Rio de Janeiro: Das Zentrum
Es ist wenig bekannt, dass Rio de Janeiro neben Stränden, Zuckerhut und Corcovado auch eine sehenswerte Altstadt besitzt, für die man sich einen halben Tag Zeit nehmen sollte. Hier erhältst du Tipps und Infos zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Rios historischem Zentrum und erfährst, wie du sie am besten zu Fuß erkunden kannst.
Inhaltsverzeichnis
Überall stechen im Zentrum von Rio die architektonischen Kontraste ins Auge: Fast auf Schritt und Tritt stehen moderne und oft auch klobige Bürotürme neben filigranen Palästen, Kirchen, alten Bibliotheken, Museen und Theatern. Das Stadtzentrum von Rio sollte deshalb auf jeden Fall ins Besuchsprogramm aufgenommen werden. Ein weiterer Pluspunkt: Es kann leicht zu Fuß erkundet werden, was allerdings aus Sicherheitsgründen nur werktags oder Samstagvormittag geschehen sollte.
Hier schlagen wir dir eine Route für einen Stadtspaziergang vor, auf dem du an allen bedeutenden Sehenswürdigkeiten vorbeikommst. Je nach Pausenlängen brauchst du dafür etwa drei Stunden. Und am Ende des Rundgangs kannst du deinen Spaziergang sogar noch im ebenfalls sehr sehenswerten neuen Hafenviertel mit dem Highlight des Museu do Amanhã fortsetzen.
Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Rio de Janeiro:
Das beliebte Arena Ipanema Hotel besticht durch seine vorzügliche Lage an einem kleinen Park im Stadtteil Arpoador. Die Strände von Ipanema und Copacabana sind jeweils nur einen Steinwurf entfernt. Darüber hinaus bietet das Hotel modern designte Zimmer und eine Dachterrasse mit Pool, Lounge und fantastischem Meerblick. Ein weiterer Pluspunkt ist das Engagement der Hotelleitung für nachhaltigen und umweltfreundlichen Tourismus. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.
Vom Cinelândia-Platz zur Kathedrale
Start könnte an der Praça Marechal Floriano Peixoto sein, das ist Rios Hauptplatz im Zentrum. Die dortige Metrostation heißt Cinelândia, weil hier in den 1920er-Jahren viele Kinos eröffnet wurden.
Am Platz befindet sich der neoklassizistische weiße Palácio Pedro Ernesto (1923), seit 1977 Sitz des Stadtrats. Vor diesem Gebäude finden häufig Demonstrationen und Protestveranstaltungen statt.
Links daneben fällt noch ein großes orangefarbenes Gebäude von 1921 ins Auge, in dem sich unten das traditionsreiche Lokal Amarelinho da Cinelândia befindet. Man sitzt herrlich am Platz mit Blick auf das Theater. Wer schon Durst hat, könnte hier zu gleich zu Anfang ein wenig ausruhen und das lebendige Treiben beobachten.
Theatro Municipal
Das Highlight an diesem Platz ist aber eindeutig das prachtvolle Theatro Municipal von 1909, ein der Pariser Oper nachempfundener neoklassizistischer Bau, der im Innen reich bestückt ist mit grünem Marmor aus Carrara, deutschem Kristallglas und kunstvollen Deckengemälden. Hier sangen schon vor 2200 Zuschauern Caruso und die Callas. Außen prangen rechts oben die Namen des Dichterfürsten Goethe und links oben des Komponisten Wagner. Wer sich zwischen März und Weihnachten eine Oper-, Ballett- oder Orchesteraufführung ansehen möchte, kann sich die Tickets direkt am Kassenhäuschen zu den unten genannten Öffnungszeiten besorgen oder sie über die Website und dort den Programmpunkt „Ingressos“ online kaufen.
Eine Besichtigung des Theaters ist nur im Rahmen einer 60-minütigen Führung möglich; diese starten in der Regel Mittwoch 16 Uhr, Donnerstag und Freitag 11, 14 und 16 Uhr sowie am Samstag um 11 und 12.30 Uhr. Eine englischsprachige Führung gibt es nur am Freitag um 16 Uhr. Ein Ticketkauf ist nur für Führungen möglich, die am selben Tag stattfinden. Die maximale Teilnehmerzahl je Besuchergruppe beträgt 40 Personen. Die Besichtigungszeiten können sich jederzeit ändern, die aktuell gültigen Zeiten findest du auf der Website unter dem Menüpunkt „Educativo“.
