Manaus: Mehrtägige Ausflüge zu Dschungelhotels

Der Besuch in einer Urwald-Lodge zählt zu den Highlights einer Brasilienreise. In scheinbar unendlicher Natur spürst du die Kraft des größten Regenwaldes der Erde und lernst Pflanzen- und Tierwelt sowie Kultur der Einheimischen kennen. Hier findest du Tipps und Infos zur Planung deiner Reise in ein Amazonas-Dschungelhotel.

Die meisten touristisch genutzten Dschungelhotels in Brasilien werden über Manaus erreicht. Einige liegen im Nahbereich der Stadt, bei anderen muss man eine stundenlange Anfahrt einplanen. Oft geht es über Flüsse und immer einsamer werdende Straßen, was einem eigenen touristischen Programm gleichkommt. Egal, für welche Lodge man sich entscheidet, der Aufenthalt im Regenwald sollte mindestens drei oder vier Tage betragen, darunter lohnt es sich nicht.

Die Kommunikation wird in dieser Zeit eingeschränkt sein, denn Internet oder Telefonanschluss gibt es in den entfernter liegenden Dschungelhotels nicht oder nur rudimentär. Nutze diese Zeit auch bewusst für dich einmal zum Abschalten.

Eine Reise in den Amazonas bedeutet auch Entschleunigung und Reflektion

Welche Jahreszeiten sind zu beachten?

Das Amazonasgebiet ist ganzjährig besuchbar und zu jeder Zeit ein spektakuläres Reiseziel. Allerdings präsentieren sich die Flüsse und die sie umgebenden Landschaften zu den verschiedenen Jahreszeiten in einem deutlich anderen Gewand.

Niedrigwasser und Trockenzeit

Etwa von September bis Februar erreichen die Flüsse ihre Tiefststände. Viele ansonsten überschwemmte Landstriche sind jetzt begehbar und ermöglichen ausgedehnte Dschungelwanderungen. Der Fischfang verläuft in dieser Zeit erfolgreicher, weil den Fischen weniger Platz zur Verfügung steht, auf dem sie sich verteilen können. Aus demselben Grund ist es jetzt auch leichter, Kaimane und andere in den Flüssen lebende Tiere zu sichten.

Niederschläge wirst du möglicherweise während deines Besuchs im Amazonas gar nicht erleben, wenn du im Juli, August oder September kommst. In diesen Monaten regnet es am wenigsten.

Bootstour im September bei abnehmendem Wasserstand

Hochwasser und Regenzeit

Von März bis August schwellen die Wasserpegel überall an und manche Flüsse steigen um sagenhafte 15 Meter. Viele Waldgebiete haben sich angepasst und verbringen die Hälfte des Jahres in überflutetem Zustand. Es ist sehr beeindruckend, mit einem kleinen Boot zwischen den Kronen der Baumriesen umherzufahren. Die Hochwasserzeit ist also die beste Zeit, um die Schwemmlandschaften, die sogenannten „igapós“, in ihrer ganzen Schönheit kennenzulernen.

Zwischen Dezember und Mai wird es mit einiger Wahrscheinlichkeit während deines Besuchs auch öfter mal regnen. Aber keine Angst, meistens sind dies kurze, heftige Güsse und kein tagelanger Dauerregen. Außerdem ist ein Tropenregen bei 30 Grad angenehmer als ein kalter Regen in Mitteleuropa. Und bei Regen mit dem Boot durch den Urwald zu gleiten, ist ein eindrückliches Erlebnis. Auch akustisch, wenn zum Beispiel der Guide unterwegs versucht, eine Gruppe Riesenotter anzulocken. Wer in den Regenwald fährt, sollte also nicht wasserscheu sein. Bring dir am besten ein gutes Cape mit, denn die Bootstouren finden natürlich auch bei Regen statt und die Boote sind oft nicht überdacht. Die Monate, in denen es am meisten schüttet, sind März und April.

Im Regenwald kann es regnen, Bootstouren sind trotzdem spannend: Bootstour im Juni

Was erwartet mich in einem Dschungelhotel?

Die gute Nachricht vorab: Einmal in deinem Hotel in Manaus angekommen, musst du dich außer die erfolgreich bestätigte Buchung deiner Lodge in den Händen zu halten eigentlich um nichts mehr kümmern.

