Belo Horizonte: Tipps für deine Reise

Belo Horizonte, die Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais, gilt als eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität in Lateinamerika. Hier geben wir dir Informationen zu den besten Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten, Unterkünften, Nachtleben und Anreise und sagen dir, wo du die berühmte mineirische Küche probieren kannst.

Belo Horizonte ist mit 2,7 Millionen Einwohnern die sechstgrößte Stadt Brasiliens. Betrachtet man den urbanen Großraum, so bildet er mit knapp sechs Millionen Menschen die drittgrößte Metropolregion Brasiliens, hinter São Paulo und Rio de Janeiro. Es gibt in der Stadt viele öffentliche Parks, imposante Bauten in neoklassizistischem wie modernem Stil, Museen und ein reiches kulturelles und gastronomisches Angebot sowie eine ausgeprägte Nightlifeszene. Mit viel Stolz in der Stimme sprechen die Einheimischen von der „Stadt der 1001 Kneipen“.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Belo Horizonte:
Das Ouro Minas Hotel liegt in strategisch günstiger Lage fast genau zwischen dem Zentrum und Pampulha, sodass alle Sehenswürdigkeiten auf kurzen Fahrten mit Uber oder Taxi erreichbar sind. Das elegant-klassisch gestaltete Hotel strahlt noch den alten Glanz und Glamour der Stadt aus und bietet neben einem Pool auch ein exzellentes Restaurant. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Stadtpark mit See im Zentrum von Belo Horizonte

Reisetipps für Belo Horizonte

Hier findest du alles, was du für deine Reise wissen musst.

Wissenswertes vorab

Im Laufe des 18. Jahrhunderts überholte die brasilianische Ausbeute die Gesamtmenge an Gold, die Spanien aus seinen Kolonien herausgeholt hatte. Der Pro-Kopf-Ertrag der schwarzen Sklaven war damals der höchste in der ganzen Welt – und die Arbeiter waren bereits nach fünf Jahren Fronarbeit erledigt. „Weihestätten für Verbrechen, Vagabunden und Übeltäter“ nannte ein portugiesischer Kolonialbeamter das Eldorado in Minas Gerais, ein anderer rühmte den kulturellen und materiellen Reichtum.

Verständlich, dass hier Aufstände gegen die portugiesischen Ausbeuter stattfanden, die nur daran interessiert waren, das Gold und die Edelsteine aus dem Lande zu schaffen. Den widerspenstigen Geist sagt man den Bewohnern von Minas bis heute nach, doch die Mineiros trügen ein Herz aus Gold unter einer eisernen Brust.

Im hügeligen Bergland von Minas Gerais entdeckten die portugiesischen Kolonialisten große Schätze

Orientierung

Der Bundesstaat Minas Gerais besteht hauptsächlich aus Hochländern, Plateaus und Hochebenen im Südosten Brasiliens. Die Hauptstadt Belo Horizonte liegt zu Fuße der Serra do Curral, Teil des Espinhaço-Massivs, welches bis weit in den Bundesstaat Bahia im Nordosten Brasiliens hineinreicht.

Der nahegelegene Nationalpark Serra do Cipó ist auch Teil dieser Bergkette und lockt Naturfreunde mit charmanten kleinen Hotels und zahlreichen Wasserfällen und kristallklaren Bergquellen. Die größeren wildlebenden Säugetiere der Region haben sich hier ihren Rückzugsraum erhalten können, werden aber nur selten gesichtet: Mähnenwölfe, Ameisenbären, Pumas, Jaguare, Tapire, verschiedene kleine Affenarten und unzählige endemische Vogelarten, Reptilien und Fische.

„BH“ (ausgesprochen Be-Agá) ist, wie Brasília, eine Planstadt und wurde erst 1897 gegründet. Denn lange Zeit war Belo Horizonte nicht viel mehr als eine Durchgangsstation zwischen den damals wichtigen Orten Ouro Preto und Sabará. Die Straßen sind, im großen Rahmen, schachbrettförmig angelegt, im kleinen jedoch von einem diagonalen System durchkreuzt, was dazu führt, dass man sich hier viel leichter verläuft als anderswo. Um das Zentrum herum führen ringförmige Umgehungsstraßen.

In der Stadt selbst dominiert der Dienstleistungs- und Handelssektor, doch südöstlich davon bis kurz vor Ouro Preto befindet sich eine der größten Eisenerz-Lagerstätten der Welt. Sobald man in Richtung Ouro Preto aus der Stadt herausfährt, erblickt man die offenen Tagebauten und riesigen Bagger.

Minas Gerais besitzt wunderbare Natur, wie hier in der Serra do Cipó

Was du in Belo Horizonte machen kannst

Es empfiehlt sich, für Belo Horizonte und das Instituto Cultural Inhotim drei Tage einzuplanen. Doch kommen die wenigsten Besucher nur deswegen. Belo Horizonte ist vor allem eine Drehscheibe, um zu den mineirischen Barockstädten und Nationalparks zu gelangen. Eine empfehlenswerte Route wäre es beispielsweise, über Ouro Preto die königliche Goldroute entlang bis nach Rio de Janeiro zu reisen. Hierzu bieten sich die Überlandbusse, Mietwagen oder ortskundige Guides an.

Abendlicher Blick von der Gebirgskette Serra do Curral auf Belo Horizonte

Sehenswürdigkeiten in Belo Horizonte

Jeweils einen Tag solltest du den Sehenswürdigkeiten im Zentrum und in Pampulha widmen. Während rund um die Praça da Liberdade Museen, neoklassizistische Architektur und schöne Grünanlagen zu finden sind, lohnt sich ein Abstecher in den Vorort Pampulha wegen eines schönen Sees und der dort errichteten Bauten von Oscar Niemeyer, vor allem der berühmten Kirche Igreja de São Francisco de Assis. Das gesamte modernistische Ensemble in Pampulha gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Am späten Nachmittag kannst du dann noch die Aussichtspunkte im Stadtteil Mangabeiras aufsuchen.

Last but not least sollte bei keinem Belo-Horizonte-Besuch ein Tagesausflug zum herausragenden „Garten der Künste“ Instituto Cultural Inhotim fehlen. Dafür brauchst du einen ganzen Tag.

Belo Horizonte ist eine Stadt der Kunst: Wandmalerei mit typographischem Design

Im Zentrum

Seit dem 2010 erfolgten Umzug der Landesregierung in das neue und ebenfalls von Niemeyer konzipierte Regierungsviertel Cidade Administrativa vor den Toren der Stadt hat sich das Zentrum um die Praça da Liberdade zu einem kulturellen Hotspot gewandelt. In den imposanten eklektischen Gebäuden ehemaliger Landesministerien ist ein Circuito Liberdade entstanden, ein „Rundgang am Platz der Freiheit“, mit insgesamt vier öffentlichen Museen, einer Bibliothek und einer Galerie direkt am Platz, sowie im näheren Umkreis noch weiteren neun Kultureinrichtungen. Der Zutritt an allen Orten ist kostenlos, englischsprachige Guides sind auf Anfrage oft verfügbar.

Circuito Liberdade: Rings um die Praça da Liberdade befinden sich etliche Museen und Kulturzentren

Praça da Liberdade

Die wunderschöne, im 19. Jahrhundert nach französischem Vorbild angelegte Praça da Liberdade ist eine der Hauptbühnen des städtischen Lebens in Belo Horizonte. Inmitten von viel Grün treffen sich hier die Einheimischen, flanieren Paare zwischen Blumenbeeten, laufen Jogger um einen Musikpavillon. Um den Platz herum reihen sich imposante Gebäude, und sehenswerte Museen aneinander. Hier kannst du, einschließlich der Besichtigungen, einen halben Tag verbringen. Den Rundgang könntest du am nordwestlichen Ende des Platzes beim Memorial Minas Gerais Vale beginnen und dann gegen den Uhrzeigersinn die Sehenswürdigkeiten nacheinander ansteuern.

