Cusco: Tipps für deine Reise
Cusco ist nicht nur die ehemalige Hauptstadt des Inkareichs, sondern auch das Touristenzentrum des Landes. Hier findest du Informationen und Tipps für deine Reise nach Cusco. Du erfährst alles Wissenswerte rund um Sehenswürdigkeiten, Fortbewegungsmittel, Shopping, Nachtleben, Anreise, Hotels, Flughafen und Klima.
Inhaltsverzeichnis
Cusco ist mehr als nur eine Stadt. Das einstige Herz des Inkareichs hat jede Menge präkolumbischer und kolonialer Sehenswürdigkeiten, eine reizvolle Altstadt mit schmalen Gassen und eine sehr gute touristische Infrastruktur zu bieten. Prunkvolle Kirchen, eindrucksvolle Inkafestungen, bunte Märkte und eine interessante Melange aus Touristen und Einheimischen laden zu einem Aufenthalt ein.
Nimm dir ein paar Tage Zeit, nicht nur um dich an die dünne Luft auf 3400 Metern zu gewöhnen, sondern auch um die vielen Facetten einer der schönsten Städte des Landes kennenzulernen.
Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Cusco:
Ein super Preis-Leistungs-Verhältnis bietet das Hotel Rumi Punku in der Altstadt von Cusco, das auf stabilen Inkamauern errichtet wurde. Neben bequemen Zimmern mit Heizung, wahlweise in der Standard- oder der teureren Superior-Variante, punktet die gemütliche Unterkunft mit einem Sauna- und Jacuzzi-Bereich, der allerdings extra kostet. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen sowie Empfehlungen für Touren und alles Wissenswerte zur Anreise findest du weiter unten im Artikel.
Reisetipps für Cusco
Hier findest du alles, was du für deine Reise wissen musst.
Wissenswertes vorab
Cusco war einst der Nabel der Inkawelt. Im Zentrum liefen die Hauptachsen der vier Landesteile ihres Reichs zusammen, das in seiner Blütezeit rund eine Million Quadratkilometer umfasste und vom heutigen Ecuador im Norden bis Bolivien und Chile im Osten beziehungsweise Süden reichte. Die spanischen Invasoren hatten den entscheidenden Sieg gegen die Inka bereits in Cajamarca in Nordperu errungen und übernahmen Cusco mehr oder weniger kampflos. Da sich die Spanier mehr auf Lima konzentrierten, das zur Hauptstadt des spanischen Kolonialreiches aufblühte, wurde Cusco in der Folgezeit immer unbedeutender.
Erst die Wiederentdeckung von Machu Picchu im Jahr 1911 beendete den Dornröschenschlaf der Stadt, die zuvor bereits diverse Aufstände der indigenen Bevölkerung, Erdbeben und die Unabhängigkeit von Spanien erlebt hatte. Aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt und ihrer Umgebung, darunter die Inkaruinen von Machu Picchu, hat sich Cusco im Laufe der Jahre zu Perus wichtigster touristischer Drehscheibe entwickelt.
Da die Stadt auf 3430 Meter Höhe liegt, sollte man es – vor allem, wenn man von Lima auf Meereshöhe direkt dorthin fliegt, die ersten Tage ruhig angehen lassen. Vielen Besucherinnen und Besuchern macht der niedrigere Sauerstoffgehalt der Luft zu schaffen. Sehr ratsam ist es, viel zu trinken. Bewährt hat sich dabei der Tee aus Kokablättern, den es überall gibt. Wer Probleme mit der Höhe in Cusco hat, kann auch zum Übernachten in das nahe und niedriger gelegene Urubamba-Tal ausweichen. Die Wirkung von Tabletten gegen die Höhenkrankheit, sogenannte „soroche pills“ ist umstritten.
Orientierung
Wie bereits zur Zeit der Inka ist die Plaza de Armas, der Hauptplatz im Zentrum, das Herz der Stadt geblieben. Rund um den Platz haben sich jede Menge Hotels, Restaurants, Reisebüros und Tourveranstalter angesiedelt.
Die südwestliche Ecke der Plaza markiert den Beginn der breiten Avenida El Sol. Sie ist eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt und endet am Kreisverkehr Ovalo Pachacútec, den ein Monument des Inkaherrschers Pachacútec ziert. In diese Richtung liegen auch der zentrale Busbahnhof und der Flughafen.
Das nordöstlich der Plaza de Armas liegende Stadtviertel San Blas ist einer der ältesten und urigsten Stadtteile Cuscos. In den steilen, verwinkelten Gassen lassen sich nette Cafés und Kunsthandwerksläden entdecken.
Nördlich der Plaza de Armas haben sich in der parallel zueinander verlaufenden Straßen Procuradores (Fußgängerzone) und Plateros zahlreiche Restaurants, Kneipen, Souvenirshops und Touranbieter niedergelassen.