Der Aufenthalt in einem Dschungelhotel umfasst nämlich üblicherweise schon den kompletten Transfer von und zurück nach Manaus. Du wirst also in deiner Hotellobby zu einer angekündigten Uhrzeit abgeholt und zusammen mit anderen Gästen zur Lodge gebracht. Das ist meist schon ein spannendes Erlebnis und unterwegs lernt man gleich ein paar andere Hotelgäste kennen.

Auch die Übernachtung ist natürlich im Preis inbegriffen, ebenso wie dreimal täglich ein üppiges und oft originelles Essensbuffet, zum Beispiel selbst geangelte Fische, und vor allem: eine Unmenge von Aktivitäten und Exkursionen, auf der du der einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt auf Schritt und Tritt begegnest.

Kleine Äffchen kommen an ein Ausflugsboot

Exkursionen

Zu den täglich angebotenen Ausflügen in einem Dschungelhotel gehören fast immer eine mehrstündige Dschungelwanderung („jungle excursion“), etliche Flussfahrten, Piranha-Angeln, Sonnenaufgang über dem Fluss ebenso wie eine nächtliche Ausfahrt zur Sichtung von Kaimanen und anderen Tieren („night spotting“), Besuch in einem Indigenendorf oder bei den Flussanwohnern („ribeirinhos“ oder „caboclos“), Kanufahrten, Baumklettern, Bogenschießen, Einführung in Dschungel-Überlebenstechniken, botanische Exkursionen und vieles mehr. Je nach Lage der Lodge kann auch das Schwimmen mit den rosa Flussdelphinen (botos) zum Programm gehören.

Meistens steht einem dabei ein erfahrener einheimischer Guide zur Seite, der viel Wissenswertes über das Leben im Amazonas zu berichten weiß.

Eine sagenhafte Pflanzenwelt gibt es auf den Amazonas-Exkursionen zu entdecken

Dschungelwanderung

Eine mehrstündige Dschungelwanderung gehört bei fast jeder Lodge zum Programm. Ein erfahrener Guide führt die Gruppe entlang festgetretener Pfade und zeigt unterwegs Pflanzen, Tiere und Insekten. Wenn du Glück hast, kommst du an einem der gigantischen Samaúma-Baumriesen (Kapokbaum) vorbei. Manchmal werden auch Survival-Tipps gegeben und die Teilnehmer lernen, wie sie zum Beispiel an essbare Maden gelangen können. Wer mag, darf diese dann gleich probieren. Für die Wanderung musst du feste Schuhe und lange Hosen dabeihaben. Vor allem als Schutz bei einem unbeabsichtigten Tritt auf Schlangen, die man zwar selten sieht, aber die natürlich immer irgendwo da im Gebüsch sind. Eine Dschungelwanderung sollte immer morgens/vormittags sein. Am Nachmittag wird es im Urwald bullenheiß und der Schweiß rinnt wie aus Eimern an einem herunter.

Wo man Essbares im Urwald findet, zeigen Guides auf der Dschungelwanderung
Touristen bewundern einen Samaúma-Baum in der Trockenzeit

Piranha-Angeln

Piranhas eilt ein schlechter Ruf voraus. Dabei sind sie für Menschen lange nicht so gefährlich, wie man außerhalb des Amazonas denkt. Man kann an vielen Stellen rund um die meisten Lodges sogar recht bedenkenlos im Fluss baden. Die Amazonasbewohner jedenfalls schätzen den Piranha vor allem als Speisefisch. Bei den Lodges steht daher fast immer ein Piranha-Angeln auf dem Programm. Die Gruppe dümpelt in ihrem Bötchen an einer schattigen Stelle und genießt dabei auch die Ruhe, mal keine Motorengeräusche, sondern nur das Plätschern des Flusses zu hören. Meistens werden die Piranhas nach dem Fang stolz fotografiert und dann wieder ins Wasser geworfen. Wenn der Fisch tatsächlich zum Verzehr mitgenommen wird, sollte man darauf achten, dass der Guide ihn umgehend mit einem Schlag betäubt oder tötet, sodass er keiner qualvollen Erstickung ausgesetzt ist.

