Die beliebtesten Feiertage und Festivals in Kuba

Kubaner sind Weltmeister im Feiern und leben ihre Leidenschaft auf einer beeindruckenden Anzahl von Festivals aus. Hier findest du alles über die wichtigsten Feiertage und besten Festivals in Kuba.

Wissenswertes vorab

Die unbändige Lebenslust der Kubaner beeindruckt, denn ihr Alltag ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Trotz einer Reihe von bemerkenswerten sozialen Errungenschaften mangelt es an vielem, und das ständige Organisieren kostet die Inselbewohner viel Energie. „No es fácil“ (es ist nicht leicht) oder „en la lucha“ (im Kampf) hört man oft auf den Straßen, zumal sich die Wirtschaftskrise durch eine inmitten der Corona-Pandemie verschärfte US-Blockade noch verschlimmert hat.

Doch zum Glück gibt es sehr wirksame „Gegenmittel“: Da wäre vor allem die über Jahrzehnte gewachsene Kultur der Solidarität, die einhergeht mit einem ausgeprägten Bedürfnis nach Geselligkeit. Und das bricht sich dann in einer Feierfreudigkeit Bahn, die ihresgleichen sucht. Kubaner lieben es, sich in einen Rausch aus Musik und Tanz fallen zu lassen. Dabei helfen sie mit Rum und Bier kräftig nach – bei so manchem Event rollen ganze Tanklaster mit dem Gerstensaft an, um die Versorgung der feier- und trinkfreudigen Menge sicherzustellen. Und mächtige gegrillte Schweine sorgen fürs leibliche Wohl. In diesem Cocktail der Lebensfreude sind die Nöte des Alltags ruckzuck vergessen.

Ein Anlass für eine private Party ist immer schnell gefunden. Und wie gut, dass auch von staatlicher Seite „nachgeholfen“ wird – mit einer vor allem in Havanna und anderen größeren Städten rekordverdächtigen Anzahl von Festivals. Ob Tanz, Theater, Literatur, Kunst und sogar die einzelnen Musikstile – jedes Genre wird in Kuba mit einem eigenen Fest abgefeiert.

Generell sind die Festivals vollgepackt mit einem breiten, zumeist kostenlosen Programm aus Konzerten namhafter Gruppen, Workshops, Tanz, Theater, Straßenkunst, Lesungen und vielem mehr. Bei so einer enormen Bandbreite ist für jeden etwas dabei.

Auch religiöse Prozessionen sind in Kuba besonders vielschichtig und interessant. Die katholischen Heiligen sind nämlich zugleich auch Orishas (Götter), die von afrokubanischen Santería-Anhängern verehrt werden, die die christlichen Umzüge farbenfroh begleiten und jede Menge Stimmung hineinbringen.

Dass Kuba so eine reiche und vielfältige Kultur zu bieten hat, kommt nicht von ungefähr, denn die Insel ist nach der Revolution vom Anhängsel der USA zu einer der bedeutendsten Kulturnationen in Lateinamerika aufgestiegen. Nicht nur die Musikszene ist weltberühmt, auch andere Genres wie Literatur, Tanz, Theater, Film und Malerei haben namhafte Künstler hervorgebracht und genießen einen ausgezeichneten Ruf.

Musik, Tanz und Kunst sind in Kuba allgegenwärtig

Reservierung von Unterkünften an Feiertagen

Du solltest bedenken, dass zu besonders populären Festen, etwa den Parrandas in Remedios und dem Karneval in Santiago de Cuba, nicht nur Touristen, sondern auch viele Kubaner aus anderen Teilen der Insel anreisen. Busplätze und freie Zimmer werden dann knapp und sollten besser schon einige Zeit im Voraus reserviert werden. Das gilt auch generell für die Urlaubszeit der Kubaner im Juli und August, wo es vor allem an den Stränden voll wird – mehr Infos dazu findest du auch im Artikel Klima und beste Reisezeit.

