Manaus: Tipps für deine Reise
Hier findest du Informationen und Tipps für deine Reise nach Manaus. Du erfährst alles Wissenswerte rund um Sehenswürdigkeiten, Fortbewegungsmittel, Souvenirs, Nachtleben, Anreise, Hotels, Restaurants und Klima.
Inhaltsverzeichnis
Manaus ist der wichtigste Ausgangsort für Exkursionen zu den abgelegenen Lodges im Amazonasgebiet. Ausführliche Informationen zu diesen mehrtägigen Touren in den Regenwald, die zu den absoluten Highlights in Brasilien zählen, findest du in unserem Bericht über Dschungelhotels.
Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Manaus:
Das beeindruckende Juma Ópera Boutique Hotel hat exzellente Zimmer, eine tollen Pool und eine Top-Lage direkt bei der Oper. In wenigen Minuten erreichst du zu Fuß den Hafen sowie alle Bars und Restaurants der Innenstadt. Auch die Büros der wichtigsten Touranbieter liegen um die Ecke, viel zentraler und besser kann man in Manaus nicht wohnen. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.
Reisetipps für Manaus
Hier findest du alles, was du für deine Reise wissen musst.
Wissenswertes vorab
Auch wenn die meisten Reisenden nur kommen, um von hier zu den Dschungelhotels weiterzufahren, hat Manaus als eigenständiges touristisches Ziel eine Menge zu bieten und man sollte auf jeden Fall ein paar Tage hier verbringen, um die Stadt kennenzulernen. Sicher kommt Manaus nicht an den Charme der Amazonas-Schwesterstadt Belém heran, dennoch gibt es im Zentrum und vor allem auf und am Fluss sehr viel Sehenswertes zu entdecken. Die weltberühmte Oper, idyllische Plätze und natürlich die Hafengegend am Amazonas machen einen Streifzug durch die Innenstadt jederzeit zu einem lohnenswerten Erlebnis.
Orientierung
Manaus liegt so tief im Amazonas-Regenwald, dass die Stadt im Prinzip nur aus der Luft oder auf dem sehr langsamen Wasserweg, zum Beispiel ab Belém, erreichbar ist. Die einzige dauerhaft nutzbare Straßenverbindung führt zur Grenze mit Venezuela und ist für die meisten Touristen im Moment nicht relevant. Folglich erreichen fast alle Fernreisenden Manaus mit dem Flugzeug.
Die meisten Sehenswürdigkeiten von Manaus liegen im Zentrum, wo du sowohl zur Oper als auch zum Hafen und zu allen anderen sehenswerten Orten bequem zu Fuß laufen kannst. Die meisten Besucher quartieren sich deswegen auch in einem der vielen Hotels hier ein. Der zweite touristisch relevante Stadtteil wäre noch Ponta Negra mit einem Flussstrand und einer zur Fußball-WM nett renovierten Uferpromenade. Hier liegt auch die riesige Anlage des Tropical Hotel, das schon eine Institution in Manaus ist. Ansonsten gibt es aber in Ponta Negra recht wenig zu tun. Alle weiteren Sehenswürdigkeiten verteilen sich über die Stadt oder sind zum Teil nur mit dem Boot zu erreichen. Überhaupt sollten möglichst viele Bootsausflüge zu einem Manaus-Programm gehören. Nur so siehst du die interessante Natur, die oft nur wenige Minuten von der Großstadt entfernt ist. Die Anbieter holen Gäste für alle Ausflüge von den Hotels ab.
Was du in Manaus machen kannst
Manaus besitzt ein recht umfangreiches Angebot an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, aus dem sich locker ein Programm für eine Woche stricken lässt. Die meisten Besucher bleiben jedoch nur für zwei bis drei Nächte, manche übernachten sogar nur einmal und fahren dann gleich am nächsten Morgen in den Regenwald weiter. Zum Minimalprogramm gehören die Oper, der Hafen und der Zusammenfluss des Rio Negro mit dem Rio Solimões. Bei längeren Aufenthalten empfiehlt sich ein Tagesausflug mit Bootstour, um so auch das faszinierende Flussleben aus der Nähe kennenzulernen.
Sehenswürdigkeiten in Manaus
Die meisten Sehenswürdigkeiten von Manaus liegen im Zentrum und in der benachbarten Hafengegend. Mindestens einen Tag sollte man sich dafür reservieren, einen weiteren für Bootsausflüge auf dem Fluss. Wer noch mehr Zeit hat, kann auch in anderen Vierteln viele interessante Dinge in der Stadt entdecken.
Teatro Amazonas (Oper von Manaus)
Das Wahrzeichen der Amazonasstadt schlechthin ist das 1896 eingeweihte Teatro Amazonas. Dieses beeindruckende Denkmal aus der Blütezeit des Kautschukanbaus, das im Volksmund auch als Oper von Manaus bekannt ist, wurde mehrfach restauriert und zeigt sich heute als eine opulente Mischung aus Barock, Renaissance, Neoklassik und Jugendstil. Der gesamteuropäische Luxustempel ist außerordentlich reich bestückt mit italienischem Marmor, französischem Dekor, schottischer Kuppelverzierung, lothringischen Ziegeln, englischem Schmiedeeisen und 700 roten Samtsitzen.
Es ist das faszinierendste Bauwerk im gesamten Amazonasgebiet und das bedeutendste Zeugnis aus der Zeit des 1870 einsetzenden Kautschukbooms. Das jahrelang verfallene Teatro Amazonas wurde erst 1989 wieder zum Leben erweckt und wird heute unter anderem wegen eines großen Opernfestivals gerne von Musikliebhabern besucht. Neben der neobarocken Haupthalle beeindruckt auch der Salão Nobre („Edler Saal“) mit einem Deckengemälde von Domenico de Angelis von 1899. Dies war der Ort für die großen gesellschaftlichen Anlässe jener Epoche.
Ein Besuch im Teatro Amazonas ist in jedem Fall ein Highlight, für das du dir ausreichend Zeit nehmen solltest. Führungen finden jede halbe Stunde statt, wobei laut Auskunft des Theaters der zuerst eintreffende Besucher die Sprache auswählen darf (neben Portugiesisch stehen auch Englisch und Spanisch zur Auswahl). Nach der Führung kannst du im Erdgeschoss in einem Souvenirgeschäft stöbern oder im sehr schönen La Gioconda Caffè einen Kaffee trinken.
Besichtigungszeiten der Oper: Montag bis Samstag 9–17, Sonntag 9–13 Uhr, Eintritt R$20
Largo de São Sebastião
Unmittelbar vor dem Teatro Amazonas liegt einer der hübschesten großstädtischen Plätze Brasiliens, der es in puncto Flair durchaus mit den prachtvollen kubanischen Plazas aufnehmen kann. Der von Bäumen eingerahmte, autofreie Largo de São Sebastião ist vor allem abends beliebter Treffpunkt und es finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Mit dem Postkartenblick auf das Theater und die restaurierten Altstadthäuser, sowie den zahlreichen nahen Straßenbars, Restaurants, Galerien und Cafés ist dies der mit Abstand schönste und stimmungsvollste Ort zum Abschalten. Besonders am frühen Abend, wenn die Tageshitze langsam zurückweicht und der Platz und die umliegenden Bars und Restaurants sich mit Leben füllen, ist dies the place to be in Manaus.
Praça Heliodoro Balbi
Auch wenn viele der alten Stadthäuser von Manaus im Laufe der Jahre modernen Geschäftsbauten weichen mussten und historische Gassen in Einkaufszonen umgewandelt wurden, so lässt sich ein wenig Glanz früherer Tage immer noch an manchen Stellen erahnen. In den letzten Jahren hat man das historische Zentrum ein wenig aufgefrischt und es sind weitere freundliche Innenstadtbereiche entstanden, insbesondere an der Praça Heliodoro Balbi, die auch als Praça da Polícia bekannt ist. Der umfangreich renovierte Park mit beleuchteten Springbrunnen und Musikpavillons liegt wie eine grüne Oase im verkehrsumtosten Geschäftszentrum.
Palacete Provincial
Das an der Praça Heliodoro Balbi gelegene frühere Polizeihauptgebäude wurde zu einem sehenswerten Kulturzentrum umgewandelt, dem Palacete Provincial. Das wunderbar renovierte Bauwerk an sich ist schon sehenswert. Es beherbergt darüber hinaus neben einer hervorragend gestalteten Pinakothek mit Gemälden von Künstlern aus dem Amazonas außerdem noch ein Café, sowie Ausstellungsräume und mehrere Museen.
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag bis Samstag 9–17 Uhr, Eintritt frei
Numismatisches Museum
Unter den Museen im Palacete Provincial sind ein historisches Museum sowie ein im ersten Stock befindliches numismatisches Museum zur Münzkunde, in dem unter anderem ein großer Bestand an europäischen Münzen aus der Kolonialzeit zu sehen ist. Daneben sind übersichtliche Schautafeln aufgestellt, die die jeweiligen Herkunftsorte der Münzen zeigen. Das älteste Ausstellungsstück des Museums ist eine etwa 2500 Jahre alte Münze, die von der griechischen Insel Ägina stammt.
Praça do Paço da Liberdade
Wenig bekannt ist, dass neben dem Largo Sao Sebastião und der Praça Heliodoro Balbi im Zentrum noch ein dritter, zwar etwas weniger schillernder, aber dennoch interessanter Platz existiert: An der Praça do Paço da Liberdade befinden sich schräg gegenüber liegend zwei restaurierte historische Gebäude, zur Linken siehst du den Palácio Rio Branco, sowie halbrechts davon den Paço da Liberdade.
Museu da Cidade
Nicht zuletzt besuchenswert ist dieser Platz wegen des im Paço da Liberdade neu eingerichteten und aufwändig gestalteten Stadtmuseums: Das Museu da Cidade informiert über die besonderen geologischen, klimatischen und kulturellen Voraussetzungen der Entwicklung von Manaus in einer wahrhaft außergewöhnlichen Umgebung.
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 9–16 Uhr
Palácio Rio Negro
Schließlich gibt es noch, ein wenig außerhalb des Zentrumskerns, den Palácio Rio Negro, der früher einmal Residenz des deutschen Kautschukhändlers Waldemar Scholz und lange Zeit Amtssitz der Landesregierung war. Seit seiner Restaurierung dient der Palast als Kulturzentrum und Sitz der staatlichen Kulturbehörde. Neben temporären Kunstausstellungen sind auch schön restaurierte Säle mit manuelinischen Möbeln aus den 1930er-Jahren zu sehen. Im ersten Stockwerk befindet sich eine Jugendstilterrasse mit Sitzgelegenheit und Blick ins Grüne.
Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch bis Samstag 9–17 Uhr
Museu do Índio
Wer schon beim Palácio Rio Negro ist, mag vielleicht auch noch das relativ kurze Stück bis zum Museu do Índio in der Rua Duque de Caxias 296 weiterfahren. Das in einem Nonnenkloster angesiedelte Museum zählt nicht zu den modernsten, ist aber auf seine Art trotzdem irgendwie sehenswert. Von Macheten, Körben, Jagdwaffen, bis zu Keramiken werden Einblicke über das Leben und die Gewohnheiten der Indiovölker des Amazonas, speziell aus der Region des Rio Negro, gewährt. Auch der Kauf von indigenem Kunsthandwerk ist möglich.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30–12, 13.30–16.30, Samstag 8–12 Uhr
Eintritt R$20, unter 18 Jahre R$10, unter 12 Jahre gratis
Encontro das Águas
Das beeindruckendste Phänomen von Manaus ist der Encontro das Águas, der „Treffpunkt der Gewässer“, wo das tintenblaue Wasser des Rio Negro auf das milchkaffeebraune des Rio Solimões trifft. Das passiert zwölf Kilometer stromabwärts von Manaus. Die Flüsse vermischen sich erst nach etwa zehn Kilometern, da sie verschiedene Dichte- und Säurewerte sowie unterschiedliche Temperaturen und Fließgeschwindigkeiten aufweisen. Ab und zu tauchen an dieser Stelle sogar rosa Flussdelphine aus dem Wasser auf.
Porto Flutuante
Dort, wo die Bootstouren losgehen, am Porto Flutuante (auch bekannt als Porto Roadway), ist Manaus zugleich am interessantesten. An dem 1902 errichteten, 1313 Meter langen schwimmenden Kai liegen zahlreiche Boote, selbst Kreuzfahrtschiffe. Es war die einzige Methode, um die jährlichen Wasserstandsschwankungen auszugleichen; große Eisentanks halten das 150 Meter lange Gebilde über Wasser. Auf einer Tafel im Außenbereich kann der aktuelle Wasserstand mit den historischen Höchstständen verglichen werden.
Der Zugang erfolgt über die vor dem Hafen liegende große Halle Estação Hidroviária do Amazonas. Drinnen befinden sich Souvenirläden, Reiseagenturen, Drogerien, Imbisse und feuchtfröhliche Bars mit hohen Biertürmen auf den Tischen. Der Zutritt zum Pier selbst ist inzwischen nur noch mit Fahrschein oder vorherigem Kauf eines Tickets für „Não Passageiros“ (R$5) möglich.
Nur wenige Schritte weiter befindet sich das alte, 1906 errichtete Zollhaus Alfândega, das Stein für Stein aus Schottland hergebracht wurde.
Hafen von Manaus
Unvergesslich bleibt ein Spaziergang entlang der Hafenpromenade. Hier reihen sich die typischen Amazonasdampfer auf und überall wird zum Teil auf abenteuerlich schmalen Bretterstegen be- und entladen und in den für diese Boote typischen Hängematten-Etagen warten die Passagiere auf das Ablegen. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen und man kann sich daran nicht sattsehen. Eis zum Kühlen wird in Säcke gepackt, Plastikeimer und Schläuche, Gemüse und Obst und vieles mehr wird von einer Armee von Trägern hin- und herbewegt.
Mercado Municipal Adolpho Lisboa
Ein paar Hundert Meter flussabwärts liegt der Mercado Municipal Adolpho Lisboa, eine unter Denkmalschutz stehende Markthallenkonstruktion von 1882, bestehend aus mehreren Hallen und kleinen Pavillons. Das Eisengerüst wurde bei Gustave Eiffel in Paris hergestellt, die bunten Glasfenster sind den Pariser „Les Halles“ nachempfunden. Genauso sehenswert wie seine Architektur ist der Markt selbst. Es ist so etwas wie eine „Lightversion“ eines Amazonasmarktes, weniger voll, weniger laut, aufgeräumter und geordneter. Angeboten werden Kunsthandwerk, Naturkosmetik, Kräuter und Gewürze oder Blumen – und in einer Nebenhalle auch noch ein paar Flussfische aus dem Rio Negro.
Öffnungszeiten: tgl. 6–17 Uhr
Feira Manaus Moderna (Fischmarkt)
Die Prachtexemplare von Flussfischen findest du aber etwas weiter in dem beeindruckenden Fisch- und Fleischmarkt Feira Manaus Moderna. Um dorthin zu kommen, gehst du vom Mercado Adolpho Lisboa nur die Rua Barão de São Domingos ein wenig Richtung Osten weiter und stößt dann etwa auf Höhe der Querstraße Rua Cel. Sérgio Pessoa auf ein großes Gebäude mit einem recht unscheinbaren Eingang. Hier sind sie zum Verkauf ausgelegt, all die exotisch bis kurios anmutenden und teilweise riesigen Amazonas-Süßwasserfische. Eine ganz eigene Welt für sich!
Öffnungszeiten: Mo–Fr 3–16, Sa, So 3–14 Uhr
Ponta Negra
Die „Copacabana“ von Manaus ist der Strand von Ponta Negra, der rund zwölf Kilometer außerhalb des Zentrums stromaufwärts vor den Toren des Tropical Hotel liegt. Die gesamte Promenade wurde zur Fußball-WM aufwendig saniert. War der Strand früher für Touristen fast eine „No-go-Area“, so ist heute alles hübsch und gepflegt. Familien mit Kindern flanieren abends und am Wochenende auf der „Orla“ mit ihren Bars, Imbissen, Amphitheater und Sportanlagen, und naschen dabei einen Becher Açaí. Wer zwei oder mehr ganze Tage in Manaus zur Verfügung hat, sollte durchaus mal am späten Nachmittag den Weg nach Ponta Negra antreten, und den Sonnenuntergang mit Blick auf den Fluss und die große Brücke über den Amazonas genießen.
Wald der Wissenschaft (INPA)
Der Wald der Wissenschaft, oder auch Bosque da Ciência, liegt acht Kilometer vom Zentrum im Stadtteil Aleixo in der Avenida André Araújo 2936. Hier gibt es eine vielfältige Pflanzenwelt zu entdecken, durch die zahlreiche Wanderwege führen. Besucher lernen die wissenschaftlichen Namen der Arten sowie deren pharmazeutischen Nutzen kennen. Außerdem gibt es drei Becken mit über 50 Exemplaren des größten im Süßwasser lebenden Tieres, dem Peixe Boi, der Seekuh. Der Park gehört zum Amazonasforschungsinstitut Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia (INPA). Anfahrt ist auch per Bus möglich, unter anderem mit den Linien 125 und 461, die Fahrt dauert etwa 20 bis 30 Minuten.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9–12, 14–17 Uhr, Samstag und Sonntag 9–17 Uhr, Eintritt frei
Der Besuch muss über die Website vorher angemeldet werden.
Museu da Amazônia (MUSA)
Eine weitere Möglichkeit für einen Spaziergang im „Urwald“, ohne die Großstadt verlassen zu müssen, bietet das Museu da Amazônia (MUSA), Avenida Margarita 6305, im Stadtteil Cidade de Deus. Auf dem Gelände liegen mehrere schöne Wanderwege, die durch den städtischen Dschungel führen und auf denen unterwegs Infotafeln über die indigenen Kulturen der Region aufklären. Außerdem gibt es diverse Aquarien, wo die sonst eher als Tellergericht bekannten Tambaquis einmal schwimmend zu bewundern sind, die riesigen Fische können bis zu 35 Kilogramm schwer werden. In zahlreichen Terrarien können weiterhin diverse Spinnenarten studiert werden, darunter die beeindruckenden Vogelspinnen, des Weiteren gibt es ein Orchideen- und Schmetterlingshaus sowie einen 42 Meter hohen Aussichtsturm, der tolle Blicke über die Baumkronen und die Stadtsilhouette gewährt. Ein besonderes Highlight ist das gewaltige Skelett eines Purussaurus Brasiliensis, die mit 12,5 Metern Länge größte Kaimanspezies, die je auf der Erde existiert hat. Lange Kleidung wird für den Besuch empfohlen, geschlossene Schuhe sind Pflicht.
Donnerstag bis Dienstag 8.30–17 Uhr, Einlass bis 16 Uhr
Eintritt R$40 einschließlich Turmbesteigung (ohne Anmeldung); wer einen Guide wünscht, zahlt R$60 nach Voranmeldung per E-Mail, Vogelbeobachtung ebenfalls nur nach Anmeldung R$60
Touren, Ausflüge und Aktivitäten
Manaus bietet viele Möglichkeiten für Tagestouren und Kurzausflüge. Je mehr man sich in und an den Wasserwelten des Amazonas bewegt, und die Großstadt hinter sich lässt, umso tiefer und schöner werden die Eindrücke von Manaus.
Touranbieter
Eine sehr empfehlenswerte Agentur für Ausflüge aller Art ist Amazon Gero Tours in der Rua Tapajós 27 beim Opernplatz. Der hilfsbereite und immer gut gelaunte Gero bietet mit seinem Team maßgeschneiderte mehrtägige Exkursionen mit Übernachtung in der einfachen, aber stilvollen Ararinha Jungle Lodge an, Abenteuerlustige können auch bei Einheimischen oder im Dschungelcamp schlafen. Expeditionen führen ins unberührte Gebiet um den Igarapé Meireles. Gero hilft dort beim Schulbau und bei der medizinischen Versorgung der Flussbewohner, außerdem unterstützt er Dorfgemeinschaften und motiviert sie, die Fischereigesetze einzuhalten. Eine Mitarbeit bei lokalen Projekten ist auf Anfrage möglich. Sollte das Büro in Manaus geschlossen sein, kannst du einfach nebenan klingeln, wo Gero mit seiner Familie lebt.
