Ilha Grande: Tipps für deine Reise
Die wunderschöne Ilha Grande ist die größte und am besten erschlossene der vielen Inseln in der Bucht von Angra dos Reis. Zu dem Archipel zählen 187 Inseln und kleine Landerhebungen. Hier findest du alles Wissenswerte zu Stränden, Touren, Anreise und Unterkünften auf der Ilha Grande.
Inhaltsverzeichnis
Mit 155 Kilometern Küstenlinie und etwa 113 Stränden wird die Insel jedes Jahr beliebter und ist eine gute Alternative zum etwas schickeren Búzios. Zusammen mit der an der Küste gelegenen Kolonialstadt Paraty bildet die Ilha Grande seit 2019 Brasiliens einziges gemischtes Weltkultur- und Weltnaturdenkmal der Unesco.
Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt auf der Ilha Grande:
Die beliebte Pousada Caiçara hat rustikale, hübsch dekorierte Zimmer und befindet sich in bester Strandlage in Vila do Abraão. Einige der Zimmer bieten einen schönen Meerblick. Sowohl die Strände des Hauptortes als auch die Bars und Restaurants sind zu Fuß in ein paar Minuten zu erreichen. Und auch der Pier, von dem die Ausflugsboote starten, liegt in der Nähe. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen sowie Empfehlungen für Touren und alles Wissenswerte zur Anreise findest du weiter unten im Artikel.
Reisetipps für die Ilha Grande
Hier findest du alles, was du für deine Reise wissen musst.
Wissenswertes vorab
Lange Zeit war die Ilha Grande, auf der heute etwa 10.000 Menschen leben, fest in der Hand von europäischen Piraten, besonders zwischen 1700 und 1770. Die vielen kleinen Buchten dienten als ideales Versteck, von hier aus überfielen die Seeräuber die reich mit Gold und Diamanten befrachteten portugiesischen Karavellen auf dem Weg von Paraty nach Lissabon, einige Wracks auf dem Meeresgrund zeugen noch davon.
Von 1903 bis 1994 diente die Insel fast ausschließlich als Gefängnissitz (Colônia Penal Cândido Mendes). Auch deswegen blieb die Natur hier recht unangetastet, heute sind 87 Prozent der Fläche geschützt.
Orientierung
Schon das erste Küstenbild nach einer Stunde Autobahnfahrt ab Rio de Janeiro macht dem Namen Costa Verde („Grüne Küste“) oder auch Caribe Brasileiro sofort alle Ehre. Von den Hügeln der Serra do Mar zieht sich der Atlantische Regenwald bis dicht ans Ufer. Kaum sonstwo in Brasilien, wo bereits 93 Prozent der Küstenwälder vernichtet sind, ist er noch so intakt. Zwei zauberhafte Stunden schlängelt sich die Straße noch reizvoll zwischen Urwald und Meer entlang. Dann wird in der Regel von Conceição de Jacareí aus mit einem Schnellboot in einer guten Viertelstunde übergesetzt. Wer von Süden kommt, kann auch von Angra dos Reis per Fähre zur Ilha Grande, der üppigsten Meeresinsel Brasiliens, gelangen. Angra dos Reis selbst lohnt keinen weiteren Aufenthalt, auch wenn viele Brasilianer davon schwärmen und manche Reiche hier ihre Luxusvillen und Jachten besitzen. Ab der Marina da Angra kann man Segelboote mieten und Küstentörns machen.
Die Ilha Grande ist dagegen ein Muss, innerhalb des Bundesstaates Rio de Janeiro ist sie inzwischen das beliebteste Reiseziel von Backpackern aus aller Welt. Der Hauptort Vila do Abraão ist mit rund 5000 Einwohnern das einzige größere Dorf auf der Insel. Hier findest du viele nette Pousadas, Restaurants und Strandbars, und von hier aus starten auch die großartigen Bootsausflüge rund um die Insel. Zudem bestehen zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen durch den dichten Atlantischen Regenwald. Das Publikum besteht zu einem großen Teil aus internationalen Backpackern, Brasilianer kommen mehr an verlängerten Ferienwochenenden, dann wird es übervoll. Autos sind verboten, man geht zu Fuß, wandert oder nimmt ein Boot.
Nach dem Inselbesuch geht es zurück nach Conceição de Jacareí oder Angra dos Reis und dann meistens weiter an der Grünen Küste entlang zum traumhaft schönen Kolonialstädtchen Paraty, wo herrliche Pousadas, gute Gastronomie, viele Bars und ein ebenfalls reiches Angebot an Bootstouren durch die vorgelagerte Bucht warten.
Der Hauptort Vila do Abraão
Fast alle Ilha-Grande-Besucher quartieren sich im Hauptort Vila do Abraão ein. Einfache Sandstraßen führen durch den Ort, in denen zahlreiche Restaurants, Bars, Geschäfte und Büros von Touranbietern liegen. Vom Hafenpier sind es zu einigen Unterkünften aus nur ein paar Schritte, zu anderen muss man ein ganzes Stück am Strand oder einen Hügel hinauf laufen. Das autofreie Vila do Abraão wirkt wie aus der Zeit gefallen und ist eine wunderbare Basis für die Erkundung der Ilha Grande.
Strände auf der Ilha Grande
Auf der Ilha Grande gibt es ungefähr 113 Strände, von denen viele noch fast völlig unberührt sind. Einige von ihnen kommen nur bei Ebbe zum Vorschein, andere sind mit bloßem Auge vom Wasser aus gar nicht zu erkennen, da sie von Vegetation zugewuchert sind. Auch wenn die meisten von ihnen nur per Boot zu erreichen und für Touristen nicht zugänglich sind, bleiben immer noch viele traumhafte Tropenstrände, die einen Bilderbuchurlaub garantieren.
Strände in der Nähe von Vila do Abraão
In der Nähe des Hauptortes kannst du bis zur Praia do Abraãozinho eine ganze Reihe toller Strände zu Fuß erreichen. Vom Pier bis zur Praia da Júlia bist du etwa 15 bis 20 Minuten unterwegs. Wenn du den ganzen Weg von Vila do Abraão bis zum Strand von Abraãozinho laufen möchtest, kannst du dafür je nach Witterung 45 Minuten bis zu einer Stunde veranschlagen. Hier geben wir dir einen Überblick über die Strände im Nahbereich von Vila do Abraão.
Praia do Abraão
Der zentrale Strand von Vila do Abraão fungiert eher als Ankerplatz für Boote und ist dadurch weniger zum Schwimmen geeignet. Schön zum Ansehen ist er trotzdem, das Wasser ist sauber und wunderbare Badestrände sind nicht weit entfernt.
Praia Preta und Umgebung
Westlich von Vila do Abraão liegt die Praia Preta. Zu Fuß braucht man eine gute Viertelstunde dorthin, per Taxiboot sind es weniger als fünf Minuten. Dieser Strand wird jedoch weniger zum Sonnenbaden oder Schwimmen besucht. Er ist, wie der Name es bereits andeutet, vor allem berühmt wegen seines schwarzen Heilsandes. Außerdem kannst du hier die Ruinen eines im Jahr 1800 gebauten Lazaretts (lazareto) für Lepra-Kranke besichtigen.
Weiter oben, vom ausgeschilderten Weg nach links abbiegend, geht es zu einem von Urwaldpflanzen zugewucherten Aquädukt von 1873 und einem kleinen Wasserfall, der Cachoeira Feiticeira, unter dem du dich erfrischen kannst.
Praia do Canto
Nach Osten sind schöne Badestrände in wenigen Gehminuten erreichbar. Die Verlängerung des Hauptstrandes ist als Praia do Canto bekannt, beide Strände werden nur von einer kleinen Flussmündung getrennt. Hier ist es bereits deutlich ruhiger als an der Praia do Abraão, es liegen weniger Boote im Wasser und man findet schnell ein Plätzchen zum Sonnenbaden oder zum Sprung ins ruhige Wasser.
Wanderung zur Praia do Abraãozinho
Wenn du am Ende der Praia do Canto dem Strandweg weiter folgst, triffst du bald auf das herrlich gelegene Strandrestaurant Por so Sol Lonier, das einen fabelhaften Blick auf den Strand des Hauptortes bietet. Von dort aus gelangst du zuerst recht schnell und unkompliziert zur Praia da Júlia und dann zur Praia da Bica. Ein längeres Stück durch ein Waldgebiet führt dich dann zur herrlich abgelegenen Praia do Abraãozinho. Ab Praia da Júlia bist du bis zur Praia do Abraãozinho an sonnigen und trockenen Tagen noch eine gute halbe Stunde zu Fuß unterwegs.