Die indigenen Wurzeln Cuscos zeigen sich auch an einigen der alten Straßennamen, die heute wieder auf Quechua geschrieben werden. Sie zeigen sich aber auch bei offiziellen Anlässen: Denn dann weht die Regenbogenflagge der Inka über der Plaza.
Was du in Cusco machen kannst
Eines ist garantiert, in Cusco wird dir nicht langweilig werden. Dafür sorgen schon die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Zunächst gilt es, die vielen historischen Gebäude und Kirchen der Stadt zu erkunden, darunter die Kathedrale, Qoricancha, den ehemaligen Tempelbezirk der Inka oder das Kolonialgebäude Casa del Almirante.
Viel Abwechslung haben auch Cuscos Museen zu bieten. Die Bandbreite reicht von mehreren geschichtlichen Museen über ein Kokamuseum bis hin zu einem Schokoladenmuseum.
Städte erkunden macht hungrig und durstig. Also auf zu Cuscos Märkten, um leckere Fruchtsäfte und lokales Essen zu probieren, etwa auf dem Mercado Central San Pedro oder dem kleineren Mercado San Blas.
Natürlich darf ein Abstecher zur Inkafestung Sacsayhuamán oberhalb Cuscos nicht fehlen. Das Gelände ist auch fußläufig erreichbar. Zu den beliebtesten Tagestouren gehört ein Ausflug zum bunt schillernden „Regenbogenberg“ oder ins nahegelegene Urubamba-Tal. Im Heiligen Tal der Inka gibt es tolle Berglandschaften, jede Menge Inkaruinen und Märkte zu sehen.
Abschließend noch ein Tipp: Wer sich viele Sehenswürdigkeiten in Cusco ansehen möchte, kann sich ein „Boleto Turístico“ besorgen. Dieses Sammelticket berechtigt zum Eintritt vieler Museen, Gebäude und Inkamonumente. Man bekommt es in drei Varianten, die jeweils zehn Tage gültig sind. Auch Tagestickets sind zum halben Preis erhältlich. Mehr zur Nutzung erfährst du hier. Das Ticket kann jedoch nicht online gekauft werden. Die Verkaufsstelle befindet sich in der Avenida El Sol 103 im Einkaufszentrum Galerías Turísticas.
Weitere Ideen für deinen Cusco-Aufenthalt findest du in meinem Text zu den besten Sehenswürdigkeiten und Touren in Cusco sowie in meinem Reiseführer Stefan Loose Travel Handbuch Peru/Westbolivien.
Sehenswürdigkeiten in Cusco
Nicht nur die dünne Luft macht Touristen in Cusco atemlos, sondern auch die vielen spannenden Sehenswürdigkeiten. Vom atmosphärischen Stadtviertel San Blas über zahlreiche Überreste inkaischer Baukunst bis hin zu eindrucksvollen Kirchen, Kolonialbauten und abwechslungsreichen Museen und bunten Märkten bleibt kein Wunsch offen.
Für die Besichtigung vieler Sehenswürdigkeiten in Cusco und Umgebung brauchst du den Touristenpass Boleto Turístico, alle Infos dazu findest du weiter unten.
San Blas
Das San-Blas-Viertel, östlich des Zentrums gelegen, zählt zu einem der ältesten und urigsten Stadtteile. Enge, steile, verwinkelte Gassen führen zu kleinen, sympathischen Plätzen mit Kirchen und Märkten. Je höher man steigt, desto besser wird der Blick über die Stadt. In den Weiß getünchten Häusern mit blau gestrichenen Balkonen haben sich kleine Läden mit Kunsthandwerk oder nette Restaurants und Cafés niedergelassen. Im Viertel San Blas macht Bummeln besonders viel Spaß.
Inkakultur
Als die Spanier Cusco, die Hauptstadt des Inkareichs, eingenommen hatten, errichteten sie zum Zeichen der Dominanz ihre Kirchen und Kolonialgebäude auf den Mauern der Besiegten. Noch immer lässt sich die einmalige Steinmetzkunst der Inka mit den passgenau ineinandergefügten Steinen an zahlreichen Stellen bewundern, wie etwa am zwölfeckigen Stein in der Calle Hatunrumiyoc. Ein Muss ist auch der Besuch des Qoricancha, dem wichtigsten Heiligtum der Inka, auf dem die Spanier die Kirche Santo Domingo errichteten. Auch ein Abstecher zur Inkafestung Sacsayhuamán oberhalb der Stadt darf nicht fehlen.
