Essen und trinken in São Paulo

Hier findest du Tipps und Infos über die weltberühmte Gastronomieszene der Millionenmetropole São Paulo, darunter viele Restaurantempfehlungen zur italienischen, japanischen, arabischen und deutschen Küche, aber auch zu Fleischrestaurants und vegetarischen Lokalen.

São Paulo liegt nicht am Meer. Was also, wenn Strand und Wellenrauschen fehlen, kann Leib und Seele sonst am besten zusammenhalten? Genau! São Paulos Restaurantszene gilt nicht umsonst als ein touristisches Highlight der Stadt. Im Folgenden geben wir dir jede Menge Infos und Tipps zur weithin gelobten Gastronomie und den besonderen Geschmäckern, die im kulturell-kulinarischen Schmelztiegel von Brasiliens größter Stadt entstehen.

Viele weitere Infos zu Sehenswürdigkeiten, Ausflügen, Hotels, öffentlichen Verkehrsmitteln, Anreise und vielem mehr findest du in unserem Artikel São Paulo: Tipps für deine Reise.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in São Paulo:
Das exzellente L’Hotel PortoBay fühlt direkt am Puls der Stadt: Nur ein paar Schritte sind es bis zur Avenida Paulista, und nur noch ein paar mehr bis zum wichtigsten Kunstmuseum oder bis zur nächsten Metrostation. Das elegante und kunstvoll eingerichtete Haus bietet Restaurant, Spa, beheiztes Hallenbad und sehr zuvorkommendes Personal. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen sowie Empfehlungen für Touren und alles Wissenswerte zur Anreise findest du weiter unten im Artikel.

Beliebter Rastplatz für Touristen: der Restaurantbereich auf der Empore in der Markthalle

Wissenswertes vorab

Bezeichnend für São Paulo ist die enorme Vielfalt der Esskultur der Stadt, geschaffen von Immigranten aus aller Damen und Herren Länder. In den Rezepturen und Töpfen ihrer Restaurants, von denen einige zur Weltspitze zählen, findest du daher, liebevoll bewahrt oder erfinderisch adaptiert, die unterschiedlichsten nationalen Wurzeln, bisweilen auch im wörtlichen Sinn. Aus historischer Sicht muss man sich nicht wundern, dass einige davon eine gewisse geschmackliche Dominanz errungen haben – die italienischen, japanischen und arabischen Kochkünste verdienen dabei eine besondere Erwähnung.

Wir möchten dir hier einen kleinen Leitfaden durch São Paulos Esskultur an die Hand geben und versuchen dabei, angesichts des riesigen Angebots die Küchen im Dorf zu lassen, sprich, uns bei den Restauranttipps auf die touristisch interessantesten Stadtgebiete zu beschränken, also die Gegenden, die wir auch ansonsten hier im Blog vorstellen. Saúde e bom apetite!

Internationale Küchen in São Paulo

In São Paulo kann man eine Reise rund um die Welt antreten, zumindest kulinarisch. Hier stellen wir dir die bedeutendsten internationalen Küchen São Paulos vor und geben dazu jeweils einige Restaurantempfehlungen.

Italienische Küche

Für eine Stadt, die um 1900 während und nach der Zeit des Kaffeebooms einen großen Teil der an die zwei Millionen italienischen Immigranten aufgenommen hat, ist es nicht verwunderlich, dass deren Esskultur bis heute tonangebend ist. Selbst in Restaurants, die sich gar nicht als italienisch verstehen, isst man hier oft auch Della Cucina. Das vom historischen Zentrum aus sich in südwestlicher Richtung zur Avenida Paulista hochziehende Viertel Bela Vista, São Paulos Little Italy, hier Bixiga genannt, ist voller mehr oder weniger origineller Cantinas, Trattorias und Pizzarias.

