Die schönsten Strände Kubas
Bei über 5000 Kilometer Küstenlänge und unzähligen Inselchen (Cayos) kann die größte Insel der Karibik mit zahllosen Stränden aufwarten, die sämtliche Paradies-Vorstellungen erfüllen. Im Folgenden stelle ich dir die schönsten vor, darunter neben den gut besuchten Traumflecken auch Geheimtipps, die noch unterm Radar des Massentourismus liegen.
Inhaltsverzeichnis
Ein bisschen Wissenswertes vorab: Generell sind die Strände der Nordküste, wo sich viele Archipele und das zweitgrößte Riff der Welt erstrecken, besser als die der Südküste. Fast alle bieten mit ihren flach ins Wasser führenden Uferzonen auch Familien ideale Bedingungen. Die Zahl der All-Inclusive-Hotels nimmt seit Jahren zu, doch auch deren Strandabschnitte sind meist für alle offen zugänglich, und mit einem Tagespass kannst du zusätzlich die Infrastruktur der Resorts nutzen. Auf den Cayos wirst du nur wenigen Kubanern begegnen, doch an den Stränden in Stadtnähe kann es am Wochenende und vor allem in den kubanischen Sommerferien (Juli und August) voll werden.
Kuba: die schönsten Strände
Eine Postkartenoptik mit türkis schimmerndem Wasser, Palmen und weißem bis goldgelbem Sand sowie die artenreichsten Riffe der Karibik bietet fast jedes der sandigen Paradiese. Und doch hat jeder Strand seine ganz eigenen Reize. Die folgende Auswahl, die ich von West nach Ost aufliste, ist subjektiv und natürlich nicht vollständig.
María La Gorda
Willkommen am Ende der Welt! Kein Strand ist abgelegener als dieser auf der Península de Guanahacabibes – satte 140 Kilometer sind es noch von der Provinzhauptstadt Pinar del Río bis in Kubas äußersten Westen. Die wenigen Gäste reisen per Leihwagen oder Tagesausflug an, und fast alle kommen zum Tauchen, zählen die Unterwasserspots doch zu den besten Kubas. Obendrauf gibt es die schönsten Sonnenuntergänge und einsame Strandbuchten (nur der beste, zwei Kilometer lange Abschnitt hat ein Hotel). Wer viel Ruhe sucht, ist hier bestens aufgehoben – in María La Gorda sagen sich Pelikan und Kormoran gute Nacht. Zusammen mit anderen gefiederten Gesellen schwirren sie durchs benachbarte Biosphärenreservat, in das Exkursionen angeboten werden, darunter auch Nachttouren zur Eiablage von Meeresschildkröten.
Cayo Jutias
Wie Cayo Levisa zählt das über einen Damm erreichbare Inselchen zum Archipel Los Colorados, und wie sein Nachbar zieht es Tagesausflügler vom etwa 60 Kilometer südöstlich gelegenen Viñales an. Im Süden wuchern Mangroven, und der Naturstrand im Norden hat einen fotogenen Leuchtturm und ein Restaurant mit Bootsverleih, aber noch kein Hotel. Er erstreckt sich über fünf Kilometer, ist aber nur wenige Meter breit. Rund ums Restaurant kann es vor allem am Wochenende voll werden, aber in Richtung Südspitze findest du noch einsame Plätzchen.
Cayo Levisa
Dieses Eiland im Osten des Archipel Los Colorados wird per Fähre angesteuert und ist für mich die schönste Badedestination Westkubas. Das hübsche kleine Hotel ist selten voll, und auch die Tagesausflügler vom 50 Kilometer südwestlich gelegenen Viñales verteilen sich angenehm auf dem drei Kilometer langen Traumstrand. Oder sie schwärmen auf Bootstrips zu artenreichen Riffen mit den besten Tauch- und Schnorchelspots Westkubas aus.
