Arequipa: Tipps für deine Reise

Arequipa, das etwa 1000 km südöstlich von Lima am Fuße des 5822 m hohen Vulkans Misti liegt, ist mit etwas mehr als einer Million Einwohner Perus zweitgrößte Stadt. Hier findest du Informationen und Tipps für deine Reise nach Arequipa. Du erfährst alles Wissenswerte rund um Sehenswürdigkeiten, Fortbewegungsmittel, Shopping, Nachtleben, Anreise, Hotels, Flughafen und Klima.

Arequipa erstreckt sich entlang des fruchtbaren Tals des Río Chili, wo auch heute noch Landwirtschaft und Viehzucht betrieben werden. Das historische Zentrum ist berühmt für seine prächtigen Klöster, Kirchen und kolonialen Gebäude und wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Stadt befindet sich in einer faszinierenden Umgebung aus grünen Oasen, schneebedeckten Berggipfeln und traditionellen Dorfgemeinschaften. Der Sillar, ein poröses, helles Tuffgestein, das für viele Gebäude im Stadtzentrum verwendet wird, verleiht Arequipa den Beinamen Ciudad Blanca – die Weiße Stadt.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Arequipa
Die Top-Lage ganz in der Nähe des Hauptplatzes im Herzen Arequipas Altstadt, ein toller Blick von der Dachterrasse auf die umliegenden Berge, gepflegte Zimmer und ein klasse Frühstück, machen das Hotel Los Tambos Boutique zu einem perfekten Ausgangspunkt, um die Stadt und ihre Umgebung zu erkunden. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Bei Nacht besitzt die Plaza de Armas von Arequipa einen ganz eigenen Charme

Reisetipps für Arequipa

Hier findest du alles, was du für deine Reise wissen musst.

Wissenswertes vorab

Schon lange vor den Inkas lebten hier Angehörige der Huari-, Tiwanaku- und Julí-Kulturen. Die Spanier waren von dem milden Klima und den guten Anbaumöglichkeiten beeindruckt und gründeten am 15. August 1540 am Ufer des Río Chili die Villa de Nuestra Señora de la Asunción del Valle Hermoso de Arequipa. Trotz eines verheerenden Erdbebens im Jahr 1687, haben viele Gebäude aus dem widerstandsfähigen Sillargestein die Naturgewalten unbeschadet überstanden oder wurden in jüngerer Zeit restauriert. Die günstige Lage Arequipas zwischen den Silberminen von Potosí und dem Pazifikhafen Mollendo bescherte der Stadt gute Einnahmen als Handelsposten. Noch mehr Wohlstand brachte der Stadt 1870 der Bau der Eisenbahnlinie zwischen Puno und Mollendo, obwohl sie heute keinerlei wirtschaftliche Bedeutung mehr hat. Auch das schwere Beben von 1868, bei dem in wenigen Minuten über zweitausend Gebäude einstürzten, konnte den Aufschwung der Stadt nicht stoppen. Heute ist Arequipa das pulsierende Herz des Südens geworden. Doch die Stadt platzt aus allen Nähten, und die Randbezirke rücken bedrohlich nahe an die Hänge des Vulkans Misti heran, dessen nächster größerer Ausbruch verheerende Konsequenzen haben könnte.

Unübersehbar thront der Vulkan Misti über der Stadt

Orientierung

Für eine Millionenstadt hat Arequipa eine überschaubar große Altstadt, die mit ihrem einfachen Rastermuster prima zu Fuß zu erkunden ist. Um den wichtigsten Platz herum, die Plaza de Armas, liegen wichtige koloniale Bauten, darunter die Kathedrale von Arequipa. Nur wenige Blocks entfernt liegt das eindrucksvolle Kloster Santa Catalina sowie weitere koloniale Gebäude und Museen. Gute Orientierungspunkte in der Altstadt sind auch die Plaza San Francisco und die Plaza San Camilo. Ebenfalls fußläufig und mit einer kurzen Bus- bzw. Taxifahrt erreichbare sind die traditionsreichen Stadtviertel Yanahuara und Cayma. Von der grünen, palmbestandenen Plaza Yanahuaras hat man einen schönen Blick auf die Stadt und auf den Vulkan Misti.