Nach längeren Regenfällen ist die Wanderung nach Abraãozinho nur bedingt zu empfehlen. Der Weg ist dann ziemlich verschlammt und teilweise entsprechend schwer zu laufen. Im Morast stecken gebliebene Havaianas mit gerissenen Riemen pflastern den Weg. Am besten, man läuft gleich barfuß durch das schwere Geläuf, um nicht die Sandalen zu verlieren. Auch musst du dich erkundigen, ob der Wasserstand eine Wanderung zulässt. Alternativ pendeln Taxiboote von der Praia do Abraão nach Abraãozinho. Bei gutem Wetter ist der Trip zur Praia do Abraãozinho ein uneingeschränktes Highlight.
Praia da Júlia
Nur 200 Meter hinter der Praia do Canto gelangst du schon an die idyllische Praia da Júlia, eine kleine Bucht im Grünen mit Strandbar und ruhigem, klarem Wasser. Wem der Sinn nicht nach weiterer Lauferei steht, lässt sich einfach hier nieder und genießt die perfekte Aussicht und das klare, ruhige Wasser.
Praia da Bica
Auf einem alten, noch von den Tupinambá-Indianern geschlagenen Wanderpfad gelangt man von der Praia da Júlia zunächst zu den ebenfalls hübschen kleinen Stränden von Bica und Comprida.
Der Waldabschnitt
Bald darauf geht es weiter über knorrige Baumwurzeln durch den Regenwald bis zum malerischen Strand von Abraãozinho. Unterwegs zweigen Wege ab zu den Stränden von Crena und Guaxuma, hier muss man etwas aufpassen, dass man auf dem richtigen Pfad bleibt. Schilder an den Weggabelungen sollten die Richtung anzeigen, aber unter Umständen kann man sich zur Sicherheit noch bei Einheimischen erkundigen. Die Waldwanderung ist definitiv bei gutem Wetter ein schönes Erlebnis. Nach Regenfällen verwandelt sich der Weg allerdings in eine Schlammpiste und erfordert dann teilweise Geschick und guten Gleichgewichtssinn.
Praia do Abraãozinho
Am Strand von Abraãozinho angekommen, warten bereits einige der schönsten Lokale der Insel, darunter die Bonito Bar. Nicht wenige verbringen den halben Inselaufenthalt auf den Liegestühlen dieser Strandbar. Die Preise sind an diesem idyllischen Strand zwar deutlich höher als im Hauptort, aber die einmalige Lage entschädigt ohne Frage.
Wenn du den Rückweg nicht zu Fuß antreten möchtest, kannst du in ein Taxiboot steigen, das dich in fünf Minuten nach Vila do Abraão bringt. Der Preis beträgt R$20 bis R$30 pro Person bei mindestens zwei Passagieren. Abfahrt ist jederzeit bis 17.30 Uhr.
Strände auf der Nordseite der Insel
Die nördliche Seite der Ilha Grande ist dem offenen Meer abgewandt und dadurch vor hohem Seegang deutlich geschützter als die Südseite. An ihr liegen einige traumhafte Strände, die sich jedoch nur per Boot oder auf teilweise schwierigen Wanderungen mit Guide erreichen lassen. Außerdem befinden sich auf der Nordseite zwei sogenannte Lagunen, die Lagoa Azul („blaue Lagune“) und die Lagoa Verde („grüne Lagune“), die von vielen Bootsausflügen angesteuert werden.
Praia Longa und Praia Vermelha
Zu den bekanntesten Stränden der Nordseite zählen die Praia Longa sowie die fast ganz im Westen der Insel liegende Praia Vermelha. An ihnen liegen kleine Fischerdörfer mit jeweils etwa 150 Bewohnern. Beide Strände werden auf den Bootsausflügen nicht besucht.
Die Praia Vermelha wird vor allem von Tauchern ab Angra dos Reis aufgesucht, die das kristallklare Wasser schätzen und von hier aus die vielen Schiffswracks in der Umgebung ansteuern.
Lagoa Azul
Von Vila do Abraão aus in nordwestliche Richtung ist die Lagoa Azul ein oft angesteuertes Ziel auf den Bootstouren. Auf den Ausflugsbooten herrscht oft eine ausgeprägte Feststimmung, sowohl auf den größeren Schonern wie auch auf den dort ankernden kleinen Jachten, die aus Angra dos Reis herüberkommen. Vor allem am Wochenende wummern die Bässe übers Wasser. Dabei ist die „blaue Lagune“ eigentlich eine geschützte Bucht mit ruhigem Meer und ideal zum Schnorcheln.
Lagoa Verde
Ruhiger geht es bei den Fahrten zur weiter entfernten Lagoa Verde zu, eine der wenigen Stellen, an denen noch viele Korallen anzutreffen sind. Die Lagune liegt zwischen der Praia da Longa und Araçatiba und ist insgesamt weniger überlaufen, manchmal sieht man Meeresschildkröten und die Unterwasserwelt hat insgesamt mehr zu bieten. Die „grüne Lagune“ liegt bei einer Insel, deren üppige Vegetation ihren Farbschatten über das Wasser wirft und so eine smaragdgrüne Tönung bewirkt.
Strände auf der Südseite der Insel
Auf der Südseite der Ilha Grande liegt eine ganze Reihe von schönen und idyllischen Stränden, die ebenso wie die auf der Nordseite nur per Boot oder auf längeren geführten Wandertouren untereinander erreichbar sind.
Praia Lopes Mendes
Die berühmte Praia Lopes Mendes ist so etwas wie der Vorzeigestrand der Ilha Grande. Eine zweieinhalbstündige Wanderung von Vila do Abraão dorthin ist möglich, aber in der tropischen Hitze sehr anstrengend, sodass die meisten Gäste eine organisierte Bootsfahrt in einem Schoner mit anschließender kürzerer Gehstrecke bevorzugen. Denn man wird nicht direkt an der Praia Lopes Mendes abgesetzt, sondern an der Praia do Pouso. Vom Ankerplatz des Bootes aus muss dann noch in schweißtreibenden 20 bis 30 Minuten ein Hügel bezwungen werden, ehe sich das grandiose Panorama des drei Kilometer langen Strandes endlich zeigt. Diesen beliebten Tagesausflug beschreiben wir ausführlich weiter unten im Artikel.
Praia do Caxadaço
Der nächste Strand etwas weiter westlich ist die nur knapp 15 Meter breite Praia do Caxadaço. Dieser kleine Strand ist vom Meer her wegen der hohen Felsen kaum zu sehen und wurde deshalb von Piraten und Sklavenhändlern als Versteck genutzt.
Eine Wanderung hierher ist von der Praia Dois Rios ist möglich, aber nur mit einem lokalen Guide zu empfehlen. Wem der Marsch zu aufwendig ist, kann auch mit dem Schiff kommen. Einige Bootsausflüge ab Vila do Abraão wie die Inselrundfahrt „Volta à Ilha“ machen an dem Strand unterwegs einen Stopp. Ein echtes Highlight!
Praia Dois Rios
Der nächste größere Strand ist die Praia Dois Rios, der „Strand der zwei Flüsse“. Dort befinden sich die breiten und von üppigen Mangroven umwachsenen Mündungen zweier Flüsse, ideal für ein erfrischendes Süßwasserbad. Dazwischen liegen die Ruinen des ehemaligen Zuchthauses Cândido Mendes.
In einigen der noch erhaltenen Gefängnisbaracken wohnen heute 150 Menschen, die überwiegend vom Fischfang leben oder für die staatliche Universität Umweltstudien betreiben.
Wer gerne zu Fuß geht, kann Dois Rios auch auf einem knapp zweistündigen Spaziergang über den Wanderweg T14 erreichen. Es ist die einzige Straße der Insel, sie ist nicht asphaltiert.
Das alte Zuchthaus
Zwischen den beiden Flüssen an der Praia Dois Rios liegt die unheimlichste Attraktion der Insel, die Trümmerruinen des ehemaligen Zuchthauses Colônia Penal Cândido Mendes. Anfangs sperrte man hier das sogenannte „sittenlose Gesindel“ ein, ab den 1930er-Jahren unter Präsident Getúlio Vargas dann verstärkt politische Gefangene, ebenso unter der Militärdiktatur von 1964 bis 1985.
