Rio de Janeiro: Spaziergang durchs noble Ipanema

Ipanema ist der schickste und mondänste Stadtteil von Rio de Janeiro und besitzt einen der besten Stadtstrände der Welt. Hier erfährst du, was du in Ipanema sehen kannst und erhältst Tipps zu Hotels und Unterkünften in diesem Stadtteil.

Nur ein paar Meter hinter dem Felsen von Arpoador beginnt schon Ipanema. Das Viertel entstand später als Copacabana und ist viel moderner, wurde aber erst in den 1970er-Jahren berühmt, nicht zuletzt durch den von Antônio Carlos „Tom“ Jobim komponierten Song „Garota de Ipanema“ beziehungsweise The Girl from Ipanema.

Die Praia de Ipanema, also der Strand des gleichnamigen Stadtteils, ist landschaftlich ähnlich reizvoll wie die Copacabana, auch hier ist das Wasser meistens zum Baden geeignet. Für die Bewohner von Rio gilt Ipanema als der schönste und feinste Strand der Stadt. Während früher hier noch das Girl from Ipanema entlang flanierte, treffen sich heute gerne Gays oder Studenten. Und in den hinteren Straßen befinden sich viele schicke Bars, Cafés, Restaurants, Boutiquen sowie zwei berühmte Edelsteinmuseen.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Rio de Janeiro:
Das beliebte Arena Ipanema Hotel besticht durch seine vorzügliche Lage an einem kleinen Park im Stadtteil Arpoador. Die Strände von Ipanema und Copacabana sind jeweils nur einen Steinwurf entfernt. Darüber hinaus bietet das Hotel modern designte Zimmer und eine Dachterrasse mit Pool, Lounge und fantastischem Meerblick. Ein weiterer Pluspunkt ist das Engagement der Hotelleitung für nachhaltigen und umweltfreundlichen Tourismus. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Ipanema hat den vielleicht schönsten Stadtstrand der Welt

An der Strandpromenade von Ipanema

Die Strandstraße von Ipanema, Avenida Vieira Souto, gilt zusammen mit der von Leblon als die beste Adresse der Stadt. Der Unterschied zur Copacabana ist gleich an den moderneren und stärker vergitterten Apartmenthäusern zu erkennen.

Das Strandpanorama mit den im Hintergrund thronenden Dois Irmãos ist wirklich erhaben, „World Travel Award“ hat die Praia de Ipanema gleich zum besten Strand des ganzen Kontinents gekürt. Die auf dem Strand liegenden Stationen der Schirmvermieter und Getränkeverkäufer sind inzwischen übrigens durchnummeriert und erleichtern so die eindeutige Benennung eines genauen Treffpunkts mit Freunden.

Falls du am Strand von Ipanema ins Meer springen willst, solltest du vorher wissen, dass die Brandung hier oft ziemlich stark ist. Sei beim Wellenbad deshalb ein bisschen vorsichtig. Nicht umsonst bedeutet „Ipanema“ in der Sprache der Tupi-Indios so viel wie „gefährliche“ oder auch „trügerische Wasser“. Die hohen Wellen kommen in unrhythmischen und schwer berechenbaren Abständen und brechen sich plötzlich ganz woanders, als du es eben noch erwartet hattest. Vom Strand aus lassen sich die angespülten und durchgeschleuderten Menschen beobachten, die von diesen Wellenbrechern überrascht wurden.

Einzigartiges Strandpanorama in Ipanema mit den Dois Irmãos im Hintergrund

Statue von Tom Jobim

Gleich am Anfang der Promenade begegnest du einem unscheinbaren Mann mit geschulterter Gitarre – die Statue ist natürlich Tom Jobim gewidmet, dem größten musikalischen Genie seines Landes, der den gesamten Stadtteil in seinen Liedern verewigt und in der Welt bekannt gemacht hat. „A Garota de Ipanema“ war auch eine Hommage des Künstlers an seine Heimat, die Stadt bedankte sich (neben der Benennung des Flughafens) mit diesem Denkmal. Wo sonst sollte es auch stehen?

Tom Jobim schlendert mit seiner Gitarre über die Promenade von Ipanema
Urlaubsfoto mit Tom Jobim

Am berühmtesten ist die englische Version „The Girl from Ipanema“ geworden, dahingehaucht von Astrud Gilberto. Komponiert hatte Jobim das Lied schon 1962, aber erst mit dem legendären Album von João Gilberto und dem US-Saxophonisten Stan Getz erlangte es 1964 Weltruhm und gewann ein Jahr später einen Grammy. Angeblich soll es inzwischen das am zweitmeisten gespielte Lied der Welt hinter „Yesterday“ von den Beatles sein. Der Maestro Tom Jobim selbst dagegen sang eher selten, er ließ am Mikrofon anderen den Vortritt. Bei einem Auftritt in Italien sangen er und sein Freund und Textschreiber Vinicius de Moraes mal selbst und deuteten in einer jazzigen Version der „Garota de Ipanema“ die Wurzeln des Bossa Nova an.