Famiglia Mancini

Italienischer als in der Rua Avanhandava geht’s fast nicht mehr. Am Eingang zur kleinen, verkehrsberuhigten Straße sprudelt ein mediterraner Springbrunnen gleich neben dem Restaurant Famiglia Mancini, einer Art städtischer Institution: Italo-Kitsch und genauso überschwängliche Portionen machen die Trattoria vor allem an Sonntagen zu einem beliebten Familientreff. Solo fühlst du dich hier allerdings leicht fehl am Platz, falls überhaupt einer frei ist. Aber kein Problem, denn die gleiche Famiglia betreibt in der mit bunten Lichtergirlanden geschmückten Gasse gleich noch weitere vier Gaststätten. Als da sind: Das Walter Mancini Ristorante e Música, das seine individuellen Gerichte mit geschmackvoller Musik garniert; das auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisierte Madrepérola, wo sich’s auch gut im Freien speisen lässt; das im Stil einer Bar daherkommende Sweet Mamma, oder einfach die Pizzaria Famiglia Mancini.

Öffnungszeiten: alle Sonntag bis Mittwoch 11.30–23 Uhr, Donnerstag bis Samstag 11.30–24 Uhr

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Bráz Pizzaria

Apropos Pizza, dass in São Paulo die besten im ganzen Land auf die Teller kommen, versteht sich von selbst. Unter den 800.000 Stück, die angeblich pro Tag in der Stadt verdrückt werden, gibt es natürlich auch hier mehr als genug von den weithin üblichen, mit billigem Käse überladenen Teiglappen. Etwas derartiges bekommst du auf gar keinen Fall vorgesetzt in einem der insgesamt sieben Häuser der Bráz Pizzaria, denn die Pizzas dieser Kette gehören zu den besten der Stadt. Die Teile sind recht groß, bist du also in Begleitung unterwegs, probiert es doch mal in der Bráz Pinheiros, sie liegt in der von vielen Kneipen und Bistros belagerten Rua Vupabussu 271 im Viertel Pinheiros.

Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 18.30–23.30 Uhr, Freitag und Samstag 18.30–1 Uhr

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Bráz Elettrica

Pizzas in Single-Größen, neapolitanisch im New-York-Stil, gibt es dagegen zwanglos und auf die Schnelle in den acht Filialen von Bráz Elettrica, zum Beispiel in der Rua dos Pinheiros 220. Besonders beliebt ist die Pizza Cobra Verde, die mit Büffelmozzarella, Rucola und Parmesan belegt wird.

Öffnungszeiten: Sonntag bis Mittwoch 18–24 Uhr, Donnerstag bis Samstag 18–1 Uhr

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Japanische Küche

Die japanische Einwanderung in Brasilien verlief nach einem ähnlichen Drehbuch wie die italienische: Arbeitslosigkeit und Armut dort, Arbeitskräftemangel auf den Kaffeeplantagen hier. Die meisten Immigranten aus dem Land der aufgehenden Sonne kamen zwischen den beiden Weltkriegen. Heute leben in Brasilien knapp zwei Millionen Nisseis und Sanseis, wie die Nachkommen japanischer Einwanderer genannt werden, die größte japanische Population außerhalb Japans. Über die Hälfte von ihnen lebt in São Paulo.

Einfache Sushi- und Temaki-Bars sowie „Edel-Japaner“ gehören daher zum normalen Stadtbild. Am häufigsten sind japanische Restaurants natürlich im zentralen japanischen Viertel Liberdade. Viele davon verstecken sich, ganz japanisch, in Einkaufspassagen und Geschäftshäusern in der Rua Galvão Bueno, kleine Räume hinter kleinen Türen und große Warteschlangen davor. Oder sie reihen sich dicht gedrängt aneinander, wie in der Rua Thomaz Gonzaga.

Straßenlaternen im japanischen Stil in der Rua Galvão Bueno in São Paulos Stadtteil Liberdade

Bar Kintaro

Genau da befindet sich bei Hausnummer 57 auch die winzige Bar Kintaro, ein Geheimtipp für alle, die sich mit japanischer Küche erst einmal auf Snackbasis anfreunden wollen. Eine unübersehbare Hinweistafel beim Eingang schafft vorweg klare Verhältnisse: Es gibt weder Sushi noch Sashimi, keine Speisekarte und schon gar nichts auf Pump. Man sitzt auf Hockern am Tresen und lässt sich anmachen von den hinter einer Vitrine aufgereihten feinen Sachen, die Dona Líria für den Tag zubereitet hat. Mit etwas Glück sind die Auberginen in Miso-Soße dabei, oder die Meeresfrüchte-Vinaigrette und marinierte Sardinen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 15–22 Uhr, Samstag 12–19 Uhr

