Manaus: Tipps für deine Reise
Hier findest du Informationen und Tipps für deine Reise nach Manaus. Du erfährst alles Wissenswerte rund um Sehenswürdigkeiten, Fortbewegungsmittel, Shopping, Nachtleben, Anreise, Hotels, Restaurants und Klima.
Inhaltsverzeichnis
Manaus ist der wichtigste Ausgangsort für Exkursionen zu den abgelegenen Lodges im Amazonasgebiet. Alle Informationen zu diesen mehrtägigen Ausflügen in den Regenwald, die zu den absoluten Highlights in Brasilien zählen, findest du im ausführlichen Bericht über Dschungelhotels.
Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Manaus:
Das beliebte Hotel Saint Paul hat gut ausgestattete Zimmer, freundliches Personal und eine Top-Lage. In wenigen Minuten erreichst du zu Fuß sowohl die Oper als auch den Hafen und alle Bars und Restaurants der Innenstadt. Viel zentraler kann man in Manaus nicht wohnen und auch die Büros aller lokalen Touranbieter liegen wortwörtlich gleich um die Ecke. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen sowie Empfehlungen für Touren und alles Wissenswerte zur Anreise findest du weiter unten im Artikel.

Reisetipps für Manaus
Wissenswertes vorab
Auch wenn die meisten Reisenden nur kommen, um von hier zu den Dschungelhotels weiterzufahren, hat Manaus als eigenständiges touristisches Ziel eine Menge zu bieten und man sollte auf jeden Fall ein paar Tage hier verbringen, um die Stadt kennenzulernen. Sicher kommt Manaus nicht an den Charme der Amazonas-Schwesterstadt Belém heran, dennoch gibt es im Zentrum und vor allem auf und am Fluss sehr viel Sehenswertes zu entdecken. Die weltberühmte Oper, idyllische Plätze und natürlich die Hafengegend am Amazonas machen einen Streifzug durch die Innenstadt jederzeit zu einem lohnenswerten Erlebnis.

Orientierung
Die meisten Sehenswürdigkeiten ballen sich im Zentrum von Manaus, wo du zu Fuß sowohl zur Oper als auch zum Hafen und zu allen anderen sehenswerten Orten gelangen kannst. Folglich quartieren sich hier auch die meisten Besucher in einem der vielen Hotels ein. Der zweite touristisch relevante Stadtteil ist Ponta Negra mit einem Flussstrand und einer zur Fußball-WM nett renovierten Uferpromenade. Hier liegt die riesige Anlage des Tropical Hotel, das Haus ist schon eine wahre Institution in Manaus. Ansonsten gibt es aber in Ponta Negra recht wenig zu tun. Alle weiteren Sehenswürdigkeiten verteilen sich fast über die gesamte Stadt oder sind zum Teil nur mit dem Boot zu erreichen. Überhaupt sollten möglichst viele Bootsausflüge zu einem Manaus-Programm gehören. Nur so siehst du die interessante Natur, die oft nur wenige Minuten von der Großstadt entfernt ist. Die Anbieter holen Gäste für die Bootstouren von den Hotels ab.

Was du in Manaus machen kannst
Manaus besitzt ein recht umfangreiches Angebot an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, aus dem sich locker ein Programm für eine Woche stricken lässt. Die meisten Besucher bleiben jedoch nur für zwei bis drei Nächte, manche übernachten sogar nur einmal und fahren dann gleich am nächsten Morgen in den Regenwald weiter. Zum Minimalprogramm gehören die Oper, der Hafen und der Zusammenfluss des Rio Negro mit dem Rio Solimões. Bei längeren Aufenthalten empfiehlt sich ein Tagesausflug mit Bootstour, um so auch das faszinierende Flussleben aus der Nähe kennenzulernen.
Sehenswürdigkeiten in Manaus
Teatro Amazonas (Oper von Manaus)
Das Wahrzeichen der Amazonasstadt schlechthin ist das 1896 eingeweihte Teatro Amazonas. Dieses beeindruckende Denkmal aus der Blütezeit des Kautschukanbaus, das im Volksmund auch als Oper von Manaus bekannt ist, wurde mehrfach restauriert und zeigt sich heute als eine opulente Mischung aus Barock, Renaissance, Neoklassik und Jugendstil. Der gesamteuropäische Luxustempel ist außerordentlich reich bestückt mit italienischem Marmor, französischem Dekor, schottischer Kuppelverzierung, lothringischen Ziegeln, englischem Schmiedeeisen und 700 roten Samtsitzen.

Es ist das faszinierendste Bauwerk im gesamten Amazonasgebiet und das bedeutendste Zeugnis aus der Zeit des 1870 einsetzenden Kautschukbooms. Das jahrelang verfallene Teatro Amazonas wurde erst 1989 wieder zum Leben erweckt und wird heute unter anderem wegen eines großen Opernfestivals gerne von Musikliebhabern besucht. Neben der neobarocken Haupthalle beeindruckt auch der Salão Nobre („Edler Saal“) mit einem Deckengemälde von Domenico de Angelis von 1899. Dies war der Ort für die großen gesellschaftlichen Anlässe jener Epoche.

Ein Besuch im Teatro Amazonas ist in jedem Fall ein Highlight, für das du dir ausreichend Zeit nehmen solltest. Führungen finden jede halbe Stunde statt, wobei laut Auskunft des Theaters der zuerst eintreffende Besucher die Sprache auswählen darf (neben Portugiesisch stehen auch Englisch und Spanisch zur Auswahl).
Mo–Sa 9–17 Uhr, Eintritt R$20

Nach der Führung kannst du im Erdgeschoss in einem Souvenirgeschäft stöbern oder im sehr schönen La Gioconda Caffè einen Kaffee trinken.

Largo de São Sebastião
Unmittelbar vor dem Teatro Amazonas liegt einer der hübschesten großstädtischen Plätze Brasiliens, der es in puncto Flair durchaus mit den prachtvollen kubanischen Plazas aufnehmen kann. Der von Bäumen eingerahmte, autofreie Largo de São Sebastião ist vor allem abends beliebter Treffpunkt und es finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt.


Mit dem Postkartenblick auf das Theater und die restaurierten Altstadthäuser, sowie den zahlreichen nahen Straßenbars, Restaurants, Galerien und Cafés ist dies der mit Abstand schönste und stimmungsvollste Ort zum Abschalten. Besonders am frühen Abend, wenn die Tageshitze langsam zurückweicht und der Platz und die umliegenden Bars und Restaurants sich mit Leben füllen, ist dies the place to be in Manaus.


Praça Heliodoro Balbi
Auch wenn viele der alten Stadthäuser von Manaus im Laufe der Jahre modernen Geschäftsbauten weichen mussten und historische Gassen in Einkaufszonen umgewandelt wurden, so lässt sich ein wenig Glanz früherer Tage immer noch an manchen Stellen erahnen. In den letzten Jahren hat man das historische Zentrum ein wenig aufgefrischt und es sind weitere freundliche Innenstadtbereiche entstanden, insbesondere an der Praça Heliodoro Balbi, die auch als Praça da Polícia bekannt ist. Der umfangreich renovierte Park mit beleuchteten Springbrunnen und Musikpavillons liegt wie eine grüne Oase im verkehrsumtosten Geschäftszentrum.