Weitere Tagestouren ab Manaus mit Gero Amazon Tours:
- Museu do Seringal (8.30–13 oder 14 Uhr, R$250 pro Person, mindestens 3 Personen)
- Museu do Seringal und Amazonasstrand (8.30–17 Uhr, R$300 pro Person, mindestens 3 Personen)
- Anavilhanas Nationalpark (7–18 Uhr, R$450 pro Person, mindestens 2 Personen)
- Klassischer Tagesausflug mit Encontro das Águas, Parque Ecológico Janauary und Besuch bei Indigenen (8–15 Uhr, bis 2 Personen R$1500, bis 4 Personen R$1800)
- Museu da Amazônia (MUSA) oder Wald der Wissenschaft (R$200 pro Person, mindestens 5 Personen)
Museu do Seringal (Kautschukmuseum)
Ein wunderschöner Ausflug führt zum Museu do Seringal, gelegen im Flusslauf des Igarapé São João, der zum Bezirk Tarumã Mirim gehört. Das Gelände diente 2001 als Set für den Film A Selva, der das Leben der Kautschukzapfer thematisierte. Die dafür errichteten Holzhäuser fungieren heute als Museum. Zu sehen ist sowohl das für damalige Verhältnisse luxuriöse „Herrenhaus“, als auch Nachbildungen der einfachen Waldhütten, in denen die Zapfer lebten.
Senhor Jaime (geb. 1942), der selbst 40 Jahre Kautschukzapfer war und noch bis 1977 unter sklavenähnlichen Bedingungen als Seringueiro schuftete, ist einer der Guides, die Gäste durch die Anlage und den angrenzenden Wald führen. Erläutert werden (in der Regel auf Portugiesisch) der Prozess der Kautschukgewinnung sowie die äußerst kärglichen Lebensbedingungen der Zapfer, die jedes Jahr zwischen April und November praktisch in der Wildnis auf sich alleine gestellt waren und viele Gefahren, insbesondere Pumas und Schlangen, auf eigene Faust abzuwehren hatten. Auch für die Verpflegung waren sie selbst verantwortlich, man ernährte sich von gejagten Affen, Nagetieren wie Pakas oder Agutis (Cutias) oder dem Kleinen Ameisenbären (Tamanduá).
An einem typischen Arbeitstag besuchte ein Zapfer zwischen 2 und 10 Uhr morgens auf seiner Route bis zu 20 Gehminuten auseinander liegende Kautschukbäume und setzte zuerst gezielte Schnitte in die Rinde, aus denen dann der Milchsaft in eine darunter gehängte Schale langsam zu fließen begann. Zwischen 10 und 14 Uhr drehte der Zapfer dieselbe Runde noch einmal und sammelte die Flüssigkeiten in einem immer schwerer werdenden Behälter wieder ein. Die produktivsten Zapfer schafften auf diese Weise bis zu 300 Bäume an einem Tag, was bis zu 20 Liter Kautschukflüssigkeit einbrachte, woraus dann wiederum 10 Kilogramm Naturkautschuk gewonnen werden konnten. Denn mit dem Einsammeln der Flüssigkeit war der bis zu 18-stündige Arbeitstag der Kautschukarbeiter noch nicht beendet. Danach musste noch bis Sonnenuntergang in einer Rauchhütte über dem offenen Feuer das Latex durch Rühren zur Gerinnung gebracht werden, um daraus den festen Kautschuk gewinnen zu können. Die Guides demonstrieren den gesamten Ablauf, auch diesen sehr verqualmten Arbeitsschritt, während der Führung. In der restlichen Zeit des Jahres hatten die Arbeiter nicht etwa frei – außerhalb der Kautschuksaison wurden sie bei der Paranussernte eingesetzt oder hatten Waldpfade zu pflegen. Besonders arme Analphabeten wurden für die Kautschukgewinnung ausgebeutet.
Anfahrt: Wer es auf eigene Faust probieren möchte, muss sich zuerst per Uber oder Taxi zur Marina do David begeben. Von diesem kleinen Hafen in der Nähe des Tropical Hotels fahren etwa stündlich Personenfähren, die auch am Museu do Seringal vorbeikommen. Die Fahrtzeit mit dem Schiff zum Museum beträgt etwa 25 Minuten und ist ein nettes Beiprogramm, der Fahrpreis des Bootes liegt bei R$18. Am bequemsten ist der Besuch des Museu do Seringal aber im Rahmen eines geführten Ausflugs, zum Beispiel mit Amazon Gero Tours. Die Tour lässt sich mit einer Stippvisite an einem lebendigen Amazonasstrand verbinden, wo in einfachen Strandbars ein leckerer Tambaqui de Banda auf den Tisch kommt und zu Musik viele Getränke fließen.
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Freitag, Samstag 9–16 Uhr, Donnerstag 9–17 Uhr, Sonntag 9–13 Uhr. Der Eintritt ist zurzeit gratis.
Fluss- und Dschungeltouren
Der Markt für Bootstrips in den „Dschungel“ ist hart umkämpft. Auf Schritt und Tritt werden einem Angebote gemacht, aber häufig handelt es sich um Bauernfängerei mit wenig kompetenten Führern. Da ist es besser, sich einem etablierten Touranbieter anzuvertrauen.
Der am meisten gebuchte Tagesausflug führt zum Encontro das Águas und beinhaltet im Allgemeinen einen Abstecher in den Parque Ecológico Janauary zu einer Stelle, an der die beeindruckenden Seerosen Vitória régia mit ihren riesigen Blättern zu sehen sind. Dazwischen tauchen immer mal wieder Jacarés (Kaimane) aus dem Wasser auf und strecken einem ihr Maul entgegen.
Die Ausflüge sind interessant für Reisende, die den Amazonas noch nicht so gut kennen, doch kann ihnen – besonders wenn sie in großen Tourgruppen stattfinden – auch der Beigeschmack von schnellem Massentourismus anhaften. Wer dies vermeiden will, sollte sich vom Touranbieter vorab den genauen Verlauf der Tour und die Größe der Gruppe nennen lassen.
Schnellbootausflug auf dem Amazonas
Um Manaus kennenzulernen, muss man wie gesagt aufs Wasser gehen. Einer der entspanntesten und schönsten Tagesausflüge dieser Art führt in einem schicken Schnellboot (Lancha rápida) von Amazon Eco Adventure mit zwei bis zehn Personen auf dem Rio Negro bis zu einer Stelle, wo man mit rosa Flussdelphinen schwimmen kann. Anschließend stehen unter anderem noch der Besuch in einem Indianerdorf sowie beim Encontro das Águas auf dem Programm. Je nach Wasserstand und Wetter wird auch ein Badestopp an einem herrlichen Amazonasstrand eingelegt. Die Tour geht von 8.30 bis 17 Uhr und beinhaltet das Mittagessen in einem schwimmenden Ponton-Restaurant sowie die Hoteltransfers und alle Eintrittsgebühren. Der Ausflug mit dem Schnellboot auf dem Amazonas lässt sich online buchen.
Private Stadtführungen
Manaus ist für mich zu einer zweiten Heimat geworden. Auf unzähligen Besuchen habe ich die Amazonas-Metropole und ihre Umgebung ausführlich erkundet. Gemeinsam mit meinen deutschsprachigen Insider-Partnern biete ich über Manaus Insider auch private Tagestouren an, die dem bewährten Muster des Insider-Netzwerks folgen: Sie sind persönlich, individuell, komfortabel und bieten eine gute Mischung aus „Information“ und „Emotion“. Kontakt per E-Mail.
Essen & Trinken in Manaus
Gut zu essen ist in Manaus keine Schwierigkeit. Es gibt sowohl hochwertige Gourmetrestaurants als auch jede Menge Lokale, die klassische Amazonasgerichte servieren, darunter natürlich Flussfisch in allen Variationen.
Typische Amazonasküche
Fischgerichte gehören in Manaus sozusagen zum täglich Brot. Besonders den leckeren Fischteller „Banda de Tambaqui“, der zwei bis drei Leute satt macht, solltest du unbedingt einmal probieren. Auch die Tacacá-Suppe mit Garnelen ist ein Amazonas-Klassiker und ein wunderbarer kleiner Snack für zwischendurch. Darin enthalten ist das sparsam eingesetzte Kraut Tucupi. Bei der Herstellung aus Maniokblättern werden in einer speziellen Behandlung die Giftstoffe entzogen. Beim Verzehr fühlt sich die Zunge kribbelig und leicht betäubt an. Man kann das Tacacá direkt aus der Schale (Cuia) schlürfen oder einen Löffel dazu bestellen.
Tacacá-Stände
Nicht nur frische Fruchtsäfte und Snacks, auch die typische Tacacá-Suppe wird im Zentrum von Manaus an vielen Stellen angeboten. Eine Schale kostet um R$20, der bekannteste und zentralste Stand ist der von „Gisela“ direkt am Largo de São Sebastião.
Bistrô Fitz Carraldo
Eines der besten Restaurants in Manaus ist das Bistrô Fitz Carraldo in der Rua Dez de Julho 315, das zum wunderschönen Hotel Villa Amazônia gehört. Das Restaurant ist auch offen für Nichthotelgäste und damit eine hervorragende Option für einen stilvollen kulinarischen Abend im Zentrum. Serviert wird in dem hübschen Altstadthaus erstklassige, durch regionale Akzente verfeinerte, internationale Küche. Die junge Chefköchin Jucileide Rodrigues fusioniert dabei ihren großstädtischen Background aus São Paulo mit der klassischen Amazonasküche. Als Vorspeise empfiehlt sich die mit einer Zitronen-Orangensoße marinierte Pirarucu-Ceviche, dazu gibt es knusprige Pacovã-Bananenchips. Etwas handfester sind die himmlisch krossen Tapiocawürfel, das dazu servierte Cupuaçu-Chutney mit Dedo-de-Moça-Chili hat genau die richtige Mischung aus Süße und Schärfe.
Als Hauptgericht könntest du die Spezialität des Hauses bestellen: Der Tambaqui ist sensationell zart und die Komposition mit der Uarini-Vinaigrette und den Bananen-Gnocchi ein Gedicht. Alternativ wäre auch das leicht säuerliche Pirarucu-Risotto eine hervorragende Wahl. Oder, falls du im ansonsten sehr fischlastigen Manaus mal etwas ganz anderes probieren möchtest, versuch dich an dem veganen Munguzá, ein ursprünglich aus dem Nordosten stammendes süßes Maisgericht, das hier herzhaft unter anderem mit Jambublättern und dem Tucupi-Kraut zubereitet wird.
