Belo Horizonte: Tipps für deine Reise
Belo Horizonte, die Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais, gilt trotz Umwelt- und Verkehrsproblemen als eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität in Lateinamerika. Es gibt viele öffentliche Parks, imposante Bauten in neoklassizistischem wie modernem Stil, Museen und ein reiches kulturelles und gastronomisches Angebot sowie eine ausgeprägte Nightlifeszene ("Stadt der 1001 Kneipen").
Inhaltsverzeichnis
Belo Horizonte, die Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais, ist mit zweieinhalb Millionen Einwohnern die sechstgrößte Stadt Brasiliens. Betrachtet man den urbanen Großraum, so bildet er mit knapp sechs Millionen Menschen die drittgrößte Metropolregion Brasiliens, hinter São Paulo und Rio de Janeiro.
Reisetipps für Belo Horizonte
Wissenswertes vorab
Minas Gerais bedeutet „allgemeine Minen“. Die große Bergbauprovinz wirkt wie ein stürmisches Landmeer. Die weite Dünung des zentralen brasilianischen Hochlands türmt sich in Richtung Küste zu immer kürzeren, steilen Wellen. Durch diese geologische Brandung war lange Zeit schwer hindurchzustoßen. Sklavenjäger (Bandeirantes) und Goldsucher aus São Paulo waren die ersten Weißen, die entlang den Flussläufen das Hinterland erschlossen. Als die ersehnten Goldbrocken gefunden wurden, gab es kein Halten mehr. Endlich schien Brasilien den Preis seiner Entdeckung wert zu sein.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts überholte die brasilianische Ausbeute die Gesamtmenge an Gold, die Spanien aus seinen Kolonien herausgeholt hatte. Der Pro-Kopf-Ertrag der schwarzen Sklaven war damals der höchste in der ganzen Welt – und die Arbeiter waren bereits nach fünf Jahren Fronarbeit erledigt. „Weihestätten für Verbrechen, Vagabunden und Übeltäter“ nannte ein portugiesischer Kolonialbeamter das Eldorado in Minas Gerais, ein anderer rühmte den kulturellen und materiellen Reichtum.
Verständlich, dass hier Aufstände gegen die portugiesischen Ausbeuter stattfanden, die nur daran interessiert waren, das Gold und die Edelsteine aus dem Lande zu schaffen. Den widerspenstigen Geist sagt man den Bewohnern von Minas bis heute nach, doch die Mineiros trügen ein Herz aus Gold unter einer eisernen Brust.

Ähnlich bewahrend wie die Menschen wirken die vielen Kolonialstädtchen, in denen die Zeit stehen geblieben scheint. Verträumte Bergdörfer wie São Gonçalo do Rio das Pedras ziehen Naturfreunde an, und zu den weißen Felsen von São Tomé das Letras strömen scharenweise Esoteriker.
Überall präsent sind Hügel, Berge und Wasserfälle, eine Reihe von Nationalparks verstärkt den Eindruck des Ursprünglichen und Natürlichen.

Nur die Hauptstadt Belo Horizonte zeigt sich als moderne und pulsierende Metropole. Von Belo Horizonte ausgehend sind besonders die historischen Städte Ouro Preto und Tiradentes leicht zu erreichende kulturelle Highlights.

Der Bundesstaat Minas Gerais besteht hauptsächlich aus Hochländern, Plateaus und Hochebenen im Südosten Brasiliens. Die Hauptstadt Belo Horizonte liegt zu Fuße der Serra do Curral, Teil des Espinhaço-Massivs, welches bis weit in den Bundesstaat Bahia im Nordosten Brasiliens hineinreicht.
Der nahegelegene Nationalpark Serra do Cipó ist auch Teil dieser Bergkette und lockt Naturfreunde mit charmanten kleinen Hotels und zahlreichen Wasserfällen und kristallklaren Bergquellen. Die größeren wildlebenden Säugetiere der Region haben sich hier ihren Rückzugsraum erhalten können, werden aber nur selten gesichtet: Mähnenwölfe, Ameisenbären, Pumas, Jaguare, Tapire, verschiedene kleine Affenarten und unzählige endemische Vogelarten, Reptilien und Fische.