Der Preis beträgt R$20, Beginn der Führung ist beim linken Seiteneingang. Dort findest du auch die Kasse und den Kartenvorverkauf, Öffnungszeiten Mi–Fr 10–16, Sa 10–13.30 Uhr.
Alle planmäßigen Führungen können laut Angaben des Theaters kurzfristig entfallen.
Biblioteca Nacional
Schräg gegenüber, auf der anderen Seite der Avenida Rio Branco, erhebt sich noch ein weiteres imposantes Gebäude: die Biblioteca Nacional von 1910. Laut Unesco ist es mit einem Bestand von zehn Millionen Büchern und Dokumenten die achtgrößte Bibliothek der Welt. Unter den bekanntesten Büchern sind eine deutsche Bibel von 1462 sowie das mit einem Zentimeter kleinste Buch der Welt, in dem das „Vaterunser“ in sieben Sprachen enthalten ist. Leider gelangt man nicht so leicht zu den Archiven, aber alleine ein Blick in die Eingangshalle mit ihren hohen Marmorsäulen und der Jugendstilkuppel ist schon einen kurzen Besuch wert.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10–16.30 Uhr (letzter Eintritt), maximaler Aufenthalt bis 17 Uhr.
Museu Nacional de Belas Artes
Nach Verlassen der Bibliothek geht es wenige Meter nach rechts zum bedeutenden und sehr schönen Museu Nacional de Belas Artes von 1908, in dem auf einer Gesamtfläche von 18.000 Quadratmetern Gemälde, Gravuren und Skulpturen ausländischer und brasilianischer Künstler aus der Zeit zwischen dem 17. und 21. Jahrhundert ausgestellt sind.
Das Museum ist zurzeit wegen Renovierung geschlossen, danach öffnet es voraussichtlich Di–Fr 10–18, Sa, So 13–18 Uhr, Eintritt um R$10, sonntags gratis.
Petrobras-Gebäude
Danach kehrt man zum Platz zurück, geht neben dem Theater links durch die Avenida 13 de Maio und biegt die erste Straße nach links ab. Nach etwa Hundert Metern erhebt sich auf der linken Seite das mächtige würfelförmige Hauptgebäude des staatlichen Ölriesen Petrobras von 1967. Architektonisch aufsehenerregend, doch auch im politischem Betrieb hat der Konzern in den letzten Jahren viel Staub aufgewirbelt.
Straßenbahn nach Santa Teresa
Wer mag, kann an dieser Stelle einen kleinen Abstecher in die Rua Lélio Gama machen und erreicht dann nach Hundert Metern die zentrale Haltestelle der Straßenbahn Bonde, die über ein altes Aquädukt hoch in den malerischen Künstlerstadtteil Santa Teresa rattert. Die Fahrt mit der Bonde ist eine große Touristenattraktion und oft bilden sich dementsprechend lange Schlangen hier, die mit einiger Wartezeit verbunden sein können. Den meisten Besuchern reicht es deswegen aus, nur ein Foto von dem historischen Bahnwagen zu machen und dann den Rundgang im Zentrum fortzusetzen.
Betriebszeiten der Straßenbahn nach Santa Teresa: Montag bis Freitag 8–17 Uhr, Samstag und Sonntag 9–16 Uhr, Preis R$20 für Hin- und Rückfahrt, Kinder unter 5 Jahren fahren gratis mit; Tickets werden am Schalter nur für eine Fahrt am selben Tag verkauft (kein Vorverkauf); Abfahrt alle 20 Minuten mit maximal 30 Fahrgästen
Kathedrale
Zurück auf der Avenida República do Chile gehst du am besten oberhalb der Unterführung ein kurzes Stück weiter geradeaus und erreichst dann auch schon die modernistische Konstruktion der Catedral Metropolitana de São Sebastião von 1976 mit ihrem außerhalb stehenden Glockenturm. Die Cariocas lieben ihre neue katholische Hauptkirche nicht sehr, im Volksmund trägt der ikonische Betonbau mit der Wabenstruktur sogar den spöttischen Beinamen „Bienenarsch“. Äußerlich ist die Kathedrale – stilistisch wie ein Niemeyer-Geschöpf wirkend – wirklich nicht gerade schön, beeindruckt aber im Innern durch vier in Kreuzform angeordnete beziehungsweise den Himmelsrichtungen entsprechende bunte Glaszeilen mit religiösen Motiven, den indirekten Lichteinfall sowie durch ihre Größe. Sie besitzt einen Durchmesser von 106 Metern und ist in der Mitte 96 Meter hoch.
