La Paz: die besten Sehenswürdigkeiten

In der höchstgelegenen Großstadt der Erde erwarten dich außer dünner Luft jede Menge interessante Sehenswürdigkeiten. Hier findest du die wichtigsten Highlights auf einen Blick.

Obwohl La Paz von überall her gut erreichbar ist, hat es immer noch etwas von einem Geheimtipp. Da die Stadt nur eine kurze Busfahrt von der Grenze zu Peru entfernt ist, machen viele Reisende von dort einen Abstecher hierher. Und sind begeistert von der abwechslungsreichen Metropole und ihrer spektakulären Umgebung mit dem 6439 Meter hohen Hausberg, dem Illimani. Auf den Straßen kannst du ein buntes Völkergemisch erleben, das im Staatsnamen Boliviens mit dem Begriff „plurinational“ gewürdigt wird. Jetzt aber los – eine spannende Stadt wartet darauf, von dir erkundet zu werden.

Eine Stadtbesichtigung kann in der dünnen Höhenluft von La Paz ganz schön anstrengend sein. Umso schöner ist es, abends in eine Unterkunft zurückzukehren, in der du dich wohl fühlst. In La Paz gibt es eine ganze Reihe empfehlenswerter Hotels und Hostels.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in La Paz:
Mit einer Toplage mitten im kolonialen Zentrum der Stadt kann das Hostal Naira aufwarten. Die sauberen Zimmer im Landhausstil verteilen sich um einen Innenhof. Direkt nebenan liegt das zum Hotel gehörende Café, in dem ein leckeres Frühstücksbuffet und richtig guter Kaffee serviert wird. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

La Paz ist die höchstgelegene Großstadt der Welt

La Paz: die besten Sehenswürdigkeiten auf einen Blick

Es gibt viel zu sehen und zu erleben in der Stadt, in der es einem im wahrsten Sinn des Wortes gelegentlich den Atem verschlägt. Gerade aber die dünne Höhenluft sollte man ernst nehmen und es während des Besuchs ruhig angehen lassen und viel Flüssigkeit zu sich nehmen, ideal ist Koka-Tee.

Straßen, Plätze & Viertel

Plaza Pedro Domingo Murillo

Das Zentrum der Altstadt von La Paz ist die Plaza Pedro Domingo Murillo, benannt nach einem der Anführer der Unabhängigkeitsbewegung von Spanien. Ihm ist das Denkmal inmitten des Platzes gewidmet, der schon viele politische Unruhen und Machtwechsel erlebt hat. Um die Plaza Murillo, wie sie abgekürzt von den Einheimischen genannt wird, gruppieren sich der Regierungspalast und das Parlamentsgebäude. Das neu errichtete Hochhaus neben der zweitürmigen Kathedrale lässt diese kleiner erscheinen, als sie in Wirklichkeit ist. Ebenfalls an der Plaza Murillo liegt der Palacio de los Condes de Arana, ein schönes Kolonialgebäude in dem das nationale Kunstmuseum (Museo Nacional de Arte) untergebracht ist.

Adresse: La Paz, koloniales Zentrum

Kunterbunt mischen sich alte und neue Architektur an der Plaza Murillo in La Paz

Calle Jaén

Nur wenige Straßenblocks nordwestlich der Plaza Murillo liegt die Calle Jaén, eine der ältesten und schönsten Gassen der Stadt. Der Namensgeber, Apolinar Jaén, kämpfte einst für die Unabhängigkeit von Spanien. Weiß getünchte Häuser mit kleinen Balkonen und roten Ziegeldächern lassen sogar etwas mediterranes Flair aufkommen. Hier schlendert man gemütlich durch die Gasse, bestaunt vielseitige Kunsthandwerksläden oder besucht eines von gleich vier Museen, die entlang der Straße verteilt sind. Ganz in der Nähe der Calle Jaén liegt das 1845 eingeweihte Nationaltheater mit seiner sehenswerten neoklassizistischen Fassade. Hier finden auch heute noch Vorstellungen statt.

