Peru: die schönsten Ziele und Routen
Ob die spektakuläre Bergwelt der Anden, der riesige Amazonas-Regenwald, langgezogene Pazifikstrände, Kolonialstädte oder atemberaubende Inka-Stätten – Peru ist ein ungewöhnlich abwechslungsreiches Reiseziel. Hier stelle ich dir die beeindruckendsten Orte des südamerikanischen Landes vor.
Peru ist rund dreimal so groß wie Deutschland. Mehr als die Hälfte der peruanischen Landfläche liegen im Amazonasregenwald, der Rest teilt sich auf in die Andenregion und eine trockene wüstenartige Ebene, die an den Pazifik reicht. Aufgrund der zum Teil großen Entfernungen kannst du viele Reiseziele gut mit dem Flugzeug erreichen. Alternativ kannst du das gut ausgebaute Busnetz mit bequemen Bussen auf den Hauptrouten nutzen. Das Schienennetz beschränkt sich auf einige wenige Touristenzüge im Süden des Landes.
Alles Wissenswerte für deine Reise findest du in meinem Stefan Loose Travel Handbuch Peru/Westbolivien, das es auch als E-Book gibt.
Lima
So gut wie alle Peru-Reisenden landen in Lima, der direkt am Pazifik gelegenen Hauptstadt Perus. In der Zehn-Millionen-Einwohner-Metropole kommen alle auf ihre Kosten – Liebhaber kolonialer Architektur und exzellenter Museen ebenso wie Shoppingfreaks sowie Freunde guten Essens und lebhaften Nachtlebens.
Auch wenn du es aktiv magst, ist Lima ein prima Ausgangspunkt. Nicht weit weg von der quirligen Megacity kannst du in der faszinierenden Bergwelt der Anden wandern und klettern oder an den zahlreichen Stränden, an denen sich vor allem in den heißen Sommermonaten das Leben der Limeños abspielt, surfen lernen oder gar mit Robben schnorcheln.
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Peru: Ziele im Süden
Wer zum ersten Mal nach Peru kommt, bereist in der Regel den Süden des Landes. Denn dort liegen die bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Entsprechend voll kann es an einigen Stellen werden, vor alle rund um peruanische Feiertage, die Osterwoche und die Monate Juli bis September.
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Viele Traveller folgen dem sogenannten „Gringotrail“, der beliebtesten Reiseroute in Südperu. Von Lima aus fährst du zunächst am Meer entlang bis nach Ica, dem größten Weinanbaugebiet des Landes, in dem du einheimischen Wein und den Nationalschnaps Pisco probieren kannst.
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Das wahre Highlight liegt nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt. Eine märchenhafte Dünenlandschaft bietet die ideale Kulisse für die Oase Huacachina. Ruhig ist es hier leider nur selten, denn viele Touristen kommen, um mit Sandbuggys und Sandboards die Wüste zu erobern oder Partys zu feiern.
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Ganz in der Nähe von Ica liegt der Fischerort Pisco, dem Eingangstor zum sehenswerten Nationalpark Paracas. Hier kannst du ein Schnellboot zu den geschützten Ballestas-Inseln nehmen, wo du Unmengen von Seevögeln, Robben und gelegentlich sogar die seltenen Humboldt-Pinguine zu sehen bekommst.
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Ganz genau weiß man immer noch nicht, wie die gewaltigen Bodenzeichnungen in der Wüste entstanden sind. Aber die Nasca-Linien sind auch so ein Touristenmagnet. Um sie richtig gut zu sehen, solltest du einen Rundflug machen. Der Trip in einem Kleinflugzeug, den alle Agenturen von Nasca aus anbieten, ist allerdings nichts für Leute mit Flugangst oder schwachem Magen.
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Weiter südlich erwartet dich Perus zweitgrößte Stadt Arequipa mit einer sehenswerten Altstadt. Nur wenige Fahrtstunden von der weißen Stadt, wie sie auch genannt wird, liegt dir mit dem Colca-Canyon eine der weltweit tiefsten Schluchten zu Füßen.
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Für den Besuch des Colca-Canyons solltest du zwei bis drei Tage einplanen. Er bietet eine ideale Gelegenheit, Kondore im Flug aus der Nähe und den Terrassenfeldbau der Inkas zu beobachten. Mein Tipp ist ein Abstieg von Cabanaconde in den Canyon mit Übernachtung.
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Wenn du den Süden Perus bereist, solltest du dir den auf 3800 Metern gelegenen Titicacasee nicht entgehen lassen. Dort kannst du tolle Bootstouren unternehmen, wandern und auf Inseln bei Einheimischen übernachten.
