Bootstour durch die Flusswelt bei Belém

Zu den beliebtesten Tagesausflügen rund um Belém gehört die Bootstour Furos und Igarapés. Sie führt durch die verschlungene Wasserwelt rund um die Millionenstadt im Amazonas. Infos, Tipps und viele Fotos findest du hier.

Auf einer schönen Bootstour kannst du einige der zahlreichen Stichkanäle und Schwemmlandschaften rund um Belém erkunden und dabei viel über die Lebensweise der Flussbewohner erfahren, die hier Ribeirinhos oder Caboclos genannt werden.

Auch eine Wanderung durch einen kleinen Dschungelabschnitt sowie ein leckeres Mittagessen in einem schwimmenden Ponton-Restaurant gehören zum Programm. Der gesamte Ausflug dauert etwa sechs bis sieben Stunden.

Weitere Infos für deine Planung, unter anderem zu Anreise und Unterkünften, findest du in unseren Reisetipps zu Belém.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Belém:
Das Hotel Princesa Louçã ist dank seiner privilegierten Lage an der Praça da República fast schon ein Wahrzeichen von Belém. Es bietet alle für diese Preisklasse üblichen Einrichtungen, die Zimmer in den oberen Stockwerken haben zudem eine schöne Aussicht auf den grünen Platz. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du am Ende des Artikels.

Belém: Die Bootstour durch Furos und Igarapés

Wissenswertes vorab

Fast zehn Prozent der Bewohner von Belém leben als Ribeirinhos in Holzhäusern an den Flüssen. Durch den vor ein paar Jahren entstandenen Exportboom der Açaí-Frucht sind neue Einnahmemöglichkeiten entstanden und viele bereits abgewanderte Familien kehrten an den Fluss zurück.

Als Furos werden natürliche Kanäle bezeichnet, die zwei größere Flüsse miteinander verbinden und entweder zwischen zwei Inseln oder zwischen einer Insel und dem Festland entlangführen. Igarapés sind demgegenüber schiffbare Seitenarme, die jedoch irgendwann nicht weiterführen und im dichten Gestrüpp der Flussvegetation enden, also die Sackgassen unter den Wasserstraßen. Diese liegen oft in den Schwemmwäldern, die hier Várzea genannt werden.

Verlauf der Tour

Auf der Tagestour Furos und Igarapés geht es zunächst in einem überdachten Schnellboot vorbei an der Ilha dos Papagaios vom Rio Guamá in den Rio Acará. Die Hochhaussilhouette Beléms verschwindet überraschend schnell in der Ferne und man wähnt sich schon noch ein paar Minuten in einer anderen Welt.

Unterwegs geht es durch den Furo do Mudo zum Furo do Maracujá, an dem eine kleine Flussgemeinde liegt. Hier bekommst du unter anderem auch den lautstarken Singvogel Japiim (Gelbbürzelkassike) zu Gesicht, der in Kolonien nistet und die Bäume der Flussrandvegetation mit seinen hängenden Beutelnestern überzieht.

Es ist eine schöne, langsame und kontemplative Fahrt durch die Flusslandschaften, während der der Guide viele Infos zu den Flussbewohnern und den hier vorkommenden Tropenfrüchten wie Cupuaçu oder wildem Kakao gibt. Man lässt einfach die Natur auf sich wirken. Links und rechts tauchen dabei immer wieder interessante Bäume und Pflanzen auf oder Vögel fliegen dicht am Boot vorbei.

Im Anschluss geht es durch den schon etwas größeren Furo do Benedito. Ab hier wird dann das Tempo beschleunigt und die Leute auf den vorderen Sitzen müssen ihre Kameras ein bisschen vor überraschendem Spritzwasser schützen.

Der erste Halt wird bei der Stelzenhütte von Dona Vera eingelegt, die hier leckere Naturschokolade herstellt und Nachbildungen der indigenen Marajoara-Kunst aus Icoaraci verkauft. Du kannst hier eine heiße Trinkschokolade probieren und dir auch eine Flasche Wasser kaufen.

Danach nimmt der Guide die Gruppe mit zu einem Spaziergang durch das Dorf Boa Vista do Aracá, in dem 350 Familien leben, bis zu einer kleinen Waldlichtung, wo es unter anderem Informationen zur Naturmedizin Amazoniens gibt. Einige dieser Wunderpflanzen sind wahre Tausendsassa und werden auch zum Würzen von Speisen verwendet, manche ähneln verblüffend einer Art scharfem Knoblauch, man kann sie vor Ort abreiben und probieren.