Warum Arequipa den Beinamen „die Weiße Stadt“ trägt, ist unschwer zu erkennen

Was du in Arequipa machen kannst

Neben den beeindruckenden Sehenswürdigkeiten der Stadt gibt es weitere, unterhaltsame und spannende Aktivitäten, die Euren Aufenthalt bereichern können. Bekannt ist die Stadt für ihre leckere Küche. Bei einem Besuch auf den traditionellen Märkten, wie dem Mercado San Camilo, lassen sich frische Produkte und lokale Delikatessen entdecken. Viel Spaß macht es auch, in den Handwerksmärkten wie dem Mercado de Artesanías zu stöbern, wo man handgefertigte Souvenirs, Textilien und Kunstwerke finden kann. Mit etwas Glück kann eines der zahlreichen lokale Feste und kulturelle Veranstaltungen erleben. Arequipa hat eine reiche Tradition an Festen, die oft mit Musik, Tanz und kulinarischen Köstlichkeiten gefeiert werden. Die Umgebung von Arequipa bietet zudem zahlreiche Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Bergsteigen und Rafting. Wer es ruhiger mag, kann eines der Weingüter in der Umgebung besuchen, denn die Region um Arequipa ist für ihre Weine und den Traubenschnaps Pisco bekannt.

Sehenswürdigkeiten in Arequipa

Die „weiße Stadt“ bietet eine tolle Mischung aus kolonialer Architektur und modernen Cityleben. Langeweile kommt hier nicht auf.

Die Plaza de Armas Mayor

Der palmenbestandene Platz, der an drei Seiten von zweigeschossigen Kolonialgebäuden eingerahmt ist, gehört zu den schönsten seiner Art in Peru. In den Arkadengängen um die Plaza sind Restaurants, Reisebüros, Hotels und die Touristeninformation untergebracht. Die gesamte Nordseite wird von der wuchtigen Kathedrale beherrscht, hinter der die gewaltigen Schneegipfel des Chachani-Massivs aufragen. An der Südecke der Plaza liegt die Iglesia La Compañia, eine der ältesten Kirchen der Stadt.

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Die Plaza de Armas von Arequipa gehört zu den schönsten Plätzen Perus

Die Kathedrale

Der ursprüngliche Bau aus dem Jahr 1656 brannte 1844 vollständig nieder, und die heutige neoklassizistische Struktur stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. 
Im Inneren ist die Kathedrale schlichter gestaltet, als es die pompöse Fassade vermuten lässt. Dennoch sind die mächtigen Kronleuchter, der Hauptaltar aus italienischem Marmor und die kunstvoll geschnitzte Holzkanzel aus dem Jahr 1879 sehenswert. Die beeindruckende Orgel stammt aus Belgien und trägt zur besonderen Atmosphäre des Gebäudes bei. Einen schönen Blick hat man vom Dach der Kathedrale, die man im Rahmen einer geführten Tour besichtigen kann.

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Das Kloster Santa Catalina

Ein absolutes Highlight ist das Santa Catalina Kloster, mit 20 000 m2 eine Stadt innerhalb der Stadt. Mit seinen bunten Wänden, engen Gassen und ruhigen Innenhöfen bietet es einen faszinierenden Einblick in das Leben der Nonnen im 16. Jahrhundert. Selbst wer normalerweise um religiöse Stätten der Kolonialzeit einen großen Bogen schlägt, sollte diesmal eine Ausnahme machen – es lohnt sich. Die Klosteranlage Santa Catalina beeindruckt mehrfach: durch ihren guten Zustand, ihre schiere Größe und die vielen Details, die man bei einem Besuch entdecken kann. Etwas Vergleichbares hat kein Land in Lateinamerika zu bieten.

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Einmalig in ganz Südamerika: Die enorme Anlage des Klosters Santa Catalina

Die Iglesia La Compañia

An einer der ältesten Kirchen der Stadt, die zu einem der wichtigsten architektonischen Werke des Mestizenbarocks zählt, wurde über 100 Jahre lang gearbeitet (1595–1698). Auf der reich verzierten Frontfassade lassen sich bei genauem Hinschauen neben dem Gewirr aus Spiralen, Lorbeeren, Kakteen, Muscheln, Trauben und Blumen auch der doppelköpfige Adler des Habsburger Wappens, eine Raubkatze und das Datum der Fertigstellung der Kirche entdecken. Vergoldete Altäre im Barockstil dominieren den Innenraum der Kirche. Die Wände und Decken der Capilla de San Ignacio, in der einst die Sakristei untergebracht war, sind mit bunten Fres-ken versehen, auf denen sich Pflanzen- und Tiermotive wiederfinden. Neben dem Kirchengebäude liegt das ehemalige Jesuitenkloster, einst Sitz des Colegio de Santiago.

