Geld & Währung in Kuba

Das Thema Geld ist recht komplex auf Kuba. In diesem Text findest du alle wichtigen Infos zu den Besonderheiten rund um Finanzen und Zahlungsmittel auf der Insel.

Das Wichtigste zuerst: Die Zeiten, als in Kuba noch zwei Währungen kursierten und zahlreiche Traveller verwirrten, sind endlich vorbei. Viele Jahre zahlten Touristen in erster Linie in Pesos Convertibles (CUC) und die Einheimischen in Pesos Cubanos (CUP), auch Nationalwährung (Moneda Nacional) genannt. Anfang 2021 wurde der konvertible Peso (CUC) in einer seit Langem angekündigten Währungsreform abgeschafft, übrig blieb der kubanische Peso (CUP). Einfacher und übersichtlicher ist es dadurch leider nicht geworden. Aber mit etwas Vorbereitung und nach der Lektüre dieses Artikels wirst du dich in Kubas „Dinero-Dschungel“ gut zurechtfinden.

Im Folgenden erfährst du alles Wissenswerte zum monetären ABC, von Bargeld über Kreditkarten bis hin zu Zahlungsmitteln. Ein weiterer Artikel informiert rund um die Themen Kosten und Budget. Auch das Stefan Loose Travel Handbuch Kuba hält zahlreiche Infos zu Geld und Reisekosten, darunter viele Tipps zum Sparen, bereit.

Zahlungsmittel in Kuba

Die kubanische Währung

Auf der größten Karibikinsel wird mit kubanischen Pesos (Pesos Cubanos, kurz: CUP) bezahlt. Es gibt Münzen von 5 und 20 Centavos sowie 1, 3 und 5 Peso. Außerdem sind Scheine im Wert von 1, 3, 5, 10, 20, 50, 100, 200, 500 und 1000 Pesos im Umlauf.

Der Wechselkurs beträgt:
1 Euro = ca. 130 CUP
1 Schweizer Franken = ca. 132 CUP
1 US-Dollar = ca. 120 CUP
(Stand: April 2023)

Zum aktuellen Wechselkurs.

Auf Kubas Geldscheinen prangen die Konterfeis von Helden der Unabhängigkeitskämpfe und der Revolution

Geld umtauschen

Geldinstitute sind in Kuba recht zahlreich und finden sich auch in den meisten kleineren und weniger touristischen Orten. Trotzdem muss man mit längeren Schlangen rechnen (nach der letzten Person, el último, fragen) und sollte stets Zeit einplanen und gleich eine größere Summe tauschen. Wechsele aber nur einen Teil deines Bargeldes und reise mit einem Mix aus Pesos und Euros. Denn in Havanna und anderen Touristenzentren ist das Zahlen mit Euros weit verbreitet – vor allem in Pensionen, Restaurants und bei Taxifahrten.

Sollte ich schon zuhause Geld umtauschen?

Klare Antwort: Nein. Denn das geht gar nicht; der kubanische Peso ist nur in Kuba erhältlich und gültig. Gleich am Flughafen gibt es Wechselschalter, wo man 200 bis 300 Euro in CUP tauschen sollte. Das reicht für die ersten Tage, in denen sich zudem vieles auch erstmal mit Euro bezahlen lässt.

Wo bekomme ich kubanisches Geld?

Neben Banken gibt es in Kuba auch deutlich kleinere Wechselstuben, die sogenannten Casas de Cambio, oder kurz: Cadeca. In der Regel unterscheiden sich die Kurse zwischen den Geldinstituten kaum, wohl aber die Öffnungszeiten: Banken haben meistens Montag bis Freitag zwischen 8 und 15 Uhr geöffnet, Wechselstuben dagegen von Montag bis Samstag zwischen 9 und 16 oder 18 Uhr sowie Sonntagvormittags, manchmal auch länger.

Man fragt am besten in seiner Pension, wo die besten Wechselstuben – also die mit den längsten Öffnungszeiten und kürzesten Schlangen – liegen. Zur Not wechseln auch viele Hotels Geld, allerdings zu ungünstigeren Kursen. Einige Hotels haben auch eine Cadeca im Haus.

Achtung: Auch unter Bankangestellten gibt es schwarze Schafe – überprüfe immer die erhaltene Summe, und zwar gleich am Schalter.

