Belém: Tipps für deine Reise
Die Millionenstadt Belém an der Amazonasmündung zählt zu den faszinierendsten Reisezielen im nördlichen Brasilien. Hier findest du nützliche Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Ausflügen und Aktivitäten, Unterkünften, Restaurants, Ausgehmöglichkeiten, Transport und Anreise.
Inhaltsverzeichnis
Belém gilt als die schönste Stadt im Amazonas und lohnt einen Besuch nicht nur wegen der Ausflugsmöglichkeiten ins Mündungsgebiet, sondern auch wegen der sehenswert restaurierten Hafengegend, der historischen Gebäude, der vielen schönen Parks und Alleen sowie der landesweit verehrten Küche und der lebendigen Bar- und Musikszene. Weitere ausführliche Tipps zu Belém findest du in unseren Artikeln Belém: die 21 besten Sehenswürdigkeiten und Bootstour durch die Flusswelt bei Belém.
Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Belém:
Das sehr persönlich geführte Gasthaus Cas’Amazonia Brasil bietet komfortable Suiten und günstigere Standardzimmer mit Klimaanlage im Zentrum unweit der Praça da República. Hübsche Dekoration mit künstlerischem Touch in einem liebevoll restaurierten Altbau. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Reisetipps für Belém
Hier findest du alles, was du für deine Reise wissen musst.
Wissenswertes vorab
Belém wurde gegründet wegen der strategischen Lage am südlichen Rand des Amazonasdeltas. Denn von hier aus ließ sich am besten der Zugang ins Hinterland kontrollieren. Hier lag sozusagen der Schlüssel für die Entwicklung ganz Amazoniens. Dort, wo der Rio Guamá in die Bucht von Guajará mündet, errichteten die Portugiesen auf einem Hügel 1616 eine erste Befestigungsanlage: das Forte do Presépio, also „die Festung, die die Krippe bewacht“. Gemeint ist die Krippe von Bethlehem, daher auch der Name Belém.
Kurz nach Beginn des 20. Jahrhunderts lebten an die 100.000 Menschen in Belém. Die Stadt war zu dieser Zeit der größte Ausfuhrhafen von Rohgummi und der weltweite Kautschukboom spülte viel Geld in die Kassen. Es gab früher als in manchen europäischen Städten Elektrizität, Telefone und Straßenbahnen. Und trotz der tropischen Hitze meinte man, eine deutlich europäische Atmosphäre zu verspüren. Der Traum vom grenzenlosen Reichtum war aber schlagartig zu Ende, als die Kautschukplantagen der Engländer in Malaysia das Angebot der Brasilianer mengenmäßig überboten und preislich unterboten.

Orientierung
Die 1,3-Millionen-Einwohner-Stadt, die nur einen Grad südlich des Äquators und 145 Kilometer vom offenen Meer entfernt liegt, ist auch das Tor zum Hinterland. Am Hafen der Stadt erkennt man die Orientierung des wirtschaftlichen Lebens zum Wasser hin; auch die Altstadt, der Markt und die wichtigsten Kirchen sind in der Nähe der Baía do Guajará gelegen. In den Wohnvierteln um den Stadtteil Nazaré herum liegen viele Grünanlagen und von Mangobäumen gesäumte Straßen. Vor allem in der schönen und relativ ruhigen Avenida Brás de Aguiar finden sich etliche nette Bars und Restaurants, in denen man teilweise auch gut draußen sitzen kann.
Du möchtest nicht nur Belém, sondern auch weitere Gegenden des Landes besuchen? Dann schau mal auf unserem Brasilien-Blog vorbei. Dort findest du jede Menge Tipps für deinen Urlaub.

Was du in Belém machen kannst
Obwohl Belém weit weniger besucht wird als beispielsweise Manaus, gibt es ein großes Angebot an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, das die meisten Erstbesucher überrascht. Du kannst locker ein abwechslungsreiches Programm für vier bis fünf Tage zusammenstellen. Die meisten bleiben jedoch nur zwei bis drei Nächte, dabei gibt es so viel mehr zu entdecken.
Die beliebteste Attraktion ist der landesweit bekannte Ver-o-Peso-Markt, hierher kommen alle Touristen als Erstes, um das kuriose Treiben zu bewundern. Da die übrigen Sehenswürdigkeiten nah beieinander liegen, kannst du sie nacheinander ablaufen, sofern dir die tropischen Temperaturen nichts ausmachen. Hier beschreiben wir ausführlich die 21 besten Sehenswürdigkeiten in Belém und wie du viele von ihnen auf einem schönen Spaziergang auf eigene Faust erkunden kannst. Besonders schön sind dabei die vielen grünen Oasen in der Stadt, denen man immer wieder begegnet, wie der Goeldi-Park, der Parque da Residência, der Park Mangal das Garças oder der Parque Estadual do Utinga.
Auf einer Bootstour durch die Furos und Igarapés (Seitenarme des Amazonas) oder zur Ilha do Combu tauchst du innerhalb weniger Minuten in eine ganz andere Welt ein, wo die traditionellen Flussbewohner in Stelzenhütten leben und die Millionenstadt nur noch wie ein Traum wirkt. Wer es etwas gemächlicher mag, kann an einer Bootstour mit Vorführung traditioneller Tänze teilnehmen und dabei die Skyline von Belém zum Sonnenuntergang an sich vorbeiziehen lassen.

Sehenswürdigkeiten in Belém
Belém hat für jeden Geschmack etwas parat. Eine ausführliche Präsentation der besten Sehenswürdigkeiten der Stadt findest du hier.
Altstadt
Im Zentrum der Altstadt von Belém befinden sich rund um die hübschen Plätze Praça Dom Frei Caetano Brandão und Praça Dom Pedro II. eine historische Festung aus der Gründerzeit, drei alte Stadtpaläste, ein Kulturzentrum mit sehenswerten Dauerausstellungen, zwei Kirchen und fünf Museen. Das Beste daran: All das liegt nur wenige Schritte voneinander entfernt, sodass du es leicht auf eigene Faust besichtigen kannst, besonders günstig am Dienstag, wenn fast überall auch noch der (geringe) Eintritt entfällt. Dazu gibt es außerdem ein Top-Restaurant mit Terrasse und herrlichem Blick auf die Bucht – besonders schön zum Sonnenuntergang – sowie rundherum die restliche Altstadt im Kolonialstil, die allerdings an vielen Stellen weitaus weniger aufgeräumt wirkt.