tgl. 7–17 Uhr
Zutritt in kurzen Hosen ist erlaubt.
Von der Kathedrale zur Königlichen Bibliothek
Danach geht es wieder 200 Meter zurück und dann nach links zu einem weiteren großen, sehr belebten, aber auch etwas konfusen Platz, dem Largo da Carioca.
Kloster und Kirchen auf dem Largo da Carioca
Auf dem Largo da Carioca fällt sofort der Kontrast zwischen den Bürotürmen auf der einen Seite und den historischen Kirchen- und Klosteranlagen auf dem Hügel gegenüber ins Auge. Links befindet sich ein Kloster, in der Mitte Rios älteste Kirche, die eher bescheidene Igreja de Santo Antônio (1608–20), und rechts die opulente Igreja da Ordem Terceira de São Francisco da Penitência mit einem sehenswerten sakralen Museum.
Igreja e Convento Santo Antônio
Du beginnst deine Besichtigung am besten im Santo-Antônio-Kloster, zu dem ein schöner, tropisch begrünter Kreuzgang gehört. Der Zugang dorthin erfolgt durch ein rundes Bogentor unterhalb der Klostermauer. In dem kurzen Fußgängertunnel befindet sich ein Fahrstuhl, mit dem du nach oben fahren kannst. Auf dem Weg zum Fahrstuhl siehst du an den Tunnelwänden eine Bildergalerie zur Geschichte des Platzes Largo da Carioca von 1608 bis heute. Die Besichtigung des Klosters und der gleich nebenan liegenden Santo-Antônio-Kirche ist gratis.
Öffnungszeiten Santo-Antônio-Kirche und Kloster: Mo–Fr 9–18, So 9.30–11 Uhr
Igreja da Ordem Terceira de São Francisco da Penitência
Beeindruckender ist die noch ein Stück weiter liegende Franziskanerkirche. Dieser 1657 begonnene und erst 1747 fertig gestellte Bau ist mit das Prachtvollste, was Rio an lusitanisch-barocker Kirchenkunst zu bieten hat. Die sogenannte „goldene Höhle“ ist an den Zedernholzwänden vollständig mit Blattgold überzogen, der Boden ist aus Marmor, das Deckengemälde gilt als die erste Perspektivmalerei Brasiliens. Es stammt von Caetano da Costa Coelho und zeigt die Heiligsprechung des Franziskus von Assis. Im Anschluss an den Kirchenbesuch kann man sich das sakrale Museum der Franziskaner (Museu Sacro Franciscano) ansehen, in dem wandgroße Gemälde aushängen und viele antike Möbel, Porzellan, Silberwaren und Azulejos aus vergangenen Jahrhunderten zu bewundern sind.
Öffnungszeiten Franziskanerkirche und Museum: Di–Fr 9–16 Uhr, Eintritt R$10
Rua da Carioca und Praça Tiradentes
Am Ende des Largo da Carioca führt der Weg nun nach links in die Rua da Carioca, früher eine der wichtigsten Geschäftsstraßen der Stadt. Mit den vielen historischen Häusern hätte die Straße eigentlich auch heute noch ein großes Potenzial, aber leider stehen hier viele Läden leer. Symptomatisch dafür ist das bei Hausnummer 49 im Jugendstil erbaute und 1909 eingeweihte Cine Íris, Rios ältestes Kino und Theater, in dem heute jedoch nur ein billiges Erotikkino residiert.
