Bahia Blog
Bahia: Reiseblog mit Tipps und Berichten
Bahia ist der fünftgrößte Bundesstaat Brasiliens mit der längsten Küstenlinie: Auf 1200 Kilometern Länge garantieren endlose Traumstrände sowie viele Inseln und Halbinseln einen wahren Bilderbuchurlaub. Bahia repräsentiert am ehesten das tropisch-exotische Brasilien, das sich viele vorstellen.
An der Südküste von Bahia zählen die vier Strandabschnitte der Dendêküste, Kakaoküste, Entdeckerküste und Walküste zum Schönsten, was man in Brasilien überhaupt sehen und bereisen kann. Mindestens 20 interessante und auf ihre Art einzigartige Strandbadeorte kannst du hier entdecken.
Dazu kommen eine deutlich kürzere, aber genauso schöne Nordküste mit den beliebten Badeorten Praia do Forte und Imbassaí, die faszinierende Tafelberglandschaft Chapada Diamantina im Landesinneren, sowie natürlich die vor Geschichte überbordende erste Kolonialhauptstadt Salvador mit ihrer reichen afrobrasilianischen Kultur als Start- und Endpunkt der meisten Bahia-Reisen.
So groß wie Frankreich, darf Bahia als einer der ganz wenigen Staaten Brasiliens das Recht für sich in Anspruch nehmen, als eigenständiges Reiseziel zu gelten. Vier Wochen Urlaub nur in Bahia? Kein Problem!
Reiseziele Brasilien Bahia
Salvador
Salvador ist mit Rio de Janeiro das interessanteste städtische Reiseziel Brasiliens. Die erste Hauptstadt des Landes bietet ein lebendiges historisches Zentrum mit beeindruckender Kolonialarchitektur, eine reiche afrobrasilianische Kultur mit kreativer Musikszene und zahlreiche Feste, darunter den heißesten Karneval der Welt. Auf Bootsausflügen durch die riesige Allerheiligenbucht bieten sich prächtige Ausblicke auf die Skyline der Stadt. Salvador besitzt zudem attraktive Strände, sodass sich hier Städte-, Kultur- und Badeurlaub an Ort und Stelle miteinander verbinden lassen. Und weitere tolle Badeorte liegen ganz in der Nähe.
Strandorte nördlich von Salvador
In der Umgebung von Salvador wartet ein ruhiges Kontrastprogramm zur Großstadt. Nördlich liegen idyllische Küstenorte wie Praia do Forte, berühmt durch traumhafte Strände und ein Projekt zur Rettung der Meeresschildkröten, sowie wunderschön an einer Flussmündung das weltvergessene Imbassaí. Die “Straße der Kokospalmen” führt zu diesen hübschen Orten, vorbei an weiteren Bilderbuchstränden wie Praia de Guarajuba und Praia de Itacimirim. Zwar lassen sich diese Ziele auch auf Tagesausflügen von Salvador erkunden, aber vor allem für Praia do Forte und Imbassaí bietet sich ein mehrtägiger Aufenthalt an.
Die Dendêküste (Costa do Dendê)
Auf den traumhaften Inseln nahe Salvador ist der Rhythmus plötzlich ein anderer. Die Großstadt scheint weit weg und ehe du dich versiehst, findest du dich mit Cocktail in einer Hängematte oder an einsamen Stränden schlendernd wieder. Die mit einem Schnellboot von Salvador erreichbare Insel Tinharé mit dem Hauptort Morro de São Paulo bietet etliche tolle Strände sowie auch Feste und Nachtleben. Deutlich ruhiger geht es auf der Nachbarinsel Boipeba zu, die auch wegen der schwierigeren Erreichbarkeit sehr ursprünglich geblieben ist. Noch ein Stück weiter südlich liegt auf der Halbinsel Maraú das charmante Dorf Barra Grande mit fantastischen Stränden. Die Region zwischen Salvador und Maraú ist als Dendêküste bekannt.