Ver-o-Peso-Markt
Nur wenige Meter von der Altstadt liegt der berühmte Markt Ver-o-Peso, in dessen angrenzendem Hafenbecken die Waren ohne Unterlass angeliefert werden. Die schmiedeeiserne, seinerzeit aus Schottland importierte Markthalle mit ihren markanten Spitzgiebeln ist auch überregional Beléms berühmteste Sehenswürdigkeit und ein Gang über dieses riesige Gelände, das wie ein wild schwirrender Bienenstock wirkt, gehört zu jedem Besuch in Belém dazu. In der großen Haupthalle befindet sich heute ein Fischmarkt, in dem du sehen kannst, wie die großen Amazonasfische den Besitzer wechseln. Und drum herum hat sich ein Labyrinth aus Tausenden kleinen Verkaufsständen angesiedelt, in denen Kunsthandwerk, duftende Gewürze, tropische Früchte, Gemüse, Heilkräuter, gebratener Fisch, Zaubersachen für afrobrasilianische Umbanda-Rituale und vieles mehr angeboten wird. Es ist eine ganz eigene Welt für sich und einer der farbenprächtigsten Märkte Brasiliens.

Estação das Docas
Ebenfalls in Gehweite liegen ein paar Hundert Meter weiter entlang der Uferpromenade die alten Hafendocks, die zu sehenswerten Erlebniszentren umgebaut wurden. In den ehemaligen Lagerhallen der Estação das Docas befinden sich heute super Restaurants, in denen man die kulinarischen Spezialitäten von Pará probieren kann, eine der besten Eisdielen des Landes mit hausgemachtem Eis aus exotischen Tropenfrüchten, sowie viele Souvenirstände und Geschäfte. Außerdem findest du dort einen Anleger für Bootsausflüge, Touranbieter und Geldautomaten. Der beste Zeitpunkt, um die Docas aufzusuchen, ist jedoch kurz vorm Sonnenuntergang. Wenn die Hitze weicht und die Außenbereiche der Bars sich füllen, vibrieren die alten Docks zur Livemusik der Bands und überall wird das frisch gezapfte Bier zum Happy-Hour-Sonderpreis ausgeschenkt.

Praça da República und Nazaré
Die Praça da República ist das Herz von Belém. Hier stehen sich Altes und Neues gegenüber. In der wunderschönen parkähnlichen Anlage ragt das zur Zeit des Kautschukbooms geschaffene neoklassizistische Teatro da Paz natürlich hervor und ist ein Highlight jedes Stadtrundgangs. Das Innere des Theaters lässt sich stündlich bei Führungen besichtigen. Danach solltest du noch durch die ganz in der Nähe verlaufende Avenida Brás de Aguiar schlendern, es ist ohne Frage die schönste Straße Beléms. Hier befindest du dich schon mitten im Stadtteil Nazaré, es wimmelt in dieser verkehrsarmen und von Mangobäumen beschatteten Allee nur so vor Geschäften, Cafés, Restaurants und Bars. Das heißt, hier wäre ein optimaler Ort für eine Lunchpause oder einen Kaffeestopp. Denn im Anschluss wartet noch die berühmte Basílica de Nazaré, eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen des Landes.

Parks und Gärten
Belém quillt nur so über vor schönen Mangobaumalleen, Grünflächen und Parks, zumindest was den touristischen Teil der Stadt betrifft. Wer von der Basílica de Nazaré noch weiterlaufen möchte, staunt ein paar Hundert Meter weiter über einen innerstädtischen Urwald, der über die alten schmiedeeisernen Zäune auf den Fußweg zu borden scheint. Es handelt sich um den zoologisch-botanischen Garten des Museu Paraense Emílio Goeldi, das der Deutschschweizer Emil Goeldi gründete und das führend in der Erforschung Amazoniens ist. Kurz dahinter kommt mit dem Parque da Residência ein weiteres „grünes Juwel“ der Stadt, andere liegen nur ein paar Uber-Minuten entfernt, wie die bereits als schönster Platz Brasiliens prämierte Praça Batista Campos, der Park Mangal das Garças oder der Parque Estadual do Utinga.

Touren, Ausflüge und Aktivitäten in Belém
An der Amazonasmündung in einem wahren Flusslabyrinth gelegen, gibt es eine ganze Reihe schöner und interessanter Touren, die sich von Belém aus unternehmen lassen.
Touranbieter
Amazon Star
Unweit von der Praça da República in der Rua Gen. Henrique Gurjão 236 im Stadtteil Reduto liegt der alteingesessene Touranbieter Amazon Star, der unter französischer Leitung eine breite Palette von Tagesausflügen in und Belém im Programm hat, darunter eine schöne Bootstour durch die Furos und Igarapés, also die Amazonas-Kanäle und Flussarme rund um die Stadt mit Dschungelwanderung und leckerem Mittagessen auf einem schwimmenden Ponton-Restaurant. Die Agentur arbeitet mit mehrsprachigen Guides. Unterwegs werden viele interessante Infos gegeben, stimme vor der Reservierung deshalb ab, dass der Guide eine Sprache spricht, die du verstehen kannst.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8–17 Uhr, Samstag 8–12 Uhr
Amazon Eco Expedition
Der Besitzer von Amazon Eco Expedition, Francisco Rocha, hilft bei allen Ausflügen und Transfers in ganz Pará, also auch wenn es zur Ilha de Marajó oder Alter do Chão gehen soll. Ein Schwerpunkt der gut ausgearbeiteten Ausflüge liegt auf nachhaltigem Reisen, zum Beispiel bei der City Tour „Raízes Amazônicas“ unter anderem mit Besuch des Ver-o-Peso-Marktes und der Altstadt sowie einer Bootsfahrt zur Ilha do Combu, dort Präsentation der Açaí-Gewinnung und Herstellung von Bio-Schokolade der Flussbewohner (8–15 Uhr, deutschsprachiger Guide, R$1400 für vier Personen inkl. Mittagessen). Kontakt per E-Mail.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8–18 Uhr, Samstag 8–13 Uhr
Valeverde
Die große Agentur Valeverde hat ein Büro im Terminal Fluvial in der Estação das Docas und bietet unter anderem Stadtrundfahrten an (ab 9 oder 14 Uhr, vier Stunden). Außerdem finden sich Ausflüge nach Icoaraci (Mo–Sa, vier Stunden) sowie diverse Bootstouren, auch bei Sonnenuntergang, im Angebot. Weiterhin gibt es Touren zu den Inseln Marajó (ein Tag) und Papagaios (Beobachtung von Papageien ab 5 Uhr, vier Stunden). Bei allen Exkursionen können englischsprachige Guides auf Wunsch eingesetzt werden, der Preis erhöht sich dann um 25 Prozent.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–19 Uhr

Bootsausflug durch Furos und Igarapés
Auf dieser gemächlichen Bootstour lernst du einige der vielen Stichkanäle und Schwemmlandschaften rund um Belém kennen. Es ist erstaunlich, wie man sich nach wenigen Minuten auf dem Wasser schon in einer anderen Welt wähnt und die Millionenmetropole weit hinter sich glaubt. Unterwegs klärt der Guide über die traditionellen Lebensweisen der Flussbewohner und die Nutzung der heimischen Amazonasfrüchte auf, und auch eine kleine Dschungelwanderung sowie ein leckeres Mittagessen in einem schwimmenden Ponton-Restaurant gehören zum Tagesablauf. Der gesamte Ausflug bringt dich in Kontakt mit der Natur rund um Belém, er dauert sechs bis sieben Stunden und du kannst ihn online buchen.
Eine ausführliche Beschreibung findest du im Artikel Bootstour durch die Flusswelt bei Belém.

