Rio de Janeiro: Die westlichen Strandviertel

In der Westzone von Rio de Janeiro liegen rund um Barra da Tijuca weitere Stadtteile mit teilweise traumhaften Stränden, die dank des Metro-Ausbaus jetzt leichter erreichbar sind. Hier erfährst du, was dich in dieser bei internationalen Touristen kaum bekannten Region erwartet.

Nur wenige Rio-Besucher erkunden die Strandorte in der weiter entfernten Westzone der Stadt, dabei lohnen vor allem die hinter Barra da Tijuca immer einsamer werdenden Strände durchaus einen Tagesausflug.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Rio de Janeiro:
Das beliebte Arena Ipanema Hotel besticht durch seine vorzügliche Lage an einem kleinen Park im Stadtteil Arpoador. Die Strände von Ipanema und Copacabana sind jeweils nur einen Steinwurf entfernt. Darüber hinaus bietet das Hotel modern designte Zimmer und eine Dachterrasse mit Pool, Lounge und fantastischem Meerblick. Ein weiterer Pluspunkt ist das Engagement der Hotelleitung für nachhaltigen und umweltfreundlichen Tourismus. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Die Praia Grumari ist der ursprünglichste und sauberste Strand von Rio de Janeiro

São Conrado

Von Leblon weiter in südwestlicher Richtung gelangt man über die schöne Küstenstraße Avenida Niemeyer nach etwa drei Kilometern zunächst nach São Conrado. Schon von weitem ist der 842 Meter hohe Tafelberg Pedra da Gávea zu sehen, angeblich der größte Küstenmonolith der Welt. Unter ihm beziehungsweise an dem zum Baden weniger geeigneten Strandabschnitt Praia do Pepino landen Drachenflieger und Paraglider, man kann im Tandem ab Pedra Bonita mitfliegen. Hinter São Conrado breitet sich am Hang die riesige Favela Rocinha aus, die sich auch mit Guides besichtigen lässt.

Paraglider über São Conrado

Barra da Tijuca

Ein Stück weiter beginnt das moderne Mittelschichtviertel Barra da Tijuca, das erst in den letzten zwei Jahrzehnten explosionsartig angewachsen ist. Zu den Olympischen Spielen 2016 wurde im Rahmen mehrerer Stadtprojekte auch die Metro bis in das entlegene Olympia-Viertel ausgebaut, wodurch ein Besuch der hiesigen Sehenswürdigkeiten und Strände nun kein großer Aufwand mehr ist. Die Anfahrt ist per Metro bis Endstation Jardim Oceânico recht leicht machbar.

Der Stadtteil Barra da Tijuca im Westen von Rio

Wegen des US-amerikanisch anmutenden Lebens- und Wohnstils wird es auch das Florida oder Miami Brasiliens genannt. Zu den inzwischen bald 400.000 Einwohnern zählen neben (Fußball-)Stars und Sternchen überwiegend Familien mittlerer und höherer Angestellten, häufig abgeschottet von der Außenwelt in vielgeschossigen Hochsicherheits-Condomínios. Besonderes Merkmal des Viertels sind auch die vielen Einkaufstempel, unter anderem das riesige Barra Shopping.

In Barra da Tijuca können sich manche wie in Florida oder Miami fühlen

Für den Besucher weitaus attraktiver ist da schon die Praia da Barra, dem mit über 14 Kilometern längsten Strand der Stadt. Seit dem Bau der Metro ist er einfach und schnell zu erreichen und man stolpert hier nicht wie an der Copacabana andauernd über die Liegestühle anderer Menschen. Voll wird es nur an Wochenenden, dann wird die Barra zum beliebten Badeort der Cariocas und zu einem Treff für Surfer und Stand-up-Paddler. An der berühmten Barraca do Pepê im vorderen Teil des Strandes treffen sich oft Promis, in der Nähe ist eine Kitesurfschule.

Ein schöner, 14 Kilometer langer Strand gehört zu Barra da Tijuca
Promenade mit Strandbar in Barra da Tijuca

Recreio dos Bandeirantes

Hinter Barra da Tijuca folgt noch Recreio dos Bandeirantes, Rios letzter Stadtteil am Atlantik. Die Praia do Recreio ist wegen der Entfernung und der wenigen Anwohner ruhiger und noch weniger besucht als der Strand von Barra. Das architektonische Bild ist angenehmer, die meisten Häuser besitzen nur zwei bis drei Stockwerke.