Kirchen
Alle der Dutzenden Kirchen und Klöster Cuscos zu besuchen, wäre eine Aufgabe für sich. Denn alleine für eine ausgiebige Besichtigung der Kathedrale und der Iglesia de la Compañía de Jesús, beide dicht beieinander an der Plaza de Armas gelegen, sollte man einen halben Tag einplanen. Die auf den Überresten des Viracocha-Palasts erbaute Kathedrale gehört zu den größten Kirchengebäuden Südamerikas. Das Innere beeindruckt nicht minder mit zahlreichen Kapellen, 350 indigen geprägten Gemälden und einem aufwendig geschnitzten Chorgestühl. Auch den Jesuiten gelang aus ihrer Kirche, der Compañia de Jesús eine der schönsten Kirchen Cuscos zu machen.
Museen
Müde vom Wandern oder einem Regenschauer entfliehen? Nicht nur dann lohnt der Besuch eines der zahlreichen Museen Cuscos. Du hast die Qual der Wahl: Soll es ins Museo Histórico Regional gehen mit Gemälden der Cusco-Schule, Keramiken aus präinkaischen Zeiten und archäologischen Funden aus der Umgebung Cuscos? Oder doch lieber ins Museo Inka, in dessen Inneren, einem restaurierten Kolonialhaus, dich Inka-Artefakte aus Gold und Silber, Schmuck, Keramikgefäßen, Mumien und Hunderte Queros (Holzbecher) erwarten. Aber da wären ja auch noch das Museo de Arte Precolombino (MAP) mit seiner sehenswerten Ausstellung interessanter Kunstdarstellungen der wichtigsten präkolumbischen Kulturen Perus oder die Casa de los Marqueses de Concha (kurz Casa Concha) mit Fundstücken aus Machu Picchu.
Märkte
Lokale Spezialitäten, frisch gemixte Fruchtsäfte, Lebensmittel, Kunsthandwerk und Dinge des täglichen Bedarfs erwarten dich auf Cuscos Mercado Central San Pedro. Der täglich stattfindende und überdachte Markt, der in der Nähe des San-Pedro-Bahnhofs liegt, ist bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt. Auf dem versteckt liegenden und weniger touristischen Mercado San Blas bekommt man nicht nur frische Lebensmittel. Hier lässt es sich auch lecker und günstig frühstücken und zu Mittag essen.
Touren, Ausflüge und Aktivitäten
In und um Cusco lässt sich viel unternehmen. Dazu gehören Tagesausflüge ebenso wie Wanderungen oder Mountainbiken. Geführte Touren kannst du vor Ort den in Reisebüros und in vielen Hotels buchen, viele sind auch online buchbar.
Tagestour zum Regenbogenberg
Der Klimawandel lässt grüßen, denn einst war der heute bei Touristen als „Rainbow Mountain“ bekannte 5025 Meter hohe Berg das ganze Jahr über unter Schnee begraben. Doch inzwischen pilgern Heerscharen zum Vinicunca, so der indigene Name, einem in vielen Farben schillernden, stark mineralhaltigen Bergrücken etwa Hundert Kilometer südöstlich von Cusco. So gut wie alle Tourveranstalter haben den Berg als Tagestrip im Programm, für den es früh morgens mit dem Bus losgeht. Am Parkplatz auf rund 4600 Meter Höhe angekommen, heißt es noch gut 400 Höhenmeter zu überwinden, für die man aufgrund der dünnen Luft rund zwei bis zweieinhalb Stunden braucht. Eine vorherige Höhenanpassung in Cusco ist ratsam. Als Ausrüstung brauchst du ordentliches Schuhwerk, Regenjacke, Kopfbedeckung, Sonnencreme und ausreichend Trinkwasser. Auch an einen Müllbeutel solltest du denken, damit der Abfall wieder mit zurückgenommen werden kann.
Wanderung zu vier Inkaruinen
Eine schöne, einfache Bergab-Wanderung verbindet die vier Inkaruinen Sacsayhuamán, Qenqo, Puka Pukara und Tambomachay oberhalb von Cusco. Du kannst einfach einen öffentlichen Bus nach Pisac nehmen und in Tambomachay aussteigen, dem Fahrer musst du vorher Bescheid sagen. Tambomachay liegt am weitesten von Cusco weg (8 km) und zugleich am höchsten. Von dort kann man auf verschiedenen Routen zu Fuß über Qenqo und Puka Pukara zum Höhepunkt der Tour, der Inkafestung Sacsayhuamán, und von dort nach Cusco laufen. Es empfiehlt sich, mindestens zu zweit zu gehen und vor Einbruch der Dunkelheit wieder in Cusco anzukommen.
