensiblen Pflanzen erfordert viel Pflege und Fachwissen, das die Tabakbauern von Generation zu Generation weitergeben. 160 manuelle Arbeitsschritte sind nötig, bis man sich endlich eine Zigarre anzünden kann. Kein Wunder, dass es heißt, den Tabak könne man nicht einfach pflanzen, sondern man müsse ihn heiraten.

Ende Oktober kommen die noch kleinen Pflänzchen auf die Felder und schon drei Monate später haben sie Höhen von über einem Meter erreicht. Im Januar startet die Ernte und die noch grünen Blätter wandern auf Stangen gebündelt in die überall im Tal verteilten Trockenschuppen, wo sie auf verschiedenen Höhen heranreifen und sich nach und nach braun verfärben. Es folgt die Fermentation, die bis zu eineinhalb Jahre dauern kann.

Erst dann kommen die Blätter in die Fabrik, wo sie nach bestimmten Kriterien geordnet werden, denn jedes Blatt hat unterschiedliche Eigenschaften. Nun kommen die Zigarrendreher ins Spiel, die mit ihren geschickten Fingern die verschiedenen Blattsorten zum edlen Gesamtkunstwerk formen. Kubas Zigarren genießen Weltruf und zählen zu den wichtigsten Exportgütern der Insel.

Man kommt auch bei Streifzügen auf eigene Faust an einigen Tabakplantagen vorbei und kann die freundlichen Bauern bitten, sich den Trockenschuppen anzuschauen. All jene, die aber nicht gut Spanisch sprechen, sollten lieber eine Tour buchen, denn dort lernt man viel über Anbau und Verarbeitung des Tabaks.

Klima und beste Reisezeit

Wenn möglich, solltest du in der Trockenzeit von November bis April vorbeischauen, denn dann herrschen tagsüber meist Temperaturen um 25 Grad, beste Wanderbedingungen also. Außerdem sind die Feldwege im Tal weniger matschig als in der Regenzeit. Vor allem aber kann es im Sommer, von Juni bis September, wirklich sehr heiß werden – manchmal steigt die Temperatur sogar auf 35 Grad und erfrischende Brisen wehen unten im Tal nur selten.

Hier findest du weitere Infos zu Klima und Reisezeit in Kuba.

Für mich ist es von Januar bis März, zur Zeit der Tabakernte, am schönsten: Die Felder mit ihrem Meer aus grünen Tabakstauden verbreiten dann ihren ganz eigenen Charme.

Farbenfrohe Motive finden sich im Tal zu jeder Jahreszeit

Tipps zur Planung

Mächtige Felskegel, wunderschöne Aussichten, imposante Höhlen und interessante Tabak- und Ökofarmen – das Viñales-Tal beeindruckt mit seiner Vielfalt. Manche Attraktionen lassen sich gut auf kurzen oder längeren Wanderungen erreichen, bei anderen empfiehlt sich ein Fortbewegungsmittel, ob hoch zu Ross, mit dem Drahtesel oder mit dem Taxi.

Beste Reisedauer für das Viñales-Tal

Viele Reisende fragen sich, wieviel Zeit man mitbringen sollte. Das Viñales-Tal hat so viel zu bieten, dass du hier ohne weiteres über eine Woche füllen könntest. Und wer nicht mindestens drei Tage einplant, verpasst wirklich was. Denn mindestens eine Wanderung, ein Ausritt, eine Höhlenbesichtigung, Fotosessions auf den wichtigsten Aussichtspunkten, ein Restaurantbesuch zum Sonnenuntergang und vielleicht auch ein Tagesausflug zu einem der weiter entfernten Strände gehören zum Pflichtprogramm.

Erster Überblick

Viele Attraktionen liegen direkt an den Straßen, die gen Norden, Westen und Südwesten durchs Tal führen und lassen sich auf zwei oder vier Rädern gut erreichen; motorisiert bist du alle Strecken in etwa einer Stunde abgefahren. Jeden Tag drehen die Hop-on-hop-off-Busse der Viñales Bus Tour eine Runde vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Tals. Du kannst an allen Sights aus- und zusteigen – es gibt etwa ein Dutzend Haltestellen. Das Tagesticket gilt von 9 bis 18 Uhr und kostet nur 5 Euro. Eine tolle Möglichkeit, um einen ersten Eindruck von der Imposanz des Viñales-Tals zu bekommen. Leider fallen die Busse manchmal aus, du solltest dich vor Ort erkundigen.

Mit oder ohne Guide?

Eine weitere wichtige Frage, die sich viele vor einem Ausflug stellen, lautet: Mit oder ohne Führer? Das hängt von deinen Vorlieben ab, beides ist möglich. Vorgeschrieben sind Führer nur bei der Gran Caverna de Santo Tomás und beim Canopy, oder auch Ziplining genannt. Außerdem brauchst du einen Guide im abgelegenen und kaum erschlossenen Valle Ancón. Ansonsten lassen sich die Attraktionen der Region auch gut auf eigene Faust besuchen, vor allem, wenn du gerne wanderst oder ein Leihfahrzeug wie zum Beispiel Auto, Moped oder Fahrrad hast. Der Vorteil eines Führers liegt aber auf der Hand: Er kann Wissen über die Flora und Fauna, Geologie sowie die bäuerliche Kultur vermitteln und dir schöne Wege und Ziele abseits der Hauptrouten zeigen. Und auch geführte Ausflüge auf dem Pferderücken stehen nicht nur bei Wandermuffeln hoch im Kurs. Eine gute Idee ist es generell, erstmal mit einem Führer das Tal etwas besser kennenzulernen und dann in den nächsten Tagen alleine auf Erkundung zu gehen. Das Reizvolle dabei: Da die Region so weitläufig ist, verläuft sich der Touristenstrom und man findet überall noch weniger besuchte Ecken.

Wanderungen auf eigene Faust

Manch einer ist lieber auf eigene Faust als in einer Gruppe mit Führer unterwegs. Das ist problemlos möglich: Du kannst dich sowohl auf einem kurzen Spaziergang als auch auf einer Tagestour durchs Tal treiben lassen. Zwar gibt es weder markierte Wege noch gute Karten, doch solange man sich in den Talebenen bewegt, durch die viele Feldwege führen, fällt die Orientierung relativ leicht. Wirklich verlaufen kann man sich kaum, zumal die nächste Autostraße meist nicht weit entfernt ist. Zudem versorgen einen unterwegs einige rustikale Cafeterías und Farmen mit Essen und Getränken sowie gegebenenfalls Auskünften. Sehr hilfreich ist die App Maps.me, die du dir schon vor der Reise herunterladen und dann vor Ort offline nutzen solltest.

Umrundung des Mogote del Valle

Eine reizvolle und trotzdem leichte Wanderung ist zum Beispiel die Umrundung des Mogote del Valle, der direkt nördlich vom Ort Viñales als größter Felskegel des gesamten Tales emporragt. Du verlässt Viñales über die Calle Adela Azcuy und gehst dann auf den Feldwegen zunächst etwa einen Kilometer nach Norden, bis du im weiten Valle del Palmarito ankommst. Von dort wanderst du etwa vier Kilometer gen Westen bis zum Mural de la Prehistoria, wobei die Nordflanke des mächtigen Felskegels immer zu deiner Linken ist. Demnächst stelle ich diese und andere Wanderungen hier näher vor.

Wenn es ins abgelegene Nebental Valle Ancón oder ins Gebirge, etwa zu den Acuáticos, geht, solltest du dir unbedingt einen Führer nehmen.

Die Umrundung des Mogote del Valle ist eine leichte und wunderschöne Wanderung

Wanderungen mit staatlichen Touranbietern

An der Hauptstraße Salvador Cisneros des Ortes Viñales bieten die Reisebüros Havanatur, Ecotur und Cubanacán Ausflüge und Touren an. Alle haben ein ähnliches Programm, das sich preislich kaum unterscheidet und Reitausflüge, Radtouren und Wanderungen zu vielen der weiter unten beschriebenen Ziele umfasst. Oft sind im Tourpreis auch der Transport zum Startpunkt sowie das Mittagessen enthalten. Manchmal ist eine Mindestanzahl von Teilnehmern nötig und bei steigender Teilnehmerzahl wird es in der Regel günstiger. Alle angebotenen Ausflüge im Tal dauern maximal einen halben, selten auch einen ganzen Tag. Cubanacán bietet auch Tagesausflüge zu den Stränden der Provinz, namentlich Cayo Jutías, Cayo Levisa und María La Gorda, allerdings fahren die Busse nicht immer. Auch diesbezüglich solltest du dich vor Ort erkundigen.

Für alle Wanderfreunde ist ein Besuch des Centro de Visitantes Parque Nacional gewissermaßen Pflicht. Hier gibt es nicht nur die besten Informationen und das breiteste Angebot, darunter etwa ein Dutzend Touren mit englischsprachigen Führern, sondern auch Info- und Übersichtskarten zu den einzelnen Routen sowie ein Modell der Region. Außerdem lockt ein toller Ausblick über das Tal. Die Wanderungen kosten ab 15 Euro pro Person und starten in der Regel um 9 Uhr, manchmal sind auch spätere Aufbrüche gegen 14 Uhr möglich. Eine durchschnittliche Kondition ist ausreichend.

Centro de Visitantes de Viñales auf Google Maps anschauen

Öffnungszeiten: tgl. 8–18 Uhr

Besonders beliebt sind die folgenden Wanderungen:

Coco Solo Palmarito (8 Kilometer, 5 Stunden)

Los geht es vom Hotel La Ermita, zuerst zum kleinen Mogote Coco Solo im Nebental Valle del Silencio. Über den Mogote Palmarito führt der Weg weiter über die Cueva del Palmarito und dann um den großen Mogote del Valle herum bis zum Mural de la Prehistoria. Unterwegs warten schöne Aussichtspunkte und es werden eine Ökofarm und eine Tabakplantage besucht. Wer noch Kraft hat, kann vom Ziel, dem Mural, die vier Kilometer auf der Straße zurück in den Ort Viñales laufen. Ansonsten warten hier oft Taxis oder die Viñales Bus Tour.

Del infierno al paraíso (Los Acuáticos) (3 Kilometer, 3 Stunden)

Vom Startpunkt beim Mural de la Prehistoria geht es steil bergauf bis zur kleinen Gemeinde Los Acuáticos, die sich seit Jahrzehnten einen Namen mit ihren auf Wasser basierenden Heilzeremonien gemacht hat. Diese werden heute zwar nicht mehr durchgeführt, doch lockt der Ort mit viel Bauernhofflair, leckeren Säften und einem wunderschönen Aussichtspunkt. Besonders reizvoll ist diese Tour zum Sonnenaufgang.

Entre valles y montañas (11 Kilometer, 5 bis 6 Stunden)

Startpunkt ist das Hotel La Ermita, von wo es durch das Nebental Valle del Silencio über den kleinen malerischen See Laguna de Piedra bis zum Hotel Rancho San Vicente geht. Hier kann man gegen eine Gebühr in den kleinen Pool eintauchen, und auch die nahegelegenen Höhlen Cueva del Indio und Cueva de José Miguel lassen sich individuell gut anschließen. Die Viñales Bus Tour oder ein Taxi fahren die restlichen fünf Kilometer zurück in den Ort.

San Vicente Ancón (5 Kilometer, 3 Stunden)

Los geht es vom Hotel Rancho San Vicente durch das noch wenig bekannte Nebental Valle Ancón – hier sind viel weniger Touristen unterwegs. Unterwegs werden Aussichtspunkte und eine Höhle passiert.

Maravillas de Viñales (5 Kilometer, 3 Stunden)

An der Straße nach El Moncada startet und endet diese Wanderung, die durch dichten Wald führt und sich vor allem für jene lohnt, die viel über die Flora und Fauna der Region lernen wollen. Unterwegs sieht man auch zahlreiche Vögel und eine seltene archaische Korkpalme. Nach der Wanderung kann man noch einen Besuch der nur zwei Kilometer entfernten spektakulären Gran Caverna de Santo Tomás anschließen. Nachteil: Man braucht ein eigenes Fahrzeug oder Taxi, um zum Ausgangspunkt der Wanderung zu kommen.

Bei einer Wanderung durchs Valle del Palmarito taucht man schnell ein ins kubanische Landleben

Wanderungen mit Privatguides

Im Ort Viñales werden dich wahrscheinlich auch ein paar private Führer ansprechen. Doch nicht alle sind ausreichend qualifiziert oder besitzen eine Lizenz. Auch die Pensionen vermitteln ihren Gästen gerne private Führer, allerdings oft zu überhöhten Preisen. Nimm lieber selbst mit den unten folgenden empfehlenswerten Anbietern Kontakt auf. Alle bieten Touren mit englischsprachigen Führern durch das Valle del Palmarito oder Valle del Silencio und besuchen Farmen, auf denen die Kultur von Tabak und Kaffee und manchmal auch dem lokalen Likör Guayabita del Pinar erklärt wird. Viele haben auch die Wanderung zum Sonnenaufgang bei der Gemeinde Los Acuáticos im Programm. Manchmal ist ein Mittagessen im Preis inbegriffen.

JMC Viñales Aventura: Halb- und ganztägige Reitausflüge und Kutschfahrten sowie halbtägige Wanderungen. Auch Ausflug zum Canopy und Besuch der Casa Taller Raíces sowie Tagestouren nach Cayo Jutías. Mehr dazu findest du hier.

Knowing Viñales Tour: Halb- und ganztägige Wanderungen und Reitausflüge, Tagesausflüge nach Cayo Jutías. Auch Touren mit dem Auto oder Fahrrad zu den wichtigsten Sights und eine Tour mit dem Schwerpunkt Zigarren und Kaffee. Weitere Infos findest du hier.

Discover Viñales: Die halbtägigen Wanderungen sind etwas teurer, doch ist das Angebot besonders breit, darunter sind auch Schwerpunkte zu Vogelbeobachtung und Fotografie. Es wird viel Wert auf Ziele abseits der Hauptrouten und auf authentische Einblicke in den bäuerlichen Alltag gelegt. Siehe auch hier.

Viñales Vive la Aventura: Breites Programm von halbtägigen Radtouren und Ausritten über eine Oldtimertour bis hin zu Ziplining und einem Tagesausflug nach Cayo Jutías. Weiteres findest du hier.

Riding Viñales: Der bekannteste Anbieter für halbtägige Touren hoch zu Ross. Es wird aber auch eine Autotour zu den wichtigsten Attraktionen angeboten. Mehr Infos findest du hier.

Reittouren sind bei vielen Reisenden sehr beliebt

Wichtige Tipps auf einen Blick

Generell ist das Viñales-Tal auch ohne Führer eine sichere Region zum Wandern. Trotzdem gibt es ein paar Tipps, die du beachten solltest:

Regel Nummer eins: Immer ausreichend Wasser, Sonnencreme und Mückenschutz bei sich tragen, in der Regenzeit zusätzlich Regenschutz mitnehmen.

Auch eine Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Stirnlampe sowie gute Turn- oder Wanderschuhe gehören ins Gepäck.

Sehr hilfreich ist die Offline-Karte von Maps.me, auf der viele Feldwege eingezeichnet sind.

Möglichst früh aufbrechen und vor Einbruch der Dunkelheit, also gegen 18 Uhr, zurück sein. Unterwegs kann man die Mittagshitze gut in den Restaurants und Cafeterías des Tales aussitzen.

In seltenen Fällen kann Gefahr durch Tiere ausgehen. Während die Schlangen nicht giftig sind, kann der Stich eines Skorpions schmerzhaft sein. Allergiker sollten ihnen bekannte Antihistaminika mitbringen.

Bei geliehenen Rädern unbedingt die Bremsen prüfen und grundsätzlich nicht nach Einbruch der Dunkelheit fahren.

Schau dir bei einem Ausritt vorher an, ob die Pferde auch gut gepflegt sind (gut genährt, keine Wunden etc.).

Im heißen Sommer sind längere Wanderungen nicht zu empfehlen. Macht nichts! Erkunde einfach eine der kühleren Höhlen, mache die Tour zu den Acuáticos zum Sonnenaufgang, starte sehr früh zu einem Ausritt oder hänge mit einem Tagespass an den Pools der „Aussichtshotels“ Los Jazmines und La Ermita ab.

Bei zu großer Hitze lässt sich der Ausblick auch gut vom Pool aus genießen – hier im Hotel La Ermita

Ausflüge in die nähere Umgebung von Viñales

Alle folgenden Ziele liegen weniger als zehn Kilometer vom Ort Viñales entfernt und lassen sich gut auf eigene Faust erreichen, entweder per pedes auf Feldwegen oder mit dem eigenen Fahrzeug auf der Straße, die von Südwesten nach Nordosten durchs ganze Tal führt. Bis auf Los Acuáticos und die Finca Agroecológica El Paraíso hält die Viñales Bus Tour überall.

Besuche nicht nur gezielt die Attraktionen, sondern lass dich auch mal bei einer längeren Wanderung durchs Tal treiben. So lässt sich die einzigartige Atmosphäre am besten erspüren.

Mirador Hotel Los Jazmines

Bei jedem Besuch des Tales sauge ich erst die Magie der Szenerie aus der Vogelperspektive auf und tauche dann per pedes tiefer in die Wunderwelt ein. Einer der schönsten Aussichtspunkte ist der beim Hotel Los Jazmines. Leider wissen das auch die vielen Ausflugsbusse … Doch egal: Das Panorama von hier oben ist einfach atemberaubend, vor allem zum Sonnenuntergang oder früh morgens, wenn noch Nebelschwaden durchs Tal wabern und dem Ganzen eine mystische Atmosphäre verleihen. Doch auch tagsüber kannst du den Blick genießen – am besten in Kombination mit einem Tagespass für den Hotelpool.

Das Hotel hat auch ein Restaurant, doch deutlich bessere Kost tischen einige private Lokale gleich nebenan bei ebenfalls toller Aussicht auf, etwa der Balcón del Valle. Und wo du schon mal hier bist, kannst du dich auch gleich im benachbarten Centro de Visitantes mit Infos für eine Wanderung eindecken.

Hotel Horizontes Los Jazmines auf Google Maps anschauen

Öffnungszeiten: Der Mirador ist immer zugänglich, kein Eintritt

Das Panorama vom Mirador des Hotels Los Jazmines zählt zu den schönsten des Viñales-Tals
Das Auge isst mit beim super Ausblick im Restaurant Balcón del Valle

Mural de la Prehistoria

Schon von Weitem leuchtet einem das prähistorische Wandgemälde, eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten des Tales, entgegen. Nun ja, über den künstlerischen Wert lässt sich streiten, aber zumindest die Größe beeindruckt schon, oder? 80 Meter hoch und 120 Meter breit, zählt es zu den größten Outdoor-Gemälden der Welt. Und immerhin war der mexikanische Maler Leovigildo González Morillo, ein Schüler des berühmten Muralisten Diego Riviera, für das Kunstwerk verantwortlich. Zumindest indirekt, denn die Pinsel schwangen an Seilen hängende Bauern, während er ihnen per Megafon Anweisungen erteilte.

Komm am besten morgens, denn dann ist hier noch kein Rummel, was der Szenerie einen Charme verleiht, den sie später, wenn sich hier die Massen drängeln, etwas einbüßt. Das Mural ist übrigens Endpunkt einiger Wanderungen und auch Touren zu den Los Acuáticos starten von hier.

Du ziehst die ungeschminkte Natur vor? Dann warten ein paar Hundert Meter weiter nördlich noch die Ökofarm Finca L’Armonía, die auch leckeres Essen aus eigenem Permakultur-Anbau auftischt und der Mirador Bella Vista mit rustikaler Cafetería und schöner Aussicht.

Mural de la Prehistoria auf Google Maps anschauen

Öffnungszeiten Mural de la Prehistoria: tgl. 8–18.30 Uhr, Eintritt 1 Euro

Los Acuáticos

Etwas westlich vom Mural lockt ein weiteres reizvolles Ausflugsziel. Der steile Weg den Hügel hinauf lohnt sich. Denn oben entschädigt einer der schönsten Aussichtspunkte des Tales für die Mühen, und in dem rustikalen Bauernhof werden auch leckere Säfte verkauft. Besonders zauberhaft ist die Atmosphäre zum Sonnenaufgang. Der Ort hat aber nicht nur seinen Schauwert, sondern ist auch historisch bedeutend: Schon in den 1930er-Jahren entstand hier ein Kult rund um das nasse Element. Gründerin Antoñica Izquierdo pries die Heilkraft des Wassers und soll tatsächlich bei ihren Zeremonien sehr erfolgreich gewesen sein. Da die Bauern damals anders als heute keinen Zugang zu medizinischer Versorgung hatten, baten viele die Priesterin um Hilfe und ihre Anhängerschaft wuchs zunehmend. Da Antoñica sich aber von den korrupten politischen Eliten nicht instrumentalisieren ließ, war sie diesen ein Dorn im Auge und wurde für geisteskrank erklärt und in eine Psychiatrie verfrachtet. Doch selbst nach ihrem Tod 1945 lebte die Tradition noch bis in die 1990er-Jahre weiter und ihre spannende Geschichte wurde sogar verfilmt.

Die Wanderung lässt sich gut mit einem Besuch des Mural de la Prehistoria verbinden, denn von dort geht es in etwa einer Stunde auf den Hügel. Da der Weg aber etwas schwerer zu finden und nicht ausgeschildert ist, solltest du dir einen Führer besorgen – entweder in den Hütten rund um das Mural fragen oder einen Tag im Voraus eine Tour zum Sonnenaufgang reservieren, Kontakte siehe oben bei Privatguides.

Los Acuáticos auf Google Maps anschauen

Viele Anbieter steuern Los Acuáticos zum Sonnenaufgang an

Casa Taller Raíces und El Fortín Canopy Tour

In der Casa Taller Raíces verschmelzen Natur und Kultur zu einer zauberhaften Szenerie. Überall auf dem Gelände vor seinem Haus hat der einstige Bauer Noel Díaz Galart skurrile Skulpturen aus Holz zum Leben erweckt. Viele Motive des Autodidakten entstammen den Mythen der afrokubanischen Religion, aber auch Drachen und andere Fabelwesen bevölkern das Areal, über das ein Weg bis zum schönen Aussichtspunkt Mirador Loma del Fortín führt.

Übrigens befindet sich gleich nebenan die Station El Fortín Canopy Tour. Viñales ist einer der wenigen Orte in Kuba, wo du in Baumwipfelhöhe an einem Drahtseil von Plattform zu Plattform sausen kannst.

Casa Taller Raíces auf Google Maps anschauen

Öffnungszeiten: Casa Taller Raíces tagsüber, El Fortín Canopy Tour tgl. 9–17 Uhr, Eintritt 8 Euro

Cueva de José Miguel

Angeblich bot diese Höhle, die auch unter dem Namen Palenque de los Cimarrones bekannt ist, einst geflohenen Sklaven (Cimarrones) Zuflucht. In versteckten und abgelegenen Regionen bauten diese während der Kolonialzeit kleine, autarke Gemeinden auf. Leider wird die spannende Thematik zu oberflächlich behandelt und zu sehr als Folklorekitsch vermarktet: Ein Gang mit ein paar Exponaten führt durch den Karstfelsen auf eine Wiese, wo das mäßige Restaurant El Palenque auftischt. Spar dir lieber den Eintritt ab dem Gang und bleib vorne im großen Höhlenrund und genehmige dir an der Bar einen Drink. Eine tolle Atmosphäre, die sich noch steigert, wenn hier samstagabends Disco-Sounds erschallen. Auch die zauberhafte Lage mitten in einer Talenge mit imposant aufragenden Karstfelsen macht viel her.

Palenque de los Cimarrones auf Google Maps anschauen

Öffnungszeiten: Bar tgl. 9–20 Uhr, Eintritt zum kleinen Museum im Gang 3 Euro

Cueva del Indio

Eine weitere Karsthöhle ist die Cueva del Indio, in der einst Taíno-Ureinwohner lebten. Fast jeder Tourist besucht sie, doch sie lohnt eigentlich nur für all jene, die keine Zeit für einen Ausflug zur weit imposanteren, aber schwerer zu erreichenden Gran Caverna de Santo Tomás haben. Denn im Gegensatz zum „großen Bruder“ sind hier nur etwa 500 Meter zugänglich, im ersten Teil zu Fuß und auf den letzten Metern dann per Boot auf einem unterirdischen Fluss. Für ein relativ kurzes Abenteuer ist der Preis trotz der schönen Tropfsteinformationen recht hoch, und durch die Besuchermassen und die kitschige Indigenenshow büßt der Ort etwas Flair ein – komm daher am besten möglichst früh. Die Landschaft allerdings ist hier ähnlich beeindruckend wie rund um die Cueva de José Miguel.

Hast du Lust, nach der Bootsfahrt nochmal wirklich ins nasse Element einzutauchen? Dann kannst du dich gegen eine Gebühr etwa 500 Meter weiter nördlich im kleinen Pool des Hotels Rancho San Vicente erfrischen.

Cueva del Indio auf Google Maps anschauen

Öffnungszeiten: tgl. 9–17 Uhr, Eintritt 5 Euro

Finca Agroecológica El Paraíso

Im Tal widmen sich einige Farmen dem ökologischen Anbau von Lebensmitteln. Am bekanntesten und geradezu ein Musterbeispiel dieser nachhaltigen Produktionsweise ist die Finca Agroecológica El Paraíso. Diese landesweite Bewegung, die das Herz von ökologisch bewussten Menschen höherschlagen lässt, ist aus der Not geboren. Denn nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den 1990er-Jahren fiel auch der wichtigste Lieferant von Düngemitteln und Pestiziden weg. Aus großen Staatsfarmen entstanden kleine Kooperativen und altes Wissen um Naturdünger, Fruchtwechsel und schonende Schädlingsbekämpfung erlebten ein Comeback. Wie gut das funktionieren kann, zeigt diese Musterfarm, die mit einem Teil der Ernte soziale Einrichtungen versorgt. Manchmal führt jemand Gruppen über das Gelände und erläutert die alternativen Anbaumethoden. Man kann das Bauernhofambiente beim Drink genießen (sehr lecker sind die Piña Colada und ein hauseigener Anti-Stress-Cocktail) oder sich gleich ein üppiges Menü im rustikalen Restaurant gönnen – viele Zutaten sprießen vor der Haustür auf den zahlreichen Feldern. Obendrauf gibt es noch eine fantastische Aussicht auf das Nebental Valle del Silencio, denn die Farm befindet sich auf einem Hügel.

Finca Agroecológica El Paraíso auf Google Maps anschauen

Öffnungszeiten: tgl. 12–21 Uhr

Weiter entfernte Ausflugsziele im Viñales-Tal

Mit einem eigenen Fahrzeug, auch mit einem Fahrrad, könnte man die oben beschriebenen Ziele alle sogar an einem Tag besuchen, denn sie befinden sich ausnahmslos an Straßen, die durchs Tal führen. Die folgenden Ziele erfordern dagegen etwas mehr Planung und Zeit für die Anreise.

Gran Caverna de Santo Tomás

In einer Tropenkarstlandschaft, die von Wind, Wetter und dem Zahn der Zeit angenagt wurde, finden sich natürlich jede Menge Höhlen. Es sind sogar so viele, dass noch gar nicht alle entdeckt oder erforscht wurden. Bei den geführten Wanderungen durchs Tal wirst du auf einige stoßen. Doch der Star, der alle anderen unterirdischen Welten in den Schatten stellt, ist ohne Frage die Gran Caverna de Santo Tomás. Über stolze 46 Kilometer erstreckt sich das Gangsystem der größten Höhle Mittelamerikas. Auch wenn für Touristen nur ein paar Kilometer zugänglich sind, hinterlässt die etwa zweistündige Höhlenexkursion vorbei an Dolinen, Aussichtsplattformen und bizarren Stalagmiten und Stalaktiten nachhaltigen Eindruck. Den obligatorischen Führer bekommt man im Höhlenzentrum, von wo aus es erstmal etwa 200 Meter steil bergauf bis zum Eingang ins unterirdische Reich geht.

Man sollte gutes Schuhwerk, eine robuste Konstitution und eine eigene Lichtquelle mitbringen, denn manche Helme sind nur mit schwachen Lampen ausgestattet. Es ist möglich, individuell per Taxi, Fahrrad oder Leihwagen anzureisen (möglichst früh ins Höhlenzentrum kommen), aber die meisten Besucher buchen eine Exkursion von Viñales aus.

Gran Caverna de Santo Tomás auf Google Maps anschauen

Öffnungszeiten: tgl. 9–15 Uhr, Führung 15 Euro

Valle Ancón

Wenn du die ausgetretenen Pfade auch mal verlassen willst, mach dich auf in dieses nördliche Nebental, in das nur wenige Besucher kommen. Da es deutlich weniger erschlossen ist und die Wege alleine nicht zu finden sind, bietet sich hier die geführte Wanderung San Vicente Ancón an. Wer ein eigenes Fahrzeug hat, kann aber auch individuell anreisen. Dazu biegt man nördlich vom Hotel Rancho San Vicente an der Entronque al Valle Ancón nach links beziehungsweise Westen ab und folgt der Straße noch etwa sechs Kilometer bis zu ihrem Ende, wo oft private Führer Ausflüge zu Aussichtspunkten und einem kleinen Wasserfall anbieten. Zurück an der Kreuzung zur Hauptstraße wartet dann noch ein leckeres Mahl in einem der rustikalen Privatrestaurants, zum Beispiel der Casa Bárbaro.

Valle Ancón auf Google Maps anschauen

Das Valle Ancón ist das einsamste Tal des Nationalparks

Ausflüge ins Umland

Bei allen Superlativen, eines hat das Tal nicht zu bieten: Spektakuläre Bademöglichkeiten. Es gibt zwar kleine Seen und Höhlentümpel, aber so richtige Badefreuden kommen dort nicht auf. Doch hier die gute Nachricht: Die Reisebüros haben auch Exkursionen zu weiter entfernten Zielen im Programm, und gleich drei Traumstrände, nämlich Cayo Jutías, Cayo Levisa und María La Gorda, lassen sich per Tagesausflug erreichen. Am unkompliziertesten ist es, diesen bei Cubanacán (siehe oben) zu buchen. Eine kurze Vorstellung von diesen und anderen idyllischen Flecken findest du im Artikel Die schönsten Strände Kubas.

Hotels & Unterkünfte

Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deinen Aufenthalt in Viñales:

Das Hotel La Ermita begeistert vor allem mit seiner super Aussicht
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Viñales: Tipps für deine Reise https://faszination-lateinamerika.de/vinales-tipps/ https://faszination-lateinamerika.de/vinales-tipps/#respond Sun, 03 Nov 2024 09:44:47 +0000 https://faszination-lateinamerika.de/?p=14215 Mitten im Nationalpark des Viñales-Tales gelegen, ist Viñales eine ideale Basis zur Erkundung der zahlreichen Naturattraktionen der Umgebung. Doch auch das kleine Städtchen selbst hat einigen Schauwert und verströmt eine entspannte Atmosphäre – trotz der vielen Besucher. Diese finden eine umfangreiche touristische Infrastruktur vor, von komfortablen Pensionen bis hin zu ausgezeichneten Restaurants. Selbst das Nachtleben kommt nicht zu kurz, vom guten Ausflugsangebot ganz zu schweigen.

Was du in Viñales alles machen kannst, erfährst du auf dieser Übersichtsseite und im Stefan Loose Travel Handbuch Kuba. Weitere Infos zu den zahlreichen Attraktionen, die sich rund um den Ort weitläufig im Tal verteilen, findest du im ausführlichen Bericht Viñales-Tal: die schönsten Touren und Ausflüge.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Viñales:
Das Hotel E Central bietet beste Lage am Hauptplatz des Ortes, makellose Zimmer und kostenloses WLAN. Ein weiterer Pluspunkt ist der hauseigene Generator, der auch bei Blackouts eine durchgehende Stromversorgung gewährleistet. Hier findest du das Hotel bei Check24. Weitere Unterkunftstipps für verschiedene Preisklassen stehen weiter unten im Artikel.

Gleich vor den Toren der Stadt taucht man ein in die wilde Schönheit des Viñales-Tals

Reisetipps für Viñales

Hier findest du alles, was du für deine Reise wissen musst.

Wissenswertes vorab

Das Viñales-Tal steht mit seinen magischen Karstfelsen auf der Liste fast jedes Touristen und zählt zu den meistbesuchten Zielen Kubas. Neben der umwerfenden Natur mit zahlreichen Tier- und Pflanzenarten locken faszinierende Einblicke in die bäuerliche Kultur, denn auf den fruchtbaren Böden gedeihen unter anderem die anspruchsvollen Tabakpflanzen, aus denen die besten Zigarren der Welt entstehen. Mit derartigen Superlativen gesegnet, wurde das Valle de Viñales nicht nur zum Nationalpark erklärt, sondern auch unter den Schutz der Unesco gestellt.

Während Mutter Natur schon seit Jahrmillionen damit zugange ist, die beeindruckende Landschaft zu modellieren, ließ die kulturelle Erschließung des Gebietes lange auf sich warten. Vor Ankunft der Spanier lebten einige indigene Ureinwohner in den zahlreichen Höhlen, und in der Kolonialzeit flohen Sklaven in die abgelegene, schwer zugängliche Region, um sich hier eine karge Existenz aufzubauen. Ansonsten dauerte es bis zum 18. Jahrhundert, ehe Auswanderer von den Kanarischen Inseln damit begannen, auf den fruchtbaren Böden Tabak anzupflanzen.

Eine größere Siedlung, Viñales, entstand sogar erst 1879. Heute leben die meisten Menschen des Tales in diesem schnuckligen, etwa 15.000 Einwohner zählenden Städtchen. Es ist mit seinen ausgezeichneten Pensionen und Restaurants, Reisebüros und einer kleinen, aber feinen Musikszene die ideale Basis, um von hier aus in alle Richtungen zu Exkursionen ins Tal auszuschwärmen. Heute ist nicht mehr der Tabak, sondern der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle des Ortes. Trotz der vielen Touristen hat er sich ländlichen Charme bewahrt und verströmt mit bunten Häusern mit roten Ziegeldächern eine angenehme und ruhige Atmosphäre – von den vielen krähenden Hähnen einmal abgesehen.

Rund um Viñales finden sich zahlreiche tolle Aussichten wie diese

Orientierung

Die Stadt Viñales liegt mitten im Herzen dieses Naturparadieses und befindet sich etwa 25 Kilometer nördlich von Pinar del Río, der ebenfalls sehenswerten Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Von Havanna aus erreicht man beide Städte in der Regel über die Autobahn mit dem klimatisierten Fernbus oder dem Mietwagen. Für die etwa 183 Kilometer lange Strecke sind etwa drei bis vier Stunden einzuplanen.

Vor Ort fährst du am besten mal mit einem Leihfahrzeug oder dem Rundfahrtbus (siehe unten) durch das ganze Tal, um dir einen ersten Überblick zu verschaffen. Die wichtigsten Strecken hast du motorisiert in nur etwa einer Stunde alle abgefahren. Auf der Straße nach Norden sind es etwa sieben bis acht Kilometer bis zu den Hauptattraktionen. Gen Westen sind es zwar nur vier Kilometer bis zum berühmten Mural de la Prehistoria, dafür aber stolze 17 Kilometer bis zur Gran Caverna de Santo Tomás.

Viñales selbst lässt sich gut zu Fuß erkunden und besteht neben der Hauptstraße Salvador Cisneros, an der sich die meisten Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Restaurants und Reisebüros befinden, nur aus einer Handvoll weiterer Straßen.

Mit seinem ländlichen Touch und den bunten Häusern fügt sich Viñales wunderbar in die Naturkulisse des Tales ein

Was du in Viñales machen kannst

Das Tal lockt mit zahlreichen Ausflügen und Aktivitäten, sodass man locker eine Woche hier verbringen kann. Alleine für die wichtigsten Highlights solltest du mindestens drei Tage einplanen. Mehr zu den zahlreichen Zielen vor den Toren der Stadt findest du hier.