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Strandrestaurants

Direkt an der Strandstraße gibt außer dem Arp beim Arpoador-Felsen fast keine Restaurants, nur ein paar Strandkioske laden dazu ein, den Blick aufs Meer bei einer Caipirinha zu genießen. Dafür siehst du umso mehr Strandverkäufer, die hier Schmuck, Taschen, Kunsthandwerk, Souvenirs und vieles mehr anbieten.

In das auffällige Eckhaus der früheren Bar Astor, einer Nightlife-Ikone der Stadt, ist nun die Boteco Boa Praça eingezogen, die auch Gerichte und Snacks an Tischen im Außenbereich anbietet. Hier wäre Gelegenheit, den Strandspaziergang für ein Lunch oder Getränk zu unterbrechen – zumindest von Freitag bis Sonntag, wenn die Boteco schon ab mittags öffnet (im Sommer täglich). An den übrigen Tagen geht es erst am späten Nachmittag los.

Posto 8

Ein Stückchen hinter dem Rettungsposten Posto 8, etwa auf der Höhe der Rua Farme de Amoedo, trifft sich Rios große Gay-Gemeinde, die wehenden Regenbogenfahnen weisen schon von Weitem darauf hin. Viele sind Ausländer, hat sich doch die Stadt zum heißesten Gay-Reiseziel der Welt entwickelt.

Am Posto 8 zeigt die LGBT+-Gemeinde Flagge

Posto 9

Einen Kilometer weiter versammelt sich um den Posto 9 jüngeres studentisches Publikum, es ist der belebteste Strandabschnitt der ganzen Stadt, über dem auch schon mal ein leichter Marihuana-Duft weht. Ende der 1960er-Jahre blühte hier trotz strenger Militärdiktatur die Hippie-Kultur auf, mit der sich auch die Bikinimode durchgesetzt hat. Bis heute sieht man hier noch die aufregenden Körperformen, für die Rio berühmt geworden ist. Und nirgendwo sonst wird so viel Sport betrieben, sei es Volley- oder Fußvolleyball, Joggen oder Surfen.

Am Strand von Ipanema

Strandkiosk Quase Nove

Fast beim Posto 9 bietet sich im Quase Nove, einem der traditionellsten Strandkioske der Stadt seit 1990, eine erste Rast an. Bei schönem Wetter finden hier am Wochenende ab 17 Uhr Live-Jamsessions statt, gespielt werden Bossa Nova, Samba, MPB und Blues. Im Winter geht es schon ab 15 Uhr los. Eine persönliche Widmung von Bossa-Nova-Legende Tom Jobim, die er kurz vor seinem Tod 1994 noch verfasste, hat Kioskbesitzer Carlos Magno in ehrendem Andenken an den Künstler auf der Speisekarte verewigt. Auch Grußworte der Topstars Alceu Valença von 1994, Carlos Lyra von 1996 und anderen können dort nachgelesen werden. Hier findet sich ein Stück der Musikgeschichte von Rio.

Die Cagarras-Inseln

Früher oder später fallen den meisten Besuchern auch die sieben Felseninseln auf, die etwa fünf Kilometer vor der Küste aus dem Meer ragen. Es handelt sich um das unter Naturschutz stehende, 78 Hektar umfassende Arquipélago das Cagarras. Die Inseln sind unbewohnt, doch finden sich dort 440 Arten an Pflanzen, Fischen und anderen Meerestieren sowie über 5000 Vögel.

Das Betreten der Inseln ist streng verboten beziehungsweise nur mit vorheriger Sondergenehmigung durch die Parkverwaltung erlaubt. Übrigens kommen die stark schimmernden weißen Flecken der Cagarras-Inseln von den Exkrementen der vielen Seevögel. Laut einer Theorie soll auch der Name der Inseln darauf zurückzuführen sein.

Von jedem Punkt in Ipanema aus sind die Cagarras-Inseln im Meer zu sehen

Ipanema abseits vom Strand

Während die Strandavenue von Ipanema eine der besten Wohnadressen Rios ist, finden sich in den Parallel- und Querstraßen die elegantesten Einkaufsmeilen der Stadt.

Charmante Einkaufsstraßen

Vom Strand aus kannst du beispielsweise in die noble Shoppingstraße Rua Garcia d’Ávila einbiegen. Nur zwei Blocks entfernt kreuzt sie die lebhafte Rua Visconde de Pirajá, Ipanemas größte Einkaufsmeile. Hier befinden sich schicke Boutiquen und Nobelgalerien ebenso wie auch einige einfachere Einkaufspassagen.