Mountainbiken
Wer es sportlich mag, sollte einen Biketrip in der Umgebung Cuscos unternehmen. Beliebt sind organisierte Tagestouren mit dem Mountainbike zum Inkamonument Moray und weiter zu den Salzpfannen von Pichingote im Urubamba-Tal. Gerne wird auch die eindrucksvolle Abfahrt vom Abra Málaga (4316 m) nach Huamanmarca beziehungsweise Santa Maria unternommen, bei der eine Höhendifferenz von über 3000 Metern überwunden wird. Gute Fahrräder bekommt man bei seriösen Anbietern im Rahmen organisierter Touren oder als Leihrad. Zur Ausstattung sollten Helm, Handschuhe, Pumpe, Reparaturset und etwas Werkzeug gehören. Die Anbieter geben Empfehlungen für Radtouren und manchmal auch einfaches Kartenmaterial.
Tagesausflug ins Heilige Tal der Inka
Ein absolutes Highlight eines Cusco-Aufenthalts ist der Ausflug ins Heilige Tal der Inka, oder auch Valle Sagrado de los Incas. Durch das Gebiet fließt der Río Urubamba, der dem zentralen Teil des Tals zwischen Pisac und Ollantaytambo seinen Namen verleiht. Das Urubamba-Tal diente den Inka als landwirtschaftliches Produktionszentrum, mit dessen Erzeugnissen Cusco beliefert wurde. Touristische Attraktionen sind die Inkaruinen von Pisac, Ollantaytambo und Huchuy Qosqo, die Märkte von Chinchero und Pisac sowie die Salzterrassen von Pichingote und die terrassenförmigen Ackerbauanlagen von Moray. Entspannen kann man in den Thermalquellen von Lamay und Machacancha.
Wanderung zu den Inkaruinen von Huchuy Qosqo
Für diese schöne Tageswanderung nimmt man zunächst den Bus von Cusco nach Chinchero und steigt an der Kreuzung nach Taucca aus. Ein Mototaxi bringt einen ins nahe gelegene Taucca vorbei am Piuray-See. Im Ort beginnt ein breiter Weg, der zwei kleinere Pässe in etwa 4300 Metern Höhe überwindet. Dann folgt ein langer Abstieg bis zur Ruinenstätte Huchuy Qosqo auf 3650 Meter. Nach einer wohlverdienten Pause und der Besichtigung der Anlage führt ein spektakulärer Serpentinenweg steil hinab ins Urubamba-Tal. Vom Endpunkt Lamay aus fahren Busse wahlweise zurück nach Cusco, Pisac oder Urubamba. Für die Tour ist ein früher Start in Cusco ratsam. Ausreichend Wasser, Verpflegung und Sonnenschutz sollte mitgebracht werden.
Essen & Trinken in Cusco
Nach Lima hat sich Cusco zur Schlemmerstadt Nr. 2 in Peru gemausert. Grund dafür ist eine junge, kreative Szene, die traditionelle und moderne Bestandteile zu neuen Gerichten verschmelzen lässt. Jede Menge Restaurants haben sich diesem Fusion-Stil verschrieben und überraschen mit immer wieder originellen Rezepten. Aber auch die lokale Küche auf Märkten und in Spezialitätenrestaurants hat einiges zu bieten. Eines ist immer garantiert: man wird satt!
Zu den klassischen Zutaten der andinen Küche zählen die Amaranthgewächse Quinoa und Kiwicha, zahlreiche Kartoffelsorten, Chilischoten, Mais sowie Alpaka- und Schweinefleisch. Während bei uns der Verzehr von Meerschweinchen tabu ist, gehört er in Peru – und besonders im andinen Raum – als Spezialität einfach dazu. Dasselbe gilt auch für die Pachamanca. Dabei werden in einem Erdofen verschiedene Fleisch- und Gemüsesorten gegart. Zum deftigen Essen trinkt man einheimisches Bier oder eine Chicha morada, ein Erfrischungsgetränk aus violettfarbenem Mais.
Einheimische Küche
Die einheimische Küche kann man in verschiedenen Preisklassen erleben: Gut ist sie meist immer, egal ob man eine deftige Hühnersuppe (Caldo de Gallina) auf dem Mercado San Pedro isst, das bunte Festtagsgericht Chiriuchu in einem typischen Lokal (Picantería) probiert, die peruanische Spezialität gegrilltes Meerschweinchen (Cuy) testet oder neuandine Fusionküche in einem angesagten Lokal wie dem Chicha genießt. Sehr gut schmeckt einheimische Küche auch in sogenannten Quintas wie La Chomba oder Quinta Eulalia. Quintas werden traditionelle Restaurants in alten Kolonialhäusern mit Innenhof genannt, in denen sogar manchmal Musik und Tanzaufführungen geboten werden.