Von den „Politischen“ lernten die gemeinen Kriminellen, dass man sich organisieren muss, um erfolgreich zu sein. So entstanden in der Folge diverse kriminelle Organisationen, die heute den Drogenhandel und die Gefängnisse nicht nur in Rio de Janeiro kontrollieren.
1994 wurde das Gefängnis teilweise abgerissen, seit 2009 gibt es hier das Ecomuseu Ilha Grande. Das Museum befasst sich in zwei Abteilungen mit der Gefängnisgeschichte (Museu do Cárcere) sowie mit Umwelt und Naturschutz auf der Ilha Grande (Museu do Meio Ambiente). Außerdem gibt es einen kleinen botanischen Park und ein Multimediazentrum.
Öffnungszeiten Ecomuseu Ilha Grande: Dienstag bis Sonntag 10–16 Uhr
Praia do Sul und Praia do Leste
Im Südwesten der Insel eröffnet sich eine sechs Kilometer lange, gleichmäßig geschwungene Bucht, die vollständig unter Naturschutz steht und nicht betreten werden darf. Ein hügeliger Landvorsprung in der Mitte teilt den langen Strand in die Praia do Sul („Südstrand) und die Praia do Leste („Oststrand“).
Das 1981 gegründete Biosphärenreservat Praia do Sul erstreckt sich über 3600 Hektar und umschließt zwei Lagunen im Hinterland, die an der Praia do Leste ins Meer abfließen. Es ist die geschützteste Region der Insel und man wird ihre Schönheit nur mit wissenschaftlichem Auftrag oder auf der Vorbeifahrt vom Boot aus bewundern können.
Praia do Aventureiro
Ganz am Ende der Bucht liegt hinter einer sperrigen Felsformation namens Costão do Demo einer der schönsten Strände Brasiliens, die Praia do Aventureiro, der Strand der Abenteurer. Der Name kommt nicht ganz von ungefähr, denn schon die An- und Abreise können sich abenteuerlich gestalten. Bei hohem Seegang ist es den Booten teilweise nicht möglich, den Strand anzufahren und es bleibt dem abenteuerlustigen Besucher dann nur, auf besseres Wetter zu warten, oder sich auf eine beschwerliche Wanderung zum nächstgelegenen Dorf Provetá zu machen, auf einer der schwierigsten Wanderrouten der Insel überhaupt. Alternativ dazu gibt es noch eine Trekkingstrecke zum Ort Araçatiba, der aber auch nicht gerade um die Ecke liegt.
Deshalb solltest du dir bei einem geplanten mehrtägigen Besuch an der Praia do Aventureiro einen großzügigen Zeitpuffer mitbringen. Denn deine Rückfahrt könnte sich bei schlechtem Wetter um mehrere Tage verzögern. Außerdem muss bei der Planung bedacht werden, dass ein Aufenthalt mit Übernachtung vorab in Angra dos Reis persönlich angemeldet werden muss, die tägliche Besucherzahl an der Praia do Aventureiro ist auf 560 begrenzt. Aktuelle Infos zum Anmeldeverfahren findest du hier.
Die gute Nachricht ist, dass der Strand auch standardmäßig bei der Bootstour „Volta à Ilha“ angesteuert wird. Das heißt, Tagesgäste haben immerhin eineinhalb Stunden Zeit, um dieses kleine Badeparadies zu genießen.
Wer den Weg trotz aller Unwägbarkeiten auf sich nimmt und länger bleibt, den erwartet ein romantischer Strandort fernab der modernen Zivilisation, und zumindest nachdem alle Ausflugsboote wieder abgedampft sind, herrscht eine einzigartige Ruhe. Hier lebst du ohne Mobiltelefonempfang und in Unterkünften in einfachen Mietzimmern, zum Beispiel bei Tia Neneca, Tia Zuleika oder Tia Vera, oder auf einem Campingplatz mit den knapp Hundert Bewohnern des Dorfes. Strom gibt es nur über Dieselgeneratoren bis 22 Uhr abends.
Regelmäßige Schiffslinien zur Praia do Aventureiro gibt es übrigens nicht ab Vila do Abraão, sondern nur ab Provetá, Praia Vermelha, Araçatiba (alle auf der Ilha Grande) respektive ab Angra dos Reis.
Trotz, oder gerade wegen der Herausforderungen, diesen Strand zu erreichen schwärmen fast alle Besucher, die einmal da waren. Es ist eines der schönsten Paradiese der Ilha Grande …
Was du auf der Ilha Grande machen kannst
Die autofreie Ilha Grande ist eines der schönsten Naturreiseziele von Brasilien. Hier kannst du nach Herzenslust Strand- und Badewonnen frönen, an schönen Bootsausflügen teilnehmen, tauchen und durch unberührte Landschaften wandern. Abends laden Strandbars und Restaurants unter Palmen zu einem stimmungsvollen Abschluss des Tages ein.
Touren, Ausflüge und Aktivitäten
Es gibt auf der Ilha Grande sehr gute Touranbieter, denen du dich bedenkenlos anvertrauen kannst. Auch wer gerne die Unterwasserwelt auf Tauchexkursionen erkundet, wird auf der Ilha Grande fündig.
Touranbieter
Die umweltfreundlich operierende Agentur Resa Mundi Eco Tours, Rua Francino I. do Nascimento 127/A, bietet alle Schoner- und Schnellboottouren an, ebenso sämtliche Wanderungen mit mehrsprachigen Guides und Kajaktouren. Außerdem kannst du bei Resa Mundi auch Transfers unter anderem nach Rio, Paraty und Búzios buchen. Die Kommunikation ist einfach, denn Besitzerin Deise spricht neben Englisch auch Französisch und Spanisch. Kontaktieren kannst du Resa Mundi per E-Mail oder auf WhatsApp.
Auch Mariana Tour in der Rua Santana 47 organisiert alle Bootsausflüge auf der Insel zuverlässig und legt dabei größten Wert auf Sicherheit und Qualität der eingesetzten Boote. Das Büro befindet sich in zentraler Lage, gleich neben der Bäckerei. Freundliche und persönliche Betreuung.
Der englischsprachige Privatguide Waldeck Tenorio begleitet auf Wanderungen quer über die Insel. Kontakt per WhatsApp oder E-Mail.
Tauchen
Die Costa Verde mit ihrem Fisch- und Korallenreichtum gehört zu den besten Tauchgebieten Brasiliens. Beliebt bei Reisenden mit Tauchschein sind die Insel Jorge Grego und die Landspitze Ponta da Parnaioca, vor der ein gesunkenes Schiff liegt. Ein weiteres beliebtes Tauchziel ist ein 1998 vor der Nordküste abgestürzter Hubschrauber, der nun in neun bis zwölf Meter Tiefe auf dem Meeresboden liegt. Tauchanfänger besuchen vor allem die Ponta do Bananal und die Lagoa Azul.
Anziehungspunkte sind aber auch die 16 Schiffswracks, besonders die 1966 vor der Bucht von Sítio Forte gesunkene und gut erhaltene Pingüino, die in 19 Meter Tiefe liegt und bei einer durchschnittlichen Sichtweite von rund acht Metern gut studiert werden kann.
Eine sehr gut ausgestattete Tauchschule ist Nautilus, Tauchausflüge werden über die an der Praia Bananal gelegene eigene Pousada vermittelt.
In der Rua Santana im Zentrum befindet sich zudem die Tauchschule Dive & Cia, die seit 2004 Tauchausflüge zu Spots an der Nordküste zwischen der Ponta dos Macucos und der Lagoa Verde anbietet. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Naturerleben, Schiffswracks gehören nicht zum Programm.
Wandern auf der Ilha Grande
Wer gerne wandert, kommt auf der Insel voll auf seine Kosten. Es gibt offiziell 16 Routen oder Pfade, die von T1 bis T16 nummeriert sind, auf dieser Karte erhältst du eine Übersicht.
Leichte Wanderungen
Leichtere Wanderungen bis zu ungefähr zwei Stunden Dauer, im Sinne eines lockeren Spaziergangs, können rund um den Hauptort Vila do Abraão angetreten werden. Die Route T1 beispielsweise führt bis zum Aquädukt und zu den Lazarettruinen, in östlicher Richtung führt der Weg am Strand entlang bis nach Abraãozinho.