Memorial Minas Gerais Vale

Erste Station ist das hervorragende Memorial Minas Gerais Vale, das auf drei Etagen die Geschichte und Kultur des Bundesstaates Minas Gerais anhand von kreativen Installationen beschreibt und Werke einiger seiner herausragenden Künstler zeigt. Ansässig ist es in einem prachtvoll restaurierten Gebäude von 1897, in dem früher das Wirtschaftsministerium seinen Sitz hatte. Am besten fährst du als Erstes mit dem Fahrstuhl hoch und beginnst den Rundgang ganz oben, über die Treppen führt der Weg dann zurück über die Ausstellungssäle nach unten.

Im dritten Stock sind zunächst wechselnde Kunstausstellungen zu sehen, außerdem gibt es einige Dauerausstellungen zur Volkskunst und Folklore von Minas Gerais. In der zweiten Etage warten unter anderem die Nachbildung einer Kolonialoper im Miniaturformat, ein Raum mit typischen Gegenständen eines lokalen Bauernhofs oder ein interessanter Saal, in dem mithilfe von Projektoren die Geschichte der Sklavenhaltung beleuchtet wird. Auch der touristischen Vielfalt von Minas Gerais ist ein Raum gewidmet. Großes Highlight sind im Erdgeschoss die Werke des weitgereisten und preisgekrönten Fotografen Sebastião Salgado, ein Mineiro, der sein Leben dem Schutz der indigenen Völker gewidmet hat.

Während der Besichtigung sind in vielen Sälen Monitore zu sehen, auf denen begleitende Videos laufen, die allerdings auf Portugiesisch gesprochen sind und keine Untertitel anbieten. Vieles von dem Gezeigten versteht man zwar auch so, besser ist es aber, eine Führung mit einem der englischsprachigen Guides zu machen, die sich am Eingang zur kostenlosen Begleitung anbieten.

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa 10–18, Do 10–22, So 10–16 Uhr

Museu das Minas e do Metal

Direkt daneben liegt das Museu das Minas e do Metal, das an den engen Banden zwischen dem Land und seinem Reichtum an Mineralien anknüpft und zwischen kolossalen Säulen eine moderne interaktive Sammlung birgt, zu der unter anderem ein Aufzug gehört, der die Fahrt in einen Minenschacht simuliert.

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr–So 12–18, Do 12–22 Uhr

Espaço do Conhecimento UFMG (Planetarium)

Ein Haus weiter triffst du auf einen „Wissensraum“ der staatlichen Universität von Minas Gerais. In dem stattlichen Würfel befindet sich im Obergeschoss ein Planetarium mit Teleskop, das jedoch nur in der regenärmeren Zeit zwischen März und November genutzt werden kann.

Öffnungszeiten: Di–Fr, So 10–17, Sa 10–21 Uhr, Eintritt R$10

Biblioteca Pública

Am südlichen Ende der Westflanke steht ein etwas verfallenes postmodernes Gebäude, das von der Bevölkerung Belo Horizontes nie angenommen wurde und den wenig schmeichelhaften Beinamen „Rainha da Sucata“, die Abfallkönigin, erhielt. Gleich dahinter, auf der anderen Seite der großen Straße, thront die moderne, von Oscar Niemeyer entworfene Stadtbibliothek Biblioteca Pública.

Eines von vielen Niemeyer-Bauwerken: die öffentliche Bücherei

Palácio da Liberdade

Schon vom Platz der Freiheit aus fällt die lange Palmenallee ins Auge, die direkt zum neoklassizistischen Palácio da Liberdade führt. Der Palast war bis 2009 Verwaltungssitz des Gouverneurs. An einigen Wochentagen kann das pompöse Innere bestaunt werden. Man meldet sich bei der Pforte an und wird dann, je nach Verfügbarkeit, einer der Gruppen zugeteilt, die im stündlichen Abstand circa einstündige Führungen antreten.

Öffnungszeiten Palácio da Liberdade: Mi–So 9–16.30 Uhr

Blickfang an der Praça da Liberdade ist der gleichnamige Palast

Edifício Niemeyer

Auf der anderen Seite der Praça da Liberdade ist das kurvenförmige Wohnhaus Edifício Niemeyer von 1956 das optische Highlight. Das zwölfgeschossige Wohnhaus repräsentiert Niemeyers Schaffen in Belo Horizonte wie kaum ein anderes seiner modernistischen Werke und zählt immer noch zu den begehrtesten und teuersten innerstädtischen Wohnadressen.

Centro Cultural Banco do Brasil

Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes, im imposanten eklektizistischen Bau des ehemals hier residierenden Innenministeriums, bietet das Centro Cultural Banco do Brasil heute wechselnde Kunstausstellungen und in seinem riesigen überdachten Innenhof Platz für ein einladendes Café. Im dritten Stock triffst du auf vier perfekt klimatisierte Säle, in denen oft Werke großer Künstler zu sehen, zuletzt unter anderem von Marc Chagall. Die zweite Etage beherbergt historische Möbel aus den Ministerialzeiten ab 1930 und im Erdgeschoss befinden sich ein modernes Auditorium für 265 Zuschauer, das für Konzerte und Theateraufführungen genutzt wird. Am schönsten ist aber der Innenhof: eine wunderbare Ruheoase inmitten des lebendigen Zentrums von Belo Horizonte.

Öffnungszeiten: Mi–Mo 10–22 Uhr

Museu de Artes e Ofícios

Etwa einen Kilometer nördlich von der Praça da Liberdade liegt der prächtige, 1922 eingeweihte Bahnhof Estação Ferroviária an der Praça da Estação, in dem sich heute ein sehenswertes Museum zur Geschichte der Arbeit befindet. Die Ausstellung entstammt der Privatsammlung von Angela Gutierrez, Tochter des Besitzers eines großen Bauunternehmens. Das Museum verteilt sich über zwei Gebäude: Nach Besichtigung der Abteilung A geht es durch einen Tunnel unter den Bahngleisen zur Abteilung B. Gezeigt wird eine riesige Vielzahl von Arbeitswerkzeugen aus dem historischen Bergbau, aber auch originalgetreue Nachbildungen einer alten Apotheke oder eines Krämerladens sind zu sehen. Wer mag, kann sich noch zwei Stockwerke nach oben begeben, wo auf einer weiteren großen Ausstellungsfläche ein „Universo feminino“ geschaffen wurde.