Zu den Klassikern zählt ein Besuch der Aussichtspunkte beim Hotel Los Jazmines oder bei Los Acuáticos; vor allem zum Sonnenauf- oder Sonnenuntergang verströmen diese Miradores eine ganz besondere Magie.

Unter den unzähligen Wanderrouten ist die Tour um den Mogote del Valle, den größten Felskegel des ganzen Tales, eine der populärsten. Unterwegs warten nicht nur beeindruckende Landschaften, sondern auch lohnende Besuche auf einer Tabakplantage oder Ökofarm. Wer das Tal nicht per pedes erkunden will, schwingt sich auf den Rücken eines Pferdes oder Drahtesels.

Lust auf ein besonders intensives Abenteuer? Dann mache dich auf zu einer Exkursion zur Gran Caverna de Santo Tomás, eine der größten Höhlen Lateinamerikas.

Doch auch der malerische Ort Viñales hat einiges zu bieten: In den guten Unterkünften, Restaurants und Bars vergeht die Zeit wie im Fluge, vor allem, wenn der Blick von den Dachterrassen über die Weite des Tales schweift.

Auf den Terrassen der charmanten Bars und Restaurants von Viñales vergeht die Zeit wie im Fluge

Sehenswürdigkeiten in Viñales

Die meisten Attraktionen verteilen sich recht weitläufig im umgebenden Tal, doch auch der kleine Ort hat ein paar Hingucker, alle an der Hauptstraße Salvador Cisneros gelegen, die man ohnehin auf der Suche nach einem Restaurant oder einer Bar immer wieder entlangschlendert.

Parque Central

Wie in vielen kubanischen Städten präsentiert sich der Zentralplatz im attraktiven kolonialen Look. Das auffälligste Gebäude ist die niedliche Iglesia de Sagrado Corazón de Jesús. Nebenan findet man noch eine kleine Kunstgalerie und das Centro Cultural Polo Montañez, die wichtigste Adresse des Nachtlebens. Am Tag versammeln sich die meisten Touristen auf dem chilligen Platz, um das WLAN zu nutzen und am Abend schwappt die gute Stimmung der nahegelegenen Restaurants und Bar bis auf den Platz hinaus.

Wie so viele Zentralplätze in Kuba gibt auch der Parque Central von Viñales ein schönes Fotomotiv ab

Casa Don Tomás

Wohl unzählige Touristen haben dieses Haus bei ihrem Bummel auf der Hauptstraße bereits abgelichtet. Denn es ist nicht nur das älteste (von 1889), sondern auch das schönste Gebäude des Ortes. Auch der Garten und die hübsche Inneneinrichtung können sich sehen lassen. Heute fungiert die Casa Don Tomás als Restaurant, doch zum Essen gibt es weitaus bessere Optionen – schau am besten auf einen Drink vorbei.

Öffnungszeiten: tgl. 11–23 Uhr

Die Casa Don Tomás ist ein Hingucker, tischt aber leider nur mäßige Küche auf

Museo Municipal

In diesem Haus lebte einst die Unabhängigkeitskämpferin Adela Azcuy (1861–1914). Für ihre bedeutende Rolle in der Geschichte der Insel ehrte man sie mit dem ersten Museum Kubas, das einer Frau gewidmet wurde. Neben persönlichen Gegenständen von ihr gibt es Fossilien, eine nachgebildete Höhle und Exponate zur bäuerlichen Kultur zu sehen, und ein paar Tafeln informieren über die Lokalgeschichte und Ökologie des Tales.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 9–17 Uhr, Eintritt etwa 1 Euro

Adela Azcuy, deren Büste vor dem Museo Municipal steht, war eine der wenigen Frauen, die in den Unabhängigkeitskriegen gegen Spanien kämpfte

Jardín Botánico

Am nördlichen Ortsausgang verbirgt sich hinter einem rostroten Tor eine kleine verwunschene Oase. Auf nur einem Hektar sprießt eine erstaunliche Vielfalt von exotischen Pflanzen, von diversen Obstbäumen über Farne, Goldregen, Katzenschwanz, Hibiskus und Bromelien bis hin zu Orchideen. Dieses Mini-Paradies wurde von einer Pflanzenliebhaberin bereits 1918 angelegt. Wer hier gar nicht mehr weg möchte, kann sich gleich in die Pension mitten im Garten einmieten.

Öffnungszeiten: tgl. 8–19 Uhr, Führung gegen Spende

Die schon seit über Hundert Jahren im kleinen Botanischen Garten blühende Pracht lässt nicht nur Botanikerherzen höher schlagen

Touren, Ausflüge und Aktivitäten in Viñales

Von steilen Felskegeln über atemberaubende Aussichtspunkte und beeindruckende Höhlen bis hin zu faszinierenden Tabak- und Ökofarmen – rund um Viñales lockt eine Vielzahl an Tourzielen. Manche sind auf kurzen oder längeren Wanderungen erreichbar, für andere braucht man ein Fortbewegungsmittel, sei es hoch zu Ross, mit dem Fahrrad oder per Taxi. Für einen ersten Überblick des Tales und um günstig zu weiter entfernten Attraktionen zu kommen, bietet sich die Viñales Bus Tour an. Jeder Ausflug im Tal dauert nicht länger als einen halben bis maximal ganzen Tag.

Die meisten Attraktionen lassen sich auf eigene Faust erkunden, nur in der Gran Caverna de Santo Tomás und beim Canopy sind professionelle Begleiter vorgeschrieben. Generell vermittelt ein Führer, der von den privaten Pensionen oder den staatlichen Reisebüros auf der Hauptstraße organisiert werden kann, aber zusätzlich interessante Einblicke in die Ökologie und bäuerliche Kultur und zeigt einem gegebenenfalls auch weniger ausgetretene Pfade und weniger überlaufene Regionen.

Ausführliche Informationen zu den vielen Touren und Aktivitäten rund um Viñales findest du im Artikel Viñales-Tal: die schönsten Touren und Ausflüge.

Viele Ausflugsziele lassen sich über die Straße, die sich durchs Tal schlängelt, erreichen

Essen und Trinken in Viñales

Gemessen an der geringen Größe der Stadt ist das Angebot erstaunlich umfangreich. Neben den Pensionen sorgen vor allem an der Hauptstraße viele private Restaurants für das leibliche Wohl. Das Spektrum reicht von deftig-kreolischen Klassikern bis hin zu erstaunlich vielfältigen Tapas-Gerichten. Die leckeren Cocktails komplettieren das kulinarische Erlebnis.

In der Nähe der Attraktionen verteilen sich im Tal weitere tolle Restaurants und locken mit besonders rustikaler Atmosphäre. Obendrauf gibt’s nicht selten noch eine super Aussicht. Hier ein paar Empfehlungen im Ort, wo du mit Sicherheit auf deine Kosten kommst:

Bar de Tapas 3 J

Dieses kreativ gestaltete Restaurant auf der Calle Salvador Cisneros 45 hat sich mit seiner breiten Auswahl an Tapas-Tellern einen Namen gemacht, doch auch Hauptgerichte wie Lamm in Rotweinsoße oder Ropa Vieja können sich schmecken lassen und die diversen Frucht-Daiquiris sind eine Wucht. Nicht zuletzt sorgen die guten Livebands dafür, dass der Laden schon seit Jahren schwer angesagt ist.

Öffnungszeiten: tgl. 8–24 Uhr

El Olivo

Dieses Urgestein auf der Calle Salvador Cisneros 89 ist stark ökologisch ausgerichtet und bezieht alle seine Zutaten von der eigenen Farm, die auch besichtigt werden kann und interessante Einblicke in organischen Anbau bietet. Nähere Infos dazu gibt’s im Restaurant. In viele Gerichte fließt übrigens der köstliche selbstgemachte Ziegenkäse ein, und Vegetarier freuen sich zudem über eine große Auswahl an Salaten.

Öffnungszeiten: tgl. 12–23 Uhr

Klein, aber fein präsentiert sich das Restaurant El Olivo

Restaurante Agroecológico Sun Set

Der Name dieses Restaurants am Ortsausgang in der Calle Sergio Dópico final hält, was er verspricht: Die Beilagen der üppigen fleischigen und fischigen Gerichte kommen knackfrisch von den Feldern direkt vor der rustikalen Holzterrasse. Ein paar vegetarische Optionen gibt es auch. Das Bauernhoffeeling wird noch durch den freien Blick auf die Felskegel verstärkt, und wenn der Sonnenuntergang naht, entfaltet der Ort seinen ganzen Zauber.

Öffnungszeiten: tgl. 9–23 Uhr

Café Oh La La

Lieber einen Snack als ein deftiges Gericht? Lust auf was Süßes? Dann schau in dieser Cafetería in der Calle Salvador Cisneros 136 vorbei. Leckere Sandwiches und Tapas landen hier genauso auf den Tischen wie Waffeln mit Eis, Früchten, Honig oder Nutella sowie Batidos und diverse Kaffees. Ach ja, und Umweltbewusste freuen sich über die Strohhalme aus Metall.

Öffnungszeiten: tgl. 8–21 Uhr

Tareco’s Bar Restaurant

Ein weiterer kulinarischer Volltreffer ist das Tareco’s auf der Calle Salvador Cisneros 75. Hier ist die künstlerisch-rustikale Deko aus Ziegelsteinwänden und Tischen auf Nähmaschinen genauso originell wie die Küche. Neben den kreolischen Klassikern werden auch Tacos und gute Auberginengerichte serviert. Auch die große Getränkeauswahl, darunter viele leckere Cocktails, sowie die chillige 1970er-Jahre-Musik heben die Stimmung und auf der Dachterrasse mit tollem Ausblick schmeckt’s nochmal so gut.

Öffnungszeiten: tgl. 11–24 Uhr

Shopping: Einkaufstipps für Viñales

Die wenigen Shoppingmöglichkeiten des Ortes finden sich an der Hauptstraße Salvador Cisneros.

Kunsthandwerk und Souvenirs

An der Calle Joaquín Pérez finden Souvenirjäger einige Stände mit Kunsthandwerk und auch im El Arte Sano in der Calle Salvador Cisneros 91 stehen kunstvolle Figuren, Stoffe, Masken, Gemälde, T-Shirts, Schmuck und vieles mehr zum Verkauf. Feilschen gehört zum Erlebnis dazu.

Öffnungszeiten: jeweils tagsüber

Zigarren

Was liegt näher, als ein paar Zigarren aus der Region mitzubringen, in der der beste Tabak der Welt gedeiht? Die Spitzenware bekommen Kenner im Laden Los Vegueros, wo auch Rum verkauft wird. Wer aber gleich im Tal genüsslich im Schaukelstuhl oder zuhause auf dem Balkon „puros“ von ebenfalls guter, wenngleich nicht Top-Qualität paffen möchte, kommt beim Kauf auf einer Tour direkt auf den Plantagen deutlich günstiger auf seine Kosten. Mehr zur Kultur der anspruchsvollen Tabakpflanze findest du hier.

Öffnungszeiten: tgl. 10–18 Uhr

Kunstvoll gerollte Zigarren können nicht nur im Laden, sondern auch auf vielen Farmen erworben werden

Nachtleben in Viñales

Für eine kleine Stadt, die vor allem wegen ihrer Naturerlebnisse besucht wird, ist hier abends erstaunlich viel los. In den Restaurants auf der Hauptstraße Salvador Cisneros ertönt regelmäßig Livemusik und rund um den Zentralplatz treffen sich Touristen und Einheimische in ein paar angesagten Lokalen, um den Tag bei Drinks und beim Lauschen guter lokaler Bands ausklingen zu lassen. Besonders viel los ist am Samstag.

Viñales hat eine kleine, aber feine Livemusik-Szene

Centro Cultural Polo Montañez

Direkt am Zentralplatz gelegen, war das Centro Cultural Polo Montañez auch immer der Platzhirsch des Nachtlebens von Viñales. Momentan wird hier restauriert, aber wenn die Reparaturen erstmal abgeschlossen sind, wird der Laden diese Rolle mit seinen tollen Livebands und Cabaret-Shows bestimmt schnell wieder übernehmen.

Öffnungszeiten: voraussichtlich wieder im Jahr 2025

Das Kulturzentrum Polo Montañez am Hauptplatz ist traditionell das Herz des Nachtlebens von Viñales

Bar Zona Verde

Die Bar Zona Verde in der Calle Salvador Cisneros 44 macht ihrem Namen alle Ehre, denn im Hof sprießt es tropisch üppig. Tagsüber sitzt es sich hier sehr lauschig, und die leckeren Gerichte und günstigen Cocktails steigern das Wohlbefinden noch. Am höchsten steigt das Stimmungsbarometer aber am Abend, wenn gute Bands loslegen – dann wird die grüne Zone zur Tanzzone.

Öffnungszeiten: tgl. 9–24 Uhr

Die Bar Zona Verde ist grüne Zone und Tanzzone in einem

Jardín del Arte Sano

Auch der Jardín del Arte Sano, oder übersetzt „Garten der gesunden Kunst“, in der Calle Salvador Cisneros 91 verströmt eine chillige Atmosphäre. Kunstvoll ist es hier aus dreierlei Gründen: Im Haus wird Kunsthandwerk verkauft und im hübschen Hof landen ausgezeichnete Gerichte, darunter sogar vegane Burger und veganes Ropa Vieja, auf den Tischen. Für musikalische Kreativität schließlich sorgt die abendlich aufspielende Combo.

Öffnungszeiten: tgl. 11–24 Uhr

Eine schöne Bar befindet sich im Innenhof des Jardín del Arte Sano

El Bily

Im dritten angesagten Laden auf der Hauptstraße bei Hausnummer 94 schmeckt das Essen zwar nur mäßig, doch für einen Drink sitzt es sich im rustikalen Inneren immer nett. Zum Leben erwacht das El Bily aber erst abends, wenn gute Bands und viele Einheimische Stimmung in die Bude bringen und bei der Salsa-Show die kleine Bühne glüht.

Öffnungszeiten: tgl. bis spät

Einheimische sorgen oft für Stimmung im El Bily an der Hauptstraße von Viñales

Viñales mit Kind

Schon das bäuerliche Leben mit seinen vielen Farmen mit Ochsen, Schweinen, Hühnern, Pferden, Katzen und Hunden macht Viñales zum tollen Ziel für Familien. Für abenteuerlustige Kids locken Reitausflüge und Höhlen sowie Streifzüge durch die wunderschöne Landschaft – vom knackigen Tagestrip bis zum kurzen Spaziergang für kleine Wandermuffel ist alles möglich. Im Sommer allerdings können die oft hohen Temperaturen den Kleinen zusetzen. Gerade dann sollte man unbedingt auf Sonnenschutz, viele Pausen und ausreichende Wasservorräte achten und bei der Unterkunftswahl ein paar Sachen berücksichtigen.

Das Landleben mit den vielen Tieren ist für die meisten Kinder ein Riesenspaß

Viñales Hotels und andere Unterkünfte

Obwohl Viñales relativ klein ist, hat kaum eine andere Stadt derart viele Pensionen. Hunderte gastfreundlicher Vermieter wetteifern um die zahlreichen Besucher und bieten einfache bis ziemlich komfortable Zimmer. Dagegen gibt es nur wenige Hotels, von denen zudem die meisten außerhalb des Ortes liegen. Generell kann die Nachtruhe übrigens wegen der im Morgengrauen krähenden Hähne kurz sein. Wer einen leichten Schlaf hat, sollte sich mit Ohrenstöpseln wappnen.

Je nach Saison können die Unterkunftspreise stark schwanken. Ein Aufenthalt in der Regenzeit ist meist günstiger. Auch wer Feiertage und Ferienzeiten meidet, kann Geld sparen. Weitere allgemeine Informationen zu Hotels und Unterkünften in Kuba findest du hier.

Hunderte gastfreundlicher Vermieter empfangen Besucher in Viñales, wie die etwas außerhalb gelegene Cabaña Belkis y Omar

Wo übernachten in Viñales?

Viñales ist ein so kleiner Ort, dass man sich grundsätzlich von überall aus prima zu Fuß fortbewegen kann. Einige Pensionen liegen dennoch ein paar Meter weiter weg als andere und bei sehr hohen Temperaturen im Sommer freut man sich, die Restaurants an der Hauptstraße möglichst schnell zu erreichen. Wer eine Unterkunft im Hotel bevorzugt, findet in der Stadt nur ein einziges. Im Tal verstreut sind drei weitere Hotels, die allerdings einige Kilometer vom Zentrum entfernt liegen, sodass Nachtschwärmer von dort auf ein Taxi angewiesen sind. Insgesamt bieten Pensionen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und sind daher eine gute Wahl. Im sehr heißen Sommer sollte allerdings unbedingt im Voraus geklärt werden, ob die Unterkunft auch einen Generator hat, denn während der häufigen Stromausfälle fallen ansonsten die Klimaanlagen aus. Die Hotels haben immer das nötige Benzin für den Generator, die Pensionen aber nicht. Gerade für Familien mit Kindern ist auch ein Pool wichtig, denn im Tal gibt es kaum Bademöglichkeiten.

Besonders im Sommer sehr willkommen: ein Hotelpool zur Abkühlung

Hoteltipps Viñales

Neben zahlreichen Casas Particulares sticht ein Hotel durch seine zentrale Lage sowie geschmackvolle Zimmer und einen eigenen Stromgenerator hervor.

Hotel E Central

Das Hotel E Central ist nicht nur das einzige in der Stadt gelegene Hotel, sondern zugleich beste Unterkunft von Viñales. Es punktet mit seiner super Lage am Zentralplatz, der eleganten blitzsauberen Lobby, den schmucken hellen Zimmern und kostenlosem WLAN. Ein Pool fehlt zwar, doch können Gäste kostenlos in den weiter entfernten Hotels des Tals planschen, zum Beispiel im Hotel La Ermita. Hier findest du das Hotel bei Check24.

Hier sind unsere Unterkunftstipps für Viñales im Überblick.

Tipps für deinen Aufenthalt in Viñales

Auch wenn die touristische Infrastruktur in Viñales gut entwickelt ist, hilft dir eine gute Vorbereitung, vor Ort noch mehr aus deinem Aufenthalt herauszuholen.

Öffentliche Verkehrsmittel in Viñales

Innerhalb des Ortes kommt man sehr gut zu Fuß zurecht. Wer aber im Tal mobil sein will und keinen Leihwagen hat, besorgt sich am besten ein Tagesticket für die Viñales Bus Tour oder leiht sich ein Fahrrad oder Moped.

Bus

Jeden Tag von 9 bis 18 Uhr fahren die Busse der Viñales Bus Tour die wichtigsten Highlights im Tal an. Die ganze Fahrt dauert etwa eine Stunde und man kann an knapp einem Dutzend Stopps aus- und wieder zusteigen. Länger als eine Stunde musst du nie auf den nächsten Bus warten und das Tagesticket ist mit nur 5 Euro erfreulich günstig. Leider fallen die Busse aber auch immer mal wieder aus, das gilt besonders in der Nebensaison.

Die Viñales Bus Tour startet am Zentralplatz und fährt zahlreiche Stationen im ganzen Tal an

Taxi

Wer abends nach dem letzten Hop-on-Hop-off-Bus noch im Tal unterwegs ist und keine längere Strecke mehr laufen möchte, hat leider keine Alternative zum recht teuren Taxi. Der Richtpreis beträgt ungefähr einen Euro pro gefahrenem Kilometer. Oft warten einige Taxis an den Hotels oder wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Weitere Verkehrsmittel

Die Ziele im Tal lassen sich sehr gut mit dem Fahrrad erreichen und auf den relativ verkehrsarmen Straßen fährt es sich auch ausgesprochen angenehm. Allerdings gibt es unterwegs wenig Schatten, sodass vor allem im Hochsommer ein Mofa oder Leihwagen wesentlich komfortabler sind. Verleihstationen für alle drei Fahrzeugtypen finden sich entlang der Hauptstraße Salvador Cisneros.

Für längere Strecken stehen in Viñales Taxis zur Verfügung

Budget in Viñales

Obwohl Viñales das meistbesuchte Ziel des Ökotourismus in ganz Kuba ist, sind die Preise immer noch erstaunlich niedrig. Durch die große Konkurrenz lassen sich vor allem bei den Unterkünften und in der Gastronomie viele günstige Angebote finden und selbst die etwas mehr zu Buche schlagenden Ausflüge sind alles andere als teuer. Ein Doppelzimmer in einer guten Pension ist bereits ab 25 bis 30 Euro zu haben. Bei etwas mehr Komfort und weiteren Annehmlichkeiten wie Pools fallen 40 bis 60 Euro an, Hotels sind etwas teurer. Die besten Restaurants berechnen für ein Hauptgericht etwa 10 Euro, doch wer sich ein bisschen durch die Nebenstraßen treiben lässt, findet auch Optionen für ungefähr 5 Euro. Leckere Cocktails kannst du für 3 bis 5 Euro schlürfen, ein kühles Bier rinnt für 1 bis 2 Euro deine Kehle hinab. Für einen geführten Halbtagesausflug musst du pro Person 15 bis 25 Euro bei einer Wanderung oder 25 bis 40 Euro bei Reit- oder Radtouren auf den Tisch blättern.

Auch wenn die Preise auf den Speisekarten sich schnell ändern, ist Viñales immer noch erstaunlich preiswert

Klima, Wetter, beste Reisezeit in Viñales

Wenn möglich, solltest du Viñales in der winterlichen Trockenzeit von November bis April besuchen. Denn in der Regenzeit von Mai bis Oktober sind die Regengüsse zwar meistens nur kurz, dafür aber so stark, dass viele Wanderwege matschig werden. Reitausflüge sind dann immer noch gut möglich, weichen die Wege aber noch mehr auf. Das Hauptproblem im Sommer ist aber nicht der Regen, sondern die große Hitze. Vor allem zwischen Juni und September kann die Temperatur auf über 35 Grad klettern. Ausflüge in die Natur sind dann sehr anstrengend und kaum zu empfehlen, zumal es nur selten erfrischende Brisen gibt und sich Bademöglichkeiten auf die wenigen Pools beschränken. In jedem Fall muss man sehr viel trinken. Hinzu kommen derzeit leider regelmäßige stundenlange Stromausfälle, und viele Pensionen haben zwar Dieselgeneratoren, aber oft keine ausreichenden Treibstoffvorräte. Außerdem solltest du bei deiner Reiseplanung auch bedenken, dass Viñales während der Tabaksaison von Oktober bis März am reizvollsten ist.

Hier findest du weitere Infos zu Klima und Reisezeit in Kuba.

Wer in den heißen Monaten zwischen Juni und September Viñales besucht, freut sich über einen Pool

Touristeninformation in Viñales

Das Infotur-Büro in der Calle Salvador Cisneros 63 C bietet kostenlose Übersichtskarten und Downloads von Broschüren und ist auch vor Ort eine gute Infoquelle.

Öffnungszeiten: tgl. 9–18 Uhr

An- und Weiterreise von/nach Viñales

Viñales ist von Havanna aus in drei bis vier Stunden mit dem Bus oder Sammeltaxi zu erreichen.

Mit dem Bus

Das Büro und die Haltestelle für die Víazul-Busse befinden sich im Zentrum des Ortes in der Calle Salvador Cisneros 63 A. Alle Pensionen des Ortes lassen sich von hier aus gut zu Fuß erreichen. Wer allerdings in den Hotels oder Pensionen des umliegenden Tales unterkommen möchte, braucht ein Taxi.

Viñales wird von Bussen der staatlichen Gesellschaft Víazul angesteuert, doch leider wurden die Verbindungen in den letzten Jahren eingeschränkt. Derzeit gibt es nur noch eine Verbindung pro Tag von und nach Havanna. Stets muss vor dem Einstieg der Pass vorgezeigt werden. Die Fahrt dauert vier Stunden und kostet 16 Euro, die Bezahlung ist nur mit Kreditkarte möglich. Der Bus fährt über die sehenswerte Provinzhauptstadt Pinar del Río (45 Minuten, 10 Euro), aber nicht zu anderen touristischen Zielen in der Region. Die genauen Zeiten findest du auf der Internetseite von Víazul. Vor allem in der Hauptsaison von Dezember bis Ostern ist eine Reservierung sehr zu empfehlen, entweder über die Homepage oder einen Tag im Voraus direkt am Schalter.

Zu den drei besten Stränden der Provinz, Cayo Jutías, Cayo Levisa und María La Gorda bietet Cubanacán in der Calle Salvador Cisneros 63 C Tagesausflüge an. Da diese Ausflugsbusse allerdings nicht immer fahren, solltest du dich diesbezüglich vor Ort erkundigen.

Im kleinen Büro von Víazul, vor dem die Busse starten, kann man sich auch nach Taxis zu überregionalen Zielen erkundigen

Mit dem Mietwagen

Wer einen Leihwagen hat, kann von Havanna entweder über die Autobahn oder über die reizvollere, aber schlechtere nördliche Küstenstraße über Mariel, Cabañas, Bahía Honda und La Palma anreisen, wobei auch Stopps an den beiden Traumstränden Cayo Levisa und Cayo Jutías locken. Die kürzeste Strecke über die Autopista beträgt etwa 180 Kilometer und ist in weniger als drei Stunden zu schaffen. Auf der längeren Küstenroute solltest du dagegen ungefähr fünf Stunden einplanen.

Auf beiden Routen kann man Abstecher in die anderen attraktiven Ökoziele Soroa und Las Terrazas einbauen, die derzeit ansonsten nur mit dem Sammeltaxi erreichbar sind.

Da es auf Kuba generell nur kleine Fuhrparks gibt, buchst du Mietwagen am besten schon von zu Hause aus online, etwa bei Tui oder Check24.

Mit dem Sammeltaxi

Der Bus nach Havanna ist voll? Du willst unterwegs noch einen Stopp in einem anderen Ziel einbauen, zum Beispiel in Soroa oder Las Terrazas? Du möchtest Zeit sparen und ein Umsteigen in Havanna vermeiden? Kein Problem: Viele Pensionen sind gut vernetzt und können ein privates Sammeltaxi, oder auf Spanisch: Colectivo, zu zahlreichen Zielen organisieren. Bei ausreichend Mitreisenden musst du nach Havanna mit 20 bis 25 Euro rechnen, nach Varadero kostet es etwa 40 Euro und nach Trinidad 40 bis 50 Euro. Wird das Taxi also voll, kostet die Fahrt mit Handeln pro Person nicht viel mehr als das Busticket. Ansonsten müssen freie Plätze mitbezahlt werden.

Bei ausreichend Fahrgästen sind die Sammeltaxis eine gute Alternative zu den spärlichen Bussen
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Chapada Diamantina: Ausflug zum grandiosen Buracão-Wasserfall https://faszination-lateinamerika.de/buracao-wasserfall/ https://faszination-lateinamerika.de/buracao-wasserfall/#respond Tue, 24 Sep 2024 00:49:41 +0000 https://faszination-lateinamerika.de/?p=13193 Der bei Ibicoara liegende 80 Meter hohe Wasserfall Buracão, „das große Loch“, der nur schwimmend durch einen Canyon zu erreichen ist, zählt zu den beeindruckendsten Ausflugszielen der Chapada Diamantina überhaupt und sicherlich auch ganz Brasiliens. Am einfachsten ist der Wasserfall im Rahmen einer Tagestour über Touranbieter ab Mucugê zu erreichen, dafür bietet sich eine Übernachtung in Mucugê oder Ibicoara an. Aber auch eine Zweitagestour ab Lençóis ist möglich. Wer keine organisierte Tour buchen möchte, kann die Fahrt auch selbständig per Mietwagen in Angriff nehmen, allerdings ist dafür eine gewisse fahrerische Übung auf steilen Pisten hilfreich.

Viele weitere Infos zu den beiden Ausgangsorten in der Chapada Diamantina findest du in unseren Artikeln Mucugê: Tipps für deine Reise und Lençóis: Tipps für deine Reise.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Mucugê:
Die elegante Villa Hortensia bietet stilvoll eingerichtete und sehr komfortable Zimmer im Herzen von Mucugê. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Der Buracão-Wasserfall zählt zu den schönsten Ausflugszielen in der Chapada Diamantina

Tipps zur Planung

Die folgenden Informationen helfen dir bei der Planung deines Besuchs am Buracão-Wasserfall.

Beste Besuchszeit

Der Wasserfall Buracão ist das ganze Jahr über besuchbar. In den regenreicheren Monaten zwischen November und März sowie im Juni und Juli besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die herabstürzenden Wassermengen größer sind und die Erfahrung deshalb eher „rough“ und abenteuerlich ist. Zu den anderen Jahreszeiten ist die Chance größer, das Panorama „soft“ und lieblich zu erleben.

Geradezu lieblich zeigt sich der Buracão an Tagen mit niedrigem Wasserstand

Beste Wochentage

Als ich 2009 zum ersten Mal zum Buracão aufbrach, waren wir nahezu die einzigen Besucher am Wasserfall. Diese paradiesischen Zustände haben sich in Zeiten von Instagram-Hypes natürlich geändert. Mittlerweile wurde ein Besucherlimit von 400 Gästen pro Tag festgelegt. Im Sommer, an Feiertagen und Wochenenden ist es am vollsten. Falls du es dir einrichten kannst, komme an den besucherärmeren Wochentagen Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag. Falls nicht, komme trotzdem, aber dann möglichst früh oder eher spät, um dem Hauptschwung auszuweichen. Einen Besuch ist der Buracão immer wert.

Man ist nicht der einzige Gast am Wasserfall, aber der Besucherzugang ist limitiert

Öffnungszeiten und Preise

Der Parkzugang ist Montag bis Donnerstag von 8 bis 15 Uhr geöffnet, Freitag bis Sonntag werden Besucher von 7 bis 15 Uhr hineingelassen. Offiziell muss man den Park bis 17 Uhr wieder verlassen haben, aber laut Auskünften lokaler Guides wird ein Auge zugedrückt, wenn man erst ein wenig später am Ausgang erscheint. In jedem Fall sollte man vor Einbruch der Dunkelheit gegen 18 Uhr wieder an der Kontrollstation auftauchen und den Parkaustritt schriftlich dokumentieren lassen. Die Eintrittsgebühr in den Park kostet R$20 pro Person.

An der Parkeinfahrt wird der Zugang der Besucher kontrolliert

Privatguides

Reisende, die den Buracão-Wasserfall auf eigene Faust besuchen, müssen daran denken, dass der Zutritt zum Park nur in Begleitung eines zertifizierten Guides erlaubt ist. Wer den Ausflug bei einer Agentur gebucht hat, braucht sich darum nicht weiter zu kümmern. Alle anderen finden in Ibicoara gut ausgebildete Guides. Empfehlenswert sind beispielsweise der englischsprachige Luciano Nunes oder auch Sabrina von Bicho do Mato Turismo, mit Büro in der Avenida Nathan Aguiar 841. Weitere professionelle Begleiter vermittelt die Guide-Vereinigung ACVIB, die in derselben Straße ihren Stammsitz hat, zum Beispiel Isak, der auch Englisch spricht. Du kannst mit Isak über WhatsApp in Verbindung treten. Oft finden sich auch an der Parkeinfahrt noch Guides, die auf Kundschaft warten. Falls du also in Ibicoara leer ausgegangen bist, kannst du dort eventuell noch Glück haben. An Feiertagen ist dies jedoch weniger wahrscheinlich.

Die Begleitung eines Guides für den gesamten Tag kostet etwa R$180 bis R$250 für zwei Personen mit eigenem Fahrzeug. Solltest du zwar individuell, aber ohne einen eigenen fahrbaren Untersatz ankommen, kann man dir einen Transfer bestellen, dieser kostet hin und zurück etwa R$200.

Ausgangsorte Mucugê und Lençóis

Sowohl das beschauliche Mucugê in der südlichen Chapada Diamantina als auch das lebendigere Lençóis sind mögliche Ausgangsorte für einen Besuch des Buracão-Wasserfalls. Empfehlenswerter ist wegen der geringeren Entfernung Mucugê. Da der Wasserfall jedoch auch von dort aus immer noch mehr als 100 Kilometer entfernt ist, sollte man mindestens eine Übernachtung einplanen. Wer idyllische Kleinstädte mag, kann durchaus auch ein paar Tage länger in Mucugê bleiben. Wer eine Tour über einen Veranstalter ab Lençóis gebucht hat, reist in der Regel am zweiten Tag wieder zurück.

Der kleine Ort Mucugê ist ein hübscher und günstig gelegener Ausgangsort für den Besuch des Buracão-Wasserfalls

Packliste für den Trek zum Buracão

Für den Ausflug zum Buracão-Wasserfall empfehlen wir dir, folgende Dinge mitzunehmen:

  • kleiner Daypack
  • Bargeld für Guide und Parkeintritt, ggf. auch für Kaffee, Snacks, Mittagessen
  • Fotoapparat und Handy (möglichst wasserdicht oder mit gutem Wasserschutz)
  • Sonnenhut, Sonnencreme, Sonnenbrille
  • leichte Wanderschuhe
  • UV-Shirt
  • Bermuda/kurze Hose
  • Badehose/Badeanzug/Bikini (schon morgens unter der Kleidung anziehen)
  • dünnes Handtuch oder Strandtuch (Canga)
  • 1,5 Liter Wasser
  • Lunchpaket, Kekse o.ä.
  • bei kühleren Temperaturen: warme und trockene Ersatzkleidung (T-Shirt, Unterwäsche, dickere Weste)
Ein Ausflug zu den Canyons des Buracão-Wasserfalls erfordert eine gewisse Planung

Besuch über Touranbieter

Sowohl ab Mucugê wie auch ab Lençóis lässt sich der Ausflug zum Buracão-Wasserfall über Agenturen buchen. Praktischer ist es über Mucugê, zudem ist der Tourenpreis ab Mucugê wegen der kürzeren Anfahrt erheblich günstiger. Eine Zweitagestour ab Lençóis hat darüber hinaus den Nachteil, dass man knapp fünf Stunden im Auto sitzt, um den Wasserfall zu erreichen. In jedem Fall hat ein Ausflug über eine Agentur den Vorteil gegenüber einer selbst organisierten Anreise, dass man sich nicht vor Ort noch um einen Guide und andere organisatorische Dinge kümmern muss.

Tagestour ab Mucugê

Im Zentrum von Mucugê gibt es einige Tourenanbieter. Empfehlenswert ist Andarilhos da Chapada in der Rua Doutor Rodrigues Lima 8. Die Besitzer bieten alle relevanten Touren und Transfers in der Region an, darunter auch den Tagesausflug zum Wasserfall Buracão (R$1000 für zwei Personen). Kontakt zu Vini und Regiane kannst du per Instagram herstellen.

Öffnungszeiten: tgl. 8.30–21 Uhr

Zweitagestour ab Lençóis

Auch in Lençóis gibt es viele Agenturen, die den zweitägigen Ausflug zum Buracão-Wasserfall anbieten. Besonders empfehlenswert ist nach unserer Erfahrung die Agentur Chapada Mar Trekking & Surf in der Rua Alto do Bonfim. Der Preis pro Person hängt von der Gruppengröße ab, zum Beispiel R$1989 pro Teilnehmer bei zwei Personen einschließlich einer Übernachtung. Erkundige dich am besten persönlich vor Ort oder schon vorab per Mail oder WhatsApp nach den aktuellen Preisen und Konditionen.

Der Trek zum Buracão ist Teil des Abenteuers, oft bieten sich unterwegs großartige Szenarios

Besuch als Selbstfahrer

Wer den Ausflug zum Buracão-Wasserfall bei einer Agentur bucht, braucht sich generell um die Anfahrt keine weiteren Gedanken zu machen. Wer jedoch mit einem Leihwagen selbständig den Weg zurücklegen möchte, dem geben wir im Folgenden einige Tipps.

Anfahrt nach Mucugê

Wie du am besten mit öffentlichen Bussen, Mietwagen oder auch einem Privattransfer von Lençóis oder Salvador nach Mucugê kommen kannst, beschreiben wir hier.