Minas Gerais ist auch von kulturellen Mischungen geprägt: Menschen, Orte, Geschichten, Aromen und nicht zuletzt die berühmte Küche, die in Brasilien als Comida Mineira bekannt ist. Unter anderem wird hier ein typischer Käse aus Rohmilch zubereitet, der zum brasilianischen Kulturerbe zählt. Brasiliens bester Kaffee und Zuckerrohrschnaps Cachaça kommen ebenfalls aus der Region.


Orientierung
„BH“ (ausgesprochen Be-Agá) ist, wie Brasília, eine Planstadt und wurde erst 1897 gegründet. Die Straßen sind, im großen Rahmen, schachbrettförmig angelegt, im kleinen jedoch von einem diagonalen System durchkreuzt, was dazu führt, dass man sich hier viel leichter verläuft als anderswo. Um das Zentrum herum führen ringförmige Umgehungsstraßen.
In der Stadt selbst dominiert der Dienstleistungs- und Handelssektor, doch südöstlich davon bis kurz vor Ouro Preto befindet sich eine der größten Eisenerz-Lagerstätten der Welt. Der Magnetismus ist so stark, dass an manchen Stellen Fahrzeuge von allein bergauf rollen. Sobald man in Richtung Ouro Preto aus der Stadt herausfährt, erblickt man die offenen Tagebauten und riesigen Bagger.

Was du in Belo Horizonte machen kannst
Es empfiehlt sich für Belo Horizonte und das Instituto Cultural Inhotim drei Tage einzuplanen. Doch kommen die wenigsten Besucher nur deswegen. Belo Horizonte ist vor allem eine Drehscheibe, um zu den mineirischen Barockstädten und Nationalparks zu gelangen. Eine empfehlenswerte Route wäre es beispielsweise, über Ouro Preto die königliche Goldroute entlang bis nach Rio de Janeiro zu reisen. Hierzu bieten sich die Überlandbusse, Mietwagen oder ortskundige Guides an.

Sehenswürdigkeiten in Belo Horizonte
Nicht versäumen solltest du in Belo Horizontes Zentrum einen Besuch der Praça da Liberdade mit ihren Museen und der neoklassizistischen Architektur. Auch einige schöne Grünanlagen sind in der Nähe zu finden.

Außerdem lohnt sich ein Abstecher in den Vorort Pampulha mit einem berühmten See, der wegen der dort errichteten Bauten von Oscar Niemeyer 2016 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt wurde. Besonders hervorstechend ist die in den ersten Jahren wegen ihrer Formen noch umstrittene Niemeyer-Kirche Igreja de São Francisco de Assis, die 1943 errichtet wurde.

Last but not least sollte bei keinem Belo-Horizonte-Besuch ein Tagesausflug zum herausragenden „Garten der Künste“ Instituto Cultural Inhotim fehlen.

Im Zentrum
Praça da Liberdade
Die im 19. Jahrhundert nach französischem Vorbild angelegte Praça da Liberdade ist eine der Hauptbühnen des städtischen Lebens. Inmitten von viel Grün treffen sich hier die Einheimischen, flanieren Paare zwischen Blumenbeeten, joggen Hausfrauen um einen Musikpavillon.
Eine lange Palmenallee führt direkt zum neoklassizistischen Palácio da Liberdade, bis 2009 Verwaltungssitz des Gouverneurs. An Sonntagen kann das pompöse Innere des Palastes bestaunt werden. Man meldet sich bei der Pforte an und wird dann einer der Gruppen zugeteilt, die im halbstündlichen Abstand Führungen (circa eine Stunde) antreten.
Palácio da Liberdade So 9–16.30 Uhr
Um den Platz herum reihen sich weitere imposante Gebäude aneinander, darunter die moderne, von Oscar Niemeyer entworfene Biblioteca Pública (Stadtbibliothek), sowie das ebenfalls von ihm stammende kurvenförmige Wohnhaus Edifício Niemeyer aus den 1950er-Jahren.

Circuito Cultural
Seit dem 2010 erfolgten Umzug der Landesregierung in das neue und ebenfalls von Niemeyer konzipierte Regierungsviertel Cidade Administrativa vor den Toren der Stadt hat sich der Platz vom politischen zum kulturellen Zentrum der Stadt gewandelt. In den imposanten eklektischen Gebäuden ehemaliger Landesministerien ist ein Circuito Cultural mit Museen und Kulturzentren entstanden, den man nicht versäumen sollte.