Öffnungszeiten: Di–Fr 11–16, Sa 9–17 Uhr

Mercado Central

Zu empfehlen ist auch ein Besuch des lebendigen Mercado Central. Hier findest du in einem wahren Labyrinth an Gängen über 400 Läden, die sämtliche der landesweit berühmten Spezialitäten aus Minas Gerais verkaufen, allen voran natürlich den charakteristischen Minas-Käse: „Queijo de Minas“. An die 300 Tonnen der Spezialität gehen hier jeden Monat über die Ladentische. Aber auch Gewürze, Blumen, Früchte, Gemüse, Spielzeugautos, CDs, LPs, Kaffee, Fleisch- und Wurstwaren, medizinische Heilkräuter, Cachaça, Weine, Süßigkeiten, Taschen, Decken, Geschirr, Kunsthandwerk, Mineralien, Parfums, Gebäck, Kekse, Lederwaren, Spültücher und so manches mehr kannst du für deine weitere Reise hier erstehen. Den Markt gibt es an dieser Stelle bereits seit 1929, zuvor residierte hier noch der große Fußballclub América FC. Im Jahr 1964 verkaufte die Stadt das Marktgelände gezwungenermaßen an die Gewerbetreibenden, da diese sich zu einem Umzug in den eigens neu errichteten Komplex Mercado Novo nicht bereit erklärten. Heute ist der Mercado Central von Belo Horizonte der einzige privat bewirtschaftete Markt Brasiliens, und der Mercado Novo hat sich zur hippen Einkaufs- und Nightlifemeile entwickelt.

Aber der Mercado Central ist nicht nur zum Einkaufen da. An allen Haupteingängen gibt es in der Regel gleich mal ein bis zwei Bars, wo man der gepflegten Kneipentradition von Minas frönen kann, es gibt schließlich einen Ruf zu verteidigen. Die Kellner sind teilweise stadtbekannte Originale, die erhöht am Tresen entlanglaufen und mit den Gästen über die angeblich zu hohen Temperaturen des Bieres diskutieren. Und auch gut essen lässt sich hier, zum Beispiel in der Casa Cheia, dem „vollen Haus“, vor dem sich am Wochenende tatsächlich Warteschlangen bilden. Ein Besuch im Mercado Central ist also ein ganzheitliches Erlebnis. Gut organisiert und sicher sowie klimatisiert und überdacht kann der Markt bei Wind und Wetter angesteuert werden. Und auch die Preise halten sich im Rahmen, die für den Minas-Käse sind sogar günstig.

Öffnungszeiten: Mo–Sa 718, So 7–13 Uhr

Im Stadtteil Pampulha

Eine Hauptattraktion von Belo Horizonte sind die Sehenswürdigkeiten im acht Kilometer nordwestlich des Zentrums gelegenen Pampulha. Um einen künstlichen Stausee, die 1936 angelegte Lagoa da Pampulha, liegen etliche modernistische Bauwerke, sehenswerte Museen und eine der berühmtesten Kirchen Brasiliens. Die Unesco nahm das Gebiet als „Ensemble der Moderne“ 2016 in das Weltkulturerbe auf. Erstmals wurde hier Anfang der 1940er-Jahre in Brasilien ein künstlerisches Gesamtwerk geschaffen, denn der Architekt Niemeyer versammelte Landschaftsgestalter, Künstler und Bildhauer wie Burle Marx und Portinari um sich, um gemeinsam das Projekt zu planen und gestalten.

Aber nicht nur Architektur und Kunst gibt es zu bewundern. Da es einer der wenigen Orte in der Stadt ohne Hügel oder Berge ist, kommen die Bewohner außerdem an Wochenenden gerne für Spaziergänge, zum Joggen oder Radfahren her. Am besten, du erkundest das Gebiet um die Lagoa, die immerhin einen Umfang von 18 Kilometern misst, mit Uber, Taxi oder während einer geführten Tour. Es gibt zwar auch eine Buslinie, die in großen Abständen die um den See herum gelegenen Attraktionen verbindet, aber wegen der langen Wartezeiten ist dieses Verkehrsmittel nicht besonders empfehlenswert. Und zu Fuß sind die Abstände zwischen den Sehenswürdigkeiten einfach zu groß. Eine Alternative wäre noch das Fahrrad, denn um die Lagune herum führen gute Radwege. Man kann sein Glück an der Radverleihstation gegenüber vom Museu de Arte da Pampulha versuchen.

Auch landschaftlich sehenswert: die Lagoa da Pampulha

Lagoa da Pampulha

In den 1940er-Jahren beauftragte der damalige Bürgermeister und spätere Präsident Juscelino Kubitschek den noch ziemlich unbekannten Oscar Niemeyer mit der architektonischen Gestaltung um den künstlichen See Lagoa da Pampulha. Dabei gab er fünf Bauwerke in Auftrag, von denen vier vollendet wurden: der Jachtclub, das Casino, der Tanzclub Casa do Baile und, außerhalb der Sichtweite der Profanbauten, die Kirche. Nur das vorgesehene Hotel wurde nie fertiggestellt.

Hier in Pampulha konnte Niemeyer ganz ungestört seine Ideen verwirklichen. Für die Landschaftsplanung war Burle Marx verantwortlich. In dieser Hinsicht ist das gesamte architektonische Ensemble in Pampulha, das Conjunto Arquitetônico da Pampulha, eine Vorwegnahme der knapp zwei Jahrzehnte später entstandenen Hauptstadt Brasília, die ebenfalls auf Einladung Kubitscheks von dem Team um Oscar Niemeyer und Burle Marx konzipiert und errichtet wurde. Heute ist die Lagoa ein schönes Ausflugsziel und zudem ausgesprochen sauber, es schwimmen viele Fische und sogar ein paar Kaimane im See.

Schönes Ausflugsziel: Abenddämmerung an der Lagoa da Pampulha

Museu de Arte da Pampulha (MAP)

Das Museu de Arte da Pampulha (MAP) bei der Hausnummer 16.585 ist an sich schon ein Kunstwerk und beherbergt etwa 1400 Exponate nationaler und internationaler Künstler. Das Gebäude wurde Anfang der 1940er-Jahre von Oscar Niemeyer ursprünglich als Casino entworfen, konnte seine zugedachte Funktion aber nur kurze Zeit ausüben: Mit Eintreten eines landesweiten Glücksspielverbots wurden die Pforten der gerade erst eröffneten Spielbank schon 1946 wieder geschlossen. Nach langem Stillstand fand das Haus erst 1957 als Kunstmuseum seine neue Bestimmung. In der von Roberto Burle Marx gestalteten Gartenanlage stehen Skulpturen und Bronzestatuen von August Zamoyski, Alfredo Ceschiatti und José Pedrosa.

Öffnungszeiten: Zuletzt wegen Renovierung geschlossen

Casa do Baile

An der Uferpromenade Avenida Otacílio Negrão de Lima entstanden mehrere ikonische Bauwerke der damaligen Zeit, die Belo Horizonte den Ruf verliehen, ein Zentrum der Moderne zu sein, und Niemeyer bald über Brasilien hinaus berühmt werden ließen. Kurvenförmig der Lagoa angepasst sticht das Haus Casa do Baile bei Hausnummer 751 optisch hervor. Es war das erste Niemeyer-Gebäude, das die typische Kurven aufwies und zudem das einzige seiner Werke, das in der Lagoa steht, nämlich auf einer künstlich aufgeschütteten und über eine kleine Steinbrücke erreichbaren Insel.

Die Casa do Baile diente zunächst als Tanzdiele der mittleren und unteren Gesellschaftsschichten, musste jedoch schon 1946 gemeinsam mit dem nahe gelegenen Spielkasino geschlossen werden, da das Publikum infolge des Glücksspielverbots ausblieb. Heute wird das Haus als Ausstellungsraum für Architektur, Urbanistik und Design genutzt. Das Innere ist mit Azulejo-Fliesen von Cândido Portinari ausgeschmückt. Auf einer Wand hat Niemeyer bei einem Besuch 2003 außerdem einige Skizzen hinterlassen, auf denen er seinen künstlerischen Werdegang von Pampulha bis Brasília darstellt. Auch eine verächtliche Anmerkung zum damaligen US-Präsidenten George W. Bush zählt zur niedergeschriebenen Hinterlassenschaft.