Als Nachtisch ist das hausgemachte Eis aus Cumaru, das ist die Frucht des Tonkabohnenbaums, der klare Publikumsfavorit. Zusammen mit der warmen Schokosoße und der Paranuss-Farofa ein absoluter Hit für Naschkatzen und angemessener Abschluss der kulinarischen Amazonasreise.
Caxiri
Das Caxiri befindet sich im ersten Stock in der Rua 10 de Julho 495, gleich gegenüber vom Teatro Amazonas. Von außen unscheinbar, ist man beim Eintreten vom angenehmen Ambiente überrascht: In einem großzügigen Saal mit hohen Decken, vielen Pflanzen und gedimmter Beleuchtung bietet sich durch die hohen Fenster ein perfekter Panoramablick auf die Oper.
Auf dem Tisch landet auch hier eine kreative Fusionküche auf Basis regionaler Rezepte, deren Zutaten teilweise einzigartig kombiniert werden. Ein eigentlich altbekanntes Gericht kann sich hier plötzlich in ganz neuem Gewand wiederfinden. Sehr gut sind die Vorspeisen, wie zum Beispiel die leicht salzigen Pirarucu-Crostini mit karamellisierten Zwiebeln. Auch das Carpaccio mit Açaí-Brot ist ein genialer Starter und die perfekte Überbrückung, während man auf den Amazonasfisch Tambaqui wartet, der bis zu 40 Minuten für die Zubereitung braucht.
Auch wer schon mal den berühmten Fischteller „Banda de Tambaqui“ für zwei bis drei Personen gegessen hat (und das sollte man in Manaus unbedingt tun!), so wie hier hast du ihn sicher noch nicht gesehen. Er kommt mit gebackener Banane, einer besonderen Farofa aus dem kleinen Ort Uarini, einer Tucupi-Vinaigrette, Arubé-Pimenta und frittierten Maniokwurzeln in Kräuterbutter.
Dazu eine köstliche Caipirinha aus Jambu-Cachaça und zum Nachtisch das himmlische „Trifile de Cupuaçu mit Cumarucreme“, fertig ist der perfekte kulinarische Abend! Das Lokal ist gut temperiert (nicht unterkühlt), der Service sehr freundlich und kompetent in der Beratung.
Ristorante Fiorentina
Das Ristorante Fiorentina in der Rua José Paranaguá 44, gleich bei der Praça Heliodoro Balbi, ist ein traditionsreiches Restaurant von 1981. Hier gibt es leckere Nudeln, Fleisch und stets frischen Amazonasfisch wie Tambaqui und Pirarucu, alles in italienischem Ambiente gehalten und sich über zwei Etagen erstreckend. Bis 15.30 Uhr hast du Zugang zu einem hervorragenden Buffet mit leckerem Nachtisch, danach bestellen die Gäste à la carte. Zum Essen gibt es sehr gute Weine und frische Säfte.
Skina dos Sucos
Die kleine Saftbar Skina dos Sucos in der Rua Eduardo Ribeiro 629 ist schon eine Institution. Du bekommst hier ganz frische Fruchtsäfte oder cremige Vitaminas (mit Milch), zum Beispiel Orange mit Möhre (Laranja com Cenoura), Jenipapo oder „Mista“ aus Papaya, Banane und Roter Bete. Gut sind auch der Açaí und die verschiedenen Guaraná-Mixturen. Zum Essen stehen Tapiocas, Sandwiches, Eis, Torten oder die Esfirra frisch aus dem Ofen auf der Karte … Die Gäste sitzen eng beieinander und bestellen direkt am Tresen.
Splash Pizza
Es gibt nur wenige Orte im Zentrum, an denen man abends netter sitzt als bei Splash Pizza am Largo de São Sebastião: unter freiem Himmel mit Blick aufs Teatro Amazonas. Auf den Tisch kommt eine leckere Pizza für zwei Personen, zum Beispiel mit der Amazonasfrucht Tucumã, oder eine frische Lasagne, dazu wird oft Livemusik gespielt. Besonders lohnt sich ein Besuch an den Wochentagen mit Rodízio, momentan ist das freitags und samstags. Dann werden alle Sorten, auch süße Pizza mit Schokolade und Banane, an den Tisch gebracht und man kann zu einem Festpreis von allem probieren und essen, so viel man will.
Seringal Hotel (Buffet)
Das Seringal Hotel in der Rua Monsenhor Coutinho 758 befindet sich in einem hübschen Altbau und bietet nachmittags einen sogenannten „Chá da Tarde“, also übersetzt Nachmittagstee an. Dabei handelt es sich um ein üppiges Buffet mit Snacks und Torten aus der Region, an dem sich auch Nichtgäste zu einem Festpreis laben dürfen. Manchmal wird das Ganze musikalisch begleitet, alles stilecht wie zur Zeit der Kautschukbarone.
Öffnungszeiten: tgl. 16–20 Uhr, Preis R$50
Banzeiro
Das Banzeiro in der Rua Libertador 102 im Stadtteil Adrianópolis ist ein etwas weiter entfernt gelegenes Amazonas-Restaurant, zu dem sich die 15-minütige Anfahrt aber lohnt. Besitzer Felipe Schaedler wurde schon mehrfach als Manaus‘ Chefkoch des Jahres ausgezeichnet. Zu Beginn gibt’s eine leckere Fischbrühe, danach empfiehlt sich „Pirarucu Amazônico“, gegrillter Fisch mit Pacovã-Banane und Coalho-Käse. Die Dekoration des Hauses ist dezent regional, einschließlich eines echten Indigeneneinbaums. Am Wochenende wird es voll, dann ist eine Reservierung empfohlen.
Flussrestaurants (Flutuantes)
In Manaus gibt es unzählige auf Pontons schwimmende Flussrestaurants, die sogenannten Flutuantes. Die meisten von ihnen liegen zwar ziemlich weit vom Zentrum und sind ohne Auto schwer zu erreichen, dennoch lohnt sich die weite Fahrt für diese oft sehr idyllisch gelegenen und familiären Restaurants fast immer. Am Wochenende geht es vor allem in den zentraler gelegenen Flussrestaurants von Manaus sehr lebendig zu, Familien rücken mit Kind und Kegel an und es ist ein ziemliches Spektakel.
Recht ruhig ist es dagegen im Flutuante da Doró am Igarapé Tarumã-Açú im Stadtteil Vivenda Verde, wo Dona Doró, die Namensgeberin, mit ihren über 70 Jahren immer noch persönlich am Herd steht und günstigen Tambaqui und Pirarucu zubereitet. Lecker ist hier das „Filé de Peixe à Doré“, das ist ein panierter Pirarucu mit Kräuter-Mayonnaise-Soße, Kartoffelbrei und Baião de Dois. Dazu gibt’s köstliche frische Säfte, zum Beispiel mit Cupuaçu. Die Anfahrt funktioniert per Linienboot von der Marina do David oder mittels einer allerdings recht weiten Uber/Taxifahrt von Ponta Negra.
Nachtleben in Manaus
Als Großstadt hat Manaus ein abwechslungsreiches und jederzeit lebendiges Nachtleben zu bieten, das über die ganze Stadt verteilt ist.
Bar do Armando
Wer im Zentrum wohnt und abends nicht mehr weit fahren möchte, braucht sich bloß zum Opernplatz zu begeben. Dort kannst du dich in die Traditionskneipe von Manaus, die Bar do Armando, setzen und eine Caipirinha oder ein kaltes Bier in der 600-Milliliter-Flasche bestellen. Die einfache Straßenbar mit gelegentlicher Livemusik ist immer gut besucht und hat auch dann noch offen, wenn alles andere schon zu hat.
Casa do Pensador
Mein persönlicher Lieblingsort liegt aber gegenüber auf der anderen Seite des Platzes: Im Bar-Restaurant Casa do Pensador sitzt man ebenfalls schön im Freien, nur fließt hier kein Autoverkehr vorbei, dafür hast du hier den besten Seitenblick auf die abends hübsch angestrahlte Oper. Außerdem gibt es oft Livemusik und es ist einer der wenigen Orte im Zentrum, wo man auch ein Glas Wein bekommen kann. Immer wenn ich in Manaus bin, ist das zum Sonnenuntergang das erste Ziel, das ich anstrebe. Die Stimmung ist entspannt, auf dem Platz davor geht es lebendig zu und für den kleinen Hunger gibt es auch gute Snacks und Pizza.
Forró-Partys
Es gibt in Manaus zahlreiche sogenannte Casas de Forró, die am Samstagabend teilweise bis zu 6000 Menschen anziehen – das sind durchaus beeindruckende Großveranstaltungen, die fast jede Woche hier auf die Beine gestellt werden. Der Eintritt ist in der Regel nicht allzu hoch und liegt etwa zwischen R$20 und R$40. Allerdings liegen die meisten dieser Häuser recht weit vom Zentrum entfernt. Beginn der Shows ist fast immer gegen 22 Uhr, aber richtig los geht’s erst ab 23.30 Uhr.
Porão do Alemão
Einer der angesagtesten Tanzschuppen, in denen es sich ausnahmsweise nicht um Forró dreht, ist der legendäre „Keller des Deutschen“, der Porão do Alemão, im Stadtteil São Jorge. Diese fast schon legendäre Rockkneipe gehört seit 1998 praktisch zum Inventar der Stadt und quillt regelmäßig am Mittwoch über. Hier drängen sich die Gäste eng aneinander und nicht selten wird auch einfach mal auf dem Tresen weitergetanzt. Denn das Motto des Hauses ist schließlich: „Alles ist erlaubt, was nicht verboten ist“. Das Publikum ist trotz der bodenständigen Rock-Attitüde übrigens überraschend stilbewusst-elegant gekleidet, insgesamt ist der „Keller“ sehr gepflegt, es gibt gute Cocktails und auch warmes Essen wird serviert. Die Bands betreten auch hier erst später die Bühne, ab 23 Uhr wird gerockt.
Karneval in Manaus
Wenig bekannt ist bisher, dass in Manaus einer der lebhaftesten Karnevals Brasiliens stattfindet, kaum kommerzialisiert und deutlich preiswerter als in anderen Hochburgen.