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Nandemoyá

Wenn du aber zusammen mit der Neugier auch einen guten Appetit mitbringst und gleich richtig zulangen willst, geh einfach die Rua Galvão Bueno ein Stück weit runter bis zum Nandemoyá bei Hausnummer 451. Dort wartet ein riesiges Buffet voller japanischer Zubereitungen, von roh über gegart bis zu vegan – einfach den Teller voll laden, wiegen lassen und Itadakimasu: Guten Appetit auf Japanisch.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11.30–15 Uhr, Samstag und Sonntag 11.30–16 Uhr

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Feira da Liberdade

Ein anderer guter Anlass für Japan-Feeling in São Paulo ist an den Wochenenden der Markt Feira da Liberdade, vor allem sonntags, wenn die Straßen um den Platz bei der Metrostation Japão-Liberdade autofrei und voller Marktbuden sind. Es wimmelt dann nur so vor vielen Menschen und viel leckerem japanischem Streetfood.

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Arabische Küche

Die Libanesen, früher Phönizier, sind seit jeher ein Volk der Händler und Seefahrer gewesen und heute verstreut über die halbe Welt. Dass in Brasilien mittlerweile über zehn Millionen Menschen libanesischer Abstammung leben, mehr als doppelt so viele wie im Libanon, ist trotzdem beeindruckend. Weniger verwunderlich ist, dass die Mehrzahl von ihnen sich in São Paulo aufhält, in einer Stadt, in der sich prima Geschäfte machen lassen, alleine in den letzten drei Jahrzehnten regierten hier drei libanesischstämmige Bürgermeister.

Insofern muss man sich nicht wundern, wenn selbst in der einfachsten Eckkneipe zum Bier neben den urbrasilianischen Coxinhas meist noch arabisches Kibe, oder Kibbeh, offeriert wird. Das sind frittierte Klöße aus vorgekochtem Weizen, der mit Hackfleisch und Zwiebeln durch den Fleischwolf gedreht wurde. Ein anderer beliebter Snack der Paulistanos ist das Beirute, ein mit Roastbeef, Mozzarella, Tomaten und Salatblättern gefülltes und warm serviertes Fladenbrot. Zudem ist in São Paulo das Habib’s entstanden, das einzige rein brasilianische Unternehmen unter den großen Fastfood-Ketten im Land. Der Renner in den in ganz Brasilien anzutreffenden Schnellrestaurants sind Esfihas, kleine Fladenbrote mit gewürztem Hackfleischbelag, die es auch in vegetarischen Varianten gibt.

Almanara

All dies und noch viel mehr, aber vom Allerfeinsten, bekommst du im traditionellsten aller libanesischen Restaurants in der Stadt, dem Almanara. Zwar bestehen inzwischen Filialen in diversen Einkaufszentren, aber nur im 1950 bei der Praça da República in der Rua Basílio da Gama 70 eröffneten Stammhaus gibt es auch das Rodízio als delikaten Querschnitt durch die syrisch-libanesische Kochkunst. Und das dazu in einem wunderbaren originalen Jugendstil-Speisesalon der Epoche, in Erinnerung an Ingrid Bergmanns Aufforderung im Film Casablanca: „Play it, Sam“.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11.30–23, Sonntag 11.30–22 Uhr