Cafés
Früher oder später unterbricht man seinen Stadtbummel, um sich in einem der zahlreichen Cafés bei einer Tasse Kaffee, einer heißen Schokolade oder einer peruanischen Süßspeise zu erholen. Das Angebot ist riesig und die Bandbreite reicht von El Buen Pastor, einem von Waisenkindern unter der Aufsicht einer Nonne geführten Café, über die fast immer volle Jacks Café Bar, die ebenfalls im Viertel San Blas liegt, bis zum Meeting Place Café, das riesige Waffeln auf der Karte hat und seine Einnahmen an soziale Projekte spendet. Weiterhin hervorzuheben sind das Museo del Café, ein Café mit angeschlossenem, kleinem Kaffeemuseum sowie der The little Bake Shop, bei dem man Brot, Bagels und Kuchen bekommt, alles vegan, ohne Chemie und teilweise auch glutenfrei.
Gesund ernähren
Cusco ist ein kleines Schlemmerparadies für Vegetarier und Veganer. Ständig bereichern neue Restaurants die schon vorhandene Vielfalt. Auch Fleischesser werden nach dem üppigen Mittagsmenü im Green Point glücklich, wo man auch veganen Käse, Brot und Milch kaufen kann. Im Vegan Temple sitzt man auf Sitzkissen an niedrigen Tischen und genießt leckere, jedoch auch teils sehr scharfe Currys und Lassis aus riesengroßen Gläsern. Exzellente vegane Küche und leckere Mittagsmenüs bietet das Chia Vegan Restaurant. Auf Rohkost und Veganes hat sich das Biorestaurant Shaman Vegan spezialisiert.
Kochkurse
Nicht nur in Lima, sondern auch in Cusco werden Kochkurse angeboten. Es macht doppelt Spaß die einheimische Küche zu entdecken, wenn man deren Gerichte selbst zubereitet hat. Kochklassen bieten beispielsweise das ChocoMuseo und das vegan-vegetarische Restaurant Green Point an. Das Restaurant Marcelo Batata hat unterschiedlich lange Kochkurse sowie auch Pisco-Proben im Programm.
Nachtleben in Cusco
Cusco hat eine sehr schnelllebige Szene, ständig öffnen und schließen Bars und Diskotheken. Richtig was los ist aber meistens erst ab 23 Uhr. Dafür gibt es fast überall eine Happy Hour, wobei die Qualität der Cocktails eher bescheiden ist, ebenso wie die der Drinks, mit denen man versucht, Touristen in die Discos zu locken.
Zu den Dauerbrennern zählen die Discos Mama África an der Plaza am Portal de Panes 109 im dritten Stock sowie das El Muki in der Calle Santa Catalina Angosta 110. Fast jeden Abend Livemusik bietet das Ukukus in der Mesón de la Estrella 172.
Rund um die Plaza de Armas und in der von dort abgehenden Straße Plateros gibt es einige nette Kneipen, darunter den Norton Pub, der britisches Bier vom Fass serviert. Im Stadtviertel San Blas lohnt noch die Limbus Resto Bar mit einem tollen Blick über Cusco und richtig gutem Essen.
Wer typische Tänze aus Cusco und der Region erleben möchte, ist im Centro Qosqo de Arte Nativo in der Avenida Sol 812 richtig. Der Eintritt ist im Boleto Turístico enthalten. Die Aufführungen finden am frühen Abend statt.
Shopping/Einkaufstipps
Wo viele Touristen sind, gibt es auch eine entsprechende Auswahl an Geschäften. Besonders Kleidung aus Schaf- und Alpakawolle ist beliebt und wird in allen Varianten und Preisklassen angeboten, vom traditionellen Poncho über Schals, Mützen, Handschuhe und Socken, bis hin zu Kleidern und Pullovern. Die Qualität ist gut, aber die Preise liegen über dem Landesdurschnitt. Rund um den Titicacasee ist vieles etwas günstiger zu haben. Ein Tipp ist die indigene Webervereinigung Inkakunaq Ruwaynin. Die Frauen stellen ihre fair gehandelten Textilien im Gebäude der Albergue Casa Campesina aus. Dort finden auch regelmäßige Webvorführungen statt.
Kleine Kunsthandwerksläden und Werkstätten haben es sich im Altstadtviertel San Blas bequem gemacht. Hier findet man alles von Kopien der Gemälde der Cusco-Schule über Gold- und Silberschmuck bis zu Tonskulpturen. Mehr Masse als Klasse, aber eben eine enorme Auswahl, hat die Feria Artesanal zu bieten, zumindest was Kunsthandwerk angeht. Eine kleine, aber feine Auswahl an Bioprodukten, Schmuck und Kunsthandwerk findest du außerdem im Geschäft des Hotel Niños.
Auch für Genießer hat Cusco so einiges zu bieten, sei es in Kleinserien produzierte Schokolade aus Amazonas-Kakao, Gourmetkaffees oder Lebensmittel aus Koka, die man im Shop des Kokamuseums bekommen kann. Lokale Käsesorten lassen sich auf den Märkten probieren und kaufen.
