São Paulo: Tipps für deine Reise
Hier findest du Informationen und Tipps für deinen Besuch in São Paulo. Du erfährst alles Wissenswerte rund um Sehenswürdigkeiten, Fortbewegungsmittel, Shopping, Gastronomie, Nachtleben, Anreise, Hotels, Flughäfen und Klima.
Inhaltsverzeichnis
São Paulo ist Brasiliens Stadt der Superlative. Mit geschätzten 23 Millionen Einwohnern der Metropolregion ist São Paulo sowohl das wirtschaftliche, als auch das kulturelle Zentrum des Landes – ein aufregendes, ganz und gar urbanes Erlebnis. Damit dir beim Eintauchen in das scheinbar endlos sich ausbreitende Hochhäusermeer nicht gleich die Puste ausgeht, habe ich auf dieser Übersichtsseite die wichtigsten Tipps zusammengestellt. Viele weiterführende Artikel sind im Text verlinkt.
Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in São Paulo:
Das exzellente L’Hotel PortoBay fühlt direkt am Puls der Stadt: Nur ein paar Schritte sind es bis zur Avenida Paulista, und nur noch ein paar mehr bis zum wichtigsten Kunstmuseum oder bis zur nächsten Metrostation. Das elegante und kunstvoll eingerichtete Haus bietet Restaurant, Spa, beheiztes Hallenbad und sehr zuvorkommendes Personal. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen sowie Empfehlungen für Touren und alles Wissenswerte zur Anreise findest du weiter unten im Artikel.
Reisetipps für São Paulo
Hier findest du alles, was du für deine Reise wissen musst.
Wissenswertes vorab
São Paulo ist nicht nur die größte Stadt Brasiliens, sondern bildet die größte Metropole auf der ganzen südlichen Halbkugel. Für Reisende ist der Flughafen das Haupteintrittstor nach Brasilien und ganz Südamerika. Mit S-Bahnen und der modernen und sicheren Metro lassen sich die wichtigsten Stadtregionen erkunden.
Verschlafenes Provinznest während fast der ganzen Kolonialzeit, begann die Stadt ihre ungestüme Entwicklung erst im 19. Jahrhundert mit dem durch den Kaffeeboom erzeugten Reichtum. Heute stammen aus dem Wirtschaftsraum Groß-São-Paulo mit dem die Stadt umgebenden Industriegürtel ein Viertel der nationalen Industrieproduktion beziehungsweise 15 Prozent des gesamten BIP Brasiliens. Viele Multis haben hier ihren Hauptstandort, São Paulo gilt sogar als die „größte deutsche Industriestadt im Ausland“.
In der nimmer ruhenden City findest du Brasiliens reichhaltigstes Angebot an hochwertigen Museen, Restaurants und Kneipen, sowie an Einkaufsmöglichkeiten und kulturellen Events aller Couleur.
Rein optisch überwältigt São Paulo heute durch seine weit über das Zentrum hinaus sich erstreckende Masse an Hochhäusern. Darin seinen Weg zu finden ist nicht immer einfach, die Stadt ist laut, oft auch schmutzig und nicht immer ist das Wetter warm und schön. Rein statistisch aber ist São Paulo die sicherste aller großen Städte Brasiliens. Wer die üblichen Sicherheitsregeln beachtet, kann sich hier unbeschwert bewegen.
Orientierung
Bei einem flüchtigen Blick auf die Landkarte wird oft übersehen, dass São Paulo nicht am Meer liegt, sondern auf einer hügeligen Hochebene mit teilweise über 800 Höhenmetern. Zu den nächstgelegenen Stränden in der Hafenstadt Santos führen 75 Kilometer Straße hinunter durch die Serra do Mar, ein mit Atlantischem Regenwald überzogenes Küstengebirge.
Ausgehend vom Zentrum ist São Paulo aufgeteilt in vier nach den Himmelsrichtungen benannte, große Stadtregionen. Der internationale Flughafen (GRU Airport) ist 35 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und gehört schon zur Nachbarstadt Guarulhos. Der Stadtflughafen Congonhas, für viele Inlandsflüge, liegt zehn Kilometer entfernt in der Südzone (Zona Sul).
Züge von São Paulo gehen nur nach nirgendwo, dafür gibt es den größten Busbahnhof Lateinamerikas, die Rodoviária Tietê, in der Nordzone (Zona Norte). Von hier aus verkehren Busse in alle Teile Brasiliens und in angrenzende Länder.
Es ist unmöglich, das über Tausend Quadratkilometer große Stadtgebiet als Ganzes zu erkunden. Für den Besucher am interessantesten sind neben dem eigentlichen Zentrum (Centro) vor allem dessen Erweiterung um die pulsierende Avenida Paulista mit den an feinen Restaurants und exklusiven Läden reichen Jardins. Ebenfalls sehenswert sind der südlich angrenzende Stadtpark Ibirapuera und das Szeneviertel Pinheiros in der Westzone (Zona Oeste).
Wer São Paulo aus touristischem Interesse besucht, tut gut daran, sich bei der Wahl seines Hotels auf das erweiterte Zentrum zu konzentrieren und dabei vor allem die Region Avenida Paulista ins Auge zu fassen: Die Gegend ist sicher (auch nachts), verkehrstechnisch bestens angebunden, besitzt ein breites Angebot an Kultur, Gastronomie und bietet Hotels für jedes Budget. Dagegen liegen einige Hotels mit großen internationalen Namen (Hilton, Sheraton, Grand Hyatt) weit abgeschlagen in der Südzone und sind daher eher für Geschäftsreisende geeignet.
Stadtteile in São Paulo
São Paulo ist gegliedert in 96 Distrikte mit einer unkontrollierbar wuchernden Anzahl von Stadtvierteln. Das touristische Leben lässt sich jedoch auf einige wenige Gegenden reduzieren:
Centro
Wer São Paulo wirklich kennenlernen will, muss das Zentrum besuchen, trotz dessen augenfälliger Vernachlässigung. Am besten an einem Wochentag, wenn die City richtig brummt. Auf den vor Leben überquellenden Straßen und vor der Kulisse beeindruckender Architektur wandelt man durch die Geschichte der Stadt und Brasiliens. Die Dominanz von Neoklassizismus, Art déco und Modernismus ist der „späten“ Entwicklung der Stadt geschuldet. Das von der Mailänder Skala inspirierte Opernhaus Theatro Municipal und der dem Emire State Building nachempfundene Wolkenkratzer Edifício Altino sind herausragende Zeugen der Epoche, als der Kaffeeboom die bis dahin eher unbedeutende Stadt zu rasantem Wachstum anregte. Das von Oscar Niemeyer mit typischem Schwung geschaffene Edifício Copan, einer der weltweit größten Wohnkomplexe, symbolisiert São Paulos Ankunft in der Moderne. Darüber hinaus lohnt ein Besuch der im Zentrum vorhandenen Aussichtsterrassen und der vor tropischen Spezialitäten überquellenden Markthalle (Mercado Municipal).