Auch die Strecke auf der einzigen „Straße“ (Sandweg) der Insel zu den Ruinen des ehemaligen Zuchthauses an der Bucht Praia Dois Rios wird von ihrer Beschaffenheit her noch zu den leichteren Wegen gezählt (T14). Man kann sie ein Stück laufen und nach Belieben umkehren. Wer die gesamte Route bis zur Vila de Dois Rios laufen will, kann mit etwa fünf Stunden (hin und zurück) rechnen.
Eine der beliebtesten kürzeren Strecken führt von Vila do Abraão über die Praia do Pouso zur berühmten Praia Lopes Mendes (Routen T10 und T11). Für den Hin- und Rückweg muss man etwa fünf bis sechs Stunden einplanen.
Anspruchsvolle Wanderungen
Alles darüber hinaus Gehende fällt eher in den Bereich des Trekkings oder Bergwanderns. Die Pfade führen durch dichte Wälder, über Hügel und auf Berge, überqueren Flüsse, Bäche und Mangroven, passieren abgelegene Inseldörfer und bieten auf Hochebenen spektakuläre Aussichten aufs Meer. Auf Hundert Kilometer ausgeschildertem Wegenetz können passionierte Wanderer die Ilha Grande (fast) vollständig einmal umrunden, die einzige Ausnahme ist das Biosphärenreservat Praia do Sul, wo der Zutritt verboten ist.
Einige der Routen sind in jeder Hinsicht atemberaubend, nicht nur wegen der Steigungen, sondern auch wegen der sich unterwegs bietenden Ausblicke.
In jedem Fall ist eine gute Kondition Voraussetzung und ein lokaler Guide sollte unbedingt immer dabei sein.
Sehr zu empfehlen ist der gut Englisch sprechende Waldeck Tenorio. Der spannendste Trek, den du beim ihm buchen kannst, ist eine fünftägige Inselwanderung („Travessia Ilha Grande em 5 dias“). Während der 75-Kilometer-Tour wird in kleinen Inseldörfern übernachtet (Bananal, Araçatiba, Aventureiro, Parnaioca), in denen du außer landschaftlich faszinierenden Eindrücken auch dem ursprünglichen Leben auf der Insel so nahekommst, wie es in den touristischen Zentren nicht möglich ist.
Fans des Bergwanderns erklimmen den 982 Meter hohen Pico do Papagaio (T13). Diese extrem herausfordernde Bergtour dauert sechs bis sieben Stunden und darf in jedem Fall nur mit Guide angegangen werden.
Bootstouren auf der Ilha Grande
Häufigstes Programm auf der Ilha Grande sind die diversen Bootstouren, die neuerdings vor allem in schnellen Motorbooten (lanchas) durchgeführt werden. Die klassischen Ausflüge auf den großen Schonern (escunas), die jeden Vormittag vom Pier aus starten und auf denen oft ausgelassene Partystimmung herrscht, führen nur noch zur Lagoa Azul und zur Praia Lopes Mendes.
Es gibt etwa sieben bis zehn verschiedene solcher maritimen Ausflugstouren, von denen jedoch einige, vor allem die auf der raueren Südseite der Insel, von der Bundesmarine gesperrt beziehungsweise nur unter Auflagen befahren werden können.
Eine Ausfahrt dauert zwischen vier und sieben Stunden. Die Tickets solltest du dir, besonders während der Hauptsaison, schon am Vortag in einer zuverlässigen Agentur, zum Beispiel bei Resa Mundi Eco Tours, oder in deiner Pousada besorgen.
Der Preis beträgt je nach Tour ungefähr zwischen R$50 und R$240 pro Person. Das Mittagessen unterwegs muss extra bezahlt werden.
Die teilweise sehr interessanten Informationen, die unterwegs auf den Bootstouren gegeben werden, sind in der Regel leider nur auf Portugiesisch. Falls du nur Bahnhof verstehst, schau am besten fragend in die Runde und sprich deine Mitreisenden an. Fast immer gibt es freundliche Brasilianer an Bord, die das Wichtigste auf Englisch übersetzen können.
Wer die traumhafte Inselwelt mit mehr Ruhe und Muße auf sich wirken lassen möchte, kann sich ein kleines Privatboot chartern. Der Preis ist dabei auch ein wenig Verhandlungssache, für einen sechsstündigen Bootsausflug werden circa R$1000 oder mehr aufgerufen. Am besten rechnet es sich, wenn man mit mehreren Leuten unterwegs ist oder sich mit neuen Inselbekanntschaften zusammenschließt.
Zwecks Hebung des Adrenalinspiegels ist die dem offenen Meer zugewandte Südseite der Insel spannender, jedoch auch seefahrerisch anspruchsvoller und bei extremen Wetterbedingungen auch gefährlicher. Schon bei der Umrundung des östlichen Zipfels werden die Boote an manchen Tagen kräftig hin und her geschüttelt.
Um die Sicherheit der Passagiere nicht zu gefährden, ist für die Ausübung dieser Touren, bei denen die Strände der Südseite nacheinander abgefahren werden, eine spezielle Genehmigung seitens der Bundesmarine erforderlich. Außerdem müssen alle Boote auf dieser Strecke einen umgehend einsatzbereiten Ersatzmotor mit sich führen. Du kannst also schon beim Einstieg nachprüfen, ob ein zweiter Motor an Bord und das Boot damit hochseetauglich ist.
Wenn du eine Bootstour auf der Südseite („Super Sul“) oder eine komplette Inselumrundung („Volta à Ilha“) buchen möchtest, solltest du beim Kauf unbedingt klären, dass der Anbieter die nötige Registrierung besitzt und alle erforderlichen Sicherheitsbedingungen erfüllt. Bei den von uns empfohlenen Agenturen ist das der Fall.
Die Tour „Meia Volta à Ilha“ (halbe Inselumrundung) steuert dagegen in ruhigerem Fahrwasser nur die schönsten Ziele auf der Nordseite an, darunter Lagoa Azul, Lagoa Verde und Saco do Céu.
Bootstour und Wanderung zur Praia Lopes Mendes
Ein oft gewählter – allerdings sehr kurzer – Bootstrip führt zunächst zur Praia do Pouso. Von dort erklimmen die Gäste auf einer 20- bis 30-minütigen Wanderung einen Hügel und erreichen schließlich den Vorzeigestrand Praia Lopes Mendes, der häufig in die Liste der zehn schönsten Strände Brasiliens eingereiht wird.
Hier, an diesem wirklich schönen Ort, darfst du ein paar Stunden verweilen, dich in den Schatten von Palmen legen, schwimmen und am Strand spazieren gehen, bevor es auf den Rückmarsch zum Schiff geht.
Wer ganz bis zum Ende des Strandes spazieren möchte, begegnet unterwegs einer im Wald versteckten Kapelle sowie einem großen, inzwischen von Künstlern verzierten gestrandeten Ölfass.
Abfahrt der Schoner vom Pier ist in aller Regel um 9.30 und 10.30 Uhr, oft auch zusätzlich noch um 11.30 Uhr. Zurück geht es um 15.30 und 16.30 Uhr, in der Hauptsaison und sonntags öfter. Die Fahrt dauert 45 Minuten und kostet R$50 pro Person. Als Alternative stehen Taxiboote zur Verfügung, die für R$70 einen durchgehenden Shuttleservice ab Vila do Abraão und zurück anbieten. Der Preis beinhaltet die Hin- und Rückfahrt. Wer nur eine Einzelstrecke fährt, muss dasselbe berappen.
Ein wichtiger Hinweis: Wegen teilweise gefährlicher Strömungen am Beginn des Strandes solltest du zunächst ein Stück nach Westen (links) gehen, bevor du dich in die Fluten stürzt.