Palacete Provincial
Das an der Praça Heliodoro Balbi gelegene frühere Polizeihauptgebäude wurde zu einem sehenswerten Kulturzentrum umgewandelt, dem Palacete Provincial. Das wunderbar renovierte Bauwerk an sich ist schon sehenswert. Es beherbergt darüber hinaus neben einer hervorragend gestalteten Pinakothek mit Gemälden von Künstlern aus dem Amazonas außerdem noch ein Café, sowie Ausstellungsräume und mehrere Museen.


Unter den Museen im Palacete Provincial ist ein historisches Museum sowie ein im 1. Stock befindliches numismatisches Museum zur Münzkunde, in dem unter anderem ein großer Bestand an europäischen Münzen aus der Kolonialzeit zu sehen ist. Daneben sind übersichtliche Schautafeln aufgestellt, die die jeweiligen Herkunftsorte der Münzen zeigen. Das älteste Ausstellungsstück des Museums ist eine etwa 2500 Jahre alte Münze, die von der griechischen Insel Ägina stammt.
Palacete Provincial Di–So 9–17 Uhr, Eintritt frei


Praça do Paço da Liberdade
Wenig bekannt ist, dass neben dem Largo Sao Sebastião und der Praça Heliodoro Balbi im Zentrum noch ein dritter, zwar etwas weniger schillernder, aber dennoch interessanter Platz existiert: An der Praça do Paço da Liberdade befinden sich schräg gegenüber liegend zwei restaurierte historische Gebäude, zur Linken siehst du den Palácio Rio Branco, sowie halbrechts davon den Paço da Liberdade.


Museu da Cidade
Nicht zuletzt besuchenswert ist dieser Platz wegen des im Paço da Liberdade neu eingerichteten und aufwändig gestalteten Stadtmuseums: Das Museu da Cidade informiert über die besonderen geologischen, klimatischen und kulturellen Voraussetzungen der Entwicklung von Manaus in einer wahrhaft außergewöhnlichen Umgebung.
Di–So 9–16.20 Uhr


Palácio Rio Negro
Schließlich gibt es noch, ein wenig außerhalb des Zentrumskerns, den Palácio Rio Negro, der früher einmal Residenz des deutschen Kautschukhändlers Waldemar Scholz und lange Zeit Amtssitz der Landesregierung war. Seit seiner Restaurierung dient der Palast als Kulturzentrum und Sitz der staatlichen Kulturbehörde. Neben temporären Kunstausstellungen sind auch schön restaurierte Säle mit manuelinischen Möbeln aus den 1930er-Jahren zu sehen. Im ersten Stockwerk befindet sich eine Jugendstilterrasse mit Sitzgelegenheit und Blick ins Grüne.
Di–Fr 9–16, Sa 9–13 Uhr


Museu do Índio
Wer schon beim Palácio Rio Negro ist, mag vielleicht auch noch das relativ kurze Stück bis zum Museu do Índio in der Rua Duque de Caxias 296 weiterfahren. Das in einem Nonnenkloster angesiedelte Museum zählt nicht zu den modernsten, ist aber auf seine Art trotzdem irgendwie sehenswert. Von Macheten, Körben, Jagdwaffen, bis zu Keramiken werden Einblicke über das Leben und die Gewohnheiten der Indiovölker des Amazonas, speziell aus der Region des Rio Negro, gewährt. Auch der Kauf von indigenem Kunsthandwerk ist möglich.
Mo–Fr 8–11.30, 13–16.30, Sa 8–11.30 Uhr, Eintritt R$10
Encontro das Águas
Das beeindruckendste Phänomen von Manaus ist der Encontro das Águas, der „Treffpunkt der Gewässer“, wo das tintenblaue Wasser des Rio Negro auf das milchkaffeebraune des Rio Solimões trifft. Das passiert zwölf Kilometer stromabwärts von Manaus. Die Flüsse vermischen sich erst nach etwa zehn Kilometer, da sie verschiedene Dichte- und Säurewerte sowie unterschiedliche Temperaturen und Fließgeschwindigkeiten aufweisen. Ab und zu tauchen an dieser Stelle sogar rosa Flussdelphine aus dem Wasser auf.

Porto Flutuante
Dort, wo die Bootstouren losgehen, am Porto Flutuante (auch bekannt als Porto Roadway), ist Manaus zugleich am interessantesten. An dem 1902 errichteten, 1313 Meter langen schwimmenden Kai liegen zahlreiche Boote, selbst Kreuzfahrtschiffe. Es war die einzige Methode, um die jährlichen Wasserstandsschwankungen auszugleichen; große Eisentanks halten das 150 Meter lange Gebilde über Wasser. An einem Pegel an der Kaimauer kann der aktuelle Wasserstand abgelesen werden.
Der Zugang erfolgt über die vor dem Hafen liegende große Halle Estação Hidroviária do Amazonas (Eingang durch einen Bekleidungsdiscounter), die scheinbar nie ganz fertig wird. Zuletzt gab es neben Fahrkartenschaltern und ein paar Bierbars lediglich viel Leerstand zu bewundern. Der Zutritt zum Pier selbst ist inzwischen nur noch mit Fahrschein oder vorherigem Kauf eines Tickets für „Não Passageiros“ (R$5) möglich.


Nur wenige Schritte weiter befindet sich das alte, 1906 errichtete Zollhaus Alfândega, das Stein für Stein aus Schottland hergebracht wurde.
Hafen von Manaus
Unvergesslich bleibt ein Spaziergang entlang der Hafenpromenade. Hier reihen sich die typischen Amazonasdampfer auf und überall wird zum Teil auf abenteuerlich schmalen Bretterstegen be- und entladen und in den für diese Boote typischen Hängematten-Etagen warten die Passagiere auf das Ablegen. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen und man kann sich daran nicht sattsehen. Eis zum Kühlen wird in Säcke gepackt, Plastikeimer und Schläuche, Gemüse und Obst und vieles mehr wird von einer Armee von Trägern hin- und herbewegt.