Zu den interessantesten Ausstellungsräumen im Circuito Cultural zählen:
Das Museu das Minas e do Metal knüpft an den engen Banden zwischen dem Land und seinem Reichtum an Mineralien an und birgt zwischen kolossalen Säulen eine moderne interaktive Sammlung, zu der unter anderem ein Aufzug gehört, der die Fahrt in einen Minenschacht simuliert.
Di, Mi, Fr–So 12–18, Do 12–22 Uhr

Das Memorial Minas Gerais Vale beschreibt die Geschichte und Kultur des Bergbaus im Bundesstaat Minas Gerais und einiger seiner herausragenden Künstler anhand von kreativen Installationen.
Di, Mi, Fr, Sa 10–18, Do 10–22, So 10–16 Uhr

Centro Cultural Banco do Brasil
Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes, im imposanten eklektizistischen Bau des ehemaligen Justizministeriums, bietet das Centro Cultural Banco do Brasil Ausstellungen und in seinem riesigen überdachten Innenhof Platz für zwei einladende Cafés.
Mi–Mo 9–21 Uhr

Mercado Central
Zu empfehlen ist auch ein Besuch des lebendigen Mercado Central. Hier findest du sämtliche der landesweit berühmten Spezialitäten aus Minas Gerais, allen voran natürlich den charakteristischen Minas-Käse („Queijo de Minas“).
Mo–Sa 7–18, So 7–13 Uhr

Feira da Afonso Pena
Ebenfalls spannend ist ein Besuch des größten Straßenmarktes Lateinamerikas, der sogenannten „Feira Hippie“. Aufgrund seiner Lokalisation an der Avenida Afonso Pena heißt er offiziell folglich: Feira da Afonso Pena. An 2300 Ständen werden hier Kunsthandwerk, Möbel, Schuhe, Souvenirs und vieles mehr verkauft.
So 8–14 Uhr

Im Stadtteil Pampulha
Eine Hauptattraktion von Belo Horizonte sind die Sehenswürdigkeiten im acht Kilometer nordwestlich des Zentrums gelegenen Pampulha. Die Buslinie 512 verbindet im Abstand von eineinhalb Stunden sämtliche um den See herum gelegenen Attraktionen.

In den 1940er-Jahren beauftragte der damalige Bürgermeister und spätere Präsident Juscelino Kubitschek den noch ziemlich unbekannten Oscar Niemeyer mit der architektonischen Gestaltung um den künstlichen See Lagoa da Pampulha. Für die Landschaftsplanung war Brasiliens wunderbarer Landschaftsgestalter Burle Marx verantwortlich.
In dieser Hinsicht ist das gesamte architektonische Ensemble in Pampulha (Conjunto Arquitetônico da Pampulha) eine Vorwegnahme der knapp zwei Jahrzehnte später entstandenen Hauptstadt Brasília, die ebenfalls auf Einladung Kubitscheks von dem Team um Oscar Niemeyer konzipiert und errichtet wurde.

Casa do Baile
An der Uferpromenade Avenida Otacílio Negrão de Lima entstanden mehrere ikonische Bauwerke der damaligen Zeit, die Belo Horizonte den Ruf verliehen, ein Zentrum der Moderne zu sein, und Niemeyer bald über Brasilien hinaus berühmt werden ließen.
Kurvenförmig der Lagoa angepasst sticht das Haus Casa do Baile bei Hausnummer 751 hervor. Es ist das einzige Niemeyer-Gebäude, das in der Lagoa steht, nämlich auf einer künstlich aufgeschütteten und über eine kleine Steinbrücke erreichbaren Insel.
Die Casa do Baile diente zunächst als Tanzdiele der oberen Gesellschaftsschichten, musste jedoch schon 1946 gemeinsam mit dem nahe gelegenen Spielkasino geschlossen werden, da das Publikum infolge des Glücksspielverbots ausblieb.
Heute wird das Haus als Ausstellungsraum für Architektur, Urbanistik und Design genutzt.
Di–So 9–18 Uhr