Auch die berühmte Paranuss wird hier vor deinen Augen aufgeschlagen und geschält und du kannst sie vor Ort verkosten. Der Name kommt übrigens vom Bundesstaat Pará, aber die größten Produzenten sind inzwischen im brasilianischen Bundesstaat Acre und in Bolivien zu finden.

Danach wird es sportlich, der Guide führt auf einer längeren Wanderung über einen Urwaldpfad, wo auf verschiedene exotische Bäume und Pflanzen hingewiesen wird, darunter natürlich die für die regionale Geschichte bedeutenden Kautschukbäume, wandernde Palmen und ein riesiger Samaúma-Baum.

Blicke nach oben in die Baumkronen sorgen auf Schritt und Tritt für Staunen und tolle Aussichten.

Auch an Açaí-Palmen kommt man vorbei, eventuell garniert mit einer Vorführung eines Einheimischen, wie man diese flink hochklettern kann. Gelenkige Gäste können es mithilfe eines Steigbandes auch mal probieren.

Für gute Stimmung sorgt auch der Besuch eines der hier lebenden Papageien, der sich recht zutraulich den Gästen nähert und sich bereitwillig ablichten lässt.

Nach der schweißtreibenden Dschungelwanderung freut man sich auf das Mittagessen, das in der Regel im sehr guten Restaurante Ilha Branca serviert wird. Branca macht einen wirklich guten Fisch (Filhote), der zart und grätenfrei in herrlich ruhigem Ambiente auf einem Flussponton bei einer erfrischenden Brise genossen wird. Zum Nachtisch gibt es eine himmlische Cupuaçu-Creme. Ein schöner Bonus ist der Naturpool mit Holzdeck, in dem du dich vor oder nach dem Essen abkühlen kannst.

Nach dem Mittagessen geht es noch im Boot durch einige Igarapés, unter anderem durch die „größte Galerie Amazoniens“, wo Graffiti-Künstler aus ganz Brasilien Holzhäuser der Ribeirinhos farbenfroh verziert haben. Auch ein Laden mit Kunsthandwerk wird besichtigt. Im Anschluss geht es zurück nach Belém und die Teilnehmer werden im komfortablen Van zurück zu ihren Hotels gefahren.

Fazit

Der Tagesausflug ist vielfältig und bietet einen schönen Einblick in unbekannte Lebensweisen der Flussbewohner des Amazonasdeltas, die selbst den meisten Brasilianern kaum geläufig sind. Du lernst zudem viel über die Natur Amazoniens, über Bäume, Pflanzen und Vögel, und genießt ein sehr gutes Mittagessen in schönem Flussambiente. Auch ein kurzes Bad zur Erfrischung ist möglich. Die außergewöhnliche Stille und das meistens ruhige Dahingleiten des Bootes durch die Amazonaswelten sind besonders eindrückliche Erfahrungen dieses Ausflugs.

Hinweise

• Dieser Ausflug kann auch mit dem Besuch der Papageieninsel (Ilha dos Papagaios) kombiniert werden, die zum Sonnenaufgang losgeht. Zwischen den beiden Touren wird ein Frühstück auf der Holzstelzenterrasse eines alten Hotels serviert.
• Wegen der Vielzahl an interessanten Infos solltest du bei der Buchung darauf achten, dass der Guide eine Sprache spricht, die du verstehst. Oft, aber nicht immer, sind deutschsprachige Tourguides verfügbar. Überlege deswegen auch, ob eine Führung unter Umständen auf Englisch, Spanisch oder Französisch in Betracht kommt.
• Moskitos kommen eigentlich nur während der Waldwanderung vor, für diesen Abschnitt gehört definitiv Moskitoschutz in deinen Daypack, eventuell solltest du auch eine dünne lange Hose und ein langärmliges Shirt in Erwägung ziehen.
• Badesachen bieten sich an für den Naturpool, der zum Mittagsrestaurant gehört.
• Die angesteuerten Ziele und ihre Reihenfolge können sich abhängig von den Wetterbedingungen oder anderen Einflussfaktoren ändern.

Tour buchen

Die Bootstour durch die Furos und Igarapés bei Belém, einschließlich des Mittagessens, lässt sich online buchen.

Weitere Bilder

Hier kannst du noch weitere Fotos sehen, die während des Bootsausflugs entstanden sind.

Hotels & Unterkünfte

Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deinen Aufenthalt in Belém.