Ausflug zur Ilha do Combu
Eine wirkliche Überraschung und einer der schönsten Ausflüge im Nahbereich von Belém führt per Boot zur Ilha do Combu. Die Überfahrt zu der archaisch wirkenden Insel dauert nicht einmal 15 Minuten, doch schon unterwegs wähnt man sich, mit Beléms Hochhaus-Skyline im Rücken, wie in einer anderen Welt. Die Linienboote fahren vom Anleger Trapiche Praça Princesa Isabel ab und im Prinzip ist es möglich, die Insel auf eigene Faust zu besuchen. Man erfährt jedoch wesentlich mehr – und sieht auch mehr von der Insel –, wenn man einen vierstündigen Ausflug über eine Agentur mit eigenem Boot bucht, zum Beispiel über Amazon Eco Expedition (Beginn 10 Uhr, nur von Mittwoch bis Sonntag).


Der erste Besuch auf der Ilha do Combu sollte der Casa do Chocolate gewidmet sein, wo die rührige Dona Nena vorführt, wie nach alter Familientradition Bio-Schokolade hergestellt wird. Diese eignet sich unter anderem als Trinkschokolade (es gibt Kostproben), wird aber auch gerne als Zutat für Nachtische oder Soßen verwendet. Wer den Besuch vorher über eine Agentur anmeldet, zum Beispiel bei Amazon Eco Expedition, erhält auch Zutritt zum Tropengarten der Familie, in dem ein etwa 250 Jahre alter Samaúma-Baum 30 bis 35 Meter in die Höhe ragt. Um den gewaltigen Stamm vollständig zu umfassen, sind mehr als 50 Personen nötig!
Öffnungszeiten: tgl. 9–17 Uhr

Von der Casa do Chocolate verkehren Linienboote zu einem großartigen Fluss-Restaurant, das auf Stelzen in den Rio Guamá gebaut wurde, das Saldosa Maloca. Hier serviert die Familie der sympathischen Besitzerin Neneca Prazeres seit 1982 typische Amazonasküche, natürlich auf der Grundlage von Fisch.

Bei einer angenehmen Brise blickst du auf die Stadtsilhouette von Belém und genießt den köstlichen „Tambaqui na Brasa“ (ein kompletter Flussfisch), einen „Filhote ao Ver-o-Peso“ (Fischfilet) oder die großartige Vorspeise „Brasileirinho“ (krosse Fischbällchen mit einer Tucupi-Creme). Dazu gibt es leckere Cocktails wie den „Égua de ti“ mit Bio-Schokolade.

Im Anschluss kannst du in einer Hängematte relaxen oder einen Spaziergang durch den Garten machen, in dem du auf einen gigantischen, etwa 40 Meter hohen und schätzungsweise 400 Jahre alten Samaúma-Baum triffst und dich wie im Film Avatar wähnst. Eigentlich ist dieser unglaubliche und in Fotos kaum festzuhaltende Baum alleine schon einen Besuch wert.
Sehr gut haben mir auch verschiedene Umweltmaßnahmen gefallen, die Besitzerin Neneca installiert hat. So wird der Müll sauber getrennt und Wasser gibt es nicht in Plastikflaschen, sondern wird in recycelbaren Bechern serviert. In einem Souvenirshop bekommst du zum Schluss noch ein hübsches Andenken an die Region (ideal bei wenig Zeit in Belém).
Öffnungszeiten: Freitag bis Montag 10–17 Uhr, Freitag und Samstag zur Mittagszeit Livemusik (Couvert R$5)

Bootsfahrt mit Folklore
Ein netter 90-minütiger Kurzausflug am Spätnachmittag ist die stimmungsvolle Flusstour „Orla ao entardecer“, die zum Sonnenuntergang eine schöne Aussicht auf die Stadt vom Wasser aus bietet. Die Schiffe legen vom Terminal Fluvial in der Estação das Docas ab. Zunächst gibt es auf Portugiesisch ein paar Infos zu Belém, die meiste Zeit aber werden sinnliche regionale Tänze aufgeführt (auch zum Mittanzen). Dazu spielt das Duo des Sängers und Gitarristen Allan Roffé eingängige Rhythmen, vor allem Carimbó, Lundu, Xote und Retumbão. Diese kleine Bootsfahrt ist eine schöne und nicht anstrengende Tour, die auch für Kinder gut machbar ist. Buchen kannst du den Ausflug im Büro von Valeverde am Terminal Fluvial in der Estação das Docas oder auf der Website.
Abfahrt der Schiffe Dienstag bis Sonntag 17.30 Uhr, Freitag und Samstag manchmal zusätzliche Fahrten um 15.30 Uhr; Preis R$90 pro Person, R$75 bei Kauf 48 Stunden im Voraus, Kinder von vier bis zwölf Jahren R$60

Ausflug nach Icoaraci
Ein schöner Tagesausflug führt in die 25 Kilometer von Belém entfernte Stadt Icoaraci. Die Strecke lässt sich theoretisch mit einem Stadtbus zurücklegen: Die Linie „Icoaraci/Paracuri P1“ fährt in etwas über einer Stunde bis zu den Kunsthandwerksläden in der Travessa da Soledade. Schneller und bequemer ist es aber mit Uber (circa R$35) oder Taxi. Oder du schließt dich einer geführten Tour über eine der Agenturen an.
In Icoaraci leben viele Kunsthandwerker, die die berühmten, einst von der indigenen Urbevölkerung angefertigten Marajoara-Keramiken nachbilden. Auch die Werke der Tapajônica und in geringerem Umfang der Maracá werden kunstvoll repliziert. Über einen großen Teil des Viertels Paracuri verteilen sich an die 200 Produktions- und Verkaufsstätten, die sogenannten Olarias. Die farbigen Stücke, besonders Vasen, kann man günstig kaufen (ab R$10), auch ist es möglich bei der Produktion zuzusehen, zum Beispiel bei Mestre Anísio in der Travessa Soledade 740. Von hier können die Produkte in über 170 Länder verschickt werden.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8–12 und 14–18 Uhr, Samstag 8–13 Uhr

Im Anschluss empfiehlt sich ein Spaziergang an der sehr schönen und von hohen Bäumen beschatteten Strandpromenade, wo man in diversen guten Fischrestaurants einkehren kann, unter anderem bei Raízes da Amazônia in der Rua Siqueira Mendes 263 oder ein paar Meter weiter bei Tetto, wo neben teureren Hauptgerichten auch ein günstiger Mittagstisch zu bekommen ist. Man sitzt sehr nett am Wasser, es ist eine wahre Idylle. Von Mestre Anísio nimmst du zur Promenade am besten ein Mototaxi (R$6–8) oder bestellst dir ein Uber/Taxi.
Bei ausreichender Zeit und Lust könntest du dann noch einen Ausflug auf die Ilha do Outeiro anschließen, wo ein lockeres Strandambiente an der Praia do Amor oder an der Praia Grande mit Holzhüttengastronomie wartet. Hierher fahren von Icoaraci Vans (R$5), eine Fahrt mit Uber kostet um R$20.


