Colca-Canyon: Tipps für deine Reise
Der Colca-Canyon gehört zu den Orten in Peru, die du einfach gesehen haben musst. Hier bekommst du alle Infos, die du für deine Reise brauchst – von den schönsten Sehenswürdigkeiten über Tipps zur besten Reisezeit bis hin zu Unterkünften, Anreise und allem, was sonst noch wichtig ist.
Inhaltsverzeichnis
Nur wenige Autostunden von der Großstadt Arequipa liegt der Colca-Canyon, eine spektakuläre Schlucht, die jede Menge spannende Ausflugsziele zu bieten hat: Dazu zählen charmante Andendörfer, Terrassenanlagen mit ausgeklügelten Bewässerungssystemen, koloniale Kirchen, Thermalquellen, bunte Trachten und gelebte Traditionen. Die Region beherbergt eine reiche Flora und Fauna mit über 20 Kakteensorten und mehr als 170 Vogelarten – darunter die größten Kolibris der Welt. Ein besonderes Highlight ist die Beobachtung der majestätischen Andenkondore. Natürlich lädt die Region auch zu ausgedehnten Wanderungen in den Canyon oder am Rand des Canyons ein.
Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt im Colca-Canyo
Wer es sich mal so richtig gut gehen lassen will, ist in der Colca Lodge Spa & Hot Springs bestens aufgehoben. Die luxuriöse Unterkunft liegt westlich von Chivay, dem Hauptort des Canyons. Tolle Zimmer, ein üppiges Frühstücksbuffet, ein vielfältiges Wellnessangebot, und der Zugang zum privaten Thermalbad lassen keinen Wunsch offen. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen sowie Empfehlungen für Touren findest du weiter unten im Artikel.

Reisetipps für das Colca-Canyon
Wissenswertes vorab
Name
Der Colca-Canyon verdankt seinen Namen den sogenannten Colcas
– traditionelle Speicher oder Vorratskammern, die entlang der Schlucht in den Fels gebaut wurden. Diese Colcas wurden von den indigenen Völkern, insbesondere den Collaguas und Cabanas, genutzt, um Lebensmittel wie Mais, Kartoffeln oder getrocknetes Fleisch kühl und trocken zu lagern.
Geschichte
Schon lange vor den Inkas legten die Völker der Collaguas und Cabanas beeindruckende Terrassen an und erschlossen damit über 6000 Hektar Anbaufläche. Die kunstvoll angelegten Hänge und ausgeklügelten Bewässerungskanäle zählen bis heute zu den eindrucksvollsten ihrer Art in Peru. Noch immer werden dort – wie seit Jahrhunderten – Kartoffeln, Bohnen, Mais und eine Vielzahl an Obst- und Gemüsesorten kultiviert. Das Colca-Tal ist damit eine der bedeutendsten landwirtschaftlichen Regionen des Landes.
Orientierung
Über viele Millionen Jahre hat sich der Río Colca nordwestlich von Arequipa tief in das Gestein gegraben und dabei eine der eindrucksvollsten Schluchten der Erde geschaffen. Zwischen Talgrund und den umliegenden Gipfeln liegen bis zu 3400 Höhenmeter – mehr als im Grand Canyon. Über mehr als 100 Kilometer zieht sich diese gewaltige Erdspalte westwärts, beinahe bis zum Zusammenfluss mit dem Río Majes. Den Canyon erreicht man von Arequipa aus über eine rund 164 Kilometer lange, asphaltierte Straße.

Was du im Colca-Canyon machen kannst
Der gesamte Canyon ist die Attraktion, denn das Tal erstreckt sich über rund 100 Kilometer und ist gesäumt von kleinen Dörfern, präkolumbianischen Terrassenfeldern und grünen Oasen. Es bietet einen authentischen Einblick in das Leben der lokalen Bevölkerung und ihre Jahrhunderte alten Traditionen. Nur an wenigen Orten in Peru bietet sich die Gelegenheit, freilebende Kondore aus nächster Nähe zu beobachten. Im Colca-Canyon geht das auf spektakuläre Weise. Gerne besucht werden auch die Thermalquellen von La Calera. Ausgangspunkt für die meisten Wanderungen in die grünen Oasen am Canyonboden ist das sympathische Dorf Cabanaconde. Rund um die Dörfer Yanque und Coporaque liegen beeindruckenden Agrarterrassen aus der Zeit der Collahuas und Inka. Nicht nur für archäologisch Interessierte lohnt ein Besuch der Uyo Uyo Ruinen bei Yanque. Ein schönes Fotomotiv ist die Hängebrücke bei Sifón über den Colca-Fluss. Die schwingende Seilbrücke verbindet zwei Seiten des Canyons und ist nichts für schwache Nerven. Adrenalinjunkies kommen bei Colca Ziplining auf Ihre Kosten. Weitere Anbieter haben Wandertouren, Reiten, Rafting oder Mountainbiken im Angebot.