Cusco mit Kind
So kindervernarrt die Peruanerinnen und Peruaner auch sind: Familien mit Kindern machen sie es in Cusco nicht immer leicht. Einen Kinderwagen durch die steilen Altstadtgassen mit Treppenstufen und unebenem Untergrund zu bugsieren, ist nicht gerade einfach. Hier ist ein Tragetuch definitiv die bessere Wahl. Und auch das Freizeitangebot für Kinder ist sehr dürftig. Klar, man kann mit seinen Kindern ins Schokoladenmuseum und in der Inkafestung Sacsayhuamán herumtoben, aber was dann? Spannender dürfte für Kinder das Urubamba-Tal sein. Dort gibt es einiges mehr zu entdecken, die Kleinen können ungestört herumtollen und auch die niedrigere Lage und damit mehr Wärme und der höhere Sauerstoffgehalt bieten Vorteile.
Tipps für deinen Aufenthalt in Cusco
Ein Besuch in Cusco ist aufgrund der besonderen Höhenlage und der Nähe zum Touristenhotspot Machu Picchu mit einigen logistischen Herausforderungen verbunden. Daher lohnt es sich, ein wenig zu planen. Die folgenden Tipps werden dir helfen, aus deinem Cusco-Aufenthalt das Optimale herauszuholen.
Hotels und Unterkünfte
Obwohl Cusco über eine enorme Auswahl an Unterkünften verfügt, kann es in den Hauptreisemonaten Juli und August, während der Osterwoche und einiger Festtage eng werden, was das Wunschhotel angeht. Dann lohnt sich eine Reservierung. Als Faustregel gilt. Je näher zum Zentrum, desto teurer. Aber da es eine große Auswahl an günstigen Hostels gibt, kann man auch in Cusco relativ günstig übernachten. Dort darf man aber keine Heizung oder dauerhaft warmes Duschwasser erwarten. Wer der Bettwäsche nicht traut, nutzt besser den eigenen Schlafsack. Gepäck kann man in so gut wie allen Unterkünften lassen. Es sollte aber gut verschlossen sein und keine Wertsachen enthalten.
Öffentliche Verkehrsmittel
Rund um das Zentrum und für das Stadtviertel San Blas lautet die Empfehlung: zu Fuß gehen. Das ist meist die schnellste Variante. Da Taxis und Fahrten mit der Uber-App günstig sind, lohnt es sich nur für absolute Sparfüchse, auf die unregelmäßig verkehrenden Stadtbusse zu warten.
Das Terminal der Überlandbusse liegt einige Kilometer südöstlich des Stadtzentrums und ist ebenfalls am stressfreiesten mit Taxi oder Uber zu erreichen, ebenso wie der Flughafen, der rund vier Kilometer südlich des Zentrums liegt.
Touristenpass Boleto Turístico
Für die meisten Sehenswürdigkeiten in Cusco und Umgebung benötigt man das sogenannte Boleto Turístico, das für 16 Museen und Ruinenstätten gilt. Dieser Touristenpass kostet 130 Soles und hat ab dem Kaufdatum eine Gültigkeit von zehn Tagen. Es ist nicht übertragbar oder verlängerbar und kann auch nicht online erworben werden. Jede Sehenswürdigkeit kann mit dem Pass nur einmal besichtigt werden.
Studenten bis 25 Jahre mit gültigem internationalem Studentenausweis (ISIC) und einer Bescheinigung der heimischen Uni zahlen 70 Soles. Kinder bis zu neun Jahren haben überall kostenlosen Zutritt, von 10 bis 17 Jahren kann man für sie gegen Vorlage ihres Reisepasses ein Studententicket erwerben.
Wahlweise kann man auch ein Teilticket, ein sogenanntes Boleto Parcial erwerben, das nur 70 Soles kostet, aber keine Studentenermäßigung bietet. Folgende Teiltickets stehen zur Auswahl:
- Circuito 1: Sacsayhuamán, Qenqo, Pukapukara, Tambomachay (Gültigkeit: 1 Tag)
- Circuito 2: Museo Municipal de Arte Contemporáneo, Museo Histórico Regional, Museo de Sitio Qoricancha (gilt nicht für den Qoricancha), Centro Qosqo de Arte Nativo, Monumento al Inca Pachacútec, Parque Arqueológico de Tipon, Piquillacta (Gültigkeit: 2 Tage)
- Circuito 3: Pisac, Ollantaytambo, Chinchero, Moray (Gültigkeit: 2 Tage)
Das Boleto Turístico und das Boleto Parcial kannst du an den Eingängen der jeweiligen Sehenswürdigkeiten oder im Büro von COSITUC (Comité de Servicios Integrados Turistico Culturales-Cusco) in der Avenida Sol 103, Of. 102, kaufen. Das Büro ist montags bis samstags von 7.30 bis 18.30 Uhr geöffnet.
