Inka-Trail: Alle Tipps und Infos

Der bekannteste Wanderweg Südamerikas ist ein Highlight für alle Peru-Reisenden. Hier bekommst du Tipps und Infos zur Dauer des Treks, zur besten Reisezeit, zu Preisen, Trekkingveranstaltern und bis wann du spätestens buchen solltest.

Wer möchte ihn nicht einmal in seinem Leben laufen: den sagenumwobenen Inka-Trail, der zur geheimnisvollen Inkastadt Machu Picchu führt? Der bekannteste Wanderweg Südamerikas ist ein ganz besonderes Erlebnis, das auf einmalige Weise faszinierende Berglandschaften, Inkaruinen und dichte Nebelwälder kombiniert.

Seit eine schwedische Expedition den Weg im Jahr 1942 entdeckte, hat sich viel getan: Der rund 45 Kilometer lange Inka-Trail wurde restauriert, vermessen und schließlich für den Tourismus entdeckt. Da die Nachfrage nach der Wanderung immer größer wurde, und um Schäden an der fragilen Flora und Fauna des Naturschutzgebiets Machu Picchu zu verhindern, entschied sich die Nationalparkbehörde für eine Beschränkung der Wanderer. Täglich dürfen sich inzwischen nur noch 500 Touristen, Guides, Träger und Köche auf den Weg machen. Zudem darf man den Weg nur noch im Rahmen einer organisierten Gruppenwanderung begehen und die Gebühren wurden stark erhöht. Wer auf dem Inka-Trail nach Machu Picchu wandern möchte, sollte den Trip lange im Vorfeld buchen.

In diesem Artikel beschreiben wir die Wanderung auf dem Inka-Trail. Ausführliche Infos zu der Ruinenstätte und zum Ausgangsort Aguas Calientes findest du in unserem Artikel über Machu Picchu.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Machu Picchu
Ein Klassiker im mittleren Preisniveau ist das Gringo Bill’s Boutique Hotel. Die saubere Unterkunft hat neben einem kleinen Pool und geräumigen Zimmern auch ein Restaurant, eine Bar und ein gutes Frühstück zu bieten, das im Zimmerpreis enthalten ist. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Der sagenumwobene Inka-Trail bietet einzigartige Aussichten auf Berglandschaften

Wissenswertes vorab

Dauer des Inka-Trails

Obwohl man den Inka-Trail auch schneller schaffen könnte, haben sich die organisierten Touren bei vier Tagen für die 45 Kilometer eingependelt. Das lässt ausreichend Zeit, um die spektakuläre Landschaft zu genießen, Machu Picchu zu besichtigen und sich auszuruhen. Am vierten Tag läuft man nur noch ein kurzes Stück, besucht die Ruinenstätte und fährt danach in der Regel zurück nach Cusco.

Für wen eignet sich die Wanderung?

Obwohl der Inka-Trail nicht zu den technisch schwierigen Wanderungen gehört, ist eine gute Kondition und ausreichende Höhenanpassung erforderlich. Vorher solltest du mindestens zwei Tage in Cusco verbracht haben.

Insgesamt sind knapp 2000 Höhenmeter zu überwinden. Der Start bei (Zug)-Kilometer 82 liegt auf 2730 Meter Höhe. Danach ist ein 4200 Meter hoher Pass zu überwinden, gleichzeitig der höchste Punkt des Treks. Es folgen dann noch zwei kleinere Pässe mit 3900 und 3650 Meter Höhe. Das Ziel Machu Picchu liegt auf 2438 Metern Höhe.

Wer nicht schwindelfrei und/oder trittsicher ist, sowie Personen mit gesundheitlichen Beschwerden sollten nicht auf dem Inka-Trail wandern und gegebenenfalls auf die zweitägige Wanderalternative ausweichen, die ab KM 104 losgeht. Details zu der kürzeren Variante findest du weiter unten.