Öffnungszeiten: Di–So 9–18 Uhr

Igreja de São Francisco de Assis

Das Highlight an der Lagoa da Pampulha ist jedoch die futuristisch anmutende Igreja de São Francisco de Assis. Nach ihrer Fertigstellung 1945 blieb die Kirche, deren parabolische Form spätere Projekte in Brasília vorwegnahm, zunächst für 14 Jahre geschlossen. Laut einiger Quellen sollen die Obrigen der katholischen Kirche in dem Bauwerk ein Symbol des Kommunismus erkannt haben, denn die Linien von Glockenturm und Fassade ließen angeblich Assoziationen mit Hammer und Sichel aufkommen. Diese Deutung der Geschehnisse ist jedoch umstritten, es könnten auch profanere Streitigkeiten mit dem damaligen Erzbischof Dom Cabral der Grund für die Verzögerung gewesen sein. Wie auch immer, heute erwartet Besucher in Pampulha eine der bekanntesten Kirchen Lateinamerikas.

Die geschwungene Form, die ganz Niemeyers Handschrift trägt, ist zusammen mit dem freistehenden Glockenturm bereits einzigartig. Betritt man den Innenraum, ist man überrascht, wie klein der Sakralbau ist, er bietet nur 80 Personen Platz. Diese können dafür die kunstvollen Azulejo-Fliesen sowie die 14 Kreuzwegstationen von Cândido Portinari bewundern. Das große Bild zeigt jedoch den Heiligen Franziskus, und nicht Jesus, wofür der Künstler sich einige Kritik gefallen lassen musste. Auffällig ist auch die neue Verkleidung aus Kirschbaumholz, die bei der letzten Renovierung eingesetzt wurde. Die Bronzereliefs stammen von Alfredo Ceschiatti und die hübsche Grünfläche im Außenbereich hat natürlich auch hier Burle Marx gestaltet. Vom Seeufer hinter der Kirche bietet sich ein perfekter Blick auf das Gotteshaus zur einen, und das Stadion zur anderen Seite. Niemeyers Hellblau der Igreja de São Francisco de Assis passt perfekt zum Himmel von Belo Horizonte.

Eintritt R$6

Museu Casa Kubitschek

Ungefähr 800 Meter von der Kirche aus am Seeufer weiterlaufend, stößt man bei der Avenida Otacílio Negrão de Lima 4188 auf die frühere Wochenendresidenz des Präsidenten, die Casa Kubitschek, in der die Stadt ein Museum eingerichtet hat. Bevor Juscelino Kubitschek zu Brasiliens Präsident aufstieg, verbrachte er in seiner Zeit als Bürgermeister von Belo Horizonte hier die meisten Wochenenden und schmiedete Pläne zur Gestaltung des Pampulha-Viertels. Das Anfang der 1940er-Jahre errichtete Anwesen trägt somit auch ganz die modernistischen Züge von Niemeyer. Für damalige Verhältnisse war das Haus hypermodern: Freistehende Treppen, Cobogó-Fenster und solch ausgefallene Lampen gab es damals nirgends sonst. Im Garten durfte Burle Marx schalten und walten. Das Schwimmbad wird heute allerdings als Pflanzenteich genutzt.

Mirante Bandeirantes

Den würdigen Abschluss des Rundgangs durch die brasilianische Moderne bildet der schattige Aussichtspunkt Mirante Bandeirantes, schräg gegenüber von der Casa Kubitschek am Seeufer. Hier sitzen und stehen die vier großen Gestalter von Pampulha lebensecht als Bronzestatuen, genau wie damals: Juscelino Kubitschek, Oscar Niemeyer, Roberto Burle Marx und Cândido Portinari. Während JK die Richtung anzeigt, brütet Niemeyer schon seine ersten Ideen aus. Die Figuren stammen von der Bildhauerin Vânia Braga, unter Mitwirkung des plastischen Künstlers Diego Rodrigues. Vom Mirante bietet sich ein wunderschöner Blick auf die Lagoa mit dem Mineirão-Stadion und der Kirche.

Mineirão-Stadion mit Fußballmuseum

Fußballfans kennen das Pampulha-Viertel vor allem wegen des mächtigen und sehr schönen Mineirão-Stadions in der Avenida Antônio Abrahão Caram. Errichtet wurde es 1965 für ursprünglich 130.000 Zuschauer. Für die Weltmeisterschaft 2014 vollständig umgebaut, modernisiert und auf 65.000 Plätze reduziert, wurde es schließlich zum Schauplatz der unerwarteten 1:7-Niederlage Brasiliens gegen Deutschland. Eine Besichtigung der sporthistorischen Stätte inklusive eines Fußballmuseums „Museu do Futebol“ ist zu den Besuchszeiten möglich. Neben dem großen Fußballstadion fällt noch ein kleinerer Dome ins Auge. Es handelt sich um das sogenannte Mineirinho, eine Halle für immerhin 25.000 Zuschauer.

Auf der Führung erfährt man zum Beispiel, dass das Mineirão das größte nachhaltig zertifizierte Stadion Lateinamerikas ist. Unter anderem sorgen mehr als 5000 Solarplatten dafür, dass sich das Stadion zu Hundert Prozent selbst mit Energie versorgt, der überschüssige Strom wird an die Stadt verkauft. Im sportlichen Sektor des Museums geht man verständlicherweise nicht so ausführlich auf die bittere Niederlage der Seleção ein, stattdessen wird die Fußballhistorie in Minas Gerais und vor allem die Rivalität der beiden Großclubs aus Belo Horizonte Cruzeiro und Atlético-MG beleuchtet. Highlight aus Sicht deutscher Sportfans ist aber natürlich das Betreten des „Heiligen Rasens“, auf dem Klose, Kroos, Khedira und Müller die Brasilianer seinerzeit schwindelig spielten. Zur Linken sieht man die Spielfeldhälfte, in der die ersten fünf Tore innerhalb von nur 18 Minuten fielen. Heute können die meisten Brasilianer darüber schon wieder schmunzeln. Trotzdem ist der traumatische Spielverlauf als „Mineiraço“ in den brasilianischen Wortschatz eingegangen. In den Katakomben und Umkleidekabinen sind die Emotionen von damals fast noch spürbar.

Führungen finden von Freitag bis Sonntag zwischen 10 und 16.20 Uhr statt, außer an Spieltagen oder bei Großkonzerten.

Eingang ist an der Esplanada Norte, der Besuch des Stadions ohne Museum kostet R$40 und dauert eine Stunde, mit Museum dauert die Tour eineinhalb Stunden und kostet R$50.

Im Stadtteil Mangabeiras

Ein Ausflug in den grünen Nobelvorort Mangabeiras mit seinen vielen schicken Villen führt zu einem sehenswerten Park und zwei herrlichen Aussichtspunkten.

Praça do Papa

Am Fuße der Serra do Curral erreicht man auf 1100 Meter Höhe zunächst den Platz Praça do Papa. Er erhielt seinen Namen nach einem Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1980, zu dem sich hier unzählige Gläubige zu einer Messe versammelten. Von dem Aussichtspunkt, der vor dem Papstbesuch noch ein Niemandsland war, bietet sich ein schöner Blick über die Stadt. In der Mitte des Platzes thront ein 24 Meter hohes und 92 Tonnen schweres Stahlungetüm, das sogenannte „Monument des Friedens“.