Budget: Wie teuer ist Cusco?
In Cusco kann man richtig viel Geld ausgeben, muss es aber nicht. Das will heißen, dass es hier zwar edle Restaurants, teure Boutiquen und kostspielige touristische Angebote gibt, aber auch günstiges Essen, günstige Souvenirs und günstige Ausflugsmöglichkeiten sind vorhanden. Je näher man im touristischen Herz der Stadt unterwegs ist, desto höher sind auch die Preise. Wer sich auf Märkten ernährt, in Schlafsälen spart und alternative Reiserouten nach Machu Picchu wählt, kommt vergleichsweise günstig davon. Dennoch ist Cusco teurer als andere Hochlandregionen.
Geldautomaten/Geld abheben
Entlang der Avenida El Sol findest du zahlreiche Banken und Geldautomaten. Dort kann man auch Währungen auf der Straße tauschen, wovon ich aber generell abrate. Sicherer ist der Tausch in einer Bank, auch wenn der Kurs in der Regel etwas schlechter als auf der Straße ist.
Klima, Wetter, beste Reisezeit
Cusco kann ganzjährig besucht werden. Von April bis Oktober regnet es wenig, dafür kann es vor allem nachts sehr kalt werden. In den übrigen Monaten, vor allem von Januar bis März ist Regenzeit, die das Reisen in der Region erschweren kann. Die meisten Touristen kommen in den Monaten Juli und August. Weniger los ist in den Monaten April und Mai sowie zwischen September und November. Nebensaison ist von Dezember bis Anfang März. In diesen Zeitraum fallen auch die peruanischen Schulferien.
Events, Feste und Feiertage
Im Jahre 1650 „beendete“ der Señor de los Temblores ein Erdbeben. Zum Dank wird das Kreuz, das ihn darstellt, jährlich am Montag der Osterwoche in einer feierlichen Prozession durch die Straßen von Cusco getragen. Während dem Fest des Kreuzes (Fiesta de la Cruz) wird das Kreuz, das die restliche Zeit des Jahres in der Capilla del Triunfo steht, auf die umliegenden Hügel gebracht.
Aufwendig feiert man in Cusco Fronleichnam (Corpus Christi) mit großen Prozessionen und Feierlichkeiten in der Kathedrale.
Zum Sonnenwendfest Inti Raymi, das überwiegend in der Inkafestung Sacsayhuamán stattfindet, kommen jährlich am 24. Juni Zehntausende Besucher, darunter viele Touristen. Sie erleben in einer Open-Air-Performance die gespielte Reinkarnation des Inka und seiner Untertanen.
Nachhaltig reisen in Cusco
Im Touristen-Hotspot Cusco fällt besonders viel Plastikmüll an. Den kann man vermeiden, indem man eine Wasserflasche mitbringt und sich diese vor Ort gegen eine kleine Gebühr, oder zum Teil auch gratis, mit Trinkwasser auffüllen lässt. Diesen Service bieten inzwischen einige Restaurants und Hotels an, zum Beispiel das unter deutscher Leitung stehende Amazon Hostal. Sie sammeln auch gebrauchte Batterien ein.
Einige Tourveranstalter wie zum Beispiel Apus Peru organisieren Clean-Up-Treks, das sind Wanderungen, bei denen unterwegs Müll eingesammelt wird.
Wer mit seiner Übernachtung soziale Projekte unterstützen möchte, kann dies in den Hotels Niños Meloc, Albergue Casa Campesina und dem Hotel San Juan de Dios tun. Reiseveranstalter mit nachhaltiger Ausrichtung sind unter anderem Responsible Travel Peru, CBCtupay und Apus Peru.
Daten und Fakten
Wie ist die Zeitumstellung in Cusco?
Die gleiche Zeit wie im restlichen Peru, also sechs Stunden hinter Deutschland, der Schweiz und Österreich. Während der europäischen Sommerzeit sind es sieben Stunden. In Peru wird die Uhr im Sommer nicht umgestellt.
Wenn du von Cusco nach Bolivien reisen solltest, dann musst du an der Grenze die Uhr eine Stunde vorstellen.
Welche Sprache wird in Cusco gesprochen?
Die offizielle Landessprache in Peru ist Spanisch. Das gilt auch für Cusco. Dort spricht aber ein Großteil der indigenen Bevölkerung zusätzlich Quechua. Je weiter du Richtung bolivianische Grenze reist, desto öfter spricht die dort lebende indigene Bevölkerung Aymara.
Wie viele Einwohner hat Cusco?
