Rio de Janeiro: Zuckerhut und Umgebung

Der Zuckerhut ist Rios bekanntestes Wahrzeichen und fast jeder fährt einmal hoch, um den spektakulären Blick von diesem Felsen zu genießen. Hier erfährst du alles über Anfahrt und Auffahrt, Öffnungszeiten und beste Besuchszeit, wie du das Ticket online kaufen und was du nach dem Zuckerhut-Besuch noch im netten Viertel Urca unternehmen kannst.

Der Zuckerhut ist Rio de Janeiros Markenzeichen und schon längst ein weit über Brasilien hinaus bekanntes Symbol für die Stadt geworden. Nicht weit von der Copacabana gelegen, bietet der bekannteste Stadthügel der Welt einen unvergleichlichen Panoramablick auf Rio und die Guanabara-Bucht.

Besonders schön ist die Aussicht kurz vor Sonnenuntergang am späten Nachmittag. Wer früher kommt, kann danach noch einen Spaziergang durch das nette Stadtviertel Urca anschließen.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Rio de Janeiro:
Das beliebte Arena Ipanema Hotel besticht durch seine vorzügliche Lage an einem kleinen Park im Stadtteil Arpoador. Die Strände von Ipanema und Copacabana sind jeweils nur einen Steinwurf entfernt. Darüber hinaus bietet das Hotel modern designte Zimmer und eine Dachterrasse mit Pool, Lounge und fantastischem Meerblick. Ein weiterer Pluspunkt ist das Engagement der Hotelleitung für nachhaltigen und umweltfreundlichen Tourismus. Hier findest du das Hotel bei Booking.com. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen findest du weiter unten im Artikel.

Leuchtturm und Wahrzeichen von Rio: der Zuckerhut

Wissenswertes vorab

Für die Europäer war der Zuckerhut stets das wichtigste Emblem von Rio, diente er den Kolonisatoren doch von Anfang an als Landmarke bei der einzigen schiffbaren Zufahrt in die Bucht von Guanabara, an der sich die Stadt entwickelte. Für viele Jahre hatte der Zuckerhut für die Seeleute sozusagen die Funktion des Leuchtturms von Rio inne.

Entstanden ist der uralte Gneisfelsen vor etwa 570 Millionen Jahren nach der Kontinentenspaltung, als er aus tieferen Erdschichten hochgedrückt wurde. Den Namen Pão de Açúcar (Zuckerbrot) erhielt er, weil seine konische Form Ähnlichkeit mit einem kegelförmigen Rohzuckerbehälter besitzt beziehungsweise an den Kegel eines Zuckerhuts erinnert.

Die konische Form des Gneisfelsens erinnert ein bisschen an einen Rohrzuckerbehälter

Lage des Zuckerhuts

Der Zuckerhut liegt in dem erst 1921 gegründeten Stadtteil Urca, Rios kleinstem und wegen der Militärpräsenz sicherstem Viertel, zudem das einzige, das sowohl an der Bucht von Guanabara als auch am Atlantik liegt. Wegen der besonderen strategischen Lage sind hier mehrere Festungen und Marineschulen entstanden. Und so verwundert es auch nicht, dass an diesem privilegierten Ort eher reichere Bewohner in hübschen kleinen Villen leben.

Im Anschluss an den Besuch des Zuckerhuts lohnt sich ein Spaziergang durch das pittoreske Viertel Urca

Schon bei der Anfahrt sieht man an der rechten Seite der Avenida Pasteur mehrere historische Prachtbauten. Da ist zunächst das frühere Hospício Pedro II., Brasiliens erste psychiatrische Klinik von 1852, in der heute ein Teil der staatlichen Universidade Federal do Rio de Janeiro (UFRJ) untergebracht ist.

Eine Reihe von Prachtbauten wie das Universitätsgebäude ist während der Anfahrt zum Zuckerhut zu sehen

Knapp 200 Meter weiter folgt das 1854 als Blindenschule gegründete Instituto Benjamin Constant mit seinen wuchtigen Säulen und der massigen Fassade, und kurz danach das neoklassizistische Gebäude der Companhia de Pesquisa de Recursos Minerais mit einem geologischen Museum und großen Tierstatuen am Eingang.