Gehört zum Standardprogramm: das Piranha-Angeln

Besuch in einem Indigenendorf

In den meisten Fällen gehört zum Besuch einer Lodge auch ein Ausflug zu einem nahe gelegenen indigenen Volk. Diese Erfahrung wird von den meisten Reisenden als sehr wertvoll und bereichernd erlebt. Man lernt zum Beispiel die örtliche Schule kennen, manchmal gibt es auch eine kleine Vorführung oder der Stammesvorstand oder Medizinmann hält einen Vortrag. In den meisten Fällen wird dabei von den Beteiligten recht sensibel und behutsam vorgegangen, aber natürlich kann so eine Inszenierung auch einen komischen Beigeschmack haben, vor allem dann, wenn von Seiten der Betrachtenden der nötige Respekt fehlt. Im Allgemeinen kommen diese Touren aber gut an, sie eröffnen kleine Einblicke in andere Welten, und für die Indigenen ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle.

Vortrag des Medizinmanns in einem Indigenendorf

Besuch bei Flussbewohnern

Ähnlich gelagert sind die Besuche in Dörfern der Flussbewohner, die im Amazonas Ribeirinhos oder Caboclos genannt werden. Hier bekommt man beispielsweise gezeigt, wie Dorfbewohner Lebensmittel aus der Maniokwurzel herstellen oder ein junges Dorfmitglied klettert pfeilschnell auf eine hohe Palme und holt eine Kokosnuss oder einen Açaí-Strauch herunter. Allgemein wird ein Bild davon vermittelt, wie die Kommunen in so entlegenen Regionen sich gemeinschaftlich organisieren. Das Kennenlernen dieser so unbekannten Lebensweisen ist für die meisten Teilnehmer sehr spannend.

Dorf auf Stelzen von Flussbewohnern am Amazonas
Eine Flussbewohnerin erläutert den Lebensalltag im Dorf

Night Spotting

Auf den nächtlichen Bootstouren gleich nach dem Abendessen sieht man jede Menge roter Punkte im Wasser aufblitzen, das sind die Augen der Kaimane, die im Licht der Taschenlampen reflektieren. Der Guide führt zu Stellen, an denen er Tiere vermutet, die in der Regel bei erfolgreichem Zupacken dann auch kurz an Bord geholt werden. Meistens sind es junge Kaimane, die nach ein paar Fotos recht schnell wieder ins Wasser gelassen werden. Aber auch Schlangen und andere Tiere kann man je nach Region zu Gesicht bekommen.

Eine kleine Schlange während eines nächtlichen Ausflugs

Bogenschießen

Manche Lodges bieten Bogenschießen als Aktivität an. In einem schnellen Crashkurs lernen auch blutige Anfänger erstaunlich schnell mit dem traditionellen Jagdgerät der Ureinwohner des Amazonas umzugehen. Die Erfolge stellen sich ziemlich bald ein und falls nicht, hat es zumindest einen erheblichen Spaßfaktor, wenn wieder mal die Tafel mit dem aufgemalten Wildschwein meterweit verfehlt wurde und sich stattdessen die Pfeile in den umstehenden Bäumen sammeln.

Bogenschießen im Regenwald

Baden im Fluss

Das ist keine offiziell angebotene Aktivität der Dschungelhotels, aber eine der schönsten Betätigungen vor, zwischen und nach den Exkursionen beziehungsweise Mahlzeiten. Ein Bad in dem dunklen, warmen Süßwasser wirkt wie ein Jungbrunnen und so manche Teilnehmerin hat man gar nicht mehr aus dem Wasser bekommen. Eine Gefahr durch Piranhas ist eigentlich nicht gegeben, denn die Raubfische greifen keine gesunden Menschen an. Auch bei Kaimanen stehen wir auf dem Speiseplan ziemlich weit unten. Trotzdem sollte man sich vorher immer bei den lokalen Experten, also Guides und Einheimischen, erkundigen, ob ein Bad an dieser Stelle sicher ist. Dort, wo Hotels Flusspools oder extra Badestege errichten, kann man auch so davon ausgehen.

Einfach traumhaft: Ein Bad im Süßwasser des Amazonas

Kosten

Die Lodges geben normalerweise einen Gesamtpreis an, in dem alles enthalten ist, vom Transfer, über sämtliche Mahlzeiten, Touren, Guides und Unterkunft. Der Preis mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, aber alles zusammengerechnet ist ein Trip in den Amazonas-Regenwald gar nicht mal so teuer. Man muss dabei auch bedenken, wie schwierig und logistisch aufwendig es ist, so ein Unternehmen fernab jeglicher städtischer Zivilisation zu betreiben und aufrecht zu erhalten. Und nicht zuletzt ist es ja auch für die meisten eine „Once-in-a-Lifetime“-Erfahrung, wo man unter Umständen nicht auf den letzten Cent schielen sollte. Trotzdem ist ein Preisvergleich vorher nötig und angeraten, denn die Unterschiede sind groß, sowohl was den gebotenen Komfort als auch den Preis betrifft. Welches Preis-Leistungs-Verhältnis am besten passt, kann nur individuell entschieden werden. Hierbei können die folgenden Vorstellungen einiger Lodges behilflich sein.