Von Mucugê nach Ibicoara

Selbstfahrer sollten in Mucugê bis 8 Uhr starten. Zunächst geht es eine Stunde 80 Kilometer auf der ordentlichen BA-142 bis zur Ortschaft Ibicoara, wo du dir einen Guide suchen musst, dies ist Voraussetzung für den Parkzutritt. In Ibicoara kannst du dich danach in der Hauptstraße noch in einem Minimarkt mit angeschlossener Bäckerei mit Wasser, Brötchen, Keksen, Schokolade und ähnlichem eindecken.

Von Ibicoara zum Parkeingang

Von Ibicoara führt dann eine 29 Kilometer lange und von Schlaglöchern und Spurrillen übersäte rote Erdpiste hinauf zum Parkeingang. Etwa 60 bis 75 Minuten dauert die rumpelnde Fahrt hinauf. Die schöne Strecke führt durch freie Natur und unterwegs bieten sich teilweise wunderschöne Aussichten auf das Bergpanorama. Auf dem Weg liegen inzwischen jedoch auch bereits über 20 Pousadas und mehr als zehn Restaurants, dazu vier afrobrasilianische Quilombos, eine Cachaçaria und eine Tirolesa-Station, an der man sich an einem Drahtseil hängend 1,6 Kilometer abwärts ins Tal stürzen kann. Nach Angaben des Betreibers handelt es sich dabei um die drittgrößte Anlage dieser Art ganz Lateinamerikas.

Gegen Ende der Strecke wird schließlich die Kontrollstation erreicht, an der du eine Eintrittsgebühr zum Park von R$20 pro Person zu entrichten hast. Wer mag, kann hier auch ein regionales Mittagessen bei Gal vorbestellen, das bei der Rückkehr in ihrem Restaurant am Parkeingang serviert wird.

Der Ausflug zum Wasserfall

Im Folgenden geben wir dir Infos zu den einzelnen Etappen des Ausflugs und beschreiben den Unterschied zwischen der Erfahrung bei Niedrigwasser und bei Hochwasser.

Beginn des Treks

Nach weiteren sieben Kilometern ab der Parkeinfahrt ist man endlich ganz oben angekommen. Man stellt den Wagen am Parkplatz ab und kann gleich mit der Wanderung loslegen, nachdem man sich eine Schwimmweste hat geben lassen. Die Mitnahme und Benutzung der Weste ist Pflicht und bereits im Eintrittspreis enthalten, du kannst sie für den Trek einfach an deinen Daypack schnallen. Wer vorher noch eine kleine Stärkung braucht, kann sich am Stand von Edilene einen Kaffee und eines ihrer selbstgemachten Gebäckteilchen holen.

Die Wanderung

Die gesamte Länge des Treks beträgt hin und zurück 5700 Meter und wird durchschnittlich in dreieinhalb Stunden bewältigt. Die dabei zurückgelegten Höhenunterschiede umfassen 143 Meter, der Schwierigkeitsgrad gilt offiziell als „moderat“. Die ersten zweieinhalb Kilometer (45 Minuten) verlaufen meist auf ebener Strecke an einem Fluss entlang über flache Felsen oder Sandwege, mit nur kurzen Kletter- beziehungsweise Treppenpassagen über sogenannte Santos-Dumont-Treppen, bei der die Trittflächen auf jeder Seite vorgegeben sind und die mit dem Gesicht voraus abgestiegen wird. Da die Treppenstufen das Körpergewicht stützend leicht schräg angelegt sind, entsteht selbst bei dem einzigen etwas höheren Ab- und Aufstieg kein Unsicherheitsgefühl. Ein etwa zehnminütiger Abstieg am Ende der Tour enthält dann die einzigen etwas schwierigeren Teile des Treks.

Der Wasserfall Recanto Verde

Nach knapp einer Stunde wird der 20 Meter hohe Wasserfall Recanto Verde erreicht, der sprichwörtlich in einer grünen Ecke dramatisch herunterrauscht und eine schöne Ouvertüre für das danach folgende Szenario darstellt. Bei hohem Wasserstand kommt man hier nur nassen Fußes vorbei.

Auch der Wasserfall Recanto Verde kurz vor dem Erreichen des Canyons ist bereits sehr beeindruckend

Ankunft am Fluss

Schließlich am Ziel angekommen, legt man seine Siebensachen zwischen den anderen Ausflüglern auf einem Felsen zusammen und klettert über Steine hinweg in den Fluss, der Guide zeigt dir den besten Weg. Der Mutsprung von dem vier Meter hohen Felsen ins Wasser ist leider mittlerweile nach einem Unfall verboten worden.

Schwimmend durch den Canyon

Nachdem du sicher im Fluss gelandet bist, schwimmst du durch einen schmalen Canyon zwischen 80 Meter hohen Steilwänden Richtung Wasserfall. Das Wasser ist erfrischend kühl und wirkt so dunkel und fast teefarben wegen der Gerbstoffe des organischen Materials, wie zum Beispiel der ufernahen Wurzeln und der herabfallenden Blätter, die permanent im Fluss landen. Am Ende des Canyons eröffnet sich schließlich ein großes Becken, in das der majestätische Buracão aus 85 Metern Höhe hinabstürzt. Ein beeindruckender Anblick! Du kannst deine Kamera entweder selbst schwimmend transportieren, wenn sie wasserdicht ist. Oder, falls nicht, musst du sie in einem wasserdichten Beutel deinem Guide anvertrauen, der etwas halsbrecherisch an den Felsen entlangklettert, dich unterwegs von oben fotografiert und auf der anderen Seite des Canyons auf dich wartet.

Der Buracão bei Niedrigwasser

Eines ist wichtig zu wissen: Die äußeren Bedingungen am Buracão können sehr unterschiedlich ausfallen. Ob deine Erfahrung am Großen Loch eher „soft“ oder eher „rough“ ist, hängt von den Regenmengen der Vortage ab. Bei geringem Wasservolumen ist alles ganz lieblich und leicht, du schwimmst ohne jegliche Anstrengung durch den Canyon, kannst sogar bis kurz vor den Wasserfall schwimmen, hinter die Wasserwand kriechen (vom Guide den Weg zeigen lassen) und durch den Wasserschleier hindurch springen. Anschließend aalt man sich auf den warmen und trockenen Felsen und genießt in der Sonne liegend das spektakuläre Panorama.

Der Buracão bei Hochwasser

Ganz anders bei höherem Wasserstand: Dann musst du erst mal gegen eine ziemlich starke Strömung anschwimmen beziehungsweise kannst dich an einigen Stellen nur an den Felsen entlang Meter für Meter nach vorne ziehen. Unterwegs treiben an Seilen befestigte Schwimmreifen im Wasser, die die Schwimmer sich gegenseitig zuwerfen können. Es ist ein kleines Abenteuer, aber für halbwegs trainierte Reisende keine unlösbare Aufgabe. Endlich am Becken angekommen gleicht die Öffnung unterhalb des Wasserfalls einem tosenden Hexenkessel, in dem die Wellen kreuz und quer in alle Richtungen schlagen. Das Spritzwasser pfeift durch den Canyon und bildet im Becken dichten Sprühnebel, vor lauter Wasser um sich herum kann man kaum die obere Kante des Falls erkennen. Falls du keine wasserdichte Kamera mitgebracht hast, ist das Fotografieren am Beckenrand unter diesen Umständen schwierig bis unmöglich. Beide Erlebnisse sind komplett unterschiedlich, aber beide sind hoch beeindruckend und unvergesslich.

Am oberen Rand des Wasserfalls

Wenn du irgendwann genug gesehen und alles in dich aufgesogen hast – die Guides lassen einem dafür alle Zeit der Welt – wird meistens gegen 15 Uhr der Rückweg angetreten, der dann noch zum oberen Rand des Buracão führt. Hier wirst du von Helfern angeseilt und kannst dich bäuchlings ganz nah an den Felsvorsprung legen und spektakuläre Fotos des Wasserfalls aus der Vogelperspektive schießen. Manchmal zeigt sich im Wasserbecken auch ein schöner Regenbogen. Gleich nebenan können sich Wagemutige an einer speziell dafür eingerichteten Station neben dem tosenden Wasserfall in das Becken abseilen, der Preis beträgt R$120 pro Person.

Cachoeira das Orquídeas

Im Anschluss wird noch eine Stelle mit einem kleineren Wasserfall aufgesucht. Hier, unter dem Cachoeira das Orquídeas, kannst du dir bei geringem Wasserstand eine wohltuende natürliche Rückenmassage geben lassen. Wenn der Fluss nach Regenfällen gefüllt ist, donnert allerdings eine beträchtliche Wasserwand herunter und der Ein- und Ausstieg ins Wasserbecken erfordert dann etwas Mut und Geschick. Auch musst du dann ein wenig aufpassen, dass die Strömung dich nicht hinter die Felsen treibt.

Der Rückweg

Der weitere Rückweg ist dann ein einziger Genuss, oft am späteren Nachmittag bieten sich bei allmählich sinkender Sonne noch einmal tolle Panoramaaussichten, der Körper ist von dem Bad im frischen Flusswasser gut durchblutet und man fühlt sich taufrisch und wie aus einem Jungbrunnen entsprungen.

Halt an einer Cachaçaria

Schließlich wieder im Auto können Freunde guter Spirituosen unterwegs auf dem Rückweg nach Ibicoara auch noch an der Cachaçaria Cachoeira einen kleinen Stopp einlegen. Die angebotenen Schnäpse sind allerdings nichts für Sockenbügler. Zur Wahl stehen unter anderem der Cachaça „Pura“, der sich gut für die Herstellung von Cocktails eignet, sowie der im Eichenfass gereifte „Ouro de Carvalho“. Kostproben werden auf der hinteren Veranda des Hauses serviert. Eine Flasche kostet R$90.

Wer mag, kann sich auf dem Rückweg noch mit einer Flasche guten Cachaças eindecken

Hotels & Unterkünfte

In Ibicoara

Wer in der Nähe des Buracão-Wasserfalls übernachten will, findet in der Pousada Kabana de Pedra in Barrinha do Mel, knappe drei Kilometer von Ibicoara, einen gemütlichen Hort im Grünen mit 18 Zimmern in Chalês, die wahlweise mit Klimaanlage oder Ventilator zur Verfügung stehen. Alles ist sehr farbenfroh und liebevoll gestaltet. Dazu gibt’s ein Restaurant, das auch Nichthotelgästen offen steht, und einen schönen Garten mit Naturpool (hier bei Booking.com anschauen).

Die Pousada Kabana de Pedra bei Ibicoara hat nette Zimmer und einen Naturpool im Garten

In Mucugê

Und hier sind noch unsere Übernachtungsempfehlungen für Mucugê im Überblick:

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Essen und trinken in São Paulo https://faszination-lateinamerika.de/sao-paulo-essen-trinken/ https://faszination-lateinamerika.de/sao-paulo-essen-trinken/#respond Mon, 23 Sep 2024 20:36:57 +0000 https://faszination-lateinamerika.de/?p=13552 São Paulo liegt nicht am Meer. Was also, wenn Strand und Wellenrauschen fehlen, kann Leib und Seele sonst am besten zusammenhalten? Genau! São Paulos Restaurantszene gilt nicht umsonst als ein touristisches Highlight der Stadt. Im Folgenden geben wir dir jede Menge Infos und Tipps zur weithin gelobten Gastronomie und den besonderen Geschmäckern, die im kulturell-kulinarischen Schmelztiegel von Brasiliens größter Stadt entstehen.

Viele weitere Infos zu Sehenswürdigkeiten, Ausflügen, Hotels, öffentlichen Verkehrsmitteln, Anreise und vielem mehr findest du in unserem Artikel São Paulo: Tipps für deine Reise.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in São Paulo:
Das exzellente L’Hotel PortoBay fühlt direkt am Puls der Stadt: Nur ein paar Schritte sind es bis zur Avenida Paulista, und nur noch ein paar mehr bis zum wichtigsten Kunstmuseum oder bis zur nächsten Metrostation. Das elegante und kunstvoll eingerichtete Haus bietet Restaurant, Spa, beheiztes Hallenbad und sehr zuvorkommendes Personal. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen sowie Empfehlungen für Touren und alles Wissenswerte zur Anreise findest du weiter unten im Artikel.

Beliebter Rastplatz für Touristen: der Restaurantbereich auf der Empore in der Markthalle

Wissenswertes vorab

Bezeichnend für São Paulo ist die enorme Vielfalt der Esskultur der Stadt, geschaffen von Immigranten aus aller Damen und Herren Länder. In den Rezepturen und Töpfen ihrer Restaurants, von denen einige zur Weltspitze zählen, findest du daher, liebevoll bewahrt oder erfinderisch adaptiert, die unterschiedlichsten nationalen Wurzeln, bisweilen auch im wörtlichen Sinn. Aus historischer Sicht muss man sich nicht wundern, dass einige davon eine gewisse geschmackliche Dominanz errungen haben – die italienischen, japanischen und arabischen Kochkünste verdienen dabei eine besondere Erwähnung.

Wir möchten dir hier einen kleinen Leitfaden durch São Paulos Esskultur an die Hand geben und versuchen dabei, angesichts des riesigen Angebots die Küchen im Dorf zu lassen, sprich, uns bei den Restauranttipps auf die touristisch interessantesten Stadtgebiete zu beschränken, also die Gegenden, die wir auch ansonsten hier im Blog vorstellen. Saúde e bom apetite!

Internationale Küchen in São Paulo

In São Paulo kann man eine Reise rund um die Welt antreten, zumindest kulinarisch. Hier stellen wir dir die bedeutendsten internationalen Küchen São Paulos vor und geben dazu jeweils einige Restaurantempfehlungen.

Italienische Küche

Für eine Stadt, die um 1900 während und nach der Zeit des Kaffeebooms einen großen Teil der an die zwei Millionen italienischen Immigranten aufgenommen hat, ist es nicht verwunderlich, dass deren Esskultur bis heute tonangebend ist. Selbst in Restaurants, die sich gar nicht als italienisch verstehen, isst man hier oft auch Della Cucina. Das vom historischen Zentrum aus sich in südwestlicher Richtung zur Avenida Paulista hochziehende Viertel Bela Vista, São Paulos Little Italy, hier Bixiga genannt, ist voller mehr oder weniger origineller Cantinas, Trattorias und Pizzarias.

Famiglia Mancini

Italienischer als in der Rua Avanhandava geht’s fast nicht mehr. Am Eingang zur kleinen, verkehrsberuhigten Straße sprudelt ein mediterraner Springbrunnen gleich neben dem Restaurant Famiglia Mancini, einer Art städtischer Institution: Italo-Kitsch und genauso überschwängliche Portionen machen die Trattoria vor allem an Sonntagen zu einem beliebten Familientreff. Solo fühlst du dich hier allerdings leicht fehl am Platz, falls überhaupt einer frei ist. Aber kein Problem, denn die gleiche Famiglia betreibt in der mit bunten Lichtergirlanden geschmückten Gasse gleich noch weitere vier Gaststätten. Als da sind: Das Walter Mancini Ristorante e Música, das seine individuellen Gerichte mit geschmackvoller Musik garniert; das auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisierte Madrepérola, wo sich’s auch gut im Freien speisen lässt; das im Stil einer Bar daherkommende Sweet Mamma, oder einfach die Pizzaria Famiglia Mancini.

Öffnungszeiten: alle Sonntag bis Mittwoch 11.30–23 Uhr, Donnerstag bis Samstag 11.30–24 Uhr

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Bráz Pizzaria

Apropos Pizza, dass in São Paulo die besten im ganzen Land auf die Teller kommen, versteht sich von selbst. Unter den 800.000 Stück, die angeblich pro Tag in der Stadt verdrückt werden, gibt es natürlich auch hier mehr als genug von den weithin üblichen, mit billigem Käse überladenen Teiglappen. Etwas derartiges bekommst du auf gar keinen Fall vorgesetzt in einem der insgesamt sieben Häuser der Bráz Pizzaria, denn die Pizzas dieser Kette gehören zu den besten der Stadt. Die Teile sind recht groß, bist du also in Begleitung unterwegs, probiert es doch mal in der Bráz Pinheiros, sie liegt in der von vielen Kneipen und Bistros belagerten Rua Vupabussu 271 im Viertel Pinheiros.

Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 18.30–23.30 Uhr, Freitag und Samstag 18.30–1 Uhr

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Bráz Elettrica

Pizzas in Single-Größen, neapolitanisch im New-York-Stil, gibt es dagegen zwanglos und auf die Schnelle in den acht Filialen von Bráz Elettrica, zum Beispiel in der Rua dos Pinheiros 220. Besonders beliebt ist die Pizza Cobra Verde, die mit Büffelmozzarella, Rucola und Parmesan belegt wird.

Öffnungszeiten: Sonntag bis Mittwoch 18–24 Uhr, Donnerstag bis Samstag 18–1 Uhr

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Japanische Küche

Die japanische Einwanderung in Brasilien verlief nach einem ähnlichen Drehbuch wie die italienische: Arbeitslosigkeit und Armut dort, Arbeitskräftemangel auf den Kaffeeplantagen hier. Die meisten Immigranten aus dem Land der aufgehenden Sonne kamen zwischen den beiden Weltkriegen. Heute leben in Brasilien knapp zwei Millionen Nisseis und Sanseis, wie die Nachkommen japanischer Einwanderer genannt werden, die größte japanische Population außerhalb Japans. Über die Hälfte von ihnen lebt in São Paulo.

Einfache Sushi- und Temaki-Bars sowie „Edel-Japaner“ gehören daher zum normalen Stadtbild. Am häufigsten sind japanische Restaurants natürlich im zentralen japanischen Viertel Liberdade. Viele davon verstecken sich, ganz japanisch, in Einkaufspassagen und Geschäftshäusern in der Rua Galvão Bueno, kleine Räume hinter kleinen Türen und große Warteschlangen davor. Oder sie reihen sich dicht gedrängt aneinander, wie in der Rua Thomaz Gonzaga.

Straßenlaternen im japanischen Stil in der Rua Galvão Bueno in São Paulos Stadtteil Liberdade

Bar Kintaro

Genau da befindet sich bei Hausnummer 57 auch die winzige Bar Kintaro, ein Geheimtipp für alle, die sich mit japanischer Küche erst einmal auf Snackbasis anfreunden wollen. Eine unübersehbare Hinweistafel beim Eingang schafft vorweg klare Verhältnisse: Es gibt weder Sushi noch Sashimi, keine Speisekarte und schon gar nichts auf Pump. Man sitzt auf Hockern am Tresen und lässt sich anmachen von den hinter einer Vitrine aufgereihten feinen Sachen, die Dona Líria für den Tag zubereitet hat. Mit etwas Glück sind die Auberginen in Miso-Soße dabei, oder die Meeresfrüchte-Vinaigrette und marinierte Sardinen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 15–22 Uhr, Samstag 12–19 Uhr

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Nandemoyá

Wenn du aber zusammen mit der Neugier auch einen guten Appetit mitbringst und gleich richtig zulangen willst, geh einfach die Rua Galvão Bueno ein Stück weit runter bis zum Nandemoyá bei Hausnummer 451. Dort wartet ein riesiges Buffet voller japanischer Zubereitungen, von roh über gegart bis zu vegan – einfach den Teller voll laden, wiegen lassen und Itadakimasu: Guten Appetit auf Japanisch.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11.30–15 Uhr, Samstag und Sonntag 11.30–16 Uhr

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Feira da Liberdade

Ein anderer guter Anlass für Japan-Feeling in São Paulo ist an den Wochenenden der Markt Feira da Liberdade, vor allem sonntags, wenn die Straßen um den Platz bei der Metrostation Japão-Liberdade autofrei und voller Marktbuden sind. Es wimmelt dann nur so vor vielen Menschen und viel leckerem japanischem Streetfood.

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Arabische Küche

Die Libanesen, früher Phönizier, sind seit jeher ein Volk der Händler und Seefahrer gewesen und heute verstreut über die halbe Welt. Dass in Brasilien mittlerweile über zehn Millionen Menschen libanesischer Abstammung leben, mehr als doppelt so viele wie im Libanon, ist trotzdem beeindruckend. Weniger verwunderlich ist, dass die Mehrzahl von ihnen sich in São Paulo aufhält, in einer Stadt, in der sich prima Geschäfte machen lassen, alleine in den letzten drei Jahrzehnten regierten hier drei libanesischstämmige Bürgermeister.

Insofern muss man sich nicht wundern, wenn selbst in der einfachsten Eckkneipe zum Bier neben den urbrasilianischen Coxinhas meist noch arabisches Kibe, oder Kibbeh, offeriert wird. Das sind frittierte Klöße aus vorgekochtem Weizen, der mit Hackfleisch und Zwiebeln durch den Fleischwolf gedreht wurde. Ein anderer beliebter Snack der Paulistanos ist das Beirute, ein mit Roastbeef, Mozzarella, Tomaten und Salatblättern gefülltes und warm serviertes Fladenbrot. Zudem ist in São Paulo das Habib’s entstanden, das einzige rein brasilianische Unternehmen unter den großen Fastfood-Ketten im Land. Der Renner in den in ganz Brasilien anzutreffenden Schnellrestaurants sind Esfihas, kleine Fladenbrote mit gewürztem Hackfleischbelag, die es auch in vegetarischen Varianten gibt.

Almanara

All dies und noch viel mehr, aber vom Allerfeinsten, bekommst du im traditionellsten aller libanesischen Restaurants in der Stadt, dem Almanara. Zwar bestehen inzwischen Filialen in diversen Einkaufszentren, aber nur im 1950 bei der Praça da República in der Rua Basílio da Gama 70 eröffneten Stammhaus gibt es auch das Rodízio als delikaten Querschnitt durch die syrisch-libanesische Kochkunst. Und das dazu in einem wunderbaren originalen Jugendstil-Speisesalon der Epoche, in Erinnerung an Ingrid Bergmanns Aufforderung im Film Casablanca: „Play it, Sam“.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11.30–23, Sonntag 11.30–22 Uhr

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Deutsche Küche

Wenn man bedenkt, dass São Paulo als die größte Industriestadt außerhalb Deutschlands gilt, mit einem entsprechenden Kontingent an hier lebenden Expats, überrascht doch, welch relativ unbedeutende Rolle die deutsche Küche spielt. In den alljährlich von den Medien publizierten Best-of-Listen der städtischen Gastroszene sucht man deutsche Esslokale vergeblich. Nicht täuschen lassen sollte man sich auch von den hier und da als Bar do Alemão firmierenden Lokalitäten. Den Spitznamen Alemão, also Deutscher, bekommt in Brasilien fast jeder verpasst, der einen Kopf größer gewachsen ist als der Durchschnitt, und dazu eventuell noch helles Haar oder gar blaue Augen vorweisen kann, egal ob es sich dabei um einen Franzosen, Australier oder Brasilianer handelt. Die Bar do Alemão in meiner Straße hatte wohl immerhin einmal deutsche Wurzeln. Doch die wurden im Laufe von Jahrzehnten oder Generationen derart verkocht, dass man sie auf der Speisekarte zwischen brasilianisch-italienischem Einerlei jetzt nur noch mühsam („Schinitzel“) herausfinden kann. Die ersten deutschen Immigranten, die vor bald 200 Jahren nach São Paulo kamen, ließen sich vorrangig weitab des Zentrums im jetzigen südwestlichen Stadtgebiet nieder. Bis heute findet man dort auch die wenigen Gaststätten, die mit Namen wie “Zur alten Mühle”, “Bierquelle” oder “Konstanz” teutonische Geschmacksnerven anregen.

Windhuk

Das Restaurant Windhuk, verdankt seinen Namen einer bemerkenswerten Geschichte. Der deutsche Passagierdampfer gleichen Namens, einer der luxuriösesten und modernsten seiner Zeit, lag im Jahr 1939 im Hafen von Kapstadt, als er vom Ausbruch des Zweiten Weltkrieges überrascht wurde. Ohne seine eilig zurückgelassenen Passagiere und getarnt mit aufgepinselten chinesischen Symbolzeichen (einer der Matrosen war ein Chinese) endete die Flucht der SS Windhuk vor der britischen Flotte quer durch den Südatlantik schließlich in der sicheren Bucht von Santos. Der brasilianische Lotse, der das eine japanische Flagge zeigende Schiff in den Hafen des damals noch neutralen Brasilien leitete, war schwer erstaunt, als sich auf Deck eine vorwiegend blonde und blauäugige Crew versammelte. In der Folgezeit wurde die Windhuk zu einer Art Luxushotel für die im Exil ausharrenden 244 deutschen Besatzungsmitglieder, was sich erst 1942 mit dem Kriegseintritt Brasiliens änderte. Gar nicht gut kam an, als die Mannschaft auf Geheiß Berlins noch versuchte, die Übergabe der Windhuk an die Amerikaner zu sabotieren, indem sie in einer Nacht- und Nebelaktion sämtliche Schiffsmaschinen einbetonierte. Jahre in Straflagern waren die Folge. Diese hatten allerdings mit den Konzentrationslagern der Nazis nur den Namen gemein. Niemand dachte an Aufstände oder Flucht: „Uns ging es dort gut. Warum weglaufen? Wir warten einfach auf das Ende des Krieges“. Als es endlich so weit war, nutzten zwei ehemalige Smutjes ihre Erfahrungen aus der Zeit, in der sie in der Bordküche arbeiteten, und gründeten 1948 eine Bar mit dem gleichen Namen im Viertel Moema von São Paulo, der Vorläufer des bis heute dort fungierenden Restaurants. Wer mehr über die außergewöhnliche Saga der Windhuk und seiner Besatzung erfahren will, kann es ausführlich (auch auf Deutsch) hier nachlesen.

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 11–15 und 17–23 Uhr, Mittwoch sowie Freitag bis Sonntag 11–23 Uhr

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Street Berlin

Egal, welches deutsche Restaurant man in São Paulo ansteuert, immer findet sich im Angebot zwischen Würsten, Kasseler und Paprikaschnitzel mit Sicherheit das Eisbein, oder auf Portugiesisch: Joelho de Porco. Dabei scheint es sich aus brasilianischer Sicht um den Inbegriff deutscher Esskultur zu handeln. Doch das Heimweh muss schon ziemlich groß sein, um dafür die lange Anfahrt in Stadtviertel wie Santo Amaro, Brooklin oder gar Interlagos in Kauf zu nehmen. Falls du aber schon länger weg bist von zuhause und jetzt einfach doch mal Lust hast auf eine anständige Currywurst, die gibt es auch in greifbarer Nähe in Pinheiros, nur zwei Ecken von der Metrostation Fradique Coutinho, im Street Berlin. Die Auswahl in dem kleinen, imbissartigen Lokal ist begrenzt, reicht aber von diversen Würsten über „Mini Crazy Eisbein“ bis zu Wiener Schnitzel, und dazu eine Playlist von Heintje über Nena bis zu den Scorpions. Die reichlich bemessenen Portionen samt Beilagen sind viel zu groß für den klassischen Imbiss-Pappteller, den man bei „Genuine German Streetfood“ eigentlich erwarten würde – und überhaupt, was ist mit dem Döner?

Öffnungszeiten: Montag 12–15 Uhr, Dienstag bis Samstag 11.30–23 Uhr, Sonntag 12–18 Uhr

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Brasilianische Spezialitäten

Die berühmte Feijoada und der PF, abgeleitet vom Prato Feito, dem populären brasilianischen “Fertigteller” mit Reis, Bohnen, einem Stück Fleisch oder Fisch und Pommes oder Salat, sind für brasilianisches Essen ungefähr so repräsentativ wie Schnitzel und Sauerkraut für deutsches, also nicht wirklich. Eine Vielzahl regionaler Küchen und Aromen, die sich gegenseitig inspirieren, bilden den kulinarischen Schmuck Brasiliens. Wenn du nur kurz hier bist, aber trotzdem geschmacklich etwas im Land herumkommen möchtest, möchten wir dir im Folgenden drei Anregungen geben.

Consulado da Bahia

Das Consulado da Bahia in der Rua dos Pinheiros 534 macht seinem Name alle Ehre und bereitet verschiedene Köstlichkeiten aus dem für seine Vermischung von afrikanischer mit lokaler Küche bekannten Landesteil zu. Dazu gehört natürlich Acarajé, das traditionelle Teigküchlein aus gemahlenen und in Palmöl frittierten Augenbohnen, gefüllt mit leckeren Gewürzpasten und Garnelen. Spezialität des Hauses sind die verschiedenen Moquecas, Eintöpfe auf der Basis diverser Fischarten oder Meeresfrüchte, zusammen mit Paprika, Tomaten, Palmöl und Kokosmilch. Diese Gerichte gibt es portionsweise nur für zwei oder mehr Personen. Wie es sich für eine richtige “Landesvertretung” von Bahia gehört, ist das Ambiente bunt und ungezwungen, mit Tischen teilweise auf dem Gehsteig.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 12–23 Uhr, Sonntag 12–22 Uhr

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Tordesilhas

Im Tordesilhas in der Alameda Tietê 489 im Stadtteil Jardins geht die Geschmacksreise quer durch das ganze Land, vom Norden, wo der Pirarucu als größter Süßwasserfisch im Amazonas schwimmt, aber hier fein gegrillt auf den Tisch kommt, bis zum Barreado, einer Fleischspezialität aus dem südlichen Bundestaat Paraná: In einem hermetisch versiegelten Tontopf wird Rindfleisch dabei zusammen mit Gewürzen bis zu zwölf Stunden geköchelt und dann zusammen mit frittierter Kochbanane und geröstetem Maniokmehl serviert.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 19–23 Uhr, Samstag 12–17 und 19–23 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Fitó

Das ausschließlich von Frauen geleitete Fitó in der Rua Cardeal Arcoverde 2773 im Stadtteil Pinheiros, gleich bei der Metrostation Faria Lima, extrahiert seine „Küche der Erinnerungen“ aus Rezepturen des brasilianischen Nordostens. Mit Zutaten aus dem Meer, wo der Arroz de Siri Catado seinen Ursprung hat, ein Reisteller mit dem Fleisch von Schwimmkrebsen, abgerundet mit Kokosmilch und Rohzucker, sowie Zubereitungen aus dem halbwüstenartigen Sertão des Landesinneren, wo das Carne de Sol herkommt. Das ist in „Decken“ geschnittenes und leicht gesalzenes Rindfleisch, das im Freien luftgetrocknet wurde. Den Appetitanreger machen feine Drinks, wie etwa der „Caju Amigo“, ein Cocktail gemixt aus Cashew-Kompott, Limonensaft und Zuckerrohrschnaps.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12–15.30 und 19–23 Uhr, Samstag 12–23 Uhr, Sonntag 12–18 Uhr

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Churrascarias und Fleischrestaurants

Dem Fleisch kommt auf dem Speiseplan der Brasilianer eine herausragende Rolle zu. Sogar in der „Cesta básica“, dem offiziellen statistischen Warenkorb für die Lebenshaltung einer brasilianischen Familie, in dem grundlegende und steuerlich begünstigte Lebensmittel gebündelt werden, haben sechs Kilogramm Fleisch pro Monat ihren festen Platz. Ganz normal für ein Land, auf dessen Weideflächen die größte Rinderherde der Welt grast, und zwar das ganze Jahr über, denn Stallhaltung gibt es nicht. Kenner der Materie wissen das zu schätzen. An den traditionellen Churrascarias, Grillrestaurants mit Rodízio, wo saftige Fleischspieße bis zum Abwinken die Runde machen, herrscht folglich auch kein Mangel in São Paulo.

Fogo de Chão

Erwähnt sei hier nur eine der Top-Adressen, das Fogo de Chão in der Rua Augusta im Stadtteil Jardins, nur ein paar Schritte von der Avenida Paulista entfernt. Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Adressen in anderen Vierteln.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12–23.30 Uhr, Sonntag 12–21.30 Uhr

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Rubaiyat

Wer dem Tanz der Fleischspieße nichts abgewinnen kann und eher auf einen ausgewählten und exzellent zubereiteten Schnitt aus ist, kann das Rubaiyat in der Avenida Faria Lima ins Auge fassen, wo das Fleisch von auf einer eigenen Farm gezüchteten Rindern stammt.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12–16 und 19–23 Uhr, Samstag 12–23.30 Uhr, Sonntag 12–18 Uhr

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Figueira Rubaiyat

Ein Ableger dieses als eines der besten Restaurants der Kategorie in der Stadt geltenden Hauses, das Figueira Rubaiyat im Viertel Jardins, bietet zudem noch eine um Fisch- und Meeresfrüchte erweiterte brasilianisch-mediterrane Speisekarte, und man diniert durch ein Glasdach geschützt unter den gewaltigen Ästen einer 300 Jahre alten Würgefeige, oder eben Figueira.

Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 12–23 Uhr, Freitag und Samstag 12–24 Uhr

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Casa do Porco

Im einem Land der Rinderzüchter wird Schweinefleisch eher weniger goutiert. Dass das im Zentrum bei der Praça da República gelegene Casa do Porco seit Jahren unter den 50 weltbesten Restaurants gelistet wird, liegt sicherlich auch an Zubereitungen wie „Porco San Zé“, für die das ganze Tier während bis zu neun Stunden langsam geröstet und in Begleitung von Bananentatar, Rohzucker-Vinaigrette und Blattsalaten serviert wird. Einziger Nachteil ist, dass man in diesem außergewöhnlichen “Schweinestall” (frei übersetzt von Casa do Porco) ohne vorherige Reservierung nur schwer an einen Futtertrog kommt.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12–23 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Bar da Dona Onça

Etwas unmittelbarer geht das in der ganz in der Nähe gelegenen Bar da Dona Onça. Der im Erdgeschoss von Oscar Niemeyers berühmtem Copan-Gebäude angesiedelte Gastropub ist ein Soloprojekt von Janaína Torres, gefeierte Chefköchin der Stadt und auch mitverantwortlich für die Casa do Porco. Selbstverständlich also, dass hier zu vorzüglichen Caipirinhas auch verschiedene „Schweinereien“ auf den Tisch gelangen.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12–23 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Rustikaler Gastropub mit klasse Essen im Erdgeschoss des Copan-Gebäudes: Bar da Dona Onça

Vegetarische Küche

Wo mehr Rinder (über 234 Millionen) als Menschen leben, haben Vegetarier eher schlechte (Speise-)Karten, vor allem auf dem flachen Land. Nicht so in São Paulo, wo einmal abgesehen von den ganz einfachen Lokalen, die meisten Gaststätten inzwischen auch diesem Publikum Rechnung tragen, ohne es mit Salattellern oder Omeletts abzuspeisen.

Banana Verde

Einen Hotspot der vegetarisch-veganen Szene bildet das Bohème-Viertel Vila Madalena, das gleich mit einer ganzen Reihe von ausgezeichneten, einschlägigen Restaurants punkten kann. Darunter das Banana Verde in der Rua Harmonia unweit der Beco do Batman, das unter anderem mit einem „Bolo de Shimeji“ überrascht, einer in einem Kürbis zubereiteten Creme mit Shimeji-Pilzen, begleitet von Yams-Püree, Brokkoli-Reis und in Dendê-Öl geröstetem Maniokmehl.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12–15 und 19–22 Uhr, Samstag und Sonntag 12–22 Uhr

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Camélia Òdòdó

Ähnlich reizvoll bringt Bela Gil, die sympathische Veggie-Fernsehköchin und Tochter von Kultmusiker Gilberto Gil, die Aromen Brasiliens auf die Teller ihrer Restaurant-Café-Bar Camélia Òdòdó in der Rua Girassol.

Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 8.30–22.30 Uhr, Freitag und Samstag 8.30–23 Uhr

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Quincho

Als bestes vegetarisches Restaurant der Stadt ausgelobt, kocht auch das Quincho in der Rua Mourato Coelho weitab des Offensichtlichen und Altbekannten. Die Kartoffel-Nocken an Limonencreme mit Tulha-Käse und gehackten Kräutern sind nur ein leckeres Beispiel.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12–23 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Alternativa

Alltäglicher und schnörkelloser präsentiert sich das Alternativa in der Rua Fradique Coutinho. Das an einen Bio-Naturkostmarkt angegliederte vegetarische Büfett ist trotzdem sehr vielseitig, frisch und vor allen preislich viel besser verdaulich als die schicke Konkurrenz im Viertel.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11–17 Uhr

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Gut & günstig

São Paulo ist mit das teuerste Pflaster Brasiliens, im Vergleich mit europäischen Standards aber immer noch verträglich. Für ein Gericht à la Carte werden im Durchschnitt circa 16 Euro fällig, ein einfaches Tagesgericht „Prato Feito“ gibt es schon für weniger als die Hälfte.