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Das Kloster La Recoleta

Den sehenswerten Klosterkomplex, der auf der anderen Flussseite des Río Chili liegt, erreicht man über die Puente Bolognesi oder die Puente Grau. Das als Refugium gedachte Gebäude wurde 1647 von Franziskanern erbaut. Die Pinakothek beherbergt rund 20 000 Schriftstücke, darunter eine Ausgabe des Don Quijote aus dem Jahr 1616. Vom Kirchturm des Klosters bietet sich ein herrlicher Blick über die Stadt. Die weitläufigen Räumlichkeiten beherbergen das Museo de Arte Religioso, in dem Bilder der Cusqueñer und der Arequipeñer Schule zu sehen sind, das Museo Precolombino mit Ausstellungstücken aus der Zeit der hiesigen Ureinwohner und das Museo Amazónico, das in zwei Räumen die Fauna der Amazonas-Wälder präsentiert.

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Das Kloster La Recoleta beherbergt mehrere Museen

Museo Santuarios Andinos

Im Museum andiner Heiligtümer ist seit 1998 der mumifizierte Leichnam eines Mädchens zu sehen, der 1995 an den Gletscherhängen des Nevado Ampato entdeckt wurde. Juanita war die erste weibliche Inkamumie, die auf einem Schneeberg entdeckt worden war. Sie war ein Menschenopfer der Inkas an den Berg, der in dem Glauben der Inkas über die Wasserversorgung und die Ernte herrschte. Ein Guide begleitet alle Besucher gegen ein Trinkgeld.

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Die Mumie des Inkamädchens Juanita wurde in 5000 Metern Höhe entdeckt

Mario Vargas Llosa

Auf die Spuren des 1936 in Arequipa geborenen Schriftstellers und Politikers, der im April 2025 verstarb, kann man sich zum einen in der Bibliothek des Nobelpreisträgers im Gebäude der Regionalregierung begeben oder zum anderen in der Casa de Mario Vargas Llosa, wo mit modernster Technik in 16 Sälen das Leben und Schaffen des Schriftstellers nachgezeichnet wird.

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Kolonialgebäude

Bei einem Spaziergang durch die Altstadt von Arequipa passiert man früher oder später eines der zahlreichen Kolonialgebäude. Hervorzuheben ist die Casa Ugarteche, an der Stirnseite der Kathedrale gelegen. Das schöne Beispiel eines arequipenischen Patrizierhauses, das auch unter dem Namen „Casa del Tristán del Pozo“ bekannt ist, wurde 1738 als Jesuitensemi-nar San Jerónimo gebaut und später als erzbischöflicher Palast genutzt. Heute ist das Kolonialhaus im Besitz der Banco Continental, die den Gebäudekomplex als Museum und für gelegentliche Kunstausstellungen nutzt. Weitere empfehlenswerte Gebäude sind „Casa del Moral“ in der Moral 318, mit einem auffälligen Wappen in Form eines Pumas, aus dessen Maul sich eine Schlange herauswindet und die Casa Goyeneche aus dem Jahr 1558, die im Besitz der Banco Central de Reserva del Perú ist. Die Pinakothek, in der wertvolle Gemälde der Cusqueñer-Schule aufbewahrt werden, kann man auf Anfrage besichtigen.

Sehenswerte Stadtviertel

Westlich vom Kloster La Recoleta gelangt man zu Fuß oder mit dem Bus in die traditionellen Stadtviertel Yanahuara und Cayma. Von der grünen, palmbestandenen Plaza Yanahuaras hat man einen schönen Blick auf die Stadt und auf den Vulkan Misti. Die Fassade der Kolonialkirche ist im ornamentreichen Churriguerismus-Stil gebaut worden. An der Plaza befinden sich mehrere Restaurants, in denen man gut und typisch essen kann, und der gut sortierte Kunsthandwerksladen Artesanías Yanahuara. Noch weiter im Nordwesten Arequipas erstreckt sich das beliebte und ruhige Wohnviertel Cayma. Entlang der Avenida Cayma finden sich einige nette Läden und Restaurants. Sehenswert ist die Kirche im Mestizo-Stil aus dem 18. Jh.