Die Straße führt dann bis zu einem großen Platz, der historisch bedeutsamen und kürzlich revitalisierten Praça Tiradentes, in deren Mitte ein fast 16 Meter hohes Denkmal thront. Das 1862 in Frankreich hergestellte Monument zeigt Kaiser Dom Pedro I. in seiner Generalsuniform hoch zu Ross, in der rechten Hand den Unabhängigkeitsvertrag vom 7. September 1822 schwenkend. Im Sockel der Statue sind vier indigene Bronzeskulpturen zu sehen, die die vier großen Flüssen des Landes repräsentieren sollen: den Amazonas, den Rio Madeira, Rio Paraná und Rio São Francisco.
Königliche Bibliothek
Vor der Praça Tiradentes nach rechts in die Avenida Passos gehend und gleich wieder rechts in die Rua Luís de Camões sieht man an einem kleineren Platz die prachtvolle Fassade des Real Gabinete Português de Leitura. Diese während des Kaiserreichs 1887 in neo-manuelinischem Stil errichtete Königliche Bibliothek, eine der schönsten der Welt, war ein Geschenk Portugals an Brasilien. Sie besitzt circa 350.000 wertvolle alte Ausgaben portugiesischer Literatur und ist damit die größte und wertvollste außerhalb von Portugal. Die Bibliothek beeindruckt aber vor allem durch die kafkaesk anmutende architektonische Gestaltung des Innenraums. Wegen der außergewöhnlichen Schönheit kann es vor allem in der Hauptsaison ziemlich voll werden, sodass die Tische im Lesesaal dann zur Seite geschoben werden, um allen Besuchern Platz zu bieten. Das Fotografieren ist ohne Blitz erlaubt, man sollte sich dabei aber möglichst diskret verhalten.
Öffnungszeiten: Mo–Fr 10–17 Uhr
Von der Königlichen Bibliothek zum Palácio Tiradentes
Bei Verlassen der Bibliothek gehst du zuerst nach links, überquerst dann den hübschen Platz Largo de São Francisco de Paula und gelangst schließlich schräg rechts, dort wo C&A zu sehen ist, in die Rua do Ouvidor.
Rua do Ouvidor
Diese schmale Gasse war im 19. Jahrhundert Rios eleganteste Einkaufs- und Flaniermeile und galt sogar als der berühmteste Boulevard Brasiliens. In die Geschichte ging die Straße auch als erste Fußgängerzone der Stadt (1829) und als die erste Straße mit einer Gasbeleuchtung (1854) ein. Heute trinken hier besonders die Angestellten der nahen Bürohäuser gerne nach der Arbeit einen Absacker.
Confeitaria Colombo
Nach Überqueren der belebten Rua Uruguaiana geht es nach rechts in die Rua Gonçalves Dias und weiter bis zur Confeitaria Colombo auf der linken Seite bei Hausnummer 32/36. Rios schönstes Kaffeehaus hält allen Vergleichen mit Wien, Paris oder Buenos Aires stand. Es wurde 1894 von dem reichen Portugiesen Manuel Joaquim Lebrão eröffnet und zwischen 1914 und 1918 noch um einigen Luxus erweitert. Stilistisch finden sich viele Jugendstilelemente, fast alles wurde aus Europa importiert, darunter die acht gewaltigen Spiegel aus Antwerpen.
An den vielen kleinen Marmortischen sitzen heute überwiegend Touristen, die sich die köstlichen Torten und üppigen Sandwiches schmecken lassen, während hier früher Staatspräsidenten, Kaffeebarone und viele Bohemiens einkehrten. Allerdings kann es vor allem an Tagen mit schlechterem Wetter und in der Hauptsaison passieren, dass du dich zuerst in eine lange Warteschlage einreihen musst, denn die die Confeitaria Colombo ist schon länger kein Geheimtipp mehr.