Avenida Paulista und Jardins
Auf einer Anhöhe südlich der Altstadt, inmitten von Gärten (Jardins), entstand um 1900 der erste Prachtboulevard der Stadt, die Avenida Paulista. Von den herrschaftlichen Villen und Palazzi der Kaffeebarone ist heute bis auf ein paar wenige Ausnahmen nichts mehr geblieben. „Steel and Glass“ prägen die modernen Hochhausfassaden.
Während über Jahrzehnte vornehmlich Business, Menschenströme und Verkehr das Bild dieses städtischen Wahrzeichens bestimmten, hat sich die Straße im Laufe der letzten Jahre immer mehr zu einem kulturellen Brennpunkt mit einer ganzen Reihe von hochkarätigen Kulturzentren und Museen gewandelt. Die ganze Umgegend der Straße, mit Teilen der Viertel Jardins, Bela Vista und Cerqueira César, zählt heute zum erweiterten Stadtzentrum und ist voller Läden, Restaurants und Klubs meist gehobenen Niveaus. Eines ist sicher: Die Avenida Paulista kommt nie zur Ruhe, hier bist du direkt am Puls der Stadt.
Pinheiros und Vila Madalena
Durch seine Nähe zur Universitätsstadt war der Bezirk Pinheiros schon immer studentisch beeinflusst. In den 1970er- und 1980er-Jahren wandelte sich eines seiner Viertel, die Vila Madalena, zum Rückzugsort für (Lebens-)Künstler aller Art. Seit der Ankunft der Metro ist die ganze Region einer massiven Gentrifizierung ausgesetzt. So stehen sich heute die Avenida Faria Lima, in deren Bürotürmen Startups, FinTechs und Großfirmen (sowie auch das Deutsche Generalkonsulat) eine Art brasilianisches Silicon Valley bilden, und die vor Kneipen, Bistros, Boutiquen und Graffiti überquellende „Vila Madá“ als ein Inbegriff städtischer Bohème direkt gegenüber. Es ist die derzeit beliebteste und dynamischste Gegend der Stadt.
Was du in São Paulo machen kannst
Weder Strand noch Tropenwald, São Paulo ist eine fast rein urbane Angelegenheit. Wem genau danach ist, der kann hier eine ganze, erlebnisreiche Woche verbringen. Wer nur einen Zwischenstopp einlegt, sollte einen Gang durch das historische Zentrum und über die Avenida Paulista nicht auslassen. Beste Einkaufsmöglichkeiten, Top-Gastronomie und über Hundert Museen ergänzen das Programm.
Sehenswürdigkeiten in São Paulo
Farol-Wolkenkratzer
„Farol“ bedeutet Leuchtturm, und tatsächlich hat das weithin sichtbar aufragende Hochhaus mit der Landesflagge der Paulistas obendrauf etwas von einem Signalturm im Labyrinth des Zentrums. Das dem Empire State Building nachempfundene Edifício Altino Arantes war lange Sitz der Landesbank Banespa bevor es 2001 von Santander übernommen und mit seinem derzeitigen Namen „Farol“ getauft wurde. Von seinen Aussichtsterrassen genießt du einen „erhellenden“ Überblick über die Stadt. Auf zehn der darunter gelegenen Stockwerke gibt es Ausstellungen mit Kunst, zur Geschichte des Gebäudes, eine Skate-Anlage sowie Café, Bistro und eine Bar im Tresorraum.
Avenida Paulista
Sich einmal im Menschenstrom über die „5th Avenue“ von São Paulo treiben zu lassen, gehört bei einem Besuch der Stadt einfach dazu. Ganz speziell gerät dies an den autofreien Sonntagen von 9 bis 16 Uhr, wenn das Hauptwahrzeichen der Stadt zu einer drei Kilometer langen Flaniermeile voller Musik und Attraktionen wird, die Tausende von Bürgern und Touristen anzieht.
Museen
Ein architektonischer Blickfang ist das von vier Stahlträgern schwebend getragene Gebäude des MASP: das Museu de Arte de São Paulo ist Brasiliens wichtigstes Kunstmuseum. Überhaupt bilden die um die 120 in der Stadt lokalisierten und zum Teil namhaften Museen und Kulturzentren eine Attraktion für sich. Fußball, Sprache, Bild und Ton – kaum ein Thema, zu dem die Stadt nicht ein Museum parat hätte. Hier findest du eine Auswahl der wichtigsten davon.
Ibirapuera-Park
Der beliebteste Park der Paulistanos besitzt mehr als eine Million Quadratmeter Grünfläche und verwandelt sich vorrangig an Wochenenden in ein großes Sport- und Freizeitgebiet. Die einen sonnen sich einfach auf den Uferwiesen eines großen Sees, andere joggen, fahren Rad, spielen Tennis oder vergnügen sich auf Rollschuhen und Skates rund um das von Oscar Niemeyer im Park geschaffene Architekturensemble. Darunter ist auch das 2005 erbaute Auditorium, dessen Bühne sich nach außen in die Landschaft öffnen lässt, und der runde, einem indigenen Gemeinschaftshaus nachempfundene Ausstellungsbau Oca. Weitere Niemeyer-Pavillons beherbergen mehrere Museen, darunter das Museu de Arte Moderna oder das Museu Afro Brasil, das den Ursprüngen sowie der Geschichte und Kultur der afrobrasilianischen Bevölkerung gewidmet ist. Außerdem wird der Park oft zur Bühne großer Open-Air-Konzerte.
Mercadão
Die am Rande des turbulenten Einkaufsviertels um die Rua 25 de Março gelegene städtische Markthalle, Mercadão im Volksmund, ist ein traditioneller Touristenmagnet des Zentrums. Der große historische Bau mit seinen Buntglasfenstern birgt circa 250 Boxen, in denen täglich über 300 Tonnen an Tropen- und Hülsefrüchten, Wurst, Käse und Gewürzen umgesetzt werden. Geradezu Kultstatus genießt das an Imbissständen und in den Restaurants auf einer Empore angebotene Pastel, eine mit Hackfleisch, Käse oder Stockfisch gefüllte, in heißem Fett ausgebackene Teigtasche.
Beco do Batman
Es ist noch gar nicht lange her, als in einer vergessenen Seitengasse des Bohèmeviertels Vila Madalena ein Graffiti mit Batman-Motiv auftauchte. Den ursprünglichen Namen der Ecke kennt niemand mehr, aber die „Beco do Batman“ (Batman-Gasse) ist inzwischen stadtbekannt als ein Freilichtzentrum für Graffiti und Street Art. Vor der sich ständig wandelnden bunten Kulisse von Wandmalereien zieht sich zudem eine Art Mischung aus Hippie- und Hipstermarkt durch das ganze Quartier.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Natürlich gibt es in São Paulo noch eine ganze Reihe anderer Sachen anzusehen. Das historische Zentrum ist voller sehenswerter Dinge. Beispielsweise der von der „São Paulo Railway“ erbaute Stadtbahnhof Estação da Luz, für viktorianisches London-Feeling in Südamerika, mit den alten Bäumen in São Paulos erstem Stadtpark Parque da Luz gleich nebenan. Oder die orientalischen Straßenlaternen, Läden und Restaurants im japanischen Stadtviertel Liberdade. Oder …
Mehr Ideen für deinen São-Paulo-Aufenthalt findest du in meinem Text zu den besten Sehenswürdigkeiten in São Paulo sowie in den entsprechenden Beiträgen der von mir mitverfassten Bücher Stefan Loose Travel Handbuch Brasilien und DuMont Reise-Handbuch.