Dabei sind es eigentlich gleich mehrere Karnevals: Die ersten Tage ähneln dem Samba-Karneval von Rio. Wie in Rio gibt es ein Sambódromo, in dem die Sambaschulen ihre farbenprächtigen Kostüme und die aufwendig gestalteten Umzugswagen zur Schau tragen. Los geht’s am Donnerstag und Freitag mit den Schulen der unteren Ligen („Grupos Acesso“ A, B und C, ab 21 Uhr), am Samstag folgen die acht Gruppen der „Grupo Especial“ (20–6 Uhr). Schon Monate vorher finden Proben statt, die sogenannten Ensaios, die auch Besuchern offen stehen. Zu den bekanntesten Sambaschulen von Manaus zählen die Rosa-Grünen von Vitória Régia aus dem Viertel Praça 14, außerdem Balaku Blaku mit Sitz im Zentrum oder Unidos da Alvorada aus dem gleichnamigen Stadtteil Alvorada.
Am Montag und Dienstag der Karnevalswoche wandelt sich das Fest ganz unvermittelt. Plötzlich heißt es Carnaboi und es erklingt die mitreißende, für den Amazonas typische „Música do Boi“. An beiden Tagen ziehen zehn Umzüge in je 40 Minuten durchs Sambódromo, darunter auch die berühmten Boi-Bumbá-Gruppen Garantido (rot) und Caprichoso (blau) aus Parintins. Die Kostüme sind an indigene Folklore angelehnt und Hunderte Teilnehmer führen perfekt choreographierte Tänze auf – sowohl optisch als auch akustisch ein echtes Highlight.
Neben den Umzügen im Sambódromo gibt es in mehreren Stadtteilen einen Straßenkarneval (Blocos, Bandas de Rua) mit Bühnen und Livemusik. Auch Traditionen aus anderen Regionen Brasiliens werden gepflegt, wie beispielsweise der zwölfstündige Umzug „Galo de Manaus“, der an den Frevo-Karneval Recifes erinnert.
Und dann gibt es noch die Bailes, rauschende Mottopartys, die früher auf dem Gelände des Tropical Hotel stattfanden, das zuletzt wegen Renovierung allerdings geschlossen war. Los ging’s am Freitag mit dem Baile do Hawaii, dann folgte am Montag die vielleicht beste Party des Manaus-Karnevals, die traditionelle Baile Fantasy. Mehrere Live-Bands und DJs heizten dem verkleideten Publikum bis in die frühen Morgenstunden ein, die besten Kostüme wurden mit hohen Geldbeträgen prämiert.
Alles in allem präsentiert sich der Karneval in Manaus sehr divers. Es geht nicht so pompös wie in anderen großen Karnevalsstädten Brasiliens zu, dafür ist man als Besucher „näher dran“. Viele Umzüge beziehen sich auf regionale Kultur- oder Naturthemen. Der Eintritt ins Sambódromo ist erschwinglich, die Hotels nehmen bis heute keine Aufschläge.
Der nächste Karneval in Manaus ist vom 27. Februar bis 4. März 2025.
Shopping/Einkaufstipps
Fast alle Reisenden möchten sich ein Souvenir aus dem Amazonas mit nach Hause bringen. Bei der richtigen Auswahl des Erinnerungsstücks tut man gleichzeitig Gutes, denn der Erlös fließt oft an lokale oder indigene Kunsthandwerker. Keinesfalls sollte man jedoch Produkte kaufen, die in irgendeiner Form mit der oft illegalen Verarbeitung geschützter Tier- und Pflanzenarten im Zusammenhang stehen.
Galeria Amazônica
Die Galeria Amazônica ist eine sehr schöne, direkt am Opernplatz in der Rua Costa Azevedo 272 gelegene Galerie, die von zwei gemeinnützigen NGOs betrieben wird. Hier findest du viele Gegenstände und Skulpturen, die von Indigenen und Flussbewohnern angefertigt wurden. Einiges ist Teil der Ausstellung, aber das meiste steht auch zum Verkauf. Du siehst Produkte und Handwerksarbeiten von über 20 Indio-Stämmen, darunter den Waimiri Atroari, Ticuna, Baniwa und Yanomami.
Öffnungszeiten: Mo–Sa 8–17 Uhr
Straßenmarkt
Ein großer Straßenmarkt für Kunsthandwerk (Feira de Artesanato) und alle möglichen Amazonasprodukte, darunter auch einige aus indigener Herstellung, findet jeden Sonntagvormittag entlang der Avenida Eduardo Ribeiro statt. Diese Straße ist leicht zu finden, es ist die große Einkaufsstraße, die an der Oper vorbeiführt.
Marktzeiten: Sonntag 7–14 Uhr
Supermarkt
Ganz viel zu trinken ist in Manaus sehr wichtig. Von daher ist es großartig, dass es im Zentrum einen leicht erreichbaren Supermarkt gibt, in dem man sich mit Wasser und weiteren Lebensmitteln versorgen kann, und nicht auf die teure Minibar des Hotels angewiesen ist. Der Haupteingang des großen DB Supermercado liegt in der Avenida Eduardo Ribeiro 453, einen weiteren Eingang gibt es auf der Rückseite in der Rua Joaquim Sarmento.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9–19, Samstag 9–18, Sonntag 9–12 Uhr.
Hängematten
Für einige Touristen sind die typisch brasilianischen Hängematten ein originelles Souvenir zum späteren Aufhängen in den eigenen vier Wänden. Falls du aber auch eine längere Flussfahrt auf einem Amazonasdampfer planst, dann solltest du dir dafür im Voraus unbedingt am Hafen eine Hängematte besorgen. Denn darin werden an Bord die Nächte verbracht, jedenfalls sofern man keine teurere Kabine bucht. Viele Läden verkaufen Hängematten rund um die Rua dos Santos und Rua Miranda Leão. Bei Casa das Redes Santa Luzia in der Rua dos Andradas 106 kostet eine Hängematte für eine Person je nach Ausfertigung etwa zwischen R$35 und R$150. Breitere Hängematten, die auch zwei Personen aushalten, erhältst du ab R$80.
Öffnungszeiten Casa das Redes Santa Luzia: Mo–Sa 8–17 Uhr
Manaus mit Kind
Manaus ist vielleicht nicht das einfachste Reiseziel für Familien mit Kindern, denn die Hitze kann den Kleinen vor allem in der Trockenzeit zu schaffen machen (ein schöner Hotelpool ist Gold wert). Dazu geht es an vielen Stellen – vor allem rund um den Hafen – laut, wuselig und verkehrsreich zu, ruhigere und grüne Oasen an den zentralen Plätzen sorgen für Ausgleich. Dennoch gibt es viele spannende Dinge, die Kinder und Jugendliche in Manaus faszinieren. Dazu gehören in erster Linie sämtliche Naturerlebnisse, wie zum Beispiel die Bootsfahrt zum Zusammentreffen der Flüsse Rio Negro und Rio Solimões und dem Janauary-Park, aber auch zu den städtischen Grünanlagen wie dem Wald der Wissenschaft oder dem Museu da Amazônia.
Ein absolutes Highlight ist für Jung und Alt der unmittelbare Kontakt mit der Tierwelt, ein Bad in freier Natur mit rosa Flussdelphinen ist auch für den Nachwuchs ein unvergessliches Erlebnis. Zudem bekommt man bei Ausflügen in die nähere Umgebung der Stadt Äffchen, Aras, Papageien und viele weitere Tiere zu Gesicht. Auch die riesigen Süßwasserfische in den Märkten beeindrucken. Ältere Kinder und Jugendliche, die schon Spaß an der Erkundung fremder Geschmäcker und Gerüche haben, erfreuen sich an den vielen exotischen Gerichten der Amazonasküche. Und nicht zuletzt ist auch eine Begegnung mit einem indigenen Volk ein nachdrückliches Ereignis, das zu Fragen und Gesprächen innerhalb der Familie anregt.
Impressionen (Video)
Ein gutes Gefühl für Manaus kannst du in dem Video von unserem Teammitglied Jörg Rausch bekommen. Zu sehen sind die Sehenswürdigkeiten im Zentrum wie Oper, Hafen und Fischmarkt, aber auch Bilder von einem Bootsausflug mit dem typischen Bad mit den Flussdelphinen oder dem Besuch im Indigenendorf kommen vor. Hier findest du noch weitere Brasilien-Videos von Jörg.
Tipps für deinen Aufenthalt in Manaus
Die Planung einer Reise nach Manaus kann mitunter anspruchsvoll sein. Folgende Tipps werden dir dabei helfen, aus deinem Aufenthalt das Beste herauszuholen.
Hotels und Unterkünfte
Von der Jugendherberge bis zum Boutiquehotel steht Manaus-Reisenden mittlerweile die gesamte Bandbreite der Hotellerie zur Verfügung. Sehr wichtig ist bei der Wahl der Unterkunft ihre Lage.
Wo übernachten?
Fast alle internationalen Gäste bevorzugen einen Aufenthalt im historischen Zentrum von Manaus. Hier liegen die meisten Sehenswürdigkeiten sowie nicht weit entfernt der Hafen und man kann fast alles zu Fuß erledigen. Auch an Restaurants, Bars, Geschäften, Reisebüros, Supermärkten, Banken usw. besteht kein Mangel. Außerdem ist es sehr angenehm und praktisch, in wenigen Schritten vom Hotel den Opernplatz zu erreichen. Dieser autofreie und grüne Platz, der eigentlich Largo de Sao Sebastião heißt, ist mit seinen Straßenlokalen und Restaurants das Herz der Innenstadt. Er ist nicht nur der schönste Aufenthaltsort in Manaus, sondern sicherlich einer der schönsten innerstädtischen Plätze ganz Brasiliens.
Manche Reisende wählen auch den Stadtteil Ponta Negra, was wegen des großen Flussstrandes und der Nähe zum Flughafen gewisse Vorteile hat. Weitere durchaus akzeptable Businesshotels liegen in anderen Stadtteilen wie Adrianópolis oder gar im Industriegebiet Distrito Industrial, sind aber für europäische Reisende wegen der abgeschiedenen Lage weniger interessant. Die dortigen Hotels mögen zwar einzelne Vorzüge aufweisen, aber man muss sich im Klaren darüber sein, dass man dort teilweise wirklich „jwd“ ist: ganz weit draußen.