Mercado Municipal Adolpho Lisboa
Ein paar Hundert Meter flussabwärts liegt der Mercado Municipal Adolpho Lisboa, eine unter Denkmalschutz stehende Markthallenkonstruktion von 1882, bestehend aus mehreren Hallen und kleinen Pavillons. Das Eisengerüst wurde bei Gustave Eiffel in Paris hergestellt, die bunten Glasfenster sind den Pariser „Les Halles“ nachempfunden. Genauso sehenswert wie seine Architektur ist der Markt selbst: Angeboten werden Kunsthandwerk, Naturkosmetik, Kräuter und Gewürze oder Blumen – aber nur noch wenige Flussfische aus dem Rio Negro.
Mo–Sa 7–17, So 7–12 Uhr


Feira Manaus Moderna (Fischmarkt)
Diese Prachtexemplare von Flussfischen findest du dafür etwas weiter in dem beeindruckenden Fisch- und Fleischmarkt Feira Manaus Moderna. Um dorthin zu kommen, gehst du vom Mercado Adolpho Lisboa nur die Rua Barão de São Domingos ein wenig Richtung Osten weiter und stößt dann etwa auf Höhe der Querstraße Rua Cel. Sérgio Pessoa auf ein großes Gebäude mit einem recht unscheinbaren Eingang. Hier sind sie zum Verkauf ausgelegt, all die exotisch bis kurios anmutenden und teilweise riesigen Amazonas-Süßwasserfische. Eine ganz eigene Welt für sich!
Mo–Sa 3–19, So 3–12 Uhr


Sehenswürdigkeiten in anderen Stadtteilen
Ponta Negra
Die „Copacabana“ von Manaus ist der Strand von Ponta Negra, der rund zwölf Kilometer außerhalb des Zentrums stromaufwärts vor den Toren des Tropical Hotel liegt. Die gesamte Promenade wurde zur Fußball-WM aufwendig saniert. War der Strand früher für Touristen fast eine „No-go-Area“, so ist heute alles hübsch und gepflegt. Familien mit Kindern flanieren abends und am Wochenende auf der „Orla“ mit ihren Bars, Imbissen, Amphitheater und Sportanlagen, und naschen dabei einen Becher Açaí. Wer zwei oder mehr ganze Tage in Manaus zur Verfügung hat, sollte durchaus mal am späten Nachmittag den Weg nach Ponta Negra einschlagen, und den Sonnenuntergang mit Blick auf den Fluss und die große Brücke über den Amazonas genießen.

Wald der Wissenschaft
Der Wald der Wissenschaft, oder auch Bosque da Ciência, liegt acht Kilometer vom Zentrum im Stadtteil Aleixo in der Avenida André Araújo 2936. Hier gibt es eine vielfältige Pflanzenwelt zu entdecken, durch die zahlreiche Wanderwege führen. Besucher lernen die wissenschaftlichen Namen der Arten sowie deren pharmazeutischen Nutzen kennen. Außerdem gibt es drei Becken mit über 50 Exemplaren des größten im Süßwasser lebenden Tieres, dem Peixe Boi, der Seekuh. Der Park gehört zum Amazonasforschungsinstitut Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia (INPA). Anfahrt ist auch per Bus möglich, unter anderem mit den Linien 125 und 461, die Fahrt dauert etwa 20 bis 30 Minuten.
Di–Fr 9–12, 14–16, Sa, So 9–16 Uhr, Eintritt R$5
Museu da Amazônia
Eine weitere Möglichkeit für einen Spaziergang im „Urwald“, ohne die Großstadt verlassen zu müssen, bietet das Museu da Amazônia (MUSA), Avenida Margarita, Cidade de Deus. Auf dem Gelände liegen mehrere Wanderwege, Aquarien, ein Orchideen- und Schmetterlingshaus sowie ein Aussichtsturm. Lange Kleidung ist empfohlen.
Do–Di 8.30–17, Einlass bis 16 Uhr, Eintritt R$30 (inkl. Turmbesteigung), mit Guide R$50 nach Anmeldung per E-Mail, Vogelbeobachtung tgl. ebenfalls nur nach Anmeldung R$50
Touren, Ausflüge & Aktivitäten
Manaus bietet viele Möglichkeiten für Tagestouren und Kurzausflüge. Je mehr man sich in und an den Wasserwelten des Amazonas bewegt, und die Großstadt hinter sich lässt, umso tiefer und schöner werden die Eindrücke von Manaus.
Museu do Seringal
Ein schöner Ausflug führt zum Museu do Seringal, gelegen im Flusslauf des Igarapé São João, der zum Bezirk Tarumã Mirim gehört. Das an einem Flussarm gelegene Gelände diente 2001 als Set für den Film A Selva, der das Leben der Kautschukzapfer thematisierte. Die dafür errichteten Holzhäuser fungieren heute als Museum. Zu sehen ist sowohl das für damalige Verhältnisse luxuriöse „Herrenhaus“, als auch Nachbildungen der einfachen Waldhütten, in denen die Zapfer lebten.
Senhor Jaime (geb. 1942), der selbst noch bis 1977 unter sklavenähnlichen Bedingungen als Seringueiro schuftete, ist einer der Guides, die Gäste durch die Anlage und den angrenzenden Wald führen. Erläutert werden (in der Regel auf Portugiesisch) der Prozess der Kautschukgewinnung sowie die äußerst kärglichen Lebensbedingungen der Zapfer, die von April bis November praktisch in der Wildnis auf sich alleine gestellt waren und viele Gefahren, insbesondere Pumas und Schlangen, auf eigene Faust abzuwehren hatten. In der restlichen Zeit des Jahres hatten die Arbeiter nicht etwa frei – außerhalb der Kautschuksaison wurden sie bei der Kastanienernte eingesetzt oder hatten Waldpfade zu pflegen.
Anfahrt: Um zum Museu do Seringal zu gelangen, musst du dich zuerst per Uber oder Taxi zur Marina do David begeben. Von diesem kleinen Hafen, der in der Nähe des Tropical Hotels liegt, fahren etwa stündlich Personenfähren, die auch am Museu do Seringal vorbeikommen. Die Fahrtzeit mit dem Schiff zum Museum beträgt etwa 25 Minuten und ist ein nettes Beiprogramm, der Fahrpreis liegt bei R$14.
Museum tgl. 9–16 Uhr, Eintritt R$5




Fluss- und Dschungeltouren
Der Markt für Bootstrips in den „Dschungel“ ist hart umkämpft. Auf Schritt und Tritt werden einem Angebote gemacht, aber häufig handelt es sich um Bauernfängerei mit wenig kompetenten Führern. Da ist es besser, sich einem etablierten Touranbieter anzuvertrauen.
Der am meisten gebuchte Tagesausflug führt zum Encontro das Águas und beinhaltet im Allgemeinen einen Abstecher in den Parque Ecológico Janauary zu einer Stelle, an der die beeindruckenden Seerosen Vitória régia mit ihren riesigen Blättern zu sehen sind. Dazwischen tauchen immer mal wieder Jacarés (Kaimane) aus dem Wasser auf und strecken einem ihr Maul entgegen.
Die Ausflüge sind interessant für Reisende, die den Amazonas noch nicht so gut kennen, doch kann ihnen – besonders wenn sie in großen Tourgruppen stattfinden – auch der Beigeschmack von schnellem Massentourismus anhaften. Wer dies vermeiden will, sollte sich vom Touranbieter vorab den genauen Verlauf der Tour und die Größe der Gruppe nennen lassen.