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Der tolle Blick von der Plaza im Viertel Yanahuara – ein Fotostopp, den man gerne einlegt

Touren, Ausflüge und Aktivitäten

Campiña Arequipeña

Im ländlichen Umland, der Campiña Arequipeña, liegen mehrere kleine Dörfer, die sich gut für einen Halbtages-Ausflug eignen. Große Sehenswürdigkeiten darf man nicht erwarten, aber die Landschaftsimpressionen und nette Ausflugslokale machen einen Besuch durchaus lohnend.

Südlich von Arequipa

Das auf einem Hügel gelegene Dorf Sachaca lockt mit einem schönen Aussichtspunkt. Das Dorf Tiabaya ist bei den Einheimischen wegen seiner zahlreichen Picanterías (einfache Lokale mit traditioneller Küche und großen Portionen) beliebt. Zwischen dem Erholungsgebiet Tingo und Socabaya verläuft die Vía Paisajista, eine Panoramastraße, über die man – vorbei an Mais, Zwiebel- und Knoblauchfeldern – die Mansión del Fundador, erreicht. Das Landhaus des Gründers von Arequipa, Manuel Garcí de Carbajal, wurde in den 1980er-Jahren renoviert und in ein Museum umgewandelt. Das Dorf Sabandia liegt am gleichnamigen Fluss, dessen Wasser über Kanäle – zum Teil noch aus der Inkazeit – die terrassenartig angelegten Zwiebelfelder bewässert. Hauptattraktion des Ortes ist die rund 1 km außerhalb gelegene alte Steinmühle Molino de Sabandia. Die 1621 errichtete Mühle, in der Wasserkraft zwei Mühlsteine antreibt, wurde 1973 mit finanzieller Unterstützung einer einheimischen Bank restauriert.

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Über eine Panonaramastraße erreicht man das Landhaus des Gründer Arequipas, die Mansión del Fundador

Östlich von Arequipa

In Paucarpata lohnt neben den Terrassenfeldern und künstlichen Bewässerungskanälen ein Blick in die Kolonialkirche aus dem 18. Jh., die Gemälde der Cusco-Schule enthält. Rund 60 km östlich von Arequipa liegt entlang der alten Straße nach Juliaca die Laguna Las Salinas, Teil des Naturschutzgebiets Reserva Nacional Salinas y Aguada Blanca. Es schützt die Puna-Landschaft im Nordosten Arequipas auf einer Fläche von 366 936 ha. Das salzhaltige Gewässer auf rund 3900 m ist Lebensraum mehrerer Wandervogelarten, darunter auch Flamingos. Verschiedene Veranstalter in Arequipa bieten Ausflüge an.

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Nördlich von Arequipa

Rund 27 km nordwestlich von Arequipa liegt das Balneario de Yura. In drei verschiedenen Becken des Thermalbads kann man die unterschiedlichsten Krankheiten kurieren. Die Anlage wird von der Provinzregierung verwaltet und besteht neben den 22–28 °C warmen Quellen aus einem Hotel und Restaurant. Das Balneario ist von einem gepflegten Garten umgeben und liegt sehr ruhig. Der Zimmerpreis enthält Frühstück und den Eintritt zu den Quellen. Die Anfahrt erfolgt mit öffentlichen Bussen.

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Bergbesteigungen

Von Arequipa aus lassen sich Bergtouren auf die Vulkane Misti (5822 m) und Chachani (6075 m) organisieren. Obwohl beide Berge rein technisch gesehen einfach zu besteigen und nur im oberen Bereich Steigeisen notwendig sind (der Misti kann im Sommer auch ohne Steig-eisen bestiegen werden), handelt es sich um körperlich sehr anstrengende Aufstiege, die nur von konditionsstarken und an die Höhe angepassten Bergsteigern durchgeführt werden sollten. Für beide Bergtouren empfiehlt sich die Begleitung eines ortskundigen Führers.

Der Colca-Canyon

Rund 164 Kilometer nördlich von Arequipa hat der Río Colca in Jahrmillionen eine bis zu 3400 Meter tiefe Schlucht gegraben, die sich über 100 km westwärts zieht. Das Colca-Tal gehört zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produktionsstätten ganz Perus. Die Terrassenhänge und ihre künstlichen Bewässerungskanäle gehören zu den spektakulärsten Anlagen dieser Art in Peru. Zudem erwarten die Besucherinnen und Besucher kleine sympathische Andendörfer, hübsche Kolonialkirchen, Thermalquellen, Trachten und Traditionen. Nur an wenigen Orten in Peru bietet sich die Gelegenheit, freilebende Kondore aus nächster Nähe zu beobachten.