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Deutsche Küche

Wenn man bedenkt, dass São Paulo als die größte Industriestadt außerhalb Deutschlands gilt, mit einem entsprechenden Kontingent an hier lebenden Expats, überrascht doch, welch relativ unbedeutende Rolle die deutsche Küche spielt. In den alljährlich von den Medien publizierten Best-of-Listen der städtischen Gastroszene sucht man deutsche Esslokale vergeblich. Nicht täuschen lassen sollte man sich auch von den hier und da als Bar do Alemão firmierenden Lokalitäten. Den Spitznamen Alemão, also Deutscher, bekommt in Brasilien fast jeder verpasst, der einen Kopf größer gewachsen ist als der Durchschnitt, und dazu eventuell noch helles Haar oder gar blaue Augen vorweisen kann, egal ob es sich dabei um einen Franzosen, Australier oder Brasilianer handelt. Die Bar do Alemão in meiner Straße hatte wohl immerhin einmal deutsche Wurzeln. Doch die wurden im Laufe von Jahrzehnten oder Generationen derart verkocht, dass man sie auf der Speisekarte zwischen brasilianisch-italienischem Einerlei jetzt nur noch mühsam („Schinitzel“) herausfinden kann. Die ersten deutschen Immigranten, die vor bald 200 Jahren nach São Paulo kamen, ließen sich vorrangig weitab des Zentrums im jetzigen südwestlichen Stadtgebiet nieder. Bis heute findet man dort auch die wenigen Gaststätten, die mit Namen wie “Zur alten Mühle”, “Bierquelle” oder “Konstanz” teutonische Geschmacksnerven anregen.

Windhuk

Das Restaurant Windhuk, verdankt seinen Namen einer bemerkenswerten Geschichte. Der deutsche Passagierdampfer gleichen Namens, einer der luxuriösesten und modernsten seiner Zeit, lag im Jahr 1939 im Hafen von Kapstadt, als er vom Ausbruch des Zweiten Weltkrieges überrascht wurde. Ohne seine eilig zurückgelassenen Passagiere und getarnt mit aufgepinselten chinesischen Symbolzeichen (einer der Matrosen war ein Chinese) endete die Flucht der SS Windhuk vor der britischen Flotte quer durch den Südatlantik schließlich in der sicheren Bucht von Santos. Der brasilianische Lotse, der das eine japanische Flagge zeigende Schiff in den Hafen des damals noch neutralen Brasilien leitete, war schwer erstaunt, als sich auf Deck eine vorwiegend blonde und blauäugige Crew versammelte. In der Folgezeit wurde die Windhuk zu einer Art Luxushotel für die im Exil ausharrenden 244 deutschen Besatzungsmitglieder, was sich erst 1942 mit dem Kriegseintritt Brasiliens änderte. Gar nicht gut kam an, als die Mannschaft auf Geheiß Berlins noch versuchte, die Übergabe der Windhuk an die Amerikaner zu sabotieren, indem sie in einer Nacht- und Nebelaktion sämtliche Schiffsmaschinen einbetonierte. Jahre in Straflagern waren die Folge. Diese hatten allerdings mit den Konzentrationslagern der Nazis nur den Namen gemein. Niemand dachte an Aufstände oder Flucht: „Uns ging es dort gut. Warum weglaufen? Wir warten einfach auf das Ende des Krieges“. Als es endlich so weit war, nutzten zwei ehemalige Smutjes ihre Erfahrungen aus der Zeit, in der sie in der Bordküche arbeiteten, und gründeten 1948 eine Bar mit dem gleichen Namen im Viertel Moema von São Paulo, der Vorläufer des bis heute dort fungierenden Restaurants. Wer mehr über die außergewöhnliche Saga der Windhuk und seiner Besatzung erfahren will, kann es ausführlich (auch auf Deutsch) hier nachlesen.

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 11–15 und 17–23 Uhr, Mittwoch sowie Freitag bis Sonntag 11–23 Uhr

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Street Berlin

Egal, welches deutsche Restaurant man in São Paulo ansteuert, immer findet sich im Angebot zwischen Würsten, Kasseler und Paprikaschnitzel mit Sicherheit das Eisbein, oder auf Portugiesisch: Joelho de Porco. Dabei scheint es sich aus brasilianischer Sicht um den Inbegriff deutscher Esskultur zu handeln. Doch das Heimweh muss schon ziemlich groß sein, um dafür die lange Anfahrt in Stadtviertel wie Santo Amaro, Brooklin oder gar Interlagos in Kauf zu nehmen. Falls du aber schon länger weg bist von zuhause und jetzt einfach doch mal Lust hast auf eine anständige Currywurst, die gibt es auch in greifbarer Nähe in Pinheiros, nur zwei Ecken von der Metrostation Fradique Coutinho, im Street Berlin. Die Auswahl in dem kleinen, imbissartigen Lokal ist begrenzt, reicht aber von diversen Würsten über „Mini Crazy Eisbein“ bis zu Wiener Schnitzel, und dazu eine Playlist von Heintje über Nena bis zu den Scorpions. Die reichlich bemessenen Portionen samt Beilagen sind viel zu groß für den klassischen Imbiss-Pappteller, den man bei „Genuine German Streetfood“ eigentlich erwarten würde – und überhaupt, was ist mit dem Döner?