Schnellbootausflug auf dem Amazonas
Um Manaus kennenzulernen, muss man wie gesagt aufs Wasser gehen. Einer der entspanntesten und schönsten Tagesausflüge dieser Art führt in einem schicken Schnellboot (Lancha rápida) mit zwei bis zehn Personen auf dem Rio Negro bis zu einer Stelle, wo man mit rosa Flussdelphinen schwimmen kann. Anschließend stehen unter anderem noch der Besuch in einem Indianerdorf sowie beim Encontro das Águas auf dem Programm. Je nach Wasserstand und Wetter wird auch ein Badestopp an einem herrlichen Amazonasstrand eingelegt. Die Tour geht von 8.30 bis 17 Uhr und beinhaltet das Mittagessen in einem schwimmenden Ponton-Restaurant sowie die Hoteltransfers und alle Eintrittsgebühren. Der Ausflug mit dem Schnellboot auf dem Amazonas lässt sich online buchen.





Private Stadtführungen
Manaus ist für mich zu einer zweiten Heimat geworden. Auf unzähligen Besuchen habe ich die Amazonas-Metropole und ihre Umgebung ausführlich erkundet. Gemeinsam mit meinen deutschsprachigen Insider-Partnern biete ich über Manaus Insider auch private Tagestouren an, die dem bewährten Muster des Insider-Netzwerks folgen: Sie sind persönlich, individuell, komfortabel und bieten eine gute Mischung aus „Information“ und „Emotion“. Kontakt per E-Mail.
Essen & Trinken in Manaus
Beliebt sind in Manaus selbstverständlich Fischgerichte in sämtlichen Variationen. Den berühmten Fischteller „Banda de Tambaqui“, der zwei bis drei Leute satt macht, sollte jeder Manaus-Reisende einmal probieren.
Im Zentrum
Tacacá-Stände
Es gibt an jeder Ecke Säfte, Snacks und vor allem Tacacá (um R$20), der bekannteste und zentralste Stand ist der von „Gisela“ direkt am Largo de São Sebastião.
tgl. 16–22 Uhr

Caxiri
Das Caxiri befindet sich im ersten Stock in der Rua 10 de Julho 495, gleich gegenüber vom Teatro Amazonas. Von außen unscheinbar, ist man beim Eintreten vom angenehmen Ambiente überrascht: In einem großzügigen Saal mit hohen Decken, vielen Pflanzen und gedimmter Beleuchtung bietet sich durch die hohen Fenster ein perfekter Panoramablick auf die Oper.
Auf dem Tisch landet eine spannende Fusionküche auf Basis regionaler Rezepte, deren Zutaten teilweise einzigartig kombiniert werden. Ein eigentlich altbekanntes Gericht kann sich hier plötzlich in ganz neuem Gewand wiederfinden. Sehr gut sind die Vorspeisen, wie zum Beispiel die leicht salzigen Pirarucu-Crostini mit karamellisierten Zwiebeln. Auch die krossen Tambaquibällchen mit Cupuaçu-Chutney oder das Carpaccio mit Açaí-Brot sind geniale Starter und die perfekte Überbrückung, während man auf den Amazonasfisch Tambaqui wartet, der bis zu 40 Minuten für die Zubereitung brauchen kann.
Auch wer schon mal den berühmten Fischteller „Banda de Tambaqui“ für zwei bis drei Personen gegessen hat (und das sollte man in Manaus unbedingt tun!), so wie hier hast du ihn sicher noch nicht gesehen. Er kommt mit gebackener Banane, einer besonderen Farofa aus dem kleinen Ort Uarini, einer Tucupi-Vinaigrette, Arubé-Pimenta und frittierten Maniokwurzeln in Kräuterbutter.
Dazu eine köstliche Caipirinha aus Jambu-Cachaça und zum Nachtisch das himmlische “Trifile de Cupuaçu mit Cumarucreme”, fertig ist der perfekte kulinarische Abend! Das Lokal ist gut temperiert (nicht unterkühlt), der Service sehr freundlich und kompetent in der Beratung.
Mo 11.30–15, Di–Sa 11.30–15, 19–23, So 12–16 Uhr


Fitz Carraldo
Ein anderer meiner Favoriten in Manaus ist das Fitz Carraldo in der Rua Dez de Julho 315, das zum schönen Hotel Villa Amazônia gehört. Das Restaurant ist auch offen für Nichthotelgäste und neben dem Caxiri die zweite hervorragende Option für einen stilvollen kulinarischen Abend im Zentrum. In dem hübschen Altstadthaus empfiehlt sich als Vorspeise die Pirarucu-Ceviche mit Pacovã-Bananenchips. Als Hauptgericht könntest du im ansonsten sehr fischlastigen Manaus zur Abwechslung mal das Filé Mignon mit Fettuccine in Jambubutter bestellen. Als Nachtisch ist der Schoko-Brownie mit Eis und Schoko-Paranuss-Soße immer ein Volltreffer!
Mo–Fr 12–15, 19–23, Sa, So 12–16, 19–24 Uhr

Ristorante Fiorentina
Das Ristorante Fiorentina in der Rua José Paranaguá 44, gleich bei der Praça Heliodoro Balbi, ist ein traditionsreiches Restaurant von 1981. Hier gibt es leckere Nudeln, Fleisch und stets frischen Amazonas-Fisch wie Tambaqui, Pirarucu und Tucunaré, alles in italienischem Ambiente gehalten und sich über zwei Etagen erstreckend. Bis 15 Uhr hast du Zugang zu einem hervorragenden Buffet mit leckerem Nachtisch, danach bestellen die Gäste à la carte. Zum Essen gibt es sehr gute Weine und frische Säfte.
tgl. 11–22 Uhr


Skina dos Sucos
Die kleine Saftbar Skina dos Sucos in der Rua Eduardo Ribeiro 629 ist schon eine Institution. Du bekommst hier ganz frische Fruchtsäfte oder cremige Vitaminas (mit Milch), zum Beispiel Orange mit Möhre (Laranja com Cenoura), Jenipapo oder „Mista“ aus Papaya, Banane und Roter Bete. Gut sind auch der Açaí und die verschiedenen Guaraná-Mixturen. Zum Essen stehen Tapiocas, Sandwiches, Eis, Torten oder die Esfirra frisch aus dem Ofen auf der Karte … Die Gäste sitzen eng beieinander und bestellen direkt am Tresen.
Mo–Sa 7–20 Uhr


Splash Pizza
Es gibt nur wenige Orte im Zentrum, an denen man abends netter sitzt als bei Splash Pizza am Largo de São Sebastião: unter freiem Himmel mit Blick aufs Teatro Amazonas. Auf den Tisch kommt eine leckere Pizza für zwei Personen, zum Beispiel mit der Amazonasfrucht Tucumã, oder eine frische Lasagne, dazu wird oft Livemusik gespielt (Do–Sa 19–22 Uhr, Couvert R$4). Besonders lohnt sich ein Besuch am Dienstag, Donnerstag oder Freitag: Dann werden nämlich im Rodízio-System alle Sorten, auch süße Pizza mit Schokolade und Banane, an den Tisch gebracht und man kann zu einem Festpreis von allem probieren und essen, so viel man will.
tgl. 12–23 Uhr
Castelinho
Das Castelinho in der Rua Barroso 317 ist ein gutes Kilo-Buffet in einem urigem Haus im Kolonialstil mit knarzenden Holzböden, dabei ist es innen angenehm klimatisiert. Am Donnerstag dominieren regionale Spezialitäten, vor allem natürlich Amazonasfisch, außerdem gibt es immer sehr leckere, cremige Suppen. Auch eine preiswerte Quentinha zum Mitnehmen kannst du hier bekommen.
Mo–Fr 11–15 Uhr