Essen und Trinken in Belém
Die regionale Küche aus dem Bundesstaat Pará hat sich in den letzten Jahren in Brasilien einen Namen gemacht und wird inzwischen auch in den besten Restaurants des Landes geschätzt.
Die regionale Küche von Pará
Die indigenen Wurzeln zeigen sich oft schon an den Namen der Zutaten: Caruru, Tacacá, Tucupi, Vatapá, Jambu, Maniçoba, Açaí … dafür gibt es keine deutschen Bezeichnungen. Die Ente à Tucupi ist eindeutig das Flaggschiff auf dem Teller in Belém. Pato no tucupi muss man mal probiert haben. Als Sättigungsbeilage wird Maniok in allen Formen serviert. Den Maniokblättern (maniva) werden in einer speziellen Behandlung die Giftstoffe entzogen, danach wird es sehr sparsam als Kraut (tucupi) eingesetzt. Beim Verzehr fühlt sich die Zunge kribbelig und leicht betäubt an. Dies kannst du auch testen bei der Tacacá-Suppe, die als kleine Zwischenmahlzeit angeboten wird: man kann sie direkt aus der Schale (cuia) schlürfen oder einen Löffel dazu bestellen. Ein weiterer Hit sind natürlich die Süßwasserfische aus dem Amazonas, besonders beliebt ist der köstliche Filhote, der zur Gattung der Welse gehört. Auch ein eigenes gutes Bier wird in Belém gebraut, das Tijuca bekommt man vielerorts frisch vom Fass.

Açaí
Das berühmteste Nahrungsmittel von Belém und ganz Pará ist aber Açaí. Die Amazonasfrucht hat ihren Siegeszug als gesüßter Fruchtmus mit Müsli und Banane (Açaí na tigela) durch ganz Brasilien und weltweit angetreten. Von daher bietet es sich an, in der Hauptstadt des Açaí auch mal die ursprünglichen und sehr anders schmeckenden Varianten zu probieren. Denn in Belém kommt Açaí nicht primär als süße Nachspeise daher, hier isst man die lilafarbene Creme lieber als Beilage (bacaba) zu Fleisch, Fisch oder Krabben.
Dabei kann Açaí entweder ungesüßt beigegeben werden, oder man isst es mit viel Zucker sowie typischerweise dem grobkörnigen Farinha d’Água (aus Maniok) oder alternativ dem Reisflocken ähnelnden Farinha de Tapioca. Der Kontrast zwischen „salzig“ und „süß“ ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, Touristen wird es daher nachgesehen, wenn sie die Beilage getrennt essen. Zu unterscheiden ist ansonsten noch das „weiße Açaí“ (branco), das zwar eher grünbraun wirkt, dennoch sehr lecker ist.
Bester Ort zum Probieren ist das Restaurant Point do Açaí am Boulevard Castilhos França 744. Es liegt gleich gegenüber der Estação das Docas in einem hübschen Altbau, wo es sich über drei klimatisierte Etagen erstreckt. Der Açaí kommt hier cremig, frisch und in bester Qualität auf den Tisch (nichts Eingefrorenes). Probiertipp: Chapa Mista Paraense (für drei Personen), das ist eine große Platte unter anderem mit Fisch, Hühnerfilet, Krabben, Gemüse, Pommes – und dazu einem ganzen Liter Açaí. Oder du könntest einfach eine Glaskaraffe mit cremigem Açaí puro bestellen (500 ml oder 1 l, mit Farinha und Zucker). Der Preis dafür variiert übrigens stark nach Saison, am günstigsten fällt er in der Haupterntezeit zwischen Juli und Dezember aus.


Das Gastronomiezentrum Estação das Docas
Der Fress- und Vergnügungstempel Estação das Docas ist aus Belém nicht mehr wegzudenken. Es handelt sich dabei um eine gelungene Umwandlung von Docks und Lagerschuppen in eine luftige Konstruktion am Wasser, unter deren Dach sich ein Dutzend Kneipen, Bars und Restaurants zusammengefunden hat – darunter sind Top-Restaurants wie Bêra, Capone und Soprano. Du kannst hier sowohl gut zu Mittag essen als auch dein Dinner mit einem süffigen Happy-Hour-Bier runterspülen.
Öffnungszeiten: Montag und Dienstag 10–24 Uhr, Mittwoch 10–1 Uhr, Donnerstag bis Samstag 10–2 Uhr, Sonntag 9–24 Uhr

Avenida
Das Avenida in der Avenida Nazaré 1086 wurde 1945 eröffnet und zählt damit zu den ältesten Restaurants im gesamten Amazonasgebiet. Tradition ist hier überall greif- und spürbar, selbst einige der Kellner sind schon seit über 20 oder 30 Jahren im Einsatz. Serviert wird sehr gute regionale Küche nach dem Slow-Food-Prinzip. Besonders empfehlenswert ist das Freitag- und Sonntagmittag angebotene All you can eat-Buffet, das sich bestens dazu eignet, um mal ganz unverfänglich Pato no Tucupi (Ente mit Tucupi-Kraut) und andere Spezialitäten aus der Pará-Küche zu probieren, wie zum Beispiel Maniçoba oder Filhote (gegrillter Wels in Krabbensoße). Maniçoba ist indigenen Ursprungs und wird aus Blättern der Maniokpflanze hergestellt, die fein gemahlen und eine Woche lang gekocht wurden, um die Giftstoffe zu entfernen.
Darüber hinaus gibt es auf der Karte viele weitere Gerichte, die in großzügig servierten Portionen auf den Tisch kommen (reicht für zwei Personen). Zum Nachtisch wartet ein riesiger Topf mit herrlich cremigem und für Pará typisch ungesüßtem Açaí, den man sich aber nachzuckern kann. Ein Besuch im Avenida eignet sich perfekt in Kombination mit dem Besuch der fast nebenan liegenden Basílica sowie dem Goeldi-Museum.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11.30–15.30 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 19.30–24 Uhr








Bêra
Das Bêra in Halle 2 der Estação das Docas ist ein weiterer guter Ort in Belém, um die Bandbreite der Amazonasküche mal auszuprobieren. Hier gibt es unter anderem Ente in Manioksoße (Pato no tucupi), Maniçoba, gesottener Wels (Filhote) oder Fischsuppe mit aromatischen Kräutern und Maniokbrei (Caldeirada Paraense). Von Montag bis Freitag gibt’s außerdem den Mittagsteller „Executivo“ (12–15 Uhr), zum Beispiel Peixe/Fisch mit zwei Beilagen (Jambu-Reis, in Butter gebratene Farofa) und einer Soße (Pimenta de Tucupi). Auch eine Schale des berühmten Tacacá bekommst du hier.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 11.30–23 Uhr, Freitag und Samstag 11.30–24 Uhr, Sonntag 11.30–22 Uhr