Wer einen technisch einfachen Sechstausender besteigen möchte, sollte den Aufstieg auf den Vulkan Chachani wagen

Essen & Trinken in Arequipa

Die Küche Arequipas zählt zu den eigenständigsten und vielfältigsten in ganz Peru. Sie vereint indigene Traditionen mit spanischen Einflüssen und ist bekannt für ihre würzigen, reichhaltigen Gerichte. Viele Spezialitäten sind so einzigartig, dass man sie außerhalb der Region kaum findet. Traditionelle Küche bekommt man in den Picanterías, einfache Lokalen mit traditioneller Küche und großen Portionen, vor allem in den Vororten der Stadt gelegen. In diesen kulinarischen Institutionen werden ständig wechselnde Tagesgerichte („Plato del Día“) serviert. Aber auch sonst überzeugt die Stadt mit einer vielfältigen Gastronomieszene, die von traditioneller peruanischer Küche bis hin zu internationalen Spezialitäten reicht. Ob einfache Straßenstände, lebendige Märkte oder elegante Lokale – hier findet jeder etwas nach seinem Geschmack und Geldbeutel. Auch Vegetarier und Veganer kommen auf ihre Kosten, denn zahlreiche Restaurants bieten kreative fleischlose Gerichte in allen Preisklassen. Besonders günstig lässt es sich mittags speisen, wenn viele Lokale preiswerte Menüs anbieten. Ergänzt wird das kulinarische Angebot durch eine große Auswahl an charmanten Cafés, in denen nicht nur hervorragender Kaffee, sondern auch verführerische Süßspeisen serviert werden. Probieren sollte man auf jeden Fall Spezialitäten wie „Rocoto Relleno“ (gefüllte Paprika), „Ocopa Arequipeña (kaltes Gericht mit gekochten Kartoffeln mit einer Erdnuss-Sauce, „Chupe de Camarones“ (herzhafte Garnelensuppe) oder „Adobo Arequipeño“ (deftiger Eintopf mit Schweinefleisch).

Eine der zahlreichen Spezialitäten Arequipas sind gefüllte Paprika

Nachtleben in Arequipa

Arequipa verwandelt sich abends in ein pulsierendes Zentrum für Nachtschwärmer. Besonders von Donnerstag bis Samstag erwacht das Nachtleben und lockt sowohl Einheimische als auch Besucher in die belebten Straßen der Altstadt. Hotspots des Nachtlebens sind das historische Zentrum rund um die Calle San Francisco, die Pasaje de la Catedral und die Calle Santa Catalina. Hier reihen sich Bars, Pubs und Clubs aneinander, viele davon in charmanten Kolonialgebäuden mit Gewölbedecken aus Sillar-Stein.Ein Klassiker sind das Déjà Vu und das Forum Rock Café, beide in der San Francisco 317: Das Déjà Vu ist tagsüber Restaurant, verwandelt sich aber nachts in einen lebhaften Club mit Tanzfläche, Rooftop-Terrasse und gelegentlichen Karaoke-Abenden. ​Das Forum Rock Café hingegen ist ein vielseitiger Veranstaltungsort mit Restaurant, Bar, Disco und Konzertsaal – ideal für alle, die bis in die frühen Morgenstunden feiern möchten. ​

Shopping/Einkauftipps

Ob kunstvoll gewebte Decken, farbenfrohe Stickereien oder Naturkosmetik aus Andenkräutern: Arequipa bietet viele Möglichkeiten, ein Stück Peru mit nach Hause zu nehmen – auch jenseits der üblichen Touristenware. Entlang der Avenida Santa Catalina und in ihren hübschen Hinterhöfen gibt es eine Reihe von eleganten Shops, die einen Bummel lohnen. Auch die Fußgängerzone Mercaderes ist interessant. An ihrem Ende erstreckt sich die Plaza 15 de Agosto mit dem Einkaufszentrum La Gran Vía und vielen kleinen Geschäften. Wer echtes Handwerk sucht, wird in der „Fundo del Fierro“, einem charmanten Innenhof mit kleinen Werkstätten und Ateliers fündig. Hier gibt es handgefertigten Silberschmuck, Keramik, Lederwaren und Textilkunst direkt von lokalen Kunsthandwerkern. Auf dem San-Camilo-Markt warten bunte Stoffe, Naturprodukte und Souvenirs.