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Vom Titicacasee gelangst du in wenigen Stunden Busfahrt nach Bolivien. Ein Abstecher in die Großstadt La Paz oder zur Sonneninsel Isla del Sol ist eine lohnende Erfahrung.
Das Highlight einer Peru-Reise sind für die meisten Besucher die Inkaruinen von Machu Picchu, unweit der Touristenmetropole Cusco gelegen. Für einen Besuch von Machu Picchu, dem beliebtesten Reiseziel Lateinamerikas, gilt es inzwischen jede Menge Regeln zu beachten, die ich dir hier erkläre. Wenn du es ruhiger magst: Es gibt noch genügend – und nicht minder sehenswerte – Inkastätten in Peru … wie etwa Choquequirao.
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Für den Besuch des Touristenmekkas Cusco solltest du mehrere Tage einplanen, denn von dort aus starten Touren zu zahlreichen tollen Ausflugszielen und Wanderungen wie etwa dem Inkatrail nach Machu Picchu, dem Urubamba-Tal, dem Rainbow-Mountain oder dem Nationalpark Manu.
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Wenn du den Touristenmassen des Gringotrails entgehen möchtest, kannst du auch die Hochlandroute von Lima nach Cusco wählen. Die Strecke über die Anden ist zwar inzwischen fast durchgehend asphaltiert, dennoch braucht man für die nicht enden wollenden Busfahrten auf engen, steilen und kurvenreichen Straßen gute Nerven und einen ebenso stabilen Magen.
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Entschädigt wirst du mit tollen Ausblicken, Einblicken in ländlich-indigenes Leben, interessanter Andenflora, spannenden Märkten, Kolonialstädten und selten besuchten Inkaruinen. Übrigens: Die Zeiten der Guerillagruppe des „Leuchtenden Pfads“ sind lange her. Die Route ist inzwischen vor allem tagsüber völlig sicher.
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Peru: Ziele im Norden
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Zwar wird der Norden des Landes seltener besucht als der touristische Süden, er hat aber jede Menge toller Reiseziele zu bieten, die längst noch nicht so überlaufen sind wie die bekannten Sehenswürdigkeiten in Südperu. Besonders Wanderer, Bergsteiger, Surfer, Sonnenanbeter und Dschungelfans kommen im Norden voll auf ihre Kosten. Aber auch für Hobbyarchäologen gibt es viel Spannendes zu entdecken.
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Von Lima aus geht es zunächst entlang der Küstenstraße durch Wüstenlandschaft, unterbrochen von sattgrünen Flusstälern, Richtung Norden. In Trujillo, der drittgrößten Stadt des Landes lohnt ein Stopp gleich aus mehreren Gründen.
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Zum einen besitzt die Stadt einen gepflegten historischen Altstadtkern rund um die mächtige Plaza. Zum anderen befinden sich rund um Trujillo mit Chan-Chan, der Huaca de la Luna und der Huaca El Brujo sehenswerte präinkaische Ausgrabungsstätten. Auch den nur wenige Kilometer entfernten Badeort Huanchaco solltest du nicht verpassen, denn dort gibt es noch traditionelle Fischerboote aus Schilf zu bewundern, für Anfänger geeignete Surfwellen und exzellentes Seafood.
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Wenn du Berge magst, ist die Cordillera Blanca rund acht Busstunden nordöstlich von Lima gelegen, ein Muss. Das Eldorado der Wanderer und Kletterer hat mit dem Huascarán (6768 m) den höchsten Gipfel des Landes zu bieten.
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Weiter nördlich sollten sich Museumsfans das toll gemachte Museo Tumbas Reales de Sipán auf keinen Fall entgehen lassen. In der Umgebung finden sich zudem weitere sehr interessante Ausgrabungsstätten wie die Huaca Rajada, Túcume oder Batán Grande.
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Nördlich von Piura beginnen die Tropenstrände Perus, die dank der El-Niño-Strömung ganzjährig warmes Wasser zu bieten haben. Der bekannteste Badeort ist Máncora, der zwar bei Backpackern aufgrund niedriger Preise beliebt ist, aber leider auch viel zu oft laut und voll ist.
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Ruhiger geht es in den Badeorten Los Organos, Vichayito oder Punta Sal zu. Mein Tipp ist das noch recht ursprüngliche, weiter nördlich gelegene Fischerdorf Zorritos. Surfer zieht es magisch an die Playa Lobitos nördlich von Talara.
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Eine längere Busfahrt über die Anden führt von der Küste in die spektakuläre Canyon-Landschaft rund um das Kolonialstädtchen Chachapoyas. Die Gegend wartet mit einigen Superlativen auf. Zum einen befindet sich hier mit der Gocta der höchste Wasserfall Perus und mit Kuélap das „Machu Picchu des Nordens“. Die Felsenfestung der Chachapoya lässt sich zu Fuß, per Pferd, mit dem Fahrzeug oder mit Perus bislang einziger Seilbahn erreichen.