Instituto Benjamin Constant
Die Companhia de Pesquisa de Recursos Minerais

Am Fuße des Zuckerhuts liegen idyllische Buchten, ein kleiner Wanderpfad durch den Regenwald, reizende Mansionen sowie nette Bars und Restaurants, sodass es sich lohnt, im Anschluss an die Auffahrt noch ein wenig in Urca zu bleiben und durch diesen ruhigen Stadtteil zu schlendern. Mehr dazu, was du nach der Fahrt auf den Zuckerhut noch unternehmen kannst, wird weiter unten beschrieben.

Besuch des Zuckerhuts

Anfahrt

Der Zuckerhut liegt relativ zentral zwischen den Hotelzonen der Südzone (Copacabana, Ipanema, Leblon) und dem Zentrum. Er ist somit von überall aus recht schnell und unkompliziert erreichbar.

Bestes Verkehrsmittel ist generell Uber, alternativ geht es natürlich auch mit einem Taxi.

Wer von Copacabana mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen möchte, kann einen Bus der Linien 518 oder 519 nehmen, die Aufschrift vorne auf dem Bus lautet „Urca“. Etwa 200 Meter vor der Talstation biegt der Bus links ab, dort musst du an der Haltestelle „Pão de Açúcar“ aussteigen (wird meistens ausgerufen) und kannst dann die letzten Meter zu Fuß zurücklegen.

Am Vorplatz der Zuckerhutseilbahn

Beste Besuchszeit

Für einen Besuch solltest du, falls es sich einrichten lässt, einen Werktag wählen. An Wochenenden können sich besonders im Sommer und über Ostern lange Warteschlangen bilden.

Hobbyfotografen bevorzugen in der Regel den frühen Vormittag (kein Gegenlicht beim Blick auf den Corcovado), sehr reizvoll können aber auch die Sonnenuntergänge mit dem Anblick der abendlich beleuchteten Stadt sein.

Ebenso wie beim Corcovado solltest du dir auch beim Zuckerhut genug Zeit mitbringen. Auch wenn alles insgesamt sehr gut organisiert ist, können bei den insgesamt vier Seilbahnfahrten immer mal längere Wartezeiten anfallen, besonders in der Hauptsaison. Richte deinen Zuckerhut-Besuch also am besten so ein, dass du alles ganz entspannt und ohne Zeitdruck genießen kannst. Außerdem gibt es oben schließlich ein paar schöne Bars und die Aussicht ist wahrhaft majestätisch, sodass eigentlich überhaupt kein Grund besteht, schnell wieder hinunterzufahren.

Die Talstation aus der Seilbahn gesehen

Öffnungszeiten

Die erste Seilbahn zum Zuckerhut startet je nach Jahreszeit zwischen 8 und 9 Uhr. Im Rhythmus von etwa 20 Minuten setzt sich eine Gondel nach oben in Bewegung, bei großem Andrang können die Intervalle auch verkürzt werden. Letzte Abfahrt ist in der Regel um 18.30 Uhr, der Aufenthalt ist bis 20 Uhr möglich. Die jeweils aktuell gültigen Öffnungszeiten kannst du der offiziellen Homepage entnehmen.

Preise

Eine normale Fahrkarte hin und zurück kostet für Nicht-Brasilianer derzeit R$185. Mit dem sogenannten „Fast Pass“ oder „Acesso Rápido“ umgeht man ein paar Warteschlangen und zahlt dafür R$285 pro Person. Ebenfalls beschleunigten Zugang erhält man mit der Teilnahme an einer geführten „Historic Tour“ („Tour Histórico“) oder einer „Ecological Tour“ („Tour Ecológico“), bei der zweisprachige Guides unterwegs Details zur Geschichte des Zuckerhuts beziehungsweise der Flora und Fauna preisgeben. Dieses Ticket kostet R$295.

Ermäßigungen: Personen ab 60, junge Leute zwischen 13 und 21 sowie Kinder von 3 bis 12 Jahren zahlen bei Vorlage eines offiziellen Lichtbildausweises (oder einer beglaubigten Kopie davon) die Hälfte. Ebenso ausländische Studenten, wenn sie eine gültige Studenten-ID mit Foto vorweisen können. Kinder bis 2 Jahre dürfen, ebenfalls nach Vorlage des Ausweises, gratis mitfahren.

Viele Tarife und Ermäßigungen können jahreszeitlichen Schwankungen je nach aktueller Haupt- oder Nebensaison unterliegen!