Die Stadt hat rund 400.000 Einwohner. Im gleichnamigen Departamento, dessen Hauptstadt Cusco ebenfalls ist, leben auf einer Fläche von rund 72.000 Quadratkilometern etwa 1,4 Millionen Menschen.
Auf welcher Höhe liegt Cusco?
Cusco liegt auf rund 3400 Metern Höhe. Die Luft ist hier wesentlich dünner als am Meer. An den ersten Tagen sollte man es daher ruhig angehen lassen, bis sich der Körper an die Höhe gewöhnt hat.
Was bedeutet der Name Cusco?
Cusco, das auch Cuzco, oder auf Quechua Qusqu oder Qosqo geschrieben wird, bedeutet „Nabel der Welt“.
Touristeninformation
Es gibt mehrere Anlaufstellen für Touristen, unter anderem die Infobüros von I-Peru an der Plaza de Armas, Portal de Harinas 177, und am Flughafen. Die aktuellen Öffnungszeiten und die genaue Lage finden sich auf dieser Seite.
Reiseführer für Cusco
In der siebten Auflage meines Stefan Loose Travel Handbuchs Peru/Westbolivien findest du ein ausführliches Kapitel zu Cusco und allen wichtigen Sehenswürdigkeiten der Umgebung, inklusive dem Heiligen Tal der Inka, dem Rainbow Mountain, Machu Picchu und dem Manu Nationalpark. Zahlreiche Stadtpläne und Karten erleichtern die Orientierung.
Cusco: Anreise und Weiterreise
Aufgrund seiner Größe, der hohen Anzahl von Besucherinnen und Besuchern sowie seiner zentralen Lage im südlichen Hochland ist Cusco gut über Land und aus der Luft erreichbar. Auch Zugfahrer kommen hier voll ihre Kosten.
Mit dem Flugzeug
Der Flughafen von Cusco (Code: CUZ), der Aeropuerto Alejandro Velasco Astete, liegt innerhalb der Stadt, nur rund vier Kilometer südlich des Zentrums. Er ist zwar chronisch überlastet, aber bislang die einzige Alternative. Denn obwohl ein neuer Flughafen rund 30 Kilometer nördlich von Cusco in Planung ist, gibt es viel Streit bei der Umsetzung des Projekts, dessen mögliche Umweltschäden in der Kritik stehen.
Vom Flughafen gibt es mehrere Verbindungen täglich in die Hauptstadt Lima, nach Arequipa und in die Dschungelstadt Puerto Maldonado. Gelegentlich werden auch Direktflüge nach La Paz in Bolivien angeboten.
Die Strecke vom und zum Flughafen legt man am einfachsten mit dem Taxi zurück.
Mit dem Bus
Die günstigste Weise nach Cusco zu gelangen ist mit dem Fernbus. Entsprechend Zeit, Sitzfleisch und einen guten Magen sollte man allerdings mitbringen. Besonders die Hochlandroute, die von Lima über Ayacucho nach Cusco führt ist nichts für schwache Nerven. Wer die Route an einem Stück zurücklegt, muss mit einer Fahrtdauer von mindestens 20 Stunden rechnen. Daher empfiehlt sich die Anreise in mehreren Etappen, zum Beispiel über Arequipa. Von dort gelangt man in rund zehn Stunden nach Cusco. Es lohnt sich, etwas mehr für den Komfort und die Sicherheit der Busse auszugeben.
Von Cusco gibt es zahlreiche Fernverbindungen zu allen umliegenden Orten, aber auch nach La Paz in Bolivien über Copacabana. Für die weite Anreise zur Dschungelstadt Puerto Maldonado nehmen die meisten Touristen das Flugzeug. Der Busbahnhof Terminal Terrestre liegt unweit des Pachacútec-Denkmals, südöstlich des Stadtzentrums und ist günstig mit dem Taxi erreichbar.
Mit dem Zug
Bahnfahren hat in Cusco eine lange Tradition. Leider werden die Züge inzwischen nur noch touristisch genutzt. Am bekanntesten ist die Strecke von Cusco nach Aguas Calientes, dem Ausgangspunkt für den Besuch der Ruinenstätte Machu Picchu. Nur noch wenige Züge starten direkt in Cusco vom Bahnhof Estación San Pedro. Die meisten Besucher besteigen den Zug in Poroy, rund 18 Kilometer westlich von Cusco, oder in Ollantaytambo im Urubamba-Tal. Züge nach Machu Picchu werden in verschiedenen Kategorien und Preisklassen von Peru Rail und Inca Rail angeboten. In der Hauptreisezeit ist eine Reservierung dringend ratsam.
Vom zweiten Bahnhof in Cusco, der Estación Wanchaq, fahren mehrmals wöchentlich völlig überteuerte Luxuszüge von Peru Rail über Puno nach Arequipa. Übernachtet wird in den bestens ausgestatteten Schlafwagen.