Wer zu Fuß nach Machu Picchu möchte, muss einen 4200 Meter hohen Pass bezwingen

Arbeitsbedingungen der Träger

Ein Gesetz garantiert den Trägern (Porteadores) ein Mindestgehalt von rund 100 Soles pro Tag, hinzu kommen die Ausrüstung sowie alle Mahlzeiten während des Treks. Die maximale Traglast ist auf 14 Kilogramm beschränkt. Diese Regularien werden vor allem von einigen der billigen Touranbieter unterlaufen. Man sollte die Agentur, bei der man bucht, auf jeden Fall vorab nach der Handhabung dieser Situation fragen. Die Tatsache, dass man sich für eine teurere Trekkingtour entscheidet, bedeutet leider nicht automatisch, dass die Träger beziehungsweise Guides den Vorschriften entsprechend bezahlt werden.

Für die Träger bedeutet der Tourismus ein wichtiges Zusatzeinkommen

Tipps zur Planung

Beste Jahreszeit

Am besten für die Wanderung auf dem Inka-Trail eignen sich die Monate der Trockenzeit zwischen Juni und September sowie die Übergangsmonate Mai und Oktober.

In allen übrigen Monaten muss mit teilweise ergiebigen Regenfällen und schlechten Sichtverhältnissen durch tiefhängende Wolken gerechnet werden.

In der trockenen Jahreszeit ist es jedoch auch am kältesten: Während tagsüber fast immer angenehme Temperaturen herrschen, kann das Thermometer auf den Pässen und nachts vor allem von Juni bis August unter die Null-Grad-Marke fallen. Eine entsprechende Ausrüstung ist Voraussetzung.

Im Februar wird der Trail für Wartungsarbeiten jedes Jahr komplett geschlossen.

Ausrüstung für den Inka-Trail

Da man den Inka-Trail ausschließlich im Rahmen einer organisierten Gruppenwanderung durchführen kann, übernehmen Träger das Schleppen der Ausrüstung und der Lebensmittel. Das persönliche Gepäck, darunter den Schlafsack und sämtliche Kleidung, trägt man in der Regel selbst. Oder man engagiert hierfür – mithilfe des Veranstalters – einen weiteren Träger. Der Preis für einen zusätzlichen Träger ist Verhandlungssache und umfasst Eintrittsticket, Ausrüstung und Essen für den Träger, daher muss man mit über US$150 rechnen.

Zelt und Kochgeschirr werden vom Tourveranstalter gestellt, einen Schlafsack, Wanderstöcke und andere Ausrüstungsgegenstände kann man in Cusco oder auch beim Tourveranstalter direkt meistens recht preiswert leihen. Personen, die über 1,95 Meter groß sind, sollten sich rechtzeitig um einen entsprechend großen Schlafsack kümmern.

Wichtig sind in jedem Fall warme Kleidung, gutes Schuhwerk, eine Kopfbedeckung und viel Sonnencreme. Außerdem gehören eine Wasserflasche, ein guter Regenschutz, Taschenlampe, Taschenmesser und eine kleine Reiseapotheke ins Gepäck. Wer sehr viel trinkt kann sich optional auch ein Desinfektionsmittel für Trinkwasser mitnehmen.

Wanderstöcke mit Metallspitzen sind auf dem Inka-Trail verboten! Hierfür bieten sich Gummipuffer an, die man auf die Metallspitzen aufsetzt. Diese Puffer sind in Cusco erhältlich. Alternativ kann man sich in Ollantaytambo Wanderstöcke aus Holz kaufen.

Übernachtet wird auf dem Inka-Trail in Zelten

Preise und Gebühren

Die Gebühren für die Begehung des Inka-Trails (Permit) betragen 292 Soles für Erwachsene und 147 Soles für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Studenten bis 25 Jahren erhalten bei Vorlage eines gültigen Studentenausweises mit Foto und Ablaufdatum ebenfalls reduzierten Eintritt. In dieser Gebühr ist der Eintritt zu den Ruinen von Machu Picchu bereits enthalten.

Wer die zweitägige Tour ab dem KM104 macht, zahlt 222 Soles, für Kinder, Jugendliche und Studenten fallen 112 Soles an.

Die Permit-Gebühren werden direkt vom jeweiligen Veranstalter bezahlt und sind nicht erstattungsfähig.

Verfügbare Plätze für den Inka-Trail können nur die offiziellen Veranstalter über einen passwortgeschützten Bereich auf der offiziellen Webseite abrufen.

Was kostet die viertägige Wanderung auf dem Inka-Trail?

