Mucugê und der Buracão-Wasserfall: Tipps für deine Reise

Im mehr als Tausend Meter hoch gelegenen Mucugê soll 1844 der erste Diamant gefunden worden sein. Entsprechend hoch ging es zur Zeit des Diamantenbooms in der damals bedeutenden Stadt her. Heute kommt man vor allem wegen des wunderschönen Buracão-Wasserfalls, der nur schwimmend durch einen Felscanyon zu erreichen ist.

Im 19. Jahrhundert war Mucugê die wichtigste Stadt der Region und eine Zeit lang mit 30.000 Einwohnern sogar größer und bedeutender als São Paulo.

Reisetipps für Mucugê

Heute ist der beschauliche Ort mit nur noch 9200 Einwohnern eine gefällige Ausgangsstation für Touren in die südliche Chapada, dabei geht es merklich ruhiger zu als in Lençóis. Im Zentrum mit den pastellfarbenen Kolonialhäusern gibt es mehrere kleine Plätze mit Bars und Restaurants.

Sehenswürdigkeiten in Mucugê

An der Praça do Garimpeiro steht eine Freilichtbühne für Musik- und Theateraufführungen, gleich nebenan ein lebendiger Bar- und Kneipen-Komplex.

Auffälligstes Denkmal aus der Diamantenzeit ist der am Fuß eines Berges angelegte Friedhof Cemitério Santa Izabel, der abends effektvoll beleuchtet wird und aus der Ferne wie eine weiße Mini-Totenstadt wirkt. Obwohl die Gräber sich stilistisch unterscheiden, wird das Gesamtensemble oft als „byzantinisch“ bezeichnet.

Beeindruckender, blendend weißer Friedhof in Mucugê

Aktivitäten & Touren

Von Mucugê aus lassen sich hervorragende Tagestouren unternehmen, vor allem zum Wasserfall Buracão, eines der schönsten Ausflugsziele der Chapada Diamantina überhaupt.

Ein weiteres nahe gelegenes Ziel sind die Marimbus-Sumpflandschaften bei Andaraí, die auch auf einem Tagesausflug von Lençóis aus besucht werden können.

Sehr eindrücklich ist auch ein Besuch des kobaltblauen Höhlensees Poço Encantado (Eintritt R$30, keine Kinder unter 12 Jahren) sowie des „blauen Sees“ Poço Azul, in dem auch gebadet werden darf. Für den Abstieg ist etwas Klettergeschick nötig (Eintritt R$30).

Auch das vier Kilometer vor Mucugê liegende Projeto Sempre Viva, in dem die vom Aussterben bedrohte endemische Sygonanthus Mucugensis gezüchtet wird, ist sehenswert. Die Blume, die nur über Tausend Meter Höhe wächst, zählte 1974 bis 1996 zu den teuersten Pflanzen der Welt und wurde in großem Stil nach Europa exportiert. Neben einem Forschungszentrum befinden sich hier auch das Museu Vivo do Garimpo (Geschichte des Diamantenabbaus) sowie einige Wasserfälle.
tgl. 8.30–17.30 Uhr, Eintritt R$10

Beliebte Sehenswürdigkeit bei Mucugê: der Höhlensee Poço Encantado

Touranbieter

Natureza Insight, Rua Dr. Rodrigues Lima 156. Touren unter anderem zum Poço Encantado, Poço Azul und Buracão. Kontakt ist per E-Mail möglich.
Di–So 14–21 Uhr

Essen & Trinken in Mucugê

Pizza da Garagem, Rua do Caetité 113. Der Italiener Max hat seine Garage verlassen und ist in ein gemütlicheres Lokal umgezogen. Hier backt er die beste Pizza der Stadt zum Einheitspreis, sie reicht locker für zwei Personen. Ein vor Ort gebrautes Weißbier, India Pale Ale oder Stout rundet den Pizzeriabesuch ab.
tgl. 18.30–22 Uhr

Dona Nena, Rua Prof. Honório Pina 140. Beste Adresse für regionale Küche. Einfach durchs Wohnzimmer von Dona Nena schreiten und schon kann man sich im Innenhof an sonnengetrocknetem Fleisch mit Zwiebeln, Kürbispüree und gehäckseltem Kaktus satt essen. Am Sonntag gibt’s Feijoada.
So–Fr 11.30–15 Uhr

Shopping/Einkaufstipps

Trilhas e Caminhos, Rua Dr. Rodrigues Lima 172. Regionale Andenken und gute Karten zur Chapada. Der freundliche Besitzer und Kartograph Roberto Sapucaia ist fundierter Kenner der Gegend und gibt gerne Auskunft (auf Portugiesisch).
Mo–Sa 9–12, 16–21, So 10–12 Uhr

Unterkünfte in Mucugê

Die Pousada Monte Azul bietet bunt dekorierte Zimmer, von denen einige eine Aussicht auf den nahe gelegenen Friedhof haben. Das Frühstück ist äußerst reichhaltig und der nette Besitzer spricht sogar etwas Deutsch (hier bei Booking.com anschauen).