Sehenswürdigkeiten im Colca-Canyon
Für den Besuch des Colca-Canyons benötigt man das „Boleto Turístico“. Es kostet für ausländische Besucher 70 S/. (rund 17 Euro) und gilt auch für das Naturschutzgebiet Reserva de Aguada Blanca y Salinas und das Valle de los Volcanes. Man bekommt das Touristenticket online, oder an der Eingangskontrolle zum Canyon in Chivay. Das Ticket gilt NICHT für die Thermalquellen La Calera und für die Uyo Uyo Ruinen.
Mirador Cruz del Cóndor
Oberhalb des Dorfes Pinchollo erreicht man nach etwa 42 Kilometern Fahrt von Chivay aus, einen der Höhepunkte eines jeden Colca-Besuchs: den Aussichtspunkt Cruz del Cóndor auf rund 3.700 Metern Höhe. Von hier fällt der Blick mehr als 1.200 Meter tief hinab auf den Grund des Canyons, wo sich der Río Colca seinen Weg durch die Schlucht bahnt. In den schroffen Felswänden rund um den Mirador nisten die majestätischen Andenkondore. Bei Sonnenaufgang starten sie von dort zu ihren weiten Gleitflügen auf der Suche nach Nahrung. Die besten Chancen, Kondore zu beobachten, bestehen morgens zwischen 7 und 10 Uhr sowie am späten Nachmittag ab 16.30 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit. Besonders während der Trockenzeit versammeln sich morgens zahlreiche Besucher am Cruz del Cóndor. Wer die Stille und den Ausblick in Ruhe genießen möchte, sollte den Aussichtspunkt lieber am Nachmittag aufsuchen. Bei Nebel oder Regen kann es allerdings sein, dass die Kondore erst später oder gar nicht aus ihren Nestern aufsteigen.
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Die Ruinen von Uyo Uyo
Etwas außerhalb des kleinen Andendorfs Yanque im Colca-Tal, liegen die gut erhaltenen Ruinen von Uyo Uyo, eine der bedeutendsten archäologischen Stätten der Region. Die Anlage stammt aus der präkolonialen Zeit und wurde von der Collagua-Kultur erbaut, die bereits lange vor der Inka-Herrschaft das fruchtbare Colca-Tal besiedelte. Die Siedlung umfasst eine Vielzahl von Wohnhäusern, Speicherbauten zur Lagerung von Getreide und anderen Lebensmitteln, sowie rituelle Plätze, die vermutlich für Zeremonien und Versammlungen genutzt wurden. Besonders beeindruckend sind die typischen Steinbauten mit ihren runden oder rechteckigen Grundrissen und das durchdachte Kanalsystem, das bis heute die hohe Ingenieurskunst der damaligen Zeit bezeugt. Beim Rundgang durch die Anlage lässt sich erahnen, wie strukturiert das Gemeinwesen der Collagua organisiert war. Die exponierte Lage der Ruinen auf einem Bergrücken bot strategische Vorteile – sowohl zur Verteidigung als auch zur Überwachung der umliegenden Terrassenfelder. Heute führt ein gut begehbarer Wanderweg von Yanque in etwa einer Stunde zu den Ruinen. Der Weg bietet nicht nur einen historischen Einblick, sondern auch atemberaubende Ausblicke ins Colca-Tal. Tafeln entlang des Pfads liefern Hintergrundinformationen zur Geschichte und Bedeutung der Stätte. Ein Besuch von Uyo Uyo lohnt sich besonders in den Morgenstunden, wenn das Licht die Landschaft in warme Farben taucht und die Stille der alten Mauern den Eindruck erweckt, als sei die Zeit stehen geblieben.