Ticketkauf

Du kannst das Ticket zum Zuckerhut vorab bei Get Your Guide online kaufen oder dich bei Ankunft an der Talstation in die Schlange vor dem Kassenhäuschen stellen. Wichtig ist in diesem Fall, dass du das Seilbahnticket bis zum Schluss aufhebst.

Vorbeischwebende Gondel kurz nach der Abfahrt aus der Talstation der Teleférico (Seilbahn)

Auffahrt mit der Seilbahn

Die 1912/13 von der Kölner Firma Poligh Heckel konstruierte Seilbahn (teleférico), auch „bonde“ oder „bondinho“ genannt, war ein historisches Pionierprojekt, gab es doch damals erst zwei solche Anlagen auf der ganzen Welt. Seitdem sind ungefähr 40 Millionen Besucher hochgefahren, heute kommen mehr als eine Million Fahrgäste im Jahr.

In den seitlich transparenten Kabinen der seit 2007 verkehrenden neuesten Generation haben jeweils 65 Passagiere Platz. Noch nie ist etwas passiert, lediglich im James-Bond-Film Moonraker – Streng geheim (1979) ging so manches schief.

Zuckerhut-Gondeln werden auch „bonde“ genannt

Die Mittelstation auf dem Morro da Urca

Spätestens an der modernen Talstation bemerken die meisten Besucher, dass die Auffahrt in zwei Etappen erfolgt. Im ersten Abschnitt geht es zunächst auf den 220 Meter hohen Morro da Urca, den Hügel von Urca. Wenn sich die Spitze des Zuckerhuts in einer dichten Wolke verstecken sollte, was häufiger vorkommt, muss man nicht allzu traurig sein, denn schon von hier aus erschließt sich eine atemberaubende Aussicht.

Die Auffahrt zum Zuckerhut erfolgt über eine Zwischenstation auf dem Morro do Urca

Beim Ausstieg an der Mittelstation befinden sich auf der rechten Seite ein paar Treppenstufen herunter eine kleine Aussichtsplattform, zudem ein Aussichtsdeck (Mirante), eine Zeitkapsel („Cápsulo do Tempo“) genannte kleine Ausstellung und der Anfang eines kurzen Wanderwegs durchs Grüne (Santuário Marinho), der zur zweiten Seilbahnstation führt. Außerdem beginnt und endet hier der Spazierweg „Trilha Morro da Urca“, der bis zur Praia Vermelha führt.

Wer stattdessen am Ausgang ein paar Meter nach links geht, sieht einen Seilbahnwagen der ersten Generation von 1912 sowie das zweite Modell, das 1972 eingeführt wurde.

Kurz dahinter befindet sich Rios wichtigster Heliponto (Hubschrauberlandeplatz), von wo aus sich spontane Rundflüge buchen lassen. Zur Auswahl stehen mehrere Strecken, die je nach gewählter Flugroute sechs bis zehn Minuten dauern und zwischen R$490 und R$820 pro Person kosten.

Außerdem kannst du auf dieser Zwischenstation noch eine kleine Ausstellung über die Geschichte des Zuckerhuts namens „Cocuruto“ besichtigen und bei besonderen Anlässen Events in einem Amphitheater beiwohnen. Wer mag, kann am Ende noch in einer Bar eine Caipirinha genießen – es ist ein idealer Ort für einen Sundowner, zum Beispiel auf dem Rückweg.

Heliponto auf der Mittelstation des Zuckerhuts
Besonders eindrücklich sind die Rundflüge vor Sonnenuntergang

Sportlich Ambitionierte können übrigens auch auf dem 900 Meter langen, recht leichten Wanderweg „Trilha Morro da Urca“ in 30 bis 45 Minuten den Morro da Urca erklimmen und von da entweder mit der Gondel weiter nach oben zum Zuckerhut (R$60) oder wieder zurück zum Strand (R$30) fahren. Der Weg beginnt an der Pista Claudio Coutinho links vom Strand Praia Vermelha.

Zugang zum Wanderweg tgl. 8.30–17 Uhr, Ticketschalter Morro da Urca tgl. 8.30–19.30 Uhr

Endstation Zuckerhut

Die zweite Etappe der Seilbahn führt schließlich zum 396 Meter hohen Pão de Açúcar. Während der Auffahrt auf diesem zweiten Etappenabschnitt solltest du versuchen, dich im hinteren Bereich der Gondel zu platzieren, denn die Aussicht aus dem „Rückfenster“ gewährt die spektakulärsten Aussichten überhaupt.