Öffnungszeiten: Montag 12–15 Uhr, Dienstag bis Samstag 11.30–23 Uhr, Sonntag 12–18 Uhr

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Brasilianische Spezialitäten

Die berühmte Feijoada und der PF, abgeleitet vom Prato Feito, dem populären brasilianischen “Fertigteller” mit Reis, Bohnen, einem Stück Fleisch oder Fisch und Pommes oder Salat, sind für brasilianisches Essen ungefähr so repräsentativ wie Schnitzel und Sauerkraut für deutsches, also nicht wirklich. Eine Vielzahl regionaler Küchen und Aromen, die sich gegenseitig inspirieren, bilden den kulinarischen Schmuck Brasiliens. Wenn du nur kurz hier bist, aber trotzdem geschmacklich etwas im Land herumkommen möchtest, möchten wir dir im Folgenden drei Anregungen geben.

Consulado da Bahia

Das Consulado da Bahia in der Rua dos Pinheiros 534 macht seinem Name alle Ehre und bereitet verschiedene Köstlichkeiten aus dem für seine Vermischung von afrikanischer mit lokaler Küche bekannten Landesteil zu. Dazu gehört natürlich Acarajé, das traditionelle Teigküchlein aus gemahlenen und in Palmöl frittierten Augenbohnen, gefüllt mit leckeren Gewürzpasten und Garnelen. Spezialität des Hauses sind die verschiedenen Moquecas, Eintöpfe auf der Basis diverser Fischarten oder Meeresfrüchte, zusammen mit Paprika, Tomaten, Palmöl und Kokosmilch. Diese Gerichte gibt es portionsweise nur für zwei oder mehr Personen. Wie es sich für eine richtige “Landesvertretung” von Bahia gehört, ist das Ambiente bunt und ungezwungen, mit Tischen teilweise auf dem Gehsteig.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 12–23 Uhr, Sonntag 12–22 Uhr

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Tordesilhas

Im Tordesilhas in der Alameda Tietê 489 im Stadtteil Jardins geht die Geschmacksreise quer durch das ganze Land, vom Norden, wo der Pirarucu als größter Süßwasserfisch im Amazonas schwimmt, aber hier fein gegrillt auf den Tisch kommt, bis zum Barreado, einer Fleischspezialität aus dem südlichen Bundestaat Paraná: In einem hermetisch versiegelten Tontopf wird Rindfleisch dabei zusammen mit Gewürzen bis zu zwölf Stunden geköchelt und dann zusammen mit frittierter Kochbanane und geröstetem Maniokmehl serviert.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 19–23 Uhr, Samstag 12–17 und 19–23 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Fitó

Das ausschließlich von Frauen geleitete Fitó in der Rua Cardeal Arcoverde 2773 im Stadtteil Pinheiros, gleich bei der Metrostation Faria Lima, extrahiert seine „Küche der Erinnerungen“ aus Rezepturen des brasilianischen Nordostens. Mit Zutaten aus dem Meer, wo der Arroz de Siri Catado seinen Ursprung hat, ein Reisteller mit dem Fleisch von Schwimmkrebsen, abgerundet mit Kokosmilch und Rohzucker, sowie Zubereitungen aus dem halbwüstenartigen Sertão des Landesinneren, wo das Carne de Sol herkommt. Das ist in „Decken“ geschnittenes und leicht gesalzenes Rindfleisch, das im Freien luftgetrocknet wurde. Den Appetitanreger machen feine Drinks, wie etwa der „Caju Amigo“, ein Cocktail gemixt aus Cashew-Kompott, Limonensaft und Zuckerrohrschnaps.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12–15.30 und 19–23 Uhr, Samstag 12–23 Uhr, Sonntag 12–18 Uhr