Bootstouren sind in allen Lodges sämtlicher Preisklassen das Herzstück

Dschungelhotels

Dies sind einige der beliebtesten Dschungelhotels im Amazonas:

Anavilhanas Jungle Lodge

Das schönste und exklusivste Dschungelhotel im Amazonas ist die Anavilhanas Jungle Lodge, die sich im Bezirk Novo Airão etwa 110 Kilometer von Manaus befindet. Die komfortable Lodge liegt in dem riesigen, naturgeschützten Archipel Anavilhanas, zu dem mehr als 400 Inseln zählen.

Neben höchstem Komfort wird hier auch ein großes Umweltbewusstsein an den Tag gelegt. So erhalten alle Gäste beispielsweise im Rahmen des Projektes „Zero Lixo“ (Null Abfall) praktische Thermotrinkflaschen, um den Plastikverbrauch zu eliminieren. Die Flaschen sind gleichzeitig ein schönes Andenken und können auf der weiteren Reise verwendet werden.

Übernachten tust du in einem der 22 charmanten Chalês, die alle über eine eigene Veranda mit Hängematten und Blick in den Wald verfügen. Die stilvoll dekorierten Zimmer haben große Kingsizebetten, einige auch Außenduschen mit gläsernem Dach, in denen sich beim Blick nach oben das Gefühl eines wohligen „Regenwaldschauers“ einstellt (hier anschauen).

Ein besonderes Highlight ist der schöne Pool am Fluss mit Holzdeck und Infinity-Effekt, ein weiterer Pool ist der Ruhe und Entspannung der erwachsenen Gäste gewidmet. Außerdem gibt es einen Aussichtsturm sowie einen Ponton mit schwimmender Bar und Bademöglichkeit im Fluss. Und das Spitzenrestaurant bietet dreimal täglich höchsten kulinarischen Genuss à la carte sowie am Nachmittag Kaffee und Kuchen. Amazonas mit Stil und Geschmack, hier ist es möglich.

Exkursionen: Im Paket sind zwei bis drei tägliche Ausflüge enthalten, darunter eine Dschungelwanderung, mehrere Bootsfahrten, Piranha-Angeln, eine nächtliche Ausfahrt mit Tiersichtungen und Bogenschießen.

Anreise: Per Minibus ab Manaus ist man in etwa zweieinhalb bis drei Stunden an der Lodge. Unterwegs findet keine Bootsfahrt statt.

Juma Amazon Lodge

Ebenfalls sehr beliebt ist die Juma Amazon Lodge.  Hier, circa Hundert Kilometer südöstlich von Manaus, wurden am Rio Juma hohe Stelzenhütten am Flussufer errichtet, die die jährlichen Wasserstandsschwankungen von bis zu 15 Metern ausgleichen. Zwischen den einzelnen Hütten und dem Haupthaus mit Restaurant verlaufen in luftiger Höhe Holzstege durch die Baumkronen (hier bei Booking.com anschauen).

Die 19 so auf Stelzen angelegten Apartments besitzen einen Balkon mit Hängematte, die Aussicht variiert: Am schönsten sind die Bungalows mit Blick auf den Fluss („Bangalô Vista Rio“), aber die Häuser mit Waldblick stehen dem kaum nach („Bangalô Vista Floresta“). Darüber hinaus gibt es noch einen größeren Bungalow für Familien sowie einen Luxus-Bungalow mit Rundumblick („Bangalô Panorâmico“). Alle Zimmer haben eine Minibar, in der Getränke kalt gehalten werden können, einige verfügen auch über eine Klimaanlage, in den anderen drehen sich effiziente Deckenventilatoren.