Blick auf Recreio dos Bandeirantes

Pedra do Pontal

An der Landspitze Pontal do Recreio liegt in der Nähe des Posto 12 ein gewaltiger Felsen im Meer, der 125 Meter hohe Pedra do Pontal. Der Megafelsen trägt den Spitznamen Macumba, man könnte es sinngemäß mit „Zauberfelsen“ übersetzen. Der Fels kann über einen kleinen Pfad bestiegen werden, der nur bei Ebbe erreichbar ist, dann sogar fast trockenen Fußes über eine Sandbank. Von ganz oben bieten sich wunderbare Aussichten. Der Pfad selbst ist jedoch teilweise steil und erfordert an einigen Stellen etwas Mut und Klettergeschick. Auch sollten Gegenstände in einem Rucksack getragen werden, sodass man die Hände für den Aufstieg frei hat. Manche gehen deswegen gar nicht ganz hoch, denn auch schon vorher gibt es viele herrliche Ausblicke.

Der Pedra do Pontal trennt die beiden Strände des Stadtteils. Wer auf dem Felsen steht, sieht zur rechten Seite die Praia do Recreio und zur linken Seite die Praia do Pontal oder eben Praia da Macumba. Es ist eine spektakuläre Szenerie, an der sich gerne auch die lokale Surfergemeinde trifft.

Surfer am Macumba-Felsen in Recreio dos Bandeirantes

Prainha

Knapp zwei Kilometer weiter folgt ein üppiges grünes Naturschutzgebiet. Hier findet sich zwischen hohen Felsen der landschaftlich sehr reizvolle kleine Strand Prainha, das ist die Verniedlichung des portugiesisches Wortes Praia, bedeutet also das „Strändchen“. Angesichts seiner Größe ein durchaus zutreffender Name.

Die Prainha erhielt Ende 2012 als erster und bisher einziger Strand von Rio das Nachhaltigkeitszertifikat „Bandeira Azul“, ausgestellt von der NGO „Foundation for Environmental Education“. Auch gilt er als Rios Surfspot Nummer Eins. Die einfachste und schnellste Art dorthin zu kommen ist mit der Metro bis Jardim Oceânico in Barra und weiter mit Taxi oder Uber. Mit dem Bus kann es dauern.

Ein Kleinod im Westen von Rio de Janeiro: das zauberhaft gelegene Strändchen Prainha

Grumari

Wer schon bis zur Prainha gelangt ist, will vielleicht auch noch drei Kilometer weiter bis Grumari fahren. Der ebenfalls schön in der Natur gelegene Strand ist der ursprünglichste und sauberste von ganz Rio. Am Ende befindet sich ein Felsen, der als Wellenbrecher fungiert. Dort gibt es mehrere Strandbars, an denen Fisch und Meeresfrüchte serviert werden. Fährt man die Straße etwas weiter hoch, gelangt man zu der Aussichtsplattform Mirante de Grumari.

Hundert Meter weiter folgt das berühmte Meeresfrüchtelokal Point de Grumari, von dort schweift der Blick über einen weiteren Küstenabschnitt. Das Restaurant öffnet täglich von 11 bis 19 Uhr.

An Wochenenden viel besucht, unter der Woche weniger: die Praia Grumari

Praia de Abricó

Am Anfang des Strandes von Grumari befindet sich übrigens an einem felsigen und halbwegs sichtgeschützten Abschnitt der einzige offizielle Nacktbadestrand von Rio, Praia de Abricó, der im Sommer von bis zu 300 Naturalisten besucht wird. Die Besucherzahl wird hier strikt begrenzt und Besucher haben sich an einige Regeln zu halten, so besteht zum Beispiel Fotoverbot und das Ablegen der Kleidung ist an Wochenenden und Feiertagen in jedem Fall Pflicht.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11–17 Uhr, Samstag und Sonntag 9–18 Uhr

Die Praia de Abricó ist einer von nur wenigen FKK-Stränden in Brasilien

Hotels & Unterkünfte

Wegen der großen Entfernung zum Zuckerhut, der Copacabana und den anderen Sehenswürdigkeiten fehlt den meisten internationalen Besuchern in Barra da Tijuca das typische Rio-Feeling und nur wenige suchen sich eine Unterkunft hier am Rande der Stadt. Wer es trotzdem tut, findet schöne und unter der Woche meist leere Strände sowie eine ganze Reihe exzellenter und moderner Hotels.

Hier noch einige weitere Hotel-Tipps für deinen Aufenthalt in Rio de Janeiro.

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