Reiseapotheke für Lateinamerika: Tipps und Infos

In Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern sind die gesundheitlichen Risiken relativ gering. Wer ungeschältes Obst und rohe beziehungsweise nicht ausreichend gekochte oder gebratene Speisen meidet und sich so weit wie möglich vor Mückenstichen schützt, braucht im Großen und Ganzen keine Angst vor schweren Krankheiten zu haben.

Tropenmedizinische Institute

Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin befindet sich eine regelmäßig aktualisierte Übersicht der Tropenmedizinischen Institutionen in Deutschland.

Informationen in Österreich und der Schweiz:

Wien Lenaugasse 19, 1080 Wien, Tel. 01/4026 8610.

Basel Socinstr. 57, 4051 Basel, Tel. 061/284 8255.

Keine Panik vor der Auslandsreise: die Regale in Lateinamerikas Apotheken sind in der Regel gut gefüllt

Impfungen

Impfungen bei der Einreise aus Europa sind nicht vorgeschrieben. Sehr zu empfehlen sind die üblichen Schutzimpfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Typhus sowie Hepatitis A und B.

Gelbfieber

Eine Schutzimpfung gegen Gelbfieber wird derzeit vom deutschen Auswärtigen Amt allen Reisenden ab dem vollendeten 9. Lebensmonat bis spätestens zehn Tage vor Einreise nach Brasilien empfohlen. Bei der Einreise aus einem Infektionsgebiet, unter anderem bestimmte Gegenden Südamerikas, ist der Nachweis eines gültigen Gelbfieber-Impfschutzes notwendig, dies war teilweise auch im Hafen von Rio de Janeiro bei Kreuzfahrtreisenden aus dem Amazonasgebiet der Fall.

Es ist ratsam, sich frühzeitig um einen ausreichenden Impfschutz zu kümmern, da die Impfungen bis zu acht Wochen vor Abflug erfolgen müssen. Alle Impfungen werden in einen Internationalen Impfausweis eingetragen, der zu den Reiseunterlagen gehört und bei der Einreise auf dem Landweg manchmal vorzulegen ist. Medizinischen Rat für Reisen in die Tropen gibt es im Internet zum Beispiel auf den Seiten von Centrum für Reisemedizin oder Reisemedizin.

Malaria

Eine Malaria-Stand-by-Therapie ist nur bei Reisen zu einigen Zielen im Landesinneren angeraten, eine medikamentöse Prophylaxe wird inzwischen gar nicht mehr empfohlen. Wichtigster Schutz, auch gegen andere Tropen- und Infektionserkrankungen, ist die Vorbeugung gegen Moskitostiche durch konsequenten Mückenschutz (Moskitospray, Moskitonetz, bedeckende Kleidung).

Moskitoschutz, Sonnencreme und vieles mehr ist in lateinamerikanischen Apotheken meistens reichlich vorhanden

Sonstiges

  • Wasser solltest du in Brasilien nie aus dem Hahn trinken, Mineralwasser gibt es abgefüllt in Flaschen zu kaufen.
  • Hygienisches Essen (nur Abgekochtes, nichts lau Aufgewärmtes) mindert die Gefahr von Durchfallerkrankungen.
  • Apotheken (Farmácias) gibt es in Brasilien buchstäblich wie Sand am Meer, viele Präparate erhält man billig und ohne Rezept. Dennoch solltest du von regelmäßig benötigten Medikamenten einen ausreichenden Vorrat mitnehmen.
  • Viele Hotels haben eine Ärzteliste, deutschsprachige Ärzte können bei den Botschaften erfragt werden.
  • Die privatärztliche Versorgung in Krankenhäusern und Praxen steht dem europäischen Niveau in nichts nach. Dies trifft vor allem auf die größeren Städte zu, weniger auf ländliche Regionen.
Einige Apotheken, wie die Farmácia do Leme in Rio, haben rund um die Uhr geöffnet

Notfallkit

Hier ein paar Vorschläge für deine Reiseapotheke:

  • Antibiotikum gegen bakterielle Infektionen (rezeptpflichtig)
  • Antiseptikum zur Desinfektion von Wunden
  • Wund- und Heilsalbe
  • Ibuprofen oder Paracetamol gegen Schmerzen und Fieber
  • Augentropfen gegen Bindehautentzündung
  • Loperamid gegen Durchfall
  • Elotrans zur Rückführung von Mineralien (für Kinder: Oralpädon Pulver)
  • Antimykotikum gegen Pilzinfektionen
  • Mückenschutz
  • Verbandzeug
  • Fieberthermometer
Die meisten Medikamente erhält man auch in den Apotheken der großen lateinamerikanischen Städte

Vorbeugung vor Mückenstichen

Die meisten Mücken stechen während der Nacht, also zwischen Beginn der Dämmerung und Sonnenaufgang. Am Abend schützen helle Kleidung wie lange Hosen, langärmlige Hemden, engmaschige Socken und ein Mücken abweisendes Mittel auf der Basis von Deet, das auf die Haut aufgetragen wird und die Geschmacksnerven stechender Insekten lähmt. Ist der Schlafraum nicht mückensicher (lückenlose Mückengitter an Fenster und Türen), hilft ein Moskitonetz. In einigen (aber nicht allen) Pousadas sind solche rund ums Bett befestigten Netze bereits vorhanden. Wer auf Nummer Sicher gehen will, bringt noch ein eigenes, mit Permethrin behandeltes Netz mit. Löcher verschließt man am besten mit Klebeband. Bei niedrigen Temperaturen in klimatisierten Räumen sind die Mücken zwar weniger aktiv, aber keineswegs ungefährlich. Zudem sollte man sich nach Regenfällen, wenn die Mücken am häufigsten auftreten, nicht unbedingt im Freien aufhalten.

Einige Mücken, darunter die Dengue übertragende Aedes aegypti, sind tagaktiv. Sie halten sich gerne unter Tischen auf, besonders wenn diese mit Tischdecken abgedunkelt sind. Wenn du zum Beispiel in einem Restaurant tagsüber viele Moskitos bemerkt, kannst du den Besitzer auf das Dengue-Risiko hinweisen und gegebenenfalls das Lokal wechseln.

Alles in allem sind Mücken in Brasilien nur an manchen Orten und zu bestimmten Jahreszeiten eine richtige Plage, Mückenspray muss dann jederzeit zur Hand sein. Im Großen und Ganzen staunen Besucher eher darüber, wie wenig sie Moskitos und andere Insekten in den brasilianischen Tropen zu Gesicht bekommen. Vor allem in den Großstädten begegnet man ihnen kaum noch. Die Zimmer in den besseren Hotels sind in der Regel ohnehin moskitofrei.

Top-Pousadas wie die Pousada Quarto Crescente in Trancoso an Bahias Entdeckerküste bieten fest installierte Moskitonetze – sehr praktisch! Und romantisch ist es auch …

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