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Churrascarias und Fleischrestaurants

Dem Fleisch kommt auf dem Speiseplan der Brasilianer eine herausragende Rolle zu. Sogar in der „Cesta básica“, dem offiziellen statistischen Warenkorb für die Lebenshaltung einer brasilianischen Familie, in dem grundlegende und steuerlich begünstigte Lebensmittel gebündelt werden, haben sechs Kilogramm Fleisch pro Monat ihren festen Platz. Ganz normal für ein Land, auf dessen Weideflächen die größte Rinderherde der Welt grast, und zwar das ganze Jahr über, denn Stallhaltung gibt es nicht. Kenner der Materie wissen das zu schätzen. An den traditionellen Churrascarias, Grillrestaurants mit Rodízio, wo saftige Fleischspieße bis zum Abwinken die Runde machen, herrscht folglich auch kein Mangel in São Paulo.

Fogo de Chão

Erwähnt sei hier nur eine der Top-Adressen, das Fogo de Chão in der Rua Augusta im Stadtteil Jardins, nur ein paar Schritte von der Avenida Paulista entfernt. Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Adressen in anderen Vierteln.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12–23.30 Uhr, Sonntag 12–21.30 Uhr

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Rubaiyat

Wer dem Tanz der Fleischspieße nichts abgewinnen kann und eher auf einen ausgewählten und exzellent zubereiteten Schnitt aus ist, kann das Rubaiyat in der Avenida Faria Lima ins Auge fassen, wo das Fleisch von auf einer eigenen Farm gezüchteten Rindern stammt.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12–16 und 19–23 Uhr, Samstag 12–23.30 Uhr, Sonntag 12–18 Uhr

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Figueira Rubaiyat

Ein Ableger dieses als eines der besten Restaurants der Kategorie in der Stadt geltenden Hauses, das Figueira Rubaiyat im Viertel Jardins, bietet zudem noch eine um Fisch- und Meeresfrüchte erweiterte brasilianisch-mediterrane Speisekarte, und man diniert durch ein Glasdach geschützt unter den gewaltigen Ästen einer 300 Jahre alten Würgefeige, oder eben Figueira.

Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 12–23 Uhr, Freitag und Samstag 12–24 Uhr

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Casa do Porco

Im einem Land der Rinderzüchter wird Schweinefleisch eher weniger goutiert. Dass das im Zentrum bei der Praça da República gelegene Casa do Porco seit Jahren unter den 50 weltbesten Restaurants gelistet wird, liegt sicherlich auch an Zubereitungen wie „Porco San Zé“, für die das ganze Tier während bis zu neun Stunden langsam geröstet und in Begleitung von Bananentatar, Rohzucker-Vinaigrette und Blattsalaten serviert wird. Einziger Nachteil ist, dass man in diesem außergewöhnlichen “Schweinestall” (frei übersetzt von Casa do Porco) ohne vorherige Reservierung nur schwer an einen Futtertrog kommt.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12–23 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Bar da Dona Onça

Etwas unmittelbarer geht das in der ganz in der Nähe gelegenen Bar da Dona Onça. Der im Erdgeschoss von Oscar Niemeyers berühmtem Copan-Gebäude angesiedelte Gastropub ist ein Soloprojekt von Janaína Torres, gefeierte Chefköchin der Stadt und auch mitverantwortlich für die Casa do Porco. Selbstverständlich also, dass hier zu vorzüglichen Caipirinhas auch verschiedene „Schweinereien“ auf den Tisch gelangen.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12–23 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Vegetarische Küche

Wo mehr Rinder (über 234 Millionen) als Menschen leben, haben Vegetarier eher schlechte (Speise-)Karten, vor allem auf dem flachen Land. Nicht so in São Paulo, wo einmal abgesehen von den ganz einfachen Lokalen, die meisten Gaststätten inzwischen auch diesem Publikum Rechnung tragen, ohne es mit Salattellern oder Omeletts abzuspeisen.