Mango
Das Mango in der Avenida Brás de Aguiar 593 in Nazaré ist ein prima Lokal, das auf gesunde Ernährung Wert legt: Die meisten Zutaten kommen von ausgewählten regionalen Herstellern, Säfte sind frisch aus der Frucht gemacht und es kommt wenig Salz in die Speisen. Mit der ausgesprochen vielfältigen Speisekarte ist dies definitiv einer der besten Anlaufpunkte in Belém für Vegetarier und Veganer. Hier gibt es beispielsweise eine vegetarische Feijoada, eine vegane Maniçoba oder auch einfach mal eine leckere Auberginen-Lasagne.
Auf dem Menü stehen zudem Salate, Sandwiches, Omeletts, Suppen und sehr leckere täglich wechselnde Tagesgerichte („Prato do Dia“), wie zum Beispiel Kibe mit Käsefüllung und Naturreis mit Linsen, oder auch Champignon-Stroganoff mit Süßkartoffelsticks und Naturreis. Aber auch Typisches aus der Pará-Küche ist zu haben, wie das „Risoto Paraense“ mit Krabben, Tucupi und Jambu.
Wirklich genial ist auch der cremige Açaí-Guaraná-Saft, der im Prinzip fast schon einen Nachtisch ersetzt. Wer mag, kann sich das Essen auch ins Hotel liefern lassen.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11.30–22 Uhr, Sonntag 11.30–16 Uhr



Sorveteria Cairu
Belém-Kenner wissen es schon länger: Die berühmte Eisdiele Sorveteria Cairu, eine regelrechte Institution in der Stadt, macht himmlisches Speiseeis. Erst kürzlich wurde es wieder offiziell bestätigt, denn beim Gelato World Festival, einer Art WM für Eisdielen, die in Rom stattfand, konnte man sich als beste brasilianische Eisdiele Platz 32 sichern. Besonders angetan waren die Juroren von der Geschmacksrichtung „Carimbó“, eine Mischung aus der Cupuaçu-Frucht mit Paranuss. Auch die Sorte „Paraense“ aus Açaí und Tapioca wusste zu begeistern. Aus vorherigen Wettbewerben ging die Sorveteria Cairu schon neunmal als „brasilianischer Landesmeister“ hervor, sie ist also so etwas wie der FC Bayern der Eisdielen. Nur ein weiteres brasilianisches Eisgeschäft aus São Paulo konnte sich noch unter den 50 weltweit Besten platzieren. Am Stand in der Estação das Docas kannst du das beste brasilianische Speiseeis selbst mal ausprobieren.

Canto Coworking & Café
Im ältesten Hochhaus Amazoniens in der Avenida Serzedelo Corrêa 15 versteckt sich das sehr nette Canto Coworking & Café, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Praça da República ideal für eine Kaffeepause mit Snack während der Stadtbesichtigung oder für einen Drink als Absacker am späten Nachmittag anbietet. Junge Belenenses nutzen die geschmackvoll gestalteten Räume gerne zum Arbeiten oder Studieren am Laptop. Neben den ausgefallenen Kaffeezubereitungen bekommst du hier leckere Kuchen und Torten oder auch Deftiges wie das Sandwich mit Gruyère-Käse und Parmaschinken oder ein schmackhaftes frittiertes Shrimp-Küchlein („Unha de Caranguejo“).
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 9–20 Uhr, Sonntag 8–15 Uhr


Shopping: Einkaufstipps für Belém
Drei der größten Sehenswürdigkeiten der Stadt bieten sich gleichzeitig für einen Souvenirbummel an. Auf dem großen Marktgelände des Mercado Ver-o-Peso finden sich Tausende Kuriositäten mit direktem Bezug zur Amazonasregion. Wenn es dir dort zu heiß ist, kannst du in der Estação das Docas in klimatisiertem Ambiente an Ständen für regionales Kunsthandwerk nach Mitbringseln Ausschau halten. Und wer vor allem an Schmuck interessiert ist, findet viele schöne Stücke in der Pólo Joalheiro São José Liberto an der Praça Amazonas. Darüber hinaus gibt es eine Reihe schicker und zentrumsnaher Einkaufstempel, die alles bieten, was der moderne Mensch braucht, darunter das Shopping Pátio Belém in der Travessa Padre Eutíquio 1078 und das Boulevard Shopping Belém in der Avenida Visconde de Souza Franco 776. Wer es ganz ursprünglich mag, kann auch wochentags einfach mal über die Avenida Presidente Vargas schlendern und sich von dem großen Angebot der dortigen Straßenverkäufer inspirieren lassen.

Nachtleben in Belém
Die Nächte von Belém sind heiß, aber erträglicher als die Tage. Kein Wunder, dass die halbe Stadt ab Sonnenuntergang bis weit nach Mitternacht auf den Beinen ist. Bevorzugt ist die Flussnähe, wo eine kühle Brise weht. Weitere nette Bars und Cafés befinden sich in den Stadtteilen Nazaré und Umarizal, hier vor allem um die Avenida Visconde de Souza Franco – oft mit hervorragender Livemusik, in die sich karibische Rhythmen mischen. Tradition und Moderne begegnen sich in einzigartigen Musikstilen wie Carimbó, Boi-Bumbá oder auch dem (gewöhnungsbedürftigen) Tecnobrega.

Estação das Docas
Der Umbau der alten Docks zu einer überdachten Vergnügungsmeile wurde in Belém als größter Fortschritt seit Jahrzehnten begrüßt. In der Halle 2 reiht sich ein nettes Bar-Restaurant an das nächste, alle schenken zur Happy Hour, von etwa 18 bis 21 Uhr, im klimatisierten Innenraum oder im noch schöneren Außenbereich günstiges gezapftes Bier aus. Überwiegend gibt’s das Chope für unter R$7 – entsprechend voll ist es zu dieser Zeit! In der Estação das Docas „schweben“ zudem zwei unter dem Hallendach montierte, fahrbare Bühnen durch die Anlage, auf denen ab 20 Uhr (Samstag schon ab 11 Uhr) Livemusik gespielt wird (Couvert R$2–4 p. P.).
Daneben gibt es noch zwei weitere beliebte Open-Air-Bars in der Estação das Docas: Das Amazon Beer braut seinen eigenen (gut schmeckenden) Gerstensaft und das Marujos am Terminal Fluvial ist das einzige, das ein eigenes Musikprogramm stellt. In beiden kann man auch gut essen.