Bootstour Volta à Ilha (Inselumrundung)
Die Volta à Ilha Bootstour, also die komplette Umrundung der Ilha Grande, zählt mit Sicherheit zu den schönsten Ausflügen, die man in Brasilien machen kann. Auf diesem Ganztagesausflug kommst du an mehreren traumhaften Stränden vorbei, an denen ausreichend Gelegenheit besteht, sie zu erkunden. Und die restliche Zeit lässt man sich auf den flotten Motorbooten die Seeluft um die Nase wehen, kommt mit den Mitreisenden ins Gespräch und genießt den schönen Ausblick auf die Insel. Die Fahrtzeit zwischen den einzelnen Stränden liegt zwischen 15 und 30 Minuten. Eigene Getränke, wie zum Beispiel Wein oder Bier, können ohne Einschränkung mitgebracht und im großen Eisfach des Bootes gelagert werden. Außerdem steht Trinkwasser unbegrenzt gratis zur Verfügung. Die Touren starten um 9.30 Uhr am Hauptstrand, Rückkehr ist zwischen 17 und 18 Uhr, der Preis beträgt R$170 pro Person.
Für mich war es einer der schönsten Ausflüge, die ich je gemacht habe, und an wunderschönen Touren in Brasilien habe ich wahrlich schon viele erlebt. Das Wetter war perfekt, das Meer ruhig, das Boot in top Zustand, die Mitreisenden nett und ein Strand schöner als der andere. Klare Empfehlung!
Mitnehmen musst du zu diesem Ausflug: Badekleidung (wegen fehlender Umziehmöglichkeit gleich unterziehen), trockene Sachen zum Wechseln, Sandalen/Havaianas, Strandtuch/Canga, viel Sonnencreme, Moskitospray, einen wasserdichten Plastikschutz für Handy und Fotoapparat, kleine Snacks oder Obst, Bargeld und Kreditkarte zur Zahlung des Mittagessens. Wenn du gerne die Unterwasserwelt studierst, kannst du dir außerdem in den Läden am Pier Schnorchelzubehör ausleihen.
Erster Stopp: Praia do Caxadaço
Nach 25 Minuten Fahrt wird die idyllische Praia do Caxadaço erreicht. Es gibt keinen Steg zum Anlegen, der Ausstieg erfolgt, indem du ins Wasser springst und zum Strand watest oder schwimmst. Da der Strand sehr klein ist, hat man als Einzelner hier nicht besonders viel Platz, um sich breit zu machen. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn das Besondere an dieser Stelle ist es, auf die hohen Felsen zu kraxeln und sich so den sensationellen Ausblick von oben zu erarbeiten. Der steile Aufstieg über Baumwurzeln ist zum Teil allerdings nicht ganz ohne, hier musst du eine gewisse Trittsicherheit haben und schwindelfrei sein, dich gut an den Wurzeln und Bäumen festhalten und deine Geräte wie Handy und Kamera unterwegs fest verstauen, damit sie beim Klettern nicht runterfallen. Aber der Ausblick entschädigt für die Plackerei. Mutige Reisende können sich den Abstieg sparen, indem sie vom Felsen ins Wasser springen und zurück zum Boot schwimmen. Auf jeden Fall ist es ein Strand, der in Erinnerung bleibt. Der Aufenthalt hier beträgt ungefähr eine halbe Stunde.
Zweiter Stopp: Praia da Parnaioca
Nach einer weiteren Viertelstunde Fahrt wird schon das zweite Highlight der Tour erreicht, die Praia da Parnaioca. Der Ausstieg erfolgt wieder direkt ins Wasser und hier hast du eine ganze Stunde Zeit, um die Gegend zu erkunden. Natürlich kann man sich auch einfach an den Strand legen, im Meer baden und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Aber noch schöner ist es, bis zum westlichen Ende des wunderschönen, langgezogenen Strandes zu einer Flussmündung zu spazieren. Von dort kannst du an und in dem Fluss über Steine hinweg in den Dschungel hineinlaufen. Vor dem Panorama der hohen Berge im Hintergrund ist das ein umwerfendes Erlebnis. Wenn du weit genug läufst, kommst du zu einem kleinen Wasserfall, in dem du dich erfrischen kannst.
Dritter Stopp: Praia do Aventureiro
Die Praia do Aventureiro ist vielleicht das größte Strand-Highlight der Ilha Grande. Hier einmal vorbeizuschauen, und sei es nur für eineinhalb Stunden, ist ein echtes Erlebnis. Der Ausstieg vom Boot verläuft ganz bequem über einen Steg, von dort läuft man noch ein paar Minuten durch den Wald bis zum Strand. Gleich als Erstes siehst du die krumm gewachsene Palme, die es dank Instagram zu Weltruhm gebracht hat. Entsprechend steht hier immer eine Schlange von diszipliniert wartenden Ausflüglern, die sich auch einmal vor diesem Szenario fotografieren lassen möchten. Und warum auch nicht, es ist ein einzigartig schöner Ort, der ein Erinnerungsfoto verdient. Wenn man die Instagram-Palme hinter sich gelassen hat, kann man den Blick nun auf den atemberaubenden Strand lenken und diesen bis zum Ende ablaufen. Links stehen die alten Fischerhütten der Bewohner dieser Gemeinde, gegenüber in der Bucht ragen die Hügel der Insel in die Höhe, einfach ein fantastischer Ausblick!
Ein Tipp: Du kannst dich auch in einem der Strandrestaurants auf die Holzveranda setzen und dir dort einen günstigen Mittagsteller, den sogenannten Prato Feito, bestellen. Das Gericht kostet um die R$35 und ist deutlich günstiger als die Mahlzeiten im danach angesteuerten Lokal. Während du auf das Essen wartest, lässt du dir die warme Seeluft um die Nase wehen und genießt die Stille dieses Tropentraums. Nur bestelle nicht zu spät, die Zubereitung kann etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Vierter Stopp: Praia dos Meros
Beim nächsten Halt der Inselumrundung gibt es dann mal nichts zu Fuß zu erkunden. Hier wartet einfach nur ein Badeparadies auf dich, an dem du dich eine Stunde in den Schatten der Laubbäume legen oder beim Schnorcheln die vielen Fische beobachten kannst. Mit Glück sichtest du auch eine Meeresschildkröte. Schnorchelzubehör kannst du dir vor der Abfahrt in den Läden am Pier für circa R$20 ausleihen. An diesem Strand werden auch bereits die Bestellungen für das Mittagessen aufgenommen, das bei der nächsten Station dann fertig zubereitet auf die Ausflugsgäste wartet. Du musst dich daran aber nicht beteiligen, denn das Lokal ist teuer und es stehen andere Optionen zur Verfügung.
Fünfter Stopp: Praia de Maguariqueçaba
An diesem Strand gibt es ein großes Restaurant, in dem die meisten Touren mit ihren Gästen zum Mittagessen einkehren. Die Gerichte und Getränke sind aus meiner Sicht jedoch ziemlich überteuert. Um dem Preiswucher zu entgehen, kannst du dir entweder ein Lunchpaket mitbringen oder schon vorher günstiger an der Praia do Aventureiro essen. Außerdem gibt es direkt nebenan das kleinere Lokal Cantinho Doce, in dem der Mittagsteller „Prato Feito“ für R$45 vergleichsweise günstig zu haben ist. Nachdem alle gesättigt sind, brettert das Boot zurück nach Vila do Abraão. Falls unterwegs noch Zeit ist, wird ein kurzer Stopp an der Lagoa Verde eingelegt. Kurz vor dem Sonnenuntergang treffen die Boote wieder am Hauptort ein, die Inselumrundung ist komplett.
Bootstour Meia Volta à Ilha (Halbe Inselumrundung)
Ein ebenfalls gerne gebuchter Bootsausflug ist die halbe Inselumrundung: Meia Volta à Ilha. Hierbei werden nur Ziele auf der ruhigeren Nordseite der Insel angesteuert. Beginn der Tour ist in der Regel um 10.30 Uhr am Hauptstrand.
Erster Stopp: Lagoa Azul
An diesem schönen Ort liegen Dutzende Sportboote und Schoner vor Anker und überbieten sich vor allem an Wochenenden bei der Frage, wer die lauteste Musikanlage an Bord hat. Das Bier fließt schon am Vormittag in Strömen und das Naturerleben steht bei den meisten Anwesenden nicht an erster Stelle. Ruhesuchende Naturliebhaber werden demzufolge von dem gebotenen Szenario wahrscheinlich ein wenig enttäuscht sein, auch das Schnorchelerlebnis hält sich in Grenzen, aber keine Sorge, ruhigere Stellen kommen im weiteren Tourverlauf. Wenn man sich aber auf die Idee einer wilden Party-Location auf dem Wasser einlässt, kann der Aufenthalt durchaus unterhaltsam sein und Spaß machen. Tänzerisch wird auf den einzelnen Jachten jedenfalls eine Menge geboten. Diese Station bietet also eher ein Erlebnis brasilianischer Freizeit- und Feierkultur und weniger einen puren Naturgenuss.