Wichtige Feste und Feiertage in Kuba

Es folgt eine Übersicht der Feste und Feiertage in Kuba. Die Liste ist nicht vollständig und umfasst nur die bekanntesten Events. Im Gegensatz zu anderen lateinamerikanischen Ländern haben viele Feiertage keinen religiösen, sondern einen politischen Hintergrund. An einigen Feiertagen haben Banken, Geschäfte, Märkte und Museen geschlossen, an anderen nicht. Nur Erstere sind hier gelistet, die anderen findest du schnell im Internet.

Die Festivals dauern mehrere Tage und finden zumeist jährlich statt, aber mitunter kann der Monat wechseln. In Corona-Zeiten können sie natürlich auch kurzfristig ganz ausfallen. Das kubanische Fremdenverkehrsamt hat aktuelle Infos und einen Terminkalender.

Feiertage und Festivals im Januar

1. Januar: Día de la Liberación (Tag der Befreiung)

Das neue Jahr fällt in Kuba mit dem Jahrestag des Sieges der Revolution von 1959 zusammen und hat daher eine besonders große Bedeutung. Der Feiertag wird in ganz Kuba begangen.

Mitte oder Ende Januar: Festival Internacional Jazz Plaza

Kubas Latin-Jazz-Szene ist klein, hat sich aber längst einen Namen gemacht. Bei diesem Festival von Weltruf treten in Havanna und Santiago de Cuba an sechs Tagen viele nationale und internationale Spitzenmusiker des Genres auf.

Ja, auch Kuba hat eine Jazzszene, und zwar eine richtig gute

Feiertage und Festivals im Februar

Mitte Februar: Feria Internacional del Libro

Diese zehntägige Buchmesse in Havanna, bei der sich auch ausländische Verlage vorstellen, ist nicht nur für Bücherwürmer ein Ereignis, denn als Rahmenprogramm locken zahlreiche Kunstausstellungen und Musikveranstaltungen.

Ende Februar: Festival de la Salsa

Klar, dass Kubas populärste Musikrichtung ihr eigenes Festival bekommt. Eine Woche lang spielen in Havanna Topgruppen des Genres, und viele namhafte Tanzgruppen zeigen Kostproben ihres Könnens.

Feiertage und Festivals im März

Mitte März: Festival de la Trova Pepe Sánchez

Schon seit Ende des 18. Jahrhunderts zelebrieren karibische „Barden“ diese sentimentale Musik. Und noch heute begeistert das ruhige, romantische und oft mit tiefsinnig-poetischen Texten ausgestattete Genre vor allem ältere Semester – hier an fünf Tagen hintereinander beim Festival de la Trova Pepe Sánchez in Santiago de Cuba.

Ende März/Anfang April: Ostern (Semana Santa)

Die Semana Santa hat in Kuba nicht die große Bedeutung wie in anderen lateinamerikanischen Ländern, aber zumindest der Karfreitag (Viernes Santo) ist seit 2012 landesweit ein Feiertag. Bedeutende Prozessionen finden aber nur in Trinidad und Camagüey statt.

Feiertage und Festivals im April

Mitte April: Festival Internacional del Cine

Trotz geringer Mittel genießt das kubanische Kino einen guten Ruf, was auch an der Talentförderung liegt. Das einwöchige Amateurkino-Festival in Gibara zieht viele Filmfans an, aber auch musik- und tanzmäßig geht es in der sonst verschlafenen Kleinstadt ab.

Feiertage und Festivals im Mai

1. Mai: Día de los Trabajadores (Tag der Arbeit)

Der Tag der Arbeit wird in ganz Kuba mit viel Pomp begangen. Und es ist schon wirklich beeindruckend, wenn Tausende von Arbeitern aus unterschiedlichsten Branchen landesweit über die Plazas de la Revolución marschieren und diese dabei in einem Meer aus Fahnen versinken lassen. Am eindrucksvollsten wird es in Havanna und Santiago de Cuba, wo jeweils Hunderttausende zusammenkommen.

Anfang Mai: Romerías del Mayo

Tausende pilgern bei den Romerías del Mayo in Holguín während einer Prozession auf den Hügel Cerro de la Cruz. Ansonsten locken auf dem einwöchigen Fest viele Konzerte und ein breites Programm an Kulturveranstaltungen.