Museu de Arte da Pampulha (MAP)
Das Museu de Arte da Pampulha (MAP) bei der Hausnummer 16.585 ist an sich schon ein Kunstwerk und beherbergt etwa 1400 Exponate nationaler und internationaler Künstler.
Das Gebäude wurde Anfang der 1940er-Jahre von Oscar Niemeyer ursprünglich als Casino entworfen, konnte seine zugedachte Funktion aber nur kurze Zeit ausüben: Mit Eintreten eines landesweiten Glücksspielverbots wurden die Pforten der gerade erst eröffneten Spielbank schon 1946 wieder geschlossen.
Nach langem Stillstand fand das Haus erst 1957 als Kunstmuseum seine neue Bestimmung. In der von Roberto Burle Marx gestalteten Gartenanlage stehen Skulpturen von August Zamoyski, Alfredo Ceschiatti und José Pedrosa.
Di–So 9–18 Uhr


Igreja de São Francisco de Assis
Highlight ist jedoch die futuristisch anmutende Igreja de São Francisco de Assis. Nach der Einweihung 1943 blieb diese Kirche, deren parabolische Form spätere Projekte in Brasília vorwegnahm, zunächst für 14 Jahre geschlossen. Die Kirchenobrigen sahen in dem Bauwerk ein Symbol des Kommunismus, denn die Linien von Glockenturm und Fassade ließen angeblich Assoziationen mit Hammer und Sichel aufkommen.
Heute kann man an und in dem Sakralbau kunstvolle Azulejos sowie die 14 Kreuzwegstationen von Cândido Portinari bewundern.
zuletzt wegen Renovierung geschlossen


Mineirão-Stadion
Fußballfans kennen das Pampulha-Viertel vor allem wegen des mächtigen und sehr schönen Mineirão-Stadions in der Avenida Antônio Abrahão Caram.
Für die WM 2014 vollständig umgebaut und modernisiert wurde es zum Schauplatz der historischen 1:7-Niederlage Brasiliens gegen Deutschland. Eine Besichtigung der sporthistorischen Stätte inklusive eines Fußballmuseums (Museu do Futebol) ist zu den Besuchszeiten möglich.
Di–Sa 9–18, So 9–14 Uhr (Führung jeweils zur vollen Stunde, aber nicht an Spieltagen), Eintritt R$14


Touren, Ausflüge und Aktivitäten
Private Stadtführungen
Die Agentur Kopa Turismo von Severin Dahlmeier bietet ein umfangreiches Programm: Deutschsprachige Stadtführungen, kulturelle Ausflüge in die Kolonialstädte, Trekking und Wandern in den Naturparks (zum Beispiel Serra do Cipó ein bis drei Tage, Highlight für Naturfreunde und Vogelbeobachter) sowie Tagesausflüge zum Instituto Cultural Inhotim mit mehrsprachigen Guides, die auf moderne Kunst spezialisiert sind.
Ausflüge zu den Kolonialstädten
Einige der wichtigsten Kolonialstädte von Minas Gerais liegen nicht weit südlich der Hauptstadt Belo Horizonte in Richtung Rio. Nur gute 100 km sind es bis zum berühmten Ouro Preto, Brasiliens Weltkulturerbe Nummer eins und „Hauptstadt“ der Estrada Real. Etwas abseits der gängigen Routen liegen zwei weitere interessante Kolonialstädte: Im musealen Tiradentes ist der beschauliche Charme von damals noch am stärksten erhalten. Eine uralte Dampflok rattert von dort gemächlich zum benachbarten historischen São João del Rei.

Essen & Trinken in Belo Horizonte
Dona Lucinha
Das Dona Lucinha in der Rua Padre Odorico 38 im Stadtteil São Pedro serviert traditionelle Minas-Küche vom Besten. Am Buffet bedient man sich aus 22 Töpfen oder bestellt alternativ ein selektives Tagesmenü. Die Auswahl an süßen Nachtischen ist wahrlich beeindruckend. Im Stadtzentrum führt die Besitzerin ein weiteres Lokal an der Praça da Liberdade (Rua Sergipe 811).