Zahlreich sind die überall anzutreffenden Büfett-Restaurants, schließlich haben sie sich ja von São Paulo aus über das ganze Land verbreitet. Sie stellen auch eine gute Option für Vegetarier dar, selbst wenn sie gar nicht speziell auf diese ausgerichtet sind. Das Angebot an Salaten und Speisen ist meistens so groß und vielseitig, dass hier Hungrige verschiedener Ernährungsarten locker einen leckeren Teller voll bekommen.

Oft findet man die Büfetts auch in den größeren Padarias, also den Bäckereien, die einen wichtigen Bestandteil im gesellschaftlichen Leben der Paulistas bilden. Sie sind der Ort, wo sich sich die Leute aus dem Viertel treffen – nicht nur beim Anstehen an der Backtheke, sondern auch auf ein schnelles, auf der heißen Platte mit Butter angeröstetes Frühstücksbrötchen, zum Mittagsbüfett, bei einer „Média“ (Milchkaffee) mit Kuchen am Nachmittag, zu einer Schnitte warmer Pizza oder einem kalten Bier auf dem abendlichen Nachhauseweg.

Bela Paulista

Eine Mega-Padaria geradezu ist die Bela Paulista. Das könnte auch gar nicht anders sein, denn sie liegt nur ein paar Schritte von São Paulos Mega-Avenida Paulista in der Rua Haddock Lobo und ist 24 Stunden rund um die Uhr geöffnet.

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Casarão Aurora

Wer bei der Erkundung des historischen Zentrums zwischendurch eine stärkende Mahlzeit braucht, dem empfehle ich das Restaurant Casarão Aurora in der Rua Aurora 964, gleich bei der Praça da República. Es gibt kein Schild, einziges Indiz ist die über hundertjährige Fassade. Im riesigen Salon des Gebäudes, wo früher Schallplatten aufgenommen und gepresst wurden, wartet ein hervorragendes Self-Service-Büffet. Abgerechnet wird nach Gewicht, und das zu einem sehr zivilen Preis.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11–15 Uhr.

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Estadão

Ebenfalls nicht weit von der Praça da República, am Eingang zum Viaduto 9 de Julho, befindet sich das stadtbekannte Estadão. Benannt ist es nach einer von São Paulos großen Tageszeitungen, der „Estado de São Paulo“, die früher im Nachbargebäude gemacht wurde. Für die Journalisten und Mitarbeiter bildete das rund um die Uhr geöffnete Imbissrestaurant eine wichtige Erweiterung der Redaktion. Und so ist es bis heute Zuflucht für Nachtschwärmer und alle, die zu den unmöglichsten Zeiten Appetit verspüren. Man sitzt auf Barhockern an einem der Tresen und sättigt sich, mit Besteck, an „Picadinho paulista“, das ist gekochtes Rindfleisch an goulaschartiger Soße, dazu Reis, Bohnen und Maniok. Oder aber man isst, dann aus der Hand, „Pernil do Estadão“, ein legendäres warmes Schweinebraten-Sandwich.

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Rooftop-Restaurants

Eines der beeindruckendsten Merkmale São Paulos ist sein scheinbar unendlich sich ausdehnendes Hochhäusermeer. Die entsprechende Folge sind Rooftop-Lokale für alle, die gern ein fürstliches Essen mit majestätischen Ausblicken verbinden möchten. Hier eine Auswahl der besten Restaurants mit spektakulärer Aussicht:

Terraço Itália

Der Klassiker unter São Paulos Aussichtsrestaurants ist das Terraço Itália auf der Spitze des 46 Stockwerke aufragenden Edifício Itália an der Praça da República. Das 1965 von der italienischen Gemeinde errichtete Gebäude wurde durch die Chicagoer Schule beeinflusst, mit seiner modernistischen Architektur ist es bis heute eines der markantesten Hochhäuser der Stadt. Das Restaurant offeriert, natürlich, gehobene italienische Küche, die Preise sind entsprechend hoch. Kenner steuern gleich die noch eine Treppe höher gelegene Bar an, um etwaige Schwindelgefühle mit einem Drink bekämpfen zu können.

Öffnungszeiten: Restaurant tgl. 12–16 und 19–24 Uhr; Bar Montag bis Freitag 15–24 Uhr, Samstag 12–1 Uhr, Sonntag 12–23 Uhr

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Esther Rooftop

Das Edifício Esther in direkter Nachbarschaft ist lange nicht so hoch, sein Dachrestaurant gestattet aber immer noch einen appetitanregenden Ausblick über die Praça da República samt ihrer Umgebung. Außerdem ist das Ambiente des Esther Rooftop charmanter und intimistischer, wie es sich für ein Restaurant mit französische Küche auch ziemt.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12–15 und 18–23 Uhr, Samstag 12–24 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Vista

Der Name ist Programm im Vista. Das auf dem Dach des Museu de Arte Contemporânea am Rande des Ibirapuera-Parks untergebrachte Restaurant verführt mit feiner, zeitgenössischer brasilianischer Küche und einer weitläufigen Terrasse mit Blick über den Park und die Jardins bis hoch zur Avenida Paulista.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 12–16 und 19–23 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Skye

Der Name verleitet einen dazu, etwas anderes zu assoziieren, aber das Limit für die Aussicht des Skye ist die Skyline der Avenida Paulista. Die allerdings ist einzigartig, zumal abends und nachts, wenn sie untermalt wird vom rotleuchtenden Pool und der Loungemusik einer DJane im Außenbereich der Restaurant-Bar. Wer hier nicht nur einen Drink genießen, sondern in der schicken Lounge auf der Terrasse des Hotel Unique auch dinieren will, tut gut daran, rechtzeitig zu reservieren. Und selbst das ist abends nur Hausgästen des ausgezeichneten Designhotels vorbehalten – alle anderen müssen warten, bis ein Tisch frei wird.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12–15 und 18–24 Uhr, Samstag und Sonntag 13–15.30 und 18–24 Uhr

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Pool mit Aussicht – the Skye is the limit

Hotels & Unterkünfte

Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deinen Aufenthalt in São Paulo.

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Die schönsten Touren und Ausflüge in der Chapada Diamantina https://faszination-lateinamerika.de/lencois-touren-ausfluege/ https://faszination-lateinamerika.de/lencois-touren-ausfluege/#respond Tue, 27 Aug 2024 01:12:20 +0000 https://faszination-lateinamerika.de/?p=12952 Für die meisten Reisenden ist das kleine Städtchen Lençóis im Bundesstaat Bahia der erste Anlauf- und Startpunkt für Ausflüge in die großartige Tafelberglandschaft Chapada Diamantina. Aus unserer Sicht zählen die von hier durchgeführten Wanderungen und Touren zum Besten, was in Brasilien an Outdoor-Aktivitäten angeboten wird. In diesem Artikel bündeln wir alle relevanten Infos zu den schönsten Touren und Ausflügen in der Chapada Diamantina, die du von Lençóis aus unternehmen kannst.

Weitere ausführliche Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Unterkünften, Restaurants, Nachtleben und Transport geben wir in unserem Artikel Lençóis: Tipps für deine Reise.

Und falls du noch andere Orte in der Chapada Diamantina besuchen möchtest, findest du in unseren Beiträgen zu Mucugê, Igatu und Vale do Capão zusätzliche Tipps und Infos für kleinere Ausflüge, die sich von dort aus lohnen. Und viele der hier vorgestellten Touren lassen sich auch von diesen Orten aus in Angriff nehmen.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Lençóis:
Die beliebte Pousada Vila Serrano befindet sich in sehr schöner Lage nahe dem Zentrum von Lençóis und besitzt einen wunderbaren tropischen Garten sowie geschmackvoll gestaltete Zimmer und Bungalows mit Balkon oder Veranda. Ein toller Pool lädt zur Erfrischung nach dem Wanderausflug ein. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Die Chapada Diamantina bietet zahlreiche Bademöglichkeiten in Flüssen und Naturpools, die an Wasserfällen entstehen

Wissenswertes vorab

Der Parque Nacional da Chapada Diamantina zählt mit 152.000 Hektar zu den 30 größten Nationalparks in Brasilien.

Flora und Fauna

In der Chapada Diamantina sind unter anderem über 300 Orchideenarten, Bromelien, Kakteen und Kletterpflanzen zuhause. Die reiche Pflanzenwelt zeigt sich am schönsten und vielfältigsten in der Hauptblütezeit zwischen September und Januar.

Außerdem haben mehr als 350 Vogelarten wie zum Beispiel Papageien, Kolibris oder Finken hier ihren Lebensraum. Auch exotische Säugetiere gibt es viele, allerdings sind sie nicht wie im Pantanal überall präsent, sondern halten sich eher scheu im Hintergrund. Mit etwas Glück kannst du vielleicht einen Nasenbären oder ein Gürteltier zu Gesicht bekommen, dagegen sind Ozelot, Pumas, Jaguare oder Kaimane kaum zu erspähen. Am öftesten trifft man noch auf die kleinen Äffchen, die sich auch in Lençóis aufhalten.

Klima und beste Reisezeit

In der Chapada Diamantina fallen die meisten Niederschläge zwischen November und März sowie im Juni und Juli. Dagegen ist es in den übrigen Monaten eher trocken, am wärmsten wird es in den Monaten September und Oktober. Der Gedanke an die Regenzeit sollte dich aber nicht abschrecken, denn auch dann sind die meisten Tage überwiegend schön und sonnig und die Regenfälle sind oft nur kurze, aber heftige Gewitter. Ein großer Vorteil in dieser Zeit sind die dann meistens gut gefüllten Flüsse und Wasserfälle, die beeindruckende Naturspektakel offenbaren.

Im brasilianischen Winter, also etwa von Mai bis August, müssen Reisende wegen der Höhenlage der Chapada Diamantina mit etwas kühleren Temperaturen rechnen, zur mitgebrachten Bekleidung sollten deswegen auch Pullover oder Jacken gehören. Während nachts das Thermometer dann auf 10 bis 15 Grad fallen kann, herrschen tagsüber bei Sonnenschein und 23 bis 28 Grad oft nahezu perfekte Wanderbedingungen. Nur in den heißesten Monaten September und Oktober können die Höchsttemperaturen auf bis zu 35 Grad schnellen.

Die Chapada Diamantina ist ein ganzjährig attraktives Reiseziel

Impressionen (Video)

Dieses schöne Video des Brasilien-Fans Jörg Rausch vermittelt einen anschaulichen Eindruck von der Landschaft der Chapada Diamantina und der Ortschaft Lençóis. Zu sehen sind unter anderem die ortsnahen Spaziergänge zum Naturschwimmbecken Serrano, zu den farbigen Sandsteinhöhlen Salão de Areias Coloridas und zur Naturwasserrutsche Ribeirão do Meio.

Auch einige der Stationen der Tagestour „Roteiro 1“ werden gezeigt, darunter die Höhle Lapa Doce, die Badeseen Gruta da Pratinha und Poço do Diabo sowie die sensationellen Ausblicke vom Morro do Pai Inácio. Die Aufnahmen sind übrigens während einer Trockenphase entstanden, besonders die Vegetation rund um die Höhle Lapa Doce ist üblicherweise üppiger und grüner als auf manchen der Bilder zu sehen ist. Weitere Brasilien-Videos findest du auf Jörgs YouTube-Kanal.

Tipps zur Planung

Einige kürzere Ausflüge in der Umgebung von Lençóis lassen sich selbständig bewerkstelligen. Für die meisten Touren braucht man aber eine zuverlässige Agentur oder einen erfahrenen und gut ausgebildeten Privatguide. Solltest du mit einem Mietwagen unterwegs sein, kannst du zwar einige der Sehenswürdigkeiten selbständig ansteuern, musst aber bedenken, dass fast überall ein Eintritt anfällt und manchmal auch ein lokaler Guide Pflicht ist.

Touranbieter

Es gibt sehr viele Touranbieter in Lençóis, deren Programme sich in der Regel ähnlich sind. Die Touren werden in Gruppen von 3 bis 14 Teilnehmern durchgeführt, die Preise hängen dabei unter anderem von der Gruppengröße ab. So zahlt man in kleineren Gruppen meistens etwas mehr, genießt dafür aber einen entspannteren Ausflug. Mittagessen und Eintritte sind oft, aber nicht immer, im Gesamtpreis enthalten. Dies solltest du auf jeden Fall vorher mit der Agentur klären. Besonders empfehlenswert sind:

Chapada Mar Trekking & Surf

Die Agentur Chapada Mar Trekking & Surf befindet sich in der Pousada Vila Serrano in der Rua Alto do Bonfim. Es ist eine alteingesessene Agentur, die langjährige Erfahrung besitzt und sämtliche Standardtouren in Kleingruppen anbietet. Die Besitzerin Cris ist in der Chapada Diamantina geboren und großgeworden, sie kennt sozusagen jeden Stein und jeden Baum in der Region, zudem spricht sie gut Englisch.

Du kannst bei der Anmeldung direkt angeben, wenn du mit anderen Reisenden eine Kleingruppe bilden möchtest, denn je mehr Teilnehmer in deiner Gruppe sind, umso günstiger wird es für den Einzelnen. Dabei ist die Gruppengröße für die Standardausflüge hier auf angenehme sechs Personen limitiert. Im Tourenpreis sind bei Chapada Mar stets inbegriffen: alle Eintritte, Transport, Guide und Versicherung, darüber hinaus auch in der Regel das Mittagessen oder ein üppiges Lunchpaket, falls kein Restaurant in der Nähe des Ausflugsziels liegt.

Am beliebtesten ist die Ganztagestour „Roteiro 1/Grutas“ (Beschreibung dieser Tour siehe hier). Wem die Tour mit allen vier Ausflugszielen zu anstrengend ist, kann auch eine entspanntere Version buchen, bei der nur drei der Ziele angesteuert werden. In der Regel sind dies: Lapa Doce, Pratinha und Pai Inácio. Der Preis beträgt bei vier bis sechs Teilnehmern R$437 pro Person, einschließlich einem üppigen Mittagessen. Bei drei Personen oder weniger wird es entsprechend teurer.

Ein Besuch auf dem Tafelberg Morro do Pai Inácio zählt zu den touristischen Highlights in der Chapada Diamantina

Eine günstigere und ebenfalls gern gewählte Alternative nennt sich „Roteiro das Cachoeiras“. Bei dieser Tour geht man gezielt dem überteuerten und leider auch oft überfüllten Hotspot Pratinha aus dem Weg und steuert dafür weniger besuchte Orte an. Los geht es mit dem großartigen Mosquito-Wasserfall, es folgt die Wanderung zum nicht minder schönen Poço do Diabo, Schlusspunkt ist der Sonnenuntergang auf dem Morro do Pai Inácio. Diese Tour geht von 8.30 bis 18 Uhr und kostet R$389 pro Person.

Eine weitere häufig gebuchte Tour ist die zur oberen Kante des 380 Meter hohen Wasserfalls Cachoeira da Fumaça (Beschreibung siehe hier) mit anschließendem erfrischendem Bad im nahe gelegenen Wasserfall Riachinho. Hier zahlt man bei vier bis sechs Teilnehmern R$289 pro Person, im Preis inbegriffen sind bereits die Eintrittsgebühren zum Riachinho-Park, ein großzügiges Lunchpaket sowie Trinkwasserflaschen. Bei geringerer Gruppengröße steigt auch hier der Preis an. Wichtig: In Zeiten, in denen der Cachoeira da Fumaça extrem wenig Wasser führt, oder nach langem Starkregen wird der Ausflug von Chapada Mar nicht angeboten.

Eine weitere Spezialität dieser Agentur ist die Durchführung von längeren Trekkingtouren. Hierbei stechen hervor die mehrtägigen Treks zum Cachoeira do Michila (1 Tag oder 2 Tage/1 Nacht), zum Cachoeira da Fumaça por baixo (von unten, 2 Tage/1 Nacht oder 3 Tage/2 Nächte) sowie durch das Vale do Paty (1 Tag bis zu 6 Tage/5 Nächte). Auch den Ausflug zum fantastischen Wasserfall Buracão bei Ibicoara (2 Tage/1 Nacht) und sämtliche Transfers in der Region kannst du über Chapada Mar buchen.

Sollte auch Itacaré auf deinem Reiseplan stehen, bist du erst recht an der richtigen Adresse, denn die Namensteile „Mar“ und „Surf“ beziehen sich darauf, dass die Agentur dort eine Filiale betreibt und viele Touren und Ausflüge auch entlang der Kakaoküste anbietet.

Öffnungszeiten: tgl. 7.30–10 und 15–19 Uhr, in der Hauptsaison oft länger

Eine Beratung ist auf Englisch möglich, Kontakt auch per WhatsApp oder E-Mail

Weitere Anbieter

  • Nas Alturas, Rua Rui Barbosa 90. Die Besitzerin aus Rio offeriert neben den üblichen Touren in Kleingruppen auch Klettern und Abseilen. Zuverlässig und auf Qualität bedacht. Englisch.
  • Chapada Adventure Daniel, der freundliche Daniel hat alle Standardausflüge im Programm. Portugiesisch.
  • Längere Touren von bis zu acht Tagen und sieben Nächten durch den gesamten Nationalpark Chapada Diamantina über Igatu, Mucugê und Vale do Capão können unter anderem bei Volta ao Parque Ecoturismo gebucht werden. Ein Büro befindet sich im Zentrum von Lençóis gegenüber der Post.
Die Chapada Diamantina ist ein perfekter Rückzugsort für Naturgenuss und Kontemplation

Privatguides

Nicht alle privaten Guides, die sich in den Straßen von Lençóis und abends in den Bars auf der Rua das Pedras anbieten, sind ausreichend qualifiziert. Eine Liste der zertifizierten Tourenführer kannst du bei der Guide-Vereinigung ACVL in der Rua Sete de Setembro 18 einsehen. Besonders empfehlenswert sind:

  • Dida: Der humorvolle Künstler besitzt ein eigenes komfortables Fahrzeug. Englisch (WhatsApp).
  • Oliver Schelenz: Weit gereister, erfahrener deutschsprachiger Guide mit Basis in Lençóis. Spezialisiert auf Individualreisende und Kleingruppen (WhatsApp).
  • Roy Funch: Mitbegründer des Nationalparks, profundes Wissen zur Botanik. Englisch (WhatsApp).
  • Tai: Der deutschsprachige Elsässer kennt die Gegend sehr gut und weiß viel zu erzählen (WhatsApp).
In der Wildheit der Chapada Diamantina braucht man einen erfahrenen Guide an seiner Seite

Wichtige Gesundheitstipps

Insgesamt ist die Chapada Diamantina eine sichere Region zum Wandern und Sport treiben. Trotzdem sind Vorsicht und Respekt gegenüber Flora und Fauna geboten. Hier sind einige Tipps für einen gelungenen Chapada-Besuch:

Regel Nummer eins: stets genug Wasser, Sonnencreme und Mückenschutz bei sich tragen.

Auch helle Kleidung, Kopfbedeckung sowie gute Turn- oder Wanderschuhe gehören zur Grundausrüstung.

In seltenen Fällen kann Gefahr von Tieren ausgehen, am ehesten durch Bienen oder Schlangen. Allergiker sollten ihnen bekannte wirksame Antihistaminika mitbringen.

Auf jeden Fall solltest du bei jeder längeren Tour einen erfahrenen Guide an deiner Seite haben.

Wer die Grundregeln beherzigt, kann die Chapada Diamantina in vollen Zügen auskosten

Kurzausflüge in der Umgebung von Lençóis

Es gibt zwei schöne Kurzausflüge im Nahbereich von Lençóis, die du selbständig ohne Guide bewältigen kannst: Da ist zum einen die herrliche Wanderung zum Naturpool Ribeirão do Meio, für die du einen halben Tag einplanen solltest. Auch den deutlich kürzeren Spaziergang zu den Serrano Naturschwimmbecken kannst du problemlos alleine antreten. Von dort aus ist es möglich, dann allerdings nur mit Guide, eine ganze Serie weiterer kleiner Wasserfälle, eine farbige Sandsteinhöhle und zum Abschluss einen tollen Aussichtspunkt zu erklimmen.

Die beiden Kurztouren zu den Serrano-Becken und zum Ribeirão do Meio bieten sich zum Beispiel an, wenn du dir mal einen geruhsameren Tag gönnen und nur ein wenig die Beine in der Natur vertreten möchtest. Falls du dich entscheidest, vom Serrano anschließend noch bis zum Aussichtspunkt hochzukraxeln, brauchst du für alles zusammen ebenfalls einen guten halben Tag. Achte in jedem Fall immer auf die richtige Uhrzeit zum Losgehen, sodass du den Rückweg nicht im Dunkeln laufen musst.

Serrano Naturpools

Am schnellsten zu erreichen sind die im Rio Lençóis gelegenen Serrano-Naturschwimmbecken. Vom Stadtkern aus sind sie in knapp 20 Minuten zu erreichen. Am Eingangshäuschen (CAT) des Parque Natural Municipal de Muritiba zahlen auswärtige Besucher eine Gebühr von R$20. Wenn du hier nur ein wenig planschen und baden möchtest, solltest du bis 16 Uhr losgehen und den Rückweg spätestens um 17.30 Uhr antreten.

Wanderung ab Serrano Naturpools

Empfehlenswerter ist es aber, die Tour früher zu starten und von den Serrano-Becken weiter den Berg hinauf zu einer farbigen Sandsteinhöhle, vier Naturschwimmbecken mit kleinen und größeren Wasserfällen, an denen überall Bademöglichkeit besteht, sowie zum Abschluss zu einem spektakulären Aussichtspunkt zu gehen. Diese Wanderung führt teilweise steil über Steine, dicke Baumwurzeln und Sandwege hinauf und ein Guide ist dafür Pflicht. Am Eingang des Parks warten diese meist auf Kundschaft. Falls gerade keiner anwesend ist, können die Mitarbeiter am Parkeingang einen Guide anrufen. Der Preis ist recht verhandelbar und bewegt sich je nach Gruppengröße zwischen R$150 und R$200.

Die gesamte Tour hin und zurück dauert mit einigen gemütlichen Badestopps etwa dreieinhalb Stunden. Idealerweise gehst du um 13.30 Uhr vom Parkplatz am Parkeingang los und machst dich bis spätestens 17.15 Uhr vom Aussichtspunkt aus auf den Rückweg. Alternativ kannst du die Wanderung natürlich auch am Vormittag bei etwas kühleren Temperaturen angehen, dann erreichst du den Aussichtspunkt allerdings nicht zum Sonnenuntergang, wenn der Ausblick dort am magischsten ist.

An den folgenden Naturhighlights kommst du von den Serrano Schwimmbecken aus gesehen vorbei:

1. Station: Salão de Areias Coloridas

Nach knapp zehn Minuten erreichst du eine spektakulär farbige Sandsteinhöhle. Es ist ein wahres Labyrinth an Gängen, das zum Teil von Diamantenschürfern ausgehoben wurde. Nach Auskunft lokaler Guides sollen laut Geologen hier 37 verschiedene Sandfarben zu finden sein.

2. Station: Poço Halley

Nach einer weiteren Viertelstunde kommst du zu einer einladenden Badestelle, der noch andere folgen werden. Der schöne Naturpool Poço Halley hat kühles, erfrischendes Wasser und einen ganz kleinen Wasserfall, unter dessen Schleier du dir deinen Nacken sanft massieren lassen kannst.

3. Station: Cachoeirinha

Erneut nur eine Viertelstunde dauert es, bis du schon zum nächsten Haltepunkt kommst, dem Wasserfall Cachoeirinha. Dieser ist wegen des davor entstehenden flachen Planschbeckens beliebt bei Familien mit Kindern. Das Szenario ist traumhaft, von allen Seiten ist das Naturbecken von hohen Felsen und üppiger Vegetation eingerahmt.

Recht schnell zu erreichen, da stadtnah: der Wasserfall Cachoeirinha

4. Station: Cachoeira da Primavera

Ein langer, steiler Aufstieg, der dich ordentlich ins Schwitzen bringen wird, führt dich in gut 25 Minuten zum nächsten Highlight, dem Cachoeira da Primavera. Als kleiner, schmaler Fall rauscht hier das Wasser herunter, toll für eine Naturdusche und um im davor liegenden Becken zu baden. Auch hier erzeugt die zerklüftete Felslandschaft mit der tropischen Vegetation ein stimmungsvolles Ambiente.

Einer von mehreren kleinen Wasserfällen bei Lençóis: der Cachoeira da Primavera

5. Station: Poço do Paraíso

Aus meiner Sicht der schönste Haltepunkt ist dann der Poço do Paraíso, der nach einer weiteren Viertelstunde erreicht wird. Falls du vorhast, nur einmal zu baden, würde ich es hier empfehlen. Der Name sagt alles, ein paradiesischer kleiner Wasserfall ergießt sich in ein dunkles Naturbecken, es ist herrlich, hier nach dem schweißtreibenden Aufstieg im ungemein erfrischenden Wasser zu schwimmen. Den Einstieg ins Becken wählst du am besten vorne links bei der hohen Felsspalte, wo es am tiefsten ist.

Paradiesisch: eine Abkühlung nach dem Aufstieg im Naturpool Poço Paraíso

6. Station: Mirante

Etwa zehn Minuten sind es dann noch bis zum krönenden Schlusspunkt der Tour. Von einem hoch gelegenen Aussichtspunkt bietet sich ein beeindruckender weiter Blick auf Lençóis und die dahinter liegende Ebene. Wenn du hier gegen 17 Uhr ankommst, taucht das Licht der untergehenden Sonne die Berge in eine weiche orangene Farbe. Den Abstieg von hier solltest du vor 17.15 Uhr antreten, bei sehr zügigem Gehtempo kannst du den Besucherparkplatz in einer halben Stunde erreichen. Gemütlicher und realistischer sind eher 40 Minuten.

Zwar nicht auf dem Dach der Welt, aber dennoch ein erhebendes Gefühl am Aussichtspunkt über Lençóis

Spaziergang zum Ribeirão do Meio

Schon ein Stückchen weiter als bis zu den Serrano-Becken ist es zum Ribeirão do Meio, nämlich etwa vier Kilometer vom Ortskern in Lençóis. Der Ribeirão do Meio ist eine beliebte Naturwasserrutsche mit Fluss-Schwimmbecken und eine der leichtesten Touren in der näheren Umgebung, deshalb kann es auch an Wochenenden und Feiertagen etwas voller werden.

Es ist zudem eine der ganz wenigen Wanderungen, die auch ohne Guide noch leicht zu schaffen ist. Insofern ist sie perfekt geeignet als entspannte Halbtagestour für Leute jeder Kondition und jeden Alters.

Im Hintergrund: Die berühmt-berüchtigte Wasserrutsche am Ribeirão do Meio

Der Weg zum Ribeirão do Meio

Der etwa einstündige Weg führt fast immer geradeaus und ist praktisch nicht zu verfehlen. Startpunkt ist die Brücke, die das Zentrum mit der Avenida Senhor dos Passos verbindet, in der auch der Busbahnhof liegt. Von dort gehst du schräg links die Rua das Pedras hoch, biegst dann links in die Rua da Baderna und kommst an der Praça do Rosário raus, an der die gleichnamige Kirche Igreja Nossa Senhora do Rosário liegt.

Vor der Kirche stehend gehst du rechts weiter und verlässt dann den Ort in südlicher Richtung über die schmale, aber lang gezogene Rua São Benedito. Nach circa zehn Minuten erreichst du eine Weggabelung, dort musst du dich rechts halten.

Nach einer kleinen Steigung biegst du an einer unscheinbaren Wegweisung nach links ab und stößt etwas weiter schon auf die Pousada Canto no Bosque. Gleich rechts von ihr beginnt ein schmaler Pfad, dem du einfach immer weiter bis zum Ribeirão do Meio folgst. Anfangs führt der Weg eher bergab, die meiste Zeit verläuft er aber ohne nennenswertes Gefälle. Der Schwierigkeitsgrad ist sehr leicht, nur gelegentliche Überquerungen von kleinen Bächlein auf wackligen Steinen erfordern einen Hauch von Geschick.

Nach ungefähr 25 Minuten auf dem Wanderpfad erreichst du eine kleine Holzhütte, die Barraca de Usquinha. Hier hast du die Möglichkeit, dich mit Getränken einzudecken, auch der eine oder andere frisch geschürfte Diamant könnte sich im Sortiment befinden. Neben der Hütte ist ein kleiner Aussichtspunkt, von dem aus sich eine sehr schöne Fernsicht bietet.

Gegen Ende löst sich der Weg dann auf einer felsigen Lichtung im Nichts auf. Der Wasserfall ist hier zwar noch nicht zu sehen, aber die Badenden und das Wasserrauschen sind bereits zu hören – also einfach weitergehen, den Instinkten und der Geräuschkulisse folgen. Auch wenn es keine Schilder gibt und ich mich jedes Mal wieder frage, wo es nun langgeht, habe ich mich hier doch am Ende noch nie verlaufen.

Am Ribeirão do Meio

Unten am Flussbecken angekommen kannst du dir einen freien Platz suchen und dich erstmal ausruhen und das Ambiente auf dich wirken lassen. Gegenüber vom Naturpool liegt die große Wasserrutsche, die man im Sitzen herunterbrettern kann. Die richtige Stelle dafür solltest du dir aber vorher zeigen lassen. Dazu ein Hinweis: Am Anfang ist es besser, nur eine kurze Strecke zu rutschen, weil der wellige Steinboden Signale an das Steißbein schickt. Viele Touristen muten sich gleich den gesamten Weg von ganz oben zu und erleben die Rutsche dann als eine Art Leidensweg, auch wenn der Schmerz recht schnell wieder vergeht.

Die meisten Besucher freuen sich einfach darüber, in dem von organischen Materialien naturtrüben und wie ein Jungbrunnen erfrischenden Wasser ein paar Bahnen zu schwimmen. Beim Hineingleiten ins Wasser musst du nur ein bisschen aufpassen, denn dort liegen am Anfang unter der Wasseroberfläche große Felsen, an denen man sich die Knie stoßen kann. Nach ein paar Metern kannst du dann befreit losschwimmen.

Gut mit der Gegend vertraute Einheimische machen auch immer wieder waghalsige Kopfsprünge von den umliegenden Felsen. Das solltest du nur dann versuchen, wenn du dir vorher von einem zuverlässigen Local die richtige Stelle hast zeigen lassen. Denn unter der Oberfläche liegen wie gesagt von außen nicht sichtbar viele Felsen.

Gegenüber von dem großen Naturpool formen sich zwischen den Felsen auch noch diverse kleinere Becken, in die man sich bei niedrigem Wasserstand und geringer Strömung hineinlegen und wunderbar entspannen kann. Diese flachen Pools sind besonders für Kinder gut geeignet.

An der Badestelle stehen übrigens meistens auch ambulante Händler, die Getränke und kleine Imbisse verkaufen. Alternativ kannst du dir ein Lunchpaket mitbringen. Möglicherweise bietet deine Pousada solch ein Päckchen „Kit Trilha“ bestehend aus Sandwich, Obst, Wasser, Müsliriegel oder ähnlichem zu einem günstigen Preis an.

Abschließend noch ein Hinweis zur Zeitplanung dieses Ausflugs: Zum Ribeirão do Meio solltest du bis spätestens 14 Uhr aufbrechen und rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit bis etwa 16.45 Uhr den Rückweg antreten. Der Weg ist unbeleuchtet.

Klassische Tagestouren ab Lençóis

Alle Agenturen haben die folgenden Tagestouren im Programm, wobei die einzelnen Bausteine von Anbieter zu Anbieter variieren können. Die Abholung an der Pousada erfolgt in der Regel zwischen 8 und 8.30 Uhr, Rückkehr ist meistens zwischen 17.30 und 18.30 Uhr.

Grutas („Roteiro 1“)

Dieser Tagesausflug durch den nördlichen Nationalpark, der als „Grutas“ (Grotten) oder „Roteiro 1“ (Route 1) bekannt ist, ist die klassische Tour schlechthin. Sie eignet sich ideal für Neuankömmlinge, denn unterwegs erhält man einen guten ersten Überblick über die Region. Zudem ist sie auch körperlich weniger fordernd als manche andere Tour. Alles zusammengenommen bist du beim Roteiro 1 nur knapp zweieinhalb Stunden zu Fuß zu den einzelnen Attraktionen unterwegs. Den Rest der Zeit verbringst du beim Schwimmen, beim Schnorcheln, beim Höhlenbestaunen, beim Mittagessen, bei Foto- und Ansichtspausen und zwischen den Attraktionen im Auto oder Van und lässt dabei die schöne Landschaft an dir vorüberziehen.

In aller Regel werden auf dem „Roteiro 1“ diese vier Ziele angesteuert:

  • Poço do Diabo
  • Gruta da Pratinha
  • Gruta Lapa Doce
  • Morro do Pai Inácio

Manche Agenturen bieten auch eine abgespeckte Version mit nur drei dieser Tourziele an (meistens ohne Poço do Diabo oder Gruta da Pratinha), was den Tagesablauf entzerrt und mehr Zeit und Muße an den einzelnen Stationen lässt.

Beachten musst du weiterhin, dass zusätzlich zum Tourpreis unterwegs noch diverse weitere Ausgaben für Eintritte und Mittagessen anfallen können. Kläre vorab genau mit der Agentur, bei der du den Ausflug buchst, welche Nebenkosten im Tourpreis enthalten sind und welche nicht. So entpuppen sich manchmal vermeintlich günstige Preise im Nachhinein als genauso teuer oder sogar teurer als die der Konkurrenz.

Und noch ein weiterer Hinweis: Gelegentlich muss die Route dem Wetter angepasst werden, so lässt sich zum Beispiel die Gruta da Pratinha nach Regenfällen nicht besuchen. Stattdessen wird an solchen Tagen oft die nicht minder sehenswerte Caverna da Torrinha angefahren, in der in labyrinthartigen Gängen seltene Kalksteinformationen zu sehen sind. Aufgrund der teilweise niedrigen Decken ist hier eine gewisse Gelenkigkeit erforderlich.

Hier sind einige Informationen zu den einzelnen Stationen dieses Ausflugs, aufgelistet in der üblicherweise angefahrenen Reihenfolge:

1. Station: Poço do Diabo

Erstes Ziel ist fast immer das kleine Flüsschen Rio Mucugezinho, das etwa 20 Kilometer nördlich von Lençóis angesteuert wird. Nach dem Durchschreiten eines sehr netten Souvenirgeschäfts folgst du zunächst einem Weg zu einer Badestelle namens Poço do Pato. Dies ist ein beliebtes Ziel für Familien mit Kindern, die hier in einigen kleineren Becken recht gefahrlos baden können.

Man geht jedoch gleich weiter und folgt hinter einer improvisierten Holzbrücke, die immer wieder von Hochwassern weggespült wird, einem steinigen Flussbett bis zum beeindruckend hinabstürzenden Wasserfall Poço do Diabo, dem sogenannten „Teufelspool“. Von oben bieten sich bereits ein paar exzellente Fotomotive. Auf dem letzten steilen Stück hinunter zur Badestelle vereinfacht ein hilfreiches Holzgeländer den Abstieg.

Die kleine Wanderung zum Poço do Diabo dauert insgesamt ungefähr 35 Minuten, dabei kommt man reichlich ins Schwitzen. Das Bad im Naturschwimmbecken bildet deshalb eine höchst willkommene erste Abkühlung. Du kannst bis zum Wasserfall schwimmen und dich sogar gefahrlos hinter den Schleier begeben. Links vom Wasserfall sind glatte, flache Steine im Wasser, auf die man sich wie auf einen Barhocker setzen und sich ein wenig inmitten der tosenden Gischt ausruhen kann.