Adresse: Calle Jaén, La Paz

Kolonialbauten säumen eine der ältesten Straßen von La Paz

Rund um die Calle Sagárnaga

In diesem Teil der Stadt tobt tagsüber das Leben, hier reihen sich die Reiseagenturen, Souvenirshops und Cafés aneinander. Aber nicht nur Touristen frequentieren dieses Viertel, zahlreiche Einheimische nutzen die Calle Sagárnaga, um zu den naheliegenden Märkten oder ihren Wohnvierteln zu kommen. Abends ist es hier bedeutend ruhiger, nur einige Restaurants und Geschäfte haben dann noch geöffnet. Die steile Straße, ideales Terrain um sich an die dünne Luft der Stadt zu gewöhnen, ist ein prima Ausgangspunkt für einen Abstecher ins Kokamuseum, zur Kirche San Francisco und zum Hexenmarkt. Und auch zur lilafarbenen Linie der Seilbahn und zum belebten Paseo El Prado, der Hauptverkehrsader der Stadt, ist es nur ein Katzensprung.

Adresse: Calle Sagárnaga, La Paz

Wer typische Souvenirs sucht, wird in der Calle Sagárnaga sicher fündig

Plaza Mayor de San Francisco

Auf diesem Platz vor der gleichnamigen Kirche ist immer was los – egal ob Demos, Militärparaden oder Straßenmusikanten. Daher einfach mal hinsetzen und dem Treiben zuschauen. Unter spanischer Herrschaft diente die Kirche als Ausgangspunkt für die Christianisierung Boliviens, das damals noch Alto Peru hieß. Nach ihrem Einsturz im 17. Jahrhundert finanzierten vermögende Minenbesitzer den Wiederaufbau im 18. Jahrhundert. Die barocke Fassade wurde dabei mit Naturmotiven versehen. An der Nordseite des Kirchengebäudes liegt das Museum Centro Cultural Museo San Francisco.

Adresse: Plaza Mayor de San Francisco, La Paz

Seilbahn

Wie lässt sich das Verkehrsproblem einer Großstadt wie La Paz abmildern? Richtig, mit dem Bau eines Seilbahnnetzes, hier Mi Teleférico genannt, das in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden ist. Für Einheimische wie Touristen ist es einfach eine geniale, günstige und schnelle Form der Fortbewegung. Und es macht richtig Spaß, fast lautlos über den Dächern der Großstadt entlangzuschweben und das Leben von oben zu beobachten. Vor allem die indigen geprägte Stadt El Alto, die oberhalb von La Paz liegt, ist nun bequem zu erreichen. Übrigens: Die Benutzung der Seilbahnen ist denkbar einfach, denn die einzelnen Linien erkennt man an ihren Farbsymbolen.

Öffnungszeiten: Mo–Sa 6–22, So 7–21 Uhr

Web: miteleferico.bo

Eine Attraktion für sich: das mehr als 30 Kilometer lange Seilbahnnetz von La Paz

Märkte

Auf den dicht gedrängten Märkten von La Paz sind nicht nur Touristen unterwegs, auch gut organisierte Taschendiebe treiben hier leider ihr Unwesen. Um unschöne Überraschungen zu vermeiden, lässt man Wertsachen und den Tagesrucksack deshalb besser im Hotel. Hosentaschen mit Reißverschluss sind empfehlenswert. Außerhalb der engen Märkte kann man sich in La Paz aber recht frei bewegen.

Hexenmarkt

La Paz ist die Stadt der Märkte. Auf der Straße wird alles angeboten, was das Herz begehrt: von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Diebesgut. Der „Hexenmarkt“, oder Mercado de las Brujas, liegt etwas mehr als einen Straßenblock von der Plaza San Francisco entfernt und ist mehr als nur einer von vielen Märkten. Denn hier gibt es neben Kräutern und Glücksbringern auch beispielsweise getrocknete Lamaföten zu kaufen. Was für die Touristen einfach nur Souvenirs sind, hat für die lokale Bevölkerung eine wichtige Bedeutung. Denn all diese Artikel werden von indigenen Schamanen und Heilern für ihre unterschiedlichen Opferzeremonien benötigt.