Von der hoch gelegenen Praça do Papa bietet sich eine famose Aussicht auf die Stadt

Parque das Mangabeiras mit Aussichtspunkt

Der Parque das Mangabeiras ist mit 2,35 Quadratkilometern Ausdehnung Belo Horizontes größte Grünfläche. Um zum schönen Aussichtspunkt Mirante do Mangabeiras zu gelangen, muss man vom Eingangstor aus noch eine kleine Steigung bezwingen, oben bietet sich dann eine beeindruckende Aussicht auf die Bergwelt im Osten und das Hochhausmeer der Stadt im Westen.  Besonders schön ist es hier zum Sonnenuntergang, der im Winter etwa ab 17 Uhr und im Sommer gegen 18 Uhr zu bewundern ist. Der Park selbst besitzt eine sehr gute Infrastruktur, unter anderem mit Spazier- und Joggingstrecken, Sportanlagen, Imbissen und Toiletten.

Touren, Ausflüge und Aktivitäten

Private Stadtführungen

Severin Dahlmeier bietet über Belo Horizonte Insider ein umfangreiches Programm an deutschsprachigen Stadtführungen in und um BH an. Du kannst beispielsweise eine fünfstündige Stadtführung bei ihm buchen („Belo Horizonte basic“), oder gleich einen Besuch in einer der nahen Kolonialstädte Sabará („more“) oder Congonhas („outside“) in den Tagesausflug integrieren. Auch kulturelle Ausflüge nach Ouro Preto und Mariana oder zum Instituto Cultural Inhotim sind im Angebot. Ebenso lassen sich Tagestouren mit Trekking und Wandern in den Naturparks wie der Serra do Cipó vereinbaren.

Nur 90 Kilometer von Belo Horizonte: Ausritt durch die Bergwelt der Serra do Cipó

Ausflüge zu den Kolonialstädten

Einige der wichtigsten Kolonialstädte von Minas Gerais liegen nicht weit südlich der Hauptstadt Belo Horizonte in Richtung Rio. Nur gute 100 Kilometer sind es bis zum berühmten Ouro Preto, Brasiliens Weltkulturerbe Nummer eins und „Hauptstadt“ der Estrada Real, sowie der fast benachbarten Ortschaft Mariana. Etwas abseits der gängigen Routen liegen zwei weitere interessante Kolonialstädte: Im musealen Tiradentes ist der beschauliche Charme von damals noch am stärksten erhalten. Eine uralte Dampflok rattert von dort gemächlich zum benachbarten historischen São João del Rei.

Wird gerne per Dampflok von Tiradentes aus besucht: das benachbarte São João del Rei mit seiner kolonialen Altstadt

Essen & Trinken in Belo Horizonte

Minas Gerais ist stark von kulturellen Mischungen geprägt: Menschen, Orte, Geschichten, Aromen und nicht zuletzt die landesweit verehrte Küche, die in Brasilien als Comida Mineira bekannt ist. Unter anderem wird hier ein typischer Käse aus Rohmilch zubereitet, der zum brasilianischen Kulturerbe zählt. Brasiliens bester Kaffee und Zuckerrohrschnaps Cachaça kommen ebenfalls aus der Region.

Minas Gerais ist die Heimat der anerkannt besten Cachaças in Brasilien

Xapuri

Das mehrfach für seine hohe Qualität ausgezeichnete Restaurant Xapuri in der Rua Mandacaru 260 im Stadtteil Trevo gilt als Referenz für die mineirische Küche in Belo Horizonte und wird besonders am Wochenende gern von den Belohorizontinos aufgesucht. Die rustikale Einrichtung im Stil des Hinterlands von Minas Gerais passt perfekt zu den nach alter Tradition im Holzofen zubereiteten Gerichten, die hier von der Karte bestellt und nicht etwa am Buffet aufgefüllt werden. Zur Vorspeise bieten sich die superleckeren Maniok-Bällchen mit Käse an: „Bolinhos de Mandioca com Mussarela“. Oder auch die typische Linguíça-Wurst mit Zwiebeln, die auf einer dampfenden Tonpfanne serviert wird. Der Klassiker zum Hauptgericht ist aber das „Mexidão Metido a Besta“, eine köstliche Mischung aus Reis, Bohnen und Filet-Mignon-Streifen. Wer nach der ganzen Schlemmerei immer noch Platz hat, holt sich an der Glastheke einen der hausgemachten Nachtische. Sehr gut ist zum Beispiel die eingelegte Zitronenschale, die mit Doce de Leite gemacht wird und ganze acht Tage Vorbereitungszeit benötigt. Wer der mineirischen Küche näher kommen will, ist hier genau richtig.

Dona Lucinha

Das Dona Lucinha in der Rua Padre Odorico 38 im Stadtteil São Pedro, an der Grenze zum Savassi-Viertel, serviert traditionelle Minas-Küche vom Besten. Am Buffet bedient man sich aus 22 Töpfen oder bestellt alternativ ein selektives Tagesmenü. Die Auswahl an süßen Nachtischen ist wahrlich beeindruckend. Im Stadtzentrum führt die Besitzerin ein weiteres Lokal an der Praça da Liberdade (Rua Sergipe 811).

Nachtleben in Belo Horizonte

Belo Horizonte ist die brasilianische Stadt mit den meisten Bars pro Quadratmeter, worauf die Einwohner stolz sind. Man brüstet sich geradezu mit dem inoffiziellen Titel „Capital dos Bares“, Hauptstadt der Kneipen. Ein Freund aus BH erklärte mir mal, da es ja keine Strände in Minas Gerais gäbe, müsse man sich seine Zeit anders vertreiben und gehe deswegen eben in Bars. Macht Sinn.

So hat sich jedenfalls im Laufe der Jahre eine eigene Kunstform der gehobenen Kneipenkultur entwickelt, die in Brasilien ihresgleichen sucht und ständig verfeinert wird. Hier kannst du die hohe Schule des mineirischen Gaststättenwesens in voller Blüte erleben.

Die besten Ausgehviertel

Das Kneipen- und Nachtleben von BH spielt sich hauptsächlich in den verkehrsberuhigten Revieren rund um die Praça Diogo de Vasconcelos im Stadtteil Savassi ab. Der zentrale Platz ist im Volksmund daher auch als Praça da Savassi bekannt, nach einer traditionsreichen, früher hier ansässigen italienischen Konditorei. Von Donnerstag bis Samstag quellen die Bars in diesem Bezirk über. Es ist somit eine der besten Regionen, um einmal persönlich zu überprüfen, ob Belo Horizonte den Titel „Hauptstadt der Kneipen“ auch zurecht trägt. Ein guter Startpunkt wäre die typische Savassi-Bar Mercado da Boca in der Rua Levindo Lopes 124. Da die Lokale allerdings teilweise etwas weiter auseinander liegen, empfiehlt es sich, das Bar-Hopping mit Uber oder Taxi anzugehen.

Einen radikalen Gegenentwurf zum eher schicken Savassi bietet die Rua Sapucaí im Stadtteil Floresta. Hier haben sich entlang einer höher gelegenen Randstraße vor allem alternative Bars angesiedelt, die am Wochenende aus allen Nähten platzen. Vom hier liegenden Aussichtspunkt Mirante da Sapucaí bietet sich ein großartiges City-Panorama auf die Hochhäuser und großen Wandflächen der Stadt, von denen einige mit kunstvollen Graffitis überzogen sind.

Weitere beliebte Flaniermeilen finden sich in den Vierteln Santa Tereza, União (Rua Alberto Cintra), São Pedro (Rua Major Lopes), Anchieta (Rua Montes Claros), Lourdes und Santo Antônio.