Seringal Hotel (Buffet)
Das Seringal Hotel in der Rua Monsenhor Coutinho 758 befindet sich in einem hübschen Altbau und bietet nachmittags einen sogenannten Chá da Tarde an. Dabei handelt es sich um ein üppiges Buffet mit Snacks und Torten aus der Region, an dem sich auch Nichtgäste zu einem moderaten Festpreis laben dürfen. Manchmal wird das Ganze musikalisch begleitet, alles stilecht wie zur Zeit der Kautschukbarone.
tgl. 17–20 Uhr


Andere Stadtteile
Banzeiro
Das Banzeiro in der Rua Libertador 102 im Stadtteil Adrianópolis ist ein etwas weiter entfernt gelegenes Amazonas-Restaurant, zu dem sich die 15-minütige Anfahrt aber lohnt. Besitzer Felipe Schaedler wurde schon mehrfach als Manaus‘ Chefkoch des Jahres ausgezeichnet. Zu Beginn gibt’s eine leckere Fischbrühe, danach empfiehlt sich „Pirarucu Amazônico“, gegrillter Fisch mit Pacovã-Banane und Coalho-Käse. Die Dekoration des Hauses ist dezent regional, einschließlich eines echten Indigeneneinbaums. Am Wochenende wird es voll, dann ist eine Reservierung empfohlen.
Mo–Do 12–15, Fr–So 12–16, tgl. 19–23 Uhr

Flutuante da Doró
In Manaus gibt es unzählige auf Pontons schwimmende Flussrestaurants, die sogenannten „Flutuantes“. Die meisten von ihnen liegen zwar ziemlich weit vom Zentrum und sind ohne Auto schwer zu erreichen, dennoch lohnt sich die weite Fahrt für diese oft sehr idyllisch gelegenen und familiären Restaurants fast immer. Wie zum Beispiel im Fall vom Flutuante da Doró am Igarapé Tarumã-Açú im Stadtteil Vivenda Verde, wo Dona Doró, die Namensgeberin, mit ihren über 70 Jahren immer noch persönlich am Herd steht und günstigen Tambaqui und Pirarucu zubereitet.
Lecker ist das „Filé de Peixe à Doré“, das ist ein panierter Pirarucu mit Kräuter-Mayonnaise-Soße, Kartoffelbrei und Baião de Dois. Dazu gibt’s frische Säfte (Cupuaçu). Anfahrt mit Boot von der Marina do David oder (recht weit) mit Taxi von Ponta Negra. Noch ein Tipp zum Schluss: Am Wochenende sind die meisten Flussrestaurants von Manaus ziemlich voll.
tgl. 10–18.30 Uhr

Nachtleben in Manaus
Als Großstadt hat Manaus ein abwechslungsreiches und jederzeit lebendiges Nachtleben zu bieten, das über die ganze Stadt verteilt ist.
Im Zentrum
Wer im Zentrum wohnt und abends nicht mehr weit fahren möchte, braucht sich bloß zum Opernplatz zu begeben. Dort kannst du dich in die Traditionskneipe von Manaus, die Bar do Armando, setzen und eine Caipirinha oder ein kaltes Bier in der 600-ml-Flasche bestellen. Die einfache Straßenbar mit gelegentlicher Livemusik ist immer gut besucht und hat auch dann noch offen, wenn alles andere schon zu hat.
Mo–Sa 10–2, So 18–1 Uhr

Mein persönlicher Lieblingsort liegt aber gegenüber auf der anderen Seite des Platzes: Im Bar-Restaurant Casa do Pensador sitzt man ebenfalls schön im Freien, nur fließt hier kein Autoverkehr vorbei, dafür hast du hier den besten Seitenblick auf die abends hübsch angestrahlte Oper. Außerdem ist es einer der wenigen Orte im Zentrum, wo man auch ein Glas Wein bekommen kann. Immer wenn ich in Manaus bin, ist das zum Sonnenuntergang das erste Ziel, das ich anstrebe. Die Stimmung ist entspannt, auf dem Platz davor geht es lebendig zu und für den kleinen Hunger gibt es auch ein paar Snacks.
tgl. 16–22 Uhr

Andere Stadtteile
Es gibt in Manaus zahlreiche Casas de Forró, die am Samstagabend teilweise bis zu 6000 Menschen anziehen – das sind durchaus beeindruckende Großveranstaltungen, die fast jede Woche hier auf die Beine gestellt werden (Eintritt in der Regel zwischen R$10 und R$25). Allerdings liegen die meisten dieser Häuser recht weit vom Zentrum entfernt. Beginn der Shows ist fast immer gegen 22 Uhr, aber richtig los geht’s erst ab 23.30 Uhr.
Einer der erfolgreichsten Forró-Tempel der Stadt, sozusagen die Edelversion, ist die Kabanas Hall, die weit draußen in Tarumã fast schon am Rand des Urwalds liegt. In der riesigen offenen Halle treten drei Live-Bands pro Abend auf und die Stimmung kann den Temperaturen entsprechend als brodelnd bezeichnet werden. Anfahrt am besten mit Uber/Taxi, ab Ponta Negra sind es dann immer noch knapp 20 Minuten, bis man endlich da ist. Aber der weite Weg lohnt sich …
Fr, Sa 22–5 Uhr
Einer der angesagtesten Tanzschuppen, in denen es sich mal nicht um Forró dreht, ist der legendäre „Keller des Deutschen“, der Porão do Alemão, im Stadtteil São Jorge. Diese fast schon legendäre Rockkneipe gehört seit 1998 praktisch zum Inventar der Stadt und quillt regelmäßig am Mittwoch geradezu über. Hier drängen sich die Gäste eng aneinander und nicht selten wird auch einfach mal auf dem Tresen weitergetanzt. Denn das Motto des Hauses ist schließlich: „Alles ist erlaubt, was nicht verboten ist“. Das Publikum ist trotz der bodenständigen Rock-Attitüde übrigens überraschend stilbewusst-elegant gekleidet, insgesamt ist der „Keller“ sehr gepflegt, es gibt gute Cocktails und auch warmes Essen wird serviert. Die Bands betreten auch hier erst später die Bühne, ab 23 Uhr wird gerockt.
Mi–Sa 20–6 Uhr
Karneval in Manaus
Wenig bekannt ist bisher, dass in Manaus einer der lebhaftesten Karnevals Brasiliens stattfindet, kaum kommerzialisiert und deutlich preiswerter als in anderen Hochburgen.
Dabei sind es eigentlich gleich mehrere Karnevals: Die ersten Tage ähneln dem Samba-Karneval von Rio. Wie in Rio gibt es ein Sambódromo, in dem die Sambaschulen ihre farbenprächtigen Kostüme und die aufwendig gestalteten Umzugswagen zur Schau tragen. Los geht’s am Donnerstag und Freitag mit den Schulen der unteren „Ligen“ („Grupos Acesso“ A, B und C, ab 21 Uhr), am Samstag folgen die acht Gruppen der „Grupo Especial“ (20–6 Uhr). Schon Monate vorher finden Proben (Ensaios) statt, die auch Besuchern offen stehen. Bekannte Sambaschulen sind die „Rosa-Grünen“ von Vitória Régia aus dem Stadtteil Praça 14, Balaku Blaku (Zentrum) oder Unidos da Alvorada.