Überwältigendes Obstangebot auf dem Markt San Camilo

Arequipa mit Kindern

Die Metropole hat natürlich auch für Familien mit Kindern einiges zu bieten. Ein Highlight ist die „Mundo Alpaca“, wo man Alpakas und Lamas aus nächster Nähe erleben, beim Füttern helfen und zusehen kann, wie aus der Wolle traditionell Garn gesponnen wird. Außerdem gibt’s einen kleinen Weberei-Workshop und ein Museum zur Textilkunst. Richtig austoben können sich Kinder im Parque Ecológico de Tingo, einem Freizeitpark am Stadtrand mit Spielplätzen, Tretbooten, Picknickwiesen und manchmal sogar einem Streichelzoo. Auch ein Bummel durch die historische Altstadt ist spannend für Kinder – besonders wenn es zwischendurch ein „Queso Helado“ gibt – das berühmte peruanische Milcheis mit Zimt. Eher für ältere Kinder eignet sich ein Besuch des Museo de Santuarios Andinos, das die gut erhaltene Mumie „Juanita“, einem Inka-Mädchen, das am Vulkan Ampato geopfert wurde. Auf lokalen Kunsthandwerksmärkten wie im Fundo del Fierro gibt es manchmal kleine Workshops – ideal, wenn die Kids selbst basteln oder malen wollen. Wer gerne draußen ist, kann mit Kindern einen leichten Spaziergang durch das grüne Chilina-Tal unternehmen – mit Blick auf die Vulkane und vorbei an kleinen Bauernhöfen – inklusive!

Tipps für deinen Aufenthalt in Arequipa

Arequipa ist eine Millionenstadt. Daher lohnt es sich, den geplanten Aufenthalt ein wenig im Voraus zu planen. Die folgenden Tipps werden dir helfen, aus deinem Besuch der Stadt das Beste zu machen.

Einen tollen Blick auf die Plaza de Armas und die umliegenden Berge hat das Katari Hotel zu bieten

Hotels & Unterkünfte

Abgesehen von der Hauptreisezeit (Juli/August) bekommt man eigentlich immer problemlos ein Zimmer im historischen Zentrum von Arequipa. Voll werden kann es auch um peruanische Feiertage herum sowie zu Weihnachten, während der Osterwoche und rund um den Nationalfeiertag am 28. Juli werden. Günstig und vor allem bei jüngeren Travellern beliebt sind die Schlafsäle der Hostelketten. Wer eine bestimmte Unterkunft im Auge hat, sollte am besten frühzeitig reservieren – besonders, wenn man spät am Abend ankommt oder gleich für die erste Nacht eine feste Bleibe braucht. Viele Hotels und Hostels bieten einen (meist kostenpflichtigen) Abholservice vom Flughafen an.

Arequipa: Wo übernachten?

Die meisten Unterkünfte in Arequipa befinden sich rund um das historische Stadtzentrum, vor allem in der Nähe der Plaza de Armas, der Calle Santa Catalina und der Calle Jerusalén. Hier findest du die höchste Dichte an Hotels, Hostels und Boutique-Unterkünften – ideal, um Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erkunden. Viele Hostels haben Dachterrassen mit Blick auf die Vulkane. Etwas ruhiger, aber immer noch zentral, ist das grüne Viertel Yanahuara, bekannt für seinen Mirador und weißes Sillar-Gestein. Hier gibt’s edlere Lodges, schöne Airbnbs und kleinere Hotels mit Wohlfühlambiente.

Um Unterkünfte in Arequipa zu finden, ist die Hotelsuchmaschine Booking.com hilfreich. Die vielfältigen Unterkünfte der Metropole kannst du dir dort einfach und schnell anzeigen lassen.