Längere Schlangen vor Banken und Wechselstuben sind, wie hier in Havanna, auf Kuba die Regel

Kurzes Umtausch-ABC

Wichtig: Man sollte meinen, der US-Dollar sei in Kuba weit verbreitet. Das ist er auch, aber nur als Verrechnungseinheit. Als Zahlungsmittel ist er dagegen nicht die erste Wahl, da wegen der US-Blockade höhere Umtauschgebühren anfallen als bei Euro oder Schweizer Franken. Es gilt also: Keine US-Dollar mitnehmen, sondern Euro oder Franken!

Der Peso cubano ist derzeit (Frühjahr 2023) zu einem fixen Wechselkurs von 120 zu 1 an den US-Dollar gebunden. Die Menge an Pesos, die man für einen Euro oder Schweizer Franken erhält, hängt also von deren Tageskurs zum US-Dollar ab und schwankt daher geringfügig. Hinzu kommt noch eine fixe Wechselgebühr der kubanischen Banken von etwa drei Prozent. Zum selben Kurs kannst du auch mit der Kreditkarte Geld abheben – auch direkt am Schalter, falls es Probleme mit den Automaten gibt. Am Schalter zeigt man grundsätzlich den Reisepass (keine Kopie) vor und wird auch oft nach der Übernachtungsadresse gefragt. Nimm am besten die Visitenkarte deiner Pension oder deines Hotels mit.

Lass die Finger vom Schwarztauschen. Zwar ist der Kurs etwas besser als der offizielle der Banken, aber das Tauschen auf der Straße ist verboten und birgt zudem das Risiko, betrogen zu werden. Außerdem schadet der Schwarzmarkt der kubanischen Wirtschaft, und der Staat braucht dringend die Devisen, um zumindest die allernötigsten Importe für die Bevölkerung finanzieren zu können.

Plane deine Ausgaben so, dass du am Ende der Reise nicht mehr allzu viele CUP in der Geldbörse hast. Außerhalb der Insel sind kubanische Pesos nämlich wertlos, und zudem ist ihre Aus- und Einfuhr verboten. Aber auch der Rücktausch gestaltet sich manchmal gar nicht so einfach, da die Bankinstitute generell nur über begrenzte Devisenreserven verfügen. Geh das also besser rechtzeitig an und nicht erst am Flughafen.

Statt US-Dollar sollten Euro oder Schweizer Franken ins Gepäck für die Kuba-Reise

Kreditkarten und Geldautomaten

Noch immer gibt Bares auf der Insel den Ton an, doch ist die Akzeptanz von Kreditkarten in den letzten Jahren stark gestiegen. Hotels, Exkursionen und Inlandsflüge müssen oft sogar mit Karte bezahlt werden. In jeder größeren Stadt gibt es Automaten (cajeros automáticos), aber abseits der Touristenpfade sind sie noch rar. Und sichtet man eine dieser Schatzkisten, ist noch nicht sicher, ob sie auch Geld ausspuckt. Derzeit sind die Automaten in relativ schlechtem Zustand – so mancher ist defekt. Auch technische Störungen und die vor allem die im Osten der Insel gar nicht so seltenen Stromausfälle legen die Geldautomaten manchmal lahm, und der eine oder andere kann auch mal leer sein, vor allem am Wochenende.

Hab daher auch immer ausreichend Bargeld dabei, plane vorausschauend, hebe nicht erst auf den letzten Drücker Geld ab und tue dies möglichst während der Öffnungszeiten der Banken. Das ist nicht nur sicherer, sondern hat einen weiteren Vorteil: Streikt der Automat, kann man dann immer noch am Schalter mit der Kreditkarte und Reisepass (keine Kopie) Bares bekommen.

Mit welchen Karten kann man in Kuba Geld abheben?

Akzeptiert werden internationale Kreditkarten von Visa und MasterCard (mit PIN-Nummer). Girokarten/EC-Karten funktionieren dagegen auf der Insel nicht.

Wegen der Blockade der USA können Kreditkarten, die von einer US-Bank oder einem Tochterunternehmen ausgestellt wurden, in Kuba nicht eingesetzt werden.