Zweiter Stopp: Lagoa Verde
Schon deutlich ruhiger geht es an der nächsten Station zu, der Lagoa Verde, der Grünen Lagune. Auch hier kann wieder ausgiebig geschnorchelt werden und diesmal steht zum Schwimmen ein noch größerer Bereich zur Verfügung als an der Lagoa Azul. Der Aufenthalt an diesem Insel-Highlight beträgt ebenfalls eine knappe Stunde.
Dritter Stopp: Praia de Maguariqueçaba
Auch die Meia Volta à Ilha Touren legen an diesem Strand ihre Mittagspause ein. Weiter oben beschreiben wir, welche Alternativen es zu dem recht teuren Strandlokal gibt.
Vierter Stopp: Saco do Céu und Praia do Amor
Diese kleine Bucht erhielt ihren Namen „Himmelssack“, weil sich in dem stets glatten Wasser abends die Himmelssterne leuchtend spiegeln. An der hiesigen Praia do Amor geht außerdem die Legende, dass Paare, die an den Händen zusammen ins Wasser springen oder ihren Namen nebeneinander in den Sand schreiben, für immer zusammenbleiben. Allerdings warnt der Bootsführer davor, diese schriftliche Liebesbekundung nicht zu nah an anderen Paaren zu machen, da dies möglicherweise zu Verwechslungen führen könnte. Sicher ist sicher … Der Aufenthalt hier beträgt ungefähr eine halbe Stunde.
Fünfter Stopp: Praia da Feiticeira
Zum Abschluss der halben Inselrundfahrt wird noch dieser recht schmale Strand besucht, an dem es an Wochenenden ziemlich voll wird. Einige Getränkestände verkaufen leckere Caipirinha und kaltes Bier, es ist also der perfekt Ort, um sich in die Sonne zu legen oder bei einem Drink ein Schwätzchen mit den anderen Tourteilnehmern zu halten. Der „Strand der Zauberin“ ist ein angenehmer Abschluss des Ausflugs, danach geht es zurück nach Vila do Abraão.
Essen & Trinken auf der Ilha Grande
In Vila do Abraão gibt es mehrere toll gelegene Strandrestaurants, in denen du unter Bäumen mit den Füßen im Sand deine Caipirinha und ein leckeres Abendessen beim Blick aufs Meer und zu entspannter Livemusik genießt. So kommt schnell Urlaubsstimmung auf. In den hinteren Dorfstraßen locken viele einfachere Restaurants mit günstigen Mittagstischen und Sonderangeboten und wer danach sucht, findet in den kleinen Gassen selbst ein ambitioniertes Gourmetrestaurant. Alle hier empfohlenen Restaurants liegen im Hauptort Vila do Abraão:
Lua e Mar
Das Lua e Mar ist ein seit mehr als 30 Jahren familiengeführtes, rustikales Meeresfrüchterestaurant, das wunderbar am Strand gelegen ist. An Tischen im Sand speist du abends bei Kerzenlicht und Wellenrauschen. Besonders empfehlenswert ist natürlich die Hausspezialität Peixe com Banana, die für zwei bis drei Personen reicht und die wahlweise statt mit Fisch zusätzlich noch mit Shrimps bestellt werden kann. Das Gericht wird in einem dampfenden Tontopf serviert. Ebenfalls top sind die verschiedenen Moquecas sowie das Badejo-Filet mit Maracuja- oder Ananassoße, Reis und Kartoffelscheiben. Die überquellende Riesengrillplatte mit Tintenfisch und Meeresfrüchten bestellt man, wenn man den Tropenaufenthalt in vollen Zügen zelebrieren will. Dazu kommen sehr leckere frische Fruchtsäfte auf den Tisch, exzellent ist der Mangosaft, alles bewegt sich preislich in Relation zum Gebotenen voll im Rahmen. An mehreren Abenden wird das ganze Ambiente noch von schöner Livemusik untermalt, was will man mehr …
Pé na Areia
Und noch ein schön am Strand gelegenes Restaurant: Das rustikale und sehr charmante Pé na Areia verwendet Möbel aus eigener Anfertigung, insbesondere aus wiederverwertetem Holz, und schafft so ein besonders romantisches Ambiente. An den Tischen im Sand werden die Spezialitäten des Hauses serviert, vor allem sind dies Moquecas, Krabben- und Fischgerichte, die jeweils für zwei Personen gedacht sind, aber gut und gerne auch drei Normalhungrige satt machen. Sehr lecker ist der „Peixe a Carlinhos Lira“, gegrilltes Fischfilet in Buttersoße mit Kapern, Reis und Bratkartoffeln. Wen es nicht nach Meeresbewohnern gelüstet, der kann sich auch einfach eine Pizza oder einen Hamburger bestellen. Dazu gibt es hier gute Weine und abends oft Livemusik, das Couvert für die Musiker ist optional.
Café do Mar
Das Café do Mar ist ein weiteres schönes Strandrestaurant. An mehreren Abenden in der Woche wird hier ein beliebtes Barbecue angeboten, man wählt am Buffet aus, was gegrillt werden soll. An den übrigen Tagen gibt es auch gute Gerichte à la carte. Die Atmosphäre ist insgesamt locker, fast wähnt man sich an einem Strand in Thailand. Es läuft gute Musik, die Drinks sind hervorragend und die romantische Lage direkt am Strand unter einem schattigen Baum trägt das Übrige zu einem angenehmen Aufenthalt bei.
Dom Mário
Die idyllisch am Strand gelegenen Restaurants ziehen natürlich die größte Aufmerksamkeit auf sich. Es lohnt sich aber, auch ein wenig abseits des Trubels die Augen offen zu halten. Dann stößt man beispielsweise auf das hochgelobte Restaurant Dom Mário am Ende der Galeriestraße Village Buganville. Die großzügigen Portionen werden von Besitzer und Koch Dom Mário himself liebevoll zubereitet und reichen auch in der Regel locker für zwei Personen. Ausgezeichnet sind die Fleischmedaillons mit grüner Pfeffersoße und Rösti, aber auch die Shrimps in Basilikumsoße sind nicht zu verachten.
Nachtleben auf der Ilha Grande
Naturparadiese wie die Ilha Grande sind selten für ein ausschweifendes Nachtleben bekannt. Das liegt in diesem Fall auch daran, dass die meisten Besucher sich schon frühmorgens aus den Federn erheben, um an den zahlreichen tollen Bootsausflügen teilzunehmen oder eine schöne Inselwanderung anzutreten. Was nicht bedeuten soll, dass es gar keine Ausgehmöglichkeiten gibt. Während man an den entfernten Stränden tatsächlich mit den Hühnern ins Bett geht, bietet zumindest Vila do Abraão einige Partymöglichkeiten.
Am frühen Abend empfiehlt sich eine der Strandbars, zum Beispiel das nette Café do Mar, wo meistens Livemusik unter Palmen gespielt wird. Wichtigste Anlaufstelle für spätere nächtliche Umtriebe ist die Bar do Che am Ende des Hauptstrandes, die eine wunderschöne Außenterrasse mit Blick auf die Bucht besitzt. Hier fließen reichlich Bier und Caipirinha und Reisende allen Alters vertiefen ihre tagsüber auf den Touren geknüpften Bekanntschaften und lernen nette Einheimische kennen. Die Bar gehört zum Che Lagarto Hostel und ist nicht selten der Ort, in dem die Nacht beginnt und allerdings auch recht bald schon wieder endet. Denn die umliegenden Pousadas haben ihren Anspruch auf Nachtruhe der Urlauber durchgesetzt, sodass keine Feiern bis in die Morgenstunden erwartet werden sollten. Trotzdem ist es ein schöner Ort, dem du nach dem Warm-up in einer Strandbar mal einen Besuch abstatten solltest.
Etwas weiter liegt noch die Aquario Hostel Bar, die sich allerdings an dieselben Ruhezeiten zu halten hat. Livemusik wird im Ort selbst gerne im Casarão gespielt, einem der traditionellsten Treffpunkte der Einheimischen in Vila do Abraão.