Die Pousada Mucugê ist eine sehr gute Adresse, im vorderen Haus dominiert ein hübscher Kolonialstil, im moderneren Anbau warten 30 renovierte Zimmer. Auch ein Pool und Garten stehen zur Verfügung (hier bei Booking.com anschauen).

Geldautomaten/Geld abheben

Banco do Brasil, Praça Cel. Propércio.
Mo–Fr 9–13, Geldautomat Mo–Fr 9–16 Uhr

Anreise und Weiterreise

Nach Lençóis (über Tanquinho) und Ibicoara gibt es nur sehr unzuverlässige Verbindungen. Novo Horizonte und Emtram fahren angeblich dann und wann, konnten aber keine genauen Zeiten nennen. Aktuelle Infos am besten bei Senhor Gordinho von Emtram einholen.

Nach Salvador fährt die Busgesellschaft Cidade Sol Montag bis Samstag zu unchristlichen Uhrzeiten (4.30 Uhr), sowie sonntags um 20 Uhr, die Fahrt dauert neun Stunden und kostet circa R$100.

Der Wasserfall Buracão

Der bei Ibicoara liegende Wasserfall Buracão („das große Loch“) ist eines der spannendsten Ausflugsziele der Chapada Diamantina.

Am einfachsten ist er über Touranbieter von Mucugê oder als Zweitagestour von Lençóis zu besuchen. Alternativ ist die Fahrt auch per Mietwagen machbar, allerdings ist dafür fahrerische Übung nötig.

Tipps für die Anfahrt mit Mietwagen

Selbstfahrer sollten in Mucugê um 8 Uhr starten. Zunächst geht es eine Stunde 80 Kilometer auf der ordentlichen BA-142 bis zur Ortschaft Ibicoara, wo du dir einen Guide suchen musst, dies ist Voraussetzung für den Parkzutritt (Kosten etwa R$132/Tag für zwei Personen mit eigenem Fahrzeug).

Empfehlenswert sind beispielsweise der englischsprachige Luciano Nunes oder auch Sabrina von Bicho do Mato Turismo, mit Büro in der Avenida Nathan Aguiar 248. Weitere Guides vermittelt ACVIB, Tel. 77/991 031 685, zum Beispiel Romero, der auch Englisch spricht.

Von Ibicoara führt eine 29 Kilometer lange und von Schlaglöchern und Spurrillen übersäte Piste hinauf zum Parkeingang. Etwa 75 Minuten dauert die Tortur hinauf. Der Eintritt in den Park beträgt R$6 pro Person. Oben angekommen, stellt man den Wagen am Parkplatz ab und kann gleich mit der Wanderung loslegen.

Der Trek zum Wasserfall

Die ersten drei Kilometer (45 Minuten) verlaufen meist auf ebener Strecke mit nur kurzen Kletterpassagen, der folgende zehnminütige Abstieg enthält den einzigen schwierigeren Teil des Treks.

Am Fluss werden Schwimmwesten vergeben, Mutige springen von einem vier Meter hohen Felsen ins Wasser (vom Guide die richtige Stelle zeigen lassen!), die anderen klettern über Steine.

Der Guide zeigt, wie du über Steine hinweg sicher in den Fluss kommst

Von hier schwimmt man durch einen schmalen Canyon zwischen 80 Meter hohen Steilwänden Richtung Wasserfall. Das Wasser ist erfrischend kühl und wirkt wegen der Gerbstoffe des organischen Materials (Blätter, Wurzeln usw.) teefarben. Bei höherem Wasserstand muss man eventuell gegen eine Strömung schwimmen.

Um zum Wasserfall Buracão zu kommen, musst du erst mal durch einen Canyon schwimmen

Am Ende des Canyons eröffnet sich ein großes Becken, in das der majestätische Buracão aus 85 Metern Höhe hinabstürzt.

Man kann bis kurz vor den Wasserfall schwimmen, hinter die Wasserwand kriechen (vom Guide den Weg zeigen lassen) und durch den Wasserschleier hindurch springen. Auf den Felsen liegend genießt man das spektakuläre Panorama.

Gegen 15 Uhr wird der Rückweg angetreten, der oft noch zum oberen Rand des Buracão (schöne Fotos) führt, sowie zu einer Stelle mit zwei kleineren Wasserfällen (Cachoeira das Orquídeas, Rückenmassage).

Unterkünfte bei Ibicoara

Wer hier übernachten will, findet bei Portal dos Avataras in Barrinha do Mel, knappe vier Kilometer von Ibicoara, einen Hort, in dem selbst Krishna sich wohlfühlen würde. Dazu gibt’s ein gutes Frühstück und einen schönen Garten (hier anschauen).

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