Cosanostra Pub
Der Cosanostra Pub in der Travessa Benjamin Constant 1499 in Nazaré ist bekannt für gute Livemusik: Unter anderem werden hier regelmäßig Chorinho, MPB, Pop, Rock und Jazz geboten. Los geht’s in der Regel ab 22 Uhr, rund um das Wochenende betreten die Bands die Bühne schon zwischen 18 und 21 Uhr und sorgen bis spät in die Nacht hinein für Stimmung. Das Couvert beträgt ab R$15 pro Person. Einer der beliebtesten Tage ist Dienstag, wenn schwungvoller Rock und Pop gespielt werden, der Donnerstag sticht mit exzellentem Jazz hervor. Das ganze Ambiente ist ausgesprochen angenehm, die Bedienung schnell und freundlich und auch sehr gut essen kann man in dieser schick gestalteten Bar. Ermäßigte Getränke gibt es zur Happy Hour bis 20 Uhr.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12–3 Uhr, Sonntag 12–24 Uhr




Bar do Parque
Die Bar do Parque an der Praça da República ist eine wahre Institution von Belém. Nach Angaben der Besitzer soll die 1904 erstmals eröffnete Bar sogar die älteste noch in Betrieb befindliche Gaststätte des Landes sein. Der Pavillon unter den Mangobäumen neben dem Teatro da Paz war viele Jahrzehnte ein klassischer Treffpunkt der Bohème von Belém, in dem besonders viele Schriftsteller und Intellektuelle ein- und ausgingen, auch Simone de Beauvoir, Jean Paul Sartre und Clarice Lispector sollen zu den Gästen gehört haben. Nach einer Phase des Verfalls und nachlassenden Besucherinteresses etwa Anfang der 2000er-Jahre erstrahlt die Bar mittlerweile nach einer großen Restaurierung wieder in neuem Glanz. Inzwischen stehen neben der früher einzigen Wahl, ob man das eiskalte Bier lieber aus der Flasche oder der Dose trinken möchte, auch andere Leckereien wie Caipirinha, Wein, Chope, kleine Snacks und Tellergerichte auf der Karte. Dazu gibt es regelmäßig Livemusik. Ein besonderer Ort mit viel Geschichte, sehr nett vor allem am frühen Abend.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 16–24 Uhr, Samstag und Sonntag 8–24 Uhr


Belém mit Kind
Am interessantesten für Kinder sind der Zoologisch-Botanische Garten des Museu Paraense Emílio Goeldi sowie der Parque Naturalístico Mangal das Garças mit ihren vielen exotischen Tieren, auch die Bootsausflüge auf dem Amazonas kommen gut an. Kinder und Jugendliche, die sich für das Tanzen interessieren, werden die schwungvollen Darbietungen auf der Bootsfahrt „Orla ao Entardecer“ bewundern. Ein Besuch auf der Ilha do Combu mit einer Kostprobe der dort hergestellten Schokolade ist für die ganze Familie ein Highlight. Und auch der cremige Açaí und die vielen Eissorten in unbekannten tropischen Geschmacksrichtungen stellt für kleine Schleckermäuler ein Erlebnis dar. Darüber hinaus gibt es viele Parks und Grünanlagen, in denen man schön spazieren gehen kann. Das abendliche Konzert der Reiher in den hohen Bäumen an der Praça Batista Campos ist für Jung und Alt gleichermaßen ein beeindruckendes akustisches Spektakel.

Belém Hotels und andere Unterkünfte
Insgesamt betrachtet ist der Standard der meisten Hotels in Belém, von wenigen Ausnahmen abgesehen, leider nicht der allerhöchste. Viele Häuser lechzen nach einer Renovierung und auch nächtliche Ruhestörungen bis in die Morgenstunden durch benachbarte laute Musikfeste sind selbst bei Hotels mit klangvollen internationalen Namen keine Seltenheit.
Während des Círio-Festes im Oktober platzt die Stadt aus allen Nähten – dann sind Buchungen beinahe sinnlos und die Hotels vervielfachen die Preise. Ähnliches wird auf die internationale UN-Klimawandelkonferenz COP30 im November 2025 zutreffen. Reisende sollten sich rund um die Tagungsdaten vom 10. bis 21.11. auf einen stark überhitzten Hotel- und Wohnungsmarkt gefasst machen.
In der Regenzeit, vor allem zwischen Januar und März, solltest du darauf achten, dass das Hotelfenster zu deinem klimatisierten Zimmer gut verschlossen bleibt, ansonsten sind deine Sachen vor der hohen Luftfeuchtigkeit in kurzer Zeit durchnässt.
Wo übernachten in Belém?
Ein guter Standort ist in Belém das wichtigste Kriterium bei der Hotelwahl. Als Faustregel könnte man sagen: Je näher du an der Praça República logierst, umso besser. Denn am schönsten und sichersten sind die Wohnviertel rund um den Stadtteil Nazaré. Wenn du dich hier einmietest, kannst du vieles von deinem Besichtigungsprogramm gleich zu Fuß vom Hotel aus machen, ohne ein Taxi oder Uber bestellen zu müssen.
Hoteltipps Belém
Dies sind unsere Übernachtungsempfehlungen für Belém:
Cas’Amazonia Brasil
Eine interessante und sehr schöne Unterkunft bietet das Gasthaus Cas’Amazonia Brasil im Stadtteil Campina, nur wenige Häuserblocks südlich der Praça da República, das zugleich als Kultur- und Veranstaltungszentrum fungiert. In einem alten Wohnviertel der Kautschukbarone haben die beiden Besitzerinnen ein historisches Haus liebevoll restauriert und den Originalzustand dabei so weit wie möglich erhalten. Die Innenhöfe wurden mit Pflanzen aus dem Amazonas begrünt und mit einer künstlerischen Dekoration versehen, sodass sich das Haus heute wie eine kleine grüne Oase in der Innenstadt präsentiert. Zur Verfügung stehen elf Zimmer in drei Kategorien, von denen besonders die beiden größten Suiten im ersten Stock mit ihren hohen Decken und der wunderschön integrierten Badezimmerzeile glänzen (hier bei Booking.com anschauen). Die drei Zimmer im Erdgeschoss fallen etwas kleiner aus, sind aber kompakt und funktional. Ein weiteres Plus ist das reichhaltige vegetarische Frühstück mit täglich wechselnden Früchten, Nüssen, Müsli, Tapiocas und vielem mehr. Außerdem steht Gästen eine Gemeinschaftsküche mit Wasserspender zur Verfügung. Neben dem Betrieb des Gasthauses führen die Besitzerinnen ein ambitioniertes Unternehmen aus dem Bereich Umweltökonomie, das sich zum Ziel gesetzt hat, nachhaltige Wege zur Nutzung des Regenwaldes zu finden. Unter anderem haben sie sich dabei auf die Herstellung und den Vertrieb von Lebensmitteln aus dem Amazonas spezialisiert, wie zum Beispiel Açaí in seinen diversen Zuständen, sei es als Pulver, Püree oder gefrorenes Konzentrat. Diese Hinwendung und Liebe zum Regenwald spiegelt sich auch im Cas’Amazonia Brasil wider. Wer sich hier einquartiert, findet einen ruhigen und mit Bedacht gestalteten Ort, der zum Austausch sowohl mit der Natur, als auch mit der Kultur, der Geschichte und den Menschen Amazoniens einlädt und dabei viel Seele bietet. Insbesondere Künstler und Künstlerinnen sowie Kunstinteressierte aus aller Welt sind herzlich Willkommen und gehen hier gerne ein und aus.