Mehr zu Übernachtungsmöglichkeiten in Arequipa findest Du hier:

Klima, Wetter, beste Reisezeit

Arequipa liegt auf etwa 2.300 Metern Höhe in den südlichen Anden und lockt mit einem angenehm trockenen Hochlandklima – hier scheint an über 300 Tagen im Jahr die Sonne! Die Temperaturen sind das ganze Jahr über mild: Tagsüber klettert das Thermometer oft auf 20 bis 25 °C, nachts kann es allerdings deutlich abkühlen – besonders von Mai bis August. Eine warme Jacke gehört also ins Gepäck. Die beste Reisezeit ist die Trockenzeit von Mai bis Oktober, mit strahlend blauem Himmel, wenig Regen und klarer Sicht auf die umliegenden Vulkane. Perfekt für Stadtbesichtigungen, Ausflüge ins Umland und Trekkingtouren. In der Regenzeit von Januar bis März kann es zu kurzen, aber kräftigen Schauern kommen – meist am Nachmittag. Trotzdem ist Arequipa auch dann gut zu bereisen, da die Regenmenge vergleichsweise gering bleibt.

Events, Feste, Feiertage

Die lebendige Festkultur Arequipas manifestiert sich in zahlreichen traditionellen, religiösen und kulturellen Events – oft mit Musik, Tanz, farbenfrohen Paraden und jeder Menge guter Stimmung. Der wichtigste Feiertag ist der Gründungstag Arequipas am 15. August. Rund um dieses Datum feiert die Stadt mehrere Wochen lang – mit Straßenumzügen, Konzerten, Feuerwerk, Tanzgruppen und Stierkämpfen. Während der Karwoche (Semana Santa) finden feierliche Prozessionen statt, bei denen große Heiligenfiguren durch die Altstadt getragen werden. Auch Corpus Christi wird mit Musik, Straßenaltären und bunten Teppichen aus Blumen zelebriert. Zahlreiche gastronomische Festivals ergänzen die kulturellen und relgiösen Aktivitäten, darunter das Festival del Rocoto Relleno im August – ganz im Zeichen der berühmten lokalen Spezialität und zahlreiche Picantería-Feste, bei denen die traditionelle Küche Arequipas mit Kostproben, Musik und Tanz gefeiert wird.

Beim Karneval in Arequipa vermischen sich alte und neue Traditionen

Nachhaltig reisen in Arequipa

Wie im Rest des Landes, fallen auch in Arequipa große Mengen Plastikmüll an. Der lässt sich vermeiden, indem man eine Wasserflasche mitbringt und sich diese vor Ort gegen eine kleine Gebühr (z. T. auch gratis) mit Trinkwasser auffüllen lässt. Diesen Service bieten inzwischen viele Restaurants und Hotels an. Wer handgemachtes Kunsthandwerk von lokalen Handwerkern zu fairen Preisen kauft und deren Märkte besucht, unterstützt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern hilft auch, traditionelle Handwerkskünste am Leben zu erhalten.

Öffentliche Verkehrsmittel

Der öffentliche Nahverkehr in Arequipa setzt sich aus einem weitverzweigten Netz aus Kleinbussen und Taxis zusammen – günstig, aber etwas chaotisch. Die günstigste Fortbewegungsmöglichkeit sind die Combis und Micros, kleine private Busse, die auf festen Routen durch die Stadt fahren. Eine Fahrt kostet meist nur wenige Soles. Einen offiziellen Fahrplan gibt es kaum – die Route steht oft auf einem Schild an der Windschutzscheibe, der Ein- und Ausstieg ist flexibel. Taxis sind überall in der Stadt verfügbar und vergleichsweise günstig. Allerdings sollte man vor dem Einsteigen einen Preis aushandeln, da die meisten Taxis keine Taxameter haben. Für mehr Sicherheit und faire Preise empfehlen sich Apps wie Uber, Cabify oder InDriver, die in Arequipa zuverlässig funktionieren. Besonders abends und nachts empfiehlt es sich, am Busbahnhof und Flughafen die offiziellen Taxis zu nehmen. Auch über die Touristeninformation und die Touristenpolizei kann man sich sichere Taxis kommen lassen. Gerade im historischen Zentrum ist vieles gut zu Fuß machbar. Die Altstadt ist kompakt, und Spaziergänge lohnen sich – nicht nur wegen der kolonialen Architektur, sondern auch wegen der vielen kleinen Cafés und Märkte am Wegesrand.

Wer von Arequipa aus fliegt, bekommt den tollen Blick auf den Vulkan Misti gratis

Wie teuer ist Arequipa?