Touren, Ausflüge und Aktivitäten
Der Asphaltdschungel, der gleich vor der Hotelpforte zu wuchern beginnt, kann den Besucher ratlos machen. Eine Stadtführung zum Beginn des Aufenthalts nimmt die Unsicherheiten, schafft Überblick und grundlegende Orientierung. Wenn du erst mal eine Ahnung hast, „wie der Hase läuft“, dann lassen sich auch Tagesausflüge wie eine Zugfahrt in die Vergangenheit der São Paulo Railway oder ein Besuch in Santos, Südamerikas größter Hafenstadt, in eigener Regie angehen.
Touren in São Paulo
Bestens vertraut mit São Paulos Alltag, stehe ich für individuelle, deutschsprachige Stadtführungen als kundiger Guide zur Verfügung, ganz nach dem klassischen Motto: „Man sieht nur, was man weiß“. Ich lebe schon seit über 30 Jahren in und um São Paulo und bin Mitautor der Reiseführer zu Brasilien im DuMont-Verlag und bei Stefan Loose. Auf meinen Touren benutze ich Schusters Rappen, die Metro und ab und zu das Taxi.
Motorisierte Stadtrundfahrten, die mit den „typischen“ Doppeldeckerbussen angeboten wurden, sind seit Corona abgeschafft und waren wegen der in São Paulo oft schwierigen Verkehrsverhältnisse sowieso noch nie eine besonders gute Idee.
Ausflug nach Santos
Wer unbedingt etwas Ozeanluft schnuppern will, kann einen Abstecher hinunter nach Santos zu Südamerikas größter Hafenstadt unternehmen. Busse, die vom Busbahnhof Jabaquara aus im halbstündigen Takt verkehren, durchqueren unterwegs das Küstengebirge Serra do Mar mit atemberaubenden Ausblicken. Die Strandpromenade der Stadt hat zwar nicht den Glamour der berühmten Adressen von Rio, kann es aber von der Anlage her durchaus mit ihnen aufnehmen. In der Altstadt, durch die man in historischen Straßenbahnen rattern kann, wird im ehemaligen Gebäude der schönen Kaffeebörse die Geschichte der energetischen Bohnen erzählt und man kann sie in den verschiedensten Varianten kosten. Ein ehemaliges Speicherhaus in der Nähe ist dagegen „König“ Pelé gewidmet, Brasiliens ewigem Fußballhelden und berühmtestem Sohn der Stadt. Einen guten Überblick über das Ganze verschaffst du dir nach einer Fahrt mit einer Standseilbahn hinauf auf den 157 Meter hohen Monte Serrat zu einem ehemaligen Spielkasino mit Aussichtsterrasse.
Besondere Erlebnisse
Für Eisenbahnromantiker hält São Paulo ein ganz spezielles Erlebnis parat: An Sonntagen schleppen alte Dieselloks des Expresso Turístico mit rostfreiem Stahl verkleidete Waggons aus den 1960er-Jahren vom Bahnhof Estação da Luz in den 60 Kilometer entfernten Ort Paranapiacaba im Regenwald der Serra do Mar. Der in weiten Teilen original erhaltene Ort wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von der englischen São Paulo Railway als Operationszentrum mit Bahnhof, Wartungshallen und Arbeitersiedlung errichtet. Zu besichtigen gibt es dort außerdem noch die teilweise erhaltenen Anlagen einer Standseilbahn, über die der Kaffee aus dem Inland seinen Weg die Steilhänge hinunter zur Küste fortsetzte.
Essen & Trinken in São Paulo
Der Titel „Cité Internationale de la Gastronomie“, den São Paulo schon verliehen bekam, mag etwas pompös klingen. Doch bei geschätzten über 10.000 Gaststätten mit Rezepturen aus der ganzen Welt, von Angola bis Zypern, ist sicher für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Brasiliens derzeit einziges Restaurant unter den 50 besten der Welt, das Casa do Porco, kocht in São Paulo. Unter den Top 100 Lateinamerikas ist die Stadt gleich elfmal vertreten.
Für den schnellen Mittagstisch sehr beliebt sind die sogenannten „Restaurantes à quilo“: An einem reichhaltigen Buffet lädt man sich nach Belieben auf den Teller, danach wird er gewogen. Mittwochs und samstags taucht auf den allermeisten Menükarten mittags das Nationalgericht Feijoada auf, abends traut sich an den eher schwergewichtigen Fleisch-Bohneneintopf sowieso niemand ran.
Einige besonders empfehlenswerte Restaurants stelle ich in dem Artikel Essen und trinken in São Paulo ausführlicher vor. Und hier findest du weitere Infos zu Essen und trinken in Brasilien insgesamt.
Internationale Gastronomie
Die sonst auffällige Häufung japanischer und italienischer Küchen hat mit den großen Immigrationswellen vergangener Jahrhunderte zu tun. Schaut man allein auf die Abstammung, dann leben in São Paulo heute mehr Italiener als in Rom. Es braucht also niemanden zu wundern, dass die meisten und vor allem die besten Pizzas Brasiliens hier aus den Öfen kommen. Auf das Konto der Japaner geht dagegen eine andere Spezialität, das Pastel, eine in heißem Fett ausgebackene Teigtasche mit verschiedensten, auch vegetarischen Füllungen. Vor allem auf den Märkten gehört eine Pastelaria hier ebenso zum Bild wie anderswo der Bratwurststand.
Was trinkt man in São Paulo?
Wie im ganzen Land wird in São Paulo auch hauptsächlich Bier getrunken. Zunehmend stammt dies aus kleinen, lokalen Braustätten und bietet neben traditionellen Sorten auch für an das deutsche Reinheitsgebot gewöhnte Gaumen überraschend kreative Geschmackserlebnisse, wie zum Beispiel Weizen mit Maracuja oder Honig.
Nachtleben in São Paulo
Dass in São Paulo ein reges Nachtleben herrscht, versteht sich eigentlich von selbst, auch wenn es nicht so massiv unter freiem Himmel stattfindet wie in Rio, und daher etwas weniger ins Auge fällt. Kneipen und Clubs überziehen das ganze Stadtgebiet, doch die lebendigsten Nightlife-Gegenden befinden sich im Zentrum und im für seine Bohème bekannten Bezirk Pinheiros.