Zwischen den Ausflügen kann man sich wunderbar auf dem Gelände entspannen. Zum einen gibt es einen gemütlichen Pavillon mit Strohdach, in dem die typischen Amazonas-Hängematten für ein Nickerchen bereitstehen, oder besser -hängen. Mit der weichen, warmen Amazonasluft im Gesicht ist man schneller im Reich der Träume, als man denkt. Weiterhin hast du die Möglichkeit, auf einem zauberhaften Holzponton ein erfrischendes Bad im sauberen Fluss zu nehmen. Der Naturpool mit dem umgebenden Holzdeck und den Sonnenliegen ist schön gestaltet und es ist einfach ein herrliches Gefühl, in das warme Süßwasser einzutauchen! Und keine Sorge, unter Wasser verhindert ein Metallgitter das Eindringen größerer Tiere ins Naturschwimmbad. In einem eigenen kleinen Museum können sich Wissbegierige zudem über das Amazonasleben tiefer informieren und ein neu errichteter Aussichtsturm lädt zu einem tollen Ausblick beim Sonnenuntergang oder zur Vogelbeobachtung ein.

Auch die umweltfreundliche Einstellung der Besitzer fällt positiv auf, so wird beispielsweise konsequent Solarenergie verwendet, die alten dieselgetriebenen Generatoren konnten aus diesem Grund bereits ausgemustert werden. Last but not least ist ein weiterer Pluspunkt der Juma Amazon Lodge ihre Lage in einem sehr moskitoarmen Gebiet. Die Plagegeister bekommt man hier eher selten zu Gesicht.

Exkursionen: Für ein besseres Verständnis der abgelegenen Region ist ein Paket von mindestens drei Nächten ratsam (Pacote Mutum). Darin sind alle wichtigen Touren des Hotels enthalten, wie Dschungelwanderung, nächtlicher Ausflug, Sonnenaufgang am Fluss oder Kanutour.

Anfahrt: Die etwa dreistündige Anreise ist spektakulär und ein tolles Beiprogramm. Sie führt unter anderem mit dem Speedboot über den Rio Negro und den Zusammenfluss mit dem Amazonas durch ein wahres Wald-Wasser-Labyrinth.

Amazônia Jungle Hotel

Ein interessantes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet das Amazônia Jungle Hotel am Rio Ariaú bei Iranduba. Die Zimmer mit Balkon und Urwaldblick sind zwar recht einfach, dies wird aber durch andere Vorteile wettgemacht. So ist die gesamte Anlage sehr schön und grün, das Personal ausgesprochen freundlich, das Essen lecker und reichhaltig und es gibt einen kleinen Pool zur Erfrischung nach den Touren. Vor allem aber liegt das Hotel in einer der schönsten und artenreichsten Gegenden um Manaus und die Exkursionen sind daher immer ausgesprochen abwechslungsreich (hier bei Booking.com anschauen). Ein weiterer Vorteil des Hotels ist, dass es nicht so stark überbucht ist wie manch andere Lodges, da es insgesamt mehr von brasilianischem Publikum aufgesucht wird.

Exkursionen: Im Paket enthalten sind mehrere Bootsexkursionen sowie eine Dschungelwanderung. Für Gäste, die einen Aufenthalt von vier Tagen buchen, ist das Schwimmen mit den rosa Flussdelphinen im Programm schon inbegriffen. Bei kürzeren Besuchen lässt es sich aber dazubuchen.

Anfahrt: Zuerst geht es von Manaus 34 Kilometer mit einem Kleinbus über die Rodovia Manoel Urbano, dann folgt im Anschluss eine kurze Bootsfahrt.

Ararinha Lodge

Der hilfsbereite Gero von der Agentur Amazon Gero Tours (Büro direkt bei der Oper) bietet mit seinem Team maßgeschneiderte mehrtägige Exkursionen mit Übernachtung in der einfachen, aber stilvollen Ararinha Lodge an. Abenteuerlustige und Kulturinteressierte können auch bei Einheimischen oder im Dschungelcamp schlafen.

Expeditionen führen ins unberührte Gebiet um den Igarapé Meireles (ab sechs Personen). Gero hilft beim Schulbau und der medizinischen Versorgung der Flussbewohner, außerdem unterstützt er Dorfgemeinschaften und motiviert sie, die Fischereigesetze einzuhalten. Mitarbeit bei lokalen Projekten ist möglich.

