Caraíva: Tipps für deine Reise
Caraíva ist ein winziges Dorf, das abgeschieden und sehr idyllisch auf einer Landzunge zwischen Atlantik und einem Fluss am nördlichen Ende des Nationalparks Monte Pascoal liegt. Auf den Sandstraßen verkehren nur Kutschen und man fühlt sich wie am Ende der Welt. Der perfekte Ort, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
Das ehemalige Fischerdorf mit heute 4500 Einwohnern kommt auch im 21. Jahrhundert noch ohne Bank und Post aus – Strom gibt es erst seit 2007.
Besonders das von Cafés und Restaurants gesäumte Flussufer, an dem ein Spazierpfad entlangführt, ist ein bilderbuchschönes Szenario.
Der Trumpf des weltabgeschiedenen Caraíva ist also seine Lage zwischen Fluss und Meer. In wenigen Minuten kannst du zwischen diesen ganz gegensätzlichen Umgebungen hin- und herpendeln. Auf der einen Seite die charmante und von Mangroven geschützte Flusswelt.
Auf der anderen Seite ein herrlicher Strandabschnitt mit machtvoll anbrandendem Atlantik. Hier kannst du längere Spaziergänge machen oder dich einfach in einer der wunderbaren Strandbars ablegen.
Verbunden sind die beiden Pole Fluss und Meer durch etliche kleine Spazierwege, die verschlungen durch den Ort führen. Diese Pfade bestehen aus dunklem Sand, der sich tagsüber in praller Sonne ziemlich stark aufheizt, barfuß laufen ist also eher nicht angesagt.
Da die Ortschaft durch den Fluss vom Festland getrennt ist, verkehren auch keine Autos (nur Pferdekutschen sind als „Taxis“ unterwegs), was dem Ganzen einen zusätzlichen Charme beschert.
Infolge all dieser einzigartigen Schönheit ist Caraíva in den letzten Jahren entsprechend touristisch gewachsen. Im Sommer verwandelt sich das Dorf zu einem trendigen Urlaubsort, der besonders gerne von großstadtmüden Paulistas zum Auffüllen der Batterien aufgesucht wird.
Die restliche Zeit des Jahres findest du hier dagegen immer noch sehr viel Ruhe und Abgeschiedenheit und ein Fleckchen Erde, an dem man einfach die Seele baumeln lassen kann …
Aktivitäten & Touren
Das Pataxós-Dorf Barra Velha ist erreichbar per Boot (über den Rio Caraíva), auf einem Strandspaziergang (6 km) oder per Buggy (R$200/2 Pers. hin und zurück).
Schön ist auch der etwa einstündige Spaziergang zur Lagoa Satu, der jedoch nur bei Ebbe gemacht werden kann. Die Entfernung dorthin beträft drei Kilometer.
Agenturen findest du am Flussufer, Bootstouren kannst du zum Beispiel mit dem Fischer Pará vereinbaren, er ist der Besitzer des gleichnamigen Restaurants (Boteco do Pará).
Unterkünfte in Caraíva
Einige Pousadas liegen direkt am Strand, andere am Fluss, wieder andere verteilen sich in den kleinen Sträßchen zwischen Strand und Fluss. Da in dem kleinen Ort Caraíva alles schnell zu Fuß zu erreichen ist, spielt die Lage letztendlich keine so große Rolle, denn praktisch überall ist es idyllisch …
Die Preise ziehen im Sommer sehr stark an, in der Nebensaison schließen dagegen manche Pousadas. WLAN ist inzwischen meistens vorhanden und in der Regel auch gratis.
Pousada Lagoa
Die sehr nette, naturnahe Pousada Lagoa befindet sich zwischen Strand und Fluss in einem weitläufigen und nach ökologischen Gesichtspunkten gepflegten Garten. Die geräumigen Zimmer haben sämtlich Moskitonetze, darüber hinaus gibt es gemütliche Bungalows sowie eine Suite mit Badewanne. Besitzerin Hermínia spricht gut Englisch und setzt sich engagiert für Nachhaltigkeit in Caraíva ein (hier bei Booking.com anschauen).
Restaurants und Nachtleben
Einige Restaurants öffnen nur in der Hauptsaison (Dezember bis März), doch es findet sich immer etwas, das geöffnet hat.
Boteco do Pará, dieses urige Bar-Restaurant am Flussufer zählt bereits zu den Legenden von Caraíva. Serviert werden hier unter schattigen Bäumen und bei herrlichem Flussblick unter anderem gute Fischgerichte, wobei alles vom Besitzer Pará zuvor eigenhändig gefischt wurde. Am berühmtesten sind aber die exzellenten Pastéis, zum Beispiel mit Krabben (Pastel de Camarão), die am besten mit einem kühlen Bier am späten Nachmittag runtergespült werden. Insgesamt eine wunderbare Atmosphäre, viele Besucher kommen mindestens einmal hier vorbei, andere machen sich die Visite zur täglichen Routine.