Wer mag, kann sich hier übrigens in der Hauptsaison und an Feiertagen auch bei lokalen Anbietern am Fels abseilen oder per Tirolesa an einer Schnur ins Wasser rauschen. Falls du daran interessiert bist, musst du das vorher mit deiner Agentur absprechen. Nach einer kleinen Badepause geht es dann über dieselbe Strecke, die man gekommen ist, auf den Rückweg.

2. Station: Gruta Lapa Doce

Nach dem erfrischenden Bad unter dem Wasserfall ist die nächste Station dann die Gruta Lapa Doce, eine 950 Meter lange und bis zu 30 Meter hohe Tropfsteinhöhle mit beeindruckenden Gesteinsformationen. Die Grotte wurde lange als Süßwasserquelle benutzt, daher der Name „süße Felsenhöhle“.

Schon beim Betreten des Fazenda-Geländes beeindruckt ein knapp 400 Jahre alter Umbu-Baum mit weit ausladender Astkrone. Hier, wo sich auch das Restaurant befindet, kannst du auf einer Wandkarte schon mal den Verlauf des folgenden rund 90-minütigen Rundgangs studieren. Insgesamt erstreckt sich hier ein gigantisches Höhlenlabyrinth, von dem 42 Kilometer katalogisiert sind. Es ist, je nach Experte, entweder die zweit- oder drittgrößte Höhle ganz Brasiliens. Auf dem Rundgang wirst du von diesem System immerhin einen knappen Kilometer kennenlernen.

Höhlenfans, die noch weiter eintauchen möchten, können sich im Vorwege per E-Mail bei der freundlichen Parkbetreiberin Giovana für einen Trip zum Poço do Lima anmelden, ein tief im Höhleninneren verborgener blau scheinender See, in dem man auch schwimmen kann. Diese separate Tour führt vier bis fünf Kilometer durch die Höhle und dauert etwa sieben bis acht Stunden. Sie muss extra geplant und durchgeführt werden. Da die Strecke deutlich schwieriger und anspruchsvoller ist, sind Kinder hier nicht zugelassen.

Den meisten Besuchern reicht der vordere Teil der Höhle völlig aus. Vom Hauptgebäude aus führt ein lokaler Guide die Gruppe erstmal 15 bis 20 Minuten auf dem Höhenweg oberhalb der Abbruchkante entlang und erklärt unterwegs auf Portugiesisch die Besonderheiten dieser Gegend. Dann geht es einen 450 Meter langen Weg hinunter über Baumwurzeln, Felsen und schiefe Steinstufen, dann noch ein kurzes Stück wieder bergauf, bis man vor dem beeindruckend hohen Eingang der Kaverne steht.

Drinnen erwarten dich zig verschiedene Tropfsteinformationen, die die unterschiedlichsten Assoziationen hervorrufen. Oft genannt werden zum Beispiel Pilz, Löwe oder Kathedrale. Nach dem Durchqueren der stockfinsteren Höhle, für das vorher Taschenlampen verteilt werden, erblickt man schließlich auf der anderen Seite wieder das Tageslicht.

Es folgt ein schweißtreibender Aufstieg. Oben angekommen, kannst du an einem Stand bei Einheimischen Früchte, Nüsse, Honig und Água de Coco kaufen. Sehr erfreulich an diesem Etappenziel ist auch das gute Mittagsbuffet, das bei vielen Agenturen schon im Tourenpreis enthalten ist. Wenn du die Speisen auf deinen Teller legst, solltest du darauf achten, dass du auch die beiden regionalen Spezialitäten mal probierst: gehäckselter Kaktus („Cortado de Palma“) und Eintopf aus grüner Banane mit Fleischstückchen („Godô de Banana Verde“). Wer eine wichtige E-Mail zu checken hat, freut sich zudem über das Gratis-WLAN des Restaurants. Alle anderen genießen derweil das schöne Ambiente an den Tischen unter den Verästelungen des schattenspendenden Umbu-Baums.

3. Station: Gruta da Pratinha

Nach der trockenen Höhlenwanderung folgt dann in aller Regel wieder ein kühles Nass zur Erfrischung: die Gruta da Pratinha, die sich nämlich optional auch schwimmend mit Schnorchel, Flossen und wasserfester Taschenlampe erkunden lässt. Dies kostet R$100 extra und ist sehr empfehlenswert: Ein glasklarer See führt tief in die geheimnisvolle Grotte hinein – es hat etwas Unheimliches, dem Guide in die pechschwarze, immer dunkler werdende Höhle zu folgen.

Schnorcheln vor der Gruta da Pratinha

Wer nicht in die Grotte hineintauchen möchte, kann im Außenbereich der Höhle zwischen kleinen Fischen schnorcheln, kostenpflichtig an einem Seil ins Becken rauschen (R$30), mit einem Kajak fahren (R$40), Stand-up paddeln (R$40) oder sich einfach am Flussbadestrand Prainha sonnen.

Zwischen Mai und September ist es außerdem nett, den 18 Meter tiefen Höhlensee der benachbarten Gruta Azul zu besuchen. Zu dieser Jahreszeit entsteht gegen 15 Uhr durch Lichtreflexe der Eindruck tiefblauen Wassers. Schwimmen ist in diesem Höhlensee jedoch nicht erlaubt. Wer die Gruta Azul sehen möchte, kann in wenigen Minuten zu Fuß hinlaufen.

4. Station: Morro do Pai Inácio

Meistens wird in der Hoffnung auf einen schönen Sonnenuntergang zum Abschluss der Tour „Roteiro 1“ der spektakuläre Tafelberg Morro do Pai Inácio bestiegen. An schönen Tagen bieten sich hier 250 Meter über der umgebenden Ebene und 1050 Meter über Meeresspiegel phänomenale Fernsichten in alle Himmelsrichtungen. Der Blick bleibt an interessanten Felsformationen hängen, zum Beispiel dem fast ebenso hohen Morro do Camelo, der tatsächlich einem liegenden Kamel ähnelt.

Der Morro do Camelo ist ein Wahrzeichen der Chapada Diamantina und kann vom Morro do Pai Inácio aus besonders gut gesehen werden

Der Aufstieg auf den Tafelberg dauert gute 20 Minuten und ist nicht mehr so anstrengend wie früher. Zwar ist er an manchen Stellen ein wenig steil und führt über diverse unebene Felsen und Steine hinweg, aber zwei neue Holztreppen gegen Ende des Weges, wo früher ordentlich gekraxelt werden musste, haben den Schwierigkeitsgrad insgesamt entschärft. Wer Kniebeschwerden hat, kann sich am Eingang manchmal einen Wanderstock ausleihen und hinterlässt dafür bei der Rückkehr im Gegenzug eine kleine, nicht näher definierte Spende. Ein Betrag zwischen R$5 und R$10 dürfte angemessen sein.

Die weitläufige und von Felsen zerfurchte Fläche oben auf dem Berg ist ein Paradies für Fotografen und Instagram-Fans, die sich besonders gerne vor einem bestimmten herzförmigen Felsen und in den verschiedensten Positionen vor vermeintlichen und tatsächlichen Abgründen fotografieren lassen. Ebenfalls faszinierend ist die hier sprießende Pflanzenwelt mit vielen Bromelien und Orchideenarten. Diese können hier auf dem felsigen Untergrund überhaupt nur wachsen, weil sich über Jahrtausende Erde angesammelt hat. Alle Besucher werden gebeten, angesichts dieses sensiblen Ökosystems nicht auf die Pflanzen zu treten und allgemein sehr vorsichtig und umsichtig zu sein. Der Besuch auf dem Morro do Pai Inácio ist auf jeden Fall ein toller und stimmungsvoller Abschluss der Tour „Roteiro 1“.

Cachoeira da Fumaça (von oben)

Die zweitbeliebteste Tour nach dem oben beschriebenen „Roteiro 1“ führt ins Vale do Capão zum 340 Meter hohen Wasserfall Cachoeira da Fumaça. Falls du ohnehin einen Aufenthalt in dieser Ortschaft geplant hast, kannst du ihn schneller und leichter von dort aus erreichen.

Der spektakuläre „Rauchwasserfall“ gelangte zu seinem Namen, weil das aus derart großer Höhe herabstürzende Wasser sich unterwegs fast komplett in Sprühnebel auflöst. Auf dieser schönen Tagestour wird nur der obere Rand des Wasserfalls besucht („por cima“). Stelle dich allerdings schon mal darauf ein, dass der Ausflug ziemlich fordernd ist, den spektakulären Ausblick musst du dir regelrecht verdienen.

Ein Regenbogen zeigt sich im „Rauchwasserfall“ Cachoeira da Fumaça

Die Wanderung zum Cachoeira da Fumaça

Nach der fast zweistündigen Anfahrt nach Capão folgt gleich als Erstes ein sportlicher 50-minütiger Aufstieg bis auf 1300 Meter Höhe. Danach geht es ungefähr eine Stunde auf ebener Strecke weiter. Insgesamt legst du auf diese Weise knapp sechs Kilometer zurück, davon zwei Kilometer bergauf, bevor du den finalen Aussichtspunkt erreichst. Am Ziel angekommen, ist jedoch schnell alle Anstrengung vergessen, denn du wirst mit einem sensationellen Blick belohnt. Hier stürzt der Wasserfall in die Tiefe. Der einzige Haken: Um ihn zu sehen, muss man sich flach auf einen Felsvorsprung legen, der Guide hält einen dabei von hinten an den Beinen fest. Das ist definitiv nur etwas für ganz Schwindelfreie!

I believe I can fly … Ausblick vom Rand des 340 Meter hohen Wasserfalls Cachoeira da Fumaça

Der Rückweg

Üblicherweise bleiben die Ausflugsgruppen eine knappe Stunde oben an der Wasserfallkante, genießen die fantastische Aussicht und widmen sich den mitgebrachten Lunchpaketen, bevor es wieder auf den etwa zweistündigen Rückweg geht. Eine kleine Vorwarnung: Der lange Abstieg am Ende der Tour verursacht bei einigen Teilnehmern Kniebeschwerden. Falls du in dieser Hinsicht anfällig bist, organisiere dir vorher Wanderstöcke zur Entlastung der Gelenke oder weiche sonst lieber auf andere Touren aus.

Cachoeira do Riachinho

Im Anschluss an den Besuch beim „Rauchwasserfall“ wird fast immer noch ein Stopp an dem ganz in der Nähe liegenden kleinen Wasserfall Cachoeira do Riachinho eingelegt. Der Besuch auf diesem Gelände kostet R$12 Eintritt, der je nach Agentur schon im Tourpreis enthalten ist oder nicht. Dort wartet nach den Strapazen des Auf- und Abstiegs eine sehr willkommene Abkühlung im Naturschwimmbad. Deinen verspannten Rücken kannst du hier von dem Wasserschleier massieren lassen oder dich einfach auf die warmen Felsen legen und dich beim Sonnenbad vom Wasser umspülen lassen. Der idyllische Blick ins Tal ist die passende Zugabe zu diesem schönen Szenario.

Beim Umherlaufen solltest du ein wenig aufpassen, denn einige Steine sind ziemlich rutschig.

Hinweise

Da der Cachoeira da Fumaça nicht immer ausreichend Wasser führt und manchmal sogar ganz austrocknet, solltest du dich diesbezüglich vorher erkundigen.

Mittagessen gibt’s oben auf dem Berg nicht zu kaufen, bring dir also ein Lunchpaket mit. Bei manchen Agenturen ist dies im Preis enthalten, bei anderen nicht.

Vor und nach der Tour kannst du dich am Fuße des Berges an einem Kiosk mit Getränken eindecken.

Marimbus

Auf Platz drei der beliebtesten Touren in Lençóis liegt der schöne Ausflug in die Sumpflandschaft Marimbus. Zunächst geht es am Morgen in einer circa einstündigen Fahrt über eine Waldpiste zum kleinen Ort Remanso, einem Quilombo, also einem während der portugiesischen Herrschaft von entflohenen Sklaven gegründeten Dorf, in dem noch heute an die 20 Familien leben. Von dort schließt sich eine idyllische zweistündige Ruderbootsfahrt durch das sogenannte „Mini-Pantanal“ an.

Die außergewöhnliche Sumpfregion entstand durch das Zusammentreffen der Flüsse Rio Santo Antônio und Rio Utinga und fasziniert besonders wegen ihrer abwechslungsreichen Flora und Fauna. Unterwegs kannst du viele Vögel und gelegentlich auch Affen sehen, ganz selten bekommt man auch Capybaras (Wasserschweine), Würgeschlangen oder Kaimane zu Gesicht.

Am Ende der Bootstour folgt ein 20-minütiger Spaziergang zu einem alten Landhaus, wo ein Mittagessen serviert wird, das unter Umständen im Tourpreis inbegriffen ist. Wer damit keine Zeit verlieren möchte, kann sich ein Lunchpaket mitbringen, denn im Anschluss warten nach einem 15-minütigen Aufstieg die Piscinas do Roncador, tolle natürliche „Whirlpools“ mit mehreren kleinen Wasserfällen und Rutschen, in denen sich nach Herzenslust baden lässt. Zudem bietet sich von dort ein fantastischer Panoramablick über die Chapada. Der Rückweg nach Remanso erfolgt erneut in zwei Stunden per Ruderboot oder etwas schneller zu Fuß. Kläre diesen Punkt vorab mit deiner Agentur.

Einige unseriöse Guides versuchen den schönen Teil mit den höher gelegenen Piscinas do Roncador auszulassen und führen ihre Gäste nur zu einem leichter zu erreichenden Wasserfall mit Sandstrand. Achte schon bei der Buchung darauf, dass die Roncador-Becken auch wirklich besucht werden.

Wichtig bei dieser Tour: Unterwegs im Boot gibt es keinen Schatten. Steck dir viel Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor und eine Kopfbedeckung in deinen Tagesrucksack, vielleicht denkst du an heißen Tagen sogar an einen kleinen zusammenfaltbaren Regenschirm („Knirps“) als Sonnenschutz. Auch am Roncador musst du ein bisschen aufpassen wegen der dort äußerst glatten und rutschigen Steine.

Nach anhaltenden Regenfällen sind die Schwimmbecken gefährlich und zum Baden ungeeignet. Manche Agenturen verkaufen dann aber dennoch die Marimbus-Tour. Wir würden davon allerdings abraten, da das Bad in den Roncador-Becken als Highlight ein wesentlicher Bestandteil dieser Tour ist.

Cachoeira do Mosquito

Einer der schönsten Ausflüge der Chapada Diamantina führt zum Wasserfall Cachoeira do Mosquito. Zunächst geht es ab Lençóis im Auto circa eine Stunde über 45 Kilometer in nördlicher Richtung bis zu einer Fazenda, davon die letzten 30 Minuten über eine staubige und recht holprige Sandpiste.

Der erste Halt ist an einem Aussichtspunkt, einem sogenannten Mirante, der von zwei Plattformen aus einen schönen Panoramablick auf den sich 50 Meter in die Tiefe stürzenden Katarakt bietet. Rundherum komplettiert dichter grüner Mischwald, der sich sich über mehrere Hügelketten zieht, den schönen Ausblick.

Schon auf der Anfahrt zeigt sich an einem Aussichtspunkt der mächtige Mosquito-Wasserfall in der Ferne

Die Wanderung

Vom Mirante aus sind es dann nur noch ein paar Fahrminuten bis zum zentralen Parkplatz, wo der eigentliche Wanderpfad beginnt. Hier ist auch eine kleine Lanchonete, an der du dich nochmal mit einem Getränk oder Snack eindecken könntest. Die sich anschließende Wanderung dauert ungefähr eine Stunde und beinhaltet einen steilen Abstieg, doch das Bad in den Naturschwimmbecken rund um den Wasserfall ist alle Mühen wert.

Zunächst spaziert man vom Parkplatz durchs Gelände bis zu einem Flüsschen, das barfuß und mit hochgekrempelten Hosenbeinen durchwatet wird. Manchmal assistieren bei höherem Wasserstand Angestellte bei der Überquerung des Flusses, andernfalls sollte der Tourguide mit einer helfenden Hand dafür sorgen, dass niemand ausrutscht und unsanft im Wasser landet.

Es folgt ein knapp 15-minütiger Abstieg über Sandboden mit kleineren und größeren glatten Felsen bis ein weiterer sehr hübscher Aussichtspunkt erreicht wird. Nach einem längeren Treppenabstieg über viele Stufen erreichst du schließlich den zwischen steilen Bergklippen fließenden Fluss. Die hohen zerklüfteten Steilhänge für sich genommen bilden schon ein faszinierendes Panorama. Links davon stürzt die Gischt der imponierenden Cachoeira do Mosquito rauschend in die Tiefe.

Der Mosquito-Wasserfall bei Niedrigwasser

Wie nah du an den Wasserfall herankommst, hängt von zwei Dingen ab: vom Wasserstand und von deiner Abenteuerbereitschaft. Bei Niedrigwasser ist er sehr leicht zu erreichen. Man kann einfach zwischen den Felsen hindurchspazieren und sich sogar in die Wasserwand stellen und dort ein Duschbad nehmen.

Der Mosquito-Wasserfall bei Hochwasser

Bei Hochwasser ist der Wasserfall aufregender und die Schlucht wird zu einem wahren Hexenkessel, der Zugang dorthin ist dann auch um einiges komplizierter. Du musst dich an der linken Felswand entlang vorsichtig im dunklen Wasser quasi blind von Stein zu Stein tasten und dabei aufpassen, nicht in ein Loch zu treten. Jeder Fehltritt kann gleichbedeutend mit einem unfreiwilligen Bad im Fluss sein, dessen Strömung einen gleich ein Stück mitreißt und für einige blaue Flecken sorgen kann. Technisches Equipment, das auf dieses Teilstück mitgenommen wird, sollte daher am besten wasserdicht sein. Idealerweise hilft dir dein Guide bei dieser Passage, denn sie ist bei Hochwasser nicht ganz ohne.

Wenn du es bis auf das vordere linke Felsplateau geschafft hast, kann dein Guide dir auch zeigen, wie du auf die andere Seite schwimmen und auf welchen Steinen du sogar bis hinter den Wasserschleier gelangen kannst. Hier bist du im rauschenden Spritzwasser der Wucht des Cachoeira do Mosquito am nächsten.

Im Anschluss hangelt man sich wieder an der Felswand entlang zurück und relaxt dann noch ein wenig auf den vorderen Felsen in der Sonne. Du hast auf jeden Fall genug Zeit, um die Szenerie zu genießen. Der Aufenthalt am Becken dauert meistens eine bis zwei Stunden.

Bei extremem Hochwasser wird der Zugang zum Wasserfall übrigens gesperrt. Die Tour wird dann von Agenturen gar nicht angeboten und er ist auch individuell, zum Beispiel mit eigenem Auto, dann nicht zu besuchen.

Der Rückweg

Nach dem schweißtreibenden Aufstieg zurück über circa 222 Stufen (eigene Zählung) fährt die Gruppe dann zum Mittagessen auf eine Fazenda, wo ein üppiges regionales Buffet bereitsteht. Das Mittagessen und der Parkeintritt sind üblicherweise im Tourpreis schon inbegriffen.

In der Regel wird der Besuch des Mosquito-Wasserfalls danach noch mit einem Besuch bei den nahe gelegenen Felsmalereien der Serra das Paridas kombiniert, manchmal geht es aber auch noch für eine Stippvisite zum Wasserfall Poço do Diabo, zum Morro do Pai Inácio oder beim Sonnenuntergang zum Poço Azul. Dies hängt ganz vom Programm deiner Agentur ab.

Orchideenpracht: Ein schöner Anblick auf der Fazenda nach dem Ausflug zur Cachoeira do Mosquito

Serra das Paridas

Durch Zufall entdeckte 2005 der Tourguide Renato Hayne mit seinem Kunden, einem Universitätsprofessor aus Salvador, den archäologischen Schatz, von dem heute ein Teil besichtigt werden kann: 8000 Jahre alte Felsmalereien (pinturas rupestres). Ein Kollege von der Bundesuniversität von Bahia kaufte damals das 900 Hektar große Gelände und widmete es zu einer Archäologiestätte um. Seither heißt es Complexo Arqueológico Serra das Paridas.

Prähistorische Felsmalereien kannst du im Complexo Arqueológico Serra das Paridas bewundern

Auf dem Gebiet wurden bislang 18 archäologische Fundstätten, sogenannte Sítios, mit mehr als 1000 Felsmalereien entdeckt. Nur eine davon ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei der Errichtung sämtlicher Infrastruktur wurde sehr auf ökologische Belange geachtet, unter anderem wurde nur mit Recyclingmaterialien gebaut. Inzwischen leitet Renato das gesamte Projekt und er ist es auch, der die lokalen Besichtigungstouren durchführt. Die Führung dauert etwa 40 Minuten. Gäste werden rund um den Felsen geführt, dessen höhlenartige Auskerbungen damals den jungsteinzeitlichen Menschen Schutz vor Witterung und Feinden boten, und erklärt die nach heutigem Stand der Wissenschaft vermutete Bedeutung der einzelnen Malereien.

Wer danach noch Energie hat, kann den Weg über wacklige Holztreppen hinauf auf den imposanten Arenitfelsen in Angriff nehmen und von dort den allerbesten Blick genießen. Hoch oben wacht eine von weither sichtbare, aber irgendwie etwas deplatzierte Löwenfigur, die aber eine Geschichte hat. Renato kann sie erzählen.

Am schönsten ist der Besuch am späteren Nachmittag, so gegen 16 Uhr. Dann erlebt man, sofern das Wetter mitspielt, als Beiprogramm einen herrlichen Sonnenuntergang mit weitem Blick hinein in die Chapada-Landschaft bis hin zum Morro do Camelo. Im Anschluss lassen sich noch in einem kleinen Souvenirladen nette Mitbringsel in Form von Kunsthandwerk oder regionalem Kaffee erstehen.

Ein Besuch bei den Felsmalereien in der Serra das Paridas wird oft an den Mosquito-Wasserfall angehängt.

Tageswanderungen mit Guide ab Lençóis

Falls Ausflüge in größeren Gruppen nicht so deine Sache sind, kannst du dir auch einen Privatguide für eine Tagestour nehmen. Dieser geht ganz auf deine Wünsche und Bedürfnisse ein und steht dir mit Rat, Tat und vielen Informationen exklusiv zur Seite (oben listen wir einige empfehlenswerte Guides auf). Neben den schon geschilderten klassischen Tagestouren gibt es übrigens noch viele weitere wunderbare Wanderstrecken, die man ab Lençóis nach Absprache mit einem eigenen Guide angehen kann. Hier ist nur eine kleine Auswahl:

Cachoeira do Sossego

Einer der schönsten Wasserfälle der Region ist sicherlich der 15 Meter hohe Cachoeira do Sossego. Allerdings muss man sich das Bad im darunterliegenden Naturschwimmbecken hart erarbeiten, denn der Weg hat es in sich. Die anspruchsvolle Strecke zum Sossego-Wasserfall führt sieben Kilometer größtenteils über die Felsen eines Gebirgsflusses, es geht im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein.

Du brauchst für diesen Trip auf jeden Fall eine sehr gute Ausdauer und einen hervorragenden Gleichgewichtssinn. Knapp drei Stunden dauert der Hinweg, und dieselbe Strecke läufst du auch wieder zurück. Auf dem Rückweg lässt sich nach Absprache noch ein Stopp am Naturpool Ribeirão do Meio einlegen. Für konditionsstarke Naturfans ist es eine großartige Wanderung, die nicht massentouristisch überlaufen ist.

Für diese Tour sind gute Wanderschuhe Voraussetzung. Bei regnerischer Witterung raten wir von dem Trek wegen Sturz- und Verletzungsgefahr ab. Auch wenn es an den Vortagen viel geregnet hat, ist der Ausflug nicht zu empfehlen, da dann das Risiko von Springfluten besteht. Erkundige dich vorher bei einer vertrauenswürdigen Agentur oder einem erfahrenen Guide und laufe keinesfalls auf eigene Faust los.

Wanderung vom Morro do Pai Inácio nach Águas Claras

Durch eine imposante Tafelberglandschaft wandert man dem 218 Meter hohen Morrão entgegen, der auch als Monte Tambor bekannt ist und 1418 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Der Weg ist relativ eben und es läuft sich auf sandigem Untergrund sehr gut. Nach etwa der Hälfte der Strecke muss über einen Holzstamm auf etwas akrobatische Weise ein Fluss überquert werden, bei Niedrigwasser kannst du alternativ auch einfach durch das Wasser waten. Am Ziel angelangt erwartet dich eine traumhafte Oase mit Naturschwimmbecken und einem kleinen Wasserfall, im Hintergrund thront der Morrão. Bringe dir auf jeden Fall ein Lunchpaket mit, denn zu kaufen gibt es unterwegs nichts. Die Wanderung dauert ungefähr zweieinhalb Stunden, vor Ort verbleibt man zwischen einer und zwei Stunden, bevor es wieder auf den Rückweg geht.

Am Ende der Wanderung vom Morro do Pai Inácio nach Águas Claras wartet eine schöne Bademöglichkeit mit Wasserfall

Wanderung vom Morro do Pai Inácio nach Lençóis

Sehr empfehlenswert ist auch die etwa vierstündige, nicht allzu schwere Wanderung vom Morro do Pai Inácio nach Lençóis, auf der 22 Kilometer zurückgelegt werden. Ausgangspunkt ist der 1050 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Morro do Pai Inácio, der berühmteste Tafelberg der Chapada Diamantina. Er liegt nahe der Hauptstraße und seine Besteigung ist daher auch in vielen Tourprogrammen enthalten. Auf dieser Wanderung wird er zwar üblicherweise nicht erklommen, aber falls du ihn noch nicht von oben gesehen hast, kannst du natürlich mit deinem Guide vereinbaren, vor der Wanderung auf den Pai Inácio zu steigen und die dortige fantastische Aussicht zu genießen. Ein weiteres Highlight ist nach etwa zwei Dritteln der Wegstrecke ein Bad im Flüsschen Rio Mandassaia, vor allem an heißen Tagen ist das eine sehr willkommene Erfrischung. Der Ausflug vom Morro do Pai Inácio nach Lençóis eignet sich besonders als Alternative an Feiertagen oder in der Hochsaison, wenn die klassischen Tagestouren ausgebucht oder überlaufen sind.

Fabelhafter Ausblick vom Tafelberg Pai Inácio

Wanderung von Lençóis nach Vale do Capão

Eine weitere sehr schöne und landschaftlich abwechslungsreiche Tageswanderung führt von Lençóis nach Vale do Capão, entweder mit Übernachtung in Capão oder in umgekehrter Richtung, wobei man sich dann am besten frühmorgens von einer Agentur nach Capão bringen lässt. Die gesamte Wegstrecke beträgt 25 Kilometer, die Wanderzeit etwa sechs bis acht Stunden. Die Pfade stammen noch aus der Diamantenzeit, als darüber per Maulesel Waren zwischen den Ortschaften hin- und hertransportiert wurden. Auch wenn unterwegs einige Bademöglichkeiten in Bächlein bestehen, ist die Tour nicht zu unterschätzen. Wegen ihrer Länge und etlicher Auf- und Abstiege gilt sie als eine der körperlich anspruchsvollsten Tagestouren rund um Lençóis.

Mehrtägige Touren in der Chapada Diamantina

Die Königsdisziplin der Chapada Diamantina sind die mehrtägigen Trekkingtouren. Zwar bringen nur die wenigsten auswärtigen Besucher die dafür nötige Zeit oder Ausrüstung mit, doch berichten alle, die sich auf den Weg machten, übereinstimmend von unvergesslichen Naturerlebnissen.

Mehrtägige Touren durch den Nationalpark können dabei ganz flexibel mit einem Privatguide oder einer Agentur geplant werden. Am öftesten werden Rundwanderungen von drei bis fünf Tagen Dauer gewählt. Es gibt unzählige Tourmöglichkeiten für mehrere Tage, die wichtigsten von ihnen stellen wir dir hier vor.

Königsdisziplin: mehrtägige Trekkingtouren in der Chapada Diamantina

Vale do Paty

Das mit Abstand beliebteste Ziel für mehrtägige Trekkingabenteuer ist das wunderschöne Vale do Paty. Die Touren durch dieses abgelegene Tal, das nur zu Fuß erreichbar ist, können auf bis zu sechs Tage oder noch länger angelegt werden. Den Möglichkeiten sind außer der körperlichen Ausdauer und eventueller Zeitknappheit keine Grenzen gesetzt. Die Natur im Vale do Paty zeigt sich außerordentlich vielfältig, das Tal ist dicht bewaldet, es gibt Wasserfälle, Höhlen, felsige Formationen, schöne Aussichtspunkte und vieles mehr. Zudem ist das Vale do Paty absolut unverschmutzt, man kann hier das Wasser aus Flüssen trinken und natürlich wunderbar darin baden und Zivilisationsabfälle gibt es nirgendwo zu sehen. Die Wanderungen können an verschiedene Levels angepasst werden, etwas geübt sollte man aber schon sein. Außerdem sind gute Schuhe wichtig, denn bei Regen können die Wege mitunter sehr schlammig werden. Tiere wirst du im Vale do Paty dagegen eher wenige zu Gesicht bekommen, vielleicht mal einen Kolibri oder eine Schlange.

Um in das Vale do Paty zu gelangen, gibt es drei Einstiegsmöglichkeiten. Am öftesten wird die am wenigsten schweißtreibende Route über die Ortschaft Guiné gewählt. Weitere Varianten führen über Andaraí oder Vale do Capão.

Unterkünfte im Vale do Paty

Ein weiterer Pluspunkt der mehrtägigen Touren ins Vale do Paty liegt darin, dass du keine schwere Ausrüstung wie zum Beispiel ein Zelt mitschleppen musst, da die Möglichkeit besteht, in sympathischen, sehr einfachen Privatunterkünften zu schlafen. Dort gibt es sowohl Betten in Mehrbettzimmern als auch teilweise Zweierzimmer sowie geteilte, ganz einfache Duschen. Alles ist sauber und für kühlere Nächte werden warme Wolldecken bereitgestellt. Auch sind im Übernachtungspreis in der Regel Frühstück und ein gutes lokales Abendessen enthalten. Dadurch kommst du nicht nur in direkten Kontakt mit der herrlichen Natur, sondern auch mit freundlichen Einheimischen und lernst viel darüber, wie die Menschen in dieser abgeschiedenen Gegend leben.

Die Trekkings ins Vale do Paty eignen sich somit hervorragend für begeisterte Outdoorliebhaber, die keine unrealistischen Ansprüche an den Komfort stellen. Die Schlafmöglichkeiten sind vollkommen in Ordnung, können aber natürlich nicht mit den Hütten der Alpenclubs verglichen werden, die sich immer mehr zu Komforthotels entwickeln.

Buracão-Wasserfall

Die Tour zum Buracão-Wasserfall bei Ibicoara zählt zu den schönsten Ausflügen, die man in Bahia überhaupt machen kann. Sie ist weit weniger fordernd als ein Trek durch das Vale do Paty. Der 85 Meter hohe Wasserfall ergießt sich in ein von Steilklippen umstandenes Becken, das schwimmend durch einen Canyon erreicht wird. Am ersten Tag werden oft vorher noch die in der Nähe gelegenen Höhlenseen Poço Azul und Poço Encantado besucht, die Übernachtung im Anschluss erfolgt dann in einer Pousada in Mucugê, Igatu oder Ibicoara. Der aufregendste Teil des Ausflugs beginnt am nächsten Morgen. Selbstfahrer müssen dabei bedenken, dass es für den Zutritt zum Park notwendig ist, in Ibicoara einen lokalen Guide zu engagieren. Wer eine geführte Tour gebucht hat, braucht sich darum nicht zu kümmern, das erledigt die Agentur. Eine ausführliche Beschreibung dieses spektakulären Ausflugs mit vielen Fotos findest du hier.

Der Wasserfall Buracão kann nur schwimmend durch einen Canyon erreicht werden

Cachoeira do Michila

Ein weiterer spannender mehrtägiger Trek führt von Lençóis zum Wasserfall Cachoeira do Michila. Üblicherweise dauert dieser Ausflug zwei Tage mit einer Übernachtung im Zelt am beeindruckenden Wasserfall Poção, vor dem ein Naturschwimmbecken liegt. Von dort wird am nächsten Morgen Richtung Michila-Wasserfall weitergewandert. Auch der Cachoeira do Michila ist nur schwimmend durch einen Canyon zu erreichen. Es ist wichtig, dass du in Begleitung eines guten Guides bist, der nach Regenfällen die Springflutgefahr abschätzen kann.

Am Ziel angekommen: der Wasserfall Michila stürzt in einen Canyon

Cachoeira da Fumaça (von unten)

Um den berühmten „Rauchnebelwasserfall“ Cachoeira da Fumaça „por baixo“, das heißt von unten zu sehen, ist eine dreitägige, sehr anspruchsvolle Tour von Lençóis aus erforderlich. Übernachtet wird unterwegs in Zelten und der Proviant muss für die gesamte Dauer mitgeführt werden. Diese Tour eignet sich für abenteuerlustige und topfitte Naturliebhaber.

Hotels & Unterkünfte

Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deinen Aufenthalt in Lençóis.

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Hotels und Unterkünfte in Kuba finden https://faszination-lateinamerika.de/kuba-hotels/ https://faszination-lateinamerika.de/kuba-hotels/#respond Sat, 03 Feb 2024 18:39:27 +0000 https://faszination-lateinamerika.de/?p=12049 Die Übernachtungspreise in Kuba sind zwar nicht so billig wie in klassischen Backpackerdestinationen, aber teilweise günstiger als in Mitteleuropa. Mit etwas Erfahrung findest du in Kuba durchaus preiswerte und zusätzlich komfortable Unterkünfte und gehst den überteuerten Preisfallen aus dem Weg. Dieser Artikel behandelt alle dafür wichtigen Fragen: Wo bettet man sein Haupt besonders komfortabel bis luxuriös, wo übernachtet man besonders günstig und wo findet man das beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Sollte man eher ein Hotel oder eine Pension wählen? Wann und wie sollte man vorausbuchen?

Vor allem in Havanna locken viele Hotels mit tollen Dachterrassen

Was kosten Unterkünfte in Kuba?

Die Spannbreite der Übernachtungspreise reicht von günstig bis sehr teuer. Hotels und Resorts müssen stets mit Kreditkarte bezahlt werden, andere Unterkünfte dagegen in bar. Viele Hotels ärgern gemessen am Gebotenen mit überteuerten Preisen (60–100 Euro pro Tag für die mittlere und 100–200 Euro für die gehobene Klasse). Für 2024 ist allerdings eine Senkung der Hotelpreise geplant, sodass sich das Preis-Leistungs-Verhältnis etwas verbessern dürfte.

Vor allem die Pensionen sind dagegen im Vergleich zu Mitteleuropa günstig. Abseits der Hauptrouten kann man ein Doppelzimmer schon für 15–20 Euro bekommen. In den Touristenzentren sind je nach Komfort und Saison meist 25–40 Euro zu zahlen. Vor allem Havanna kennt aber auch höhere Preiskategorien, bis hin zur luxuriösen Boutique-Casa um 100 Euro.

Sparfüchse mit spartanischen Ansprüchen können in einem Campingbungalow oder einem Mehrbettzimmer der wenigen Jugendherbergen bereits ab 7 Euro unterkommen.

Am teuersten sind Havanna und Varadero, während andere Touristenzentren wie Trinidad oder Viñales mit erstaunlich günstigen Preisen überraschen. Auch in Ostkuba, abseits der Hauptrouten und in der Nebensaison ist das Preisniveau generell niedriger. In den Pensionen, aber nicht in den Hotels, kann vor allem in der Nebensaison und bei mehrtägigen Aufenthalten oft noch ein weiterer Preisnachlass, der sogenannte „descuento“, ausgehandelt werden. Allerdings sind die Preise zumeist bereits sehr fair.

