Bolivien Blog
Bolivien: Reiseblog mit Tipps und Berichten
Bolivien ist neben Paraguay das einzige Land Südamerikas, das keinen direkten Zugang zum Meer besitzt. Den büßte man im Pazifikkrieg (1879-83) ein, den man gegen Chile verlor und dabei auch die Salpetervorkommen der Atacama-Wüste abgeben musste. Somit beschränkt sich Boliviens Küstenlinie auf die Ufer des südöstlichen Teils des Titicacasees mit seinen sehenswerten Inseln.
Inzwischen ist das Land aus dem touristischen Dornröschenschlaf erwacht und hat sich zu mehr als nur einem Geheimtipp für Südamerika-Reisende gemausert.
Denn Bolivien hat nicht nur eine fantastische und abwechslungsreiche Topografie zu bieten, die von den schneebedeckten Sechstausendern der Andenkette bis hinab ins Tiefland des Amazonas reicht, sondern ist auch deutlich günstiger als seine Nachbarländer.
Aber ein wenig chaotisch geht es in Bolivien, dessen Bevölkerung mehrheitlich indigen geprägt ist, immer noch zu: Es wird munter demonstriert und protestiert, häufige Regierungswechsel sind an der Tagesordnung. Dafür begegnen einem im Alltag freundliche, herzliche Menschen, die dir jederzeit gerne weiterhelfen. Vamos a Bolivia!
Reiseziele Bolivien
La Paz
An der Millionenstadt La Paz, einer der höchstgelegenen Städte der Welt, kommt kein Besucher vorbei. Wer einmal vom Rand des Kessels auf die unter ihm liegende Stadt geblickt hat, weiß warum. Es macht Spaß sich durch das Gewusel der Großstadt treiben zu lassen und dabei Märkte, koloniale Bauten und Museen zu entdecken. Und nur in der "Stadt des Friedens“ gibt es ein öffentliches Seilbahnnetz von mehr als 30 Kilometer Länge.
Der Westen
Rund um La Paz liegen jede Menge attraktiver Reiseziele, darunter die archäologische Stätte Tiwanaku und der Titicacasee mit der „Sonneninsel“ und dem Wallfahrtsort Copacabana. Bergsteiger und Wanderer finden ihr El Dorado in der Cordillera Real und der Cordillera Apolobamba, dem Nationalpark Sajama, sowie den zahlreichen Trekkingrouten in die Yungas, der grünen Übergangszone zwischen Hochland und Amazonasregion.
Nordbolivien: das Amazonasgebiet
Das riesige, dünn besiedelte Tiefland, dessen Wälder zunehmend von Abholzung bedroht sind, umfasst mehr als die Hälfte des Staatsgebiets und erstreckt sich vom Fuße der Anden bis an die Grenze zu Brasilien. Hier befinden sich Nationalparks mit einer faszinierenden Artenvielfalt wie das gerne besuchte Naturschutzgebiet Madidi, das von Rurrenabaque aus erreicht wird. Sehr schwer gelangt man dagegen in den entlegenen Nationalpark Noel Kempff, der zwar nur über einfache Unterkunftsmöglichkeiten verfügt, dafür einen Einblick in ein intaktes Ökosystem ermöglicht.
Das zentrale und südliche Hochland
In diesem Landesteil, der sich überwiegend durch Höhen von über 3000 Metern auszeichnet, verlaufen mit der Ost- und der Westkordillere zwei parallele Bergketten. Hier liegen die Karnevalshochburg Oruro, die Hauptstadt Sucre mit ihrem gut erhaltenen kolonialen Zentrum und die Silberstadt Potosí, deren Minen besichtigt werden können. Kaum zu bremsen sind Fotografen am riesigen Salar de Uyuni, einer Salzwüste, die sich in der Regenzeit in einen natürlichen Spiegel verwandelt. Auch an der Laguna Colorada wird fleißig geknipst. Die natürlich rot gefärbte Lagune gesprenkelt von Scharen von Flamingos gibt vor dem tiefblauen Himmel ebenfalls ein unwirkliches Fotomotiv ab. Noch weiter südlich erwarten dich bei Tarija das größte Weinbaugebiet Boliviens und bei Tupiza bizarre Canyonlandschaften.
Das östliche Tiefland
Dort, wo das Amazonasgebiet in eine weite Savannenlandschaft übergeht, liegt mit Santa Cruz de la Sierra die größte und modernste Stadt Boliviens auf nur noch 430 Meter Höhe. Das wirtschaftliche Herz der Region mit seiner kolonialen Altstadt ist der Ausgangspunkt für Ausflüge in den abwechslungsreichen Nationalpark Amboró. In Samaipata gibt es neben schöner Landschaft auch ein präinkaisches Zeremonialzentrum zu entdecken. Oder man begibt sich von dort auf die Spuren des kubanischen Guerillaführers Che Guevara. Östlich von Santa Cruz liegen verstreut in der weitläufigen Savannenlandschaft Jesuitenreduktionen und Franziskanersiedlungen aus dem 18. Jahrhundert, die von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
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Unser Bolivien-Autor
Frank Herrmann hat rund 20 Jahre in Lateinamerika gelebt, dort Reisen geleitet und veranstaltet sowie die Stefan Loose Travel Handbücher „Peru/Westbolivien“ und „Guatemala“ geschrieben. Besonders liegt ihm das Thema nachhaltiger Tourismus am Herzen. Hierzu hat er das preisgekrönte Buch „FAIRreisen“ veröffentlicht.
Fotos: Frank Herrmann sowie:
Landschaft bei Samaipata, Salzwüste Solar de Uyuni, Amazonas-Regenwald, La Paz und Berg Illimani und Alpakas vor Vulkanen Parinacota und Pomerape von Shutterstock.com