Di–So 11–18 Uhr (ganzjährig)
Bar do Porto, am Hafen. Bar und Pizzeria, tolle Lage am Fluss, abends romantisch mit Kerzen beleuchtet. Die große Pizza macht eine bis zwei Personen satt, Tipp: die sehr leckere „Pizza da Casa“ mit knusprig dünnem Teig und mehreren Käsesorten.
Mo–Sa 17–23 Uhr (ganzjährig)
Bar da Praia, entspannte Bar mit einladenden Strandliegen und luftiger Holzterrasse. Cocktails, Sandwiches, Fisch- und Fleischgerichte. WLAN.
tgl. 10–18 Uhr, manchmal auch länger (ganzjährig)
Ebenfalls empfehlenswert ist nebenan Coco Brasil.
tgl. 9–18 Uhr (ganzjährig)
Abends geht man zu den Forró-Partys am Fluss bei Pelé (Fr, Sa 23–2 Uhr) beziehungsweise Forró do Ouriço (Sommer tgl.); oder in die Cachaçaria Caraíva, eine nette Kneipe mit gut belüfteter Veranda (Di–So 18–23 Uhr).
Geldautomaten
Es gibt in Caraíva bisher noch keinen Geldautomat, auch Kredit- und EC-Karten werden kaum akzeptiert.
WLAN und SIM-Karten in Caraíva
Es gibt in Brasilien kaum noch Internetcafés, dafür bieten mittlerweile eigentlich alle Unterkünfte bis zum noch so kleinen Hostel kostenloses WLAN an. Darüber hinaus steht in vielen Restaurants, Bars, Flughäfen oder Sehenswürdigkeiten ein kostenfreier Internetzugang zur Verfügung. Die Netzverbindung ist in den touristischen Zentren Brasiliens überwiegend gut und auch in Caraíva inzwischen recht schnell und zuverlässig.
Der Kauf einer brasilianischen SIM-Karte ist dagegen mit Tücken verbunden, denn dafür ist eine brasilianische Steuernummer (CPF) nötig, die ausländische Reisende in aller Regel nicht besitzen. Manchen Touristen gelingt es, das Problem zu umdribbeln, indem sie sich eine SIM-Card von brasilianischen Freunden besorgen lassen. Alternativ kannst du dir schon vor Beginn deiner Reise eine eSIM für Brasilien kaufen, wie zum Beispiel über Holafly, und diese auch in einigen Nachbarländern nutzen. Besonders praktisch ist das, wenn du danach noch in Lateinamerika weiterreist. Die Netzabdeckung in Brasilien ist überwiegend gut und wird immer besser, in Caraíva solltest du in 4G/LTE-Geschwindigkeit surfen können.
Gesundheit
Im Sand können sich sogenannte Bichos do Pé tummeln, das sind Parasiten, die sich in die Füße oder Zehen bohren und mit einem kleinen Schnitt wieder entfernt werden müssen. Es kommt relativ selten vor und ist bei baldiger Entfernung nicht gefährlich, nur etwas unangenehm.
Anreise und Weiterreise
Anreise von Norden
Man erreicht Caraíva von Norden her auf einer abenteuerlichen Busfahrt, die über Buckelpisten und improvisierte Holzbrücken führt. Die Fähre zwischen der Bushaltestelle und dem Dorf kostet R$5 (ab 22 Uhr: R$10). Wer viel Gepäck bei sich hat, kann vom Anleger auch per „Taxi“ (= Maulesel-Kutsche, R$35, bis 19 Uhr) zur Pousada fahren.
Anreise über Eunápolis
Von Eunápolis nach Caraíva fährt täglich um 13.30 Uhr ein Direktbus.
Weiterreise nach Norden
Águia Azul fährt vom nördlichen Flussufer täglich um 6.20 und 16 (Sommer auch 11 Uhr) nach:
- Curuípe (Ausstieg an der Landstraße, von da sind es noch vier Kilometer bis zum Strand, Fahrtdauer 45 Minuten, Preis R$14)
- Trancoso (Fahrtdauer zwei Stunden, R$17)
- Arraial d’Ajuda (Fahrtdauer zweieinviertel Stunden, R$21)
- Fähranleger nach Porto Seguro (Fahrtdauer zweieinhalb Stunden, R$22)
Eunápolis: Brasileiro, täglich 6 Uhr, dreieinhalb Stunden Fahrt, Preis R$28.
Weiterreise nach Ponta do Corumbau
Ponta do Corumbau: Per Buggy (R$200–250 hin und zurück), mit einem der Fahrer sprechen oder über Pousada bestellen.