Nachtleben in Belo Horizonte
Das Kneipen- und Nachtleben von BH spielt sich hauptsächlich in den verkehrsberuhigten Revieren um die Praça Diogo de Vasconcelos im Stadtteil Funcionários ab. Die ganze Region wird populär Savassi genannt, Name einer traditionsreichen Konditorei am Platz. Weitere Flaniermeilen finden sich in den Vierteln São Pedro (Rua Major Lopes), Anchieta (Rua Montes Claros), Lourdes und Santo Antônio.
Festivals
Die Kneipenfestivals Comida di Buteco und Butecar sind ursprünglich in Belo Horizonte entstanden und haben nun auch andere Großstädte Brasiliens erobert. Einen Monat lang wetteifern die Kneipen der Stadt, wer die besten Häppchen und kleinen Gerichte zu bieten hat.
Café com Letras
Das Café com Letras in der Rua Antônio de Albuquerque 781 in Savassi ist einer der schönsten Anlaufpunkte in Belo Horizonte. Viele Gäste kommen am späteren Nachmittag in das nette Buchladen-Café mit künstlerischem Touch, bestellen ein Glas Wein und schmökern dazu in einem der reichlich vorhandenen Bücher. Am Abend steht oft exzellente Livemusik auf dem Programm, häufig wird Jazz gespielt. Neben köstlichen Torten gibt es auch leckere Kleinigkeiten zum Essen; sehr beliebt ist dazu die Happy Hour.
Mo–Sa 12–24, So 13–23 Uhr

Tipps für deinen Aufenthalt in Belo Horizonte
Hotels und Unterkünfte
Das relativ neu eröffnete Radisson Blu Belo Horizonte gehört zu den Häusern mit hohem Standard. Wie für diese Kategorie üblich, verfügt auch das Radisson Blu über Sauna, Fitnesscenter und viele weitere Annehmlichkeiten (hier bei Booking.com anschauen). Auch die Lage ist top: Das Hotel liegt unweit des Stadtteils Savassi, der berühmt für seine lebendige Bar- und Restaurantszene ist.
Öffentliche Verkehrsmittel
Das Busnetz ist gut, häufige Verbindungen bestehen in alle Stadtteile. Der Fahrpreis richtet sich nach der Busfarbe und ist gut sichtbar gemacht (allgemein gilt: gelbe Lackierung Nahbereich/Circular, Blau fährt in zentrumsnahe Viertel, Rot zentrumsfern).
Die Metro besteht aus zwei Linien und fährt von 5.15 bis 23 Uhr.
Taxis und Uber sind reichlich vorhanden.
Geldautomaten/Geld abheben
Eine Filiale der Banco do Brasil befindet sich in der Rua Espírito Santo 571 im Centro.
Geldautomaten tgl. 6–22 Uhr
Events, Feste und Feiertage
Karneval
Der Straßenkarneval in Belo Horizonte hat in den letzten Jahren wieder an Fahrt gewonnen. Dies war vor allem politisch gewollt, da die Kolonialstädtchen Ouro Preto und Diamantina unter den großen Besuchermengen gelitten haben.

Während die Kolonialstädte vor allem das junge Publikum mit großen Bühnen und traditionellen Trommelgruppen anlocken, ist der Karneval in Belo Horizonte eher politisch und familiär.
Es gibt verschiedene Umzugsgruppen, diese so genannten „Bloquinhos“ haben für jeden Geschmack etwas zu bieten. Einige spielen bekannte Beatles-Stücke nach, andere Jazz und afrobrasilianische Rhythmen. Bei allen Veranstaltungen gilt es, in möglichst kreativen Verkleidungen zu erscheinen.