Am Montag und Dienstag der Karnevalswoche wandelt sich das Fest ganz unvermittelt. Plötzlich heißt es Carnaboi und es erklingt die mitreißende, für den Amazonas typische „Música do Boi“. An beiden Tagen ziehen zehn Umzüge in je 40 Minuten durchs Sambódromo, darunter auch die berühmten Boi-Bumbá-Gruppen Garantido (rot) und Caprichoso (blau) aus Parintins. Die Kostüme sind an indigene Folklore angelehnt und Hunderte Teilnehmer führen perfekt choreographierte Tänze auf – sowohl optisch als auch akustisch ein wirklicher Glanzpunkt!

Neben den Umzügen im Sambódromo gibt es in mehreren Stadtteilen einen Straßenkarneval (Blocos, Bandas de Rua) mit Bühnen und Livemusik. Auch Traditionen aus anderen Regionen Brasiliens werden gepflegt, wie beispielsweise der zwölfstündige Umzug „Galo de Manaus“, der an den Frevo-Karneval Recifes erinnert. Und dann gibt es noch die Bailes, rauschende Mottopartys, die auf dem Gelände des Tropical Hotel stattfinden. Zunächst meist am Freitag die Baile do Hawaii (22–5 Uhr), dann Montag die vielleicht beste Party des Manaus-Karnevals, die traditionelle Baile Fantasy (22–5 Uhr). Mehrere Live-Bands und DJs heizen dem verkleideten und mächtig stimulierten Publikum bis in die frühen Morgenstunden ein! Die besten Kostüme werden mit hohen Geldbeträgen prämiert. Online-Kartenvorverkauf (plus 15 Prozent Gebühr).

Alles in allem präsentiert sich der Karneval in Manaus sehr divers. Es geht nicht so pompös wie in anderen großen Karnevalsstädten Brasiliens zu, dafür ist man als Besucher „näher dran“. Viele Umzüge beziehen sich auf regionale Kultur- oder Naturthemen. Der Eintritt ins Sambódromo ist erschwinglich, die Hotels nehmen bis heute keine Aufschläge.

Shopping/Einkaufstipps
Feira de Artesanato
Ein großer Straßenmarkt für Kunsthandwerk und alle möglichen Amazonas-Produkte, darunter auch einige aus indigener Herstellung, findet jeden Sonntagvormittag entlang der Rua Eduardo Ribeiro statt. Diese Straße ist leicht zu finden, es ist die große Einkaufsstraße, die an der Oper vorbeiführt.
So 7–14 Uhr
Galeria Amazônica
Dies ist eine sehr schöne, direkt am Opernplatz in der Rua Costa Azevedo 272 gelegene Galerie, die von zwei gemeinnützigen NGOs betrieben wird. Hier findest du viele Gegenstände und Skulpturen, die von Indigenen und Flussbewohnern angefertigt wurden. Einiges ist Teil der Ausstellung, aber das meiste steht auch zum Verkauf. Du siehst Produkte und Handwerksarbeiten von über 20 Indio-Stämmen, darunter den Waimiri Atroari, Ticuna, Baniwa und Yanomami.
Mo–Sa 8–18 Uhr

Hängematten
Für einige Touristen sind die typisch brasilianischen Hängematten ein originelles Souvenir zum späteren Aufhängen in den eigenen vier Wänden. Falls du aber auch eine längere Flussfahrt auf einem Amazonasdampfer planst, dann solltest du dir dafür im Voraus unbedingt am Hafen eine Hängematte besorgen. Denn darin werden an Bord die Nächte verbracht, jedenfalls sofern man keine teurere Kabine bucht. Viele Läden verkaufen Hängematten rund um die Rua dos Santos und Rua Miranda Leão. Bei Casa das Redes Santa Luzia in der Rua dos Andradas 106 kostet eine Hängematte für eine Person je nach Ausfertigung etwa zwischen R$35 und R$150. Breitere Hängematten, die auch zwei Personen aushalten, erhältst du ab R$80.
Casa das Redes Santa Luzia Mo–Sa 8–17 Uhr

Impressionen (Video)
Ein gutes Gefühl für Manaus kannst du in dem Video von unserem Teammitglied Jörg Rausch bekommen. Zu sehen sind die Sehenswürdigkeiten im Zentrum wie Oper, Hafen und Fischmarkt, aber auch Bilder von einem Bootsausflug mit dem typischen Bad mit den Flussdelphinen oder dem Besuch im Indigenendorf kommen vor. Hier findest du noch weitere Brasilien-Videos von Jörg.
Tipps für deinen Aufenthalt in Manaus
Hotels und Unterkünfte
Die Mehrzahl der Besucher bevorzugt einen Aufenthalt im historischen Zentrum. Hier liegen die meisten Sehenswürdigkeiten und man kann fast alles zu Fuß erledigen. Auch an Restaurants, Bars, Geschäften, Reisebüros, Supermärkten, Banken usw. besteht kein Mangel. Außerdem ist es sehr angenehm und praktisch, in wenigen Schritten vom Hotel den Opernplatz zu erreichen. Dieser autofreie und grüne Platz, der eigentlich Largo de Sao Sebastião heißt, ist mit seinen Straßenlokalen und Restaurants das Herz der Innenstadt. Er ist nicht nur der schönste Aufenthaltsort in Manaus, sondern sicherlich einer der schönsten innerstädtischen Plätze ganz Brasiliens.
Manche Reisende wählen auch den Stadtteil Ponta Negra wegen des großen Flussstrandes und der Nähe zum Flughafen. Weitere durchaus akzeptable Businesshotels liegen noch in Stadtteilen wie Adrianópolis, sind aber für europäische Reisende wegen der abgeschiedenen Lage weniger interessant.
Hotel Saint Paul
Schon seit vielen Jahren fühle ich mich deshalb auch im zentral gelegenen Hotel Saint Paul sehr wohl. Die günstige Lage, nur zwei bis drei Minuten zum Opernplatz, ist einer der großen Trümpfe des Hauses. Die Apartments, die sich über 13 Stockwerke verteilen, sind komfortabel und gepflegt, einige haben einen gemütlichen Balkon mit herrlichem Blick über die Dächer der Stadt, teilweise sieht man bis zum Amazonas (hier bei Booking.com anschauen). Die Zimmer bieten natürlich Klimaanlage, Kabelfernsehen, Kühlschrank usw. und die Mitarbeiter sind freundlich. Aus meiner Sicht ist das Saint Paul hinsichtlich der Kombination Preis/Lage/Komfort nach wie vor die beste Wahl in Manaus.
Hotel Villa Amazônia
Seit einigen Jahren gibt es nun auch ein Top-Hotel im Zentrum. Das Hotel Villa Amazônia hat definitiv einen Hauch Luxus in die Innenstadt von Manaus gebracht und setzt in puncto Komfort neue Standards. An die hübsche Altbauvilla, gleich bei der Oper, schließt sich nach hinten ein eleganter Neubau mit üppigem Garten (ein wahrer „Mini-Amazonas“) und attraktivem, länglich geschnittenem Pool an (hier bei Booking.com anschauen). Die 30 höchst komfortablen Zimmer auf fünf Etagen bieten allesamt Blick auf den Pool und Garten, dabei unterscheiden sich die drei Zimmerkategorien nur in ihrer Größe. Alle Zimmer haben sehr breite Kingsizebetten und Kabel-TV. Zum Hotel gehören außerdem eine kleine Bar und das exzellente Restaurant Fitz Carraldo.