Falls du hier etwas essen möchtest, bieten sich mehrere Möglichkeiten: Am meisten wird von den Touristen unten im großen Hauptsaal, auch als Salão Bar Jardim bekannt, das süße und wirklich köstliche Aushängeschild Pastel de Belém bestellt. Neben Kaffee und Kuchen werden dort auch Salate, Sandwiches oder Crêpes an den Tisch gebracht. Wenn es schneller gehen soll, kannst du dir in zwei Stehcafés Kleinigkeiten zum Mitnehmen oder nebenan im Salão Bilac abgepackte Gerichte bestellen. Wer ausgiebig Mittag essen möchte, kann sich in das Restaurant im Obergeschoss setzen, die Auffahrt in dem uralten Fahrstuhl ist schon ein kleines Erlebnis. Leichtere Suppen sind dagegen in der ersten Etage im Salão Cabral erhältlich, diesen Bereich erreichst du über einen Treppenaufgang.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11–18 Uhr, Samstag 10–18 Uhr
Igreja de Nossa Senhora do Carmo da Antiga Sé
Bei Austritt aus dem Café nach links gelangt man an der ersten Ecke links in die Rua 7 de Setembro. An ihrem Ende steht die restaurierte, eher wie ein Theater wirkende Igreja de Nossa Senhora do Carmo da Antiga Sé, Rios katholische Kathedrale von 1808 bis 1976. Sowohl Dom Pedro I. als auch Dom Pedro II. wurden hier gekrönt.
Öffnungszeiten: Mo–Fr 7–16, Sa 9.30–12.30 Uhr
Praça 15 de Novembro und Travessa do Comércio
Gegenüber der Kirche liegt ein großer Platz, die Praça 15 de Novembro nahe dem alten Hafen. Sie wird oft einfach nur Praça Quinze genannt oder Praça XV geschrieben.
Links davon gelangt man durch den Torbogen Arco do Teles in die Travessa do Comércio, eine der ältesten Handelsgassen der Stadt. Geht man hindurch, gelangt man zum anderen Ende der Rua do Ouvidor und dahinter zur hübschen Parallelgasse Rua do Rosário. Hier ist das Zentrum der After-Work-Partys, bei denen viele Angestellte von Montag bis Freitag den Arbeitstag ausklingen lassen. Sehr nett ist es auch am Samstagnachmittag ab etwa 15 Uhr, wenn Samba-Livebands aufspielen und dazu gute und günstige Feijoada serviert wird.
Paço Imperial
Auf der anderen Seite der Praça 15 steht ein beeindruckendes zweigeschossiges weißes Bauwerk von 1743 namens Paço Imperial. Hier residierte ab 1808 der vor Napoleon aus Lissabon geflüchtete portugiesische Prinzregent Dom João VI. Bis 1889 blieb es das wichtigste Regierungsgebäude des Kaiserreiches. Heute ist es ein Kulturzentrum mit interessanten Kunstausstellungen und einer historischen Exposition im ersten Stock sowie einem schönen Bistro im Innenhof, dem Bistrô do Paço. Beides ist über den seitlichen Eingang an der Praça 15 zu erreichen. Im vorderen Teil des Gebäudes befinden sich außerdem noch eine Buchhandlung und ein weiteres Café, das Entre Passos.
Öffnungszeiten Mo–Fr 11–18, Sa 11–17 Uhr
Palácio Tiradentes
Auf der anderen Seite vom Paço Imperial siehst du den mächtigen neoklassizistischen Palácio Tiradentes von 1926. Er beherbergte bis 1960 das Parlament Brasiliens und ist seitdem Sitz des Landtags vom Bundesstaat Rio de Janeiro. Früher befand sich hier ein Gefängnis, in dem der Freiheitskämpfer Tiradentes 1792 auf seine Hinrichtung wartete. Die Statue vor dem Palast ist heute Denk- und Mahnmal. Nebenan steht die Igreja São José, die im Inneren von einem hübschen Azulejo-Fliesenboden geziert wird.
Weiter ins Hafenviertel
Früher war der Rundgang durchs Zentrum damit praktisch beendet. Nachdem Rio den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2016 bekommen hatte, resultierte daraus die Idee, das alte Hafengebiet zu sanieren. So beginnt hier jetzt der Boulevard Olímpico, ein von der Praça 15 ausgehender Spazier- und Radweg, der entspannt zwischen Hafenkais und den Gebäuden der Marine entlang bis zur Praça Mauá führt.
Diesen Spaziergang auf dem Boulevard Olímpico solltest du zum Abschluss noch ins Auge fassen, denn zum Ende hin erscheint Rios fantastischstes Bauwerk überhaupt, das Museu do Amanhã. Wer noch keine müden Beine hat, geht also weiter durch das neu renovierte Hafenviertel …
Hotels & Unterkünfte
Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deinen Aufenthalt in Rio de Janeiro.