Es lohnt sich, zu zweit oder zu dritt zu reisen, denn Einzelzimmer sind kaum günstiger als Doppelzimmer. Meistens haben die Zimmer ein großes Doppelbett oder zwei Einzelbetten, manchmal auch noch ein drittes Bett.

Havannas Hotel Raquel ist von außen wie innen ein echter Hingucker

Was gibt es für Unterkünfte in Kuba?

In Kuba gibt es Unterkünfte verschiedener Typen, Standards und Preisklassen: Hotels und Resorts, Pensionen, Campinghütten und eine Handvoll Hostels. Die beiden letzteren sind fast immer sehr einfach und nicht immer sauber, während die Ausstattung bei Hotels und Pensionen von einfach über komfortabel bis zu luxuriös reicht.

Generell findet man in größeren Städten alle Unterkünfte, an Stränden vorwiegend All-inclusive-Resorts und an abgelegenen Orten bestenfalls Campismos oder wenige Pensionen. In Kleinstädten und ländlichen Gegenden nimmt in der Regel sowohl die Zahl der Unterkünfte als auch der Grad des Komforts ab.

In allen Unterkünften sind der originale Reisepass sowie die Touristenkarte vorzulegen. Eine Kopie des Passes reicht nicht aus. Nicht erschrecken: Diese Dokumente werden kurzzeitig für den Übertrag der Daten einbehalten, nach ungefähr einer halben Stunde erhältst du sie wieder zurück.

Pensionen (Casas particulares) in Kuba

Pensionen heißen in Kuba Casas particulares („private Häuser“). Manche haben ein Schild und alle tragen einen weißen Aufkleber mit blauem Anker und Aufschrift „Arrendador Divisa“ an der Tür. Die meisten Pensionen befinden sich in den größeren Städten oder Strandzentren, die Cayos ausgenommen. Vor allem in Westkuba locken ein paar Casas mit ihrer Lage direkt in der Natur, etwa im Viñales-Tal, in der Sierra del Rosario, in der Ciénaga de Zapata sowie in Topes de Collantes. Abseits der Touristenrouten machen sich Pensionen generell noch sehr rar.

Die Spannbreite des Komforts reicht von einfach bis luxuriös. In Havanna gibt es besonders viele gehobene Pensionen, die oft Kolonialflair ausstrahlen oder wie kleine Boutiquehotels anmuten. In Orten abseits der Hauptrouten sind die wenigen Casas dagegen meist nur spartanisch, aber immer sauber.

In der Regel bieten die Casas ein bis drei Zimmer an, einige besitzen sogar bis zu acht Zimmer. Auch ganze Apartments mit eigenem Zugang werden vermietet. Meistens befinden sich die Zimmer im Haus der oft sehr herzlichen und hilfsbereiten Vermieter, was interessante Gespräche und Einblicke in den Alltag einer kubanischen Familie ermöglicht. Einige sprechen Englisch.

Viele gute Pensionen findest du im Stefan Loose Travel Handbuch Kuba. Vor Ort lassen sie sich über Telefon, E-Mail und meistens auch WhatsApp kontaktieren.

Ausstattung einer kubanischen Pension

Die Ausstattung der Pensionen schwankt: Alle verfügen über ein bis zwei Betten, Bad, Kühlschrank und Klimaanlage, die besseren bieten auch noch Fernseher, Safe, koloniale Einrichtung, Balkon, Dachterrasse sowie einen attraktiven Garten oder Innenhof, den sogenannten patio. Nur wenige Casas locken auch mit einem kleinen Pool oder bieten Fahrradverleih an. Auch Kochgelegenheiten sind selten, da die Vermieter ihre Gäste zumeist für einen Aufpreis bekochen, und zwar sehr lecker. Ein weiterer super Service sind die interessanten Tipps zur Region, die viele Vermieter in petto haben. Außerdem können sie Kontakte zu Führern, Tanzlehrern, Taxifahrern und Vermietern in anderen Städten vermitteln. Als Faustregel gilt: Eine gute Pension ist nicht nur günstiger, sondern auch besser als ein Mittelklassehotel.

Hotels in Kuba

In Kuba gibt es ein großes Angebot an Hotels mehrerer Kategorien und Preisklassen. Die Bandbreite reicht von klotzigen Plattenbauten über schmucke Kolonialpaläste in den touristischen Städten bis hin zu den All-inclusive-Resorts in den Strandzentren.

Leider enttäuschen Hotels nicht selten und sind angesichts einiger Mängel deutlich überteuert. Das gilt vor allem für die Häuser der Mittelklasse, wenngleich es hier auch Ausnahmen gibt. Generell sind vor allem die Häuser der gehobenen Kategorie (vier bis fünf Sterne) zu empfehlen, die zumeist von ausländischen Partnern in Kooperation mit den staatlichen Ketten Gaviota, Gran Caribe und Cubanacan geleitet werden. Selbst bei den Top-Hotels, von denen man die meisten in Havanna, Varadero und auf den Cayos findet, muss im internationalen Vergleich ein Stern abgezogen werden.

In den letzten Jahren entstanden in Havanna beeindruckende Luxustempel wie das Hotel Paseo del Prado

Strandhotels, Stadthotels und Naturhotels

In Kuba kann man grundsätzlich drei verschiedene Arten von Hotels finden: Strandhotels, Stadthotels und Naturhotels.

Strandhotels (Resorts)

Die Strandhotels oder Resorts sind besonders zahlreich vertreten, vor allem in Varadero, auf Cayo Largo, Cayo Santa María, Cayo Coco, Cayo Guillermo und in Guardalavaca wirst du ihnen begegnen. Es gibt unter ihnen nicht wenige aus der Mittelklasse (drei Sterne), aber das Gros hat gehobenen bis luxuriösen Standard und ist Kooperationen mit ausländischen Hotelketten eingegangen. Die meisten locken mit All-inclusive-Service und einer breiten Infrastruktur, die kaum Wünsche offen lässt. Oft verteilen sich rund um das Haupthaus des Resorts noch Bungalows auf dem weitläufigen Parkgelände.

Die guten Resorts wie das Meliã Las Dunas auf Cayo Santa María haben einen tollen Pool …
… und eine wundervolle Gartenanlage

Stadthotels

Von den Stadthotels finden sich mit Abstand die meisten in Havanna, aber auch größere Städte, vor allem die Provinzhauptstädte, haben einige. Die qualitative Bandbreite reicht von stark abgewohnt bis luxuriös. In der gehobenen Kategorie locken einige Häuser im Art-déco-, Kolonial- oder Boutique-Stil, oft sind sie sehr schön an zentralen Kolonialplätzen gelegen.

Naturhotels

Naturhotels sind leider nicht sehr verbreitet und fallen zumeist in die Mittelklassekategorie. Besonders viel Komfort kannst du daher nicht erwarten, doch das große Plus dieser Häuser ist ihre traumhafte Lage.

Mittelklassehotels in Kuba

Sowohl bei Resorts als auch bei städtischen Hotels ist diese zumeist von den Ketten Cubanacan und Islazul betriebene Kategorie nur begrenzt zu empfehlen – zu viele Häuser sind von Mängeln und schlechtem Management geprägt. Pensionen kommen hier nicht nur billiger, sondern bieten zudem oft besseren Komfort und mehr Ruhe. Wer aber gerne feiert und Kontakt sucht, findet gerade in den Mittelklassehotels besonders viele kubanische Gäste.

Auch im Mittelklassesegment schimmern ein paar Perlen. In mehreren Städten betreibt Cubanacan die kleinen Hoteles E, die meist direkt an den attraktiven Zentralplätzen liegen und viel Kolonialflair verströmen. Das E steht dabei für Encanto, also Charme oder Bezauberung. Das ist nicht übertrieben, diese Marke ist oft wirklich eine gute Wahl.

Das Hotel E Ordoño in Gibara zählt zu den besten Mittelklassehäusern der Insel

Gehobene Hotels in Kuba

Die meisten Hotels in Kuba fallen in diese Vier- bis Fünfsternekategorie und alle sind relativ teuer. Doch teuer heißt nicht unbedingt gut – Vergleiche lohnen sich.

In Havanna reicht die Bandbreite vom modernen Boutiquehotel bis zum Kolonialpalast mit viel Geschichte. Vor allem die in ehemaligen Adelshäusern untergebrachten kleineren Hotels, die auch als Hostales bekannt sind, der Kette Habaguanex  sind zu empfehlen. Nicht nur zum Übernachten, sondern auch als Sehenswürdigkeiten.

Noch komfortabler ist die Infrastruktur in den All-inclusive-Resorts der Strandzentren. Auch hier bestehen aber größere Unterschiede – ein Vergleich im Internet und das Lesen der Artikel über die Resorts in Varadero und Cayo Coco/Guillermo ist empfehlenswert.

Du musst nicht im städtischen Luxushotel übernachten, um dessen Atmosphäre zu genießen. Auch Nichtgäste kommen auf einen Kaffee in der kolonialen Lobby und einen Drink auf der Dachterrasse beim Sonnenuntergang vorbei oder besorgen sich einen Tagespass für die Poolnutzung. Auch die All-inclusive-Resorts bieten Tagespässe für die Nutzung der ganzen Infrastruktur (Pool, Buffets etc.), was allerdings deutlich teurer ist.

Auch in den oft schmucken Lobbys, hier im Hotel Parque Central in Havanna, kann man es gut aushalten
Und selbst wenn mal kein Strand in Reichweite ist, können sich sogar Nichtgäste in vielen tollen Hotelpools wie hier im Hotel Mystique La Popa in Trinidad abkühlen

Kuba: Hotel oder Pension?

Viele Reisende stellen sich diese Frage und beide Unterkunftstypen haben ihre Vorteile. An den Strandzentren der Cayos ist die Antwort einfach, denn hier gibt es gar keine Pensionen, sondern nur Hotels. Oder besser gesagt All-inclusive-Resorts. Die besseren, von internationalen Ketten geleiteten Häuser stechen in puncto Komfort und Versorgung heraus und sind im Pauschalpaket auch finanzierbar. Auch in den größeren Städten locken wirklich luxuriöse Hotels, oft im Kolonialstil. Wer also großen Wert auf besonders viel Komfort legt, etwa einen Pool, den nur sehr wenige Pensionen haben, wählt ein Vier- oder Fünfsternehotel, muss allerdings auch tiefer in die Tasche greifen. Und selbst gehobene Häuser sind nicht immer gut – unbedingt vorher in Reiseforen informieren.

Aber auch in vielen besseren Pensionen findest du eine Menge Komfort und Kolonialflair, meist zudem zu einem deutlich besseren Preis-Leistungs-Verhältnis als in den Hotels. Außerdem sind Pensionen in der Regel in Kuba günstiger als in den meisten europäischen Ländern. Ein weiterer Vorteil der Casas Particulares: Die Vermieter können für die Weiterfahrt in die nächste Stadt ein günstiges privates Sammeltaxi, das sogenannte Táxi Colectivo, organisieren. Dagegen dürfen die Angestellten an der Hotelrezeption nur die wesentlich teureren staatlichen Taxis bestellen.

Das Hauptkriterium für die Wahl der Unterkunft ist in touristischen Städten aber, welcher Reisetyp du bist: Bevorzugst du die relative Anonymität eines Hotels oder legst du besonderen Wert auf den Kontakt und Austausch mit einer kubanischen Familie? Immer mehr Vermieter sprechen übrigens Englisch und fast alle sind Meister im Kommunizieren mit Händen und Füßen – also keine falsche Scheu haben.

In kleinen Städten und ländlichen Regionen gibt es oft bestenfalls überteuerte Mittelklassehotels, die vom Standard meist schlechter sind als Pensionen. Hier gilt eine klare Casa-Empfehlung. Außerdem isst du gegen einen moderaten Aufpreis in den Pensionen meist viel besser als in den Hotels.

Manchmal kommt es in Kuba zu den gefürchteten großen Stromausfällen, den „apagones“, die im schlimmsten Fall mehrere Stunden pro Tag dauern können. Vor allem im Sommer kann es dann im Zimmer unangenehm heiß werden. Dann sollte man einen Wechsel ins Hotel in Betracht ziehen, denn diese haben im Gegensatz zu den meisten Pensionen oft Notstromgeneratoren.

Letztlich entscheiden sich die meisten Kuba-Reisenden für eine Kombination aus beiden Unterkunftstypen und hängen nach einer Rundreise in Pensionen noch ein paar Tage in einem schönen Strandresort dran.

Ob Hotel oder Pension – derartige „Origami“-Kunst gehört zum Service oft dazu

Camping in Kuba

Über die ganze Insel verteilt gibt es Campingplätze von Campismo Popular, das in jeder Provinzhauptstadt ein Büro betreibt. Doch Camping „a lo cubano“ unterscheidet sich deutlich von dem, was wir aus Europa kennen. Kubaner übernachten nicht im Zelt, sondern in kleinen Bungalows, den Cabañas. Nur etwa ein Dutzend der zahlreichen Campismos ist auch für den internationalen Tourismus vorgesehen. Wer es aber erstmal zu diesen abgelegenen Orten geschafft hat, zu denen keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren, wird selten abgewiesen. Allerdings verirren sich ohnehin nur wenige Touristen hierher. Wenn, dann sind es vor allem Radfahrer.

Neben der schwierigen Erreichbarkeit muss man sich auf spartanische Zustände einstellen und sollte ein Moskitonetz, einen leichten Schlafsack und eine Taschenlampe für eventuelle Stromausfälle dabeihaben. Während der Pool seinen Reiz hat, tischt das zugehörige Restaurant bestenfalls mäßiges Essen auf und auch die viele Stunden am Tag wummernde Disco ist nicht jedermanns Sache.

Schade, denn die Campismos bieten neben ihrem sehr günstigen Preis eigentlich eine oft wunderschöne Lage inmitten der Natur mitsamt vielen Wander- und Bademöglichkeiten in der Umgebung.

An Wochenenden sowie in den Monaten Juli und August sind die Campismos fest in der Hand von Kubanern, in der Nebensaison stehen sie dagegen oft leer und sind mitunter sogar geschlossen. Wild zu campen ist in Kuba übrigens verboten und wegen der Diebstahlgefahr auch nicht zu empfehlen.

Der Campismo Dos Hermanas im Viñales-Tal ist einer der schönsten des Landes
Mit einem Mofa und geringen Ansprüchen sind die Camping-Bungalows, hier der Campismo La Mula, durchaus eine Option

Jugendherbergen (Hostels) in Kuba

Am günstigsten kommst du in Kuba im Hostel unter. Der Begriff ist nicht mit einem Hostal zu verwechseln – das ist ein kleines Luxushotel oder eine gehobene Pension. Neben ein bis zwei kleinen Schlafsälen, den dormitorios, mit jeweils fünf bis zehn Betten bieten die Herbergen manchmal auch zusätzlich günstige Doppelzimmer an. Auch ein Gemeinschaftsraum und -bad, eine Küche und manchmal eine Dachterrasse gehören zur Ausstattung. Besonders beliebt sind die Herbergen bei jungen Backpackern, die gerne feiern und schnell Kontakt zu anderen Travellern suchen. Leider steckt diese Form der Übernachtung in Kuba noch in den Kinderschuhen, aber zumindest in Havanna, Trinidad und Santiago de Cuba finden sich mittlerweile ein paar Hostels.

Die passende Backpackerherberge findest du bei Hostelworld.

Was erwartet mich in einer kubanischen Unterkunft?

Manche Dinge sind in kubanischen Unterkünften einfach etwas anders als zuhause. Dabei spielt es keine Rolle, ob du in einer Privatpension oder in einem schicken Viersternehotel in Havanna wohnst.

Check-in und Check-out

Der Check-in erfolgt in der Regel um 15 oder 16 Uhr, das Zimmer verlassen musst du bis spätestens 12 Uhr. Man bemüht sich, den Gästen so weit wie möglich entgegenzukommen, und beim Drink in den meist schmucken Lobbys lässt sich das Warten aufs hergerichtete Zimmer angenehm verbringen.

Verpflegung

In den Hotels ist das Frühstück oft im Preis inbegriffen, Mittag- und Abendessen können fast immer dazugebucht werden. Allzu viel erwarten sollte man aber nicht.

Die Pensionen dagegen tischen für einen moderaten Aufpreis von 4–5 Euro für das Frühstück oder 7–10 Euro fürs Abendessen meistens viel besseres Essen auf und gehen dabei zunehmend auch auf vegetarische und vegane Wünsche ein. Aus unserer Sicht eine kulinarische Erfahrung, die du dir nicht entgehen lassen solltest, ebenso wie den Besuch in einem der Privatrestaurants, den Paladares.

Die Resorts locken fast immer mit Buffets, und in der Regel sind diese in den Häusern mit ausländischem Management am reichhaltigsten und abwechslungsreichsten. Und wer seinen Gaumen richtig verwöhnen will, kann sich in manchen Resorts ein Upgrade gönnen, was unter anderem deutlich mehr Besuche in den besonders guten Themenrestaurants ermöglicht.

WLAN

Drahtloser Internetzugang ist in den meisten Hotels mittlerweile Standard, aber die Verbindung ist relativ langsam. Und in vielen Hotels funktioniert das WLAN, das in Kuba Wifi genannt wird, leider auch nur in der Lobby. Lediglich in einer kleinen, aber zunehmenden Zahl an gehobenen Häusern kann man schon auf dem Zimmer surfen. In den Casas Particulares macht sich WLAN noch extrem rar, am ehesten findet man es bei Pensionen an oder nahe einem zentralen Platz mit WLAN-Spot. Manchmal kann der Vermieter auch seinen eigenen Zugang über einen Router auf Anfrage zeitweise zur Verfügung stellen. Ansonsten kennen alle Casa-Besitzer die nächstgelegene öffentliche „zona wifi“.

Betten

Vor allem Menschen mit Rückenproblemen sollten vorher die oft weichen und manchmal auch schon etwas durchgelegenen Matratzen prüfen. In den meisten Fällen ist die Qualität der Betten aber gut bis in Ordnung. Sehr groß gewachsene Menschen haben in einigen Casas Particulares gelegentlich Probleme mit den noch aus alten Zeiten stammenden Bettrahmen oder Gestellen aus Holz oder Messing, die das volle Ausstrecken der Füße behindern können.

Duschen

Der Wasserstrahl aus der Dusche ist in Kuba leider generell meist schwach. Warmwasser ist in der Regel verfügbar, allerdings bei der oft großen Hitze gar nicht unbedingt nötig.

Hygieneartikel

Handtücher und Seifen sind als Grundausstattung in fast allen Unterkünften vorhanden. In den besseren Hotels und Pensionen stehen zusätzlich auch Shampoos, Duschlotionen und andere Hygieneartikel bereit.

Toiletten

Papier wird in Kuba nicht heruntergespült, da die engen Abwasserrohre wegen des schwachen Wasserdrucks schnell verstopfen. Stattdessen gehört das Papier in den Mülleimer neben dem Klo.

All-inclusive-Anlagen sind vor allem in Varadero zahlreich, groß und weitläufig

Kuba: Hauptsaison und Nebensaison

In ganz Kuba, vor allem in den Touristenzentren, schwanken die Zimmerpreise saisonal und sind in der Hauptsaison (temporada alta) von Mitte Dezember bis Ostern am höchsten. In der Nebensaison (temporada baja) lohnt es sich, bei den Hotels nach Sonderangeboten Ausschau zu halten und in den Pensionen etwas zu handeln. Mehr zu den Reisezeiten findest du hier.

Auch wenn die Touristenzahlen in Kuba noch deutlich unter dem Vor-Corona-Level liegen, sollte man in der Hauptsaison und in den Touristenzentren zumindest besonders beliebte Hotels und Pensionen im Voraus buchen. Das gilt vor allem für All-inclusive-Zentren wie Varadero oder die Cayos, die im Winter vor allem von reisefreudigen Kanadiern überflutet werden. Im restlichen Land findet sich aber auch in der Hauptsaison spontan immer eine gute Unterkunft. Allerdings sind die besten und namhaftesten Pensionen oft schon belegt.

In der Nebensaison kann es selbst an den Stränden des Pauschaltourismus erstaunlich leer sein

Ferien und Feiertage in Kuba

Besonders zur kubanischen Ferienzeit im Juli und August zieht es die Einheimischen in Massen an die Strände. Selbst in den teureren All-inclusive-Resorts der Strandzentren sieht man dann erstaunlich viele kubanische Touristen. Denn es ist längst eine Mittelschicht entstanden und außerdem erhalten Kubaner günstigere Preise als ausländische Besucher. Die meisten Einheimischen können sich aber bestenfalls die nicht besonders komfortablen Mittelklassehotels der Kette Islazul oder die noch günstigeren Campismos leisten. Die wenigen Ausländer, die sich hierhin verirren, müssen sich in jedem Fall auf einen hohen Lautstärkepegel einstellen – Kubaner feiern für ihr Leben gern.

An den nationalen Feiertagen bleiben die meisten Kubaner aus Geldmangel in ihrer Region, überregionale Kurzurlaube finden selten statt. Nur zu bedeutenden Festen wie beispielsweise dem Festival de la Salsa in Havanna, dem Karneval in Santiago de Cuba oder den Parrandas in Remedios kann es voller werden, da dann Einheimische und internationale Touristen anreisen. Wegen der derzeit noch niedrigen Touristenzahlen findet man aber immer noch freie Zimmer, allerdings nicht mehr die besten.

In unserem Artikel werden die wichtigsten Feste und Feiertage in Kuba näher vorgestellt.

Hotelklotz mit viel Geschichte – Havannas ehemaliges Hilton-Hotel heißt heute Habana Libre

So buchst du Unterkünfte in Kuba

Es ist ratsam, möglichst alle Hotels und Resorts deiner Reise schon vorab online zu buchen – und zwar unabhängig von Haupt- oder Nebensaison. Denn im Internet sind die Hotel- oder Resortaufenthalte deutlich günstiger zu bekommen als vor Ort. Und um von Kuba aus noch an die günstigen Internettarife zu kommen, brauchst du erstens eine stabile Netzverbindung, was nicht überall gesichert ist, und zweitens den Zugang über eine VPN, denn ohne die ist es nahezu aussichtslos. Einer Buchung von Kuba aus steht nämlich oft der erfolglose Zahlungsvorgang mit einer US-amerikanischen Kreditkarte im Wege, die von kubanischen IP-Adressen aus blockiert wird.

Bei Pensionen hingegen ist ein Vorausbuchen nur bei besonders beliebten Häusern wichtig. Aber auch hier gilt: Generell solltest du zumindest für die ersten Nächte nach deiner Ankunft buchen. Das vermeidet Organisationsstress, und außerdem wird manchmal bei der Einreise nach der Adresse der Unterkunft für die erste Nacht gefragt. Wer seine Route aber noch nicht ganz im Detail festlegen kann oder möchte, kann sich auch spontan treiben lassen und eigentlich überall noch gute Unterkünfte finden. Die besten Zimmer, etwa jene mit der schönsten Aussicht, sind allerdings dann vielleicht schon belegt.

Kuba: Unterkünfte vor Ort buchen

Grundsätzlich ist es möglich, vor allem kubanische Pensionen kurzfristig an Ort und Stelle zu buchen. Wichtig ist dabei, dass du dich nicht von Einheimischen zu deiner Pension führen lässt, sondern selbst dorthin gehst oder ein Taxi nimmst. Oft handelt es sich nämlich um Schlepper, die sogenannten Jineteros, die dich hinführen wollen und dann vom Vermieter eine Provision bekommen. Einmal darfst du raten, wer die bezahlt. Mehr zu diesem Thema findest du in unserem Artikel Sicherheit.

Unterkünfte online buchen

Das populäre Booking.com funktioniert auf Kuba leider wegen der US-Blockade nicht, aber über andere Plattformen wie Tui und Check24 lassen sich zahlreiche Hotels finden und buchen. Auch viele Pensionen kann man sich im Internet bereits mit Fotos anschauen und dann auch online buchen, wie zum Beispiel auf Check24, Homestay oder Hotels.com. Für Jugendherbergen empfiehlt sich Hostelworld.

Schau dir auch vorab die Bewertungen in Internetforen an. Vor allem Hotels ärgern trotz hoher Preise nicht selten mit Mängeln. Die freundlichen Angestellten an der Rezeption helfen aber gerne und schon ein Zimmerwechsel kann häufig das Problem lösen.

Hier eine Übersicht über das Unterkunftsangebot in Kubas wichtigsten Reisezielen.

Das Hotel La Moka in Las Terrazas ist Kubas Vorzeige-Ökohotel

Wie bezahle ich meine Unterkunft in Kuba?

Wer nicht bereits online gebucht hat, muss alle Hotels in Kuba mit einer internationalen Kreditkarte bezahlen, eine Barzahlung ist nicht möglich. Nicht online vorausgebuchte Pensionen können dagegen vor Ort nur in bar bezahlt werden, wobei Euros lieber genommen werden als kubanische Pesos.

Hotels & Unterkünfte in Kuba: So sparst du Geld

Hier findest du nochmal auf einen Blick die wichtigsten Spartipps:

  • Die All-inclusive-Angebote der Strandresorts solltest du schon von zuhause aus buchen oder spätestens im Reisebüro in Kuba. Das ist deutlich günstiger als direkt an der Hotelrezeption. Das Gleiche gilt auch fürs Buchen der städtischen Hotels.
  • Vor allem in Pensionen sind bei längeren Aufenthalten Preisnachlässe (descuento) möglich. In der Nebensaison (temporada baja) locken die Hotels mit Sonderangeboten und in den Pensionen kann man gut handeln.
  • Oft lässt sich gerade in Pensionen abseits der Hauptrouten ein günstigerer Preis aushandeln, vor allem in der Nebensaison.
  • Zu zweit oder zu dritt reist es sich deutlich günstiger als alleine.
Naturhotel: Kein Hotel hat mehr Wildnis vor der Haustür als die rustikale Villa Santo Domingo in der Sierra Maestra
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La Paz: Tipps für deine Reise https://faszination-lateinamerika.de/la-paz-tipps/ https://faszination-lateinamerika.de/la-paz-tipps/#respond Tue, 23 Jan 2024 17:56:21 +0000 https://faszination-lateinamerika.de/?p=11851 Wer La Paz zum ersten Mal erblickt, wird in der Regel von zwei Eindrücken überwältigt: Zum einen ist da die dünne Luft aufgrund der beeindruckenden Höhe von 3650 Metern, wodurch La Paz mit seinen rund 1,1 Millionen Einwohnern als die höchstgelegene Großstadt der Erde gilt. Zum anderen fasziniert der atemberaubende Ausblick vom Rand des Canyons, in dem die Stadt eingebettet ist. Besonders nachts lohnt sich ein Blick von oben, wenn die Lichter der „Stadt des Friedens“ tief unten glitzern. La Paz hat aber nicht nur tolle Aussichtspunkte mit Blick auf den imposanten 6439 Meter hohen Hausberg Nevado Illimani zu bieten, sondern neben spannenden Museen, wuseligen Märkten, einem bunten Völkergemisch auch das weltweit größte öffentliche urbane Seilbahnnetz.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in La Paz:
Mit einer Toplage mitten im kolonialen Zentrum der Stadt kann das Hostal Naira aufwarten. Die sauberen Zimmer im Landhausstil verteilen sich um einen Innenhof. Direkt nebenan liegt das zum Hotel gehörende Café, in dem ein leckeres Frühstücksbuffet und richtig guter Kaffee serviert wird. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Gigantisch erhebt sich der Hausberg Illimani hinter den Außenbezirken der Stadt

Reisetipps für La Paz

Hier findest du alles, was du für deine Reise wissen musst.

Wissenswertes vorab

Ein wichtiger Hinweis gleich zu Beginn: Falls du mit dem Flugzeug oder dem Bus von der Küste direkt nach La Paz gelangst, solltest es wegen des abrupten Höhenwechsels besonders am ersten Tag sehr ruhig angehen lassen und viel Kokatee trinken. Wem die Höhe dauerhaft zu schaffen macht, sollte in Erwägung ziehen, sich eine Unterkunft in der niedriger gelegenen Zona Sur von La Paz zu suchen.

La Paz, gegründet am 20. Oktober 1548, erlebte eine wenig friedliche Anfangszeit. Die Stadt entstand nach einem blutigen Bürgerkrieg unter den spanischen Eroberern um Macht, Pfründe und Gold. Als die Goldquellen versiegten, wurden ab Mitte des 16. Jahrhunderts indigene Zwangsarbeiter in Textilmanufakturen beschäftigt. Trotz Protesten und Aufständen wuchs La Paz während der Kolonialzeit vor allem wegen ihrer strategischen Lage an Handelsrouten, die Silber aus Potosí, Kokablätter aus den Yungas und Salz aus den Salzseen des Südens brachten.

Im 18. Jahrhundert brach ein schwerer Aufstand unter der indigenen Bevölkerung aus. 40.000 Aymara unter Túpac Katari belagerten die Stadt über drei Monate. Túpac Katari wurde später gefangen genommen und öffentlich gevierteilt. Auch nach der Unabhängigkeit im Jahr 1825, die zur Gründung des Staates Bolivien mit der Hauptstadt Sucre führte, blieb La Paz Schauplatz für gewaltsame Machtwechsel, Politikermorde und Aufstände. Seit der Unabhängigkeit kam es durchschnittlich mehr als einmal pro Jahr zu Regierungswechseln in Bolivien. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung der Stadt auf 300.000 Menschen an. Politische Unruhen und wirtschaftlicher Verfall in den 1950er- und 60er-Jahren führten zu einer massiven Landflucht. Innerhalb weniger Jahrzehnte vervierfachte sich die Bevölkerungszahl und machte La Paz zu einem Schmelztiegel verschiedener Ethnien, was die Stadt heute besonders prägt.

La Paz und Bolivien blicken auf eine wechselvolle Geschichte zurück

Orientierung

La Paz liegt in West-Bolivien, weniger als Hundert Kilometer vom Titicacasee und der Grenze zu Peru und etwas mehr als Tausend Kilometer von der peruanischen Hauptstadt Lima entfernt.

Die Stadt befindet sich in einem geschützten Talkessel zu Füßen der Cordillera Real, der Königskordillere. Der erste Eindruck vermittelt ein Bild aus modernen Wolkenkratzern, die sich mit einfachen Ziegelhäusern mit Wellblechdächern vermischen. Im Gegensatz zu wärmeren Regionen leben die ärmeren Bevölkerungsschichten der Stadt an den Hängen, teils in extremen Steillagen oder sogar in El Alto, einer schnell wachsenden Stadt auf dem kalten und windigen Altiplano oberhalb von La Paz in knapp über 4000 Metern Höhe. Es ist schwer, sich in La Paz zu verirren, da die Stadt im Wesentlichen nur eine Hauptstraße hat. Diese verläuft durch den langen Canyon von El Alto bis zum Ortsteil Calacoto und folgt dem unterirdisch fließenden Río Choqueyapu.

Die meisten Besucher erreichen La Paz über die gebührenpflichtige Autopista el Alto, die den Verkehr von Nordwesten direkt ins Zentrum leitet. Die Autopista el Alto geht in eine mehrspurige Hauptstraße über, die das Zentrum durchquert und verschiedene Namen wie Avenida Ismael Montes, Avenida Mariscal Santa Cruz und südlich davon Avenida 16 de Julio trägt. Entlang des Paseo El Prado findet man erstklassige Restaurants, gemütliche Cafés und einige Kinos. Die Straße endet am Kreisverkehr der Plaza del Estudiante, wo sich auch die Touristeninformation befindet. Kurz darauf gabelt sich die Hauptverkehrsader in die Avenida 6 de Agosto und die Avenida Arce. Beide vereinigen sich weiter südlich zur Avenida del Libertador, der Hauptroute zu den modernen, rund 500 Meter tiefer als das Zentrum gelegenen Zona Sur mit den Stadtteilen Obrajes, Calacoto, San Miguel, Cota Cota und La Florida.

Ein wichtiger Orientierungspunkt ist außerdem die Plaza San Francisco. Von hier aus führt die Calle Sagárnaga ab, das touristische Zentrum von La Paz, gesäumt von Hotels, Tourveranstaltern und Kunsthandwerksläden. Zwischen der Sagárnaga und der weiter nördlich verlaufenden Calle Santa Cruz bis hin zum Zentralfriedhof Cementerio General erstreckt sich eine Vielzahl von Märkten und Geschäften.

Östlich der Avenida Mariscal Santa Cruz liegt die Altstadt mit der Kathedrale und zahlreichen Regierungsgebäuden. In südlicher Richtung gelangt man in den Finanzdistrikt, das wirtschaftliche Zentrum des Landes, das sich entlang der Avenida Camacho ausbreitet. Südlich der Plaza del Estudiante bildet der Stadtteil Sopocachi das Vergnügungszentrum von La Paz mit zahlreichen Kneipen, Bars und Discos.

Die Plaza Murillo in der Altstadt ist mit ihren Regierungsgebäuden das politische Zentrum Boliviens

Was du in La Paz machen kannst

In La Paz gibt es viel zu sehen und zu erleben. Neben tollen Aussichtspunkten ist die Fahrt mit einer der Seilbahnen ein absolutes Muss für jeden Besucher. Wieder auf dem Boden angekommen, lohnt es sich in einem der zahlreichen Museen in die bolivianische Kultur einzutauchen. Das Indígena-Viertel lockt mit einer Vielzahl von Märkten, denn das öffentliche Leben findet in La Paz trotz der Kälte überwiegend auf der Straße statt. Koloniale Relikte wie die San-Francisco-Kirche oder verschiedene Paläste laden ebenso zu einem Bummel ein wie die koloniale und schmuck herausgeputzte Calle Jaén, eine der ältesten Straßen der Stadt.

Rund um den stillgelegten alten Bahnhof, an dem die rote Seilbahnlinie startet beziehungsweise endet, ist eine über vier Hektar große Kulturlandschaft entstanden: Der neue Parque de las Culturas y de la Madre Tierra soll unter anderem für Ausstellungen und Konzerte genutzt werden, aber auch die Bewohner der Stadt zum Flanieren und Relaxen einladen.

Sehenswürdigkeiten in La Paz

La Paz ist atemberaubend, und das nicht nur wegen der Höhenlage. Eine spannende Mischung aus indigenen Märkten, kolonialer Architektur und modernem Großstadtleben sorgt für viel Abwechslung. Hier kommen alle auf ihre Kosten.

Weitere Ideen für deinen La-Paz-Aufenthalt findest du in unserem Beitrag zu den besten Sehenswürdigkeiten in La Paz.

Aussichtspunkte

Um sich einen Überblick über die ungewöhnliche Lage der Stadt in einem Talkessel zu verschaffen, sollte man einen der vielen Aussichtpunkte aufsuchen, wie etwa den Mirador Laikakota, den Mirador K’illi K’illi oder den Mirador Templo Andino Jach’a Apacheta. Auch an den Endstationen der Seilbahnlinien, die nach El Alto führen, hat man tolle Ausblicke über die Stadt.

Das Indígena-Viertel

Neben seiner guten touristischen Infrastruktur mit Reiseveranstaltern, Cafés und Restaurants hat das Viertel eine Vielzahl von typischen Märkten zu bieten, darunter den touristischen Hexenmarkt, den Schwarzmarkt oder den Mercado Lanza. Auf diesem Lebensmittelmarkt nördlich der Plaza San Francisco geht erst nachmittags so richtig die Post ab, wenn sich die Feierabendpendler unter das Volk mischen. Oberhalb des Viertels liegt der Hauptfriedhof mit sehenswerten Wandmalereien.

Das koloniale Zentrum

Der koloniale Teil von La Paz erstreckt sich von der Plaza San Francisco mit der gleichnamigen Kirche bis hin zur Plaza Murillo, dem Zentrum der Altstadt mit dem Regierungspalast (Palacio del Gobierno), dem Parlamentsgebäude und der Kathedrale. Weitere Highlights sind die Fassade der Santo-Domingo-Kirche, das Stadttheater und die herausgeputzte, kopfsteingepflasterte Calle Jaén, eine der ältesten der Stadt.