Die Kakaoküste (Costa do Cacau)
Ein weiteres lohnendes Ziel ist die Kakaoküste mit der noch nicht so überlaufenen Küstenstadt Ilhéus, die weltweit Berühmtheit durch die Romane von Jorge Amado und als ehemaliges Zentrum des Kakaoanbaus erlangt hat. Nördlich davon hat sich Itacaré zu einem der beliebtesten Reviere des Landes für Wellenreiter entwickelt. Die von dichtem Regenwald umgebenen Badebuchten bei Itacaré gehören zu den spektakulärsten Stränden in ganz Brasilien überhaupt und sind auch für Nichtsurfer ein großartiges Ziel – auf traumhaften Spaziergängen lassen sich etliche dieser wilden Urwaldstrände besuchen.
Die Entdeckerküste (Costa do Descobrimento)
Für einen Strandurlaub bietet Bahias Südküste alles, was das Herz begehrt. Am lebendigsten ist es rund um die Kleinstadt Porto Seguro, wo die portugiesischen Eroberer seinerzeit landeten. In der historischen Oberstadt kann man wie durch ein Freiluftmuseum spazieren, in der Unterstadt ist der Cocktail Capeta in der Passarela do Álcool ein unbedingtes Muss. Ruhiger und landschaftlich noch reizvoller sind die benachbarten Orte Arraial d’Ajuda und Trancoso. Hier tummeln sich auch nationale Musikgrößen oder weltbekannte Schauspieler. Und noch weiter südlich in Caraíva meint man, sein abgeschiedenes Paradies gefunden zu haben. Ähnlich ruhig geht es nur noch nördlich von Porto Seguro zu, wo man von Belmonte aus eine der schönsten Bootsfahren durch Mangroven überhaupt machen kann.
Die Walküste (Costa das Baleias)
Im Meeresnationalpark von Abrolhos lassen sich zwischen Juli und Oktober gewaltige Buckelwale beobachten. Außerdem gilt das Gebiet als zweitbestes Tauchrevier Brasiliens. Ausgangspunkt für die meisten Bootstouren ist das kleine Caravelas. Aber auch die sympathischen Badeorte Cumuruxatiba, Prado und Ponta do Corumbau sind einen Besuch wert. Die Walküste ist die am schwierigsten zu erreichende Region in Bahia und deshalb auch noch die ursprünglichste und preiswerteste. Die üblichen Schattenseiten des Massentourismus scheinen hier weit weg zu sein. Ebenso wie an der Entdeckerküste leben auch an der Walküste mehrere indigene Völker, mit denen Reisende unterwegs in Kontakt kommen können.
Chapada Diamantina
Westlich von Salvador liegt die grüne Hochebene Chapada Diamantina. Die canyonartige Landschaft ist atemberaubend: Bizarre Tafelberge, tosende Wasserfälle, natürliche Schwimmbecken, Flüsse, Höhlen und Sumpflandschaften bilden einen wundervollen Kontrast zu den Traumstränden an der Küste Bahias. Viele Besucher kommen, um zu wandern und die Pflanzenwelt mit über 300 Orchideenarten, Bromelien, Kakteen und Kletterpflanzen zu bewundern. Aber auch Papageien und Kolibris sind zu sehen, ebenso Nasenbären, Affen, Gürteltiere oder Kaimane. Das idyllisch gelegene frühere Diamantensucherstädtchen Lençóis ist ein perfekter Ausgangsort für Exkursionen in die Wildnis.
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Unser Bahia-Autor
Nicolas Stockmann reiste 2002 das erste Mal nach Lateinamerika und war von Anfang an begeistert. Kurz darauf verlegte er seinen Wohnsitz nach Brasilien und wurde Korrespondent des DuMont Reiseverlags für verschiedene Reiseführer (u.a. Stefan Loose Travel Handbuch, DuMont Reise-Handbuch und DuMont direkt Rio de Janeiro). Neben seiner Tätigkeit als Brasilien-Autor zeigt er von Salvador aus gerne Gästen aus Europa die schönsten Stellen seiner Wahlheimat.
Fotos: Nicolas Stockmann, Werner Rudhart, Jörg Rausch sowie:
Buckelwal im Abrolhos Meeresnationalpark von Shutterstock.com