Mercado Novo

Der Name ist trügerisch. Bei dem „neuen Markt“ erwartet man irgendetwas Hypermodernes, aber das Gegenteil ist der Fall. Die Stadt baute diesen Komplex 1964 mit der Absicht, den aus allen Nähten platzenden Markt hierher zu verlegen, doch die Markttreibenden verweigerten sich dem Umzug, und so stand das Gebäude jahrzehntelang ungenutzt leer und rottete allmählich vor sich hin. Bis 2017 der rettende Einfall einer Revitalisierung kam und sich seitdem immer mehr angesagte Läden und hippe Bars ansiedelten. Im ersten Stock finden sich in den kleinen Butzen vor allem Kneipen und Modegeschäfte, wie des angesagten Designers Ronaldo Fraga, aber auch Andenkenläden, ein Billardsalon, Barbershop und sogar ein Trainingszentrum für Thai- und Kickboxing sind zu finden. Die Skurrilität, dass man sich die erste Etage mit dem Parkhaus teilt, trägt zum urbanen Charme mit bei.

Im zweiten Stock wird noch hier und da renoviert, aber auch hier haben sich schon viele Bars niedergelassen, wie zum Beispiel das Do Terceiro, das coole Musik spielt und ausgezeichnete Craftbiere verkauft. Sehr nett ist auch die Eckbar Cervejaria Viela, die stilistisch voll auf Tradition setzt und gleich zehn verschiedene Craftbiere aus Wandhähnen zapft, aber auch leckere Gin Drinks serviert. Praktisch überall im Mercado Novo kannst du kleine Snacks und günstige Cocktails bestellen. Am Freitag- und Samstagabend ab 23 Uhr ist der Mercado Novo proppenvoll. Ein neuer, szeniger Ort, dem man bei der Entwicklung zusehen kann.

Bar-Hopping in Santa Tereza

Das zentral gelegene Viertel Santa Tereza zählt zu den ältesten Wohnbezirken von Belo Horizonte und hat sich dank der fehlenden Hochhäuser eine fast noch dörfliche Idylle bewahrt. Man kennt sich, man grüßt sich. Und abends wird der Bezirk zum beliebten Ausgehtreffpunkt der Nachtschwärmer. Rund um die schöne, mit hohen Bäumen, Bänken und einem Pavillon bestandene Praça Duque de Caxias erstreckt sich mit dem sogenannten Corredor Santê eine der wichtigsten Nightlifemeilen der Stadt.

Wenn du hier entlangschlenderst, entdeckst du an der Westseite des Platzes zum Beispiel die Bar do Bolão von 1961, eine der ältesten Kneipen von BH. Diese auch als „König der Spaghetti“ bekannt gewordene Gaststätte hat sich bei der lokalen Bohème einen festen Stammplatz als Absackerbar nach dem Kneipenbummel gesichert. Ebenfalls urig ist die gegenüber gelegene Bar Colombo, eine Mischung aus Kneipe und Minimarkt mit Außentischen unter den Bäumen.

Der Weg führt dann weiter auf der Rua Mármore nach Osten, wo man an etlichen Bars und Pinten vorbeikommt, unterwegs kann man sich an diversen Straßengrills mit dort zubereiteten Fleisch- und Hühnerspießchen, den Espetinhos, stärken. Eine weitere klassische Bar ist die Bar do 1000 ton an der Ecke mit der Rua Quimberlita. Der Name spielt natürlich auf den großen Milton Nascimento an, denn die Zahl Tausend wird auf Portugiesisch „mil“ ausgesprochen. Wenn du an dieser Kreuzung links abbiegst und dann die erste Straße rechts in die Rua Divinópolis gehst, kommst du nach kurzer Zeit bei der Rua Paraisópolis an die zumindest musikhistorisch berühmteste Ecke von Belo Horizonte: denn hier war die Geburtsstätte des „Clube da Esquina“, eine Plakette und eine tolle Bar erinnern daran, mehr dazu siehe unten.

Bar do Museu Clube da Esquina

Milton Nascimento, Spitzname Bituca, ist der wohl größte Musiker, den die Stadt bisher hervorgebracht hat und einer der bedeutendsten Popmusiker der brasilianischen Geschichte. So ist es nur logisch, dass seine Songs überall zu hören sind und in Andenken an die Stelle, wo sich der jugendliche Milton mit seinen kongenialen Partnern um Lô Borges und dessen Brüdern traf, heute eine Erinnerungstafel prangt: Clube da Esquina, gleichzeitig der Name der beiden erfolgreichsten Alben der Musiker, oder der „Club an der Ecke“.

Es ist ein Pilgerort für Fans, der perfekt abgerundet werden kann mit einem Besuch in der ein paar Meter höher gelegenen Bar do Museu Clube da Esquina. Hier findest du einen idealen Ort zum Eintauchen in die brasilianische Bohème-Kultur und kannst dir entweder innen oder im schönen Außenbereich noch leckere Snacks an den Tisch bringen lassen. Die hier auftretenden Livebands spielen in der Regel Jazz, Samba, Bossa Nova oder Coverversionen der größten Hits von Milton Nascimento, wobei Milton aufgrund seines gewaltigen Tonumfangs und der einzigartigen, kaum zu imitierenden Stimme ein schweres Erbe hinterlassen hat. Die Musiker besitzen aber Top-Qualität und reißen das Publikum mit ihrem Auftritt mit, spätestens beim Klassiker Maria Maria brodelt regelmäßig der ganze Saal. Wer sehr viel Glück hat, sieht vielleicht auch die manchmal hier noch auftretenden Borges-Brüder Lô und Márcio mit Beto Guedes auf der Bühne in Aktion, die Originalmitglieder des Clube da Esquina!

Das berühmteste Album von Milton Nascimento, Lô Borges und Kollegen ist in die Musikgeschichte eingegangen: Clube da Esquina. Die 1972 veröffentlichte Scheibe war mit ihrer einzigartig mysteriösen, teilweise psychedelischen Stimmung bahnbrechend.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Einer der zeitlosen Stimmungshits von Milton Nascimento: Maria Maria.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Café com Letras

Das Café com Letras in der Rua Antônio de Albuquerque 781 in Savassi ist einer der schönsten Anlaufpunkte in Belo Horizonte. Viele Gäste kommen am späteren Nachmittag in das nette Buchladen-Café mit künstlerischem Touch, bestellen ein Glas Wein und schmökern dazu in einem der reichlich vorhandenen Bücher. Am Abend steht oft exzellente Livemusik auf dem Programm, häufig wird Jazz gespielt. Neben köstlichen Torten gibt es auch leckere Kleinigkeiten zum Essen; sehr beliebt ist dazu die Happy Hour.

Comida di Buteco

Das Kneipenfestival Comida di Buteco ist ursprünglich in Belo Horizonte entstanden und hat nun auch andere Großstädte Brasiliens erobert. Eigentlich ist es kein Festival im strengen Sinne, sondern ein richtiger Wettbewerb, bei dem sogar die am schlechtesten bewerteten Bars absteigen wie im Fußball oder bei den Sambaschulen im Karneval. Einen Monat lang wetteifern die Kneipen der Stadt, wer die besten Häppchen und kleinen Gerichte zu bieten hat. Um gute und möglichst authentische Hausmannskost geht es dabei.