Juma Ópera Hotel
Das 2020 eingeweihte Juma Ópera Hotel ist das neueste Boutiquehotel im Zentrum von Manaus und ein echtes optisches Schmankerl, denn gegenüber vom Teatro Amazonas erhebt sich eine hohe gläserne Kuppel, die in ihrer Form auf die berühmte Opernkuppel anspielt. Das Haupthaus hat wahrlich schon einiges erlebt. Ganz früher war hier einmal das Materiallager der Opernverwaltung ansässig, wo unter anderem die aus England importierte Kohle für den Stromgenerator gelagert wurde, später residierte dort das Konsulat der USA, zeitweise war es geheimes Liebesnest eines Gouverneurs und vorübergehend auch profaner Parkplatz. Insgesamt zählen heute zum Hotelkomplex sechs Einheiten, die zum Teil aus dem 19. Jahrhundert stammen, und zu einem großartigen Boutiquehotel verschmolzen wurden (hier bei Booking.com anschauen).
Beim Betreten der schönen Außenterrasse fällt sofort auf, dass man hier an einem der wenigen Orte in Manaus, ja in ganz Brasilien ist, an dem kein Kabelgewirr die Aussicht stört. Die Besitzer haben Wert darauf gelegt, die Kabel ins Unterirdische zu verbannen, somit wird ein einzigartiger Blick auf die Oper freigegeben. Dies zeigt sich besonders schön in dem klimatisierten Restaurant (offen für Nichtgäste), das sich innerhalb der Glaskuppel befindet und wo auch das sehr gute Frühstück serviert wird. Dort begeistert neben der Aussicht die schöne Dekoration mit vielen typischen Amazonasdetails. Zum Wohlbefinden tragen die 41 komfortablen Zimmer bei, alle sind modern ausgestattet, unter anderem mit Smart-TV, und individuell zugeschnitten, so hat beispielsweise eine der besten Suiten ihren eigenen Wintergarten.
Ein besonderes Highlight ist der Pool auf der Dachterrasse, der einen weiten Blick über die Stadt und natürlich direkt auf die Oper und die benachbarte Kirche Igreja de São Sebastião bietet. Toll ist es hier vor allem zum Sonnenuntergang und dann so romantisch, dass sich oft angehende Bräute an ihrem „Dia da Noiva“ einfinden und hier die traditionellen Fotos im Brautkleid aufnehmen lassen. Das Hotel ist ein Gewinn für Manaus, wovon sich übrigens unter anderem auch schon der deutsche Bundespräsident mit seiner Delegation überzeugen konnte.
Hotel Villa Amazônia
Erst seit einigen Jahren gibt es Top-Hotels im Zentrum von Manaus. Das Hotel Villa Amazônia hatte als Erstes einen Hauch Luxus in die Innenstadt gebracht und in puncto Komfort neue Standards gesetzt. Ebenfalls gleich bei der Oper gelegen, schließt sich an eine hübsche Villa aus der Kautschukzeit von 1906 nach hinten ein eleganter Neubau mit üppigem Garten an, ein wahrer Mini-Amazonas. Darin liegt ein attraktiver, länglich geschnittener Pool (hier bei Booking.com anschauen). Die 29 höchst komfortablen Zimmer auf vier Etagen bieten allesamt Blick in den inneren Gartenbereich, dabei unterscheiden sich die drei Zimmerkategorien nur in ihrer Größe. Alle Zimmer haben sehr breite Kingsizebetten und Smart-TV. Besonders hervorzuheben ist das hervorragende Frühstück, bei dem à la carte alle nur erdenklichen Leckereien an den Tisch gebracht werden, darunter auch die Amazonassüßspeise Açaí. Zum Hotel gehören weiterhin eine kleine Bar und das exzellente Restaurant Fitz Carraldo, das wir weiter oben beschreiben.
Hotel Saint Paul
Die größten Trümpfe des Hotel Saint Paul sind das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die günstige Lage, denn bis zum Opernplatz sind es nur zwei bis drei Gehminuten. Die Apartments, die sich über 13 Stockwerke verteilen, sind bequem und gepflegt, die besten von ihnen haben einen gemütlichen Balkon mit herrlichem Blick über die Dächer der Stadt, teilweise sieht man bis zum Amazonas (hier bei Booking.com anschauen). Alle Zimmer bieten selbstverständlich Klimaanlage, Kabelfernsehen, Kühlschrank usw. und die Mitarbeiter sind ausgesprochen freundlich. Ebenfalls nett ist der kleine Pool im Innenhof für die Abkühlung am späten Nachmittag. Hinsichtlich der Kombination aus Preis, Lage und Komfort ist das Saint Paul eine der besten Optionen in Manaus.
Hier sind unsere Übernachtungsempfehlungen für Manaus im Überblick:
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Zahl der Autos ist in Manaus in den letzten Jahren stark gestiegen, aber die Infrastruktur konnte nicht mithalten. Als Folge daraus gibt es häufig Staus rund um das Zentrum sowie volle Stadtbusse. Vor allem mittags und abends ist Manaus zuverlässig verstopft. Zwar sind die Kosten für eine Uber- oder Taxifahrt recht gering, und ein Busticket ist noch günstiger, allerdings kann es eine Weile dauern, um ans Ziel zu kommen.
Deswegen solltest du längere Bus- oder Autofahrten zur Mittagszeit und abends wenn möglich vermeiden. Auch kannst du deinen Aufenthalt von vornherein so planen, dass du fast keine Auto-/Busfahrten brauchst, indem du dir ein Hotel im Zentrum suchst. Da lässt sich nämlich im Prinzip alles zu Fuß machen.
Stadtbusse
Eigentlich sind Stadtbusse in Manaus für Touristen weniger relevant. Die meisten Wege werden per Taxi oder Uber zurückgelegt. Am sinnvollsten ist vielleicht noch die relativ weite Strecke zwischen dem Zentrum und Ponta Negra, auf der die Linie 120 verkehrt. Die 120er-Busse fahren recht häufig, alle fünf bis zehn Minuten, und die Fahrt dauert je nach Verkehr zwischen 30 und 55 Minuten. Bis ungefähr 23 Uhr kannst du sie nutzen. Eine Fahrt im Stadtbus von Manaus kostet R$4,50.
Im Zentrum halten die Busse im Wesentlichen an vier großen Knotenpunkten:
- Praça da Matriz
- Avenida Epaminondas
- Avenida Floriano Peixoto
- Avenida Getúlio Vargas
An diesen Punkten ziehen sich riesige Haltestellen teilweise über mehrere Hundert Meter lang und man muss sich erst mal orientieren, welche Linie überhaupt wo hält. Hierzu sollten eigentlich Schilder mit Busnummern weiterhelfen – falls diese aber gerade nicht vorhanden sind, hilft nur: durchfragen.
Taxi und Uber
Wegen des unübersichtlichen Bussystems greifen die meisten Reisenden in Manaus zu Taxi oder Uber. Beide Dienste funktionieren recht zuverlässig. Mit Uber kannst du dich günstig und in relativ kurzer Zeit zwischen allen Stadtteilen hin- und herbewegen.
Mototaxi
Kürzere Strecken im Zentrum lassen sich auch auf einem Mototaxi zurücklegen. Hierbei solltest du nur darauf achten, dass zwei gut sitzende Helme sowohl für dich als auch für den Fahrer vorhanden sind. Die Fahrer stehen mit ihren Maschinen an mehreren gut sichtbaren Sammelplätzen. Falls du keinen findest, kannst du auch einen vorbeifahrenden Fahrer zu dir winken. Sofern dieser nicht gerade auf einer Route ist, wird er anhalten und dich zu deinem Ziel bringen. Der Preis für eine Mototaxi-Kurzstrecke im Zentrum von Manaus bewegt sich um R$10.
Wie teuer ist Manaus?
Aufgrund seiner Insellage im Urwald sind viele Waren des täglichen Bedarfs nur aufwendig, das heißt über lange Schiffswege oder mit Flugzeugen, nach Manaus zu bringen. Das erhöht auch viele Preise. Manaus zählt somit nicht zu den günstigsten Reisezielen in Brasilien, ist aber trotz allem in vielen Bereichen immer noch preiswerter als die großen Ballungsräume der südlichen Landeshälfte, wie São Paulo, Rio de Janeiro oder Belo Horizonte. Alles, was selbst hergestellt oder aus der Nähe hergebracht werden kann, ist dagegen günstig. So kannst du dich in vielen Lokalen und an Straßenständen preiswert auf die regionalen Früchte, Fruchtsäfte und die Amazonasgastronomie stürzen. Je renommierter und hochwertiger ein Lokal ist, umso teurer wird es natürlich. Auch ein Bier am Abend macht einen nicht arm, ein Glas Wein kostet um 4 Euro und eine Caipirinha 4–5 Euro. Im Supermarkt kostet eine 1,5- oder 2-Liter-Flasche Wasser weniger als 1 Euro.
Die meisten Sehenswürdigkeiten sind gratis oder können gegen einen geringen Obolus besucht werden. So kostet der Eintritt in die weltberühmte Oper nur 4 Euro, im Museu da Amazônia werden knapp 8 Euro fällig. Mehr ins Geld gehen da schon Tagesausflüge, vor allem, weil Benzin in Manaus teurer als im Rest des Landes ist. Auch englisch- und deutschsprachige Guides sind Mangelware, was die Tarife für ausländische Besuchergruppen zusätzlich erhöht. Dagegen sind die Hotelkosten nach wie vor moderat. Man kann akzeptable Unterkünfte schon für 40 Euro finden, das ist weit weniger als in anderen brasilianischen Städten. Außergewöhnlicher Komfort und Luxus haben natürlich auch in Manaus ihren Preis.
Geldautomaten/Geld abheben
Geldautomaten, die internationale Karten akzeptieren, sind im Zentrum von Manaus reichlich vertreten, unter anderem kannst du in diesen Filialen Geld ohne zusätzliche Automatengebühren abheben:
- Banco do Brasil, Rua Guilherme Moreira 315, Rua Miranda Leão und Rua Marques de Santa Cruz.
Geldautomaten 8–17 Uhr - Bradesco, Rua Dr. Moreira 226, Rua Eduardo Ribeiro 475 und Avenida Sete de Setembro 895.
