Rio de Janeiro: An der weltberühmten Copacabana

Copacabana ist der berühmtesten Stadtstrand der Welt und wichtigster Touristen-Stadtteil in Rio de Janeiro. Hier findest du nützliche Tipps und Infos zu Sehenswürdigkeiten, Strand, Ausgehmöglichkeiten, Hotels und Nahverkehr in Copacabana sowie dem kleinen Nachbarbezirk Leme.

Fast jeden Rio-Besucher zieht es schnell an die Copacabana, um gleich den berühmtesten Stadtstrand der Welt zu sehen. Die Praia de Copacabana ist nicht nur ein Symbol für Rio, sondern schon ganz Brasiliens. Hier bieten sich herrliche Ausblicke über die ganze Bucht und es reiht sich eine Strandbar an die nächste.

Ein Spaziergang auf der kilometerlangen Promenade mit den wellenförmigen portugiesischen Pflastersteinen ist auch ein Streifzug durch eine glorreiche Geschichte, die 1923 mit der Eröffnung des Copacabana Palace Hotels begann und bis heute ihren Glamour bewahrt hat.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Rio de Janeiro:
Das beliebte Arena Ipanema Hotel besticht durch seine vorzügliche Lage an einem kleinen Park im Stadtteil Arpoador. Die Strände von Ipanema und Copacabana sind jeweils nur einen Steinwurf entfernt. Darüber hinaus bietet das Hotel modern designte Zimmer und eine Dachterrasse mit Pool, Lounge und fantastischem Meerblick. Ein weiterer Pluspunkt ist das Engagement der Hotelleitung für nachhaltigen und umweltfreundlichen Tourismus. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Strandbesuch in Copacabana mit Blick auf den Zuckerhut im Hintergrund

Wissenswertes vorab

Lange Zeit war die Copacabana unbesiedelt und schwer oder nur per Boot zu erreichen, bis 1892 vom Stadtteil Botafogo aus ein Verbindungstunnel gebaut wurde und die Straßenbahn erste Wochenendausflügler vom Zentrum bis ans Meer brachte.

Doch nur wenige wollten damals ihr Domizil hierher verlegen, der große Ansturm begann erst in den 1940er-Jahren. Viele schöne Villen entstanden, das gesellschaftliche und kulturelle Leben blühte auf, in den Bossa-Nova-Lokalen spielten die bedeutendsten Musiker des Landes.

Auch für die Konsumwelt wurde das Viertel Trendsetter: 1952 eröffnete das erste Fast-Food-Lokal Brasiliens und 1955 der erste Supermarkt. Und 1970 schuf der halb deutschstämmige Landschaftsarchitekt Roberto Burle Marx hier eines seiner berühmtesten Werke: die erste Strandpromenade Brasiliens mit dem unverwechselbaren „Wellenmuster“, bestehend aus weißem Kalkstein und schwarzem und rotem Basalt.

Heimliches Wahrzeichen von Rio: die Promenade von Copacabana mit dem Wellenmuster
Ein breiter, kilometerlanger Strand: das Gesicht der Copacabana

In den 1970er-Jahren setzte ein Prozess der sozialen Umstrukturierung ein. Die Reichen oder deren Kinder zogen nach Ipanema um und die meisten der schönen alten Villen wurden durch billige Hochbauten ersetzt.

Immer mehr bestimmte die untere Mittelschicht den Charakter des Viertels, in den 1980er-Jahren führte eine allgemeine Wirtschaftskrise zu einem drastischen Anstieg der Kriminalität. Seit den 1990er-Jahren erholte sich das Viertel, die historische Architektur ist zwar kaum noch vorhanden, aber die Copacabana ist nun sicherer und sauberer geworden.

Unterwegs an der breiten Strandpromenade Avenida Atlântica

In einem der am dichtesten besiedelten Areale der Welt wohnen heute circa 150.000 Menschen aller sozialen Schichten und Hautfarben, ein Drittel davon Rentner, mehr als in jedem anderen Stadtteil des Landes.

Copacabana ist aber auch das Viertel der Touristen, denn hier befinden sich die meisten Hotels, auch gibt es an der Avenida Atlântica und besonders in den Seitenstraßen viele nette Bars und Restaurants.