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Die Thermalquellen La Calera
Etwa vier Kilometer nördlich von Chivay liegen die Baños Termales La Calera – ein lohnenswerter Ausflug für alle, die nach Entspannung inmitten beeindruckender Natur suchen. Besonders der gepflegte Außenbereich mit mehreren Becken, die von warmem, mineralhaltigem Wasser gespeist werden, macht diesen Ort so attraktiv. Umgeben von einer malerischen Andenkulisse kann man hier wunderbar die Seele baumeln lassen und zugleich etwas für das Wohlbefinden tun. Im Eintrittspreis ist auch ein Besuch des kleinen, aber informativen Museo Etnológico enthalten, das sich direkt auf dem Gelände befindet. Es bietet Einblicke in die Kultur und Geschichte der indigenen Bevölkerung der Region und ergänzt den Thermenbesuch um eine kulturelle Komponente. Von Chivay fahren regelmäßig Sammeltaxis zum Thermalbad.
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Drei wichtige Orte im Colca-Canyon
Viele kleine, charmante Orte finden sich im Canyon, bekannt für farbenfrohe Märkte, traditionelle Kleidung und traditionelle Feste. Dies sind die drei bekanntesten:
Chivay ist mit etwa 7.500 Einwohnern der größte Ort im Colca-Tal, Hauptstadt der Provinz Caylloma und zugleich deren wichtigstes wirtschaftliches und logistisches Zentrum. Auf rund 3.600 Metern Höhe gelegen, dient Chivay als bedeutendste Verkehrsdrehscheibe der Region. Zwar hat Chivay selbst keine großen Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne zu bieten, doch es ist ein idealer Ausgangspunkt für Erkundungen in die nähere Umgebung. Einzige touristische Besonderheit innerhalb des Ortes ist ein kleines Planetarium, das sich im Hotel Casa Andina befindet.
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Yanque ist ein charmantes Andendorf im Herzen des Colca-Tals und liegt etwa sieben Kilometer westlich von Chivay auf rund 3.400 Metern Höhe. Mit knapp 1.000 Einwohnern ist es deutlich kleiner und ruhiger als Chivay, aber genau das macht seinen besonderen Reiz aus. In Yanque scheint die Zeit etwas langsamer zu vergehen – ein idealer Ort für Reisende, die das traditionelle Landleben der Anden abseits touristischer Hauptachsen erleben möchten. Yanque hat mit der Iglesia de la Inmaculada Concepción aus dem 18. Jahrhundert eine der schönsten Kirchen des Colca-Tals zu bieten. Auch das kleine Museo de Yanque an der Plaza de Armas lohnt einen Besuch. Nur wenige Gehminuten vom Ortskern entfernt liegt der Zugang zu einer Inka-Brücke über den Río Colca.
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Cabanaconde liegt am westlichen Ende des Colca-Tals, rund 60 Kilometer von Chivay entfernt, auf einer Höhe von etwa 3.280 Metern. Mit seinen knapp 3.000 Einwohnern ist es nach Chivay der zweitgrößte Ort des Tals – und der wichtigste Ausgangspunkt für Wanderungen (s. weiter unten) in den tief eingeschnittenen Colca-Canyon. Während viele Dörfer des Tals durch koloniale Kirchen und traditionelle Lebensweise glänzen, zieht Cabanaconde vor allem Trekkingbegeisterte und Naturfreunde an. Auch für diejenigen, die nicht mehrtägig wandern wollen, bietet Cabanaconde reizvolle Aussichtspunkte. Besonders eindrucksvoll ist der nur rund 15 Gehminuten westlich des Orts gelegene Aussichtspunkt Mirador Achachihua eine gute Alternative zum meist überlaufenen Cruz del Cóndor.
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Touren, Ausflüge und Aktivitäten
Im Colca-Canyon lassen sich tolle Ausflüge unternehmen, die vor allem sportliche Touristen begeistern werden. Vom Wandern über Mountainbiken bis hin zu Ziplining ist alles dabei. Wer es ruhiger mag, genießt die heißen Quellen in Chivay.
Trekking ab Cabanaconde
Rund um Cabanaconde öffnen sich atemberaubende Ausblicke auf den Colca-Canyon, der sich hier bis zu 1.200 Meter tief in die Landschaft schneidet. Mehrere markierte Wanderwege beginnen direkt am Ortsrand, darunter die beliebten Routen hinab in die Oase Sangalle, wo Feigen, Pfirsiche und Kaktusfrüchte wachsen, zu den abgelegenen Dörfern San Juan de Chuccho, Tapay oder weiter bis zur gegenüberliegenden Canyonseite. Die Touren sind anspruchsvoll, verlangen eine gute Kondition – und belohnen mit unvergleichlichen Naturerlebnissen und Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung. Die beste Zait für Canyon-Wanderungen von April bis November. Am Canyonboden kann es sehr heiß werden kann. Daher Wasser auffüllen, wo möglich!