Museen

Zahlreiche Museen ermöglichen einen guten Überblick über Geschichte, Kultur, Sitten und Gebräuche Boliviens. Alleine in der kolonialen Calle Jaén liegen mehrere Museen dicht beieinander. Gezeigt werden traditionelle Musikinstrumente, andine Trachten oder Edelmetalle. Interessant ist auch das kleine, aber feine Museo de la Coca.

Neben bunten Häuserfassaden, kleinen Balkonen und roten Ziegeldächern beherbergt die Calle Jaén auch mehrere Museen

Touren, Ausflüge und Aktivitäten

La Paz ist ein Paradies für Aktivurlauber und Outdoorliebhaber. Im Stadtgebiet selbst lässt sich vieles unternehmen und in der nahen Umgebung können bizarre Felslandschaften wie das Valle de la Luna oder der Palca-Canyon entdeckt werden. Ganz Mutige stürzen sich die „Straße des Todes“ mit dem Mountainbike hinab oder steigen auf einen der nahegelegenen Sechstausender.

Fahrt mit einer Seilbahn

Im Jahr 2014 wurde mit der „Línea Roja“ die erste von inzwischen elf Seilbahnstrecken in Betrieb genommen. Die 2664 Meter lange Rote Linie verbindet La Paz und die höher gelegene Nachbarstadt El Alto. Es macht riesigen Spaß, die Stadt fast lautlos einmal von oben zu entdecken und abends das Lichtermeer zu bestaunen. Und das Beste: Eine Fahrt mit der öffentlichen Seilbahn durch La Paz ist sehr preiswert. Weitere Details, wie du dieses Verkehrsmittel am besten nutzen kannst, findest du weiter unten.

La Paz ist die Stadt mit dem weltweit größten urbanen Seilbahnsystem

Sportliche Aktivitäten

Für die meisten reicht es völlig aus, die hoch gelegene Stadt zu Fuß zu entdecken. Das ist vor allem an den ersten Tagen richtig anstrengend. Wer mehr Action braucht, kann sich in einer Boulder-Halle im Stadtteil Sopocachi austoben. Und wirkliches Abenteuer pur ist die Schussfahrt mit dem Mountainbike auf der sogenannten „Todesstraße“, die von La Paz bis in die Yungas führt. Dabei geht es mehr als 3000 Höhenmeter bergab.

Mehr als 3000 Höhenmeter bergab: Biken auf der „Todesstraße“

Wandern und Bergsteigen

La Paz ist ein prima Ausgangspunkt für die Besteigung des nahe gelegenen 6088 Meter hohen Huayna Potosí, der nach einer guten Höhenanpassung in zwei Tagen bestiegen werden kann. Deutlich schwieriger ist hingegen die Besteigung des 6439 Meter hohen Illimani. Wanderer haben die Qual der Wahl, denn zahlreiche Routen führen durch die Königskordillere oder hinab in die Yungas. Zu den beliebtesten Treks gehört der dreitägige Choro-Trail und der zwei- bis dreitägige Takesi-Trail. Beide führen in die tiefergelegenen Yungas auf der Andenostseite.

Wandertouren rund um La Paz führen in spektakuläre Landschaften wie zum Beispiel den Palca-Canyon

Tiwanaku

Der lohnende Tagesausflug ins nur rund 70 Kilometer entfernte Tiwanaku, einem Unesco-Weltkulturerbe, ist eine Zeitreise zur interessantesten archäologischen Stätte Boliviens. Dort kann man die Überreste einer rund 3000 Jahre alten Kultur bewundern, die hoch entwickelte landwirtschaftliche Anbaupraktiken pflegte und Steinstrukturen mit Bronzeklammern verband.

Tiwanaku ist eine spannende Ausgrabungsstätte, die sich von La Paz aus gut auf einem Tagesausflug erkunden lässt

Cholita-Wrestling

Nur in der oberhalb von La Paz gelegenen Stadt El Alto kann man Cholitas, indigene Frauen in traditioneller Kleidung, beim Wrestling beobachten. Beliebt ist dieser Sport gleichermaßen bei Einheimischen wie auch Touristen. Die Wettkämpfe der Cholitas Luchadoras, die sich an das populäre mexikanische Wrestling anlehnen, finden meistens am Sonntag statt und können als organisierte Tour oder auch auf eigene Faust besucht werden.

Stolz präsentieren die Cholitas ihre Künste bei Showkämpfen

Essen & Trinken in La Paz

Die bunte ethnische Mischung der Stadt spiegelt sich auch im vielfältigen Speisenangebot wider. Von preiswerten Straßenständen und lokalen Märkten bis hin zu gehobenen Restaurants mit renommierten Köchen gibt es für jeden Geschmack und jedes Budget etwas Passendes. Günstig kann man auf den Märkten essen oder man bestellt unter der Woche eines der in vielen Lokalen angebotenen preiswerten Mittagsmenüs.

Popular Cocina Boliviana

Gute authentische bolivianische Küche bekommst du zur Mittagszeit ab 12.30 Uhr im Popular Cocina Boliviana in der Calle Murillo 826. Du solltest allerdings möglichst früh kommen, da sich oft längere Warteschlangen bilden können.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12.30–14.30 Uhr

Mi Chola

Abends kannst du im Mi Chola in der Calle 20 de Octubre 2228 hervorragende zeitgenössische bolivianische Küche in vielen kreativen Variationen genießen. Besonders beliebt ist hier das üppige Fünf-Gänge-Menü. Da das Restaurant ziemlich bekannt ist und über einen exzellenten Ruf verfügt, kann es an manchen Abenden zu Wartezeiten kommen, eine Reservierung ist auf jeden Fall sinnvoll.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12.30–15 und 19–22 Uhr

Cafés

Nette Cafés wie das Café Banais im Hotel Naira in der Calle Sagárnaga 161 oder das MagicK Café Cultural im Stadtteil Sopocachi bieten nicht nur exzellenten Kaffee, sondern auch jede Menge süßer Naschereien und vegetarische Optionen an.

Öffnungszeiten: Café Banais tgl. 8–21 Uhr; MagicK Café Cultural Montag bis Samstag 9–21.30 Uhr

Vegetarisch essen

Auch Vegetarier und Veganer finden in La Paz eine ordentliche Auswahl an Restaurants. Teuer, aber richtig gut ist das Ali Pacha in der Calle Colon 1306, Ecke Calle Potosí. Das vegane Gourmetrestaurant bietet mehrgängige Menüs und aus­gefallene Kombinationen in stilvollem Ambiente.

Öffnungszeiten: Montag 12–16 Uhr, Dienstag 12–4 Uhr, Mittwoch bis Freitag 12–15, 18–22 Uhr, Samstag 12–15 Uhr

Salteñas

Für den kleinen Snack zwischendurch eignen sich vor allem die landestypischen Salteñas. Diese leckeren Teigtaschen sind entweder mit Fleisch, Huhn oder Gemüse gefüllt und werden an vielen Ständen und Imbissen verkauft.

Salteñas, leckere gefüllte Teigtaschen, sollte jeder in La Paz mal probiert haben

Nachtleben in La Paz

Unter der Woche geht es in La Paz überwiegend ruhig zu. Die meisten Bars und Clubs liegen im Stadtviertel Sopocachi. Peñas, traditionelle Folkloremusikkneipen finden sich in vielen Stadtteilen, unter anderem auch in der von Touristen stark frequentierten Straße Sagárnaga.

Shopping/Einkaufstipps

La Paz bietet eine gute Auswahl an Kunsthandwerk und Textilien. Im Gebiet der Calle Sagárnaga und Linares reihen sich viele Kunsthandwerksläden aneinander. Das Angebot reicht von Textilien über Leder­ bis zu Silberarbeiten. Einige Schneidereien in diesen Straßen haben sich auf die Anfertigung von maßgeschneiderten Fleece-­Textilien spezialisiert, die sehr günstig zu haben sind. Schokolade der fair und bio-produzierenden Kleinbauernvereinigung El Ceibo bekommt man in der Calle Potosí, zwischen Socabaya und Ayacucho.
Rund um die Calle Illampu ist günstige Outdoor-Ausrüstung erhältlich, wobei es sich allerdings in den meisten Fällen um gefälschte Markenware handelt.

Impressionen (Video)

Unser Team-Mitglied Jörg Rausch hat nach seinem Besuch in La Paz ein sehenswertes Video veröffentlicht, das einige schöne Eindrücke der Stadt wiedergibt. Manches im Stadtzentrum hat sich seitdem verändert, aber der Charakter und die Stimmung kommen nach wie vor sehr zutreffend rüber. Weitere schöne Bolivien- und Lateinamerika-Videos findest du in Jörgs Youtube-Kanal.

Tipps für deinen Aufenthalt in La Paz

Einen Trip nach La Paz sollte man möglichst gut vorher planen. Mit den folgenden Tipps kannst du dich auf deinen Besuch in der Stadt vorbereiten.

Hotels und Unterkünfte

Ein Zimmer findet sich immer in La Paz. Dennoch kann es gelegentlich zu Engpässen kommen. Wer eine Wunschunterkunft vor Augen hat, sollte diese möglichst schon vor der Ankunft in La Paz buchen. Dies gilt insbesondere für die erste Nacht und wenn man spät nachts ankommt. Einige Unterkünfte bieten auch einen Abholservice vom Flughafen an, der in der Regel kostenpflichtig ist. In den Billighotels kann es gelegentlich zu Problemen mit der Wasserversorgung kommen. Warmes Wasser kommt hier oft aus Elektroduschen. Bessere Hotels verfügen über Zentralheizung oder elektrische Heizöfen auf den Zimmern.

Dies sind unsere Hotelempfehlungen für deinen Aufenthalt in La Paz:

Blick in den Innenhof des zentral in der Altstadt gelegenen Hotel Nairas

Öffentliche Verkehrsmittel

Das Zentrum von La Paz lässt sich gut zu Fuß erkunden, doch wen die Höhe ermüdet, der kann auf ein großes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgreifen. Neben Bussen und Sammeltaxis verfügt La Paz über ein gut ausgebautes Seilbahnnetz.

Hier ist eine Kurzübersicht der wichtigsten Verkehrsmittel in La Paz:

Busse und Minibusse

Die rund um die Uhr fahrenden Pumakatari-Busse, die La Paz und El Alto auf sechs verschiedenen Linien durchqueren, konkurrieren mit Tausenden von Micros und Kleinbussen, die täglich auf den Hauptrouten für Dauerstau sorgen. Da eine Orientierung anhand der Liniennummern schwierig ist, sollte man auf die Schilder mit dem Fahrtziel achten, die Busse und Sammeltaxis hinter der Windschutzscheibe platziert haben.

Sammeltaxis (Trufis)

Sie operieren überwiegend auf der Hauptroute zwischen der Plaza San Francisco und der Zona Sur. Wer in einem Trufi mitfahren möchte, hält einfach den Arm raus. Wenn man aussteigen möchte, sagt man dem Fahrer Bescheid: „Quiero bajar“. Bezahlt wird in der Regel erst beim Aussteigen.

Taxi und Uber

Obwohl Taxifahren sehr günstig ist, sollte man aus Sicherheitsgründen auf Funktaxis (Radio Taxi) zurückgreifen. Ansonsten ist es ratsam, sich die Registriernummer und Farbe des Wagens zu merken. Niemals solltest du es zulassen, dass unterwegs weitere Personen einsteigen und generell muss man immer vor Fahrtantritt den Preis abklären, das gilt auch für Funktaxis.

Seit einigen Jahren verkehren darüber hinaus auch Fahrzeuge der weltweit bekannten Uber-App in vielen Städten Boliviens, darunter natürlich auch in La Paz. Du kannst dir mit Uber eine Fahrt zuverlässig und sicher über das Mobiltelefon bestellen, der Preis wird schon vorab auf den Cent genau angezeigt, sodass Überraschungen ausgeschlossen sind. Der Fahrtpreis liegt in der Regel deutlich unter dem Preis für ein Taxi.

Seilbahnnetz

La Paz besitzt das größte Seilbahnnetz der Welt. Auf zehn farbig markierten Linien (eine elfte ist im Bau) und rund 30 Kilometern Länge wird ein Großteil des Stadtgebiets und des darüber liegenden El Alto abgedeckt. Das Reisen in der urbanen Seilbahn ist nicht nur günstig, bequem und schnell, sondern ermöglicht auch ungewöhnliche Ein- und Ausblicke.

Hier findest du das Streckennetz der Seilbahn von La Paz im Überblick.

Tausende Busse und Kleinbusse zirkulieren in den Straßen von La Paz

Zebras als Verkehrspolizisten

Die originelle Idee, Menschen in Zebrakostümen den Verkehr regeln zu lassen, hat sich in La Paz seit vielen Jahren bewährt. Dahinter steckt ein Programm der Stadt, das zum einen die Akzeptanz von Verkehrsregeln erhöht hat, zum anderen Alleinerziehenden oder sozial benachteiligten Jugendlichen eine Jobmöglichkeit bietet. Auf die Unfallstatistiken haben sich die Zebras jedenfalls positiv ausgewirkt.

Wie teuer ist La Paz?

La Paz ist etwas teurer als der Rest des Landes, aber im Vergleich zu anderen Hauptstädten in Südamerika noch sehr günstig. Wer sein Budget schonen möchte, kann sich besonders auf den vielen Märkten ernähren, in Schlafsälen übernachten und in erster Linie öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

Klima, Wetter, beste Reisezeit

Das Jahresklima von La Paz teilt sich auf in eine trockenere Phase zwischen April/Mai und Oktober/November sowie eine regenreichere Zeit in den übrigen Monaten. Bemerkenswert sind vor allem die extremen Temperaturunterschiede: In der Trockenzeit kann das Thermometer nachts bis unter den Gefrierpunkt fallen, dagegen werden tagsüber in der Sonne bisweilen mehr als 20 Grad gemessen, im Schatten sind es jedoch oft nur 8 bis 10 Grad. In der Regenzeit ist es etwas wärmer und die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht fallen geringer aus.

Aufgrund der Höhenlage von La Paz ist die Intensität der Sonneneinstrahlung extrem. Einen ungeschützten Aufenthalt in der Sonne solltest du unbedingt vermeiden, um deine Haut vor dem Austrocknen zu schützen. Trage immer einen Hut und verwende spezielle Sonnencremes.

In den ersten Tagen ist es möglich, dass sich Anzeichen der Höhenkrankheit bemerkbar machen, wie Kopfschmerzen oder große Schlappheit. Lasse es daher ruhig angehen, nimm viel Flüssigkeit zu dir – besonders gut geeignet ist Kokatee –, schlafe viel, iss in Maßen und verzichte anfangs am besten ganz auf Alkohol und Nikotin.

Sonnig, aber kühl: Wegen der Höhenlage von La Paz ein häufiges Wetterphänomen

Events, Feste und Feiertage

Wie in ganz Bolivien finden auch in La Paz über das ganze Jahr viele Feste und Feierlichkeiten statt, an denen Reisende oft unkompliziert teilnehmen können.

Alasitas

Wichtige Events in La Paz sind unter anderem Alasitas, das Festival des Überflusses am 24. Januar, das dem Gott Ekeko gewidmet ist. Auf einem speziellen Markt, der Feria de Alasitas, kaufen die Einheimischen Miniaturobjekte, die sich – von einem Yatiri­-Priester gesegnet – in ihre großen Pendants verwandeln sollen.

Weitere Feste

  • Im Mai oder Juni findet mit der Fiesta del Gran Poder eines der größten und schönsten Feste Boliviens mit Zehntausenden von Teilnehmern statt.
  • Die indigene Gruppe der Aymara feiert am 21. Juni ihr Neujahrsfest.
  • Am 23. Juni findet mit der Entrada de Danzas Autóctonas Andinas eine Parade typischer Hochlandtänze statt.
  • Ihren Geburtstag Aniversario de la Paz begeht die Stadt am 16. Juli.
  • Ebenfalls im Juli hat die Universität mit der Entrada Folklórica Universitaria eine Folkloreparade im Programm.
  • Die Stadtgründung Fundación de la Paz wird am 20. Oktober gefeiert.
Beim Alasitas-Festival soll der Gott Ekeko mit dem Kauf kleiner Dinge große Wünsche wahr werden lassen

Nachhaltig reisen in La Paz

Wie in jeder Großstadt fällt auch in La Paz viel Plastikmüll an. Ein Teil davon lässt sich aber leicht vermeiden, zum Beispiel indem man eine eigene Wasserflasche mitbringt und sich diese vor Ort gegen eine kleine Gebühr, manchmal auch gratis, mit Trinkwasser auffüllen lässt. Diesen Service bieten inzwischen viele Restaurants und Hotels an. Wer auf den Märkten einkauft und eine eigene Tragetasche dabeihat, spart ebenfalls Verpackungsmüll. Idealerweise verzichtet man auf Coffee-to-go-Becher, Plastikstrohhalme oder ähnliche Wegwerfprodukte.

Daten und Fakten

Wie ist die Zeitumstellung in La Paz?

In La Paz gilt dieselbe Uhrzeit wie im restlichen Bolivien, also fünf Stunden hinter Deutschland, der Schweiz und Österreich. Während der europäischen Sommerzeit sind es sechs Stunden.

Welche Sprache wird in La Paz gesprochen?

Die offizielle Landessprache in Bolivien ist Spanisch, das gilt auch für La Paz. Die wichtigsten Sprachen der indigenen Bevölkerung, Quechua und Aymara, sind ebenfalls als Amtssprachen anerkannt.

Wie viele Einwohner hat La Paz?

Rund zwei Millionen Menschen leben im Großraum von La Paz.

Auf welcher Höhe liegt La Paz?

La Paz liegt auf 3650 Metern Höhe. Und der Flughafen der Stadt sogar auf 4000 Metern Höhe.

Was bedeutet der Name La Paz?

Nach einem verhinderten Aufstand der indigenen Ureinwohner erhielt die Stadt den Namen Nuestra Señora de La Paz, oder „Unsere Frau des Friedens“. Die Kurzform La Paz wird seit 1825 zum Gedenken an die siegreiche Schlacht bei Ayacucho im Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier verwendet.

Ist La Paz die Hauptstadt Boliviens?

La Paz ist zwar das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes, aber die offizielle Hauptstadt ist Sucre.

Touristeninformation

Die Touristeninformation von La Paz befindet sich an der Plaza del Estudiante.

Reiseführer für La Paz

In der siebten Auflage meines Stefan Loose Travel Handbuchs Peru/Westbolivien findest du ein ausführliches Kapitel zu La Paz und allen wichtigen Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Hier kannst du das Buch bestellen.

Treuer Wegbegleiter: das Stefan Loose Travel Handbuch Peru und Westbolivien

La Paz: Anreise und Weiterreise

La Paz ist aus allen Landesteilen sehr gut per Bus oder Flugzeug zu erreichen. Züge fahren inzwischen nicht mehr nach La Paz.

Mit dem Flugzeug

Der Aeropuerto Internacional El Alto (LPB) liegt rund zwölf Kilometer südwestlich des Stadtzentrums im Stadtteil El Alto auf einer Höhe von 4061 Metern. Aufgrund der außergewöhnlichen Höhenlage benötigen Piloten eine spezielle Flugausbildung, um hier starten und landen zu dürfen. Aus diesem Grund fliegen nur relativ wenige internationale Fluggesellschaften La Paz an. Im Flughafenterminal gibt es unter anderem eine Post, Geldautomaten sowie Restaurants. Minibusse mit der Aufschrift „Aeropuerto“ fahren ständig von 6 bis 22 Uhr ab der Plaza Isabela la Católica zum Flughafen. Alternativ kann man bis zur Station Qhana Pata/Mirador der gelben Seilbahnlinie fahren und von dort ein Taxi nehmen.

Mit dem Bus

Die Busse der internationalen Gesellschaften und die Langstreckenbusse fahren vom Terminal de Buses La Paz an der Plaza Antofagasta ab. Der Busbahnhof ist problemlos mit Minibussen mit der Aufschrift „Terminal“ in nur fünf Minuten von der Plaza San Francisco aus zu erreichen. Am Busterminal gibt es Geldautomaten, Internet, Apotheke, Telefon, Post, Kurierdienst, Polizei, Restaurant und eine Gepäckaufbewahrung. Vor Ort ist es wegen des manchmal herrschenden Gedränges ratsam, das Gepäck gut im Auge zu behalten. Bei den großen und besseren Busunternehmen können Passagiere ihr Gepäck vor Abfahrt abgeben und erhalten dafür einen Beleg.

Mit dem Zug

Der Bahnhof von La Paz in der Avenida Manco Capac ist außer Betrieb. Der nächste größere Bahnhof liegt 230 Kilometer südwestlich von La Paz in der Stadt Oruro.

Vom großen Busterminal in der Stadt fahren Busse in alle Landesteile
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Hotels und Unterkünfte in Guatemala finden https://faszination-lateinamerika.de/guatemala-hotels/ https://faszination-lateinamerika.de/guatemala-hotels/#respond Wed, 16 Aug 2023 21:00:49 +0000 https://faszination-lateinamerika.de/?p=9895 Im Folgenden beschreiben wir die spezielle Situation bei Hotelbuchungen in Guatemala. Beachten solltest du bei deiner Reiseplanung besonders die diversen regionalen Feierlichkeiten sowie die Hauptsaisonzeiten.

In der Kolonialstadt Antigua bieten viele Unterkünfte eine Dachterrasse mit spektakulären Ausblicken auf die umliegenden Vulkane

Guatemala: Hotels und Unterkünfte

Insgesamt gibt es ein reiches Angebot an Unterkünften und du solltest bei deiner Guatemala-Reise kein Problem haben, etwas Passendes für dich zu finden.

Preisniveau

In Guatemala gestalten sich die Übernachtungspreise von preiswert bis kostspielig. Im Vergleich zu Mitteleuropa kann man hier aber durchaus budgetfreundlich unterkommen. So lässt sich bereits für etwa zwölf Euro pro Nacht ein Bett im Schlafsaal ergattern. Aber auch an hochpreisigen Unterkünften herrscht kein Mangel. In größeren und touristischeren Städten liegen die Preise in aller Regel über dem Durchschnitt des übrigen Landes. In kleinen Ortschaften und dem ruralen Hinterland sind die Standards etwas niedriger, was wiederum zu erschwinglicheren Zimmerpreisen führt.

Günstiger Schlafsaal in Monterrico am Pazifik

Hauptsaison und Nebensaison

Die Preise zwischen der Haupt- und der Nebensaison können beträchtlich schwanken. Dies trifft besonders auf die touristischen Zentren wie etwa Antigua Guatemala, am Atitlán-See oder rund um Tikal zu. Neben der Trockenzeit von November bis Mai sind Unterkünfte auch in den Monaten Juli und August stärker nachgefragt als im Rest des Jahres. Während der Regenzeit in den Monaten Juni, September und Oktober kannst du dagegen mit tendenziell fallenden Preisen rechnen.

Vor allem in der Hochsaison ist es ratsam, sich rechtzeitig um eine Reservierung zu kümmern. In größeren Städten wird man jedoch in der Regel auch ohne Vorreservierung immer noch eine Unterkunft finden können, wenn man sich ein wenig umschaut. Taxifahrer sind oft gut informiert darüber, wo noch freie Zimmer verfügbar sind.

Auch Strandhotels am Pazifik, wie hier in Monterrico, sollten in der Hauptsaison früh reserviert werden

Ferien und Feiertage

Die Suche nach Unterkünften kann sich als anspruchsvoll erweisen, insbesondere während der Osterwoche (Semana Santa). Dann befindet sich das ganze Land im kollektiven Urlaub, besonders zu spüren ist das in Antigua Guatemala. Auch in der Weihnachtszeit (Navidad) und während lokaler Patronatsfeste herrscht viel Andrang. An der Pazifikküste solltest du vor allem an Wochenenden besser im Vorfeld reservieren, da dann auch viele Einheimische an die Küste fahren.

Hier geben wir eine Übersicht über die wichtigsten Feiertage und Festivals in Guatemala.

Unterkünfte im Kolonialstil sind bei Guatemala-Touristen beliebt

Welche Unterkunftsmöglichkeiten gibt es in Guatemala?

In Guatemala unterscheidet man zwischen Hotels, Gasthöfen (Posada), den in der Regel einfacheren Gästehäusern (Casa de huéspedes), Pensionen (Pension) und Herbergen (Hospedaje). Die Vielfalt der Bezeichnungen sagt allerdings nicht unbedingt etwas über den Standard der jeweiligen Unterkunft aus. In der Regel sind jedoch die Pensiones und Hospedaje schlichter als die Häuser der anderen Kategorien. Besonders in ländlichen Gegenden mit wenig Tourismus nimmt die Qualität der Zimmer stark ab. Dennoch sind die meisten Zimmer und hygienischen Einrichtungen sauber.

Zimmerwahl vor Ort

Wem das zugewiesene Zimmer nicht gefällt, der sollte sich Alternativen zeigen lassen. Dabei solltest du vorher auch stets prüfen, ob das Wasser im Bad funktioniert. Gut zu wissen ist auch, dass viele Hotels über Elektroduschen verfügen, bei denen die Wassertemperatur von der durchlaufenden Wassermenge abhängt. Je schwächer der Wasserstrahl, desto heißer ist das Wasser. In einigen einfacheren Hotels gibt es nur zu bestimmten Zeiten Warmwasser.

Außer in den Billigunterkünften sind Handtuch und Seife meistens im Preis enthalten, man erhält sie allerdings manchmal erst auf Nachfrage. Da die Toiletten aufgrund der engen Abflussrohre und wegen des geringen Wasserdrucks schnell verstopfen, solltest du Toilettenpapier, Tampons etc. immer in die bereitgestellten Abfalleimer werfen. Ein im Preis enthaltenes Frühstück ist vor allem bei günstigen Unterkünften eine Seltenheit.

Gemütliches Hotelzimmer im Kolonialstil in der Umgebung von Antigua

Hotels in Guatemala online buchen

Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, vor allem während der Hochsaison und in touristischen Hotspots wie beispielsweise Antigua Guatemala, oder zu Ferien- und Festtagen, ist es ratsam, seine Unterkunft im Voraus online zu reservieren. Gerade bei beliebten Unterkünften ist eine frühzeitige Buchung empfehlenswert, da diese oft schnell ausgebucht sind. Eine hervorragende und verlässliche Hotelsuchmaschine für Guatemala ist Booking.com, auf der die meisten bekannten Unterkünfte gelistet sind. Für die Buchung von Hostels bietet sich zudem Hostelworld.com an.

Uriger geht es kaum: Holzbungalow im Regenwald am Río Dulce

Zimmer mit Familienanschluss

Überall dort, wo es Sprachschulen gibt, zum Beispiel in Antigua oder Quetzaltenango, hat man die Möglichkeit, recht günstig bei einer einheimischen Familie zu übernachten. Dies ist allerdings oft nur im Rahmen der Teilnahme an einem Sprachkurs möglich. Außerdem sind die Zimmer meistens ziemlich klein und manchmal geht es in der Wohnung auch laut zu. In den bekannteren Orten sollte man außerdem damit rechnen, dass von einem Familienanschluss im eigentlichen Sinne nicht immer die Rede sein kann und das Geschäftliche im Mittelpunkt steht.

Dennoch kann diese Art der Unterbringung interessant und kulturell bereichernd sein. Besonders in Antigua verdienen sich viele Familien auf diese Weise ein kleines oder größeres Zubrot. Einige Zimmergeber nehmen mit der Unterbringung von Studenten und Reisenden sogar mehr ein als mit ihrer eigentlichen Berufstätigkeit. Oft sind sogar gleich mehrere Studenten bei einer Familie untergebracht. Als Faustregel gilt: Je entlegener der Ort der Sprachschule, desto enger der Familienanschluss. Informationen über Unterbringungsmöglichkeiten bei lokalen Familien erteilen die Ansprechpartner der Sprachschulen.

Dschungelhotels (Lodges)

Im Norden Guatemalas liegt die Provinz Petén, die neben zahlreichen Mayastätten auch einen artenreichen Regenwald beherbergt. Dort ist es allerdings so gut wie immer schwülheiß bei einer hohen Luftfeuchtigkeit. Daher verfügen die meisten Zimmer in den Regenwald-Lodges über Ventilator oder Klimaanlage. Letztere darfst du allerdings nur in größeren Städten und in Lodges erwarten, die nicht allzu weit von größeren Orten entfernt liegen. Zimmer mit Klimaanlage sind wegen des höheren Strombedarfs naturgemäß teurer als ohne.

Bessere Hotels und so gut wie alle Dschungelherbergen bieten ihren Gästen Moskitonetze an. Das Netz sollte man nach Ankunft in der Lodge gleich auf Dichtigkeit prüfen und gegebenenfalls beanstanden, wenn darin Löcher sind. Wer viel Zeit in der Region verbringt, eher in Billigunterkünften übernachtet oder mehrtägige Touren im Regenwald unternimmt, für den kann sich die Anschaffung eines eigenen Moskitonetzes lohnen. Es wiegt kaum etwas und ist auch in Europa leicht zu bekommen. Außerdem erhält man Moskitonetze günstig auf den Märkten größerer Dschungelstädte.

Auf Komfort muss bei einer Übernachtung im Regenwald nicht notwendigerweise verzichtet werden

Camping

Zelten ist eher unüblich in Guatemala, dementsprechend dünn gesät sind Campingplätze. Die schönsten Zeltplätze liegen in Tikal, Panajachel, Poptún (Finca Ixobel), El Remate und an der Lagune Yaxhá. In den meisten Nationalparks ist das Zelten gestattet, aber in einigen privaten Schutzgebieten, wie zum Beispiel im Biotopo del Quetzal, ist eine Erlaubnis erforderlich. Wer kein eigenes Zelt mitbringen will, kann sich eine Campingausrüstung in Antigua oder Quetzaltenango mieten.

Dringend abzuraten ist auf jeden Fall aus Sicherheitsgründen vom wilden Camping. Bei Wanderungen im Hochland sollte man sich ein Plätzchen in der Nähe einer Gemeinde suchen, vorher aber vor Ort jemanden um Erlaubnis bitten. Ansonsten könnte man auch fragen, ob im Schulgebäude oder dem Gebäude der Stadtverwaltung (municipalidad) ein Plätzchen für die Nacht frei ist.

Zeltübernachtungen auf Vulkanen sind in der Regel ziemlich sicher, besonders an Wochenenden, wenn auch Einheimische dort oben campen. Ansonsten ist es immer ratsam, in einer kleinen Gruppe zu zelten und nicht alleine unterwegs zu sein. Besonders zu empfehlen sind die von einigen örtlichen Veranstaltern angebotenen Wandertouren und Vulkanbesteigungen. Die geliehene Ausrüstung ist in den meisten Fällen im Gesamtpreis schon enthalten.

Ein tolles Erlebnis ist die Besteigung des Vulkans Acatenango bei Antigua Guatemala

Hotels & Unterkünfte in Guatemala: So sparst du Geld

Wer in Guatemala beim Übernachten Geld sparen will, nimmt sich ein Bett im Schlafsaal – auf Spanisch „dormitorio“. Einzelzimmer sind meist nur geringfügig günstiger als Doppelzimmer. Wer also zu zweit oder gar zu dritt reist, kann bei der Übernachtung einiges sparen.

Vor allem in der Nebensaison lässt sich der Zimmerpreis meist ein wenig herunterhandeln – insbesondere, wenn man gleich für mehrere Nächte bucht. Hier kannst du einfach vor Ort nach einem „descuento“ fragen, der spanische Begriff für Preisnachlass.

An den heißen Küsten und im Regenwald des Petén besteht die Möglichkeit, ein günstigeres Zimmer mit Ventilator zu wählen als eines mit Klimaanlage. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

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Hotels und Unterkünfte in Bolivien finden https://faszination-lateinamerika.de/bolivien-hotels/ https://faszination-lateinamerika.de/bolivien-hotels/#respond Wed, 02 Aug 2023 21:47:20 +0000 https://faszination-lateinamerika.de/?p=9857 Bolivien ist eines der günstigeren Länder in Südamerika. Entsprechend niedrig sind oftmals die Übernachtungspreise. So kannst du beispielsweise ein Bett in einem Schlafsaal schon für weniger als zehn Euro bekommen. Auch luxuriöse Unterkünfte sind im Vergleich zu Deutschland deutlich preiswerter. Ein Gefälle gibt es darüber hinaus auch zwischen Stadt und Land. Je größer und touristischer ein Reiseziel ist, desto teurer kann es werden.

Bolivien: Hotels und Unterkünfte

Im Folgenden beschreiben wir die spezielle Situation bei Hotelbuchungen in Bolivien. Zu beachten sind bei der Reiseplanung vor allem die regional verschiedenen Hauptsaisonzeiten als auch die wichtigsten nationalen Feiertage.

Hauptsaison und Nebensaison

Bei den Preisen für Unterkünfte kann es besonders in den touristischen Zentren Boliviens sowohl in der Haupt- als auch in der Nebensaison zu Schwankungen kommen. Die Nachfrage nach Unterkünften ist insbesondere in den Anden und im Amazonasgebiet während der Monate Juli bis September sehr hoch, was zu erhöhten Preisen führt. In der Nebensaison von Januar bis April hingegen sinken die Unterkunftspreise.

Während der Hauptsaison empfiehlt es sich daher, frühzeitig eine Reservierung vorzunehmen, um sicherzustellen, dass man eine geeignete Unterkunft findet. Trotzdem bestehen in größeren Städten in der Regel auch während dieser belebteren Zeiten gute Chancen, noch eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, wenn man ein wenig sucht. Wer sich erst vor Ort entscheidet, kann auf die örtlichen Taxifahrer zählen, sie sind oft gut informiert und wissen meist, wo noch freie Unterkünfte verfügbar sind.

Ferien und Feiertage

Besonders während der Osterwoche (Semana Santa), der Weihnachtszeit (Navidad) sowie an Feiertagen und während lokaler Patronatsfeste kann es an einigen Orten zu Engpässen bei der Zimmersuche kommen. Eine Reservierung ist dann auf jeden Fall ratsam.

In diesem Artikel findest du eine Übersicht der wichtigsten Feiertage und Festivals in Bolivien.

Blick von der Terrasse des Hostal Las Olas auf die Bucht von Copacabana am Titicacasee

Welche Unterkunftsmöglichkeiten gibt es?

In Bolivien steht dir eine große Auswahl an Unterkünften verschiedener Preisklassen zur Verfügung. Die Möglichkeiten umfassen die klassischen Hotels, aber auch Gasthöfe (Posada) sowie in der Regel einfacher ausgestattete Gästehäuser (Casa de huéspedes) und Herbergen (Hospedaje oder Albergue) gibt es. In den Anden warten zusätzlich noch Berghütten (Refugio) und in ländlichen Gebieten kann man stilvoll in Haziendas wohnen. Und wer in den Amazonas fährt, nächtigt dort zumeist in einer Dschungel-Lodge.

Augen auf bei der Zimmerwahl vor Ort

Hier möchten wir dir ein paar Tipps geben, auf was du bei der Wahl deines Zimmers und der Nutzung vor Ort achten solltest:

  • In ganz Lateinamerika, einschließlich Bolivien, wirft man Toilettenpapier, Binden, Tampons usw. immer in die bereitgestellten Eimer. Es ist besser, kein Risiko einzugehen, da die engen Abflussrohre und der geringe Wasserdruck in den Toiletten dazu führen können, dass sie schnell verstopfen.
  • Vor der Zimmerbelegung ist es ratsam, den Wasserdruck des Waschbeckens und der Dusche zu überprüfen. In trockenen Gebieten kann es in günstigeren Hotels gelegentlich vorkommen, dass nur wenig oder gar kein Wasser aus der Leitung fließt.
  • In einigen einfachen Hotels ist möglicherweise nur zu bestimmten Zeiten warmes Duschwasser verfügbar oder es gibt nur eine Elektrodusche. Keine Sorge wegen des abenteuerlichen Kabelwirrwarrs an solchen Duschen – das Wasser wird direkt im Duschkopf erhitzt, wodurch die Wassertemperatur steigt, wenn der Wasserstrahl schwächer ist.
  • Die meisten Hotels der Ober- und Mittelklasse bieten in der Regel ein einfaches Frühstück im Zimmerpreis an. In touristischen Gebieten werden Frühstücksbuffets immer beliebter, allerdings sollte man in Bezug auf die Ausstattung nicht zu viel erwarten.
  • Selbst in sehr preiswerten Unterkünften sind in der Regel Handtücher, Toilettenpapier und Seife im Preis enthalten (vorherige Absprache ratsam), aber manchmal müssen diese an der Rezeption abgeholt werden.
  • Falls das gezeigte Zimmer nicht den Vorstellungen entspricht, sollte man nach Alternativen fragen und sich andere Zimmer zeigen lassen.
In Zentrum von La Paz kann man auch schick und modern übernachten

Hotels in Bolivien online buchen

Vor allem in der Hauptsaison sollte die Unterkunft vorab online gebucht werden. Dies empfiehlt sich besonders in den touristischen Hotspots, wie etwa Copacabana, sowie rund um die nationalen Ferienzeiten und Feiertage. Booking.com zählt zu den besten und verlässlichsten Hotelsuchmaschinen für Bolivien, so gut wie alle bekannten Unterkünfte sind auf dieser Buchungsplattform zu finden. Für die Buchung von Hostels empfiehlt sich außerdem Hostelworld.com.