Geldautomaten 8–22 Uhr - Weitere Geldautomaten stehen am Flughafen
Packliste für Manaus
Dass das feuchtheiße Klima Amazoniens eine besondere Sorgfalt bei der Reisevorbereitung erfordert, ist offensichtlich. Das bedeutet aber nicht, mit Mondgepäck und einer prallen Reiseapotheke anzureisen. Ganz im Gegenteil – weniger ist mehr! Wer kiloschwere Rucksäcke und Reisetaschen mit sich herumschleppt, macht schnell schlapp. Mit Kohletabletten (gegen Durchfall), Insektenspray, Sonnenschutz mit hohem Faktor und einigen Pflastern ist man pharmazeutisch bestens ausgerüstet. Denn alles, was über Verdauungsprobleme, Sonnenbrand und Moskitostiche hinausgeht, lässt sich nicht mit einer Reiseapotheke lösen. Aber mit kluger Voraussicht. Das gilt auch für die Kleidung. Leichte T-Shirts, zwei lange und zwei kurze Hosen, Handtuch (auch gegen Schweiß), Unterwäsche, Socken, Wanderschuhe: fertig. Man kann unterwegs alles waschen lassen oder sogar billig neu kaufen. Die Gegenwart von Menschen am Fluss und im Wald ist eine Überlebensgarantie für Reisende.
Klima, Wetter, beste Reisezeit
In den Tropen gibt es keine ausgeprägten (astronomischen) Jahreszeiten, weil der Sonnenstand nicht wie in den polnäheren Gebieten aufgrund der Neigung der Erdachse jahreszeitlich stark schwankt. Am Äquator herrscht der Zwölfstundentag, jahrein, jahraus mit 24–28 °C Durchschnittstemperatur.
Ein typischer Tag in dieser Region nimmt seinen Anfang mit einem steilen Sonnenaufgang zwischen sechs und sieben Uhr früh: Es ist, als würde das Licht angeknipst, so schnell wird es hell – und am Abend bricht die Nacht fast schlagartig herein. Der klare Morgenhimmel bedeckt sich bis mittags mit Quellwolken und zur Siesta kommt der Regen (meist mit Gewitter) kübelweise runter: Man kann beinahe die Uhr danach stellen. Kaum ist der Wolkenbruch vorüber, klart der Himmel wieder auf und der kurze Abend bricht an.
Die Regenzeit in Amazonien reicht von Januar bis Mai, deutlich weniger Niederschläge fallen zwischen Juli und Oktober, mit den Monaten Juni, November und Dezember als Übergangsmonaten. In Zeiten des Klimawandels ist darauf allerdings immer weniger Verlass. Es kann vorkommen, dass im Januar, eigentlich einer der regenreichsten Monate, tagelang die Sonne scheint. Aktuelle Studien haben gezeigt, wie schnell und heftig besonders das fragile Ökosystem des Amazonas auf die Erderwärmung regiert. Schwere Dürrekatastrophen, bei denen Flüsse austrocknen und Orte wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten sind, und heftige Überschwemmungen verdeutlichen dies immer wieder auf beunruhigende Weise.
Events, Feste und Feiertage
Außer dem Karneval, den wir weiter oben beschreiben, finden in Manaus regelmäßig international renommierte Festivals statt. Falls du zu der Zeit eines dieser Events in der Stadt sein solltest, lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch einer Veranstaltung.
Festival Amazonas de Ópera
Das bis zu sechswöchige Festival Amazonas de Ópera, das in der Regel ab Mitte/Ende April bis Ende Mai stattfindet, ist das größte und bedeutendste Opernfestival Lateinamerikas. Schon seit 1997 zieht es bekannte Künstler und viele Zuschauer aus aller Welt an. So sorgte 2007 die Aufführung von Wagners „Der fliegende Holländer“ unter der Leitung von Christoph Schlingensief für Furore. Tausende Zuschauer wohnen der Abschlussfeier am Largo de São Sebastião bei. Wichtigste Spielstätte ist natürlich die stimmungsvolle Oper, das Teatro Amazonas. Der Eintritt zu den Aufführungen ist frei oder bewegt sich zumindest in sehr moderatem Rahmen. Die letzten Festivaldaten waren angekündigt vom 16. April bis 26. Mai 2024, allerdings wurde das Opernfestival 2024 wegen Geldmangels leider von der regionalen Kulturbehörde kurzfristig abgesagt. Es bleibt zu hoffen, dass sich bis 2025 die finanzielle Situation bessert.
Amazonas Green Jazz Festival
Das zehntägige Amazonas Green Jazz Festival fand zuletzt im Juli statt und bietet neben tollen Konzerten an einzigartigen Orten auch kostenlose Workshops und manchmal Filme mit Schwerpunkt Jazz in seinem Programm an. Interessierte können sich gratis zu Masterclasses mit Spitzenleuten an diversen Instrumenten einschreiben. Die Musiker kommen überwiegend aus Brasilien, aber auch aus der Karibik und vor allem den USA, darunter auch große Namen wie Randy Brecker. Zentrale Bühne ist auch bei diesem Festival das Teatro Amazonas, außerdem finden Auftritte auf kleinen Flusspontons im Rio Negro und in ausgewählten Restaurants statt. Der Eintritt zu den Konzerten ist überwiegend frei. Die nächsten Festivaldaten sind vom 20. bis 28. Juli 2024.
Daten und Fakten
Wie ist die Zeitumstellung in Manaus?
Der gesamte Bundesstaat Amazonas einschließlich seiner Hauptstadt Manaus liegt eine Stunde hinter der brasilianischen Standardzeit. Das heißt, wenn es in Rio oder Salvador 18 Uhr ist, dann ist es in Manaus erst 17 Uhr. Auf Europa übertragen beträgt der Zeitunterschied zu Manaus fünf Stunden zwischen Oktober und März, sowie sechs Stunden zur europäischen Sommerzeit zwischen März und Oktober. Während man in Europa schon ans Mittagessen denkt, wird in Manaus erst der Frühstückstisch gedeckt.
Wie ist die Währung in Manaus?
Wie im übrigen Brasilien zahlt man auch in Manaus mit Real (BRL), ein Real besteht aus hundert Centavos. Aus Geldautomaten erhält man meistens Noten zu 50 oder 100 Reais, vor allem größere Scheine sollte man dabei gleich versuchen wieder loszuwerden, denn oft lassen sie sich nicht oder nur schwer wechseln. Kontaktlose Zahlung per Mobiltelefon und Zahlung mit Kreditkarten sind auch in Manaus weit verbreitet.
Hier findest du den aktuellen Wechselkurs.
Welche Sprache wird in Manaus gesprochen?
Wie überall in Brasilien ist auch in Manaus Portugiesisch die am weitesten verbreitete Sprache. Darüber hinaus gelten im Einzugsbereich von Manaus sowie im ganzen Bundesstaat Amazonas 16 indigene Sprachen als offiziell anerkannte Amtssprachen: Apurinã, Baniwa, Dessana, Kanamari, Marubo, Matis, Matses, Mawe, Mura, Nheengatu, Tariana, Tikuna, Tukano, Waiwai, Waimiri und Yanomami.
Spanisch wird von vielen Menschen in Manaus verstanden, gut gesprochen aber eher selten. Noch seltener ist gutes Englisch, am ehesten trifft man es noch bei den Betreibern der Tourenagenturen an, auch einige Guides sprechen Englisch. Deutsch kommt dagegen so gut wie gar nicht vor, auch Tourguides mit Deutschkenntnissen sind äußerst rar.
Wie groß ist Manaus?
Manaus hat eine Gesamtfläche von 11.401 Quadratkilometern (zum Vergleich Berlin: 892 Quadratkilometer), wobei ein großer Teil davon auf Inseln, Archipele, Strände und Naturräume entfällt. Die bebaute urbane Fläche umfasst 427 Quadratkilometer, es ist damit die viertgrößte Stadtfläche Brasiliens und das größte urbane Gebiet im gesamten nördlichen und nordöstlichen Landesteil. Die gewaltige Metropolregion von Manaus, zu der insgesamt 13 Gemeinden zählen, erstreckt sich über 127.287 Quadratkilometer.
Wie viele Einwohner hat Manaus?
In Manaus leben laut der letzten Volkszählung 2,06 Millionen Menschen. Damit ist Manaus derzeit die siebtgrößte Stadt in Brasilien hinter São Paulo, Rio de Janeiro, Brasília, Fortaleza, Salvador und Belo Horizonte.
Touristeninformation
Eine engagierte Beratung dürfen Touristen im Info-Kiosk von Amazonastur in der Avenida Eduardo Ribeiro 666 direkt gegenüber der Oper erwarten. Zuletzt war diese Beratungsstelle jedoch leider wegen Renovierung geschlossen. Wir hoffen, dass der Betrieb zeitnah wieder aufgenommen wird. Eine weitere Touristeninformation erteilt am Flughafen täglich von 8 bis 22 Uhr Auskünfte.
WLAN und SIM-Karten in Manaus
Es gibt in Brasilien kaum noch Internetcafés, dafür bieten mittlerweile eigentlich alle Unterkünfte bis zum noch so kleinen Hostel kostenloses WLAN an. Darüber hinaus steht in vielen Restaurants, Bars, Flughäfen oder Sehenswürdigkeiten ein kostenfreier Internetzugang zur Verfügung. Die Netzverbindung ist in den touristischen Zentren Brasiliens überwiegend gut und auch in Manaus schnell und zuverlässig.
Der Kauf einer brasilianischen SIM-Karte ist dagegen mit Tücken verbunden, denn dafür ist eine brasilianische Steuernummer (CPF) nötig, die ausländische Reisende in aller Regel nicht besitzen. Manchen Touristen gelingt es, das Problem zu umdribbeln, indem sie sich eine SIM-Card von brasilianischen Freunden besorgen lassen. Alternativ kannst du dir schon vor Beginn deiner Reise eine eSIM für Brasilien kaufen, wie zum Beispiel über Holafly, und diese auch in einigen Nachbarländern nutzen. Besonders praktisch ist das, wenn du danach noch in Lateinamerika weiterreist. Die Netzabdeckung in Brasilien ist überwiegend gut und wird immer besser, in Manaus solltest du in 5G-Geschwindigkeit surfen können.
Reiseführer für Manaus
Unser Autorenteam ist zuständig für die erfolgreichen Reiseführer DuMont Reise-Handbuch Brasilien und Stefan Loose Travel Handbuch Brasilien. Beide Bücher bieten eine riesige Auswahl an nützlichen Tipps und Erklärungen, die dir helfen, dich in Manaus und in ganz Brasilien zurechtzufinden.
Manaus: Anreise und Weiterreise
Manaus wird fast immer mit dem Flugzeug erreicht. Mit dem Fernbus kann man nur von der venezolanischen Grenze über die brasilianische Stadt Boa Vista anreisen. Und selbstverständlich gibt es für Abenteuerlustige noch die Möglichkeit einer tagelangen Anreise mit einem Amazonasflussdampfer.