Playas del Este
Ein Bilderbuchstrand gerade mal eine halbe Stunde Fahrt von einer Millionenmetropole entfernt? Schwer zu glauben, aber wahr. Havannas „Badewanne“ ist verkehrstechnisch super angebunden und besteht aus mehreren breiten Stränden – und jeder hat sein ganz eigenes Gesicht. In Santa María del Mar lockt der beste Abschnitt mit Hotels, er ist insgesamt drei Kilometer lang. Und weiter östlich schließt sich die Kleinstadt Guanabo an, der dortige Strand erstreckt sich über vier Kilometer, ist aber schmaler. Hier findest du Pensionen, Shops, Restaurants und vor allem am Wochenende viel kubanisches Leben. Eine tolle Destination für Party- und Kontaktfreudige, aber nicht für jene, die Einsamkeit oder gute Wassersport-Optionen suchen.
Playa Jibacoa
Genau zwischen den Touristenpolen Havanna und Varadero gelegen, wird dieser Strand oft übersehen. Dabei zählt er zu den landschaftlich attraktivsten: Kleine Buchten schmiegen sich an wundervolle Klippen und bieten fantastische Ausblicke. Nirgendwo in Kuba liegen die Riffe so ufernah, was viele tolle Schnorchelspots mit sich bringt. An dem besten Abschnitt der einen Kilometer langen Playa Arroyo Bermejo verwöhnen zwei All-inclusive-Hotels Gäste, doch ansonsten musst du zur Versorgung und auch zu den wenigen Pensionen einige Kilometer weit fahren. Dafür findest du hier viel Ruhe – mit Ausnahme der Monate Juli und August, wenn in den rustikalen Campismos viele Einheimische Party machen.
Varadero
Wie ein riesiges Juwelenband schimmert Kubas bekanntester Strand an der Nordküste der fingerförmigen Halbinsel Hicacos. Wer dieses 20 Kilometer lange Idyll sieht, wundert sich nicht, dass Varadero zum zweitbesten Strand der Welt gekürt wurde und zum größten Strandbad der Karibik gewachsen ist. Dort erwarten dich eine gute kulinarische Szene, zahllose Aktivitäten sowie ein quirliges Nachtleben, das eine Ausnahme unter den abends oft sehr ruhigen Strandbädern darstellt. Auch Naturareale auf der Halbinsel und Ausflüge in die Umgebung sorgen für Abwechslung. Und während die östliche Hotelzone mit zahlreichen All-inclusive-Resorts vor allem Pauschaltouristen anzieht, kommen in den Pensionen der westlichen Kleinstadt auch Individualreisende auf ihre Kosten.
Cayo Largo
Dieses Eiland des südlichen Canarreos-Archipels ist nur per Inlandsflug erreichbar und begeistert mit insgesamt 25 Kilometer langen Stränden mit dem weißesten und feinkörnigsten Sand in ganz Kuba. Ein Paradies wie aus dem Bilderbuch, das aber fest in der Hand von Pauschalurlaubern ist. Es gibt also weder Pensionen noch einheimische Siedlungen. Die windgeschützten Playa Sirena und Playa Paraíso werden gerne von Tagesausflüglern besucht. Sie sind jeweils zwei Kilometer lang und es gibt dort lediglich ein Bar-Restaurant, aber keine Hotels. Dagegen befinden sich an der fünf Kilometer langen, windigeren Playa Lindamar eine Handvoll Resorts. Trotzdem findest du ruhige Plätzchen und kannst auf langen Spaziergängen die einsamen Oststrände erkunden, wo Meeresschildkröten ihre Eier ablegen (Exkursionen von April bis September), oder auf Seafaris zu Riffen und Inseln ausschwärmen, auf denen Leguane leben.
Playa Rancho Luna
Und noch ein toller Stadtstrand, diesmal vor den Toren von Cienfuegos. Auch hier stimmt die Mischung: Eine attraktive Küstenlandschaft, ein Dorf mit Hotels, Pensionen und Restaurants und viel einheimisches Leben. Und wenn’s dir am Strand zu langweilig wird, locken in der Nähe ein paar schöne Ausflugsziele.