Ziplining
Der Veranstalter Colca Ziplining lockt mit einem Abenteuer der besonderen Art inmitten der beeindruckenden Landschaft des Colca-Tals. Von einer Plattform aus saust man mit einer Seilrutsche über den tiefen Colca-Canyon, vorbei an steilen Felsen und beeindruckenden Ausblicken. Die Zipline ist eine großartige Möglichkeit, die Schlucht aus einer anderen Perspektive zu erleben und gleichzeitig einen Adrenalinkick zu bekommen. Angeboten werden drei Touren mit unterschiedlicher Seillänge von 600 bis über 2000 Metern.
Essen & Trinken im Colca-Canyon
Bis auf die oft teuren Hotelrestaurants der gehobenen Klasse, kann man recht günstig essen gehen. Die Auswahl und Qualität sind allerdings nicht auf dem Niveau von Arequipa. An der Plaza de Armas von Chivay und der Av. 22 de Agosto liegen verschiedene Restaurants und Bars, die auf Touristen eingestellt sind und ähnliche Mittagsmenüs bzw. Buffets servieren.
Tipps für deinen Aufenthalt im Colca-Canyon

Hotels und Unterkünfte
Wie in allen anderen touristischen Gegenden Perus, findet man auch im Colca-Canyon eine breite Palette an Unterkunftstypen, die von einfachen Hostels mit Mehrbettzimmern über solide Mittelklassehotels bin hin zu luxuriösen Lodges reichen. Für die Hauptreisezeit Juli/August und rund um die peruanischen Feiertage ist eine Reservierung empfehlenswert.
Öffentliche Verkehrsmittel
Durch das Colca-Tal ziehen sich nördlich und südlich des Río Colca zwei Straßen. Auf der südlichen Hauptroute zwischen Chivay, Yanque und Cabanaconde verkehren regelmäßig günstige Busse und Sammeltaxis, die zum Teil von Arequipa kommen oder dorthin fahren. Wer von Chivay nach Cabanaconde fährt, sollte rechts sitzen für die besten Blicke. Die seltener befahrene Nordseite führt über die Dörfer Coporaque, Ichupampa und Lari nach Madrigal. In Yanque und Maca besteht die Möglichkeit, die Canyonseite mit dem Fahrzeug oder zu Fuß zu wechseln und in Ichupampa gibt es eine Fußgängerbrücke.
Budget: Wie teuer ist das Colca-Canyon?
Die Lebenshaltungskosten sind im Colca-Canyon niedriger als in Arequipa, wenn man in einfachen Unterkünften übernachtet und sich auf den Märkten oder in einfachen Restaurants ernährt. Man kann aber auch richtig Geld lassen, wenn man teure Hotelrestaurants bevorzugt und luxuriös übernachten möchte. Günstig sind lokale Busse und Sammeltaxis.
Geldautomaten/Geld abheben
Es gibt nur wenige Geldautomaten im Canyon. Am ehesten findet man sie im Hauptort Chivay. Daher unbedingt Bargeld mitnehmen, da auch die Kartenzahlung nicht immer verfügbar ist oder funktioniert.
Klima, Wetter, beste Reisezeit
Der Colca-Canyon ist ganzjährig ein lohnenswertes Reiseziel – das Wetter zeigt sich meist von seiner freundlichen Seite. Die beste Reisezeit liegt jedoch in den Monaten Mai bis November. In diesem Zeitraum herrscht Trockenzeit, die Tage sind sonnig und klar, ideale Bedingungen für Wanderungen und spektakuläre Ausblicke auf die tiefe Schlucht. Zwar sind die Nächte im Hochland besonders in den Monaten Juni bis August recht kühl, doch tagsüber sorgen angenehme Temperaturen für ein optimales Reiseerlebnis. Wer den Canyon und die Terrassenfelder grün erleben möchte, sollte in den Monaten März bis Mai dorthin reisen.
Events, Feste und Feiertage
Die meisten Dörfer im Colca-Tal haben sich ihre Traditionen, Sitten und Gebräuche weitestgehend erhalten. Dies zeigt sich besonders während der vielen Patronatsfeste, die zu Ehren der Dorfheiligen mit Prozessionen, Feuerwerk und Stierkämpfen abgehalten werden. Hinzu kommen Festtage wie Karneval, Ostern, Pfingsten, Fronleichnam, der Unabhängigkeitstag und Allerheiligen. Im Rahmen dieser Feiern kann man wunderschöne Trachten und authentische Tänze beobachten.