Ostern
Da die Einwohner von Minas Gerais traditionell eher katholisch konservativ eingestellt sind, haben religiöse Feste wie Ostern ein hohes Gewicht. Bis tief in die Nächte werden in den kleineren Städten des Inlandes Prozessionen veranstaltet, Blumenteppiche ausgelegt und Gottesdienste feierlich zelebriert.
Touristeninformation
Sehr gute Informationen und stimmungsvolle Bilder bietet die portugiesischsprachige Website des Ministeriums für Kultur und Tourismus von Minas Gerais. Besonders hilfreich ist ein regelmäßig aktualisierter Eventkalender.
Belotur führt eine Infostelle im Mercado Central, an der unter anderem Karten und Prospekte erhältlich sind, darunter auch der Guia Turístico Belo Horizonte, ein hervorragend gemachter monatlicher Stadtführer (auch auf Englisch) mit aktuellen Infos und Tipps.
Mo–Sa 8–18, So 8–13 Uhr
Belo Horizonte: Anreise und Weiterreise
Mit dem Flugzeug
Es gibt zwei Flughäfen in Belo Horizonte:
- Der Aeroporto Internacional Tancredo Neves (oder Confins) liegt in der gleichnamigen Gemeinde und wird unter anderem von Aerolíneas Argentinas, Azul, Gol, Latam und Tap angeflogen.
- Der kleinere Stadtflughafen Aeroporto de Pampulha ist für regionale Airlines.
Vom internationalen Flughafen in die Stadt sind es 40 Kilometer.
Flughafentransport
Die Busse des Conexão Aeroporto der Busgesellschaft Unir fahren unregelmäßig etwa alle 45 bis 75 Minuten bis zur Rodoviária im Zentrum (R$15).
Die mehr als doppelt so teuren (R$33) Executivo-Busse fahren bis zur Avenida Álvares Cabral 387 im Zentrum.
Die Fahrtzeit beträgt bei beiden ungefähr eine Stunde. Die letzte Abfahrt am Flughafen ist je nach Wochentag teilweise schon recht früh um 21.30 Uhr (Executivo), die normalen Busse verkehren meist länger (bis 23.30 Uhr).
Zum Preis für den Bustransfer musst du immer auch noch eine Anschlussfahrt mit Taxi oder Uber hinzurechnen, sodass sich die Gesamtkosten je nach Lage des Ziels stattlich aufsummieren kann.
In der Regel ist deshalb ein privater Flughafentransfer schon ab zwei Personen deutlich günstiger. Außerdem ist es auf diesem Weg schneller und bequemer.
Mit dem Bus
Der zentrale Busbahnhof Terminal Rodoviário liegt an der Praça Rio Branco im Zentrum.
Das 1971 von bedeutenden modernistischen Architekten konzipierte und inzwischen preisgekrönte und denkmalgeschützte Gebäude ist schon etwas in die Jahre gekommen, bewältigt aber immer noch auf einer Fläche von 45.000 Quadratmeter stattliche zehn Millionen Passagiere im Jahr und ist damit einer der größten Busbahnhöfe Lateinamerikas.
Solange ein neues Terminal im Stadtteil São Gabriel noch nicht fertig ist, wird an Feiertagen und Zeiten des Hochbetriebs ein Teil des Busverkehrs über einen Interimsbahnhof bei der Metrostation Estação José Cândido da Silva im Stadtteil Santa Inês abgewickelt. Fest operieren von dort bisher nur ein paar wenige Linien.
Die folgenden Busverbindungen beziehen sich auf das alte Terminal:
- Diamantina: Pássaro Verde, 8x tgl. zwischen 6.30 und 24 Uhr, 5 Std., R$104.
- Mariana: Pássaro Verde, 15x tgl. bis 24 Uhr, 2 1/2 Std., R$41.
- Ouro Preto: Pássaro Verde, stdl. zwischen 6 bis 23 Uhr, 1 3/4 Std., R$36.
- Rio de Janeiro: Útil und Cometa, 14x tgl. zwischen 8.30 und 24 Uhr, 7 Std., ab R$100.
- São João del Rei: Sandra, 7x tgl. bis 19 Uhr, 4 Std., R$65.
- São Paulo: Gontijo und Cometa, 14x tgl. bis 23.45 Uhr, 8 Std., ab R$150.
- Serra do Cipó: Saritur, tgl. 6.30, 7.30, 15.15 und 16.15 Uhr, 2 1/2 Std., R$31.
- Vitória: Kaissara, tgl. 8.15, 20.45, 21 und 22.45 Uhr, 9 Std., R$120–163.
Mit dem Zug
In dem prächtigen, 1922 eingeweihten Bahnhof Estação Ferroviária an der Praça da Estação im Centro befindet sich heute ein Museum für Kunst und Kunsthandwerk.
Vom Seitengebäude aus fährt ein wahres Relikt, einer der letzten Fernverkehrszüge Brasiliens nach Vitória im Bundesstaat Espírito Santo mit renovierten Waggons inklusive Speisewagen.
Die Preise sind vergleichsweise sogar günstiger als mit den Fernbussen. Abfahrt ist täglich um 7.30 Uhr, die Reisezeit beträgt 13 Stunden. Wer dieses Abenteuer mitmachen möchte, sollte die Mitfahrt unbedingt vorher reservieren und am Abfahrtstag vor 7 Uhr am Bahnhof eintreffen.