Hier findest du zu diesen Hotspots genauere Details.
Centro
Der zwischen der Praça Roosevelt und Avenida Paulista gelegene Abschnitt der Rua Augusta – ehemals schicke Einkaufsmeile, dann heruntergekommen zum Rotlichtviertel – wurde in den letzten Jahren wiederbelebt und bildet jetzt mit den umliegenden Straßen das Nightlife-Quartier Baixo Augusta. Die alternativ und viel von Hipstern geprägte Szene bietet entsprechende Kneipen und Clubs wie das elektronische Blitz Haus, dem Rock ’n‘ Roll verpflichtete Schuppen wie Clube Outs oder den undergroundigen Inferno Club. In der parallel zur Augusta verlaufenden Rua Frei Caneca bekommt das Geschehen dann einen bunten LBGT+ Anstrich in Tanzclubs wie dem Alôka.
Pinheiros
Das Szeneviertel ist voller Nachtleben. Wer aus der Metrostation Faria Lima auftaucht, steht auf dem von Kneipen umgebenen Largo da Batata, einem Platz, der oft auch als Bühne größerer Events fungiert. Die kleine Rua Guaicuí, gleich um die Ecke, quillt jeden Abend über von jungen Leuten, die hier zu günstigen Preisen die Nacht angehen. Etwas kostspieliger wird es in der Vila Madalena, São Paulos bekanntestem Ausgehviertel. An den Wochenenden beginnt der Rummel hier schon am frühen Nachmittag. Vor allem in der Rua Aspicuelta reihen sich große, zur Straße hin offene Kneipen, viele mit Livemusik und/oder riesigen Bildschirmen, auf denen permanent Fußballspiele zu sehen sind. Wem es hier zu turbulent ist, findet ruhigere Angebote in allen umliegenden Straßen.
Auch für seine Showhäuser, wo Auftritte von Bands oder musikalische Happenings dich durch die Nacht bringen, ist Pinheiros ein Begriff. Erwähnt seien hier das Ó do Borogodó (Samba, Choro, brasilianische Rhythmen), das Rockambole (brasilianische Indieszene) und die City Lights Music Hall (Latin).
Rooftop
Etwas abgelegen von den Hotspots hat die Skye Bar einen ganz anderen Vorschlag: Auf dem Dach des luxuriösen Designhotels Unique neben einem rot leuchtenden Pool einen herrlichen Ausblick auf die nächtliche Skyline der Stadt genießen, während ein DJ für die musikalische Untermalung dieses urban chill sorgt.
Die dunklen Seiten der Nacht
Wie in allen großen Städten, sollte man auch in São Paulo by Night eine gewisse Vorsicht walten lassen. Im Prinzip kann man an allen Hotspots des Nachtlebens, eigentlich überall dort, wo viele Menschen zirkulieren, sorglos um die Häuser ziehen. Nicht ratsam ist es, sich allein und ziellos durch menschenleere Gassen zu bewegen. Das gilt hauptsächlich für bestimmte Ecken des Zentrums, so die Umgebung der Catedral da Sé, wo sich viele Obdachlose versammeln, und besonders für die als „Crackolândia“ berüchtigte Gegend um die Bahnhöfe in den Vierteln Santa Efigênia und Luz. Der dortige Hotspot, genannt „fluxo“, dient dem Handel und Konsum von Crack, mit all den damit verbundenen Problemen. Er belegt meist einen ganzen Straßenzug und ändert seine genaue Position oft spontan von einem Tag zum anderen.
Shopping/Einkaufstipps
Mit den typisch brasilianischen Mitbringseln, vom Bikini über die Strandlatschen bis zum Zuckerrohrschnaps, hast du dich eventuell ja schon unterwegs versorgt. Falls nicht, bietet São Paulo die besten Gelegenheiten, das nachzuholen und dabei auch noch Neues zu entdecken. Die Tipps dazu findest du hier.
Straßenmärkte
An den Wochenenden wird es für die Freunde von Floh- und Trödelmärkten und die Liebhaber von Antiquitäten und Kunsthandwerk interessant. Mit am beliebtesten ist die Feira Benedito Calixto auf dem gleichnamigen Platz in Pinheiros. Die Stände bieten jede Menge Antiquarisches, die angehipsterten Läden drumherum ausgefallene Klamotten und allerhand modisches Design. Die am Ort heimische Kneipe Consulado Mineiro ist ein stark besuchter Wochenendtreff.
Die große Freifläche unter dem Spannbetonbau des Museums MASP auf der Avenida Paulista ist sonntags schon lange ein Treff für Sammler von Antiquitäten. Seit die Straße an diesem Wochentag frei vom Verkehr und voller Flaneure ist, breitet nun auf ihrer ganzen Länge ein ganzes Heer fliegender Händler seine Waren aus.
Um die Praça da Liberdade im gleichnamigen japanischen Viertel reihen sich samstags und sonntags Verkaufsstände und Imbissbuden voller orientalischer Kleinwaren und kulinarischer Spezialitäten.
Rua 25 de Março und Markthalle
Das volkstümliche Gegenstück zu den Shoppings ist das Quartier um die zentral gelegene Straße Rua 25 de Março. Das ehemalige Viertel der Tuchhändler, in dem sich ständig unzählige Menschen drängen, ist heute ein im ganzen Land bekanntes Einkaufszentrum. Hier gibt es neben Textilien, Accessoires, Modeschmuck und globaler Piraterie praktisch nichts, was es nicht gibt.
Am östlichen Rand des Viertels liegt die historische Markthalle, mit ihren leuchtenden Buntglasfenstern schon rein optisch ein Leckerbissen, von den verlockenden Angeboten in den Boxen auf den Gängen ganz zu schweigen. Aufgepasst: Die an den Fruchtständen aufgetürmten Spezereien gibt es im nächsten Supermarkt um vieles günstiger – eine typische Touristenfalle. Viele kommen hierher, um mit Freunden oder Familie die in den Imbissen und Restaurants zubereiteten Leckereien zu kosten.
Galeria do Rock
In einer vierstöckigen Einkaufspassage aus den 1960er-Jahren reihen sich um die 450 Läden mit allem, was irgendwie mit Rock zu tun hat: Streetwear, Skateboards, bunte Schuhe und T-Shirts, Tattoos, Accessoires, hippe Friseure, Craftbier und … Musik.
Einkaufszentren (Shoppings)
„Der Strand der Paulistanos ist das Shopping Center“, so heißt es, entsprechend groß ist die Anzahl dieser Konsumtempel in der Stadt. Für jüngere Menschen fungieren sie oft als Treffpunkte, auch sind die meisten Kinosäle inzwischen hier angesiedelt. Direkt im Zentrum findet man sie nicht, nur in umliegenden Vierteln. Ein paar davon sind diese:
Das Shopping Iguatemi auf der Avenida Faria Lima (Pinheiros) ist der Klassiker unter den Malls der Stadt. Das Shopping Eldorado im gleichen Bezirk und das Pátio Higienópolis (Stadtteil Higienópolis) genießen ebenfalls einen guten Ruf. Das Shopping Frei Caneca (Stadtteil Consolação) ist sehr beliebt beim LGBT-Publikum, während das Shopping Cidade Jardim (Stadtteil Cidade Jardim) ein wenig zur Protzigkeit neigt.