Der April ist dabei stets der Monat, in dem Gäste und Juroren ihre Wertungen bei teilnehmenden Lokalen abgeben können. Die genauen Daten sind jährlich leicht variierend und stehen auf der Website. Im Mai werden zuerst die Städtesieger gekürt, bevor die besten Lokale im Juni zum landesweiten Wettbewerb gegeneinander antreten. Über 800 Botecos in 21 brasilianischen Städten nehmen an diesem kulinarischen Mega-Wettkampf teil, bei dem neben dem Essen auch Hygiene der Sanitäreinrichtungen, Bedienung und Temperatur der Getränke bewertet werden.

Shopping/Einkaufstipps

Eines der größten Einkaufszentren in Belo Horizonte ist das Pátio Savassi in der Avenida do Contorno 6061. Hier bekommst du alles, was du für deine Reise brauchst, und kannst in der Gastronomieabteilung aus Dutzenden Angeboten wählen.

Märkte

Die riesige Feira Hippie, also der „Hippiemarkt“ an der Avenida Afonso Pena, ist halb Sehenswürdigkeit, halb Einkaufsmöglichkeit. Dabei handelt es sich um nicht weniger als den größten Straßenmarkt Lateinamerikas. An circa 3000 Ständen werden hier Kunsthandwerk, Möbel, Schuhe, Taschen, Lederwaren, Kleider, Schmuck, Gemälde, Souvenirs und vieles mehr verkauft. Aufgrund seiner Adresse ist der Markt offiziell auch als Feira da Afonso Pena bekannt.

Öffnungszeiten Feira Hippie: Sonntag 8–14 Uhr

Außerdem gibt es natürlich noch den Mercado Central sowie den Mercado Novo, der sich zwar primär durch seine Kneipenszene auszeichnet, aber auch einige der coolsten Modegeschäfte beherbergt. Infos zu beiden Märkten findest du weiter oben im Artikel.

Belebte Straßenkreuzung an der Avenida Afonso Pena im Zentrum von Belo Horizonte

Belo Horizonte mit Kind

Auch wenn Großstädte mit zweieinhalb Millionen Einwohnern generell eher nicht zu den Lieblingsurlaubsorten von Kindern zählen, so gibt es doch vieles, was man mit dem Nachwuchs in Belo Horizonte machen kann. Mit dem Parque das Mangabeiras und dem Parque Municipal bietet die Stadt gleich zwei große Grünflächen mit reichlich Platz zum sicheren Spielen und Toben. Das Spielzeugmuseum Museu dos Brinquedos in der Avenida Afonso Pena besitzt mehr als 5000 Kinderspielzeuge, von denen rund 800 ausführlich vorgestellt und dabei Geschichte, Herstellung und kulturelle Zusammenhänge anschaulich erklärt werden. Viele Spielmöglichkeiten und auch eine Legothek stehen zur Verfügung. Im Museu das Minas e do Metal finden Kinder die simulierte Fahrt in einen Minenschacht spannend und das Planetarium mit Blick in den Sternenhimmel ist vor allem für naturwissenschaftlich interessierte Kinder ein echtes Erlebnis. Last but not least sind fußballbegeisterte Kinder und Jugendliche (und ihre Eltern) glücklich, bei einer Stadionführung einmal auf dem Rasen der Mineirão-Arena zu stehen, dem Schauplatz des bereits in die Geschichte eingegangenen 7:1-Sieges der deutschen Mannschaft über Gastgeber Brasilien bei der WM 2014.

Highlight für kleine und große Fußballfans: das WM-Stadion Mineirão mit Museum

Tipps für deinen Aufenthalt in Belo Horizonte

Hotels und Unterkünfte

Allgemein ist die Hotellerie in Belo Horizonte mehr auf Businessreisende ausgerichtet und viele Häuser könnten eine Modernisierung durchaus mal vertragen. Aber es gibt auch Gegenbeispiele von Hotels, die in letzter Zeit renoviert wurden und dadurch deutlich attraktiver geworden sind. Wer vor allem zu Fuß das Zentrum rund um die Praça da Liberdade erkunden und abends ins Nachtleben eintauchen möchte, für den bietet sich eine Unterkunft im Stadtteil Savassi an. Wer sowohl das Zentrum als auch den modernistischen Bezirk Pampulha aufsuchen möchte, könnte sich auf halber Strecke im Ouro Minas Hotel einquartieren.

Ouro Minas Hotel

Das viel Tradition verströmende Ouro Minas Hotel trägt die klassische Eleganz auf seinen Fahnen. Im Erdgeschoss liegt neben der Lobby eine charmante Piano-Bar, und gleich nebenan serviert das Hotelrestaurant eine wirklich exzellente Küche. Ein gläserner Fahrstuhl saust bis in die höchsten Stockwerke dieses Mega-Wohntempels. Die Zimmer sind adrett, die Betten gut und die größten Suiten besitzen ein eigenes Wohnzimmer (hier bei Booking.com anschauen). Die Lage ist besonders dann günstig, wenn man nur wenige Tage in der Stadt ist und sowohl die Sehenswürdigkeiten in Pampulha, als auch die im Zentrum besuchen möchte. Auch zum Flughafen ist es etwas näher als von Savassi aus. Ein Hotelklassiker, in dem viel Geschichte steckt.

Hier im Überblick weitere Empfehlungen für deinen Aufenthalt in Belo Horizonte:

Öffentliche Verkehrsmittel

Taxis und Uber sind reichlich vorhanden und für fast alle auswärtigen Besucher das Verkehrsmittel der Wahl in Belo Horizonte. Denn das Busnetz bietet zwar häufige Verbindungen in alle Stadtteile, ist aber schwer zu durchschauen und die Busse sind in den Stoßzeiten knüppelvoll. Eine Fahrt kostet satte R$6. Auch die beiden Linien der Metro sind für Touristen kaum relevant.

Geldautomaten/Geld abheben

Am Flughafen gibt es nur Automaten von Banco 24 Horas, die eine stattliche Gebühr nehmen. Günstiger ist eine Abhebung in der Stadt. Eine Filiale der Banco do Brasil befindet sich in der Rua Espírito Santo 571 im Zentrum.

Geldwechsel

Falls du Geld tauschen möchtest, kannst du das unter der Woche rund um die Uhr am Flughafen machen, am Wochenende öffnet der Geldwechselschalter immerhin noch von 6 bis 22 Uhr.

Geldwechselschalter am Flughafen von Belo Horizonte

Klima, Wetter, beste Reisezeit

Belo Horizonte ist durch zwei relativ klar abgegrenzte Niederschlagsphasen gekennzeichnet. Während es zwischen November und März viel regnet, ist die Zeit von April bis Oktober von konstanter Trockenheit geprägt.

Events, Feste und Feiertage

Karneval

Den Straßenkarneval von Belo Horizonte in seiner heutigen Form gibt es erst seit 2010 und in den letzten Jahren hat er immer mehr an Fahrt aufgenommen. Zwar laufen die Blocos hier nur bis 23 Uhr, aber dafür den ganzen Tag lang, teilweise ziehen einige Umzüge schon morgens um 5 Uhr durch die Straßen. Der Karneval von BH findet zwischen Freitag und Aschermittwoch statt.

Die Wiederbelebung des Karnevals von Belo Horizonte war vor allem politisch gewollt, da die Kolonialstädtchen Ouro Preto und Diamantina unter den großen Besuchermengen gelitten haben. Während die Kolonialstädte das Publikum mit großen Bühnen und traditionellen Trommelgruppen anlocken, zeigt sich der Karneval in Belo Horizonte eher politisch und familiär.