Schon die Auffahrt in der Seilbahn gewährt unvergleichliche Aussichten

Oben angekommen bietet sich von den drei Aussichtsplattformen auf der rechten Seite und einer danebenliegenden geschwungenen Rampe ein großartiger Blick auf die Copacabana und die davor liegende Praia Vermelha. Auch sind von dieser Seite aus die „Zwillingsfelsen“ der Dois Irmãos im Hintergrund, der Tafelberg Pedra da Gávea sowie die links im Meer liegenden Cagarras-Inseln gut zu erkennen.

Über eine Treppe zu erreichen liegt unterhalb davon eine weitere Aussichtsplattform, die oft etwas leerer ist und von wo aus sich derselbe Panoramablick bietet.

Blick in die Abenddämmerung Richtung Copacabana von einer der rechts vom Ausgang liegenden Aussichtsplattform

Von den beiden größeren Plattformen auf der linken Seite fällt der Blick natürlich zuerst auf den Corcovado und die darunter liegenden Stadtteile Botafogo und Flamengo, schweift weiter nach rechts über die Skyline des Zentrums, fällt dann auf die lange Brücke, die über die Bucht von Guanabara führt, und endet schließlich bei der gegenüber von Rio liegenden Nachbarstadt Niterói – ein fantastischer weiter Rundblick, der seinesgleichen sucht und auf Fotos in seiner bombastischen Gesamtheit nicht einzufangen ist! Nur Ausschnitte können dieses Spektakel annähernd wiedergeben.

Der vordere Bereich der unteren Plattform wird momentan zur Abfahrtsstation einer spektakulären Seilrutsche umgebaut, die voraussichtlich Mitte 2023 ihren Betrieb aufnehmen soll. Ansonsten findest du oben noch Bier- und Imbissstände, eine Pizzabar, ein Souvenirgeschäft und einen Juwelier.

Detailblick über Botafogo und Flamengo mit dem Zentrum im Hintergrund
Weit schweift der Blick über die Guanabara-Bucht

Nach dem ausgiebigen Genuss des vorderen Teils führt eine weitere Treppe mit dem Schild „Bar e Bosque“ zu einem Rundweg durchs Grüne. Auf Spazierpfaden ist es möglich, durch den üppigen Wald zu spazieren (Schildern „Bosque“ folgen). Zuerst führt eine Treppe runter zum Aussichtspunkt Mirante da Fortaleza de Santa Cruz, von wo aus du unter anderem mithilfe eines Fernrohrs einen tollen Blick auf Niterói mit der alten Befestigungsanlage werfen kannst. Zurück kannst du dich entweder auf einer etwas steilen Rampe an einem Seil hochhangeln, oder wenn dir dies zu anstrengend ist, denselben Weg wieder zurücklaufen.

Gleich am Anfang lockt allerdings der Clássico Sunset Club, bei dem schon so manch ambitioniert gestartete Wanderung ihr frühes Ende fand. Bei spektakulärem Ausblick und entspannter Loungemusik nippst du in dieser sich über zwei Ebenen erstreckenden Bar an einer Caipi oder probierst einen der kreativen Cocktails, wie zum Beispiel „Space Passion“ mit Wodka, Maracuja, Ingwer, Tabasco und Angosturabitter.

Nach dem Zuckerhut-Besuch

Strand Praia Vermelha

Im Anschluss an den Zuckerhut solltest du noch einen Blick nach rechts auf die schöne Praia Vermelha werfen. Dieser kaum bekannte kleine Atlantikstrand hat seinen Namen von einer leichten Rotfärbung des Sandes. Zum Baden ist er wegen der kleinen Wellen gut geeignet, und für Zuckerhut-Fotos gibt es keinen besseren Standort.

Chopin-Denkmal

Am Strand befindet sich auch ein historisches Denkmal an den polnischen Komponisten Frédéric Chopin in nachdenklicher Pose. Zu verdanken ist das Werk des Bildhauers August Zamoyski einer Gruppe polnischer Einwanderer, die die 2,50 Meter hohe Bronzestatue mit dem einen Meter hohen Granitsockel aus ernstem Anlass in Auftrag gab. Eingeweiht wurde es am 1. September 1944, zum fünften Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs und nachdem in Warschau ein Chopin-Denkmal von den Nazis niedergerissen wurde.

Aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammt das Denkmal des polnischen Komponisten Frédéric Chopin

Strandrestaurant

Auf der rechten Seite liegt der öffentlich zugängliche Clube Círculo Militar da Praia Vermelha. Wer durch eine dunkle Glastür tritt, gelangt zum Open-Air-Restaurant Terra Brasilis, von dessen Terrasse sich ein schöner Blick auf die Praia Vermelha und den Zuckerhut bietet. Kaum zu glauben, aber es ist Rios fast einziges Restaurant, das direkt am Meer liegt. Allerdings muss man hier reservieren und die besten Tische sind oft Monate im Voraus ausgebucht.

Die Praia Vermelha von oben betrachtet, rechts am Strand liegt das Restaurant Terra Brasilis

Wanderweg Pista Claudio Coutinho

Auf der anderen Seite des Strandes beginnt die beliebte Wander- und Joggingstrecke Pista Claudio Coutinho. Dieser leicht zu laufende asphaltierte Weg schmiegt sich reizvoll an den Morro da Urca und noch ein Stück um den Zuckerhut herum und bietet unterwegs viele herrliche Ausblicke.

Auf Infotafeln werden Details zu dem 91,5 Hektar großen Naturschutzgebiet Monumento Natural dos Morros do Pão de Açúcar e da Urca vorgestellt. Wer die Strecke bis ganz zu ihrem Ende laufen möchte, braucht für den Spaziergang etwa 30 bis 40 Minuten, hin und zurück sind es gut zweieinhalb Kilometer.

Öffnungszeiten: tgl. 6–18 Uhr, im Sommer bis 19 Uhr

Ein netter Spaziergang nach dem Zuckerhutbesuch führt über die Pista Claudio Coutinho

Spaziergang durch Urca

Wer danach noch Lust auf einen etwas längeren Stadtspaziergang hat, kann durch das Viertel Urca streifen, das wie eine Landzunge sowohl am Atlantik als auch an der Bucht von Guanabara liegt. Vom Zuckerhut aus führt eine schöne Promenade bis an die Spitze der Halbinsel, in knapp 25 Minuten hast du sie erreicht.

Rios kleiner Stadtteil Urca mit dem Fortaleza de São João
Nettes Beiprogramm: Ein Stadtbummel durch Urca

Von der Praia Vermelha aus gehst du zuerst über den Platz zurück, vorbei an einer „Schule für Schiffskriege“ (Escola de Guerra Naval), und folgst dann der ersten Straße rechts, der schattigen Rua Ramon Franco, bis du die Uferpromenade Avenida Portugal erreichst.

Dort erkennst du auch bereits Rios wichtigsten Jachthafen und in der Nähe den Anleger der Fischerboote.

In der idyllischen Avenida Portugal ist besonders am späten Nachmittag sehr angenehm
Der Hafen der Fischerboote

Beginn der Promenade („Mureta do pobre“)

Dort nach rechts gehend springen schon auf dem ersten Abschnitt der Avenida Portugal an schönen Nachmittagen die vielen Sonnenanbeter ins Auge, die im lockeren Plausch vertieft auf der Ufermauer sitzen. Fast erinnert die Szenerie ein wenig an den legendären Malecón von Havanna. Getränke besorgt man sich im gegenüberliegenden Urca Grill und trinkt sie auf der Mauer aus. Hier sind die Preise etwas günstiger als am Ende der Promenade vor der Bar Urca, was ein eher studentisch-alternatives Publikum anzieht und für den scherzhaften Beinamen „Mureta do pobre“ (Mauer der Armen) gesorgt hat.

Informeller Treffpunkt: die Ufermauer der Avenida Portugal in Urca

Kirche und früheres Kasino

Weiter auf der Avenida Portugal geradeaus gehend kommst du auf einem der entspanntesten Spazierwege der Stadt vorbei an hübschen Villen und sogar Fachwerkhäusern sowie der kleinen Igreja Nossa Senhora do Brasil (Hausnummer 772) mit einer blau-weiß gefliesten Azulejo-Fassade.

Die mit portugiesischen Fliesen verzierte Igreja Nossa Senhora do Brasil
Fachwerkhaus in Urca

Nach ungefähr 15 Minuten führt der Weg an der Praia da Urca an einem ehemaligen Kasino vorbei, das nach dem landesweit eingeführten Glücksspielverbot (1946) zwischen 1951 und 1980 Brasiliens erste Fernsehstation TV Tupi beherbergte. Heute befindet sich in dem vollständig renovierten Gebäude eine private Eliteschule.