Supermärkte
Supermärkte gibt es in São Paulo wie Sand am Meer, jeder Straßenblock besitzt mindestens einen kleineren. Von den großen Namen präsentiert sich Pão de Açúcar sehr attraktiv, wegen seiner Abteilung für organisch-ökologische Produkte.
São Paulo mit Kind
Großstadt an sich ist für kleine Kinder eher kein Vergnügen, darüber können auch der eine oder andere Park mit Spielplatz oder die Playgrounds der Shoppingzentren nicht lange hinwegtrösten. Bei der Buchung auf ein Hotel mit Pool zu achten, ist sicher keine schlechte Idee. Wasserparks und Outdoor-Themenwelten liegen im Umland der Stadt und sind nur über längere Anfahrten zu erreichen.
Auch nicht gerade zentral, aber immerhin noch im Stadtgebiet (Interlagos), beschäftigt der an ein Shoppingcenter angegliederte Hello Park die Youngsters und von ihnen selbst kreierte Avatare mit allerhand digitalen und multimedialen Spielereien. Eventuell kann man die Kleinen aber auch reizen mit einem Besuch im Parque Zoológico (Zoo), der einen durchaus guten Ruf besitzt.
Auch gibt es Museen, die durch ihre interaktive und spielerische Konzeption Erwachsene und Kinder gleichermaßen ansprechen. Dazu gehören das in den Eingeweiden von São Paulos erstem Fußballstadion untergebrachte Museu do Futebol und das der Verbreitung der Wissenschaften gewidmete Museu Catavento in einem alten Palazzo des Zentrums.
Tipps für deinen Aufenthalt in São Paulo
São Paulo hat das größte Angebot an Hotelbetten im ganzen Land. Die folgenden Tipps werden dir helfen, für deinen Aufenthalt das Beste herauszufinden.
Hotels und Unterkünfte
São Paulo besitzt zwar die größte touristische Infrastruktur Brasiliens, doch ist sie hauptsächlich auf Geschäftstourismus ausgelegt. Das Angebot an Businesshotels ist daher entsprechend. Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein und hat sogar den Vorteil, dass an den Wochenenden die Preise oft spürbar nachlassen. Wegen des Riesenangebots von um die 500 Hotels und ungezählten Hostels gibt es für jeden Anspruch ein Bett und die Stadt ist nie ausgebucht, auch nicht bei Großanlässen wie Karneval oder Formel 1.
Dies sind unsere Übernachtungstipps für São Paulo:
São Paulo: Wo übernachten?
São Paulo ist enorm groß, daher solltest du vorab etwas recherchieren und dir gut überlegen, wo du dein Bett machst. Denn die Fortbewegung außerhalb der zentralen Stadtbezirke ist aufgrund des oft chaotischen Verkehrs, gern bei Regen, und des bei Weitem nicht alle Stadtregionen gleich anbindenden Metro- und S-Bahn-Netzes eher mühsam. Lange Taxi- und Uber-Fahrten verteuern den Aufenthalt. Viele Hotels befinden sich zudem da, wo das Business ist, was nicht immer gleichbedeutend mit dort ist, wo die Musik spielt.
Aufgrund langjähriger Erfahrung empfehle ich Booking.com als Hotelsuchmaschine für São Paulo. Die Unterkünfte der Metropole kannst du dir dort schnell und einfach nach Stadtteilen sortieren lassen.
Folgende Stadtteile bieten sich in São Paulo zum Übernachten an:
Hotels im Zentrum
Luxus findet man heutzutage im Zentrum nicht mehr, dafür aber viele Unterkünfte im unteren und mittleren Bereich, oft schon etwas in die Tage gekommen. Wenn du hauptsächlich tagsüber aktiv bist, eine praktische Option, nachts dagegen sind nicht alle Gegenden sicher.
Hotels in der Avenida Paulista sowie in Jardins und Bela Vista
Auf der Avenida Paulista und in deren direkter Umgebung in den Vierteln Jardins und Bela Vista findest du die meisten Hotels, die nicht nur praktischen, sondern auch touristischen Interessen und Ansprüchen gerecht werden, vom Backpacker-Hostel über Budget-Business bis zum Top-Luxus.
- Hotelübersicht Avenida Paulista bei Booking.com
- Hotelübersicht Jardins bei Booking.com
- Hotelübersicht Bela Vista bei Booking.com
Hotels in Pinheiros
Trotz der großen Attraktivität des Bezirks halten sich die Angebote hier noch in Grenzen, vor allen im oberen Segment. Entlang der Avenida Faria Lima trifft man auf diverse Businesshotels der mittleren Sparte, in der Bohème der Vila Madalena haben sich Hostels angesiedelt, die zum Teil modern gestylten Boutique-Charakter besitzen.
Hotels in Morumbi
Viele der großen Namen des Gewerbes, die über die Jahre dem Zentrum den Rücken gekehrt haben, residieren jetzt in der Südzone im Viertel Morumbi. Ihre modernen Türme gewähren dort zwar schöne Ausblicke auf das neue städtische Wahrzeichen Ponte Estaiada, eine Schrägseilbrücke, die sich elegant über den Rio Pinheiros spannt, sind aber ansonsten „jwd“ vor den wirklich interessanten Gegenden der Stadt.
Hotels am Flughafen
Falls du direkt am Internationalen Flughafen Guarulhos übernachten möchtest, findest du dort entsprechende Unterkünfte.
Einzelne Hoteltipps
Später werde ich nach und nach hier einige Unterkünfte ausführlicher vorstellen. Hier sind allgemeine Tipps zu Hotels und Unterkünften in Brasilien zusammengefasst.
Öffentliche Verkehrsmittel
In São Paulo kommst du voran mit Bus, Taxi/Uber, U-Bahn (Metrô) und S-Bahn. Als Besucher empfehle ich dir, wann immer möglich die Metro zu benutzen, sie ist von allen die Schnellste, ist einfach zugänglich, sicher, sauber und kostet nicht viel.
Hier folgt eine Kurzübersicht:
- Metro: Im Verhältnis zur Größe der Stadt gesehen, mag das Netz der U-Bahn unzureichend sein. Doch die für den Besucher interessanten Stadtregionen verbindet es bis auf ein paar Ausnahmen perfekt. Am Schalter in den Stationen wird ein Einzelfahrschein gelöst, der nach dem Einlesen des aufgedruckten QR-Codes am Drehkreuz den Zugang zu den Bahnsteigen frei macht. Der Takt der Züge dauert meist nicht länger als drei bis vier Minuten. Der Fahrschein berechtigt auch zum Übergang in das System der S-Bahn. Solange du keines der Ausgangsdrehkreuze passierst, kannst du die Stadt durchkreuzen, wie es dir gerade passt. Und wenn du nicht gerade während der „hora do rush“ unterwegs bist, hast du sogar Aussicht auf einen Sitzplatz. Wer über 60 Jahre alt ist, hält bei den Drehkreuzen Ausschau nach einem der dort befindlichen Metro-Mitarbeiter oder Sicherheitsleute, zeigt seinen Ausweis vor und darf umsonst passieren.