Es gibt verschiedene Umzugsgruppen, diese so genannten „Bloquinhos“ haben für jeden Geschmack etwas zu bieten. Einige spielen bekannte Beatles-Stücke nach, andere Jazz und afrobrasilianische Rhythmen. Bei vielen Veranstaltungen gilt es, in möglichst kreativen Verkleidungen zu erscheinen.

Ostern

Da die Einwohner von Minas Gerais traditionell eher katholisch konservativ eingestellt sind, haben religiöse Feste wie Ostern ein hohes Gewicht. Bis tief in die Nächte werden in den kleineren Städten des Inlandes Prozessionen veranstaltet, Blumenteppiche ausgelegt und Gottesdienste feierlich zelebriert.

Touristeninformation

Belotur führt zwei Infostellen im Mercado Central sowie an der Lagoa Pampulha wenige Meter neben der Casa do Baile, an denen unter anderem Karten und Prospekte erhältlich sind.

Sehr gute Informationen und stimmungsvolle Bilder bietet weiterhin die portugiesischsprachige Website des Ministeriums für Kultur und Tourismus von Minas Gerais. Besonders hilfreich ist ein regelmäßig aktualisierter Eventkalender.

Eine hilfreiche Touristeninformation von Belotur befindet sich an der Lagoa da Pampulha

Belo Horizonte: Anreise und Weiterreise

Mit dem Flugzeug

Der Aeroporto Internacional Tancredo Neves (IATA-Code: CNF), der auch als Confins bekannt ist, liegt in der gleichnamigen Gemeinde und wird von allen wichtigen Airlines angeflogen. Unter anderem gibt es internationale Direktflüge nach Lissabon, Panama City und Bogotá. Innerhalb Brasiliens kannst du ohne Umstieg nach Manaus, Fortaleza, Recife, Salvador, Brasília, São Paulo sowie zu allen anderen relevanten Großstädten fliegen. Auch Rio de Janeiros günstig gelegener Stadtflughafen Santos Dumont ist mit Confins verbunden.

Ein touristischer Wermutstropfen für BH-Reisende: Vom internationalen Flughafen in die Stadt beträgt die Distanz sage und schreibe 40 Kilometer. Es handelt sich damit um den am weitesten vom Zentrum entfernten Stadtflughafen in Brasilien, verbunden natürlich mit entsprechend hohen Transportkosten bei Ankunft und Abreise.

Daneben gibt es noch einen kleineren Stadtflughafen, den Aeroporto da Pampulha (PLU), der nur von regionalen Airlines genutzt wird und für die meisten Touristen nicht von Bedeutung ist.

Der Flughafen Confins liegt sagenhafte 40 Kilometer vom Zentrum Belo Horizontes entfernt

Flughafentransport

Eine Option, um die hohen Taxikosten vom Flughafen (um R$140) zu vermeiden, sind die Busse des Conexão Aeroporto der Busgesellschaft Unir. Sie fahren unregelmäßig etwa alle 30 bis 75 Minuten. Die Standardbusse Convencional fahren bis zur Rodoviária im Zentrum und kosten R$19, die Fahrt dauert etwas weniger als eineinhalb Stunden. Die mehr als doppelt so teuren Executivo-Busse (R$40) fahren bis zur Avenida Álvares Cabral 387 ebenfalls im Zentrum, dieses Terminal liegt günstiger für Reisende, die den Stadtteil Savassi als Ziel haben.

Die letzte Abfahrt der Executivo-Busse am Flughafen ist schon recht früh, je nach Wochentag um 21.30, 22 oder 22.30 Uhr. Die Convencional-Busse verkehren etwas länger, unter der Woche bis Mitternacht, am Wochenende immerhin bis 23.30 Uhr.

Die Bustickets bekommst du am Schalter vor dem Zebrastreifen, das ist der dritte Ausgang, nachdem du aus dem Ankunftsbereich gekommen bist. Um zum Abfahrtsplatz der Busse zu kommen, folgst du einfach dem Zebrastreifen ganz bis ans Ende.

Zum Preis für den Bustransfer musst du allerdings auch noch die Anschlussfahrt mit Taxi oder Uber hinzurechnen, sodass die Gesamtkosten je nach Gruppengröße und Lage deines Hotels über dem Taxipreis liegen können.

Eine weitere Möglichkeit ist die An- und Abfahrt mit Uber, oft bleibt man damit schon ab zwei Personen unter dem Gesamtpreis für den Shuttlebus und definitiv unter dem Taxipreis.

Wer sich bequem und sicher von einem zuverlässigen Fahrer mit Namensschild empfangen lassen möchte, kann über Agenturen einen privaten Flughafentransfer buchen.

Mit dem Bus

Der zentrale Busbahnhof Terminal Rodoviário liegt an der Praça Rio Branco im Zentrum und ist über ein wahnwitziges Straßenlabyrinth zu erreichen. Das 1971 von bedeutenden modernistischen Architekten konzipierte und inzwischen preisgekrönte und denkmalgeschützte Gebäude ist schon etwas in die Jahre gekommen, bewältigt aber immer noch auf einer Fläche von 45.000 Quadratmeter stattliche zehn Millionen Passagiere im Jahr und ist damit einer der größten Busbahnhöfe Lateinamerikas.

Wer mit dem Fernbus ankommt und mit Uber weiterfahren möchte, findet im Bereich Pátio Leste den designierten Treffpunkt mit den Fahrern. Bei der Weiterfahrt, zum Beispiel nach São Paulo, wird man vom Taxi oder Uber am Eingang im Obergeschoss abgesetzt und begibt sich dann ein Stockwerk tiefer zu den Verkaufsschaltern, oder direkt zum Abfahrtsbereich „Embarque“, sofern man das Ticket schon vorab online gekauft hat. Acht Abgänge A bis H führen zu den Bussteigen. Wer noch genug Zeit hat, kann sich oben in ein Café oder Lokal setzen und dort die Wartezeit verbringen.

Folgende Busverbindungen sind für Touristen interessant:

Mit dem Zug

In dem prächtigen, 1922 eingeweihten Bahnhof Estação Ferroviária an der Praça da Estação im Centro befindet sich heute ein Museum für Kunst und Kunsthandwerk. Vom Seitengebäude aus fährt ein wahres Relikt, einer der letzten Fernverkehrszüge Brasiliens nach Vitória im Bundesstaat Espírito Santo mit renovierten Waggons inklusive Speisewagen.

Die Preise sind vergleichsweise sogar günstiger als mit den Fernbussen. Abfahrt ist täglich um 7 Uhr, die Reisezeit beträgt 13 Stunden. Wer dieses Abenteuer mitmachen möchte, sollte die Mitfahrt unbedingt vorher reservieren und am Abfahrtstag vor 6.30 Uhr am Bahnhof eintreffen.

Springbrunnen vor dem neoklassizistischen Gebäude des ehemaligen Bahnhofs im Stadtzentrum von Belo Horizonte

Lateinamerika-Newsletter: Nützliche Tipps für deine Reise!

Auf Wunsch senden wir dir regelmäßig aktuelle Berichte, nützliche Reisetipps und exklusive Insiderinformationen zu Mittel- und Südamerika.

Hier findest du Hinweise zu Datenschutz, Widerruf und Analyse

Lateinamerika-Newsletter: Nützliche Tipps für deine Reise!

Auf Wunsch senden wir dir regelmäßig aktuelle Berichte, nützliche Reisetipps und exklusive Insiderinformationen zu Mittel- und Südamerika.

Hier findest du Hinweise zu Datenschutz, Widerruf und Analyse