Playa Ancón
Was für eine Mischung! Das koloniale Kleinod Trinidad hat nicht nur die prächtigste Architektur des Landes, sondern auch noch den besten Strand der Südküste – so nah vor der „Haustür“, dass er per Bus oder Rad leicht erreichbar ist. Auch wenn so mancher Tagesausflügler vorbeischaut, wird es nur am Wochenende voll, denn dann strömen viele Einheimische hierher. Auf dem golden schimmernden, vier Kilometer langen Sandband der Halbinsel verteilen sich nur wenige Hotels. Restaurants in nahe gelegenen Fischerdörfern sowie Bootsausflüge zu Unterwasserspots oder in den Sonnenuntergang machen das Karibikfeeling perfekt.
Cayería de Villa Clara
Keine Frage: Die rund 50 Kilometer nordöstlich der Kolonialstadt Remedios gelegene Inselwelt zählt zum Allerfeinsten, was Kuba in puncto Strandurlaub zu bieten hat. Also wurde erst ein Damm gebaut und dann nahm die Erschließung so rasant an Fahrt auf, dass der Archipel inzwischen zur zweitgrößten Pauschaldestination nach Varadero angewachsen ist, mit insgesamt fast 20 Kilometer Strand und über 20 Luxusresorts, vor allem auf dem größten Cayo Santa María und dem kleineren Cayo Las Brujas. Letzteres zieht auch Tagesausflügler an, denn es gibt keine Pensionen. Es locken Bootsausflüge zu Riffen oder Strandspaziergänge. Und ganz im Osten findet sich ein ruhiges Plätzchen in einem kleinen Naturreservat mit Lagune, Wald und einsamem Strand.
Cayo Coco
Und noch ein Inselparadies, ebenfalls per Dammstraße erreichbar. Fast so groß wie das Bundesland Bremen, ist Cayo Coco eine der vielfältigsten Stranddestinationen Kubas. Neun Strände erstrecken sich über insgesamt 22 Kilometer: Von den je zweieinhalb Kilometer langen Playa Larga und Playa Las Coloradas mit den meisten All-inklusive-Hotels geht es bis hin zu einsameren Locations mit den meterhohen Dunas Loma del Puerto. Aber auch artenreiche Naturreservate mit Wald und Mangroven, Flamingos und anderen Wasservögeln, Seafaris zu Riffen, Jetskifahrten, Kitesurfspots und Kubas einziger Kletterpark begeistern. Der Wermutstropfen: Es gibt keine Pensionen und auch sonst kaum günstige Zimmer, aber die Stadt Morón liegt nur rund 60 Kilometer entfernt, in Reichweite eines Tagesausflugs.
Cayo Guillermo
Der „kleine Bruder“ von Cayo Coco schließt sich gleich im Westen an und lockt ebenfalls mit All-inklusive-Hotels, Kitesurfing sowie Jetski- und Katamaranfahrten zu artenreichen Riffen. Und die insgesamt sechs Kilometer langen Strände sind sogar noch schöner. Die von hohen Dünen umgebene und nach Hemingways berühmter Jacht benannte Playa Pilar wird zu den Top drei der kubanischen Traumstrände gezählt.
Playa Santa Lucia
120 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Camagüey erstreckt sich einer der längsten sandigen Traumflecken Kubas über ganze 20 Kilometer. Im Hinterland schimmern Salzmarschen mit Mangroven und Flamingos. Der attraktivste Spot ist ganz im Westen: die etwa acht Kilometer von der Hotelzone liegende Playa Los Cocos mit Kokospalmen und Dorf. Noch einsamer geht es nur auf der per Katamaranausflug angesteuerten Playa Bonita auf dem benachbarten, menschenleeren Cayo Sabinal zu. Unter Wasser findest du 40 Kilometer lange Riffe und kannst sogar Haifütterungen bestaunen. Ansonsten ist Abhängen und Seele-baumeln-lassen angesagt, denn bis auf ein paar All-inclusive-Resorts und eine Handvoll Pensionen ist hier kaum etwas los.