Banana Verde

Einen Hotspot der vegetarisch-veganen Szene bildet das Bohème-Viertel Vila Madalena, das gleich mit einer ganzen Reihe von ausgezeichneten, einschlägigen Restaurants punkten kann. Darunter das Banana Verde in der Rua Harmonia unweit der Beco do Batman, das unter anderem mit einem „Bolo de Shimeji“ überrascht, einer in einem Kürbis zubereiteten Creme mit Shimeji-Pilzen, begleitet von Yams-Püree, Brokkoli-Reis und in Dendê-Öl geröstetem Maniokmehl.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12–15 und 19–22 Uhr, Samstag und Sonntag 12–22 Uhr

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Camélia Òdòdó

Ähnlich reizvoll bringt Bela Gil, die sympathische Veggie-Fernsehköchin und Tochter von Kultmusiker Gilberto Gil, die Aromen Brasiliens auf die Teller ihrer Restaurant-Café-Bar Camélia Òdòdó in der Rua Girassol.

Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 8.30–22.30 Uhr, Freitag und Samstag 8.30–23 Uhr

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Quincho

Als bestes vegetarisches Restaurant der Stadt ausgelobt, kocht auch das Quincho in der Rua Mourato Coelho weitab des Offensichtlichen und Altbekannten. Die Kartoffel-Nocken an Limonencreme mit Tulha-Käse und gehackten Kräutern sind nur ein leckeres Beispiel.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12–23 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Alternativa

Alltäglicher und schnörkelloser präsentiert sich das Alternativa in der Rua Fradique Coutinho. Das an einen Bio-Naturkostmarkt angegliederte vegetarische Büfett ist trotzdem sehr vielseitig, frisch und vor allen preislich viel besser verdaulich als die schicke Konkurrenz im Viertel.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11–17 Uhr

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Gut & günstig

São Paulo ist mit das teuerste Pflaster Brasiliens, im Vergleich mit europäischen Standards aber immer noch verträglich. Für ein Gericht à la Carte werden im Durchschnitt circa 16 Euro fällig, ein einfaches Tagesgericht „Prato Feito“ gibt es schon für weniger als die Hälfte.

Zahlreich sind die überall anzutreffenden Büfett-Restaurants, schließlich haben sie sich ja von São Paulo aus über das ganze Land verbreitet. Sie stellen auch eine gute Option für Vegetarier dar, selbst wenn sie gar nicht speziell auf diese ausgerichtet sind. Das Angebot an Salaten und Speisen ist meistens so groß und vielseitig, dass hier Hungrige verschiedener Ernährungsarten locker einen leckeren Teller voll bekommen.

Oft findet man die Büfetts auch in den größeren Padarias, also den Bäckereien, die einen wichtigen Bestandteil im gesellschaftlichen Leben der Paulistas bilden. Sie sind der Ort, wo sich sich die Leute aus dem Viertel treffen – nicht nur beim Anstehen an der Backtheke, sondern auch auf ein schnelles, auf der heißen Platte mit Butter angeröstetes Frühstücksbrötchen, zum Mittagsbüfett, bei einer „Média“ (Milchkaffee) mit Kuchen am Nachmittag, zu einer Schnitte warmer Pizza oder einem kalten Bier auf dem abendlichen Nachhauseweg.

Bela Paulista

Eine Mega-Padaria geradezu ist die Bela Paulista. Das könnte auch gar nicht anders sein, denn sie liegt nur ein paar Schritte von São Paulos Mega-Avenida Paulista in der Rua Haddock Lobo und ist 24 Stunden rund um die Uhr geöffnet.

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Casarão Aurora

Wer bei der Erkundung des historischen Zentrums zwischendurch eine stärkende Mahlzeit braucht, dem empfehle ich das Restaurant Casarão Aurora in der Rua Aurora 964, gleich bei der Praça da República. Es gibt kein Schild, einziges Indiz ist die über hundertjährige Fassade. Im riesigen Salon des Gebäudes, wo früher Schallplatten aufgenommen und gepresst wurden, wartet ein hervorragendes Self-Service-Büffet. Abgerechnet wird nach Gewicht, und das zu einem sehr zivilen Preis.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11–15 Uhr.