Adresse: Mercado de las Brujas, La Paz

El Alto

Einst nur eine lose Ansammlung von Backsteinbauten und Wellblechdächern, hat El Alto La Paz an Einwohnern inzwischen übertroffen. Das riesige Sammelbecken für die indigene Landbevölkerung des Hochlands oberhalb des Talkessels von La Paz zieht weiterhin jede Menge Menschen an, obwohl die Lebensbedingungen auf über 4000 Meter Höhe hart sind. Wer einen Eindruck vom unverfälschten indigenen Leben erhalten will, sollte mit der Seilbahn dort donnerstags oder sonntags hinauffahren und die enorme Feria El Alto, angeblich den größten Freiluftmarkt der Welt, besuchen – tolle Ausblicke auf La Paz sind unterwegs garantiert.

Adresse: El Alto, La Paz

Magische Glücksbringer auf dem Markt von El Alto

Museen

Koka-Museum

Im touristischen Zentrum der Stadt rund um die Calle Linares liegt das Museo de la Coca. Die Blätter des Kokastrauchs gehören zu Bolivien wie seine indigene Kultur und die Lamas. Denn Koka ist in Bolivien weniger als Rauschmittel (Kokain in seiner verarbeiteten Form) angesagt, sondern als tausendjährige Heil- und Ritualpflanze weit verbreitet. Das wissen auch ausländische Besucherinnen und Besucher zu schätzen, denen aus frischen Blättern zubereiteter Koka-Tee gegen die Höhenkrankheit hilft. Im Museum erfährst du alles Wissenswerte um dieses unscheinbare grüne Blatt, das seinen schlechten Ruf ganz zu Unrecht hat.

Adresse: Museo de la Coca, La Paz

Öffnungszeiten: tgl. 10–19 Uhr

Web: cocamuseum.com

Der Kokastrauch gedeiht in Bolivien an den Osthängen der Anden

Museumsmeile

Museumsliebhaber haben in der kolonialen Calle Jaén die Möglichkeit gleich vier Museen zu besuchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zu sehen gibt es das Musikinstrumenten-Museum (Museo de Instrumentos Musicales), das Museum der Edelmetalle (Museo de Metales Preciosos), das Küstenmuseum (Museo Litoral) und das Museum der Traditionen (Museo Costumbrista Juan de Vargas). Ganz in der Nähe liegt darüber hinaus noch das ebenfalls sehenswerte Ethnografie- und Fokloremuseum (Museo de Etnografía y Folclore), das im schmucken Palacio de Marqueses untergebracht ist, an dessen Fassade man den letzten ornamentreich verzierten Holzbalkon der Stadt bewundern kann.

Adresse: Museen in der Calle Jaén, La Paz

Öffnungszeiten: Di–Fr 9.30–12.30, 15–19, Sa, So 9–13 Uhr

Web: lapaz.bo

Panflöten aller Art gibt es im Museum für Musikinstrumente in La Paz zu sehen

Naturlandschaften

Valle de la Luna

Im Süden von La Paz liegt die „Zona Sur“ mit den wohlhabenderen Stadtvierteln Cota Cota, San Miguel und Calacoto, die deutlich niedriger liegen als der Rest der Stadt und in denen es entsprechend wärmer ist. Von Calacoto fahren regelmäßig Busse in wenigen Kilometern zum Valle de la Luna, dem Mondtal. Dort haben die Naturgewalten in Jahrtausenden eine bizarre Landschaft aus scharfzackigen Steintürmen geschaffen. Durch die erodierten Gebilde führen mehrere Wege. Seinen Namen hat die Gegend Neil Armstrong, dem ersten Menschen auf dem Mond, zu verdanken. Er besuchte das Mondtal 1969, dem Jahr der ersten Mondlandung.