Arequipa ist günstiger als etwa Cusco, Lima oder Machu Picchu, vor allem bei Unterkünften und Verpflegung. Aber natürlich haben auch in der Metropole die Preise in den vergangenen Jahren spürbar angezogen. Wer Wert auf gehobene Unterkünfte und edle Restaurants legt, sollte mit Preisen rechnen, die durchaus dem europäischen Niveau entsprechen. Wer hingegen in Hostels übernachtet, auf lokalen Märkten isst und den öffentlichen Nahverkehr nutzt, kommt auch in Arequipa mit kleinem Budget gut über die Runden.

Daten und Fakten

Auf welcher Höhe liegt Arequipa?

Arequipa liegt auf 2.300 Metern über dem Meeresspiegel.

Wie viele Einwohner hat Arequipa?

Etwas über eine Million.

Welche Uhrzeit gilt in Arequipa?

Die gleiche Zeit wie im restlichen Peru, also sechs Stunden hinter Deutschland, der Schweiz und Österreich. Während der europäischen Sommerzeit (in Peru wird die Uhr im Sommer nicht umgestellt) sind es sieben Stunden. Im touristischen Bereich – also in Hotels, Restaurants oder bei Touranbietern verfügen die meisten Einheimischen – vor allem jüngere Menschen – zumindest über Grundkenntnisse in Englisch

Welche Sprache wird in Arequipa gesprochen?

Die offizielle Landessprache in Peru ist Spanisch. Das gilt auch für Arequipa. Insbesondere in ländlichen Gebieten rund um die Stadt wird auch Quechua gesprochen. Die indigene Sprache ist in Arequipa aber eher selten zu hören und wird vor allem von älteren Generationen oder Zugezogenen vom Land genutzt.

Was bedeutet der Name Arequipa?

Einer Legende zufolge stammt der Name der Stadt vom vierten Inkaherrscher Mayta Cápac ab. Nachdem ihn seine Generäle auf dem Weg zurück nach Cusco bedrängten zu rasten, soll er an der Stelle, an der sich die Stadt heute befindet, ausgerufen haben: „Ari qhipay“, was mit „Also gut, bleiben wir hier“ übersetzt wird.

Wo bekomme ich Infos in Arequipa?

Die Büros der staatlichen Infostelle-I-Perú liegen an der Nordseite der Plaza de Armas und im Ankunftsbereich des internationalen Flughafens von Arequipa.

Reiseführer für Arequipa

In der siebten Auflage meines Stefan Loose Travel Handbuchs Peru/Westbolivien findest du ein ausführliches Kapitel zu Arequipa und allen wichtigen Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Hier kannst Du das Buch bestellen.

Treuer Wegbegleiter: das Stefan Loose Travel Handbuch Peru und Westbolivien

Arequipa: Anreise und Weiterreise

Von der zweitgrößten peruanischen Stadt kommt man mit dem Bus und dem Flugzeug in alle Landesteile. Ein Luxuszug verbindet Arequipa mit Puno und Cusco.

Mit dem Flugzeug

Der Aeropuerto Alfredo Rodrigo Ballón liegt rund 7 km westlich vom Zentrum entlang der
Straße nach Puno. Tägliche Verbindungen gibt es z. B. nach Lima, Cusco oder Juliaca/Puno. Internationale Direktflüge sind selten. Vom Flughafen in die Innenstadt gelangt man per Taxi, App-Fahrdienst (z. B. Uber oder InDriver) oder organisiertem Hoteltransfer. Günstiger sind Colectivos mit der Aufschrift Río Seco, Cono Norte oder Zamácola.

Mit dem Bus

Es gibt zwei Busterminals in Arequipa, die in der Av. Arturo Ibañez s/n nebeneinander liegen. Vom wesentlich ruhigeren Terrapuerto fahren die luxuriösen Großbusse ab, vom Terminal Terrestre, alle anderen, bis auf Flores, dessen Terminal schräg gegenüber liegt. Inzwischen haben viele Busunternehmen aber Büros in beiden Terminals. Nach genauem Abfahrtsort fragen! Im Terminal Terrestre befinden sich eine Gepäckaufbewahrung und mehrere Geldautomaten.

Mit dem Zug

Der Belmond Andean Explorer, Südamerikas erster Zug mit Luxus-Schlafwagen, fährt einmal wöchentlich von Arequipa über Puno nach Cusco (3 Tage, 2 Nächte). Infos und Fahrkarten gibt es bei Perurail. Die Preise für die Reise sind allerdings völlig überzogen!

Schier endlos ziehen sich die Schienen der Eisenbahn durch das peruanische Hochland

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