In den Seitenstraßen ist Copacabana überraschend grün und reich an alten Bäumen

Spaziergang von Leme bis ans Ende der Copacabana

Die Strandpromenade zwischen Leme und Copacabana ist 4,2 Kilometer lang, ein Kilometer davon führt durch Leme und 3,2 Kilometer durch Copacabana. Du kannst die Strecke einmal ganz ablaufen und so jeden Meter des wichtigsten Strandes Brasiliens kennenlernen.

Der Stadtteil Leme

Wer das erste Mal in Rio ist, hält das kleine Viertel Leme meistens für einen Teil der Copacabana. Die beiden Strände gehen nämlich nahtlos ineinander über, nur die breite Avenida Princesa Isabel markiert einen Trennungsstrich.

Halb um den Felsen Morro do Leme herum führt ein Weg, der gerne von Anglern genutzt wird („Caminho dos Pescadores“). Hier an der sogenannten Mureta do Leme haben sich mehrere belebte Bars angesiedelt, vor allem kurz vor Sonnenuntergang ist hier einiges los. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Blick über die gesamte Bucht und den Corcovado. Es wäre ein guter Startpunkt für die kleine Stadtwanderung.

Wer vor dem Eintauchen in die Copacabana noch einen Eindruck eines typischen Wohngebiets der Südzone von Rio bekommen möchte, kann auch ein Stück durch die parallel zum Strand verlaufende Rua Gustavo Sampaio schlendern. In der schattigen, grünen Hauptstraße von Leme liegen viele kleine Bars, Restaurants und Geschäfte.

Die besten Viertel von Rio liegen an den Atlantikstränden, hier der Blick von Leme auf die Copacabana

Der Strand von Copacabana

An der Praia de Copacabana ist sieben Tage pro Woche Sonntag und auch ein Treffpunkt der Paradiesvögel. Der Sandstreifen ist sehr breit und das Wasser meistens zum Baden geeignet, nur höhere Wellen und häufige Strömungen mahnen zur Vorsicht (Gefahren werden durch rote Hinweistafeln angezeigt).

Sieben Tage Sonntag: am Strand von Copacabana

An der Promenade fallen neben den vielen Strandbars auch die bereits erwähnten wellenförmig angeordneten portugiesischen Pflastersteine ins Auge, deren inzwischen weltberühmtes Muster auf Burle Marx zurückgeht.

Unterwegs siehst du auf der rechten Seite viele Hochhäuser und nach links bietet sich ein toller Blick aufs Meer und den Strand mit seinen zahlreichen Sonnenanbetern und Sportlern.

Futevôlei-Spieler am Strand von Copacabana

Praça do Lido

Nach kurzer Zeit taucht rechts die Praça do Lido auf, ein kleiner Park, bei dem sich auch eine Churrascaria befindet. Dieser Stelle solltest du vor allem aus logistischen Gründen Beachtung schenken, denn von hier aus fahren die Vans zum Corcovado ab. Sehr praktisch!

Treffpunkt der Paradiesvögel, Künstler und Erschaffer beeindruckender Sandskulpturen – auch das ist die Copacabana

Rund um das Copacabana Palace

Kurz darauf stößt du auf den neoklassizistischen Prachtbau des 1923 eröffneten Grandhotels Copacabana Palace, das von dem Negresco in Nizza und dem Carlton in Cannes inspiriert wurde. Es trug viel zum Copacabana-Mythos bei, wohnten doch hier von 1923 bis heute viele Prominente, die die „Prinzessin des Meeres“, wie das Viertel auch genannt wird, erst weltberühmt machten.

In der Nachbarschaft standen zu jener Zeit nur wenige vereinzelte Villen, bis ab 1942 ein großer Umzug der Reichen ans Meer begann. Alles, was Geld und Namen hatte, zog an die Copacabana.

In den 1950er- und 60er-Jahren war das Viertel der gesellschaftliche Treffpunkt schlechthin, in den zahlreichen Bossa-Nova-Lokalen traten die bedeutendsten Musiker des Landes auf. Es waren die „Goldenen Jahre“ der Copacabana.