Hotel Princesa Louçã
Das ehemalige Hilton Hotel an der Praça da República ist eine Institution und fast schon ein Wahrzeichen von Belém. Heute nennt es sich Hotel Princesa Louçã und bietet in 361 Zimmern alle für diese Preisklasse üblichen Einrichtungen: Klimaanlage, Minibar, Kabelfernsehen mit den wichtigsten Sport- und Filmsendern, Pool, Fitnessraum usw. Die Executive-Zimmer in den obersten Stockwerken bieten zudem eine famose Aussicht auf die Praça da República (hier bei Booking.com anschauen). Eine weitere Trumpfkarte ist das üppige Frühstücksbuffet, das im hauseigenen Restaurant Açaí im Erdgeschoss serviert wird. Auch trotz der einen oder anderen Alterserscheinung gehört das Hotel Princesa Louçã mit seinem gebotenen Standard und der absoluten Filetlage immer noch zu den Top-Optionen von Belém.



Princesinha de Belém
Auf einer meiner letzten Reisen in Belém habe ich ein hübsches großes Privatapartment entdeckt, das ich dir gerne weiterempfehlen möchte. Vermietet wird es von den Schwestern Rossana und Mari, die sich liebevoll um ihre Gäste kümmern. Das Apartment befindet sich im 21. Stock des ältesten und lange Zeit höchsten Wohnhochhauses Amazoniens und verfügt von einem langen Balkon aus über eine fantastische Aussicht über die Dächer der Stadt bis zum Rio Guamá. Die Lage könnte kaum besser oder zentraler sein, denn zur einen Seite bist du in wenigen Schritten an der Praça da República mit dem Teatro da Paz, und zur anderen Seite liegt dir der lebendige Stadtteil Nazaré mit seinen vielen Restaurants, Bars und Geschäften zu Füßen. Unten im Haus befindet sich zudem ein Supermarkt, in dem du deine Kühlschrankvorräte aufstocken kannst. Aber auch das historische Gebäude aus den 1950er-Jahren ist mit seinem modernistischen Stil und den verwinkelten Laubengängen bereits eine Attraktion für sich, schon in der Lobby fühlt man sich wie auf einer Zeitreise in die Vergangenheit der Stadt. Auf vielen Fotos von Belém ist der kunstvoll geformte Wolkenkratzer im Hintergrund zu sehen, er zählt zu den ikonischsten Bauwerken im gesamten Amazonasgebiet. Zum Apartment zählen zwei voll ausgestattete Schlafzimmer mit Klimaanlage und Fernseher, ein großer Wohn- und Essbereich mit Küche, ein kleineres Zimmer mit Einzelbett sowie ein schön renoviertes Badezimmer, das auch über Warmwasser verfügt (nicht selbstverständlich in Belém). Eine angenehme natürliche Belüftung ist bei offenen Balkontüren zudem schon durch die Höhe der Wohnung gewährleistet.
Du findest das Apartment auf den üblichen Plattformen für Zimmervermietung. Falls du dich direkt an Rossana wenden möchtest, kannst du dir die anfallenden Gebühren der Onlinevermittler sparen. Leser von Faszination Lateinamerika erhalten zusätzlich noch einen Rabatt von zehn Prozent auf den im Internet angebotenen Preis. Der Mindestaufenthalt beträgt zwei Nächte, zur Bestätigung der Reservierung wird um eine Anzahlung der Hälfte des Mietpreises gebeten. Rossana spricht neben ihrer Muttersprache noch Englisch, Spanisch und Italienisch, du erreichst sie per E-Mail oder WhatsApp.






Und hier sind unsere Hotelempfehlungen in der Übersicht:
Tipps für deinen Aufenthalt in Belém
Bei einer Reise nach Belém sollten einige Dinge bedacht werden. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, aus deinem Aufenthalt das Beste herauszuholen.
Öffentliche Verkehrsmittel in Belém
Belém ist für Touristen eine Stadt der kurzen Wege. Der Flughafen liegt nicht allzu weit vom Zentrum entfernt und alle relevanten Sehenswürdigkeiten und Gastronomieadressen sind mit kurzen Uber- oder Taxifahrten schnell und günstig zu erreichen. Eine Benutzung der Stadtbusse ist eigentlich nicht nötig.
Taxi und Uber
Für eine Fahrt zwischen dem Flughafen und dem Zentrum zahlst du mit Uber R$25–30, bei den Taxis liegt der Tarif ungefähr zwischen R$50 und R$60. Ein Abstecher zum Busbahnhof kostet mit Uber nur rund R$12–15, per Taxi R$25–30. Ansonsten lässt sich innerhalb des Zentrums ausgesprochen preiswert zirkulieren. Wer abends von seiner Unterkunft in der Nähe der Praça da República beispielsweise zur Schlemmermeile in der Estação das Docas fahren möchte, zahlt mit Uber nur knapp R$9–12 für die kurze Fahrt.
Stadtbusse
Da Uber und Taxi recht günstig sind und sowieso in Belém alles nah beieinander liegt, ist die Benutzung der Stadtbusse eigentlich nicht nötig. Eine Strecke, die eventuell in Betracht kommen könnte, wäre vom Zentrum beziehungsweise von der Praça da República bis zur Rodoviária. Einsteigen kannst du zum Beispiel an der zentralen Haltestelle an der Avenida Nazaré, 50 Meter neben dem Yamada Supermarkt. Alle Buslinien, auf denen „São Brás“ steht, fahren zum Busbahnhof, unter anderem „Canudos“, „Cidade Nova“, „Marituba“ oder „Pedreira/Condor“. Die Fahrt dorthin dauert knappe 15 Minuten, eine Busfahrt in Belém kostet aktuell R$4,60.

Budget in Belém
Belém zählt zu den preiswertesten Großstädten in Brasilien. Eine Übernachtung im Mittelklassehotel lässt sich außerhalb der Spitzenzeiten schon für um die 60 Euro finden, selbst die besten Häuser nehmen kaum mehr als 100 Euro. Für ein Gericht in einem ordentlichen Restaurant musst du oft nicht mehr als 10 Euro hinblättern und falls du zur Happy Hour in die Estação das Docas kommst, kannst du das frischgezapfte Bier dort für etwas mehr als 1 Euro genießen. Auch viele andere Bars und Restaurants bieten dann ermäßigte Preise an. Eine Caipirinha macht dich gerade mal um 4–5 Euro ärmer. Auch der Nahverkehr fällt wegen der kurzen Wege preislich kaum ins Gewicht. Sehenswürdigkeiten und Parks nehmen entweder nur einen geringen Eintritt oder sind ganz umsonst. Etwas teurer sind nur Tagesausflüge und kürzere Bootstouren, die verglichen mit anderen brasilianischen Städten aber immer noch günstig ausfallen.