Hostel Manaus
Das Hostel Manaus ist ein sehr gutes HI-Hostel in einem Kolonialhaus mit offenem Innenhof, Bäumen und Tropenfeeling. Das Haus verfügt über gepflegte Dorms und neun Doppelzimmer mit Split AC, einige davon liegen im angrenzenden Altbau. Nette Lobby, Sofas und Fernseher, oben eine luftige Frühstücksterrasse mit Blick auf die Stadt (hier bei Booking.com anschauen). Das Hostel besitzt eine hauseigene Agentur für Ausflüge.

Öffentliche Verkehrsmittel
Die Zahl der Autos ist in Manaus in den letzten Jahren stark gestiegen, aber die Infrastruktur konnte nicht mithalten. Als Folge daraus gibt es häufig Staus rund um das Zentrum sowie volle Stadtbusse. Vor allem mittags und abends ist Manaus zuverlässig verstopft. Zwar sind die Kosten für eine Uber- oder Taxifahrt recht gering, und ein Busticket ist noch günstiger, allerdings kann es eine Weile dauern, um ans Ziel zu kommen.
Deswegen solltest du längere Bus- oder Autofahrten zur Mittagszeit und abends wenn möglich vermeiden. Auch kannst du deinen Aufenthalt von vornherein so planen, dass du fast keine Auto-/Busfahrten brauchst, indem du dir ein Hotel im Zentrum suchst. Da lässt sich nämlich im Prinzip alles zu Fuß machen.
Bus
Eigentlich sind Stadtbusse in Manaus für Touristen weniger relevant. Die meisten Wege werden per Taxi oder Uber zurückgelegt. Am sinnvollsten ist vielleicht noch die relativ weite Strecke zwischen Zentrum und Ponta Negra, auf der die Linie 120 verkehrt. Die 120er-Busse fahren recht häufig, alle fünf bis zehn Minuten, und die Fahrt dauert je nach Verkehr zwischen 30 und 55 Minuten. Bis ungefähr 23 Uhr kannst du sie nutzen.
Eine Fahrt im Stadtbus von Manaus kostet R$3,80. Im Zentrum halten die Busse im Wesentlichen an vier großen Knotenpunkten:
- Praça da Matriz
- Avenida Epaminondas
- Avenida Floriano Peixoto
- Avenida Getúlio Vargas
An diesen Punkten ziehen sich riesige Haltestellen teilweise über mehrere Hundert Meter lang und man muss sich erst mal orientieren, welche Linie überhaupt wo hält. Hierzu sollten eigentlich Schilder mit Busnummern weiterhelfen – falls diese aber gerade nicht vorhanden sind, hilft nur: durchfragen.

Taxi und Uber
Wegen des unübersichtlichen Bussystems greifen die meisten Reisenden in Manaus zu Taxi oder Uber. Beide Dienste funktionieren recht zuverlässig. Mit Uber kannst du dich günstig und in relativ kurzer Zeit zwischen allen Stadtteilen hin- und herbewegen.
Mototaxi
Kürzere Strecken im Zentrum lassen sich auch auf einem Mototaxi zurücklegen. Hierbei solltest du nur darauf achten, dass zwei gut sitzende Helme sowohl für dich als auch für den Fahrer vorhanden sind. Die Fahrer stehen mit ihren Maschinen an mehreren gut sichtbaren Sammelplätzen. Falls du keinen findest, kannst du auch einen vorbeifahrenden Fahrer zu dir winken. Sofern dieser nicht gerade auf einer Route ist, wird er anhalten und dich zu deinem Ziel bringen. Der Preis für eine Mototaxi-Kurzstrecke im Zentrum von Manaus schwankt zwischen R$5 und R$10.
Geldautomaten/Geld abheben
Geldautomaten, die internationale Karten akzeptieren, sind im Zentrum von Manaus reichlich vertreten, unter anderem kannst du in diesen Filialen Geld ohne zusätzliche Automatengebühren abheben:
- Banco do Brasil, Rua Guilherme Moreira 315, Rua Miranda Leão und Rua Marques de Santa Cruz.
Geldautomaten 8–17 Uhr - Bradesco, Rua Dr. Moreira 226, Rua Eduardo Ribeiro 475 und Avenida Sete de Setembro 895.
Geldautomaten 8–22 Uhr - Weitere Geldautomaten stehen am Flughafen