- Bus: Wer die Stadt nur für kurze Zeit besucht, wird mit dem Bussystem nur wenig anfangen können. In São Paulo gibt es über 1300 Bus- und Van-Linien mit etwa 12.000 Fahrzeugen. Über die frontalen Fahrtzielanzeigen und die an den Busseiten angebrachten Stichworte schnell die richtigen Schlüsse über die Route zu ziehen, erfordert beste Ortskenntnis. Eine gute Hilfe ist hier Google Maps: Standort und Ziel in den Routenplaner eingeben und dann unter der Option „Öffentlicher Verkehr“ die Nummern der Buslinien notieren. Man steigt vorne ein, zahlt beim Schaffner den Einheitspreis mit möglichst passendem Kleingeld, geht dann durch ein Drehkreuz und steigt am Ziel weiter hinten aus. Für Senioren gilt: Nach dem Einsteigen nicht das Drehkreuz passieren, sondern im vorderen Busbereich sitzen bleiben und beim Aussteigen dem Fahrer den Ausweis vorzeigen.
- Taxi und Uber: Taxifahren in São Paulo ist eine im Vergleich zu deutschsprachigen Ländern preisgünstige Angelegenheit. Ist man zu mehreren unterwegs, kann die Taxifahrt sogar weniger kosten als der Bus oder die Metro. Wer die Uber-App auf dem Handy hat und sich damit auskennt, spart noch mehr. Auch wirst du hier, anders als sonstwo in Brasilien, von den Taxifahrern kaum einmal übers Ohr gehauen. Die meist weißen Fahrzeuge warten an gekennzeichneten Haltepunkten oder du hältst sie mit Handzeichen einfach auf der Straße an.
Budget: Wie teuer ist São Paulo?
São Paulo ist das teuerste Pflaster Brasiliens, hier wird das meiste Geld gemacht und auch ausgegeben. Trotzdem kann man auch mit kleinerem Budget seinen Aufenthalt komfortabel gestalten.
Vieles ist für unsere Verhältnisse günstig. Eine Fahrt mit dem Bus oder der U-Bahn kostet nicht ganz 1 Euro, eine Flasche Wasser (0,5 l) am Kiosk dasselbe. Eine große Tasse Milchkaffee vom Filter gibt es für 1,50 Euro, mit Espresso 2 Euro. Ein Essen im Buffet-Restaurant kommt für den mittleren Appetit auf 7 Euro.
Senioren ab 60 Jahren erhalten in vielen Museen und Sehenswürdigkeiten 50 Prozent Ermäßigung gegen Vorlage eines Ausweisdokuments mit Bild, eine Kopie genügt.
In den öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Mitfahrt ab 60 Jahren gratis. Einfach bei den Drehkreuzen den Ausweis einem der Angestellten oder Sicherheitsleute vorzeigen.
Geldautomaten/Geld abheben
Wer nach der Landung in Guarulhos gleich an brasilianische Real (R$) kommen will, der sollte damit warten, bis er in der Ankunftshalle angelangt ist, und erst dann mit seiner EC-Karte oder Kreditkarte an einem der sich hier befindlichen Automaten etwas Bargeld tanken; sie bieten einen besseren Kurs als die am Flughafen anzutreffenden Wechselstuben (Câmbio).
Sich mit seiner Karte an einem Bankautomaten mit brasilianischem Bargeld zu versorgen ist in São Paulo kein Problem. Bankfilialen gibt es ausreichend, fast an jeder Ecke. Geld bekommt man am sichersten in den Filialen von Bradesco oder Santander (beide Signalfarbe Rot), den Banken mit dem größten Servicenetz in der Stadt, oder auch bei Banco do Brasil (Gelb). An den infrage kommenden Automaten müssen die Symbole von MasterCard, Visa usw. sichtbar angebracht sein. Pro Abhebungsvorgang werden Gebühren von circa 4 Euro fällig, daher lohnt es sich kaum, kleinere Beträge abzuheben.
Ebenfalls Bargeld bekommt man bei Banco 24 Horas, dem größten Interbank-Netzwerk in Brasilien, dessen Automaten meist an Orten mit großem Publikumsverkehr anzutreffen sind: Flughafen, Busbahnhof, Shoppingcenter usw. Allerdings ist das mit einer deutlich höheren Gebühr verbunden.
Beim Abheben und Bezahlen mit Karten solltest du immer die Variante wählen, in der Landeswährung abzurechnen. Und nicht etwa, wie Automatenbetreiber und Kartenlesegeräte manchmal heimtückisch anbieten, in Euro abzurechnen. In diesem Fall wäre der Wechselkurs deutlich schlechter. Diesem Wechselkurstrick also immer widerstehen und nicht anklicken! In São Paulo wie in ganz Brasilien gilt die gleiche Grundregel: Immer in der Landeswährung Real (BRL) abrechnen. Weitere Infos dazu findest du in unserem Artikel zu Geld & Budget in Brasilien.
Wer Euros eintauschen will, der macht das besten in einem der vielen Reisebüros in der Stadt, die Câmbio anbieten, zum Beispiel bei Interpax Turismo an der Praça da República 177.
Medizinische Versorgung
In São Paulo stehen die renommiertesten Krankenhäuser des Landes, Hospital Albert Einstein, Hospital Sírio-Libanês, Hospital Oswaldo Cruz und Hospital das Clínicas gehören dazu. Eine Behandlung muss sofort vor Ort bezahlt werden, Belege können später zuhause über die Reisekrankenversicherung abgerechnet werden.
Brasilien ist das Land der medizinischen Selbstversorgung, das hat seine Vor- und Nachteile. Die Vorteile sind, dass es in São Paulo mehr Apotheken (immer kombiniert mit Drogerien) gibt als Bäckereien und dass dort für die meisten Arzneien nicht nach einem Rezept gefragt wird, mit Ausnahme der ganz schweren Hämmer.
Da die exzellente Versorgung von São Paulo nicht in allen Landesteilen gesichert ist, empfehle ich dir, eine Grundversorgung an Arzneimitteln mit ins Reisegepäck zu nehmen.
Packliste für São Paulo
In São Paulo kannst du fast alles kaufen, was es auch zuhause gibt, und teilweise sogar noch mehr, wie zum Beispiel die original Havaianas Badesandalen. Solltest du doch etwas vergessen haben, kannst du es hier nachkaufen. Einige Artikel, darunter alles, was mit Foto und Informatik zu tun hat, sind aber empfindlich teurer.