Am schönsten sind aber die umliegenden Straßen, die alle von hohen Bäumen gesäumt sind und elegante Geschäfte, nette Straßencafés und tolle Restaurants bergen. Auch die Juwelierketten H. Stern und Sauer haben hier ihre Hauptfilialen und Edelsteinmuseen.

Auch wenn du nichts kaufen möchtest, lass dich einfach mal in den grünen und schattigen Straßen treiben und entdecke auf diese Weise das Flair von Ipanema. Besonders nett ist es in dem Viereck zwischen Rua Visconde de Pirajá, Rua Anibal de Mendonça und Rua Nascimento da Silva. Dort gibt es Unmengen von Cafés, Bars und Restaurants und du kannst dich quasi alle zwanzig Meter irgendwo nett hinsetzen.

Shoppingparadies: In den Straßen von Ipanema wimmelt es nur so von eleganten Boutiquen

Historische Bossa-Nova-Orte

Was wäre Ipanema ohne den Bossa Nova? In der Rua Vinícius de Moraes kommt man ihm so nah wie nirgends sonst. An der Ecke zur Rua Prudente de Moraes stößt man auf eine Bossa-Nova-Ikone, die Bar Garota de Ipanema (Mädchen von Ipanema). Die Bar, in der der Song geboren wurde, zieht bis heute viele Besucher an. 1963 hieß sie noch Veloso, bis ein dort vorbeikommendes Mädchen die Stammgäste Vinícius de Moraes und Antônio Carlos „Tom“ Jobim zur Komposition von Brasiliens größtem internationalen Musikerfolg inspirierte. Der Song „The Girl from Ipanema“ machte den Bossa-Nova-Stil schlagartig weltberühmt. Erst seitdem kennen viele Ausländer neben der Copacabana auch den Namen Ipanema und besuchen gern die mit alten Fotos, Instrumenten und Musiknoten geschmückte Bar. Das Restaurant hat inzwischen einen etwas touristischen Einschlag bekommen, trotzdem ist es interessant, sich an diesem historischen Ort für einen Drink hinzusetzen und sich vorzustellen, wie hier Musikgeschichte geschrieben wurde …

Ort für Nostalgiker und Bossa-Nova-Fans: In dieser Bar wurde das Lied „Garota de Ipanema“ inspiriert

Juweliergeschäfte

In der Rua Visconde de Pirajá residieren auch die wichtigsten Juweliere Rios: Zum Geschäftshaus von H. Stern gibt es von einigen Hotels aus Gratistransfers ohne Kaufverpflichtung, bei Ankunft werden Gäste oft sogar in deutscher Sprache empfangen und durch die Verkaufsräume geführt.

Gleich nebenan befindet sich die Konkurrenz Sauer mit einem interessanten Edelsteinmuseum, unter anderem ist hier (sofern geöffnet) der größte auf Erden gefundene Alexandrit zu sehen, der mit sage und schreibe 122.400 Karat zu Buche steht und satte 24,48 Kilogramm wiegt.

Ausstellung beim Juwelier H. Stern in Ipanema

Hotels & Unterkünfte

Ipanema ist insgesamt moderner und schicker als Copacabana, das zeigt sich auch an den Unterkünften. Es gibt hier viel weniger Hotels als im Nachbarstadtteil, diese sind dafür im Durchschnitt exklusiver und teurer (aber nicht immer besser). Ansonsten sind sich die beiden Stadtteile in vielem recht ähnlich, wobei Ipanema bei manchen Punkten leicht die Nase vorn hat. Der Strand von Ipanema gilt für die meisten als der schönste in Rio und wird oft sogar zu den besten Stadtstränden der Welt gezählt. Und im Viertel selbst flanierst du durch herrliche, von hohen Bäumen gesäumte Straßen, und findest Bars, Restaurants und Geschäfte im Überfluss vor. Auch zur Lagoa Rodrigo de Freitas sowie zu zwei großen Einkaufszentren in Leblon ist es nur ein Katzensprung. Dort liegt auch eine der längsten und beliebtesten Restaurantmeilen Südamerikas, die Rua Dias Ferreira. Ebenso wie Copacabana ist auch Ipanema an die Metro angebunden. Falls du dich in Ipanema einquartieren möchtest, findest du hier eine Übersicht.

Am östlichen Strandende geht Ipanema in den winzigen Bezirk Arpoador über, der offiziell nicht als Stadtteil gilt und irgendwie auch halb schon zu Copacabana gehört. Die Lage von Arpoador ist wirklich perfekt, da man hier die beiden berühmtesten Strände der Stadt leicht zu Fuß erreicht.

Und hier zum Abschluss noch schnell unsere Hotel-Tipps für deinen Aufenthalt in Rio de Janeiro.

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