Am besten fragt man vor der Abreise bei seiner Bank nach, ob die Karte in Kuba akzeptiert wird und informiert diese dabei auch gleich über die Reise. Auf Nummer sicher geht, wer zwei Kreditkarten getrennt voneinander mit auf die Reise nimmt, falls mal eine gesperrt oder beschädigt werden sollte.

Kuba wäre nicht Kuba, wenn es nicht noch einen besonders exotischen Kartentyp in petto hätte: die MLC-Karte, gleich mehr dazu weiter unten. Neben bargeldlosem Zahlen kann man mit dieser Karte auch Pesos Cubanos abheben.

Geld abheben am Automaten

Für jede Abhebung fallen in Kuba ähnlich wie beim Bartausch Gebühren von etwa drei Prozent an. Mindest-Abhebegebühren berechnen kubanische Banken nicht, wohl aber einige heimische Geldinstitute. Ausgezahlt werden Pesos cubanos, die Abbuchung vom Kreditkartenkonto erfolgt in US-Dollar.

Im Gegensatz zu deutschen Automaten wird die Karte in Kuba erst nach dem Geld ausgegeben und auch erst, nachdem man eine weitere Transaktion abgelehnt hat. Man muss also darauf achten, sie nicht im Automaten zu vergessen.

Auch vor Geldautomaten können sich vor allem in Havanna Schlangen bilden

Öffnungszeiten

Einige Geldautomaten stehen in den Vorräumen der Bankfilialen und sind in der Regel bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend öffentlich zugänglich. Andere befinden sich vor allem in Havanna und größeren Städten auch außerhalb der Gebäude, sodass man auch zu späterer Stunde noch an Bares kommt. Am besten erfragt man in den Pensionen, wo die besten Automaten stehen. Generell ist es aber besser, während der Öffnungszeiten abzuheben, falls es Probleme mit dem Gerät gibt.

Abhebelimit

Kubanische Geldautomaten sind oft nicht gerade üppig bestückt und dementsprechend knauserig. Wie viel Geld man maximal pro Abhebung erhält, schwankt und lässt sich nicht genau sagen. Aber in der Regel sind die Obergrenzen niedrig, sodass man mitunter mehrmals hintereinander abheben muss, um den gewünschten Betrag zu erhalten. Aber aufgepasst: Das kann ins Geld gehen, wenn die eigene Bank Mindestgebühren für jede Abhebung berechnet. Eine gute Idee ist es zudem, vor der Reise bei der eigenen Bank die Tages- und Wochenlimits sowie den Kreditrahmen zu erfragen.

Welche Kreditkarte ist in Kuba zu empfehlen?

Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Kreditkarte ist die Frage, mit welcher man weltweit kostenlos Bargeld abheben und bargeldlos zahlen kann. Denn nicht wenige Kreditkarteninstitute berechnen neben dem Jahresbeitrag erhebliche Gebühren, zum Beispiel für Abhebungen, Auslandseinsatz, Zahlung in Fremdwährungen, Kartenzahlung etc.

Alle wichtigen Infos zu den besten Reise-Kreditkarten findest du in diesem Artikel.

Geldautomaten stehen manchmal in den Vorräumen der Bankfilialen

Zahlen mit Bargeld

Für die Kuba-Reise solltest du sowohl Kreditkarte(n) als auch Bargeld mitnehmen – Letzteres darf bis zu einem Wert von 5000 US-Dollar anmeldefrei eingeführt werden. Ich empfehle, über die Hälfte des gesamten Reisebudgets in bar mitzunehmen und dann am Körper zu verteilen und/oder in den Safes der Unterkünfte zu deponieren. Siehe dazu auch unsere Tipps im Artikel Ist Kuba ein sicheres Reiseziel?

Denn auch wenn sich Kuba seit Jahren bemüht, das bargeldlose Zahlen auszubauen, bleibt die Insel ein „cash-country“. Als Faustregel gilt: Während man bei staatlichen Institutionen zunehmend mit Karten zahlen kann und manchmal sogar muss, nehmen private Anbieter, zum Beispiel die meisten Restaurants, Pensionen, Taxifahrer, Souvenirverkäufer oder Bauernmärkte, nur Bares – und das zudem oft lieber in Euro als in CUP.