Ilha Grande mit Kind
Die Ilha Grande ist ein geeignetes Reiseziel für Urlaub mit Kindern. Da die meisten Unterkünfte direkt oder fast direkt am Strand liegen, fallen kaum lange Wege an. Außerdem ist das Wasser sauber und ruhig, sodass auch die Kleinsten gefahrlos baden und im Sand buddeln können. Auch die Bootsausflüge machen Spaß und größere Kinder sind von den Unterwasserentdeckungen beim Schnorcheln fasziniert. Kürzere Spaziergänge und Strandwanderungen sind ebenfalls für den Nachwuchs gut zu bewältigen, die längeren und teilweise auch anstrengenden Inselwanderungen sind dagegen eher für trainierte Jugendliche mit ausgeprägter Lust an Bewegung zu empfehlen. Die Ilha Grande ist ein Reiseziel, in dem der Kontakt mit der Natur im Vordergrund steht. Das finden auch die meisten Kinder toll.
Tipps für deinen Aufenthalt auf der Ilha Grande
Hotels und Unterkünfte
Die Ilha Grande besitzt viele Strände mit Unterkünften, die aber oft nur schwer erreichbar sind. Wegen der direkten Fähranbindung quartieren sich die meisten Reisenden deshalb gleich im Hauptort Vila do Abraão ein, wo das größte Angebot an Restaurants, Läden und Strandbars mit abendlicher Livemusik wartet. Die begehrtesten Unterkünfte in Vila do Abraão liegen direkt am Strand, allerdings muss man dorthin sein Gepäck von der Fähre ein ganzes Stück schleppen oder sich ein Koffertaxi für den Weg anheuern. Wer auf so einen schweißtreibenden Marsch keine Lust hat, kann sich in einer der Pousadas am Schiffsanleger einmieten.
Alle hier empfohlenen Unterkünfte liegen, sofern nicht anders angegeben, im Hauptort Vila do Abraão. Wegen der oft hohen Nachfrage ist eine Reservierung in der Hauptsaison sowie wie an verlängerten Wochenenden unbedingt anzuraten.
Pousada e Hostel Holandês
Die Pousada e Hostel Holandês ist ein echter Klassiker auf der Ilha Grande. Schon seit 1985 mieten sich hier überwiegend Backpacker und jüngere Reisende ein und genießen den freizügigen Gemeinschaftsbereich einschließlich einer Veranda mit Hängematten. Es ist ein idealer Ort, um Kontakte mit anderen Travellern zu knüpfen. Zur Anlage gehören fünf kleine Chalês, mehrere Gruppenzimmer mit Schlafsaalbetten sowie drei größere Familienapartments für vier bis sechs Personen. Alles verteilt sich über einen wunderschönen tropischen Garten auf einem Hügel (hier bei Booking.com anschauen). Weitere Pluspunkte gibt es für das allen Gästen gratis zur Verfügung gestellte Trinkwasser sowie den schnellen und gründlichen Wäschereiservice. Einziges Manko ist angesichts der idyllischen Lage nur der etwas beschwerliche Aufstieg über einen schmalen, steilen Pfad. Mit einem Rucksack ist das für fitte Leute kein Problem, wer mehr Gepäck dabei hat, sollte sich aber bei der Ankunft am Pier einen Kofferträger mit Wagen nehmen. Für diesen schweißtreibenden Service werden etwa zwischen R$40 und R$50 berechnet. Am zweiten Tag hat man sich, dann ohne Gepäck, aber schon an die Auf- und Abstiege gewöhnt und freut sich über die idyllische und ruhige Lage.
Pousada Água Viva
Ein weiteres Traditionshaus auf der Insel ist die Pousada Água Viva, die seit 1992 Gäste in ihrem Familienbetrieb begrüßt. Die Lage unmittelbar beim Schiffsanleger wird insbesondere von Reisenden geschätzt, die mit ihrem Gepäck keine weiten Wegstrecken zu Fuß zurücklegen möchten. Die ohne Schnickschnack dekorierten Zimmer sind funktional und praktisch, im Obergeschoss stehen auch größere Familienzimmer zur Verfügung (hier bei Booking.com anschauen). Interessant sind im hübschen Frühstücksraum auch die vielen Gemälde lokaler Künstler, die die Ilha Grande aus den 1980er-Jahren zeigen, also noch bevor die große Tourismuswelle auf der Insel hier ankam. Fazit: Die Pousada strahlt Inselgeschichte aus und bietet ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis in logistisch günstiger Lage.
Bonito Paraíso
Der Name der Pousada sagt es schon, hier kommt man dem Paradies sehr nahe. Die Bonito Paraíso liegt nicht in Vila do Abraão, sondern direkt am benachbarten Strand von Abraãozinho. Einige Zimmer befinden sich im Haupthaus mit fantastischem Blick auf das praktisch vor der Tür liegende Meer. Vier weitere schöne Suiten liegen auf dem dahinterliegenden Hügel. Alles ist sehr hübsch gestaltet, zudem ist die Lage einzigartig: Man fühlt sich wie mitten im Dschungel mit eigenem Strand (hier bei Booking.com anschauen). Weitere Trümpfe sind die tolle hauseigene Strandbar, die auch gerne von Ausflüglern aus dem Hauptort aufgesucht wird, und das gute Restaurant. Die argentinischen Besitzer Pablo und Janina legen Wert auf nachhaltiges Management, unter anderem stehen Mülltrennung und Kompostierung auf dem Programm und die gesamte Anlage soll ausschließlich mit Solarenergie betrieben werden. Zudem befindet sich die Gestaltung eines eigenen Botanischen Gartens mit Lehrpfad für Besucher in Planung.
Der Paradiesvorstellung am nächsten kommt man, wenn etwa 30-mal im Jahr Delphine in der Bucht aufkreuzen und Pablo Gäste auf seinem Boot zum Dolphin Watching mitnimmt. Die An- und Abfahrt zur Pousada wird mit den Besitzern vereinbart, man wird am Steg in Vila do Abraão abgeholt und dorthin am Ende des Aufenthalts auch wieder zurückgebracht. In der Zwischenzeit verkehren Taxiboote, die die kurze Strecke für R$20 bis R$30 pro Person zurücklegen.
Hier sind unsere Unterkunftsempfehlungen für die Ilha Grande im Überblick:
Öffentliche Verkehrsmittel
Das einzige öffentliche Verkehrsmittel auf der autofreien Insel sind die Taxiboote, die Touristen zwischen den wichtigsten Stränden hin- und herfahren. Eine Hauptverbindung besteht zwischen Vila do Abraão und dem Strand von Abraãozinho. Wenn man gleich die Hin- und Rückfahrt zusammen kauft, kostet die Fahrt R$40 pro Person. Bis zur Praia do Pouso, von wo aus der Strand Lopes Mendes zu Fuß erreicht werden kann, kostet die Hin- und Rückfahrt R$70 pro Person bei mindestens sechs Passagieren. Derselbe Preis wird fällig, wenn du zur Praia Feiticeira möchtest, hier reichen schon vier Fahrgäste, damit sich der Bootsführer in Bewegung setzt.
Budget: Wie teuer ist die Ilha Grande?
So wie alle Inseln und andere schwieriger zu erreichenden Gebiete in Brasilien zählt auch die Ilha Grande nicht (mehr) zu den absoluten Billigreisezielen. Trotzdem ist dank des vorteilhaften Wechselkurses hier nach wie vor ein wunderbarer Aufenthalt möglich, der die Urlaubskasse nicht allzu sehr beutelt. Ein Doppelzimmer in einer guten Unterkunft bekommst du je nach Saison ab 60 Euro, ein Schlafsaalbett in einem Hostel ist schon ab 13 Euro zu haben. Schöne ganztägige Bootstouren, auf denen du wirklich viel siehst, kosten zwischen 20 und 30 Euro pro Person, kürzere Ausflüge gar nur 10 Euro. Und für Strecken im Nahbereich stehen Taxiboote zur Verfügung. Diese verkaufen meistens Hin- und Rückfahrt im Paket, je nach Entfernung fallen dafür zwischen 8 und 13 Euro an.