Wir haben eine Brasilien-Packliste zusammengestellt, die alle Eventualitäten berücksichtigt.
Klima, Wetter, beste Reisezeit
São Paulo liegt auf einer Höhe von bis zu 800 Metern und bereits ganz in der Nähe des Übergangs der Tropen zu den Subtropen. Das bedeutet, dass die Temperaturen hier im Schnitt um drei bis vier Grad niedriger sind als in Rio.
Im Sommer (Dezember bis Mitte März) sind Temperaturen von über 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit, sowie damit verbundene heftige Regenfälle, keine Seltenheit.
Im Winter dagegen (Juni bis August) kann die Stadt manchmal mit unangenehm kühlem Wetter überraschen. Charakteristisch sind dann die großen Temperatursprünge: Du gehst morgens bei zehn Grad gut eingepackt aus dem Hotel und kommst nachmittags bei über 25 Grad ins Schwitzen.
Am angenehmsten sind die Übergangszeiten, grob gesagt also der Herbst (Mitte März bis Mitte Juni) und das Frühjahr (September bis November), mit milder und meist trockener Luft bei klarem Himmel.
Events, Feste und Feiertage
Hier ein kleine Auswahl:
- Aniversário de São Paulo, diverse Shows zum Geburtstag der Stadt (25. Januar)
- São Paulo Fashion Week, großes publikumswirksames Modeevent in Ibirapuera (Januar)
- Karneval: Umzüge der Sambaschulen im Sambódromo (Stadtteil Anhembi), zudem Straßenkarneval mit Umzügen von Blocos in der ganzen Stadt (Februar)
- É Tudo Verdade, ein Internationales Dokumentarfilm-Festival (März/April)
- Lollapalooza, bekanntes Festival für Indie-Rock und Pop, auf dem Gelände der Autorennbahn Interlagos (März/April)
- Virada Cultural, am ersten Maiwochenende wird das Zentrum und andere Stadtteile mit Hunderten von kostenlosen Live-Acts (Musik, Theater, Tanz, Performance etc.) auf Bühnen in den Straßen und Parks überzogen (Mai)
- Mês Internacional da Fotografia, Foto-Ausstellungen und Workshops den ganzen Monat über (Mai)
- Parada do Orgulho GLBT+, weltgrößter schwul-lesbischer Umzug (Juni)
- Festival Internacional de Curtas-Metragens, größtes Kurzfilm-Festival Lateinamerikas mit Streifen aus der ganzen Welt (August)
- Mostra Internacional de Cinema, das wichtigste internationale Filmfestival des Jahres, viele Independent-Filme (Oktober/November)
- Formel 1: Grande Prêmio Brasil de Fórmula 1, mit Ferrari & Co. in Interlagos (Oktober/November)
- Corrida de São Silvestre, traditioneller Marathonlauf am letzten Tag des Jahres (31. Dezember)
Daten & Fakten
Wie ist die Zeitumstellung in São Paulo?
Die Zeit in São Paulo ist die gleiche wie in der Hauptzeitzone Brasília, das heißt sie liegt gegenüber Deutschland, Österreich und der Schweiz normal vier Stunden zurück, zur europäischen Sommerzeit sind es dann fünf Stunden.
Beispiel: Wenn du dich bei uns um 12 Uhr bereits aufs Mittagessen freust, ist in São Paulo um 8 Uhr das Frühstück noch ein Thema.
Wie ist die Währung in São Paulo?
In Brasilien heißt die Währung Real (BRL). Im Umlauf sind Scheine im Wert von 2, 5, 10, 20, 50, 100, und 200 Real. Zudem gibt es Münzen im Wert von 1 Real sowie 5, 10, 25 und 50 Centavos (100 Centavos = 1 Real).
Beim Bezahlen an den Kassen wird bei den Centavos das Wechselgeld auf die nächstliegende Dezimalzahl auf- oder abgerundet, man sollte hier nicht auf den „Pfennig“ schauen. Meist wird sowieso eine Bezahlung mit Karte erwartet, durchaus auch bei kleineren Beträgen.
Hier findest du den aktuellen Wechselkurs.
Welche Sprache wird in São Paulo gesprochen?
Brasiliens Landessprache ist brasilianisches Portugiesisch, in der Grammatik leicht vereinfacht und dem deutschen Ohr gefälliger als das in Portugal gesprochene Portugiesisch. Stark ausgeprägte Dialekte wie im Deutschen gibt es nicht, die regionalen Unterschiede zeigen sich eher in der Sprachmelodie. Mit Fremdsprachen wie Englisch und Spanisch kommt man in Brasilien meistens nicht sehr weit.
Wie groß ist São Paulo?
Die Stadt São Paulo hat eine Fläche von 1521 Quadratkilometern (zum Vergleich: Berlin ist 892 Quadratkilometer groß), die Metropolregion São Paulo, auch bekannt als Grande São Paulo, umfasst 39 Städte auf einer Fläche von knapp 8000 Quadratkilometern.
Wie viele Einwohner hat São Paulo?
Es gibt nur Schätzungen. Demnach hat São Paulo zwischen zwölf und dreizehn Millionen Einwohner. In der Metropolregion sind es über 20 Millionen Menschen.
Post
Öffentliche Briefkästen findest du in Brasilien nicht. Deine Post gibst du auf im nächstgelegenen Postamt (Agência dos Correios), wo es auch die passenden Briefmarken gibt. Ein Einheitsbrief nach Deutschland kostet derzeit rund einen Euro.
Am Flughafen in Guarulhos befindet sich eine Post-Filiale auf der die Abflugebene umgebenden Empore. Das ist die letzte Chance, deine Postkarten loszuwerden, bevor du in den Flieger steigst.
Touristeninformation
Gute Informationen und stimmungsvolle Bilder bietet die portugiesischsprachige Website des offiziellen städtischen Verkehrsbüros von São Paulo. Besonders hilfreich ist ein regelmäßig aktualisierter Eventkalender.
An wichtigen Orten der Stadt findest du die Infostellen Centrais de Informações Turísticas (CIT), mit brauchbaren Stadtplänen („Mapa da Cidade“) und aktuellen Infos und Tipps: im Ankunftsbereich des Busbahnhofs Rodoviária Tietê, am Aeroporto Congonhas und am Aeroporto Internacional Guarulhos im Ankunftsbereich des Terminal 2. Außerdem im Zentrum auf der Praça da República, beim Metro-Zugang, sowie auf der Avenida Paulista Nr. 853, im Parque Prefeito Mário Covas.
WLAN/SIM-Karte
In fast allen Hotels, Bars oder Restaurants und sogar auf vielen öffentlichen Plätzen gibt es kostenloses WLAN. Die Geschwindigkeit ist jedoch sehr unterschiedlich und oft von der Tageszeit abhängig. Wenn abends alle zurück ins Hotel kommen, ist die Verbindung oft langsamer als am Nachmittag, wenn die meisten Besucher in der Stadt unterwegs sind. Dass du für die Internetnutzung in deiner Unterkunft bezahlen musst, ist in Brasilien die absolute Ausnahme.