Geldautomaten/Geld abheben in Belém
Geldautomaten
Die am zentralsten gelegenen Geldautomaten sind:
- Bradesco an der Praça da República, Avenida Presidente Vargas 988
Geldautomaten 6–22 Uhr - Banco do Brasil in der Avenida Presidente Vargas 248
Geldautomaten 7–20 Uhr - In der Estação das Docas findest du Geldautomaten von Banco 24 Horas, die zwischen Halle 1 und 2 sowie am Terminal Fluvial stehen. Jedoch wird hier eine Automatengebühr fällig.
Am Flughafen gibt es zudem rund um die Uhr zugängliche Geldautomaten.
Du kannst Geld sparen, wenn du eine Kreditkarte mitnimmst, die keine Gebühren für Bargeldabhebungen und Zahlungen in Fremdwährung berechnet. Hier findest du unseren Anbietervergleich.

Geldwechsel
Geld tauschen (nur mit Ausweis!) kannst du bei Turvicam Câmbio:
- im Terminal Fluvial der Estação das Docas
Mo–Sa 10–14, 15–19 Uhr - im Büro an der Praça da República, Avenida Presidente Vargas 636
Mo–Fr 8–18, Sa 8–14 Uhr - sowie am Flughafen
Mo–Sa 8–22, So 8–20 Uhr

Klima, Wetter, beste Reisezeit in Belém
Zwischen Dezember und Februar fällt in Belém außerordentlich viel Regen und die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch. Im Juli ist es dagegen deutlich trockener und sehr viel sonniger mit vielen schönen Tagen. Die Stadtbevölkerung zieht es zu den nah gelegenen Strand- und Ferienorten und Besucher profitieren von der leereren Stadt mit weniger Staus und Sonderangeboten der Hotels.
WLAN und SIM-Karten in Belém
Es gibt in Brasilien kaum noch Internetcafés, dafür bieten mittlerweile eigentlich alle Unterkünfte bis zum noch so kleinen Hostel kostenloses WLAN an. Darüber hinaus steht in vielen Restaurants, Bars, Flughäfen oder Sehenswürdigkeiten ein kostenfreier Internetzugang zur Verfügung. Die Netzverbindung ist in den touristischen Zentren Brasiliens überwiegend gut und auch in Belém schnell und zuverlässig.
Der Kauf einer brasilianischen SIM-Karte ist dagegen mit Tücken verbunden, denn dafür ist eine brasilianische Steuernummer (CPF) nötig, die ausländische Reisende in aller Regel nicht besitzen. Manchen Touristen gelingt es, das Problem zu umdribbeln, indem sie sich eine SIM-Card von brasilianischen Freunden besorgen lassen. Alternativ kannst du dir schon vor Beginn deiner Reise eine eSIM für Brasilien kaufen, wie zum Beispiel über Holafly, und diese auch in einigen Nachbarländern nutzen. Besonders praktisch ist das, wenn du danach noch in Lateinamerika weiterreist. Die Netzabdeckung in Brasilien ist überwiegend gut und wird immer besser, in Belém solltest du in 5G-Geschwindigkeit surfen können.

Reiseführer für Belém
Unser Autorenteam ist seit vielen Jahren zuständig für die Reiseführer DuMont Reise-Handbuch Brasilien und Stefan Loose Travel Handbuch Brasilien. Beide Bücher bieten eine große Auswahl an nützlichen Tipps und Erklärungen, die dir helfen, dich nicht nur in Belém, sondern in ganz Brasilien zurechtzufinden.

An- und Weiterreise von/nach Belém
Belém liegt im Mündungsgebiet des Amazonas und ist entsprechend schwierig zu erreichen. Die meisten Reisenden kommen mit dem Flugzeug, einige nehmen auch das Abenteuer einer tagelangen Bootsfahrt ab Manaus auf sich. Ebenfalls möglich, aber selten gewählt, wird die lange Busfahrt ab São Luís.
Mit dem Flugzeug
Wo befindet sich der nächste Flughafen?
Der Aeroporto Internacional de Belém (IATA-Code: BEL) liegt im Stadtteil Val-de-Cans, zwölf Kilometer vom Zentrum entfernt. Es ist ein moderner, sehr angenehmer Flughafen, in dem sich sogar ein kleiner botanischer Garten mit Fontänen verbirgt. Derzeit wird der Flughafen für die internationale Umweltkonferenz COP 30 renoviert und umgebaut.
Transfer vom Flughafen
An den Ausgängen D und E warten Taxis, die Reisende für etwa R$50 bis R$55 ins Zentrum bringen. Der Preis wird nicht direkt mit den Fahrern vereinbart, sondern mit einem dafür zuständigen Koordinator. Wer die Uber-App nutzt, kann sich ein Fahrzeug für etwa die Hälfte des Preises bestellen, die Abholung ist ebenfalls an den Ausgängen D und E.
Flüge von und nach Belém
Häufige Direktflüge, die allerdings auch am teuersten sind, gibt es unter anderem von und nach Rio de Janeiro, São Paulo, Belo Horizonte, Brasília, Recife oder Salvador. Etwas seltener, aber für Touristen besonders relevant, sind die regionalen Verbindungen nach Manaus, Santarém oder São Luís. Alle Großstädte Brasiliens lassen sich auch mit einem Umstieg erreichen, in der Regel führt der Weg dann über Brasília oder São Paulo. Das ist zwar zeitaufwendiger, aber oft auch günstiger.

Mit dem Bus
Die Rodoviária von Belém liegt im Stadtteil São Brás, nur drei Kilometer vom Zentrum entfernt. Im Busbahnhof findest du eine Gepäckaufbewahrung im Erdgeschoss, Geldautomaten von Banco 24 Horas im Untergeschoss sowie viele Schnellimbisse. Die wichtigste Verbindung führt nach:
- São Luís: Boa Esperança und JamJoy fahren viermal tgl. um 6, 9.30, 18.30 und 19 Uhr, die Fahrtdauer beträgt 13–16 Stunden, Preis R$230–280.
Der Zugang zu den Bussen ist im Untergeschoss, Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit können auch den Sondereingang im Erdgeschoss nutzen.

Mit dem Boot
Das klimatisierte Terminal Hidroviário liegt an der Avenida Marechal Hermes am Schuppen 9 der Docks von Pará. Zum Kauf der Tickets ist keine Agentur nötig, diese nehmen zum Teil happige Kommissionen. Alle Karten sind meistens bis kurz vor Abfahrt am Hafen erhältlich. Aktuelle Infos zu Abfahrtszeiten erhältst du an den Schaltern.
Boote von AR Transporte fahren in fünf Tagen nach Manaus (Hängematte R$400, Kabine R$1500 für zwei Personen). Unterwegs wird nach drei Tagen Santarém erreicht (Hängematte R$240, Kabine R$1000 für zwei Personen): Regelmäßige Abfahrt ist am Mittwoch um 18 Uhr sowie jeden zweiten Samstag um 14 Uhr. Die Abfahrtszeiten können sich jedoch jederzeit ändern, erkundige dich deswegen rechtzeitig vorher, wenn du dieses Langstreckenabenteuer unternehmen möchtest.
Wie du zur Ilha de Marajó kommen kannst, beschreiben wir ausführlich hier.