Nachhaltig reisen im Colca-Canyon
Der Colca-Canyon zählt zu den bekanntesten Reisezielen Perus – doch der touristische Boom bringt auch Herausforderungen mit sich. So profitieren längst nicht alle Gemeinden gleichermaßen vom wachsenden Zustrom, und die ökologischen Belastungen nehmen zu: steigender Plastikmüll, Wasserknappheit und eine zunehmende Abhängigkeit vom Massentourismus hinterlassen Spuren in der sensiblen Andenregion. In Reaktion darauf entstehen vermehrt soziale und ökologische Initiativen, die den Tourismus in nachhaltigere Bahnen lenken wollen. Gemeindebasierte Angebote sollen dafür sorgen, dass die lokale Bevölkerung stärker am wirtschaftlichen Nutzen beteiligt wird. Gleichzeitig gibt es Umweltprojekte, die sich etwa dem Schutz natürlicher Ressourcen, der Aufforstung oder der Reduktion von Abfällen widmen. Allerdings stoßen diese Ansätze oft an strukturelle Grenzen: Fehlende staatliche Unterstützung, ungleiche Machtverhältnisse und der anhaltende Druck durch kurzfristige Profitorientierung erschweren eine konsequent nachhaltige Entwicklung. Es liegt daher auch an den Reisenden, bewusst zu wählen, wohin ihr Geld fließt – und ob ihr Besuch Teil des Problems oder Teil einer möglichen Lösung ist.
Plastikmüll
Im stark besuchten Colca-Canyon fällt besonders durch Einweg-Trinkwasserflaschen viel Plastikmüll an. Wer dem entgegenwirken möchte, kann eine eigene wiederverwendbare Flasche mitbringen und sie vor Ort auffüllen lassen – entweder kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr. Immer mehr Restaurants und Hotels bieten diesen umweltfreundlichen Service an.
Daten und Fakten

Wie ist die Zeitumstellung im Colca-Canyon?
In der gesamten Region des Colca-Canyons gilt die gleiche Zeit wie im restlichen Peru, also sechs Stunden hinter Deutschland, der Schweiz und Österreich. Während der europäischen Sommerzeit sind es sieben Stunden. In Peru wird die Uhr im Sommer nicht umgestellt.
Welche Sprache wird im Colca-Canyon gesprochen?
Auch im Colca-Canyon ist Spanisch die offizielle Sprache. Sehr verbreitet ist hier aber Quechua, vor allem unter der indigenen Bevölkerung.
Auf welcher Höhe liegt das Colca-Canyon?
Der Hauptort des Colca-Canyons, Chivay, liegt auf rund 3.600 Metern Höhe. Das am westlichen Ende des Canyons gelegene Cabanaconde liegt hingegen auf rund 3.300 Metern Höhe. Wer von der Küste in den Canyon kommt, sollte es dennoch ruhig angehen lassen. Der Körper braucht ein wenig Zeit, um sich an die Höhe zu gewöhnen.
Reiseführer für das Colca-Canyon
In der siebten Auflage meines Stefan Loose Travel Handbuchs Peru/Westbolivien findest du ein ausführliches Kapitel zum Colca-Canyon und allen interessanten Dörfern von Chivay bis Cabanaconde, inklusive den Thermalquellen La Calera, dem Kondor-Beobachtungspunkt Cruz del Cóndor, dem Museum in Yanque und den Ruinen von Uyo Uyo. Eine Übersichtskarte erleichtert die Orientierung.

Colca-Canyon: Anreise und Weiterreise

Von Arequipa zum Colca-Canyon
Vom Terminal Terrestre in Arequipa fahren regelmäßig Busse und Vans in rund drei Stunden zum Busbahnhof von Chivay. Die 164 km lange Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll und voller Natureindrücke. Auf der asphaltierten Straße Richtung Juliaca geht es zunächst bis zur Hochebene Pampa Cañahuas auf 3800 m Höhe, die bereits zum Naturschutzgebiet Salinas y Aguada Blanca gehört. Bei KM 106 zweigt die weiterhin asphaltierte Straße nach Chivay von der Hauptroute Richtung Juliaca ab und führt hinauf zum 4800 m hohen Patapampa-Pass. Dort kann auch in der Trockenzeit nach Schlechtwettereinbrüchen gelegentlich Schnee liegen. Vom Mirador de los Volcanes bietet sich ein fantastischer Blick auf die umliegenden Bergriesen. Von der Passhöhe beginnt der kurvenreiche steile Abstieg ins Colca-Tal. Nur wenige Busse fahren von Cabanaconde westlich über Huambo zur Panamericana und weiter nach Arequipa.