Seit einigen Jahren gehört das Copacabana Palace zur Hotelkette Belmond, die wiederum 2019 von dem französischen Luxusgüterhersteller LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton übernommen wurde. Wer sich hier einmietet, sucht vor allem eins: Luxus.

Das Copacabana Palace ist fast schon eine Sehenswürdigkeit von Rio und hilfreicher Orientierungspunkt im Stadtteil
Die prächtige neoklassizistische Fassade des Copacabana Palace Hotels

Die Kneipenmeile Baixo Copa

An der Promenade reiht sich nun eine Strandbar an die andere und am Wochenende gibt’s abends oft Livemusik. Zwischen Rua Constante Ramos und Rua Miguel Lemos liegt der interessanteste Ausgehbezirk Copacabanas, der sogenannte Baixo Copa, wo viele belebte Bars Publikum anlocken.

Fischerkolonie

Am südlichen Ende des Strandes befindet sich bei einer Landzunge eine Fischerkolonie (Colônia dos Pescadores) mit einem kleinen Fischmarkt. Fast jeder schießt hier ein paar Fotos von den bunten Booten mit Strand und Zuckerhut im Hintergrund. Es ist auch wirklich ein fast perfektes Panorama.

Dies ist zugleich einer der ruhigeren Abschnitte des Copacabana-Strandes. Wem es im Hauptbereich zu voll ist, der findet hier fast immer etwas Platz, um sich auszustrecken.

Beliebtes Motiv: Fischerboote an der Copacabana mit Zuckerhut im Hintergrund
Die Copacabana am ruhigeren Südende

Künstlerdenkmäler

Dort begegnest du auch den Denkmälern zweier großer brasilianischer Persönlichkeiten: dem auf einer Bank sinnierenden Dichter Carlos Drummond de Andrade (1902–87) und etwas weiter dem fröhlich grüßenden Komponisten Dorival Caymmi (1914–2008), einer der bedeutendsten Musiker des Landes, der zwar aus Bahia stammte und oft die afrobrasilianischen Traditionen besang, aber früh nach Rio gezogen ist und hier seinen großen musikalischen Erfolg begründete.

Jovial und freundlich: die Statue der Musiklegende Dorival Caymmi bei der Fischerkolonie in Copacabana
Ernst und nachdenklich, wie es sich für einen Poeten gehört: Carlos Drummond de Andrade

Forte de Copacabana mit Museum und Cafés

Gleich dahinter liegt eine Festung namens Forte de Copacabana (1914). Früher stand dort eine Kapelle, in der eine vom Titicacasee stammende Heiligenfigur der Nossa Senhora de Copacabana aufbewahrt wurde, von daher rührt auch der Name des Viertels.

Die Festung ist zur Besichtigung freigegeben und enthält ein Historisches Militärmuseum. Das Besondere dieses Ortes ist jedoch der wunderschöne Blick über die Copacabana und den Zuckerhut, besonders von der Spitze der Landzunge, wo sich ein Felsen besteigen lässt.

Am besten, du genießt den weiten Blick über die Bucht an den Außentischen eines der beiden schönen Kaffeehäuser.

Ruhepunkt in der Großstadt: Kaffeehaustische mit Meerblick im Forte de Copacabana
Blick von der Festung auf die Bucht von Copacabana

Am begehrtesten sind die weiter vorne liegenden Tische des berühmten Kaffeehauses Colombo. Falls dort alles besetzt ist, findet man oft noch ein paar Schritte weiter im Café 18 do Forte, das denselben prächtigen Ausblick bietet, einen freien Platz.

Beim Betreten der Anlage ist übrigens ein Eintritt fällig, auch wenn man nicht ins Museum, sondern nur einen Kaffee trinken möchte – dennoch ist dies sehr lohnenswert und man sollte sich von diesem kleinen Obolus nicht abschrecken lassen.

Besonders schön ist die Stimmung bei den gelegentlich in dieser herrlichen Szenerie stattfindenden Konzerten und kulturellen Veranstaltungen, Programm siehe Website.