Playa Herradura
Die wenigen Backpacker, die es per Taxi oder Leihwagen (es fahren keine Busse) bis ins Dorf La Herradura etwa 50 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Holguín geschafft haben, werden hier, mitten im Nirgendwo, mit einem noch gut gehüteten Geheimnis belohnt. Der 500 Meter lange, hufeisenförmige Strand ist ideal für Ruhesuchende, und auch weiter westlich locken einsame Strände. Rustikale Pensionen, die fangfrischen Fisch auftischen, gibt’s ein paar, aber Aktivitäten wie Schnorcheltrips oder Wassersport sind noch ein Fremdwort.
Strände vor der Sierra Maestra
Zugegeben, die Strände in dieser Region spielen nicht in Kubas oberster Liga, aber der seltene dunkle Sand ist mal eine Abwechslung. Außerdem ist die traumhafte Kulisse des höchsten Gebirges Kubas einfach unschlagbar. An den besten Stränden Playa Marea del Portillo, Playa Chivirico und Playa Sevilla können die wenigen Touristen wählen zwischen Komfort in Resorts und rustikalen Pensionen. An anderen Buchten, die du bei einer Mofafahrt entlang der atemberaubenden Küstenstraße entdecken kannst, ist Einsamkeit ohne jegliche Infrastruktur Trumpf.
Guardalavaca
Etwa 55 Kilometer nordöstlich von Holguín zieht das bedeutendste Strandzentrum Ostkubas mit drei All-inklusive-Hotels und einer Handvoll Pensionen sowohl Pauschal- als auch Individualreisende an. Der Strand ist nur einen guten Kilometer lang, aber in reizvolle grüne Hügel eingebettet. Einige Kilometer westlich, per Hop-on-Hop-off-Bus erreichbar, liegen weitere attraktive Strandbuchten mit Resorts, dort gibt es jedoch keine Pensionen. Das Nachtleben ist eher mau, das Angebot an Ausflügen und Wassersport aber ordentlich. Und wenn du mal auf eigene Faust losziehen willst, findest du Lehrpfade durch Naturparks mit schönen Aussichtspunkten und Ausritten sowie den wichtigsten Indigenenfriedhof der Karibik.
Cayo Saetia
Die fast vollständig von Wald bedeckte Insel wird meist von Katamaranausflügen angesteuert. Nur wenige reisen auch mit dem Auto an, die Insel liegt etwa 30 Kilometer nordöstlich von Mayarí. Cayo Saetia ist ein Naturparadies – und was für eines! Denn hier tummeln sich importierte afrikanische Tiere, die du auf einer Safari bestaunen kannst. Ach ja, wunderschöne, von Felsen gesäumte Strandbuchten, gibt es natürlich auch. Und bei nur einem Hotel und Restaurant jede Menge Einsamkeit – zumindest, wenn die Tagestouristen wieder abgezogen sind.
Playa Siboney
Neben Havanna hat auch Kubas zweitgrößte Stadt Santiago de Cuba ihre „Badewanne“, nur rund 20 Kilometer südöstlich des Zentrums liegt sie. Schnorchelspots und Wassersport sind Fehlanzeige, und der nur 300 Meter lange, recht schmale und teilweise steinige Strand ist nur durchschnittlich, aber von attraktiven Hügeln mit wunderschöner Aussicht eingerahmt. Außerdem kannst du in netten Pensionen übernachten, im Geburtshaus der Buena-Vista-Legende Compay Segundo speisen und mit Einheimischen am Strand feiern.
Playa Maguana
Schon die Anfahrt zu diesem etwa 25 Kilometer nordwestlich von Baracoa gelegenen, etwa einen Kilometer langen Strand ist ein Erlebnis, denn es geht mitten durchs Biosphärenreservat Cuchillas del Toa. Die wenigen Besucher schauen kurz auf Tagesausflügen vorbei oder steigen im hübschen rustikalen Minihotel ab. Ein idealer Ort für Naturfans und Ruheliebende.