Wenn man alles zusammenrechnet, beträgt der Preis für die Tour in einer Gruppe, je nach Ausstattung, ungefähr zwischen US$650 und US$950 pro Person.

Buchungssystem

Es gibt nur eine begrenzte Zahl an Teilnehmerplätzen, die nach dem System „first come, first served“ vergeben werden. Ein Platz für den Inka-Trail lässt sich nur über eine offizielle Reiseagentur durch den verbindlichen Kauf der Genehmigung (Permit) sichern. Es empfiehlt sich daher, so früh wie möglich unter Angabe des Namens, Alters und Passnummer mit einer Anzahlung zu buchen. Dies sollte beim viertägigen Inka-Trail mindestens sechs Monate vor Beginn der Wanderung erfolgen, wenn die Tour in der Hauptsaison zwischen Juni bis September geplant ist. Für eine Wanderung in der Nebensaison sind drei Monate Vorlauf ratsam.

Wer nur den zweitägigen Trail wandern möchte, kommt oft noch zwei bis drei Wochen vorher an freie Plätze heran.

Inzwischen verlangen alle Agenturen eine Anzahlung bei der Buchung und die komplette Bezahlung dann spätestens drei Tage vor der Wanderung. Wer im Buchungssystem der UGM (Unidad de Gestión de Machu Picchu) auftaucht, kann nicht noch einmal buchen. Buchungen bei mehreren Veranstaltern sind also nicht möglich.

Wer an der Wanderung nicht teilnehmen kann, sollte dies dem Veranstalter schnellstmöglich mitteilen. Je später man storniert, desto höher die Kosten. Eine Erstattung der Anzahlung für die Genehmigung (Permit) ist nicht möglich.

Falls du die Teilnahme am Inka-Trail kurzfristig absagen musst, zum Beispiel wegen körperlicher Beschwerden, kannst du zumindest das im Tourpaket enthaltene Eintrittsticket für Machu Picchu nutzen.

Kommt man kurzfristig an Restplätze?

Sobald ein Termin einmal ausgebucht ist, lässt sich daran nichts mehr ändern, denn Veranstalter dürfen stornierte Plätze nicht neu vergeben. Eine frühzeitige Buchung ist deswegen unerlässlich.

Lediglich in den Monaten der Nebensaison, insbesondere im Januar und im März, kann es gelegentlich vorkommen, dass noch Restplätze kurzfristig vorhanden sind. Aber auch diese müssen spätestens vier Tage vor dem Wandertermin gebucht werden.

Eine einmalige Erfahrung: Trekking auf dem Inka-Trail

Trekkingveranstalter

Um Touren auf dem Inka-Trail anbieten zu können, benötigen die zahlreichen Trekkingveranstalter eine Lizenz. Erteilt wird diese Lizenz von der UGM, die den Zugang zum Trail kontrolliert. Die Agenturen müssen bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, dazu zählen die Beschäftigung professioneller und ausgebildeter Guides, gute Camping-Ausrüstung, Funkgeräte und Erste-Hilfe-Ausrüstung.

Die Lizenzen werden einmal jährlich zum Jahresende erneuert. Die Touristeninformationen geben hierzu Auskunft. Viele der kleineren und preisgünstigeren Anbieter legen ihre Kunden zu größeren Gruppen zusammen oder bieten sie größeren Agenturen an. Man sollte sich beim Veranstalter erkundigen, ob er die Wanderung selber durchführt, wie viele Teilnehmer mindestens erforderlich sind und was passiert, wenn die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wird; meist ist die Durchführung des Treks dann aber gegen Aufpreis möglich.

Tipps für die Buchung

Leider sind Betrugsfälle gar nicht so selten. Deswegen hier ein paar Tipps für deine Buchung:

  • Wer online bucht, sollte Preise und Leistungen vorher im Internet vergleichen.
  • Agenturen meiden, die unter schnell verfügbaren E-Mail-Adressen wie Gmail, Yahoo oder Hotmail erreichbar sind.
  • Immer eine Bürokontaktadresse erbitten sowie eine Buchungsbestätigung per E-Mail, die Angaben über den Preis, die Leistungen und den genauen Wanderbeginn enthält.
  • Anzahlungen sollte man möglichst auf ein Konto mit dem Firmennamen und nicht auf einen persönlichen Namen einzahlen. Western Union ist allerdings auch ein gängiger Service für die Übermittlung der Anzahlung. Vorher genau klären, wer das Geld erhält!
  • Nach der Ankunft in Peru sollte man niemals Touren bei Agenten am Flughafen oder Taxifahrern kaufen. Bezahlen sollte man im Büro des Veranstalters gegen Quittung, die den Namen des Veranstalters aufführt.
  • Zu billige Angebote meiden, denn es kann sich um Betrugsversuche und/oder Touren mit sehr schlechtem Service handeln.
  • Sollte man trotz aller Vorsicht Opfer eines Betrugs geworden sein oder der Veranstalter die versprochenen Leistungen nicht erbracht haben, kann man sich bei der Touristeninfo I-Perú an der Plaza de Armas in Aguas Calientes melden. Die peruanische Verbraucherschutzbehörde INDECOPI wird sich dann des Falles annehmen. Allein eine Androhung gegenüber der Agentur, sich an INDECOPI zu wenden, wirkt manchmal Wunder.

Rückfahrt nach Cusco

So gut wie alle Veranstalter schließen die Rückfahrt mit dem Zug von Machu Picchu nach Ollantaytambo, und auf Wunsch weiter mit dem Bus bis nach Cusco, in ihre Angebote ein. Ob dies auch bei deinem Tourpaket der Fall ist – und vor allem die Abfahrtszeit des Zuges – solltest du besonders bei Billigangeboten vorab eingehend prüfen. Denn viele Billiganbieter lassen einen mit den preisgünstigeren Zügen am Abend oder nachts zurückfahren.

Der zweitägige Inka-Trail

Für diese kürzere und einfachere Variante des Inka-Trails, die ebenfalls mit einem Veranstalter durchgeführt werden muss, stehen nur 250 Plätze pro Tag zur Verfügung. Der Beginn der Wanderung ist bei Zugkilometer 104 und nur mit der Bahn erreichbar.

Zunächst wird der Río Urubamba nach einer Kontrollstelle auf einer Brücke überquert. Dann wartet ein steiler Aufstieg mit wenig Schatten auf einem deutlich sichtbaren Pfad Richtung Inkaruine Wiñawayna auf 2740 Meter Höhe, die nach rund vier bis fünf Stunden erreicht wird.

An den Ruinen von Machu Picchu vorbei geht es ohne Besichtigung nachmittags weiter bis Aguas Calientes, wo im Hotel übernachtet wird. Gewandert wird mit einem Tagesrucksack. Am zweiten Tag kann man wahlweise zu Fuß in einer bis eineinhalb Stunden über 400 Höhenmeter nach Machu Picchu laufen oder den Bus nehmen. Die Rückfahrt nach Cusco erfolgt dann wie beim viertägigen Inka-Trail.

Je nach Ausstattung beträgt der Preis für die zweitägige Tour auf dem Inka-Trail rund US$380 bis US$580.

Auch auf dem zweitägigen Inka-Trail kann man einen Blick auf die spektakulären Terrassen von Wiñawayna werfen

Alternativen zum Inka-Trail

Im Gebiet um Machu Picchu und im Urubamba-Tal gibt es jede Menge Wanderalternativen. Es handelt sich meist um recht wenig begangene Routen, für die sehr oft keine oder nur geringe Gebühren anfallen. Keine dieser Routen endet allerdings direkt in der Anlage von Machu Picchu, sondern allesamt in Aguas Calientes. Die Ankunft in der Ruinenstätte ist nur dem zwei- und viertägigen Inka-Trail vorbehalten.

Beliebt sind drei- bis viertägige Treks im Lares-Gebiet sowie der Salkantay-Trek und der Cachicata-Trek, die ebenfalls vier Tage in Anspruch nehmen. Wer den Trek nach Choquequirao mit Verlängerung bis nach Aguas Calientes wandern möchte, braucht dafür acht Tage.

Infos zu den Treks bekommt man unter anderem beim deutschsprachigen Veranstalter Amazon Trails.

Die Ruinenstätte Choquequirao steht Machu Picchu in nichts nach, ist aber schwieriger zu erreichen

Hotels & Unterkünfte

Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deinen Aufenthalt in Machu Picchu und Aguas Calientes.

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