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Estadão

Ebenfalls nicht weit von der Praça da República, am Eingang zum Viaduto 9 de Julho, befindet sich das stadtbekannte Estadão. Benannt ist es nach einer von São Paulos großen Tageszeitungen, der „Estado de São Paulo“, die früher im Nachbargebäude gemacht wurde. Für die Journalisten und Mitarbeiter bildete das rund um die Uhr geöffnete Imbissrestaurant eine wichtige Erweiterung der Redaktion. Und so ist es bis heute Zuflucht für Nachtschwärmer und alle, die zu den unmöglichsten Zeiten Appetit verspüren. Man sitzt auf Barhockern an einem der Tresen und sättigt sich, mit Besteck, an „Picadinho paulista“, das ist gekochtes Rindfleisch an goulaschartiger Soße, dazu Reis, Bohnen und Maniok. Oder aber man isst, dann aus der Hand, „Pernil do Estadão“, ein legendäres warmes Schweinebraten-Sandwich.

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Rooftop-Restaurants

Eines der beeindruckendsten Merkmale São Paulos ist sein scheinbar unendlich sich ausdehnendes Hochhäusermeer. Die entsprechende Folge sind Rooftop-Lokale für alle, die gern ein fürstliches Essen mit majestätischen Ausblicken verbinden möchten. Hier eine Auswahl der besten Restaurants mit spektakulärer Aussicht:

Terraço Itália

Der Klassiker unter São Paulos Aussichtsrestaurants ist das Terraço Itália auf der Spitze des 46 Stockwerke aufragenden Edifício Itália an der Praça da República. Das 1965 von der italienischen Gemeinde errichtete Gebäude wurde durch die Chicagoer Schule beeinflusst, mit seiner modernistischen Architektur ist es bis heute eines der markantesten Hochhäuser der Stadt. Das Restaurant offeriert, natürlich, gehobene italienische Küche, die Preise sind entsprechend hoch. Kenner steuern gleich die noch eine Treppe höher gelegene Bar an, um etwaige Schwindelgefühle mit einem Drink bekämpfen zu können.

Öffnungszeiten: Restaurant tgl. 12–16 und 19–24 Uhr; Bar Montag bis Freitag 15–24 Uhr, Samstag 12–1 Uhr, Sonntag 12–23 Uhr

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Esther Rooftop

Das Edifício Esther in direkter Nachbarschaft ist lange nicht so hoch, sein Dachrestaurant gestattet aber immer noch einen appetitanregenden Ausblick über die Praça da República samt ihrer Umgebung. Außerdem ist das Ambiente des Esther Rooftop charmanter und intimistischer, wie es sich für ein Restaurant mit französische Küche auch ziemt.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12–15 und 18–23 Uhr, Samstag 12–24 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Vista

Der Name ist Programm im Vista. Das auf dem Dach des Museu de Arte Contemporânea am Rande des Ibirapuera-Parks untergebrachte Restaurant verführt mit feiner, zeitgenössischer brasilianischer Küche und einer weitläufigen Terrasse mit Blick über den Park und die Jardins bis hoch zur Avenida Paulista.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 12–16 und 19–23 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr

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Skye

Der Name verleitet einen dazu, etwas anderes zu assoziieren, aber das Limit für die Aussicht des Skye ist die Skyline der Avenida Paulista. Die allerdings ist einzigartig, zumal abends und nachts, wenn sie untermalt wird vom rotleuchtenden Pool und der Loungemusik einer DJane im Außenbereich der Restaurant-Bar. Wer hier nicht nur einen Drink genießen, sondern in der schicken Lounge auf der Terrasse des Hotel Unique auch dinieren will, tut gut daran, rechtzeitig zu reservieren. Und selbst das ist abends nur Hausgästen des ausgezeichneten Designhotels vorbehalten – alle anderen müssen warten, bis ein Tisch frei wird.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12–15 und 18–24 Uhr, Samstag und Sonntag 13–15.30 und 18–24 Uhr

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Pool mit Aussicht – the Skye is the limit

Hotels & Unterkünfte

Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deinen Aufenthalt in São Paulo.

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