Packliste für Manaus
Dass das feuchtheiße Klima Amazoniens eine besondere Sorgfalt bei der Reisevorbereitung erfordert, ist offensichtlich. Das bedeutet aber nicht, mit Mondgepäck und einer prallen Reiseapotheke anzureisen. Ganz im Gegenteil – weniger ist mehr! Wer kiloschwere Rucksäcke und Reisetaschen mit sich herumschleppt, macht schnell schlapp. Mit Kohletabletten (gegen Durchfall), Insektensalbe, Sun Blocker und einigen Pflastern ist man pharmazeutisch bestens ausgerüstet. Denn alles, was über Verdauungsprobleme, Sonnenbrand und Moskitostiche hinausgeht, lässt sich nicht mit einer Reiseapotheke lösen. Aber mit kluger Voraussicht. Das gilt auch für die Kleidung. Leichte T-Shirts, zwei lange und zwei kurze Hosen, Handtuch (auch gegen Schweiß), Unterwäsche, Socken, Wanderschuhe: fertig. Man kann unterwegs alles waschen lassen oder sogar billig neu kaufen. Die Gegenwart von Menschen, gleich welcher Farbe und Kultur, am Fluss und im Wald ist eine Überlebensgarantie für Reisende.
Klima, Wetter, beste Reisezeit
In den Tropen gibt es keine ausgeprägten (astronomischen) Jahreszeiten, weil der Sonnenstand nicht wie in den polnäheren Gebieten aufgrund der Neigung der Erdachse jahreszeitlich stark schwankt. Am Äquator herrscht der Zwölfstundentag, jahrein, jahraus mit 24–28 °C Durchschnittstemperatur.
Ein typischer Tag in dieser Region nimmt seinen Anfang mit einem steilen Sonnenaufgang zwischen sechs und sieben Uhr früh: Es ist, als würde das Licht angeknipst, so schnell wird es hell – und am Abend bricht die Nacht fast schlagartig herein. Der klare Morgenhimmel bedeckt sich bis mittags mit Quellwolken und zur Siesta kommt der Regen (meist mit Gewitter) kübelweise runter: Man kann beinahe die Uhr danach stellen. Kaum ist der Wolkenbruch vorüber, klart der Himmel wieder auf und der kurze Abend bricht an.
Die Regenzeit in Amazonien reicht von Januar bis Mai, deutlich weniger Niederschläge fallen zwischen Juli und Oktober, mit den Monaten Juni, November und Dezember als Übergangsmonaten. In Zeiten des Klimawandels ist darauf allerdings immer weniger Verlass. Es kann vorkommen, dass im Januar, eigentlich einer der regenreichsten Monate, tagelang die Sonne scheint. Aktuelle Studien haben gezeigt, wie schnell und heftig besonders das fragile Ökosystem des Amazonas auf die Erderwärmung regiert. Schwere Dürrekatastrophen, bei denen Flüsse austrocknen und Orte wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten sind, und heftige Überschwemmungen verdeutlichen dies immer wieder auf beunruhigende Weise.

Daten und Fakten
Touristeninformation
Sehr engagierte Beratung bekommen Touristen im Info-Kiosk von Amazonastur in der Rua Eduardo Ribeiro 666, direkt gegenüber der Oper.
Mo–Fr 8–17, Sa 8–13, So 8–12 Uhr
Außerdem gibt es eine Tourist Info am Flughafen.
tgl. 7–22 Uhr

Manaus: Anreise und Weiterreise
Manaus wird fast immer mit dem Flugzeug erreicht. Mit dem Fernbus kann man nur von der venezolanischen Grenze über die brasilianische Stadt Boa Vista anreisen. Und selbstverständlich gibt es für Abenteuerlustige noch die Möglichkeit einer tagelangen Anreise mit einem Amazonasflussdampfer.
Mit dem Flugzeug
Der Aeroporto Internacional Eduardo Gomes liegt im Stadtteil Tarumã, gute 14 Kilometer vom Zentrum entfernt.

Mit dem Bus
Im Prinzip gibt es derzeit für Touristen nur eine einzige relevante Busverbindung von und nach Manaus: Falls du einen Tagesausflug nach Presidente Figueiredo nicht über eine Agentur buchen, sondern selbständig organisieren möchtest, kannst du dafür die öffentlichen Busse dorthin nutzen.
Busbahnhof in Manaus
Die Rodoviária liegt in der Avenida Mário Ypiranga 2833 im Stadtteil Flores.
Busverbindungen von und nach Manaus
Nach Presidente Figueiredo fährt die Busgesellschaft Aruanã siebenmal täglich bis 23 Uhr, die Fahrt dauert knappe zwei Stunden und kostetR$31.
Mit dem Schiff
Passagierschiffe ab Porto Flutuante
Praktisch alle Passagierschiffe (im Volksmund gaiolas – „Vogelbauer“) legen vom Porto Flutuante (auch bekannt als Porto Roadway) ab, dem schwimmenden Pier. An den offiziellen Ticketschaltern in der Estação Hidroviária do Amazonas kannst du Auskünfte zu Abfahrtszeiten erhalten.
Generell empfiehlt es sich bei Bootsreisen in Amazonien, die Angaben zu Fahrplänen stets persönlich vor Ort zu prüfen. Die klandestinen Händler auf der Straße vor dem Gebäude sind dagegen mit Vorsicht zu genießen. Wichtig auch: Nicht alle Tickets enthalten Bordverpflegung.
- Belém: Mittwoch und Samstag 11 Uhr, Fahrtdauer 4 Tage, Hängematte R$350, Kabine („Camarote“) R$1200 für zwei Personen, Suite R$1500 für zwei Personen, das Schiff fährt unter anderem über Santarém.
- Santarém (dort Weiterfahrt im Taxi nach Alter do Chão): Abfahrt ist Montag bis Samstag um 10 Uhr, die Fahrt dauert 36 Stunden und kostet R$159.

Fahrten mit dem Amazonasdampfer
Mehrtägige Bootsfahrten auf dem Amazonas sind ein einmaliges und sehr authentisches Erlebnis, das von Reisenden oft gerade wegen des direkten Kontaktes zu den Einheimischen als eindrucksvoll beschrieben wird. Viel Luxus kann man auf diesen Touren zwar nicht erwarten, doch der gebotene Komfort ist in aller Regel anständig. Das Trinkwasser ist an Bord meistens, aber nicht immer, genießbar – im Zweifelsfall kann man sich an den einheimischen Mitreisenden orientieren. Wer auf Nummer sicher gehen will, bringt einige Liter Wasser in Plastikflaschen mit. Tipp: Ein Beutel frisches Obst sorgt für Abwechslung bei der Ernährung und versüßt die aus viel Reis und Bohnen bestehende Bordküche.
Schnellboote von Lancha Ajato
Wer tiefer in den Amazonas vordringen möchte, kann dies zu einigen Zielen mit Schnellbooten von Lancha Ajato tun, ein Kontakt ist per E-Mail möglich.
Die Boote fahren unter anderem nach:
- Parintins, Montag 6 Uhr, 8 Stunden, R$170
- Tefé, täglich 6 Uhr, 12–13 Std., R$280–300
- Tabatinga, Dienstag bis Freitag und Sonntag 6 Uhr, 36 Stunden, R$680
Die Schnellboote haben recht bequeme, allerdings nicht zurückstellbare Sessel. Das heißt, es besteht keine Liegemöglichkeit. Wichtig auch bei der Hitze: Die Schiffe sind klimatisiert. Auf Bildschirmen laufen Filme mit abgeschaltetem Ton und Untertiteln, Trinkwasser ist unbegrenzt im Fahrpreis enthalten.

Wer per Schnellboot in andere Amazonasstädte reisen möchte, sollte möglichst früh buchen, denn die Schiffe sind oft bis auf den letzten Platz voll.
Der offizielle Verkaufsschalter von Lancha Ajato befindet sich unten auf einem eigenen Steg schräg vor dem Mercado Adolpho Lisboa. Dort ist auch die Abfahrt der Ajato-Boote.
Fahrkartenschalter von Lancha Ajato Mo–Fr 8–17, Sa 8–12 Uhr