Öffnungszeiten Außenanlagen: Di–So 10–19 Uhr, Museum Di–So 10–18 Uhr

Eintritt für Museum und Außenanlagen R$10, Personen über 60 Jahre zahlen die Hälfte, Kinder unter 6 Jahren dürfen umsonst rein, Dienstag ist der Zugang gratis

Beim Forte de Copacabana liegen zwei Cafés mit traumhafter Aussicht, hier die Außentische des Kaffeehauses Colombo
Gute Alternative: Café 18 do Forte

Weiter bis Arpoador

Gleich hinter der Festung von Copacabana beginnt das kleine Strandviertel Arpoador, das wegen der stärkeren Wellen viel von Surfern besucht wird (Shops mit Brettverleih finden sich rundherum).

Parque Garota de Ipanema

Um zum Strand zu kommen, gehst du zuerst knapp 200 Meter durch die schattige Rua Francisco Otaviano und biegst dann links in einen kleinen Park ein, den Parque Garota de Ipanema. Es ist eine Abkürzung, um zu einem der berühmtesten Strandfelsen der Stadt zu kommen. Falls das Tor zum Park geschlossen sein sollte, kannst du einfach den daneben liegenden schmalen Fußweg benutzen.

Durch die grüne Rua Francisco Otaviano
Auf der Rückseite des Parque Garota de Ipanema am Arpoador-Felsen

Pedra do Arpoador

Auf der anderen Seite des Parks siehst du gleich hinter dem Posto 7 eine ins Meer ragende Felsformation: den Pedra do Arpoador.

Autofreie Promenade am Pedra do Arpoador

Von dieser felsigen Landzunge aus genießt man im Sommer den herrlichsten Sonnenuntergang Rios. Auch tagsüber bietet sich ein sensationeller weiter Blick über die Strände von Ipanema und Leblon bis hin zu den Zwillingsfelsen der Dois Irmãos.

Die zu Arpoador gehörende kurze Promenade ist an ihrem Anfang noch verkehrsberuhigt und geht dann in die berühmte Strandavenida von Ipanema über. Hier gibt es mit der Arp Bar auch eines der ganz wenigen direkt am Strand gelegenen Bar-Restaurants der Stadt, die über den Status eines Kiosks hinausgehen. Neben einer Außenterrasse kann man sich auch an die Tische auf der Promenade setzen und beim Blick aufs Meer an einem Cocktail nippen oder etwas von der Karte bestellen.

Arpoador ist übrigens auch der Strand, an dem 1948 zum ersten Mal eine Frau im Bikini gesichtet wurde: Es war die deutsche Künstlerin und Modeschöpferin Miriam Etz.

Weiter Blick vom Pedra do Arpoador auf Ipanema und Leblon, dahinter thronen die Zwillingsfelsen Dois Irmãos

Hotels & Unterkünfte

Copacabana ist der bei Touristen mit Abstand beliebteste Stadtteil mit dem größten Angebot an Hotels und Unterkünften. Hier liegt der Traumstrand vor der Haustür, es gibt jede Menge Restaurants und Bars und die Lage ist wegen der Nähe zum Zentrum und nach Ipanema ideal. Abseits vom Strand sorgen viele hohe Bäume für kühlenden Schatten und auch im Hochsommer für noch erträgliche Temperaturen. Mit drei Metrostationen und vielen Bushaltestellen ist die öffentliche Verkehrsanbindung hervorragend. Wenn auch du dich in Copacabana einquartieren möchtest, findest du hier eine Übersicht aller Hotels.

Auch in Leme gibt es einige gute Unterkünfte. Die Qualitäten dieses kleinen Stadtteils sind fast dieselben wie in Copacabana, nur geht es hier etwas ruhiger zu.

Im Süden geht Copacabana in den Mini-Bezirk Arpoador über, der offiziell nicht als Stadtteil gilt und irgendwie auch halb zu Ipanema zählt. Die Lage ist strategisch günstig, da du hier exakt zwischen den beiden berühmtesten Stränden von Rio weilst.

Und hier zum Abschluss noch schnell unsere Hotel-Tipps für deinen Aufenthalt in Rio de Janeiro.

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