Hier geben wir dir eine Übersicht der Hotelauswahl bei Booking.com für die wichtigsten Reiseziele in Bolivien:

Hotels

Beachten solltest du, dass die preisgünstigsten Zimmer oft über kein eigenes Bad verfügen und meist ziemlich klein und dunkel sind. Zudem ist in ländlichen Gegenden, die von Touristen weniger frequentiert werden, die Qualität der Unterkünfte etwas geringer. Allerdings ist der Großteil der Zimmer und sanitären Einrichtungen trotzdem sauber.

Ein Tipp zur Einstimmung: Diese gut gemachte und schön bebilderte Online-Broschüre gibt einen Überblick über außergewöhnliche Boutiquehotels und teilweise in spektakuläre Landschaften eingebettete Unterkünfte in Bolivien.

Auch daran fehlt es in Bolivien nicht: Luxus am Salar de Uyuni bietet das Hotel Palacio de Sal

Haziendas

In einigen Landesteilen Boliviens kann man besonders stilvoll auf einer Hazienda übernachten. Diese, zum Teil Hunderte Jahre alten Landgüter, sind in einigen Fällen zu attraktiven Unterkünften umfunktioniert worden. Ein Beispiel ist das rund 25 Kilometer außerhalb von Potosí gelegene Hotel Museo Cayara, das vom französisch-bolivianischen Eigentümer liebevoll restauriert wurde (hier bei Booking.com anschauen).

Die traditionelle bolivianische Hazienda Cayara wurde um 1557 erbaut

Dschungelhotels (Lodges)

Wenn man Bolivien besucht, sollte man unbedingt auch das Amazonasgebiet des Landes erkunden, da es eine der artenreichsten Regionen der Welt ist. Allerdings muss man sich auf ein ganzjährig schwülheißes und feuchtes Klima einstellen. Die Übernachtungsmöglichkeiten in dieser Region variieren von mehr oder weniger komfortablen Regenwald-Lodges bis hin zu einfachen Dschungelcamps. In abgelegeneren Unterkünften verfügen die Zimmer seltener über Klimaanlagen, aber es empfiehlt sich aus Klimaschutzgründen ohnehin, Zimmer mit Ventilatoren zu wählen. Zimmer mit Klimaanlagen sind aufgrund des hohen Strombedarfs darüber hinaus in der Regel wesentlich teurer als solche ohne.

Zur Standardausrüstung gehört auf jeden Fall ein Moskitonetz. Es ist ratsam, das Netz nach der Ankunft in der Lodge auf Dichtigkeit zu prüfen und gegebenenfalls zu reklamieren. Wenn man viel Zeit in der Region verbringt, eher in preisgünstigen Unterkünften übernachtet oder mehrtägige Touren im Regenwald unternimmt, kann es sich lohnen, ein eigenes Moskitonetz anzuschaffen. Diese sind auf lokalen Märkten in der Amazonasregion kostengünstig erhältlich.

Ein Regenwaldcamp am Yacumo Fluss im bolivianischen Amazonasgebiet

Jugendberbergen (Hostels)

Besonders unter jüngeren Rucksacktouristen erfreuen sich Hostels großer Beliebtheit. Diese Unterkünfte bieten eine Vielzahl von Schlafmöglichkeiten, darunter Schlafsäle, die teilweise nur für Frauen zugänglich sind, sowie Mehrbettzimmer in verschiedenen Größen und einige Doppelzimmer. Dabei wird oft ein Rundum-Sorglos-Paket angeboten, das Rucksack-Schließfächer, eine Bar, ein Restaurant, Internetzugang, einen Tourenservice und Frühstück beinhaltet.

Viele dieser Hostels gehören zu größeren Ketten und sind dafür bekannt, dass es dort recht lebhaft zugeht. Es wird oft bis spät in die Nacht gefeiert. Wenn man eher eine ruhige und beschauliche Atmosphäre bevorzugt, ist es ratsam, nach einer anderen Unterkunft Ausschau zu halten. Insbesondere in La Paz gibt es eine gute Auswahl an Hostels, darunter das Loki Hostel (hier anschauen) und das Wild Rover Hostel (hier bei Booking.com anschauen).

Camping & Wohnmobil

Nur wenige Einheimische interessieren sich in Bolivien für Camping. Die meisten mögen es in ihrem Urlaub lieber bequemer, wenn sie sich denn Urlaub überhaupt leisten können. Entsprechend dünn gesät sind die Plätze, die dann meistens zu einer Lodge gehören. In der Regel sind es ausländische Backpacker, Wanderer oder Bergsteiger, die mit einem Zelt unterwegs sind.

Wer einen längeren Aufenthalt in Bolivien geplant hat und gerne ausgedehnte Trekkingtouren unternimmt, sollte sein eigenes Zelt mitbringen. Wer kein eigenes Zelt besitzt, kann sich auch eine Zeltausrüstung in La Paz mieten beziehungsweise dort neu oder gebraucht kaufen.

Wild zu zelten, geht im Allgemeinen in Ordnung, vor allem entlang der bekannten Trekkingrouten wie dem Choro- oder dem Takesi-Trail, die beide von La Paz in die Yungas führen. Infrastruktur darf man jedoch keine erwarten.

Wer in der Nähe eines Dorfes zelten möchte, sollte immer die Menschen vor Ort um Erlaubnis bitten. Das erspart unnötigen Ärger. Es kann vorkommen, dass die Besitzer eines Grundstücks oder die dazugehörige Gemeinde für die Nutzung der zur Verfügung gestellte Fläche eine kleine Gebühr erheben.

Wird in entlegeneren Gegenden der Anden gezeltet, darf kein Müll hinterlassen werden. Fäkalien sollte man in der Natur stets tief und weit entfernt von Wasser vergraben. In Nationalparks muss man sich an die fürs Zelten freigegeben Flächen halten, diese liegen oft gleich neben den Hütten der Parkaufsicht.

Wer mit einem Wohnmobil unterwegs ist, sollte aus Sicherheitsgründen über Nacht Hotels mit geräumigen Parkmöglichkeiten aufsuchen, wie etwa das Hotel Oberland in La Paz, bei dem man seinen Camper auch längere Zeit sicher abstellen kann (hier bei Booking.com anschauen).

Hotels & Unterkünfte in Bolivien: So sparst du Geld

Am billigsten übernachtet man in einem Schlafsaal, den man sich mit anderen Travellern teilt, auf Spanisch heißen sie „dormitorio“. Da Einzelzimmer oftmals fast genauso teuer sind wie Doppel- oder sogar Dreibettzimmer, lohnt es sich zu zweit oder zu dritt zu reisen.

Vor allem in der Nebensaison lässt sich der Zimmerpreis meist ein wenig herunterhandeln – die besten Aussichten bestehen, wenn man gleich für mehrere Nächte bucht. Einfach nach einem „descuento“ fragen, so heißt der Preisnachlass auf Spanisch.

In der heißen Amazonasregion Boliviens sind Zimmer mit Ventilator billiger als mit Klimaanlage. Wenn du bei Einheimischen übernachtest, ist es günstiger direkt bei der Familie zu buchen (und zu zahlen) als über ein Reisebüro. Zudem bleibt dein Geld komplett bei der Familie und nicht bei Vermittlern.

Sternenklare Nacht an der Jukil Community Lodge am Salar de Uyuni
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Lima: Tipps für deine Reise https://faszination-lateinamerika.de/lima-tipps/ https://faszination-lateinamerika.de/lima-tipps/#respond Wed, 12 Jul 2023 14:49:51 +0000 https://faszination-lateinamerika.de/?p=9767 Lima, die faszinierende Zehn-Millionen-Einwohner-Metropole an der Pazifikküste, ist um einiges besser als ihr Ruf. Die nach Kairo zweitgrößte Wüstenstadt der Welt ist für ihre reiche Geschichte, die lebendige Kultur und die fantastische Küche bekannt. Lima beherbergt eine beeindruckende Mischung aus kolonialer Architektur, modernen Gebäuden und prächtigen Plätzen. Das historische Zentrum von Lima, das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, ist ein beliebtes Touristenziel mit seinen gut erhaltenen Gebäuden aus der spanischen Kolonialzeit. Die Stadt bietet darüber hinaus eine vielfältige Auswahl an Museen. Eine einzigartige Mischung aus wuseligen Märkten, gepflegten Parks und langgezogenen Stränden lädt zu einem mehrtägigen Aufenthalt ein.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Lima:
Einen sensationellen Blick über die Bucht von Lima bekommst du neben einer bequemen und sicheren Unterkunft, wenn du im kleinen, aber feinen Hotel Second Home Barranco übernachtest. Das Hotel liegt im angesagten Szeneviertel Barranco mit besten Ess- und Ausgehmöglichkeiten. Auch andere Stadtviertel wie Miraflores oder die Altstadt von Lima lassen sich gut mit Bus oder Taxi erreichen. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Rund um den Leuchtturm in Miraflores ist immer etwas los

Reisetipps für Lima

Hier findest du alles, was du für deine Reise wissen musst.

Wissenswertes vorab

Lima hat im Laufe der Jahrhunderte eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. In präkolumbischer Zeit lebten in der Region indigene Völker wie die Lima, die der Stadt ihren Namen gaben. Francisco Pizarro gründete die Stadt am 18. Januar 1535 mit einem quadratischen Grundriss im fruchtbaren Tal des Río Rímac. Bereits 1551 wurde die erste Universität Amerikas gegründet und Lima entwickelte sich schnell zum religiösen, wirtschaftlichen und politischen Zentrum der spanischen Kolonien in Südamerika. Im 19. Jahrhundert begann eine Phase der Industrialisierung und Lima wurde 1854 der Ort der ersten Eisenbahnlinie Südamerikas. Die zunehmende Landflucht, Bevölkerungsexplosion, mangelnde Infrastruktur und Naturkatastrophen führten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem verstärkten Zustrom von Menschen in die Hauptstadt. Der Terror der Guerillaorganisation „Leuchtender Pfad“ in den 1980er-Jahren verschärfte die Situation weiter.

Im modernen Stadtbild Limas spiegelt sich die rasche und wenig geplante städtische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte wider. Die Stadt kämpft mit einer Vielzahl von Umweltproblemen, darunter starkem Straßenverkehr, hoher Luftverschmutzung, ungeklärten Abwässern und Müllbergen. Während die wohlhabende Oberschicht in abgeschotteten Villenvierteln wie La Molina lebt, kämpfen Millionen von Menschen in der Stadt tagtäglich ums Überleben. Der informelle Sektor wächst kontinuierlich und an vielen Straßenecken findet man Menschen, die Kaugummi, Zeitungen, Uhren oder Obst verkaufen. Schuhputzer und Taxifahrer gehören ebenfalls zu den zahlreichen Personen in dieser informellen Wirtschaft. Für sie, sowie für Hunderttausende von venezolanischen Migranten, ist die Schattenwirtschaft oft die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen.

Groß, chaotisch und dennoch liebenswert – Lima zur „blauen Stunde“

Orientierung

Lima ist riesig, dennoch gibt es einige feste Größen, die bei der Orientierung helfen. Dazu zählt beispielsweise die Küstenpromenade, die sich kilometerlang oberhalb des Pazifiks über mehrere Stadtteile erstreckt. Sie nennt sich „Costa Verde“ und bietet eine Vielzahl wunderschöner Aussichten, Restaurants, Cafés und Parks, die zum Entspannen einladen. Für Touristen relevante Stadtviertel sind zum einen das historische Zentrum Cercado de Lima mit wichtigen Sehenswürdigkeiten wie dem Hauptplatz Plaza Mayor, dem Präsidentenpalast, der Kathedrale von Lima sowie dem Kloster San Francisco. Gut sichtbar erhebt sich hinter der Plaza Mayor auf der anderen Seite des Río Rímac der rund 400 Meter hohe Cerro San Cristóbal mit seinem markanten Kreuz.

Zwei der beliebtesten Stadtviertel, die beide ans Meer grenzen, sind Miraflores und Barranco: Miraflores bietet moderne Geschäfte, Einkaufszentren, Restaurants, Parks und einen spektakulären Blick auf den Pazifik. Das Szeneviertel Barranco mit seinen kolonialen Gebäuden ist für die historische Architektur, Kunstgalerien und Nachtleben bekannt. Weiter südlich begrenzt der 273 Meter hohe Morro de Solar die Stadt. Vor allem bei Nacht ist die beleuchtete 37 Meter hohe Christusstatue weithin sichtbar.

Weit schweift der Blick über den Pazifik und die Lima vorgelagerten Inseln

Was du in Lima machen kannst

Lima hat eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten zu bieten, die ihresgleichen suchen. Alleine für die zahlreichen hochkarätigen Museen und Kunstgalerien bräuchte man bereits mehrere Tage. Ein Besuch des historischen Zentrums, einem Unesco-Weltkulturerbe, darf ebenso wenig fehlen wie ein Abstecher in den Wasserfontänenpark Circuito Mágico de Agua oder zur präkolumbischen Lehmziegelpyramide Huaca Pucllana. Lima hat sich außerdem in den letzten Jahren zu einer der kulinarischen Hauptstädte der Welt entwickelt. Die Stadt ist bekannt für ihre ausgezeichnete Küche und zahlreiche erstklassigen Restaurants. Eine Gastronomie-Tour, bei der man lokale Spezialitäten probiert, gehört daher zum Besuchsprogramm dazu. Das Ganze rundest du mit einem der spektakulären Sonnenuntergänge an der Costa Verde mit Blick über den Pazifik ab.

Sehenswürdigkeiten in Lima

Langweilig wird dir in Lima nicht werden, denn eine tolle Mischung aus kolonialer Architektur und modernem Großstadtleben sorgt für viel Abwechslung. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Hier findest du eine ausführliche Vorstellung der besten Sehenswürdigkeiten in Lima.

Altstadt

Der koloniale Teil Limas hat sich in den letzten Jahren echt gemausert. Es macht Spaß, sich in den Straßen um die Plaza Mayor mit Regierungspalast und Kathedrale umzuschauen. Es geht sehr abwechslungsreich zu, nette Parks wechseln mit Kirchen und Kolonialbauten ab, viele mit einem Holzbalkon verziert, der auch schon mal um die Ecke reicht. Ein Abstecher zum Chinesenviertel und dem Zentralmarkt sollte nicht fehlen.

Durch die Altstadt von Lima zu flanieren macht richtig Spaß

Museen

Wenn es an etwas nicht mangelt in Lima, dann sind es Museen. Und sie sind richtig gut. Nicht entgehen lassen sollte man sich das Goldmuseum Museo Oro del Peru, das Kulturmuseum Museo de la Nación und das präkolumbische Museo Rafael Larco Herrera.

Die Qual der Wahl: Limas Museen

Barranco

Für viele es das schönste Viertel der Stadt, in jedem Fall ist es das mit dem meisten Flair: Kunstgalerien, schmucke Kolonialhäuser, sympathische Läden und ein abwechslungsreiches Nachtleben gefallen nicht nur den Einheimischen, die hier gerne an Wochenenden rund um die Seufzerbrücke flanieren.

Total angesagt: das hippe Szeneviertel Barranco

Cerro San Cristóbal

Vom rund 400 Meter hohen Hügel gegenüber der Altstadt hat man einen tollen Blick über Lima. Da die geplante Seilbahn noch nicht gebaut wurde, sollte man das Taxi nehmen. Die sind günstig in Lima.

Cerro San Cristóbal: Genialer Blick über Lima

Huaca Pucllana

Bereits in präkolumbischen Zeiten bauten die Lima, eine Ethnie, die der Stadt ihren Namen zu verdanken hat, gewaltige Zeremonial-Pyramiden aus Lehmziegeln – Huacas genannt. Überreste lassen sich an vielen Stellen der Stadt bewundern. Am schönsten ist die Huaca Pucllana im Stadtteil Miraflores.

Auf den Spuren alter Kulturen

Touren, Ausflüge und Aktivitäten

Circuito Mágico del Agua

Die spektakuläre Wassershow Mágico del Agua, angeblich der weltgrößte Wasserfontänenpark, entfaltet ihre volle Wirkung im Dunkeln. Ein Mix aus Wasserfontänen, Lichteffekten und klassischer Musik zieht die Besucher in ihren Bann. Ein Muss besonders für Familien.

Feine Wassertröpfchen legen sich auf die Kamera im Wasserfontänenpark Circuito Mágico del Agua

Sport am Strand und an der Steilküste

Die Costa Verde lässt sich prima mit dem Fahrrad auf markierten Radwegen erkunden. Wer mehr Action braucht, findet hier auch einen Skatepark und Tennisplätze vor. Ganz Mutige starten in der Nähe des Leuchtturms in Miraflores zu einem Tandemgleitflug entlang der Costa Verde. Wer Wasser mag, kann auf den Wellen des Pazifiks reiten. Es gibt zahlreiche Stellen, an denen Shops Surfbretter verleihen und Kurse anbieten.

Ganz in der Nähe des Leuchtturms von Miraflores können Besucher zu Tandemflügen starten

Bootsausflug zu den Robben

Das hektische Lima kann man auf diesem Ausflug komplett hinter sich lassen. Von der Landzunge La Punta im Stadtviertel Callao starten vor allem an Wochenenden Bootstouren zu einer vorgelagerten Inselgruppe mit den Eilanden Islas Palomino und El Frontón, eine ehemalige Gefängnisinsel, sowie zu den Islas Cabinazas, dem Riff El Camotal und San Lorenzo, der größten Insel des Landes. Zu sehen bekommt man Seelöwen und Seevögel, wie etwa Guanotölpel, Pelikane und Kormorane. Mutige Teilnehmer können mit Rettungswesten ausgestattet in den Pazifik springen und den neugierigen Robben ganz nahekommen. Die besten, weil wärmsten Monate für diesen Trip sind Januar bis April.

Nur wenige Kilometer von Lima entfernt, tummeln sich Hunderte Robben auf der Insel Palomino

Essen & Trinken in Lima

Lima hat sich zu einer kulinarischen Hochburg entwickelt und gilt als eine der führenden Gourmethochburgen in Lateinamerika. Die Stadt ist ein Paradies für Feinschmecker und bietet eine breite Palette von Geschmackserlebnissen für jeden Gaumen. Die peruanische Küche zeichnet sich dabei durch die Verschmelzung von indigenen, spanischen, afrikanischen und asiatischen Einflüssen aus, was zu einer einzigartigen Geschmackspalette führt. In Lima gibt es eine breite Auswahl an Restaurants, die traditionelle peruanische Gerichte sowie internationale Küche anbieten. Von preiswerten Straßenständen und lokalen Märkten bis hin zu gehobenen Restaurants mit renommierten Köchen gibt es für jeden Geschmack und jedes Budget etwas Passendes.

Auch Vegetarier und Veganer finden in Lima eine sehr gute Auswahl an Restaurants in verschiedenen Preisklassen. Besonders günstig isst man zur Mittagszeit, wenn viele Restaurants ein Menü für wenig Geld anbieten. Zudem gibt es eine große Auswahl an Cafés, die nicht nur exzellenten Kaffee, sondern auch jede Menge süßer Naschereien im Angebot haben. Wer tiefer in die Ursprünge der peruanischen Küche eintauchen möchte, sollte einen der zahlreich angebotenen Kochkurse buchen.

Peruanischer Klassiker: Ceviche – roher, marinierter Fisch

Nachtleben in Lima

Die meisten Bars und Discos finden sich in den Stadtvierteln Miraflores und Barranco. Aber auch in anderen Stadtteilen lassen sich tolle Kneipen entdecken, wie zum Beispiel die bei Einheimischen beliebte Antigua Taberna Queirolo in Pueblo Libre. Auch das Angebot an Peñas, das sind die traditionellen Folkloremusikkneipen meist mit angeschlossenem Restaurant, kann sich sehen lassen. Zu empfehlen ist beispielsweise das De Rompe y Raja in Barranco. Folkloreabende und gelegentliche Tanzshows zum Mittagessen veranstaltet außerdem der Kulturverein Las Brisas del Titicaca.

Shopping/Einkaufstipps

Lima ist ein Einkaufsparadies, egal ob es sich um Kleidung, Alpaka-Produkte oder Kunsthandwerk handelt. Gut sortiert, aber teuer shoppt es sich im spektakulär oberhalb des Pazifik gelegenen Einkaufszentrums Larcomar in Miraflores. Hier triffst du zudem auf eine gute Auswahl an Restaurants, Bars und Cafés sowie ein großes Kino. Eine gute Auswahl an kunsthandwerklichen Produkten findest du im Centro Artesanal Casona Santo Domingo in der Altstadt von Lima. Im Viertel Barranco macht es Spaß, im ungewöhnlichen Design- und Geschenkeladen Dédalo zu stöbern.

Ziemlich hektisch und wuselig geht es dagegen im Textilmarkt Gamarra im Stadtviertel La Victoria zu. Rund 20.000 Stände und Läden bieten ein Einkaufserlebnis der etwas anderen Art. Dort sollte man allerdings gut auf seine Sachen aufpassen.

Das beliebte Einkaufszentrum Larcomar im Stadtteil Miraflores

Lima mit Kind

Auch mit Kindern lässt sich eine Menge in Lima unternehmen. Sie können beispielsweise auf den zahlreichen Spielplätzen der Parks der Costa Verde toben. Viel Spaß bereitet den Kleinen auch ein Ausflug in den Zoo Parque de las Leyendas im Stadtviertel San Miguel. Vor allem in der wärmeren Jahreszeit sollte ein Besuch der Springbrunnen und Wasserfontänen des Circuito Mágico de Agua nicht fehlen. Zu empfehlen ist darüber hinaus noch der Freizeit-­ und Vergnügungspark La Granja Villa Sur im Süden der Stadt.

Der Zoo Parque de las Leyendas kommt besonders bei Kindern gut an

Tipps für deinen Aufenthalt in Lima

Einen Besuch in Lima sollte man möglichst schon weit im Voraus planen. Mit den folgenden Tipps kannst du dich gut auf deinen Besuch in der Stadt vorbereiten.

Hotels und Unterkünfte

In Lima sind aufgrund des großen Hotelangebots in der Regel immer freie Zimmer verfügbar. Wenn man jedoch eine bestimmte Unterkunft buchen möchte, ist es ratsam, dies rechtzeitig im Voraus zu tun. Dies gilt insbesondere für die erste Nacht und wenn man spät nachts ankommt. Viele Unterkünfte bieten auch einen Abholservice vom Flughafen an, der in der Regel kostenpflichtig ist. Die Monate mit einem hohen Touristenaufkommen sind Juli und August. Zu dieser Zeit kann es schwieriger sein, Unterkünfte zu finden, vor allem in den beliebten Stadtvierteln Miraflores, Barranco und San Isidro. Es kann auch um peruanische Feiertage herum sowie zu Weihnachten, während der Osterwoche und rund um den Nationalfeiertag am 28. Juli etwas voller werden.

Hier ist eine Übersicht unserer Hotelempfehlungen in Lima:

Lima: Wo übernachten?

Lima hat ein großes Übernachtungsangebot in allen Preisklassen. Es reicht von günstigen Backpackerhotels mit Schlafsälen bis hin zu teuren Luxushotels. Besonders beliebt bei Reisenden sind die Stadtteile Miraflores, Barranco und San Isidro. Um Unterkünfte in Lima zu finden, ist die Hotelsuchmaschine Booking.com hilfreich. Die vielfältigen Unterkünfte der Metropole kannst du dir dort einfach und schnell nach Stadtteilen sortiert anzeigen lassen.

Hier informieren wir ausführlich zu Übernachtungsmöglichkeiten in Lima sowie zu Hotels und Unterkünften in Peru.

Öffentliche Verkehrsmittel

Lima wirkt auf den ersten Blick ziemlich chaotisch. Da es noch keine U-Bahn gibt, ist vor allem morgens und abends viel los auf den Straßen. Entsprechend viel Zeit sollte man für den Transport einplanen. Wer wenig Zeit oder Lust auf öffentlichen Nahverkehr hat, kann sich mit den zahlreichen Taxis preisgünstig von A nach B bewegen.

Hier ist eine Kurzübersicht der wichtigsten Verkehrsmittel in Lima:

Busse und Minibusse

Busse sind das Hauptverkehrsmittel in Lima und decken ein umfangreiches Streckennetz ab. Es gibt sowohl städtische Busse als auch regionale Busse, die verschiedene Stadtteile und Vororte von Lima verbinden. Die Busse sind in der Regel preiswert, aber das Netzwerk kann für Ausländer und Touristen manchmal verwirrend sein. Es gibt keine festen Fahrpläne und die Busse sind häufig überfüllt, insbesondere zu Stoßzeiten. Neben den regulären Bussen gibt es auch Minibusse, die als „Kombis“ bekannt sind. Sie haben normalerweise festgelegte Routen, aber auch sie können eng und überfüllt sein.

Metropolitano

Der Metropolitano ist ein schnelles Bus-Transitsystem, das bestimmte Hauptverkehrsstraßen in Lima bedient. Es gibt spezielle Busse und eigene Fahrspuren für den Metropolitano. Dieses System ist schneller und komfortabler als normale Busse, aber die Abdeckung ist begrenzt und es gibt nicht so viele Haltestellen.

S-Bahn (Tren Eléctrico)

Die 2012 eingeweihte S-Bahn (Tren Eléctrico) ist für Reisende von eher geringer Bedeutung, da sie östlich der Touristenzonen Miraflores, San Isidro und Barranco verläuft. Die S-­Bahn­linie „Metro de Lima L1“ verbindet die Stadtbezirke San Juan de Lurigancho im Norden mit Villa El Salvador im Süden. Dazwischen liegt die Station Lima Altstadt.

Taxi und Uber

Taxis in Lima und in ganz Peru besitzen keinen Gebührenzähler. Der Preis ist daher immer Verhandlungssache und sollte vor der Fahrt ausgehandelt werden. Die meisten Taxis sind mehr oder weniger legale Ein­-Mann-­Betriebe, aber es gibt auch Ruftaxis, die zu einem offiziell registrierten Unternehmen gehören. Wer eine längere Strecke mit Gepäck fährt, zum Beispiel zum Flughafen, sollte auf Ruftaxis oder vom Hotel empfohlene Taxis zurückgreifen. Wer nach Lima anreist, sollte idealerweise den Transfer zum Hotel vorab mitbuchen.

Darüber hinaus verkehren seit Jahren auch Fahrzeuge der in aller Welt genutzten Uber-App in den meisten Städten Perus, darunter natürlich auch in Lima. Eine Fahrt mit Uber kann zuverlässig und sicher über das Mobiltelefon bestellt werden, den exakten Preis siehst du bereits vorab auf den Cent genau, sodass es unterwegs zu keinen Überraschungen kommen kann. In aller Regel sind Fahrten mit Uber erheblich günstiger als Taxifahrten.

Der Schnellbus Metropolitano verkehrt auf einer eigenen Fahrspur

Wie teuer ist Lima?

Lima ist definitiv teurer als der Rest des Landes, aber im Vergleich zu anderen Hauptstädten in Südamerika immer noch relativ günstig. Wer nobel übernachtet und speist, muss mit Preisen auf europäischem Niveau rechnen. Wer sich aber auf Märkten ernährt, in Schlafsälen übernachtet und öffentliche Verkehrsmittel nutzt, kann auch in Lima sehr günstig leben.

Klima, Wetter, beste Reisezeit

Lima liegt an der Pazifikküste und hat ein mildes Wüstenklima. Die wichtigsten Merkmale sind geringe Niederschläge, Nebel und Dunst, kühle Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Ein charakteristisches Wetterphänomen in Lima ist der küstennahe Nebel, „Garúa“ genannt. Er entsteht durch den kalten Humboldtstrom, der entlang der Küste fließt. Dieser führt zu einer hohen Luftfeuchtigkeit und einer häufigen Wolkendecke über der Stadt, vor allem in den Monaten Mai bis November. Je weiter man sich von der Küste entfernt, desto eher zeigt sich die Sonne. Am wärmsten ist es in Lima von Januar bis März, in den übrigen Monaten wird es deutlich kühler.

Dennoch kann Lima problemlos das ganze Jahr über bereist werden. Zu den Vorteilen für Reisende zählen die seltenen und geringen Niederschläge. Vor allem die Sommermonate Januar bis März sind sehr angenehm, da es dann kaum Nebel gibt und die Temperaturen angenehme Bereiche erklimmen, wenngleich es gelegentlich zu dieser Zeit auch recht schwül werden kann.

Wer die Feste der Einheimischen erleben möchte, kann einen Besuch der Stadt um den Nationalfeiertag am 28. Juli herum sowie an den anderen peruanischen Feiertagen, an Weihnachten und in der Osterwoche in Erwägung ziehen.

Hier findest du eine ausführliche Übersicht über Klima, Wetter und beste Reisezeit in Peru.

In den peruanischen Sommermonaten kann man tolle Sonnenuntergänge am Pazifik beobachten

Events, Feste und Feiertage

Herausragende Festivitäten sind unter anderem der 18. Januar, der Tag der Stadtgründung, sowie der Nationalfeiertag Fiestas Patrias am 28. Juli mit einer großen Militärparade auf der Plaza Mayor. Ebenfalls hoch her geht es bei der Prozession zu Ehren der Schutzpatronin Limas, der heiligen Santa Rosa de Lima, am 30. August sowie bei der Prozession zu Ehren des Señor de los Milagros, des Herrn der Wunder, am 18. Oktober.

Über die Hauptstadt hinaus findest du hier alles Wissenswerte zu den beliebtesten Feiertagen und Festivals in Peru.

Die Prozession zu Ehren des Señor de los Milagros zieht jährlich Hunderttausende an

Nachhaltig reisen in Lima

Im Tourismushotspot Lima fällt leider besonders viel Plastikmüll an. Ein Großteil davon lässt sich leicht vermeiden, zum Beispiel indem man eine eigene Wasserflasche mitbringt und sich diese vor Ort gegen eine kleine Gebühr, manchmal auch gratis, mit Trinkwasser auffüllen lässt. Diesen Service bieten inzwischen viele Restaurants und Hotels an.

Wer regionale Bioprodukte sucht, findet in Lima eine Vielzahl von Märkten, den sogenannten „Bioferias“, die Obst und Gemüse aus der Umgebung Limas anbieten. Gut sortiert ist beispielsweise der Bioladen Punto Orgánico in der Avenida La Mar 718 in Miraflores. Dort bekommt man auch Brot aus einer deutschen Bäckerei. Filialen in den Stadtteilen Surco, San Isidro und Barranco betreibt der Bioladen Vacas Felices („Glückliche Kühe“).

Immer öfter bieten die Bauern der Umgebung Bioprodukte auf Märkten an

Daten und Fakten

Wie ist die Zeitumstellung in Lima?

In Lima gilt dieselbe Uhrzeit wie im restlichen Peru, also sechs Stunden hinter Deutschland, der Schweiz und Österreich. Während der europäischen Sommerzeit sind es sieben Stunden. In Peru wird die Uhr im Sommer nicht umgestellt.

Welche Sprache wird in Lima gesprochen?

Die offizielle Landessprache in Peru ist Spanisch, das gilt auch für Lima. Die wichtigsten Sprachen der indigenen Bevölkerung, Quechua und Aymara, werden in Lima dagegen meist nur noch in einigen ärmeren Stadtvierteln gesprochen.

Wie viele Einwohner hat Lima?

Rund zehn Millionen Menschen leben in Perus Hauptstadt Lima.

Auf welcher Höhe liegt Lima?

Lima liegt auf Höhe des Meeresspiegels.

Was bedeutet der Name Lima?

Während der Zeit der spanischen Eroberung und Kolonialisierung war die Stadt unter dem Namen „Ciudad de los Reyes“ (Stadt der Könige) bekannt, aber im Laufe der Zeit änderte sich der Name zu Lima. Ob dieser Name von der einst dort lebenden präinkaischen Volksgruppe der Lima abstammt oder möglicherweise von „Rímac“ abgeleitet ist, was in der Quechua-Sprache „gesprochener Fluss“ oder „Platz, an dem man spricht“ bedeutet, ist umstritten.

Touristeninformation

Die Büros der staatlichen Infostelle IPERU befinden sich am Flughafen und in der Stadt an der Avenida Jorge Basadre 610 im Stadtteil San Isidro. Die Öffnungszeiten sowie die genaue Lage findest Du hier.

Reiseführer für Lima

In der siebten Auflage meines Stefan Loose Travel Handbuchs Peru/Westbolivien findest du ein ausführliches Kapitel zu Lima und allen wichtigen Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Hier kannst Du das Buch bestellen.

Lima: Anreise und Weiterreise

Von der peruanischen Hauptstadt kommt man mit dem Bus und dem Flugzeug in alle Landesteile. Nur noch selten fährt der Touristenzug von Lima in die Bergwelt der Anden nach Huancayo.

Mit dem Flugzeug

Der Aeropuerto Internacional Jorge Chávez (LIM) liegt an der Avenida Faucett, rund 15 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums im Distrikt Callao. Hier starten und landen alle nationalen beziehungsweise internationalen Flüge. Im Abflugbereich befinden sich Wechselstuben, Geldautomaten, Post, Restaurants und Souvenirläden. Die An- und Abfahrt zum Flughafen erfolgt am einfachsten mit dem Taxi oder Uber. Günstiger und ebenfalls sicher geht es mit dem etwas langsameren Airport Express Lima, einem klimatisierten Shuttlebus, der den Flughafen mit der Innenstadt verbindet.

Mit dem Bus

In Lima gibt es außer dem Busbahnhof Terminal Norte im Norden der Stadt, der für Touristen nur wenig Bedeutung hat, keinen zentralen Busbahnhof. Alle Busgesellschaften besitzen eigene Terminals. Wer die Gelegenheit hat, sollte sich seine Fahrkarte mindestens einen Tag vor dem gewünschten Fahrttermin besorgen. Dies gilt ganz besonders für die Weihnachtszeit, Neujahr, die Osterwoche und die Tage um die Fiestas Patrias, also die Unabhängigkeitsfeier am 28. Juli. Dann bei diesen Anlässen sind die Busse oft schon tagelang vorher restlos ausgebucht. In den jeweiligen Busterminals sollte man gut auf sein Gepäck aufpassen. Bei den großen und besseren Busunternehmen geben die Passagiere ihr Gepäck vor der Abfahrt ab und erhalten einen Beleg.

Mit dem Zug

Nur noch selten fährt der Zug die spektakuläre und zweithöchste Eisenbahnstrecke der Welt von Lima nach Huancayo in den Anden. Abfahrtsort für die rund zwölf­stündige Zugfahrt ist die Estación de Desamparados in der Jirón Áncash im Zentrum von Lima. Veranstaltet werden die Zugfahrten von Ferrocarril Central Andino.

Die seltene Gelegenheit, mit dem Zug von Lima nach Huancayo zu fahren, sollte man sich nicht entgehen lassen
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