Mitte Mai: Jornadas contra la Homofobia

Kostenlose Geschlechtsumwandlungen, Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe – keine Frage, trotz des langen Erbes aus Kolonialismus und Katholizismus und des tiefsitzenden Machismos hat sich in Kubas LGBTQ-Szene einiges getan. Das neue Selbstbewusstsein zeigt man seit 2008 bei lauten und bunten Paraden rund um den 17. Mai, den internationalen Tag gegen Homophobie, vor allem in Havanna.

Feiertage und Festivals im Juni

Mitte oder Ende Juni: Festival Boleros de Oro

Wie die stark verwandten Trova-Stücke sind Kubas Boleros sehr romantisch und transportieren eine poetische Kraft. Mehrere Tage lang dreht sich im Juni in Havanna beim Festival Boleros de Oro alles um die vor allem bei älteren Semestern populären Balladen.

Ende Juni: Festival San Juan Camagüeyano

Beim fünftägigen Karneval in Zentralkubas größter Stadt Camagüey ziehen Conga-Paraden aus verschiedenen Vierteln durch die Straßen. Nicht ganz so laut und farbenfroh wie in Santiago de Cuba, aber unbedingt erlebenswert.

Ende Juni: Festival del Changüi Elio Revé

Ostkubas drittgrößte Stadt Guantánamo hat touristisch wenig zu bieten, kann aber mit einer interessanten, stark afrokubanisch geprägten Musikszene aufwarten. Die lokalen Spielarten Changüi und Tumba Francesa laufen während dieses fünftägigen Festivals zu Höchstform auf.

Feiertage und Festivals im Juli

Anfang Juli: Fiesta del Fuego

In Santiago de Cuba, der karibischsten aller kubanischen Städte, werden eine Woche lang die interkulturellen Verbindungen der Region gefeiert. Jedes Jahr steht ein anderes Gastland im Mittelpunkt. Highlights sind der Desfile del Serpiente, wo alle teilnehmenden Nationen in landestypischen Trachten durch die Straßen ziehen und der Quema del Diablo, wo mit der Teufelsfigur ein Symbol des Bösen in Flammen aufgeht.

Anfang Juli: Jornada Cucalambeana

An mehreren Tagen zieht in Las Tunas das berühmteste Fest zur bäuerlichen Kultur und ländlicher Folklore Besucher an. Musiker messen sich mit der Versform Décima, die ein Dichter Mitte des 19. Jahrhunderts schuf.

Die Jornada Cucalambeana in Las Tunas verströmt ein starkes ländliches Flair

25.–27. Juli: Días de la Rebeldia (Jahrestage der Revolution)

Der 26. Juli ist einer der wichtigsten Tage der kubanischen Geschichte und wird in ganz Kuba gewürdigt, denn an diesem Tag begann im Jahr 1953 mit dem Angriff auf Santiagos Moncada-Kaserne die kubanische Revolution. Da trifft es sich gut, dass auch Santiagos Karneval nun in seine heiße Endphase geht.

Ende Juli: Karneval in Santiago de Cuba

Das berühmte einwöchige Fest in Santiago de Cuba hat schon seit dem 17. Jahrhundert eine große Bedeutung, als die Sklaven das Ende der Zuckerrohrernte feierten. Bis heute geht es nirgendwo in Kuba heißer und ekstatischer zu als in Ostkubas Metropole – Santiagos Umzüge im Carnaval gelten mit ihren wilden Trommelgruppen, fantasiereichen Masken und Kostümen sowie bunt dekorierten Festwagen als die besten des Landes.

Feiertage und Festivals im August

August: Karneval in Havanna

Hier hat die Hauptstadt ausnahmsweise mal nicht die Nase vorn, aber auch der an mehreren Augustwochenenden stattfindende, zweitbeste Karneval des Landes kann sich sehen lassen.