Seit 2018 können sich Gäste auch von einer komfortablen Pousada mit Pool am Rio Mamori die Amazonaswelt erschließen. Außerdem ist eine Day Tour von Manaus aus im Angebot.
Büro in Manaus tgl. 8–18 Uhr, Kontakt per WhatsApp rund um die Uhr möglich

Gero bietet nachhaltigen und engagierten Amazonas-Tourismus auf seiner Ararinha Jungle Lodge

Uacari Lodge (im Mamirauá-Reservat)

Das Mamirauá „Reservat zur nachhaltigen Entwicklung“ ist mit 12.400 Quadratkilometern Brasiliens größte geschützte Flussaue. Dieser zyklisch mit nährstoffreichem Weißwasser überschwemmte Urwald bildet zusammen mit dem Amanã-Reservat und dem Parque Nacional Jaú eines der weltweit größten zusammenhängenden Schutzgebiete tropischen Regenwaldes: sage und schreibe 57.000 Quadratkilometer.

Das Instituto Mamirauá entwickelt in der Stadt Tefé in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie ein Musterprojekt nachhaltiger Entwicklung, das schon mehrfach als beste Ökotourismus-Destination Brasiliens ausgezeichnet wurde. Neben Forschungsprojekten wird auch die Uacari Lodge betrieben, welche die einzige Übernachtungsmöglichkeit im Reservat bietet. Der Ertrag wird zur Überwachung und zum Schutz des Reservats eingesetzt und kommt auch lokalen Dorfgemeinschaften zugute.

Die Fauna zeigt sich hier noch intakt und Tierbeobachtungen sind einfacher als anderswo in Amazonien, jedoch hängen sie von der Jahreszeit ab. In der Trockenzeit zwischen September und März migrieren Tausende Vögel zu den Seen im Reservat, wo sie sich neben Kaimanen und rosa Delphinen am enormen Fischbestand gütlich tun. In dieser Jahreszeit sind auch geführte Dschungelwanderungen möglich. Während des Hochwassers von April bis August gleitet man dagegen im Kanu durch den Dschungel und ist den Baumkronen um einiges näher, was das Beobachten von Faultieren und den sechs Affenarten, die durch die Wipfel turnen, erleichtert. Darunter ist auch der seltene weiße Uakari (Scharlachgesicht).

Die Uacari Lodge besteht aus schwimmenden Doppeleinheiten, die über Holzstege mit dem Haupthaus verbunden sind. Hier befinden sich Restaurant, Wohnzimmer, Bibliothek und ein Deck mit Naturpool. Die zehn Zimmer aus Holz mit Strohdach sind einfach, aber geräumig und haben Veranda, Hängematte, Mini-Ventilator und Bad mit Warmwasser. Jede Einheit wird über ein eigenes Solarsystem mit Elektrizität versorgt und das Abwasser durch Filter gereinigt. Der Begriff „Ökologie“ ist hier nicht nur Floskel, sondern wird tatsächlich detailliert umgesetzt (hier anschauen).

Im fairen Übernachtungspreis ist der 90-minütige Transfer zur Lodge per Schnellboot ab Tefé enthalten, außerdem drei tägliche Mahlzeiten aus frischen lokalen Produkten (Fisch, Huhn, Gemüse, Beilagen, kein Rind), sowie sämtliche Touren mit gut ausgebildeten Führern. Manchmal schauen auch Wissenschaftler aus den naheliegenden Forschungsstationen vorbei und halten Vorträge über ihr Spezialgebiet.

Die Uacari Lodge liegt bei Tefé, weit von Manaus entfernt

Nachts prallen öfters jagende Kaimane gegen die schwimmende Lodge. Und auch die aus dem Wasser schnellenden Aruanãs, eine Fischart, die auf Insektenjagd bis zu zwei Meter hoch springt, verursachen ein ziemliches Spektakel. Reisende mit leichtem Schlaf sollten daher Oropax mitbringen. Baden im Fluss ist wegen der bis zu sechs Meter großen schwarzen Kaimane und Piranhas untersagt. Es ist ratsam, die Lodge frühzeitig zu buchen, um nicht in Tefé festzusitzen.

Zweimal in der Woche finden Touren von Tefé ins Reservat statt, mit Übernachtung in der Uacari Lodge. Die Mindestdauer beträgt drei Nächte, vorteilhafter sind aber Pakete mit vier Übernachtungen.

Kaimane sorgen für ein ziemliches Spektakel
Rund um die Uacari Lodge allgegenwärtig: der Kaiman

Hotels & Unterkünfte in Manaus

Alle Ausflüge zu den Dschungelhotels führen über Manaus, sodass jeder und jede Reisende unweigerlich ein paar Tage in dieser Millionenmetropole verbringen wird. Hier sind unsere Übernachtungsempfehlungen für Manaus:

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