Schön zum Ansehen, weniger geeignet zum Baden: der kleine Strand vor dem ehemaligen Kasino

Gleich dahinter folgt die beliebte Bar Garota da Urca, sie liegt hübsch vor einem kleinen, leider nicht sauberen Buchtstrand mit Blick auf den Corcovado und die Chistusstatue und bietet eine gute Gelegenheit für eine kurze Rast auf dem Stadtteilbummel durch Urca.

Außenterrasse der Bar Garota da Urca

Rund um die Bar Urca („Mureta do rico“)

Einen weiteren Kilometer die Promenade hinauf erreichst du schließlich die in ganz Rio für ihre herrliche Lage bekannte Bar Urca. Das kleine Mäuerchen hatte sich vor ein paar Jahren zu einem regelrechten In-Treffpunkt entwickelt, vor allem nachmittags und an Wochenenden füllt sich die Straße vor der Bar. Getränke und kleine Snacks holt man sich hier direkt am Tresen ab, nachdem man zuvor an der Kasse bezahlt hat, und setzt sich damit gegenüber auf die Ufermauer: eine Art Kultprogramm in der Stadt. Da die Preise hier stattlicher als am Promenadenanfang sind, hat sich auch der Spitzname „Mureta do rico“ (Mauer der Reichen) für diesen Mauerabschnitt eingebürgert.

Wer lieber gesittet essen möchte, kann sich auch ins Obergeschoss des Lokals setzen, wo zudem ein noch schönerer Blick auf die Bucht wartet. Das Restaurant serviert gute Fischgerichte, vor allem Moquecas.

Ein Besuch der Bar Urca und seiner „Mureta“ gilt in Rio als eine Art Kultprogramm
Bar Urca: Gute Fischgerichte werden im Innenbereich serviert

Seit einiger Zeit treibt vor der berühmten Bar Urca in der Nähe des Zuckerhuts ein Ponton in der Guanabara-Bucht, auf dem man sich entspannt einen Drink genehmigen kann. Zu der eleganten Bar Flutuante, die von einer Tauchschule betrieben wird, kann man sich mit einer Art Floßboot übersetzen lassen (hin und zurück R$10 pro Person). Ein tolles Programm am späten Nachmittag, um von der schwimmenden Plattform aus etwas abgesetzt das Treiben auf der Uferpromenade mit dem Zuckerhut im Hintergrund zu verfolgen.

Übersetzen mit dem Floßboot zur Bar Flutuante
Ausgefallene Lage auf dem Wasser: Bar Flutuante

Fortaleza de São João

Die Straße führt vom Mäuerchen der Bar Urca noch Hundert Meter weiter bis zur Festung Fortaleza de São João, wo 1565 der portugiesische Feldherr Estácio de Sá die Ortschaft São Sebastião do Rio de Janeiro gründete. Eine Besichtigung der Anlage ist leider nicht möglich.

Fortaleza de São João: Rund um diese Festung wurde 1565 Rio de Janeiro gegründet

Weiterfahrt in die Strandviertel

Wer von hier aus mit dem Bus zurückfahren möchte, kann ein Stückchen weiter an der Haltestelle auf die Fahrzeuge der Linien 518 oder 519 warten und damit bis Copacabana fahren.

Auch Seevögel schätzen das Mäuerchen von Urca

Einkaufszentrum

Wer sich immer noch fit zum Laufen fühlt und Lust auf Einkaufen hat, könnte den ganzen Weg wieder zurücklaufen und in der Nähe des Zuckerhuts das Shopping Rio Sul aufsuchen. Es ist das zweitgrößte Einkaufszentrum der Stadt mit über 400 Geschäften, sechs Kinosälen und zwei Restaurantmeilen.

Von der Seilbahnstation aus erreichst du es in gut 20 Minuten durch ein angenehm ruhiges Wohngebiet über die Rua Doutor Xavier Sigaud und die Rua Lauro Müller. Auch vom Einkaufszentrum fahren Busse nach Copacabana, die Haltestelle liegt auf der anderen Seite der großen Hauptstraße.

Öffnungszeiten Shopping Rio Sul: Mo–Sa 10–22 Uhr, Sonntag 12–21 Uhr

Hotels & Unterkünfte

Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deinen Aufenthalt in Rio de Janeiro.

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