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Auf der Strecke, die Richtung Chachapoyas führt, gelangt man schließlich auch in das Tiefland des Amazonas. Dschungelfeeling kommt bereits im üppig-grünen Tarapoto auf, das von schönen Wasserfällen umgeben ist. Wenn du Zeit hast, solltest du einen Platz in der Hängematte auf einem Handelsboot buchen und in zwei bis drei Tagen von Yurimaguas nach Iquitos schippern.
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Du kannst die Bootstour auch im kleinen Ort Lagunas unterbrechen. Das Dschungelkaff ist der Ausgangspunkt zu mehrtägigen Touren mit einem einheimischen Guide in das riesige Naturreservat Pacaya-Samiria – eine tolle und relativ preiswerte Weise, um die vielfältige Tier- und Pflanzenvielfalt kennenzulernen.
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Nach Iquitos führen bislang keine Straßen. Dennoch geht es in der schwül-heißen Dschungelstadt alles andere als ruhig zu. Zehntausende von Tuk-Tuks verursachen einen Höllenlärm, dem du entfliehen kannst, indem du eine Tour zu den Dschungel-Lodges in der Umgebung buchst.
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Die mehrtägigen Touren sind inzwischen ganz schön teuer geworden und lohnen nur bei einem längeren Aufenthalt in weiter entfernten Lodges. Welche Lodges angesagt sind, erfährst du hier.
Peru: Ziele im zentralen Landesteil
Die Zentralregion ist mit Lima über die Carretera Central verbunden. In nur fünf Stunden fährst du von Lima auf Meeresspiegel auf einer dicht befahrenen Straße auf einen rund 4800 Meter hohen Pass (so hoch wie Europas höchster Berg, der Montblanc). Wenig später erreichst du in der Minenstadt La Oroya eine Kreuzung, die dich auf verschiedenen Routen über die Anden führt.
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Der zentrale Landesteil Perus ist vom internationalen Massentourismus bisher weitestgehend verschont geblieben. Dafür machen hier die Einheimischen gerne Urlaub. Deren Ferienzeiten (Osterwoche), rund um den 28. Juli (Unabhängigkeitstag) und um Weihnachten/Neujahr solltest du vermeiden. Aber jetzt sage ich dir, warum die Region überhaupt einen Abstecher lohnt.
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Ein lohnender Stopp in den Anden ist die Stadt Huancayo, die man außer per Bus und Flieger mit etwas Glück auch mit dem leider nur noch selten verkehrenden Touristenzug von Lima aus erreichen kann.
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Die Dörfer rund um Huancayo sind bekannt für ihr traditionsreiches Kunsthandwerk, darunter Gold- und Silberarbeiten, Textilien aus Schaf- und Alpakawolle und Kalebassenschnitzereien.
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Von Huancayo führt eine einsame Hochlandpiste nach Ayacucho. Das schmucke Kolonialstädtchen hat seine Terrorgeschichte hinter sich gelassen und präsentiert sich heute freundlich und traditionsreich. Ayacucho ist ein prima Ausgangspunkt zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung wie archäologischen Stätten, Riesenbromelien oder spektakuläre Naturformationen.
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Wenn du in La Oroya Richtung Norden fährst, gelangst du bald zum Lago de Junín, Perus zweitgrößtem See. Von dort oder von der nördlich des Sees gelegenen, sehr kalten Minenstadt Cerro de Pasko gelangst du zu den bizarren Felsformationen des Santuario Nacional de Huayllay.
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Wärmer wird es dann wieder in der etwas langweiligen Großstadt Huánuco und dem üppig-grünen Tingo María. Ein toller Nationalpark, der an den Ort angrenzt, kann mit sattgrünen Wäldern, zahlreichen Wasserfällen und Höhlen aufwarten.
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Noch einmal lange 300 Kilometer sind bis zur Dschungelstadt Pucallpa zu überwinden. Auf der Strecke wird eine spektakuläre Schlucht durchquert, bevor man das Tiefland des Amazonas erreicht. Ganz in der Nähe des recht modern gewordenen Städtchens liegen mit Yarinacocha und Cashibococha zwei schöne Dschungelseen.
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Pucallpa lässt sich inzwischen auch auf einer Route erreichen, die von La Oroya über das Kolonialstädtchen Tarma nach La Merced, dem Herz der Provinz Chanchamayo führt. Von dort aus kannst du die Kaffeeregion Villa Rica und die von deutsch-österreichischen Einwanderern geprägten Orte Oxapampa und Pozuzo besuchen.
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