Ein feines Dinner in einem tollen Strandrestaurant schlägt in etwa mit 30 Euro für zwei Personen zu Buche, für die Caipirinha kommen noch mal 3–4 Euro dazu. Aber es geht auch günstiger, denn ein Mittagsteller „Prato Feito“ kostet umgerechnet nur 7–8 Euro pro Person. Für eine 1,5-Liter-Wasserflasche aus dem Supermarkt musst du etwas mehr als einen Euro auf den Ladentisch legen, auch der Souvenirkauf wird die Urlaubskasse nicht über Gebühr strapazieren. Und der Bootstransfer ab Conceição de Jacareí und wieder zurück kostet schließlich knappe 30 Euro. Für den Kofferträger zur Unterkunft kommen bei Ankunft und Abreise nochmal jeweils 7 oder 8 Euro oben drauf.
Geldautomaten/Geld abheben
Es gibt immer noch keine Geldautomaten auf der Insel, daher genügend Bares mitnehmen. Kreditkarten werden in Pousadas und Restaurants meistens akzeptiert.
Events, Feste und Feiertage
- 20. Januar: São Sebastião, Kirchenfest zu Ehren des Heiligen Sebastian.
- 29. Juni: São Pedro, großes Fischerfest.
- Juli: Festival de Música e Ecologia, dreitägiges Festival mit Musikwettbewerb von Newcomern (MPB, Samba u. a.).
Touristeninformation
Ein offizielles Touristeninformationsbüro, das Centro de Visitantes, befindet sich an der Strandpromenade. Wenn du nach der Ankunft am Pier rechts gehst und der Promenade 250 Meter folgst, stößt du auf ein altes Gebäude, in dem Auskünfte zu Wanderungen, zu Fauna, Flora und Klima der Insel erhältlich sind. Auch ein gut gemachtes Modell der Insel kannst du hier studieren.
Auskünfte zu allen Bootsausflügen und Transfers bekommst du dagegen am besten bei den Agenturen, die sich rund um den Pier niedergelassen haben, oder auch beim Touranbieter Resa Mundi Eco Tours, der darüber hinaus auch Infos zu allen Wanderungen erteilen kann.
Ilha Grande: Anreise und Weiterreise
Es gibt Fährverbindungen zur Ilha Grande sowohl von Conceição de Jacareí als auch von Angra dos Reis. Für Reisende aus Rio ist die Anreise über Conceição de Jacareí fast immer die beste Option. Es besteht die Möglichkeit, einen vollständigen Direkttransfer einschließlich Fährüberfahrt zu buchen oder man kann sich selbst um die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln kümmern. Die Ankunft auf der Ilha Grande ist jedenfalls für alle gleich: am Hafenpier mit prächtigem Blick auf Vila do Abraão und seine schöne Hügellandschaft.
Direkttransfer von/nach Rio de Janeiro
Für einen komfortablen Direkttransfer von Rio zur Ilha Grande stehen dir zwei Optionen zur Verfügung: Entweder im Minivan zusammen mit anderen Reisenden oder exklusiv mit einem eigenen Wagen und Chauffeur.
Minivan
Resa Mundi Eco Tours bietet einen komfortablen Sammeltransfer namens „Regular“ an, der die Abholung vom Hotel sowie die Bootsüberfahrt beinhaltet. Die Reise erfolgt zuerst in einem Van zum Hafen von Conceição de Jacareí und von dort aus mit einem Linienboot zur Insel. Insgesamt dauert die gesamte Strecke inklusive Wartezeiten etwa drei bis dreieinhalb Stunden. Die Abfahrtszeiten von Rio sind um 7.30, 11.30 und 14.30 Uhr, die Rückfahrten starten um 9, 12 und 17.30 Uhr. Der Transfer wird nur bei einer Mindestanzahl von zwei Passagieren durchgeführt, und das Ticket für die Fähre ist im Preis inbegriffen. Kontakt auf Englisch per WhatsApp.
Ein ähnlicher Transfer wird von Easy Transfer angeboten, der etwas preiswerter ist. Allerdings haben Gäste schon von rüpelhaftem Fahrverhalten der Fahrer berichtet. Der Transfer beinhaltet die Abholung vom Hotel in Rio oder einem der beiden Flughäfen und es gibt feste Abfahrtszeiten dreimal täglich. Kontakt per WhatsApp.
Privattransfer
Auch einen Privattransfer mit eigenem Wagen und Chauffeur kannst du bei der Agentur Resa Mundi Eco Tours bestellen. Der Fahrer holt dich zu einer vereinbarten Uhrzeit in deinem Hotel in Rio ab und bringt dich zum Hafen in Conceição de Jacareí. Dort wird dir das Prozedere mit den Tickets erklärt. Die Überfahrt im Boot zur Insel ist im Preis schon inbegriffen. Kontakt ist auf Englisch per WhatsApp möglich.
Die Überfahrt von Conceição de Jacareí
Die Flexboote fahren ab Conceição de Jacareí in der Regel stündlich von 8 bis 18 Uhr, freitags sogar bis 20 Uhr. Die Überfahrt zur Insel dauert etwa 15 Minuten. Wenn man Hin- und Rückfahrt gemeinsam kauft, kostet es R$160. Ansonsten sind es R$100 für die Hinfahrt und R$70 für die Rückfahrt. In den oben genannten Direkttransfers über Agenturen ist die Überfahrt schon im Preis enthalten und du brauchst dir in dem Fall kein Ticket am Hafen mehr zu kaufen.
Für die Rückfahrt von der Ilha Grande aus fahren die Flexboote normalerweise stündlich bis 17.30 Uhr. Bei Bedarf werden zusätzliche Boote eingesetzt.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus und Fähre)
Wer lieber mit dem öffentlichen Bus fährt, kann zwischen der Anfahrt über Conceição de Jacareí oder Angra dos Reis wählen.
Über Conceição de Jacareí
Um nach Conceição de Jacareí zu gelangen, muss man zunächst einen Bus vom Busbahnhof Rodoviária Novo Rio in Rio nehmen. Die Busse der Gesellschaft Costa Verde fahren bis zu 13 mal täglich Richtung Angra dos Reis, der letzte Bus fährt gegen 20 Uhr ab. Die Fahrzeit beträgt zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Stunden und der Fahrpreis beträgt etwa R$67.
Beim Betreten des Busses musst du den Fahrer darüber informieren, dass du in Conceição de Jacareí aussteigen möchtest. Wenn du angekommen bist, sind es nur noch etwa fünf Gehminuten bis zum Hafen, wo Flexboote zur Insel abfahren.
Über Angra dos Reis
Wer die Überfahrt von Angra dos Reis aus machen möchte, muss bedenken, dass von dort nur einmal täglich eine Linienfähre zur Ilha Grande ablegt. Abfahrt ist in Angra dos Reis von Montag bis Freitag um 15.30 Uhr, am Samstag und Sonntag um 13.30 Uhr. Zurück von der Ilha Grande geht es jeden Tag um 10 Uhr. Die Fahrtzeit beträgt eineinhalb Stunden, der Preis pro Person ist R$23.
Wer die Fähre verpasst hat, kann ein teureres Schnellboot nehmen. Diese verkehren auch ab Angra dos Reis circa stündlich (außer Samstag) zwischen 8.30 und 18.30 Uhr. Die Fahrt dauert 40 bis 50 Minuten und kostet R$100 für die einfache Strecke beziehungsweise R$180, wenn man gleich die Rückfahrt mitbucht. In der Nebensaison ist es etwas günstiger. Zurück geht es zehnmal täglich zwischen 8 und 18.30 Uhr.
Weiterreise nach Paraty
Wer von der Ilha Grande nicht nach Rio, sondern weiter nach Paraty fahren möchte, kann ab Angra dos Reis einen Bus der Gesellschaft Colitur nehmen, diese verkehren 20x täglich bis 22 Uhr, Fahrtdauer zwei Stunden, Preis R$15.
Außerdem stehen dir Direkttransfers mehrerer Agenturen, darunter von Paraty Tours, zur Verfügung, die auch online gebucht werden können. Auch die Agentur Resa Mundi Eco Tours kann diese Verbindung organisieren. Die Reservierung dafür musst du mindestens einen Tag im Voraus vornehmen.
Hinweis: Wir wurden von der Tourismusbehörde des Bundesstaats Rio de Janeiro TurisRio bei unserem letzten Besuch logistisch unterstützt, worüber wir uns sehr gefreut haben. Auf die Berichterstattung wurde kein Einfluss genommen.