Mit dem Flugzeug
Wo befindet sich der nächste Flughafen?
Der Aeroporto Internacional Eduardo Gomes (MAO) liegt im Stadtteil Tarumã, gute 14 Kilometer vom Zentrum entfernt.
Transfer vom Flughafen
Der Transfer vom Flughafen ins Hotelviertel der Innenstadt dauert tagsüber je nach Verkehr 30 bis 45 Minuten. Viele Flüge kommen nachts an, bei freier Fahrt geht’s dann entsprechend schneller. Wer bereits ein Ausflugsprogramm in Manaus vorab organisiert hat, kann sich beim Anbieter nach einem Abhol- und Bringservice zum Flughafen erkundigen. Einige Agenturen bieten dies als Inklusivleistung oder zu einem günstigen Preis an.
Am Flughafen steht weiterhin ein Abholbereich für Uber-Fahrzeuge zur Verfügung, eine Fahrt ins Zentrum kostet etwa R$30–40, nach Ponta Negra ist es etwas günstiger. Auch normale Taxis verkehren natürlich. Diese nehmen tabellierte Pauschalpreise, die etwa doppelt so teuer wie eine Uber-Fahrt sind.
Flüge von und nach Manaus
Man erreicht Manaus von jeder größeren Stadt in Brasilien aus, allerdings gibt es nur wenige tägliche Direktverbindungen. Am häufigsten werden São Paulo, Rio de Janeiro, Brasília und Recife angeflogen, seltener geht es nach Belém und Fortaleza. Wer aus einer anderen Stadt kommt, muss an einem dieser Orte umsteigen, was die Reisezeit erheblich verlängert. Aus Europa gibt es derzeit keine direkten Verbindungen nach Manaus.
Manaus eignet sich übrigens auch als Zwischenstopp für die Weiterreise in andere Länder Lateinamerikas, so gibt es beispielsweise Direktflüge nach Bogotá in Kolumbien oder nach Panama-City.
Mit dem Bus
Im Prinzip gibt es derzeit für Touristen nur eine einzige relevante Busverbindung von und nach Manaus: Falls du einen Tagesausflug nach Presidente Figueiredo nicht über eine Agentur buchen, sondern selbständig organisieren möchtest, kannst du dafür die öffentlichen Busse dorthin nutzen. Zuvor solltest du dich aber vergewissern, dass auch für die Rückfahrt an dem Tag Busse zur Verfügung stehen.
Busbahnhof in Manaus
Die Rodoviária liegt in der Avenida Djalma Batista 2 im Stadtteil Flores.
Busverbindungen von und nach Manaus
Nach Presidente Figueiredo fährt die Busgesellschaft Eucatur um 8.30 Uhr sowie abends um 19, 19.30 und 20 Uhr. Die Fahrt dauert knappe zwei Stunden und kostet R$44.
Mit dem Schiff
Mehrtägige Bootsfahrten auf den langsam vor sich hin tuckernden Amazonasdampfern sind ein einmaliges Erlebnis, das von Reisenden oft gerade wegen des direkten Kontaktes zu den Einheimischen als eindrucksvoll beschrieben wird. Viel Luxus kann man auf diesen Touren zwar nicht erwarten, doch der gebotene Komfort ist in aller Regel anständig. Neben den klassischen Dampfern steuern klimatisierte Schnellboote von Lancha Ajato einige weiter entfernte Ziele an.
Hier einige Tipps für die Reise auf einem Amazonasdampfer von Manaus nach Belém:
Allgemeine Informationen
- Dauer: ca. 4 Tage, z. B. Abfahrt in Manaus Mittwoch 12 Uhr, Ankunft in Belem Sonntag gegen 6 Uhr morgens.
- Buchung: Am besten vor Ort, über Reisebüros in Deutschland ist es mühsam. Verschiedene Anbieter finden sich direkt am Hafen von Manaus (allerdings Betrügern aus dem Weg gehen, die sich mitunter auch als staatlich anerkannte Touristenführer ausgeben können).
- Stationen: Das Schiff hält unterwegs etwa fünf bis sechsmal, meistens aber nur kurz zum Ein- und Aussteigen. Nur in Santarém auf halber Strecke bleibt das Schiff für eine Nacht liegen. Man hat dann Zeit, die Stadt etwas zu erkunden.
- Unterbringung: Ein Hängemattenplatz im Zwischendeck ist sehr authentisch, da man hier mit vielen anderen einheimischen Mitreisenden auf engem Raum zusammen ist und freundlich behandelt wird. Eine (kleine oder große) Kabine hat demgegenüber den Vorteil, dass man einen eigenen Kühlschrank sowie ein eigenes Badezimmer hat. Überdies kann man seine Wertsachen verschließen.
- Verpflegung: Ist im Basispreis nicht inbegriffen. Man kann aber im Bordrestaurant und an der Snack-Bar oben auf dem Deck preiswert Mahlzeiten und Getränke kaufen. Überdies bieten an den verschiedenen Anlegestellen Händler frische Waren zum Kauf an. Teilweise kommen auch fliegende Händler mit kleinen Booten während der Fahrt auf das Schiff, wo man sich dann noch entsprechend eindecken kann (Kabine dann unbedingt abschließen!). Tipp: Ein mitgebrachter Beutel frisches Obst sorgt für Abwechslung bei der Ernährung und versüßt die aus viel Reis und Bohnen bestehende Bordküche.
Auf die Fahrt mitnehmen
- Adapter/Mehrfachstecker, gegebenenfalls ein Verlängerungskabel: Zumindest im Zwischendeck mit den Hängemattenplätzen teilen sich eine Vielzahl von Passagieren die wenigen Steckdosen. Und in den Kabinen gibt es oft nur eine Streckdose (die dann vom Kühlschrankkabel besetzt ist).
- Fernglas zum Beobachten des Ufers und auch des Flusses (unter anderem Delfine) sowie der Sonnenaufgänge.
- Bettdecke/dünnes Laken und Handtuch, diese werden für die Hängemattenplätze und in den einfachen Kabinen nicht gestellt.
- Spenden: ggf. gebrauchte Kleidungsstücke, häufig fahren Mütter mit ihren Kindern in kleinen Booten an das Schiff heran und sammeln „schwimmende Spenden“ (etwa in Plastiktüten wasserdicht eingepackte Sachen) ein, die ihnen von Passagieren und Besatzungsmitgliedern während der Fahrt zugeworfen werden.
Unbedingt vermeiden
- Das Trinkwasser an Bord ist nicht immer genießbar, auch wenn die einheimischen Mitreisenden es trinken sollten. Lieber auf Nummer sicher gehen und einige Liter Wasser in Plastikflaschen mitbringen beziehungsweise unterwegs nachkaufen.
- Vorsicht beim Spielen mit den Mitreisenden (vor allem Dame und Domino sind während der Fahrt beliebt): Hier geht es meistens um Geld. Und die Spielregeln unterscheiden sich in kleinen, aber nicht unwesentlichen Details von den heimischen Regeln. Wenn man nicht aufpasst, ist Streit beziehungsweise Geldverlust vorprogrammiert.
- Finger weg von Drogen: Auf dem Schiff werden sie mitunter versteckt angeboten, gleichzeitig ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Polizei mit Booten heranfährt, während der Fahrt das Schiff betritt und alle Passagiere/Kabinen durchsucht. Bei wem hier Drogen gefunden werden, hat ein echtes Problem.
Passagierschiffe ab Porto Flutuante
Die langsamen Amazonasdampfer, im Volksmund gaiolas oder „Vogelkäfig“ genannt, legen vom Porto Flutuante (auch bekannt als Porto Roadway) ab, dem schwimmenden Pier. An den offiziellen Ticketschaltern in der Estação Hidroviária do Amazonas bekommst du Auskünfte zu den Abfahrtszeiten.
Generell empfiehlt es sich bei Bootsreisen in Amazonien, die Angaben zu Fahrplänen stets persönlich vor Ort zu prüfen. Die klandestinen Händler auf der Straße vor dem Gebäude sind dagegen mit Vorsicht zu genießen. Wichtig auch: Nicht alle Tickets enthalten Bordverpflegung.
- Belém: Abfahrt Mittwoch und Samstag 11 Uhr, Fahrtdauer dreieinhalb Tage, Hängematte R$405, Kabine („Camarote“) R$1500 bis R$2000 für zwei Personen, Suite R$2000 bis R$2500 für zwei Personen, das Schiff fährt unter anderem über Santarém.
- Santarém (dort Weiterfahrt im Taxi nach Alter do Chão): Abfahrt Montag bis Samstag um 10 Uhr, Fahrtdauer 36 Stunden, Hängematte R$230, Doppelkabine R$1200 bis R$1500.
Schnellboote von Lancha Ajato
Wer tiefer in den Amazonas vordringen möchte, kann dies zu einigen Zielen mit Schnellbooten von Lancha Ajato tun. Ein Kontakt ist vorab per E-Mail möglich. Der offizielle Verkaufsschalter befindet sich unten auf einem eigenen Bootsanleger schräg vor dem Mercado Adolpho Lisboa. Dort ist auch die Abfahrt der Ajato-Boote.
Öffnungszeiten des Fahrkartenschalters von Lancha Ajato: Montag bis Freitag 8–17 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 8–12 Uhr
Die Boote fahren unter anderem nach:
- Parintins: Dienstag und Sonntag um 5 Uhr, Fahrtzeit 8 Stunden, R$350
- Tefé: Ein- bis zweimal täglich 6 und/oder 12 Uhr, Fahrtzeit 14 Stunden, R$510
- Tabatinga: Täglich außer Montag und Mittwoch 6 Uhr, 36 Stunden, R$1230
Die Schnellboote haben recht bequeme, allerdings nicht zurückstellbare Sessel. Das heißt, es besteht keine Liegemöglichkeit. Wichtig auch bei der Hitze: Die Schiffe sind klimatisiert und Trinkwasser ist unbegrenzt im Fahrpreis enthalten. Auf Bildschirmen laufen Filme mit abgeschaltetem Ton und Untertiteln, WLAN-Zugang an Bord ist vorhanden und kostet etwa R$10 je Stunde.
Wer per Schnellboot in andere Amazonasstädte reisen möchte, sollte möglichst früh buchen, denn die Schiffe sind oft bis auf den letzten Platz voll.