Adresse: Valle de la Luna, La Paz

Öffnungszeiten: tgl. 8.30–18.30 Uhr

Bizarre Steinlandschaft: das „Mondtal“ am Südrand von La Paz

Ausflüge und Touren

Tiwanaku

Rund 72 Kilometer westlich von La Paz liegt entlang der Straße zur peruanischen Grenze eine besondere archäologische Stätte: Das Unesco-Weltkulturerbe Tiwanaku, das manchmal auch Tiawanaco oder Tiuhuanaco geschrieben wird. Es kann auf eine fast dreitausendjährige Geschichte zurückblicken. Schwer vorstellbar, dass hier einst bis zu 200.000 Menschen am damals nahe gelegenen Titicacasee lebten. Statt Monumentalbauten zu errichten, wie bei anderen präinkaischen Kulturen üblich, konzentrierte man sich hier auf praktische Erfindungen wie das Gefriertrocknen von Kartoffeln, schaffte es Steinstrukturen mit Bronzeklammern zu verbinden und entwickelte aufwendige Bewässerungssysteme. Auf von Kanälen umspülten Hochfeldern gelang eine stabile Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung, die zum Erfolgsmodell der Tiwanaku-Kultur wurde. Am einfachsten lässt sich die Ruinenstätte im Rahmen einer organisierten Tour besuchen. Wer auf eigene Faust dorthin möchte, nimmt einen beliebigen Bus Richtung peruanische Grenze und gibt dem Fahrer Bescheid.

Adresse: Archäologische Stätte Tiwanaku

Öffnungszeiten: tgl. 8–17 Uhr

Web: tiwanaku.gob.bo

Tiwanaku begeistert mit der Erfindung einer ganz eigenen landwirtschaftlichen Anbautechnik

Biken auf der Todesstraße

Das gibt es nur in Bolivien: 64 Kilometer mit dem Mountainbike fast nur bergab von einem Bergpass nordöstlich von La Paz bis hinab in die feuchtheißen Yungas auf nur noch 1300 Metern Höhe. Unterwegs erwarten die Biker mal Regen, Staub oder Schlamm, Wasserfälle an der Straße und steile Abgründe. Jedes Jahr stürzen sich Tausende Besucherinnen und Besucher in dieses einzigartige Abenteuer, das auf dem Bergpass La Cumbre in 4600 Meter Höhe beginnt und wo es zu Beginn der Tour auch durchaus mal schneien kann. Auf den ersten 30 Kilometern ist die Straße noch asphaltiert, dann folgt der spektakulärste Teil auf der einstigen Todesstraße, auf der jährlich Hunderte Menschen bei Busunglücken ums Leben kamen. Auch heute noch verzeihen die steilen Ränder der Straße keine Fahrfehler. Aber keine Sorge: Die meisten Veranstalter nutzen qualitativ hochwertige Mountainbikes und Schutzkleidung für den Trip. Ein vorausfahrender Guide warnt an kritischen Stellen vor dem immer seltener werdenden Gegenverkehr.

Adresse: La Paz, Todesstraße

Adrenalin pur auf der „Todesstraße“ – kein Wunder bei einem Höhenunterschied von mehr als 3000 Metern!

Valle de las Ánimas und Cañon de Palca

Diese Canyonlandschaften südöstlich von La Paz sollte man sich nicht entgehen lassen. Beide sind über die Zona Sur zu erreichen. Das nordwestlich von Ovejuyo gelegene Valle de las Ánimas beeindruckt durch seine steilen Felswände, die am Ende eines ehemaligen Flusstals gelegentlich tolle Blicke auf La Paz freigeben. Erkunden lässt sich das Gebiet auf einem knapp acht Kilometer langen Rundweg. Weiter östlich gelangt man in das kleine Bergdorf Uni mit tollen Ausblicken auf den Illimani, den Hausberg von La Paz. In Uni beginnt der Abstieg in den breiten Cañon de Palca, dem man in drei bis vier Stunden bis zur Ortschaft Palca folgt. Von dort fahren Busse regelmäßig zurück nach La Paz.

Beide Wanderungen nicht alleine und nur mit ausreichend Wasser, Sonnenschutz und Kopfbedeckung unternehmen. Wer beide Touren an einem Tag bewältigen möchte, muss sehr früh aufstehen!

Adresse: Valle de las Ánimas und Cañon de Palca

Der Einstieg in den Palca-Canyon erfolgt in spektakulärer Berglandschaft

Hotels & Unterkünfte

Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deinen Aufenthalt in La Paz.

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