Die Beliebtheit des Euro bei den Einheimischen hat gute Gründe. Denn mit dieser Währung lassen sich Karten aufladen, die man zum bargeldlosen Einkauf in besser bestückten Devisenläden benötigt (mehr dazu siehe unten). Mit US-Dollar oder Pesos cubanos ist das dagegen nicht möglich.

Mit Bargeld in Euro reist es sich also gut in Kuba. Achte aber darauf, nicht zu große Scheine mitzunehmen: maximal im Wert von 50 Euro, noch besser sind 20 Euro und kleiner, jedoch keine Münzen. Sonst wird dir bald der Spruch „No hay cambio“ – kein Wechselgeld – in den Ohren klingen … Das Wechselgeld gibt es dann meist in Pesos cubanos.

Top-Währung: Am beliebtesten ist derzeit der Euro in Kuba

Bargeldloses Zahlen

Grundsätzlich gilt: Je touristischer die Region, desto häufiger kann oder muss mit Kreditkarte bezahlt werden, allerdings nur bei staatlichen Institutionen wie zum Beispiel in Hotels, in wenigen gehobenen Restaurants, bei Exkursionen von Reisebüros, in Devisen-Supermärkten oder bei Fernbussen. Soweit die Theorie. In der Praxis fehlen aber mitunter Lesegeräte, zumindest abseits der Hauptrouten. Manchmal sind sie auch defekt oder funktionieren wegen einer Störung, wie beispielsweise eines Stromausfalls, gerade nicht. Wichtig ist also, immer eine größere Bargeldreserve in petto zu haben.

Trotzdem braucht man auf der Insel eine Kreditkarte. Oder zumindest die kubanische Variante: eine Prepaid MLC-Karte. Was ist das nun wieder? MLC heißt Moneda libremente convertible, also eine frei konvertierbare Währung. Diese entspricht im Wert dem US-Dollar (1 MLC = 1 US$) und ist im Prinzip doch wieder eine Zweitwährung wie damals der konvertible Peso, nur diesmal rein virtueller Art: MLC ist die Einheit, mit der die Karten aufgeladen und die Waren in Devisen-Supermärkten ausgepreist werden. Dort ist keine Bar-, sondern nur Kreditkarten- oder MLC-Kartenzahlung möglich.

Touristen können sich mit Euro, aber nicht mit US-Dollar, solch eine Prepaid MLC-Karte im Wert von 200, 500 oder 1000 MLC in den Cadecas (am besten gleich am Flughafen) besorgen und dann neben den Einkäufen in Supermärkten auch Hotels, Ausflüge, Mietwagen, Flug- und Fernbustickets sowie manche Restaurants damit bezahlen. Auch Pesos cubanos können damit vom Geldautomaten abgehoben werden. Die Karte kostet 5 MLC, funktioniert mit PIN und ist gebührenfrei nutzbar. Leider kann man das Guthaben nicht aufladen, aber zumindest zwei Jahre lang nutzen (nur in Kuba) oder sich vor der Ausreise den Restbetrag von der Cadeca erstatten lassen. Insgesamt eine gute Option für diejenigen, die gar keine Kreditkarte oder nur eine mit hohen Nutzungskosten haben.

Zusammenfassung

Kuba ist geldtechnisch gesehen komplizierter als andere lateinamerikanische Länder, aber nach einer Phase der Eingewöhnung findet man sich schnell zurecht. Hier nochmal ein Blick auf die wichtigsten Grundregeln, die es bei der Reise durch Kuba zu beachten gilt:

  • Bargeldloses Zahlen ist noch nicht besonders verbreitet, und recht häufig funktioniert die Technik auch nicht
  • Neben den Kreditkarten auch unbedingt ausreichend Bargeld mitnehmen: mindestens 50 Prozent des Reisebudgets in einem Mix aus Euro und Pesos cubanos
  • Am besten zwei Kreditkarten mitnehmen
  • Kreditkarten von US-Banken werden auf Kuba nicht akzeptiert
  • Die kubanische Prepaid MLC-Karte kann eine brauchbare Alternative zur Kreditkarte sein
  • Am besten Euro mitnehmen und keine US-Dollar
  • Nicht auf der Straße Geld tauschen
Nicht selten befinden sich die großen Geldinstitute wie die Banco de Crédito y Comercio in Prachtbauten – wie hier in Ciego de Ávila

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