Feiertage und Festivals im September

7. September: Día de Nuestra Señora de Regla

Die Schutzpatronin der Fischer und der Bucht von Havanna wird an diesem Tag in einer feierlichen Prozession durch die Straßen von Havannas Stadtteil Regla getragen. Unter den Pilgern sind auch zahlreiche Santería-Anhänger, die die Heilige als afrokubanische Meeresgöttin Yemayá verehren.

8. September: Día de la Vírgen de la Caridad del Cobre

Kubas bedeutendster Prozessionstag wird bei Santiago de Cuba begangen und steht ganz im Zeichen der Nationalheiligen. Sowohl Katholiken als auch Santería-Anhänger verehren sie, letztere als afrokubanische Göttin Ochún, und pilgern an diesem Tag in Massen hierher.

Feiertage und Festivals im Oktober

10. Oktober: Inicio de las Guerras de la Independencia

An diesem Tag brachen im Jahr 1868 in Bayamo die Unabhängigkeitskriege gegen die spanische Kolonialmacht aus, gedacht wird diesem Anlass in ganz Kuba.

Mitte Oktober: Festival del Bailador Rumbero

In Westkubas afrokubanischer Hochburg Matanzas steigt zehn Tage lang eines der bedeutendsten Rumba-Festivals des Landes. Eine ausgezeichnete Gelegenheit, mehr über die geheimnisvolle Santería-Religion zu erfahren.

Feiertage und Festivals im November

Mitte November: Baila en Cuba

Zu diesem ungemein populären Salsa-Festival kommt die internationale Szene für sechs Tage in Havanna zusammen, um zu tanzen, bis die Sohlen glühen. Auch die besten Bands geben sich die Ehre.

Feiertage und Festivals im Dezember

Anfang Dezember: Festival del Nuevo Cine Latinoamérica

Das Filmfestival von Havanna ist ein Leckerbissen für Cineasten, denn zehn Tage lang werden die Kino-Perlen des Kontinents gezeigt und mit dem „Oskar Lateinamerikas“ prämiert. Auch partytechnisch ist allerhand los.

Mitte Dezember: Fiesta de la Colla

Dieses Fest zu Ehren der katalanischen Schutzheiligen Virgin de Monserrate in Matanzas zeigt, wie stark die Verbindungen zum einstigen Mutterland Spanien noch immer sind. Mehrere Tage lang gibt es überall Musik und Tanz, und Umzüge ziehen in farbenprächtigen Trachten durch die Stadt und auf einen Hügel mit tollem Ausblick.

17. Dezember: Día de San Lázaro

Wenn Mitte Dezember Tausende nach El Rincón bei Havanna, Kubas zweitwichtigstem Wallfahrtsort nach El Cobre, pilgern, versinkt der kleine Santuario de San Lázaro in einem Meer von Blumen und Kerzen. Manche Anhänger sind sogar kilometerweit mit umgebundenen Gewichten hierher gekrochen. Sie ehren den Heiligen, der Krankheiten lindern oder heilen soll und in der afrokubanischen Religion dem Gott Babalú Ayé entspricht.

25. Dezember: Weihnachten

Seit dem Papstbesuch von 1998 ist das Weihnachtsfest wieder offizieller Feiertag und wird in ganz Kuba wie bei uns ruhig und besinnlich im Kreis der Familie begangen.

Ende Dezember: Parrandas

Bei den berühmtesten Festivals des Landes geht es hoch her, vor allem in Remedios, denn jeweils zwei Stadtviertel messen sich in den Kategorien kunstvollster Umzugswagen und lautestes Feuerwerk im Wettstreit. Die Atmosphäre ist ähnlich euphorisch wie beim Karneval. Die größten Parrandas steigen in Bejucal (bei Havanna, am 24.12.), in Remedios (vom 20. bis 24.12.), in Caibarién (vom 26. bis 28.12.) und in Zulueta (am 31.12.).

31. Dezember: Silvester

Ein ekstatischer Jahresausklang mit karnevalesker Atmosphäre? Von wegen! Im Gegensatz zu den Parrandas steigen Feuerwerke nur vereinzelt und sehr spärlich in den Himmel. Stattdessen begeht man in ganz Kuba das Jahresende genau wie an Weihnachten sehr ruhig im Kreise der Familie.

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