Mit dem Kauf einer brasilianischen SIM-Karte (Chip) kannst du auch unterwegs Inhalte abrufen, Fotos posten oder dir den Weg auf Google Maps anschauen. Dummerweise ist die allfällige Registrierung des Chips für dich als Ausländer nur möglich, wenn dir ein Einheimischer für die Registrierung seine Steuernummer (CPF) „ausleiht“.
Reiseführer für São Paulo
Zusammen mit Nicolas Stockmann und Helmuth Taubald habe ich das DuMont Reise-Handbuch Brasilien und das Stefan Loose Travel Handbuch Brasilien geschrieben. In diesen umfassenden Ratgebern stammen die Kapitel über São Paulo jeweils von mir. Beide Bücher bieten eine riesige Auswahl an nützlichen Tipps und Erklärungen, die dir helfen, dich nicht nur in São Paulo, sondern in ganz Brasilien zurechtzufinden.
São Paulo: Anreise und Weiterreise
São Paulos internationaler Flughafen Guarulhos ist der größte Airport Südamerikas. Er ist das Haupteintrittstor für Brasilien und Drehscheibe für Flüge zu anderen Ländern des Kontinents. Vom zweiten Flughafen Congonhas aus gehen Flüge hauptsächlich in die südlichen Landesteile.
Zudem existieren von der Stadt aus Busverbindungen ins ganze Land.
Mit dem Flugzeug
Wo befindet sich der nächste Flughafen?
São Paulos internationaler Flughafen GRU Airport liegt in der Nachbarstadt Guarulhos. An seinem Terminal 3 docken sämtliche Auslandsflüge an. Die verbundenen Terminals 1 und 2 bedienen das Inland, genauso wie der andere städtische Flughafen, Congonhas CGH.
Transfer vom Flughafen
Vom internationalen Flughafen Guarulhos bis in die City sind es 35 Kilometer. Wer dafür klassisch das Taxi nimmt, bezahlt zirka 35 Euro (mit Uber etwas mehr als die Hälfte) und braucht dafür je nach Verkehr knapp eine Stunde.
Die Busse der Linien des Airport Service fahren von Haltepunkten vor den Terminals 2 und 3 aus regelmäßig zur Praça da República ins Zentrum, zu den wichtigsten Hotels der Region Avenida Paulista, zu den Busbahnhöfen Tietê und Barra Funda und pendeln zum Stadtflughafen Congonhas (Fahrpreis 7,50 Euro).
Nach Congonhas gibt es auch einen kostenlosen Bus-Transfer für Passagiere bestimmter Airlines, allerdings mit eingeschränktem Fahrplan.
Auch durch die S-Bahn (CPTM) ist der GRU Airport an die City angebunden. Zuallererst bringt dich ein Shuttlebus (ab Mitte 2024 ersetzt durch einen Sky Train/People Mover) vom Flugterminal zur nahen S-Bahnstation Guarulhos Aeroporto. Ab dort verkehrt der Expresso Aeroporto, eine direkte Zugverbindung mit nur einem Zwischenhalt bis zum Bahnhof Estação da Luz im Zentrum oder weiter zum Terminal Barra Funda in der Westzone. Beides sind Knotenpunkte mit Anbindung an das Netz der Metro, oder du nimmst einfach ein Uber/Taxi für den Rest des Weges zum Hotel. Keine Verbindung ins Zentrum ist schneller (40 Minuten) und das für nur einen Euro! Der Express verkehrt zwischen 5 Uhr morgens und Mitternacht jeweils zur vollen Sunde, auch zurück.
Der Stadtflughafen Congonhas liegt circa zehn Kilometer vom Zentrum entfernt. Die Anbindung an das Metronetz ist derzeit noch in Arbeit. Hier sind Taxi und Uber die besten Optionen, um zum Hotel zu kommen.
Flüge von und nach São Paulo
Brasilien ist kein Billigflugland. Internationale Flüge, die hier gebucht werden, kosten in der Regel um einiges mehr als in Europa. Auch kann keine der drei großen nationalen Airlines (Gol, Latam, Azul) als Billigflieger bezeichnet werden.
In Brasilien sollte man bei allen Flugbuchungen im Internet immer die englisch- oder spanischsprachige Version der jeweiligen Website benutzen, sonst scheitert der Vorgang spätestens an der bei Ausländern nicht vorhandenen Steuernummer (CPF).
Von São Paulo nach Rio de Janeiro existiert eine regelrechte Luftbrücke, mit zahlreichen täglichen Verbindungen diverser Fluggesellschaften.
Mit dem Bus
Es gibt Busverbindungen von São Paulo ins ganze Land und auch ins Ausland. Die Fahrpreise sind gestaffelt nach convencional, executivo mit etwas mehr Sitzkomfort, und leito mit bequemen Liegesitzen. Außerdem spielt beim Preis oft die Tageszeit eine Rolle, Nachtfahrten sind bisweilen günstiger.
An den Busbahnhöfen reicht es normalerweise aus, Fahrkarten ein bis zwei Stunden vor der Fahrt zu kaufen. Ausnahmen sind weitere Strecken, für die es nur ein begrenztes tägliches Angebot gibt, und internationale Ziele.
Für genaue Fahrpläne, Preisinformationen und Reservierung existieren diverse Online-Plattformen, zum Beispiel Clickbus oder auch die Webseiten der jeweiligen Busgesellschaften.
Busbahnhöfe in São Paulo
Von den drei Busbahnhöfen in São Paulo ist die Rodoviária Tietê mit Abstand am wichtigsten. Sie liegt in der Nordzone der Stadt, erreichen kannst du sie, wenn du mit der Metro bis zur Station Portuguesa-Tietê fährst. Vom größten Busbahnhof Lateinamerikas aus kommst du in alle Landesteile. Sogar nach Belém an den knapp 3000 Kilometer entfernten Amazonas, nach „voraussichtlich“ 2 Tagen und 15 Stunden. Auf den 450 Kilometern nach Rio unterhalten mehrere Busgesellschaften eine Art Shuttleservice praktisch rund um die Uhr und brauchen dafür gute sechs Stunden.
Vom Terminal Barra Funda starten die Busse zu einigen Zielen in Paraná und den Bundesstaaten Rondônia, Mato Grosso und Mato Grosso do Sul. Dieser Busbahnhof liegt in der Westzone, du erreichst ihn, wenn du mit der Metro bis zur Station Palmeiras-Barra Funda fährst.
Schließlich gibt es noch das Terminal Jabaquara, das in der Südzone liegt. Von hier fahren Busse zum südlichen Küstenabschnitt von São Paulo. Um zu diesem Busbahnhof zu kommen, nimmst du die Metro bis zur Station Jabaquara.